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Winfried Müller (1953–2025)

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Published/Copyright: August 1, 2025
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Der Dresdner Kinderbuchillustrator Felix Elßner († 1945), der Leipziger Großverleger Johann Heinrich Zedler († 1751) und Friedrich August I. (der Starke), sächsischer Kurfürst und polnischer König († 1733) – was diese drei ungleichen Personen verbindet, ist die Tatsache, dass sie zum Gegenstand lebensgeschichtlicher Miniaturen (im Fall Friedrich Augusts in veritabler Aufsatzlänge) aus der Feder von Winfried Müller in biographischen Lexika geworden sind. Es sind die jüngsten und letzten Texte in Müllers Publikationsliste. Sie bilden Belege für seine weitgespannten Interessen und verbinden in gewohnter Mischung knappe Präzision mit farbiger Anschaulichkeit. Unerwartet und viel zu früh verstarb der jahrzehntelang im sächsischen Dresden wirkende Historiker am 25. Februar 2025 in München, seiner ersten akademischen Wirkungsstätte. Die deutsche Geschichtswissenschaft verliert in ihm einen intellektuellen Brückenbauer, der Verbindungen zwischen Räumen, Epochen und Wissenschaftsdisziplinen zu schlagen verstand.

Geboren am 31. Januar 1953 in Grafrath nahe des Ammersees besuchte er in Fürstenfeldbruck das Graf-Rasso-Gymnasium, wo er 1973 das Abitur machte. Im Anschluss nahm er an der LMU in München das Studium der Fächer Geschichte, Germanistik und Politische Wissenschaften auf, das er 1980 mit dem Ersten Staatsexamen und dem akademischen Grad eines Magister Artium abschloss. Prägend war in München neben Eberhard Weis vor allem Laetitia Böhm, bei der er 1983 promoviert wurde. Bis 1994 arbeitete er als (Ober-)Assistent bzw. Akademischer Rat am Institut für Bildungs- und Universitätsgeschichte. 1991 erfolgte die Habilitation zu einem zeithistorischen Thema.

Müllers 1986 publizierte Dissertationsschrift zeichnete den Entflechtungsprozess zwischen der Ingolstädter Universität und dem katholischen Ordenswesen nach, der mit der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahr 1776 begann, aber keineswegs geradlinig verlief. Damit erschloss sich der Nachwuchswissenschaftler ein ebenso breites wie charakteristisches Themenfeld.[1] Er behandelte es keineswegs im engen Sinne einer trockenen Bildungs- und Organisationsgeschichte, sondern machte es als zentrales Segment der Epoche im Schnittpunkt von Bildungsinstitutionen, frühmodernem Staat und aufgeklärter Kultur kenntlich und verständlich. Mit der Dissertation über die „Sattelzeit“ (Koselleck) nahm er jene Phase beschleunigten und aufregenden Wandels in den Blick, die ihn zeitlebens vielleicht am stärksten von allen Epochen faszinieren sollte. Zugleich öffnete der epochale Schwerpunkt auf ebendiesen Zeitraum den Blick in beide Richtungen, sowohl nach „hinten“ in die Frühe Neuzeit hinein als auch gleichsam nach „vorne“ in die Moderne bis hin zur Zeitgeschichte.

Mit der (ehemaligen) Jesuitenuniversität Ingolstadt hatte er gleichzeitig das Feld des Religiösen insgesamt in den Blick genommen. An der Wende von der Frühen Neuzeit zur Moderne war es raschem historischen Wandel unterworfen, aber Müller erkannte sehr klar, dass es sich im Zuge dessen – anders als vorschnelle Säkularisierungs- und Modernisierungsthesen glauben machen wollen – nicht auflöste, sondern transformierte. Die Welt der Klöster und die Säkularisation in Bayern bilden einen zweiten frühen, durchaus eigenständigen Interessenschwerpunkt des Historikers, der sich in gewichtigen Handbuchartikeln und Editionen niederschlug.[2] Vielleicht war es für den Protestanten Müller durchaus hilfreich, in einer dominant katholischen Umwelt der religiösen Minderheit anzugehören und aus einer gewissen Distanz heraus diese Umwelt schärfer erfassen zu können, als es aus der altgläubigen Innensicht möglich gewesen wäre.

Über die Ordensgeschichte fand Müller schließlich zu einem klassischen Themenfeld der Frühneuzeitforschung, der Aufklärung. Hier beschäftigte er sich zunächst besonders mit deren katholischer Variante und trug dazu bei, das traditionelle Spektrum der Aufklärungsforschung entschieden zu erweitern.[3] Als profiliertem Vertreter einer jüngeren Forschergeneration wurde Müller noch in der Münchener Zeit die Bearbeitung des entsprechenden Bandes in der „Enzyklopädie Deutscher Geschichte“ übertragen, den er dann in Dresden zum Abschluss brachte.[4] Zu Recht wurde der Band wegen seiner großen Stringenz und Klarheit von den Rezensenten nachdrücklich gelobt und sein Verfasser ob der souveränen Beherrschung des Gegenstandes als kundiger Führer in unübersichtlichem Gelände hervorgehoben. Knapp und luzide schreitet Müller im ersten Teil des Buches gleichsam das Pflichtprogramm ab, vom „Begriff und Programm“ der Aufklärung über deren Modi von Soziabilität und Diffusion, wo in breiter Weise die Medien der Epoche zur Darstellung kommen, bis hin zu den Aktionsfeldern („Weltdeutung“, „Regieren und Verwalten“). Im zweiten Teil über die Forschungstendenzen kommen dann eigene Schwerpunktsetzungen stärker zur Geltung, die katholische Aufklärung ebenso wie die „Alternativ- und Gegenströmungen“, die Erziehung und Geschlechterdifferenz und auch die Aufklärung als Kunstepoche. Nach wie vor ein Standardwerk, kann Studierenden das Buch als Überblick empfohlen werden und Forschenden zugleich als Anregungsreservoir dienen.

Doch noch einmal zurück nach München und zum Themenfeld der Habilitation. Diese war entsprechend seiner Wirkungsstätte ebenfalls bildungshistorisch ausgerichtet, griff aber nun entschlossen in die Zeitgeschichte aus. Damit konsolidierte Müller sein Profil als Historiker einer breit verstandenen Neuzeit und profilierte sich zugleich als Kandidat für landeshistorische Lehrstühle in einer Zeit, in der diese nicht mehr automatisch als Erbhöfe der Mediävistik verstanden wurden. Müllers Studie hat den Neuanfang der bayerischen Schulpolitik in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zum Gegenstand. Diese bewegte sich im Spannungsfeld von Konzepten der amerikanischen Besatzungsmacht einerseits, autochthonen Traditionen des Landes, verkörpert vor allem im erzkonservativen Staatsminister für Unterricht und Kultus, Alois Hundhammer, andererseits. Dabei entzog sich der Verfasser allerdings bei seiner Analyse den gängigen einseitig-ideologischen Interpretationen, zum Beispiel indem er „von der Restaurationsthese nur sparsamen Gebrauch“ machte, wie er hintergründig in der Einleitung bemerkte.[5] Stattdessen war es sein Anliegen, differenzierend für die einzelnen Schultypen die zentralen Problemfelder zu erörtern und dabei auch die schwierigen materiellen und menschlichen Bedingungen des Neuaufbaus (zerstörte Schulen, Lehrermangel, von Verwahrlosung bedrohte Kinder) nicht auszuklammern. Mit der Habilitation erschloss sich Winfried Müller die Frühgeschichte der Bundesrepublik in breiter, nicht allein auf die bayerische Landesgeschichte beschränkter Weise, wie etliche seiner Veröffentlichungen aus dieser Zeit zu erkennen geben.[6]

Bereits in München als Habilitand bzw. Privatdozent begeisterte Winfried Müller Studierende für die Geschichte, warb sie für das Institut, in dem er arbeitete, als Hilfskräfte an und rekrutierte seine ersten Doktoranden. In den 1990er Jahren folgten dann einige Wanderjahre als Privatdozent mit Lehrauftrag an der Universität Passau und an seiner eigenen Alma Mater, vor allem aber einige Jahre als Lehrstuhlvertreter an der Universität Bonn, wo er Bernd Roeck vertrat, der in dieser Zeit als Generalsekretär der Villa Vigoni amtierte. In Bonn konnte er eine andere Geschichtslandschaft und Geschichtskultur kennenlernen als in München, und auch hier gewann er neue Doktoranden.

Entscheidend war dann 1999 der Brückenschlag an die Technische Universität Dresden mit dem Ruf auf den sieben Jahre zuvor neu begründeten Lehrstuhl für Sächsische Landesgeschichte. Dort hatte zuvor Karlheinz Blaschke gewirkt und für einige Jahre die Neuetablierung der sächsischen Landesgeschichte im Geiste der Leipziger Schule Rudolf Kötzschkes initiiert. In die Fußstapfen dieses Mannes zu treten, der die sächsische Landesgeschichte fast schon körperlich repräsentierte, war sicher nicht einfach: Groß waren dessen Verdienste aufgrund der reichen Publikationstätigkeit ebenso wie aufgrund seiner wissenschaftsorganisatorischen Leistungen; streitbar war und blieb aber auch die Persönlichkeit dieses ehemaligen „bürgerlichen Historikers am Rande der DDR“. Im fein ziselierten Nachruf Müllers auf seinen Vorgänger vollbrachte er das Kunststück, Blaschkes Verdienste nachdrücklich zu würdigen und dessen Selbstverständnis einfühlsam nachzuzeichnen, ihn dabei aber keineswegs zu heroisieren, sondern ganz selbstverständlich zu historisieren.[7] So sehr Müller seine hohe Anerkennung für die Leistungen des Vorgängers zum Ausdruck brachte, so wenig ließ er sich von dessen Erbe in den eigenen Schwerpunktsetzungen beschränken. Ohne sich demonstrativ abgrenzen zu müssen, setzte er doch selbstbewusst seine eigenen Akzente für eine produktive Erweiterung der Landesgeschichte in Sachsen. Für die nächsten 20 Jahre sollte er sie maßgeblich mitprägen. Auch überregional gehörte Winfried Müller zu den prägnanten Vertretern einer modernen Landesgeschichte, die selbstsicher ihre Schlüsselposition in der Geschichtsvermittlung zu verteidigen, zugleich aber auch die eigene Rolle stets kritisch zu reflektieren vermochten.[8] Im Medium des Nachrufs auf Blaschke werden im Übrigen auch wichtige Züge der eigenen Forscherpersönlichkeit Müllers greifbar. Wenn er von der Identifikation des in Böhmen gebürtigen Blaschke mit Sachsen spricht, von dessen Gefühl, von Kötzschke für die sächsische Landesgeschichte „in Dienst genommen“ worden und so in Sachsen beheimatet zu sein[9], dann entwirft der Verfasser implizit so etwas wie ein Gegenbild seiner selbst. Denn bei aller Begeisterung für die neue, sehr schnell emphatisch angenommene Lebenswelt Dresden, wohin er mit seiner Familie bald nach Antritt der Stelle seinen Lebensmittelpunkt verlagerte, war Winfried Müller menschlich wie wissenschaftlich ein Zug distanzierter Beobachtung eigen. In Hinblick auf viele Menschen, mit denen er zusammenarbeitete, wurde diese Distanz oft ziemlich schnell durch vertraute und verlässliche menschliche Nähe ersetzt, in Bezug auf die meisten historischen Gegenstände blieb bei aller Begeisterungsfähigkeit eine gewisse Distanz immer erhalten und ermöglichte seine große Fähigkeit zur genauen Beobachtung und, wo nötig, auch Kritik.

Zum Tätigkeitsprofil von Müller an der Elbe gehörte nicht nur die Arbeit am Lehrstuhl, sondern zugleich die Leitungsposition im Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV).[10] Das Institut war im Oktober 1997 auf der Grundlage eines Beschlusses des Sächsischen Landtages gegründet worden, um die Sächsische Landesgeschichte nach der Dürreperiode der DDR-Jahrzehnte neu aufzustellen und um jenseits des oft kurzatmigen universitären Forschungsbetriebs mittel- und langfristige Projekte realisieren zu können; nicht zuletzt sollte es als Vermittlungsplattform historischer Expertise in Politik, Kultur und Öffentlichkeit hinein dienen. Als Direktorium des ISGV fungierten die Inhaber der beiden landesgeschichtlichen Professuren an der TU Dresden und der Universität Leipzig. So übernahm direkt mit dem Beginn des neuen Jahrtausends Winfried Müller diese Funktion und übte sie bis April 2020 aus. Seit September 2002 gemeinsam mit dem Co-Direktor Enno Bünz und von Beginn an in Zusammenwirken mit Martina Schattkowsky als Leiterin des Bereichs Geschichte gestaltete er den personellen, organisatorischen und thematischen Ausbau des Instituts. Gemeinsam gelang es, das ISGV zu einem weit ausstrahlenden landesgeschichtlichen Leuchtturm zu machen, zu einem Kompetenzzentrum nicht nur für Sachsen. In dieser Zeit formte sich etwa das breite Publikationsprofil des Instituts mit seinen Buchreihen und Zeitschriften. Früher als in anderen Forschungseinrichtungen setzte man hier auf die Vorzüge digitaler Medien. Gleichsam zum Flaggschiff der digitalen Publikationen wurde das Online-Lexikon „Sächsische Biografie“, das in Herausgeberkreisen von National- und Regionallexika als „Mutter der digitalen Personenlexika“ firmiert. Charakteristisch für das ISGV ist überdies, dass es satzungsgemäß nicht nur die sächsische Geschichte zum Forschungsgegenstand hat, sondern auch den Auftrag, „volkskundlich die alltäglichen Lebenswelten im Verhältnis zwischen regionaler Eingrenzung und kulturellem Austausch bis zur Gegenwart“ zu erforschen, und besitzt deswegen einen eigenen Bereich „Volkskunde/Kulturanthropologie“. Auch in dieser Hinsicht erwies sich das Direktorat von Winfried Müller als Glücksfall, insofern er als Historiker und, wie gleich näher auszuführen sein wird, als passionierter Sammler eine besondere Neigung zur materiellen Kultur besaß und somit gleichsam das Institut in besonderer Weise gesamthaft repräsentieren konnte.

Jeder Kundige weiß, wie viele organisatorische Aufgaben, Tätigkeiten in Organisationen, Verbänden und Institutionen mit der Aufgabe eines Landeshistorikers fast zwangsläufig verbunden sind. Durch das Co-Direktorat im ISGV kamen vielfältige Anforderungen hinzu. Winfried Müller übte diese Aufgabe, wie er gelegentlich anmerkte, ja lediglich „im Nebenamt“ aus; eine nennenswerte Verminderung seiner universitären Aufgaben war damit kaum verbunden. Es wäre müßig, hier eine erschöpfende Aufzählung seiner Positionen und Tätigkeiten leisten zu wollen, zu denen unter anderem die Mitgliedschaft in der Historischen Kommission bei der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, in der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zu München und weiterer wissenschaftlicher Vereinigungen und Gremien gehört. Nicht zuletzt war er viele Jahre Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Sorbischen Instituts in Bautzen und Vorsitzender des Dresdner Geschichtsvereins. All diesen Herausforderungen stellte sich Winfried Müller mit Engagement und Gelassenheit, ohne eine wirkliche Begeisterung für Sitzungs- und Tagungsmarathons zu entwickeln. Mit mildem Spott und treffenden Bonmots hielt er auch hier immer ein wenig Abstand zum Gewusel des akademischen Betriebs. Dort wo es notwendig war, engagierte er sich gleichwohl entschieden und vertrat dabei seine Positionen deutlich, aber ohne Schärfe.

Besonderes Engagement entfaltete Winfried Müller für zwei bedeutende Landesaustellungen und die damit verbundenen Publikationen. Bei der 3. Sächsischen Landesausstellung „Via regia – 800 Jahre Bewegung und Begegnung“ (Görlitz 2011) war er nicht nur Mitglied des wissenschaftlichen Beirats, sondern verfasste auch die ersten wissenschaftlichen Empfehlungen zum Konzept. Sprecher des wissenschaftlichen Beirats von sächsischer Seite war er in der Begleitung der 1. Brandenburgischen Landesausstellung „Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft“ (Doberlug 2014).[11] Bemerkenswert für sein Wirken im Dienste der gesamten Geschichtswissenschaft war die Tätigkeit im Dresdner Leitungsteam für die Vorbereitung des 47. Deutschen Historikertags in Dresden im Jahr 2008 zum Thema „Ungleichheiten“.[12] Lediglich en passant sei vermerkt, dass Winfried Müller sich trotz dieser allfälligen großen Beanspruchungen auch für „sein“ Institut für Geschichte an der TU Dresden einsetzte und als Geschäftsführender Direktor in die Pflicht nehmen ließ.

Neben seiner vielfältigen institutionellen Kärrnerarbeit kam die inhaltliche Forschungs- und Publikationstätigkeit keineswegs zu kurz, wobei ihn über all die Jahre seine Frau Susanne stets kundig und aktiv unterstützte. Vor dem Hintergrund seiner breiten Ausbildung als Neuzeit- und Landeshistoriker in München schlug er bereits nach kurzer Zeit Wurzeln in der sächsischen Landesgeschichte, die er sich auch vergleichend zu erschließen verstand.[13] Neben der Mitarbeit an den großen Landesausstellungen sei hier auf Veröffentlichungen verwiesen, die sächsische Städte und Geschichtslandschaften pointiert auch für ein breiteres Publikum erschlossen[14] bzw. die historische Vielfalt gegen drohende Fremdenfeindlichkeit in Stellung brachte[15].

Am markantesten tritt die universitäre Forscherpersönlichkeit Winfried Müller in zwei großen Projekten hervor, die er an der TU Dresden anderthalb Jahrzehnte lang leitete. Von 2000 bis 2008 ging das Teilprojekt „Das historische Jubiläum. Genese, Ordnungsleistung und Inszenierungsgeschichte eines institutionellen Mechanismus“ im Sonderforschungsbereich 537 „Institutionalität und Geschichtlichkeit“ über mehrere Bewilligungsphasen. Damit machte Müller die TU Dresden zum Mittelpunkt einer Jubiläumsforschung, die er sowohl mit seinen eigenen Beiträgen als auch mit den Qualifikationsarbeiten seiner Schülerinnen und Schüler bereicherte; zeitlich reichten die empirischen Beiträge von der Frühen Neuzeit bis zur Zeitgeschichte. Vor allem leistete er einen beachtlichen Beitrag zur Konzeptualisierung, indem er das historische Jubiläum mit seiner zyklischen Zeitkonstruktion als einen institutionellen Mechanismus beschrieb, mit dem die Eigengeschichte menschlicher Gemeinschaften und Gruppen (ob Universitäten, Städte oder Nationalstaaten, ob Konfessionen oder Unternehmen) symbolisch zur Geltung gebracht werden kann.[16] Mit dem Teilprojekt „Gemeinsinnsdiskurse und religiöse Prägung zwischen Spätaufklärung und Vormärz (ca. 1770–1830)“ im von 2009 bis 2014 bestehenden SFB 804 „Transzendenz und Gemeinsinn“ kam Müller dann – gleichsam mit neuer theoretischer Flughöhe – auf die Sattelzeit und auf Themenkomplexe zurück, die ihn bereits früher beschäftigt hatten. In breiter Weise wurden dort Transzendenzbezüge in den Deutungen und Handlungen bürgerlicher Eliten um 1800, das Fortwirken alter Traditionen und deren Wiederbelebung im 19. Jahrhundert erforscht, aber auch die Transformation des Religiösen beispielsweise in Form einer symbolisch hoch aufgeladenen Pflege der Natur, wie sie sich unter anderem in den Gärten der Aufklärung niederschlug.[17]

Allerdings: Wer den Forscher und Menschen Winfried Müller kannte, weiß, dass er Projektleitung, Teamarbeit und Betreuung freilich „konnte“, aber erst in einem anderen Modus ganz bei sich war – nämlich als Jäger und Sammler etwa von bibliophilen Schätzen und Jazzplatten, die sich zuhause in der Schubertstraße in langen Regalen stapelten. Derlei Passionen – und das macht es notwendig, hier daran zu erinnern – blieben jedoch nicht immer privat, sondern verbanden sich auch mit dem Wirken des Historikers. In besonderer Weise nahm er sich der deutschen Künstlersteinzeichnung an, einer in den 1890er Jahren aufkommenden Technik der Farblithographie, mittels derer künstlerisch gestaltete Bilder in großer Auflage in die Haushalte gebracht werden konnten. Diese künstlerische Bewegung verstand sich dezidiert als Heimatkunst, brachte aber durchaus zwischen Impressionismus und Jugendstil changierende Kunstwerke von Rang hervor. Winfried Müller nahm sich des bislang kaum beachteten, an der Grenze von Geschichte und Volkskunde angesiedelten Gegenstands mit der ihm eigenen Beharrlichkeit an, sammelte (nicht zuletzt auf dem samstäglichen Flohmarkt an der Elbe) und sichtete über fast zwei Jahrzehnte viele Objekte, um dann seine Erkenntnisse in einer umfangreichen Monographie zu verdichten, die zugleich einen umfassenden Katalog mit über 500 Biographien von Künstlerinnen und Künstlern darstellte.[18] Seine private Sammlung von Künstlersteinzeichnungen, kundig verzeichnet und erschlossen, harrt momentan der Überführung in ein professionelles Domizil.

Auch eine andere Passion Müllers trug wissenschaftliche Früchte – seine Kinoleidenschaft. Er beließ es nicht bei wöchentlichen Besuchen in Lichtspieltheatern in Begleitung des informellen Dresdner „Kinoclubs“, sondern historisierte auch diese Begeisterung: Das Ergebnis war das Projekt „1918 als Achsenjahr der Massenkultur“ (2018–2020), das Kino, Filmindustrie und Filmkunstdiskurse in Dresden vor und nach 1918 in den Blick nahm.[19] Einmal mehr trat er hier als Mittelpunkt einer Gruppe von Forschenden in Erscheinung, mit denen er zusammenarbeitete und die er inspirierte. Knapp zwei Dutzend Doktorarbeiten entstanden insgesamt unter seiner Erstbetreuung. Ungezählt bleiben die von ihm begleiteten akademischen Abschlussarbeiten, ihrerseits Spitze eines Eisbergs der vielen Studierenden, die er in seinen Lehrveranstaltungen betreut hat, wo die sächsische Landesgeschichte vergleichend vom Mittelalter bis zur Gegenwart behandelt wurde. Gerade in seiner unprätentiösen Art verstand es Winfried Müller gut, junge Nachwuchsforschende an sich zu binden. Das Vorankommen seiner Schülerinnen und Schüler erfülle ihn stets mit dem allergrößten Stolz, so bekannte er einst in einem Interview.

Winfried Müller, das war ein Kind der protestantischen Diaspora, der mit scharfem analytischen Blick die katholische Aufklärung untersuchte; ein bayerischer Historiker, dessen Impulse die sächsische Landesgeschichte befruchteten; ein Wissenschafts- und Bildungshistoriker, der sich intensiv auch der materiellen Kultur zuwandte; und ein Sammler, der auch die Gegenstände seiner Passion mit wissenschaftlicher Akribie zu vermessen verstand. Er bleibt als Brückenbauer zwischen Räumen, Epochen und methodischen Zugängen, vor allem aber auch zwischen den Menschen in Erinnerung. Einer seiner jüngeren Aufsätze galt dem Besuch des Königs Friedrich August III. in einem öffentlichen Kino in Dresden am Silvestertag des Jahres 1906, ein Ereignis, mit dem sich für die „symbolische(n) Repräsentation der Monarchie neue Chancen eröffneten“, das aber zugleich einen Distanzverlust zum bürgerlichen Publikum bedeutete.[20] Zeitlich liegen rund zwei Jahrhunderte zwischen diesem letzten sächsischen König und seinem Vorfahren August dem Starken, dem er die eingangs erwähnte biographische Skizze widmete.[21] Der konzeptuelle und methodische Abstand zwischen den beiden Texten indes war gering, denn auch in seiner biographischen Skizze verband Winfried Müller ganz selbstverständlich die Analyse macht- und staatspolitischer Konstellationen mit neueren kulturhistorischen Gesichtspunkten. Auf diese Weise gelangte er zu einem überzeugenden Porträt des Königs, an dem sein Vorgänger Blaschke wegen dessen Mätressenwirtschaft und seines Konfessionswechsels „kein gutes Haar“ gelassen hatte.[22] Mit erkennbarer Freude bezog er dabei auch die Rezeptionsgeschichte dieses populären Monarchen mit in seine Betrachtungen ein, bis hin zu den „Abrafaxen“ im Comic-Magazin „Mosaik“ – lange Linien und überraschende Brückenschläge, wie sie geradezu das Markenzeichen von Winfried Müller waren.

Online erschienen: 2025-08-01

© 2025 The author(s), published by Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

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  1. Frontmatter
  2. Aufsätze
  3. Diplomata militaria als serielle Quellen. Einblicke in die Bürgerrechtspolitik und die Administration der römischen Kaiserzeit
  4. Tourismus als Wettbewerb der Moderne. Die (Selbst-)Inszenierung des Deutschen Kaiserreichs auf der Internationalen Ausstellung für Reise- und Fremdenverkehr 1911
  5. Das exkludierende Selbst. Die Moderne als Identitätspolitik in ungleicher Absicht
  6. Winfried Müller (1953–2025)
  7. Blick zurück in der Krise? Wie Deutschland an drei große Demokratiejubiläen erinnert
  8. Rezensionen
  9. Christoph Driessen, Griff nach den Sternen. Die Geschichte der Europäischen Union. Regensburg, Pustet 2024
  10. Steffen Augsberg (Hrsg.), Verfassungspatriotismus. Konzept, Kritik, künftige Relevanz. Hamburg, CEP Europäische Verlagsanstalt 2024
  11. Edward B. Foley, Ballot Battles. The History of Disputed Elections in the United States. Oxford, Oxford University Press 2024
  12. Christopher J. Fettweis, The Pursuit of Dominance. 2000 Years of Superpower Grand Strategy. Oxford, Oxford University Press 2023
  13. Mark A. Ragan, Kingdoms, Empires, and Domains. The History of High-Level Biological Classification. Oxford, Oxford University Press 2023
  14. Bernhard Maier, Globalgeschichte der frühen Hochkulturen. München, C. H. Beck 2024
  15. Charalampos I. Chrysafis / Andreas Hartmann / Christopher Schliephake u. a. (Hrsg.), Basileus eirenophylax. Friedenskultur(en) und monarchische Repräsentation in der Antike. Stuttgart, Steiner 2023
  16. Lisa C. Nevett, Ancient Greek Housing. Cambridge, Cambridge University Press 2023
  17. Michael Loy, Connecting Communities in Archaic Greece. Exploring Economic and Political Networks through Data Modelling. Cambridge, Cambridge University Press 2023
  18. Katharina Wojciech, Wie die Athener ihre Vergangenheit verhandelten. Rede und Erinnerung im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. (KLIO. Beiträge zur Alten Geschichte, Bd. 35.) Berlin/Boston, De Gruyter 2022
  19. Nicolette A. Pavlides, The Hero Cults of Sparta. Local Religion in a Greek City. New York, Bloomsbury Academic 2023
  20. Ronald T. Ridley, Marcus Furius Camillus, fatalis dux. A Documentary Study. (Studien zur Alten Geschichte, Vol. 37.) Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 2023
  21. Jonas Scherr, Die Zivilisierung der Barbaren. Eine Diskursgeschichte von Cicero bis Cassius Dio. (Untersuchungen zur antiken Literatur und Geschichte, Bd. 156.) Berlin/Boston, De Gruyter 2023
  22. Christopher B. Krebs (Ed.), Caesar. Bellum Gallicum. Book VII. (Cambridge Greek and Latin Classics.) Cambridge, Cambridge University Press 2023
  23. José Luís Brandão / Cláudia Teixeira / Ália Rodrigues (Eds.), Confronting Identities in the Roman Empire. Assumptions about the Other in Literary Evidence. New York, Bloomsbury Academic 2023
  24. Anthony Kaldellis / Marion Kruse, The Field Armies of the East Roman Empire, 361–630. Cambridge, Cambridge University Press 2023
  25. Volker L. Menze, Patriarch Dioscorus of Alexandria. The Last Pharaoh and Ecclesiastical Politics in the Later Roman Empire. Oxford, Oxford University Press 2023
  26. Hubertus Seibert, Geschichte Europas im Mittelalter. Aufbruch in die Vielfalt. Paderborn, Brill/Schöningh 2024
  27. Johanna Jebe, Gutes Mönchtum in St. Gallen und Fulda. Diskussion und Correctio im Spiegel karolingischer Klosterbibliotheken. Freiburg im Breisgau, Herder 2024
  28. Herwig Wolfram, Arnulf von Kärnten (um 850–899). Eine biographische Skizze. (Relectio. Karolingische Perspektiven, Bd. 7.) Ostfildern, Thorbecke 2024
  29. Hannes Engl, Rekonfigurationen regionaler Ordnungen. Die religiösen Gemeinschaften in Lothringen und das Papsttum (ca. 930–1130). (Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Beihefte zu J. F. Böhmer, Regesta Imperii, Bd. 49.) Köln, Böhlau 2023
  30. Francesco Massetti, Leo IX. und die papstgeschichtliche Wende (1049–1054). (Papsttum im mittelalterlichen Europa, Bd. 13.) Köln, Böhlau 2024
  31. Joseph P. Huffman, Medieval Cologne. From Rhineland Metropolis to European City (A. D. 1125–1475). Berlin/Boston, De Gruyter 2024
  32. Christos Malatras, Social Stratification in Late Byzantium. (Edinburgh Byzantine Studies.) Edinburgh, Edinburgh University Press 2023
  33. Nils Bock, Geld und Herrschaft um 1300. Finanzielle Verflechtungen zwischen Frankreich, der Kurie und Florenz. (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Bd. 257.) Stuttgart, Steiner 2022
  34. Peter Fleischmann (Bearb.), Die Nürnberger Bürgerbücher II. Die Meisterbücher von 1363 bis 1365 und von 1370 bis 1429 und die Papierenen Neubürgerlisten von 1382 bis 1429. (Quellen und Foschungen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg, Bd. 41.) Nürnberg, Stadtarchiv 2022
  35. Rainer Christoph Schwinges, Das Leben des Kölner Magisters Gerhard von Wieringen (1451 bis nach 1501). Mit einer Edition seines Notiz- und Rechnungsbuches. (Repertorium Academicum Germanicum [RAG]. Forschungen, Bd. 5.) Zürich, vdf 2023
  36. Riccarda Suitner, Venice and the Radical Reformation. Italian Anabaptism and Antitrinitarianism in European Context. (Refo500 Academic Studies, Vol. 101.) Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 2023
  37. Brandt C. Klawitter, A Forceful and Fruitful Verse. Genesis 1:28 in Luther’s Thought and Its Place in the Wittenberg Reformation (1521–1531). (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte in Mainz. Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte, Vol. 269.) Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 2023
  38. Vitus Huber / John F. Schwaller (Eds.), Beyond Cortés and Montezuma. The Conquest of Mexico Revisited. Copublished with the Institute for Mesoamerican Studies, University at Albany. (IMS Studies on Culture and Society Series.) Denver, CO, University of Colorado Press 2025
  39. Paul Griffiths, Information, Institutions, and Local Government in England, 1550–1700. Turning Inside. Oxford, Oxford University Press 2024
  40. Jonas Stephan, Tinte, Feder und Kanonen. Der Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis am Vorabend des Spanischen Erbfolgekrieges (1701). (Verhandeln, Verfahren, Entscheiden, Bd. 8.) Münster, Aschendorff 2024
  41. Cathal J. Nolan, Mercy. Humanity in Warfare. Oxford, Oxford University Press 2022
  42. Rainer Maaß / Rouven Pons (Hrsg.), Fürstliche Korrespondenzen des 19. und 20. Jahrhunderts. Marburg, Historische Kommission für Hessen 2024
  43. Jörg Ernesti, Geschichte der Päpste seit 1800. Freiburg im Breisgau, Herder 2024
  44. Natalie Cornett, The Politics of Love. Gender and Nation in Nineteenth-Century Poland. Ithaca, NY, Cornell University Press 2024
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  49. Johann Kirchinger, Katholische Frauenkongregationen der Moderne. Stuttgart, Kohlhammer 2022
  50. Dagmar Herzog, Eugenische Phantasmen. Eine deutsche Geschichte. Berlin, Suhrkamp 2024
  51. Simon Sebag Montefiore, Der junge Stalin. Stuttgart, Klett-Cotta 2024
  52. Sebastian Bischoff / Christoph Jahr / Tatjana Mrowka u. a. (Hrsg.), Belgien, Deutschland und die „Anderen“. Bilder, Diskurse und Praktiken von Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung. (Historische Belgienforschung, Bd. 10.) Münster, Waxmann 2024
  53. Björn Hofmeister, Anwalt für die Diktatur. Heinrich Claß (1868–1953). Sozialisation – Weltanschauung – alldeutsche Politik. Berlin/Boston, De Gruyter 2024
  54. Julia Schneidawind, Schicksale und ihre Bücher. Deutsch-jüdische Privatbibliotheken zwischen Jerusalem, Tunis und Los Angeles. (Jüdische Religion, Geschichte und Kultur, Bd. 34.) Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 2023
  55. Deborah E. Lipstadt, Golda Meir. Israel’s Matriarch. London, Yale University Press 2023
  56. Felicitas Seebacher, Die Leskys. Akademische Karrieren in den Netzwerken der politischen Systeme des 20. Jahrhunderts. Wien, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2024
  57. Manuel Schwarz, „Übergangsfürsten“. Legitimationsstrategien der letzten Generation ernestinischer Monarchen im Deutschen Kaiserreich (1901–1918). (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Bd. 68.) Köln, Böhlau 2024
  58. Friedrich Cain / Bernhard Kleeberg (Eds.), A New Organon. Science Studies in Interwar Poland. (Studies in the History of Knowledge, Vol. 18.) Tübingen, Mohr Siebeck 2024
  59. Karl-Peter Krauss, Dem Vergessen entrissen. Der „Ostjude“ Simon Leinmann und die Neuapostolische Kirche. Köln, Böhlau 2024
  60. Thomas Köhler / Jürgen Matthäus / Thomas Pegelow Kaplan u. a. (Hrsg.), Polizei und Holocaust. Eine Generation nach Christopher Brownings Ordinary Men. Unter Mitarbeit von Annika Hartmann und Kathrin Schulte. Leiden, Brill 2023
  61. Wiebke Lisner / Johannes Hürter / Cornelia Rauh u. a. (Hrsg.), Familientrennungen im nationalsozialistischen Krieg. Erfahrungen und Praktiken in Deutschland und im besetzten Europa 1939–1945. (Das Private im Nationalsozialismus, Bd. 5.) Göttingen, Wallstein 2022
  62. Sophie Fetthauer, „Hier muß sich jeder allein helfen“. Paula, Josef und Frieda Fruchter: Briefe einer Wiener Musikerfamilie aus dem Shanghaier Exil 1941–1949. Neumünster, von Bockel 2024
  63. Stephan Pabst (Hrsg.), Buchenwald. Zur europäischen Textgeschichte eines Konzentrationslagers. (Medien und kulturelle Erinnerung, Bd. 9.) Berlin/Boston, De Gruyter 2022
  64. Lutz Kreller / Franziska Kuschel, Vom „Volkskörper“ zum Individuum. Das Bundesministerium für Gesundheitswesen nach dem Nationalsozialismus. Göttingen, Wallstein 2022
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  66. Chelsea Schields, Offshore Attachments. Oil and Intimacy in the Caribbean. Berkeley, CA, University of California Press 2023
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  69. Eingegangene Bücher
  70. Eingegangene Bücher
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