Rezensierte Publikation:
Robert Gildea, Backbone of the Nation. Mining Communities and the Great Strike of 1984–85. 2023 Yale University Press London, 9780300266580, $ 35,–
Kein Streik in der langen und globalen Geschichte von Streiks hatte einen solchen Einfluss auf nationale und internationale Erinnerungskulturen wie der britische Bergarbeiterstreik von 1984/85. Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, dass es zu diesem welthistorischen Ereignis eine riesige Fülle an Literatur gibt, darunter viel Autobiografisches, Biografisches, Publizistisches, aber eben auch Unmengen an wissenschaftlicher Literatur. Dennoch gelingt es Robert Gildea, der langen Bibliografie zur Geschichte dieses mehr als einjährigen Streiks eine wichtige Facette hinzuzufügen. Er legt nämlich die erste wissenschaftliche Oral History des Streiks vor, die sich nicht nur auf zahlreich vorhandenes Interviewmaterial, sondern auch auf 148 eigene Interviews stützt, die der Autor vorwiegend mit ehemaligen Bergarbeitern und ihren Familien, inklusive Kindern und Enkeln, in den Jahren 2019 bis 2021 in England, Wales und Schottland geführt hat. Auch kommen Sympathisanten und Unterstützer zu Wort. Das reichhaltige Oral History-Material reichert Gildea mit ausgewähltem Archivmaterial aus öffentlichen und privaten Archiven an, das sich wiederum mit Unterstützergruppen und den Bergarbeitern selbst beschäftigt. Hinzu kommt Material aus Zeitungen, ebenfalls dem Camp der Bergarbeiter zugehörig, das Gildea nutzt, um insgesamt eine sehr lesbare und beeindruckende Erfahrungs-, Erinnerungs- und Emotionsgeschichte des Bergarbeiterstreiks zu schreiben.
Den Streik versteht der Verfasser als einen Bürgerkrieg, der von beiden Seiten gewollt war. Von Seiten der Regierung sollte an der mächtigsten Gewerkschaft des Landes ein Exempel statuiert werden. Ihre Niederlage sollte das Tor öffnen, um eine Serie von Antigewerkschaftsgesetzen durchzusetzen, die die Machtfülle der britischen Gewerkschaften beenden sollte. Die Regierungsseite war gut vorbereitet: Sie hatte seit Monaten Kohlevorräte gehortet und einen neuen Direktor des National Coal Board bestellt – Ian MacGregor, dem ein Ruf als marktradikaler Hardliner vorauseilte. Als er eine lange Liste mit Schließungsplänen für Zechen vorlegte, war das die Kriegserklärung, auf die die Gewerkschaft mit Streik reagierte. Letztere ging mit großem Selbstbewusstsein in die Auseinandersetzung, hatte sie sich doch ein ums andere Mal gegen konservative Regierungen in den 1970er Jahren durchgesetzt.
Den nun ausbrechenden Krieg beschreibt Gildea mit Hilfe einer Vielzahl von anrührenden und emotional aufwühlenden Geschichten, die er sehr geschickt zu einem analytischen Teppich zusammenwebt, der das Gesicht dieses Krieges und seines Nachlebens in der britischen Gesellschaft zeichnet. Polizeigewalt, die Selbstverteidigung ganzer Dörfer und Städte, die vom Bergbau abhingen, das Ringen um einen jahrhundealten „way of life“, die Suppenküchen, der Hunger, die Unterstützergruppen, die weite Teile der progressiven britischen Mittelklasse umschlossen und feministische sowie LGBTQI-Gruppen auf den Plan riefen, die Women Against Pit Closure-Bewegung, die in vielen Bergarbeitergemeinschaften zu einer Neuaushandlung von etablierten patriarchalischen Geschlechterordnungen beitrug, die Politisierung von bis dahin eher unpolitischen Menschen, all das und noch viel mehr wird hier sehr lebendig aufgerufen ebenso wie die Zerstörung der Welt der britischen Bergarbeiter: Aus ihren stolzen communities wurden sozial abgehängte Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit, Drogenproblemen und einer verbitterten, überalterten Bevölkerung bzw. einer jungen Generation ohne Zukunftsaussichten. Auch die Spannungen innerhalb der Bergarbeiterbewegung zwischen Regionen, die frühzeitig einem Streik skeptisch gegenüberstanden wie Nottinghamshire und Leicestershire, und streikunterstützenden Regionen, allen voran Yorkshire und Schottland, oder auch die Spannungen zwischen Unterstützergruppen aus der Mittelklasse und den Bergarbeitern werden hier themasiert.
Das Erbe dieses Streiks wird von Gildea ausführlich diskutiert. Unzählige Fernsehfilme, Kinofilme, Theaterstücke haben sich mit dem Bergarbeiterstreik beschäftigt und diese heroische Niederlage zu einem Triumph der Solidarität verklärt, der bis heute immer wieder gern in sozialen Kämpfen unterschiedlicher Natur mobilisiert wird. Die Familienerinnerung, die Erinnerung in den einstmaligen Bergarbeiter-communities und die nationale Erinnerungskultur wurden allesamt stark von diesem Ereignis geprägt. Sie trug unter anderem zu einer Distanzierung zwischen Arbeiterklasse und Labour Party bei, die es dem Rechtspopulismus in Großbritannien erleichterte, in ehemaligen Hochburgen von Labour Wahlerfolge zu erzielen. Sie stärkte die Unabhängigkeitsbewegungen in Schottland und Wales. In den ehemaligen Bergarbeiterfamilien hinterließen die Ereignisse von 1984/85 Fatalismus, Bitterkeit und Unglauben an die Art und Weise, wie ihnen Gewalt angetan wurde, wie sie ungerecht behandelt wurden und mit welchen Lügen von Regierung und Presse sie konfrontiert waren. Nach dem Streik wurden viele Streikende sofort entlassen und kamen auf schwarze Listen, so dass sie fast nirgends mehr eine Anstellung finden konnten. Die Rachsucht der Kriegsgewinner war enorm.
© 2025 bei den Autorinnen und Autoren, publiziert von Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
This work is licensed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International License.
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- Frontmatter
- Aufsätze
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- Politik als Quadratur des Kreises. Das Ende der Weimarer Republik und die Antinomien der Demokratie
- Thomas Großbölting (1969–2025)
- Corrigendum
- Rezensionen
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- Jörg Baberowski, Der sterbliche Gott. Macht und Herrschaft im Zarenreich. München, C. H. Beck 2024
- Matthias Middell (Ed.), French Globalization Projects. (Handbooks of Globalization Projects, Vol. 1.) Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 2024
- Markus Thurau (Hrsg.), Konfliktkulturen in Geschichte und Gegenwart. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 2024
- Mahmood Mamdani, Neither Settler nor Native. The Making and Unmaking of Permanent Minorities. Cambridge, MA, Harvard University Press (Cambridge) 2020
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- David M. Pritchard (Ed.), The Athenian Funeral Oration. After Nicole Loraux. Cambridge, Cambridge University Press 2024
- Giovanni Parmeggiani, Ephorus of Cyme and Greek Historiography. Cambridge, Cambridge University Press 2023
- Julian Gieseke, Vom äußersten Westen der Welt. Die Griechische Ethnographie und die Völker Iberiens und der Keltiké im Schatten der römischen Expansion (2. Jahrhundert v. Chr. – 1. Jahrhundert n. Chr.). Stuttgart, Steiner 2023
- Jasmin Welte, Helmut Berve und die Alte Geschichte. Eine deutsche Biographie. Basel, Schwabe 2023
- Selen Kılıç Aslan, Lycian Families in the Hellenistic and Roman Periods. A Regional Study of Inscriptions: towards a Social and Legal Framework. Leiden, Brill 2023
- Frederik Juliaan Vervaet, Reform, Revolution, Reaction. A Short History of Rome from the Origins of the Social War to the Dictatorship of Sulla. Zaragoza, Universidad de Zaragoza 2023
- Thomas Blank, Religiöse Geheimniskommunikation in der Mittleren und Späten Römischen Republik. Separatheit, gesellschaftliche Öffentlichkeit und zivisches Ordnungshandeln. Stuttgart, Steiner 2024
- Giulia Vettori, Bonae matronae e bona matronarum: donne e capacità patrimoniale tra Repubblica e Principato. Bari, Edipuglia 2022
- Jan-Markus Kötter, Hannibal. Roms größter Feind. München, C. H. Beck 2024
- Peter Scholz, Lucullus. Herrschen und Genießen in der späten römischen Republik. Stuttgart, Klett-Cotta 2024
- James B. Rives, Animal Sacrifice in the Roman Empire (31 BCE – 395 CE). Power, Communication, and Cultural Transformation. Oxford, Oxford University Press 2024
- R. R. R. Smith / Christian Niederhuber, Commodus. The Public Image of a Roman Emperor. Wiesbaden, Reichert Verlag 2023
- Averil Cameron, Transitions. A Historians Memoir. Turnhout , Brepols 2024
- Stefan Esders / Massimiliano Bassetti / Wolfgang Haubrichs (Hrsg.), Verwaltete Treue. Ein Verzeichnis vereidigter Personen aus dem Norden des „regnum Italiae“ zur Zeit Ludwigs II. Berlin/Boston, De Gruyter 2024
- Matthew Gabriele, Between Prophecy and Apocalypse. The Burden of Sacred Time and the Making of History in Early Medieval Europe. Oxford, Oxford University Press 2024
- Janel M. Fontaine, Slave Trading in the Early Middle Ages. Long-Distance Connections in Northern and East Central Europe. Manchester, Manchester University Press 2025
- David Bates / Julie Barrau (Eds.), Lives, Identities and Histories in the Central Middle Ages. Cambridge, Cambridge University Press 2021
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- Sini Kangas, War and Violence in the Western Sources for the First Crusade. (History of Warfare, Vol. 143.) Leiden, Brill 2024
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- Britt Schlünz, Pastoral und Politik. Katholische Frömmigkeit im Spanien des 19. Jahrhunderts. (Schriftenreihe „Religion und Moderne“, Bd. 29.) Frankfurt am Main, Campus 2024
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- Elias Buchetmann, Hegel and the Representative Constitution. Cambridge, Cambridge University Press 2023
- Jonas Schuster, Karl Theodor von Heigel (1842–1915). Geschichtswissenschaft in Bayern zwischen Politik und Öffentlichkeit. (Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der wissenschaften, Bd. 113.) Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 2024
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- Christine Bold, „Vaudeville Indians“ on Global Circuits, 1880s–1930s. (The Henry Roe Cloud Series on American Indians and Modernity.) London, Yale University Press 2022
- Cornelia Jöchner / Christin Nezik / Gáspár Salamon u. a., Museale Architekturdörfer 1880–1930. (Das Eigene in transnationalen Verflechtungen. Visuelle Geschichtskultur Bd. 21.) Dresden, Sandstein 2023
- Sybille Bauer / Juliane Egerer, Vom Schüler einer christlichen Kolonialschule zum Wotansverehrer. Deutsche Kolonialgeschichte im schriftlichen Nachlass von Wilhelm L. G. Elmenhorst. Göttingen, Wallstein 2023
- Laura Carter, Histories of Everyday Life. The Making of Popular Social History in Britain, 1918–1979. Oxford, Oxford University Press 2024
- Peter Martin, „Der Kuss des Judas“. Die Befreiungsbewegung schwarzer Arbeiter und die „Afrikanisierung“ der sowjetischen Außenpolitik (1919–1933). Leipzig, Leipziger Universitätsverlag 2024
- Rainer Nicolaysen / Eckart Krause / Gunnar B. Zimmermann (Hrsg.), 100 Jahre Universität Hamburg. Studien zur Hamburger Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte in vier Bänden. Bd. 2: Geisteswissenschaften, Theologie, Psychologie. Göttingen, Wallstein 2021
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- Alan E. Steinweis, The People’s Dictatorship. A History of Nazi Germany. Cambridge, Cambridge University Press 2023
- Anna Hájková, The Last Ghetto. An Everyday History of Theresienstadt. Oxford, Oxford University Press 2023
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- Wolfgang Klietz, Waffenhändler in Uniform. Geheime Im- und Exporte der DDR. Stuttgart, Kohlhammer 2024
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- Kerstin Brückweh (Hrsg.), Die Wiederbelebung eines „Nicht-Ereignisses“? Das Grundgesetz und die Verfassungsdebatten von 1989 bis 1994. Eine Veröffentlichung aus dem Arbeitskreis für Rechtswissenschaft und Zeitgeschichte an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Tübingen, Mohr Siebeck 2024
- Eingegangene Bücher
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