Lettre
Analysen zu Spielpraktiken in der Erzählliteratur und ein Ausblick auf die Transformation des Spiels in der digitalen Kultur.
Ein interdisziplinäres Nachdenken über das Vermitteln von Literatur: neue Impulse für Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik.
Interjektionen wie owê und tandaradei sind charakteristische Elemente mittelalterlicher Literatur. Robert Schöller untersucht sie erstmals unter poetologischen Aspekten.
What does Imagination do? How does it affect our reality and the places we experience? Answers from sociology, philosophy, literary and cultural studies.
Literatur, Sprache sowie Kultur aus Frankreich, Italien und Spanien: Romanistik als Schlüssel zum Verständnis der politischen Themen der Gegenwart.
»Geschichte als Apokalypse« in deutschen Dramen: eine literaturwissenschaftliche Erforschung von Geschichts- und Krisennarrativen.
An extension of the scope of the literary phenomenon of autosociobiography beyond social class and a discussion of its validity in diverse cultural and historical contexts.
Eine Bereicherung der neueren allgemeine Erzähltheorie: die Bedeutung religiöser Erzählmuster am Beispiel der Chicana/o-Literatur.
Imitieren und Zitieren als Stilmittel: Der Einfluss von Thomas Bernhards »unruhigem Geist« auf die Literatur.
Felicitas Hoppe und ihr mit gewitzter Zuversicht durchzogenes Aufspüren »wirklicher« Abenteuer des Reisens und literarischen Unterwegsseins.
Emine Sevgi Özdamar und die Frage nach Bedingungen des Wechsels von der Muttersprache in die Literatursprache – von Bühnen, Rollen und der Verteidigung der eigenen Literatur.
Zafer Senocak schreibt über die offensichtlichen und verschütteten Verbindungen der Weltliteraturen untereinander und die Muster des »Deutschseins«.
Eine inspirierende Lesereise zum Thema Gefahr: Erkenntnisse an den Schnittstellen von Literatur, Recht und Film.
Erweiterte Perspektiven auf Aleatorik in der Literatur – Analysen zu Geschichte, Formpoetiken und Rezeptionsweisen.
Ein vergessenes Kapitel der DDR-Massen- und Jugendkultur: umfassende Einblicke in die staatliche Förderung junger Poeten.
Literaturtheorie der Postmoderne: Psychoanalyse und Traumabewältigung bei Frank Witzel.
Gestaltung und Kontrollverlust durch Technik: Neue Studien zur wohl größten thematischen und formalen Herausforderung der Kunst in neuerer Zeit.
Charles Baudelaires Darstellung städtischer Lebenswelten: Lyrische Sprache und ihr Potential für die Ausbildung eines kritischen Bewusstseins.
Alternative Zeitmodelle und divergente Lebenskonzepte in der lesbisch*-feministischen* Literatur der 1970er Jahre – Darstellungen im geteilten Deutschland.
Lesen in Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs: eine wissenschaftliche Standortbestimmung einer Kulturtechnik.
Unsterbliche Seiten: Marie de Gournay, Montaigne und die Print-Reproduktion ihrer verwaisten Werke.
Der Band leistet einen Beitrag zur fehlenden Aufklärungsrezeption in Christoph Ransmayrs journalistischem und literarischem Werk.
Dynamiken von Formbildung und Formauflösung – eine systemtheoretische Neuperspektivierung der transgressiven Merzkunst und ihrer Rezeption.
The secrets of the Marvel Cinematic Universe's storytelling mechanics and its transmedia network – an analysis of a unique franchise.
Phänomene der Latenz aus interdisziplinärer Perspektive: die Lazarus-Metapher als Reflexionsmodell in der italienischen Literatur des 20. Jahrhunderts.
Vom Regen in die Traufe? Eine Bedeutungsgeschichte des Wetters im französischen Kriminalroman vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Auf dem Weg zu theatraler Justiz: die Geschichte des Gerichtstheaters während der Totalitarisierung in der frühen Sowjetunion.
Prosa als lustvolle Provokation? Poetik der Störung und literarischer Wirklichkeitszugriff im Schreiben Ror Wolfs.
Wie den Dialog heute denken? Eine neue Perspektive und kritische Diagnose von der Antike bis in die Gegenwart.
Zwischen konstruktiver Kritik und sozialer Isolation: die Ambivalenz von Beschwerden und ihre Bedeutung für Sachfragen.
Weniger Romantik wagen! Ein Plädoyer für eine postromantische Mittelaltergermanistik.
Jenseits des Realismus – poetologische, ästhetische und politische Wirklichkeitsdiskurse in der italienischen Literatur der Nachkriegszeit.
Psychoanalyse und neuer Materialismus im Dialog zwischen Literatur, Film und Kunst.
Literatur und Philosophie im späteren Erzählwerk Friedrich Heinrich Jacobis – der empfindsamkeitskritische Versuch einer literarischen Anthropologie.
Sport als Gesellschaftstheater: Erzählungen und Geschichte(n) von sportlichen Handlungen im Zeitalter des Kapitalismus.
Aporien, Grenzen und Freiheiten transnationaler Literaturen – Perspektiven, Konzepte und Entwicklungen.
Denkfiguren und Themenkomplexe zwischen historischen Katastrophen in 1755 und 1848 – Resonanzen in der Begegnung von Poesie und Reflexion.
Erinnerungspolitische Standortbestimmungen verdichten sich im literarischen Feld. Was tragen Sie zum Verständnis unserer Gegenwart bei?
Horror in Film und Literatur: Architekturen des Unheimlichen als labyrinthische Konstruktionen der Veränderung.
Antigone heute? Wie die spezifische Konfliktstruktur dem Antigone-Mythos anhaltende Relevanz verschafft.
Schriftträger sind für Literatur nicht nur Medien, sondern auch Ressourcen im Spannungsverhältnis von Verschwendung und Nachhaltigkeit.
Narrationen gegen den Stillstand: der Schriftsteller Boualem Sansal als Entmythifizierer der algerischen Geschichte.
Verloren zwischen Wert und Katastrophe? Hermann Brochs »Die Verzauberung« als Spiegel einer konfliktreichen Zeit.
This study of a rare, surviving colportage novel offers an unusual mental and visual panorama of a nearly vanished Wilhelmine world.
An analysis of how race is represented in Colson Whitehead's first six novels, drawing on Pierre Bourdieu's sociology.
Alternative Konzeptualisierungen von Paarbeziehungen, Familienmodellen und Liebesentwürfen um 1900 in Literaturen und Kulturen der Romania.
Die Toten als Akteur*innen? Fragen zur kulturellen und politischen Funktion der Toten anhand von Literatur und Politischer Theorie.
Die Ukraine – ein geteiltes Land? Einblicke in bislang unerforschte Aspekte des Ukraine-Russlands-Konflikts am Beispiel des Flusses Dnipro.
Was schreiben Menschen auf Ansichtskarten? Linguistische Einblicke in die Praxis und die sprachlichen Muster des Urlaubsgrußes.
New perspectives on one of the most crucial inventions and concepts of modern times.
Ein Schreiben über Genozide erscheint in deutscher Sprache ohne ein Mitdenken der Shoah bis heute kaum möglich – und dennoch findet ein Wandel statt.
Die Nacht als ambivalenter Möglichkeitsraum und Utopie – literarische und historische Perspektiven.
Aktiver Passivismus ist Handlungshemmung und spannungsgeladene Lösung – und er ist der Grund dafür, dass in Robert Musils »Mann ohne Eigenschaften« so wenig passiert. Neele Illner zeigt auf, wie sich mit diesem Konzept nicht nur Musils Roman neu lesen, sondern auch ein Begriff des rechten Lebens entwickeln lässt, welches Widersprüche vereint, ohne sie aufzuheben. Dabei erweist sich der aktive Passivismus als Thema, das zahlreiche Denker*innen des 20. und 21. Jahrhunderts – von Hannah Arendt bis Quentin Meillassoux – umtreibt. Als Form des Lebens und der Literatur vermag er den Krieg aufzuhalten und die geschwisterliche Liebe wiederzuentdecken.
Griechenland und die anthropogenen Umweltveränderungen in der neugriechischen Literatur – ein kultur- und literaturwissenschaftlicher Streifzug.
Radikale Fremdheit oder Ortswechsel im Denken? Literarische Selbst- und Fremdbilder von Herta Müller bis Jana Hensel, von Uwe Johnson bis Rammstein.
Unzuverlässige Erzählstrategien auf der Bühne betrachtet als Phänomen zwischen Literarizität, Performativität und postdramatischer Wirkungsästhetik.
Wie Fake News die öffentliche Meinung beeinflusst und täuscht – Einsichten in die verschiedenen Bedeutungsnuancen eines Phänomens.
Heiner Müller postkolonial gelesen – implizite Geschichtsphilosophie und intertextuelle Bezüge.
Eine multidisziplinäre Diskussion über die Frage, wer angesichts nicht-menschlicher Aktanten im Digitalen eigentlich schreibt.
Verstehen und Nichtverstehen: Theoretische und empirische Beiträge zu den Leitbegriffen einer ästhetischen Deutschdidaktik.
Stereotype können als Ensemble verflochtener Erzählungen verstanden werden. Eine Konzeptentwicklung anhand der Parisienne um 1900.
Warum überdauern einige Autoren den zeitlichen Wandel? Weil sie polyfunktional gebraucht werden, wie die Analyse der Jubiläen dreier »Klassiker« belegt.
Alfred Döblins Spätwerk neu gedacht – Synthetische Moderne zwischen Inszenierung und Werkästhetik.
Die Erosion sozialer Sicherheit betrifft auch Geschlechtsidentitäten: Literatur und Film buchstabieren den prekären Status von Männlichkeit aus.
Provokation, Inszenierung, Literatur abseits des Kanons – die deutsche Beat- und Undergroundliteratur literarische Konventionen in Frage gestellt.
Auditives Erzählen ist vielschichtig: seriell, transnational und transmedial, an- und aufregend, unterhaltend und mitsprechend – aber auch politisch und partizipativ!
Das Werk eines Gegenwartsautors im Kontext historischer und aktueller Fetischismus-Diskurse.
Eine Diskussion literaturwissenschaftlicher Terminologie und rhetorische Analyse von literarischen und Wissenstexten von 1996 bis 2019.
Exzessive Gewaltdarstellungen als ästhetische Selbstreflexion – die Prosa Jung-Wiens als Beispiel für ein autonomieästhetisches Programm der Moderne.
Musik als intermediales Phänomen lässt sich in einem Spannungsverhältnis von Zeit- und Raumkunst, von Narration und Atmosphäre beschreiben.
Eine Erkundung des vielfältigen Nachlebens des preußischen Phantasmas in Ideologemen und Motiven im 20. und 21. Jahrhundert.
Auch die Kunst hat ihre Zeit! Der Band zeigt den ästhetischen Wert des Datums für die Literatur.
Die Beschäftigung mit dem jeder Narration inhärenten Urteil ist der wichtigste Beitrag, den die Erzählforschung derzeit zu öffentlichen Debatten leisten kann.
An absorbing analysis of what makes readers experience a text as ›powerful‹ and how it affects them.
Friedrich Dürrenmatt als Schriftsteller und Denker des Politischen.
A multidisciplinary approach to human resilience as a social and narrative construct.
Wie die Ratgeberliteratur um 1900 Erfolg als machbares Phantasma entwirft und damit eines der großen Narrative der Leistungsgesellschaft hervorbringt.
Reisen nach dem Kolonialismus – eine Studie über die Formen und Wahrnehmungen kleiner Prosaschriften aus dem Lateinamerika der 1920er Jahre.
Nach 1945 schlagen Texte aus Österreich alles kurz und klein, was einer Geschichte ähnelt. Ihr Furor hat Methode – und eine spannende Tradition.
Im Resonanzraum zwischen literarischer und politischer Kommunikation – die lange Geschichte der polemischen Öffentlichkeiten vom 18. bis 21. Jahrhundert.
Poesie, die Grenzen sprengt – Hölderlins, Rilkes und Celans Gedichte erstmals vereint zu einer neuen ästhetischen Strömung: der Utopielyrik.
Ehebrecherin, Influencerin, Feministin oder Backfisch – Gustave Flauberts Madame Bovary in erfrischender Relektüre.
Friedrich Schillers Ästhetische Briefe lassen sich als der gleichzeitige praktische Vollzug des eigenen programmatischen Anspruchs an die »ästhetische Kunst« und die »Dichtung« lesen.
Realismus, Visualität und Massenkommunikation: neue Perspektiven auf Werke von Wilhelm Raabe, Theodor Fontane, Marie von Ebner-Eschenbach und Balduin Möllhausen in illustrierten Journalen.
This book investigates how women gained authority and a voice of their own in medieval and seventeenth century visionary writings.
Wie koloniale Machtpolitik durch Schrifteinsatz in Bewegung kommt, sich konsolidiert und wirksam wird – der »Fall Hutten« im kolonialen Archiv.
Eine epochenübergreifende, komparatistische und interdisziplinäre Betrachtung der Ägäis als Kulturraum.
Report für den Tag vs. Text für die Ewigkeit? Fanny Opitz zeigt, wie Autoren im 20. Jahrhundert den Wertungsunterschied von Literatur und Journalismus neu verhandeln.
Geologisches Wissen hat nicht nur die großen Entwicklungsromane geprägt, sondern auch die Ästhetik der Moderne.
Der französische Gegenwartsautor Michel Houellebecq kritisiert den liberalen Westen und lässt dazu den realistischen Roman à la Balzac neu aufleben. Ein Vergleich.
Eine innovative Raumtheorie wirft neues Licht auf die (Re)Konstruktionen von Paris in den Arbeiten des Naturalisten Émile Zolas.
Demenz – ein fundamentaler Einbruch in unser Selbstbild und unsere Kommunikationsfähigkeit. Doch wie lässt sich von Sprachverlust und Sprachlosigkeit erzählen?
Autorschaft gründet um 1800 nicht auf Texten, sondern auf Praktiken des Publizierens: eine Spurensuche vom Manuskript bis zur Makulatur.
Ein interdisziplinäres Modell für die Analyse von Texten aus Täterperspektive am Beispiel der Holocaust-Literatur.
Religionsdarstellung in der Gegenwartsliteratur als literarisch-ästhetische Störung des dominanten säkularen Diskurses.
Die Redekünste in den Wahlverwandtschaften in detaillierter Betrachtung – ein weiterer Beleg für Goethes Dichtkunst.
The book is a meticulous analysis of South African post-apartheid narrative as narrations of post-apartheid democracy's flaws and of visions how to address them for better futures.
The book shows how the feminist reading of literature can help locate two chimeric sites: Post-Yugoslavia and a female continent.
Literaturgeschichte ohne Literatur? Reflexionen zu Dokumentar- und Spielfilmen über Schriftsteller*innen und deren Einfluss auf die Literaturgeschichte.
Potenziale der Topik zwischen Theorie und Praxis. Eine (Re-)Konstruktion anhand bisher unerforschter Reiseberichte.
Eine komparatistisch-kulturpoetologische Untersuchung des literarischen Genres der Kaffeehausliteratur mittels eines raumtheoretischen Modells.
Roberto Bolaño und die deutsche Literatur- und Kulturgeschichte – Analysen einer besonderen Beziehung.
Kristin Eichhorn nimmt am Beispiel Johannes R. Bechers eine Neubestimmung der literarischen Moderne vor.
Mit der interdisziplinären Politolinguistik ergründet Paul Danler eines der brisantesten Phänomene der jüngeren Geschichte Lateinamerikas: den klassischen Populismus.
Die »Mimesis des Erinnerns« und eine intersektional ausgerichtete Narratologie – Erinnerung und Identität als zentrale Themen in Doeschka Meijsings literarischen Arbeiten.
Pity, Fear, DISGUST: This study investigates how from antiquity to in-yer-face theatre the sensation of disgust has animated the dramatic genre.
NS-Täter_innen reagierten vor Gericht erzählerisch auf ihre Anklage. Diese Selbst-Positionierungen fasst, beschreibt und analysiert Dominique Hipp narratologisch.
Textstruktur und Mentalitätsgeschichte des humoristischen Romans in psychoanalytischen Interpretationen ergründet.
Lifestyle, Zeitgeist, »Tempo« – eine Mediengeschichte vom Magazin ins Bücherregal.
Als eurozentristische Projektionsfläche für europäische (Ur-)Sehnsüchte, Gedankenbilder und Gesellschaftsutopien wird Mexiko literarisch als Geliebte Europas erobert.
»Historische Zeit« als analytischer Begriff zur literarischen Geschichtsreflexion – Gor`kij und Musil analysiert auf dem theoretischen Rahmen von Bachtin und Ricoeur.
Literalität statt Kompetenz: Was ist unhintergehbar, um eine umfassende kulturelle Teilhabe an Literatur zu ermöglichen?
This monograph focuses on the human body as a symbolic medium through which novelistic literature negotiated its identity vis-à-vis other disciplines.
Ein innovativer Zugang zu (auto-)biographischen Praktiken im russischen literarischen Internet, der qualitative und quantitative Ansätze vereint
Nietzscheanische Mystik als Schlüssel zum Verstehen postmodernen Schreibens – der Weg aus der literarischen Moderne in die Postmoderne.
»Leider keine Zeit!« Fallstudien zum Phänomen der Absage – erstmals betrachtet aus literatur-, kultur- und medienwissenschaftlicher Perspektive.
Das Unmaß moderner Gewalt durch die unverhältnismäßige Vergrößerung vermeintlicher Details erkennbar zu machen – das ist das Ziel dieses Buches.
Als »Weltanschauungsromane 2. Ordnung« werden die Hauptwerke von Robert Musil und Hermann Broch als Auseinandersetzung mit der Epochenschwelle von 1933 neu lesbar.
Was liegt hinter den Wörtern? Eine Archäologie der Sprache anhand des Topos »Walachei«.
Das Abenteuer des Schreibens als variierende Wiederholung – Wie macht der Autor Peter Handke prägende Lektüreerfahrungen für das eigene Werk fruchtbar?
Der Ursprung der Ornamentik liegt nicht in der Architektur, sondern in der Mode. Eine exemplarische Spurensuche in den Werken von Kafka, Musil und Broch.
Deconstructing conventional ideas on motherhood through an innovative reading of narcissistic mothers in the works of influential modernist writers.
Ein Fluss und seine fluiden Grenzen in Literatur und Film: Die Donau im deutschsprachigen, böhmischen, ungarischen, südslawischen und rumänischen Raum.
Nerea Vöing zeigt in ihrer präzisen komparatistischen Studie, wie der Mensch in einer Arbeitsgesellschaft im Wandel zum »homo melancholicus« wird.
Mazedonien zwischen Abwertung, Heroisierung und Exotisierung: wie eine südosteuropäische Region und ihre Bewohner_innen in der Literatur geformt werden.
Blicke auf Migration und Exil in der deutschsprachigen Literatur mit Fokus auf Erinnerung und Identität, theoretisch gerahmt von der Figur des Kontinuums.
Lisa Ahrens explores space and social exclusion in British society through the analysis of Black British and British Muslim Literature.
Gegenwartsliteratur und Weltliteratur stehen in einem spannungsvollen, doch bisher kaum beachteten Verhältnis zueinander. Die Beiträge eröffnen neue, interdisziplinäre Perspektiven.
Ein literaturgeschichtlicher Überblick der anderen Art, der die »Verschmutzung« der literarischen Moderne verständlich macht und zugleich eine Geschichte populistischer Debatten um 1900 auf dem Feld der Literatur liefert.
Hass und Literatur stehen in einem komplizierten, aber auch produktiven Verhältnis. Diese brisante Beziehung wird hier aus vielfältigen Perspektiven theoretisch und historisch unter die Lupe genommen.
Von Hunden, Kobolden und Hermannsbärinnen: Eine kritisch-unartige Auseinandersetzung mit dem Gattungsbegriff um 1800.
Some stories authors tell in the second person. The book explains what happens – narratively – because of you.
Das Mögliche denken: Verhandlungen des Subjekts im Kontext eingeschränkter Souveränität und Handlungsfähigkeit bei Judith Butler und Gila Lustiger.
Der Band versammelt Beiträge aus den Bereichen Produktion und Theorien der Autorschaft und des Schreibprozesses, die die Entwicklung hin zu einer Öffnung des kreativen Schreibprozesses diskutieren.
Der Band untersucht die ästhetische Reflexion und institutionelle Verortung individueller wie kollektiver Bildungs- und Erziehungsmodelle.
The first English-language collection of essays on the intellectual and cultural contexts of the works of the great Polish writer and philosopher.
Michael Baum fragt nach den Widersprüchen des literaturdidaktischen Diskurses, der für sich in Anspruch nimmt, erfolgreiches pädagogisches Handeln orientieren zu können.
Die Geburt der Literaturkritik aus dem Geiste des Kannibalismus – wie diskursive Praktiken der Frühen Aufklärung bis in die Moderne wirken.
Erstmals stehen hier die Collagen von Peter Weiss im Fokus einer wissenschaftlichen Monographie. Helena Köhler reflektiert, in welcher Beziehung sie zu den Texten stehen, auf deren Vorlage sie entstanden.
Laura Bieger discusses American novels from four centuries to show how the human need to belong is a driving force of literary production.
Janna Odabas argues that ghost figures in Asian American literature trouble a morally preconceived answer to what `Asian America' entails.
Der Band konturiert eine neue »Ästhetik des Widerstands« und bringt dabei aktuelle Ansätze aus Literatur und Theater mit philosophischen Theorien in einen Dialog.
Die Poetik und Politik der Grenze öffnet eine neue wissenschaftliche Perspektive und etabliert eine deutsch-deutsche Literatur der Grenze.
Von der literarischen Form des Beytrags ausgehend hinterfragt Kristina Kuhn das Paradigma einer systematisch aufgeklärten Geschichtsphilosophie um 1800.
Was passiert, wenn Texten die Protagonisten ›verloren gehen‹? Markus Gottschling betrachtet Polarromane von Poe und Ransmayr unter Rückgriff auf Subjekt- und Raumtheorien.
This book helps readers understand Reconstruction as a period of emotional turmoil that precipitated a struggle for form in cultural production.
Aus zwielichtigen Hafenstädten sind Entertainment-Metropolen am Meer geworden: Wie reagiert die Kriminalliteratur auf diese Entwicklung?
Anhand des Erfahrungsfelds von Idealität und Realität zeichnet Karin Schulz eine Geschichte der Verhaltensdiagnostik französischer Salonkonversation.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten bieten transdifferente Momente? Dieser Band beleuchtet die Überwindung sozialer Grenzen in der kulturellen Gemengelage der späten Habsburger Monarchie.
Von Benjamin Franklin bis Mark Z. Danielewski: eine literarische Spurensuche durch die Jahrhunderte nach den beiden amerikanischen Anfangsorten schlechthin.
Freund oder Feind? Eine Untersuchung von Kriegsakteuren und Grenzkonstruktionen im Kontext gegenwärtiger Kriege in der deutschsprachigen Literatur.
Sophia Burgenmeister eröffnet neue Lesarten der klingschen Dichtweise und des bimedialen Zusammenspiels von Lyrik und Fotografie.
How reading novels and getting involved in fiction can make you a full partner in shaping a better future society.
Schelmenromane sind brutal, satirisch und meist männlich dominiert. Gregor Schuhen beleuchtet diese Kombination aus Sicht der Männlichkeitsforschung und fragt nach spezifisch männlichen Praktiken und Idealvorstellungen.
Die Studie lotet die Rolle von Sprache bei der Ausgestaltung von Realitäten und Imaginationen aus – zugleich eine Anregung zu wertschätzenden Diskursen und Kreativität.
Erinnerungsdefekt oder Bewältigungshilfe? Eine frische Perspketive auf das Potenzial von Nostalgie für die Aufarbeitung des Sozialismus in Deutschland und Polen.
"... home into oure owne countrey": Cyril L. Caspar explores ways in which early modern poets envision the passage to the afterlife in the wake of the reformation.
Von Dekonstruktion und Auslöschung – mythische Gründungsnarrative aus interdisziplinärer Perspektive.
Kleist-Rezeption in Literatur, Theater und Kulturpolitik der DDR.
Wider die »Identitätspampe«! Stephanie Kroesens Studie bietet akademisch wie gesellschaftlich hoch relevante Lektüren zur Ästhetisierung von kultureller Hybridität in Literatur, Film und Theater der Gegenwart – mit markanten Impulsen für die Deutschdidaktik.
Exploring the far-reaching theoretical and cultural importance of the fantastic – this volume illuminates interdisciplinary approaches.
Der Band beleuchtet feuilletonistisches Schreiben auf seinem Weg von der Zeitung zum Blog.
The collection of essays stresses the complex link between aesthetic and non-aesthetic emotional components. Readers interested in the topic will be presented with a concept of aesthetic emotions as both formative within the writing and the reading process.
Jakob Willis betrachtet das Motiv des Glanzes und entwirft eine Ästhetik des Heroischen für das Drama der französischen Klassik.
Eine Frage der Perspektive – das Neue in deutschsprachigen Texten des 16. Jahrhunderts im europäischen Kontext.
Italienische Gegenwartsliteratur jenseits des Kanons – Maria Kirchmair nimmt Darstellungen von »Raum« und Bewegung in der postkolonialen Erzählliteratur Italiens in den Blick.
Freiheit und Liberalismus – die Inszenierung der argentinischen Nation in literarischen Erzähltexten der generación de 1837.
This collection of essays explores the continuities and disruptions in the perceptions of criminality, its causes and ways of fighting it, in late Imperial Russia and early Soviet Union.
Wie wird historisch repräsentatives Wissen über Interkulturalität in Literatur organisiert, vermittelt, kommentiert? – Yoko Tawadas Texte mithilfe der Wissenssoziologie ideengeschichtlich dokumentiert.
Curious about their own Jewishness: This book offers insight into the approaches of a new generation of young Jewish American writers.
Eleana Vaja interweaves disability studies, philosophical concepts and hard science to offer a novel understanding of "the normal".
Wie verhält sich das Drama zu seiner potenziellen Inszenierung – und ist der Autor in ihm wirklich abwesend? Kai Bremer untersucht die Entwicklung der Dramatik seit Brecht anhand von Peter Szondis »Theorie des modernen Dramas«.
Können Gedichte verführen? Über das Dispositiv der Verführung entwickelt Julia Vomhof eine Lyriktheorie, die Gedichte prozessontologisch versteht.
Die Probleme der Sprache fordern das Denken ständig heraus. Dies stellt philosophische und wissenschaftliche Systeme in Frage, verändert und hält sie in Bewegung.
Terror fordert das Erzählen heraus. Wie nimmt die deutsche Literatur diese Herausforderung an?
Serienlesen – ein weit verbreitetes, aber in seiner Spezifik wenig untersuchtes Phänomen. Mirjam Nast gibt Aufschluss über den weitreichenden Einfluss von Serialität auf das Lesen.
Auf welche Weise ist das Utopische in der Krise des Exils an die Erfahrung der Entortung gebunden? Die Beiträge betrachten imaginäre Diskurse in der Exilliteratur.
Autorinnen finden angesichts von Marginalisierungen zu ihrer eigenen Sprache. Ein Buch über die Zerbrechlichkeit von Identitäts- und Alteritätskonzeptionen wie auch die Mobilität und Fragilität von Erinnerungskonstruktionen.
Gerrit Haas re-theorises the peculiar textual conduct of ficto/critical writing, which inextricably intersects fictional with critical discourses. He qualifies the ficto/critical as an unheard-of interventionist aesthetic of deconstruction.
Wie werden Mythen von Männlichkeit und Weiblichkeit durch Gendering in Kinderliteratur tradiert und aktualisiert?
The tension between certainty and doubt informs Daniel Defoe's fictions. Why then would he endanger a sense of certainty by confronting the unknowable?
Wie hängt Elias Canettis Massen- und Machttheorie mit der Analyse der Medien zusammen? Eine neue Interpretation von Canettis Werken in medientheoretischer Hinsicht.
Frauke Nowak zeigt: Literatur- und Ingenieurwissenschaft profitieren, wenn die ästhetisch überformte Semantik eines aktuellen Technikdiskurses untersucht wird.
Zufall oder Schicksal? Zentrale Romane und Erzählungen des langen 19. Jahrhunderts durchleuchten das literarische Potential eines unlösbaren Dilemmas.
Von Griechenlandsehnsucht zu Zivilisationsverachtung – Erhart Kästner im Kontext der »konservativen Revolution«.
Internationale Perspektiven auf die Erzählkunst Felicitas Hoppes zwischen Traditionsbezug und transmoderner Poetik. – Mit Geleitwort von Felicitas Hoppe.
Migrationsliteratur zwischen Transkulturalität und Polypolarität: Multidisziplinäre Perspektiven auf literarische Darstellungen von Pluralität als Existenzmuster.
David Foster Wallace and Dave Eggers pursue a special project: Despite the reign of contemporary irony, they strive to reach the reader on a level beyond. How do they do it?
Wie hängen Männlichkeit(en) und Gewalt zusammen? Ist männliche Brutalität naturgegeben, wie oft behauptet wird? Dieser Band wirft einen neuen, kritischen Blick auf die vermeintliche Dominanzlogik.
Peter Weiss gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Autoren der Nachkriegszeit. Die Studie wirft ein neues Licht auf sein Gesamtwerk im Kontext von Raum und Erinnerung.
Nackt, Frei, Gesund: Die Lebensreformbewegung erregte um 1900 die Gemüter und fand ihren Niederschlag in zentralen Werken der literarischen Moderne.
Zeit ist notwendig paradox. Diese Studie beleuchtet die literarische Ästhetisierung dieser Paradoxie erstmals aus systemtheoretischer Perspektive.
Dieser Band zeigt eine weniger bekannte Seite des Schaffens von Hannah Arendt: ihre Auseinandersetzung mit Dichtung.
Die Verschränkung von Ich und Welt: ›Stimmung‹ wird durch ihre historisch-poetologische Konzeptualisierung für die Emotionsforschung aktualisiert und als ästhetische Schlüsselkategorie etabliert.
Das Fremde als grundlegende Instanz des Literarischen betrachtet: Welche Bedingungen eines »Antwortens« auf den Text ergeben sich daraus?
Space, America, Narrative Theory, Novels. This book unites these paradigms in critical readings of four major contemporary American authors: Jonathan Franzen, Toni Morrison, Luis Alberto Urrea, and Sherman Alexie.
This study investigates the literary production of masculinities and their relation to secrets and sexualities in English literature from the early Gothic until the turn of the twentieth century.
Wie lassen sich Raum- und Geschlechterdiskurs zusammendenken? Bekannte und weniger beachtete Erzähltexte der frühen Moderne geben aufschlussreiche Antworten.
Zeugenschaft und (fiktionale) Literatur sind sprachliche Ereignisse, die zugleich immer schon eine latente Textualität besitzen. Hieran zeigt sich: Der »Mensch« selbst ist ein Koprodukt von Geschichte und Sprache.
Autopoiesis – die Geschichte eines erfolgreichen Begriffs, der zwischen Disziplinen von Kognitionsbiologie bis Literaturwissenschaft wandert und schon vor der begrifflichen Fassung seine Wirkung entfaltete.
Autobiografietheorie nach dem »Tod des Autors«: eine Neuvermessung der Gattung in Theorie und Analysen der Gegenwartsliteratur.
Was hört man, wenn man Gedichte hört? Der Blick auf die Rezipientenseite erlaubt ein vertieftes und freieres Verständnis dieser Sprach- und Sprechform.
Ein Blick in die Bildarsenale der neueren europäischen Literaturgeschichte zeigt: Das Beziehungsmodell von Körper und Uniform bestimmt maßgeblich die Selbst- und Außenwahrnehmung soldatischer Männlichkeit.
Wie und wo treffen um 1968 literarische Schreibprozesse und Akte politischer Opposition aufeinander? Inwiefern befruchten sie sich gegenseitig? Eine kulturpoetologische Spurensuche.
This work provides the connecting link for exploring the triad of globalization and its effects, global cities as cultural nodal points, and cultural diversity in a globalizing age as a literary phenomenon.
Ein Buch über literarische Verneinungen, Abwesenheiten bzw. das Nichtvorhandensein als Grundfiguren der Texte Samuel Becketts.
Evidenz, Identität, Fiktion: Krimis und ihre Ermittler produzieren Wissen und Subjekte. Der Band spürt diesen Formationen nach.
Geschlecht ist eine performative Kategorie: Wie wird es in Literatur und Musik konstruiert und dekonstruiert? Fallstudien vom 18. Jahrhundert bis heute.
Wie kommt der Film ins Buch? Diese Studie zeigt die Annäherung von Film und Literatur und macht deutlich: Auch die Kunst der 1970er Jahre ist von Umbrüchen geprägt.
Ohne Medien gibt es keine Intellektuellen: Ist Medienprominenz eine aktuelle Form intellektueller Praxis oder deren Zerr- und Gegenbild?
Is Pearl S. Buck America's »number-one expert on China«? This study examines Buck's unique fictional engagement with (neo-)missionary cultures in the United States and China.
Übersetzen neu denken: Translationsfiktionen sind literarische Darstellungen von Übersetzung, die die wesentlichen Aspekte literarischer Produktion und Rezeption hinterfragen.
Lyrik wirkt unmittelbar, ist aber komplexe Interaktion von Autoren, Texten und Adressaten. Der »Dialog der Dichter« reflektiert diese Vielstimmigkeit.
Er wird gut verkauft und viel gelesen, dennoch ist der Männerroman wissenschaftliches Neuland – bis jetzt. Die erste Studie zu einem inzwischen festen Bestandteil deutscher Bestsellerlisten.
Liaisons dangereuses zwischen modernem Roman und theatraler Szene – diese komparatistische Studie zeigt Henry James' szenische Romane als Kristallisationspunkt einer Romangeschichte und -theorie, in der die theatrale Szene als Schauplatz der Konstituierung und als Reflexion auf die natürliche und symbolische Dimension der Gattung fungiert.
Schriftzeichen als Kulturmerkmal: Literatur um 1900 diskutiert am Motiv der ostasiatischen Schrift das absolute Unverständnis des literarischen wie des kulturellen Anderen.
Die Figur des Untoten verstanden als das Leitmotiv in der Poetik Elfriede Jelineks: Diese Studie eröffnet neue Werkzugänge über die gesellschaftspolitischen Implikationen hinaus.
Folter bricht den Gefolterten buchstäblich. Ist sie dennoch erzählbar? Dieses Buch gibt eine Antwort aus der Perspektive der vergleichenden Literaturwissenschaft.
Wie steht es um den »neuen Mann«? Die Literatur seit den späten 1960er Jahren reflektiert in vielfältiger Weise den diffizilen Wandel von Männlichkeitskonzepten in solitären und familialen Lebensformen.
Leben auf Distanz – literarische Figuren der 1990er und 2000er Jahre neu gedacht. Eine Studie im Kontext der Diskussion um Subjektivität, Entfremdung und Verantwortung nach der Postmoderne.
Was haben Recht und Literatur miteinander zu tun? Inter- und transdisiplinäre Analysen offenbaren mannigfache Konvergenzen.
Literarische Texte als Comics neu inszeniert: Analysen der für Literaturcomics charakteristischen medialen Transformationsprozesse.
Frei für Veränderungen, gefangen im Dazwischen oder total ortlos? Der Passagier im Transit ist alles zugleich. Eine Analyse moderner Transiterzählungen.
Zeit für »Poetopharmaka«? Im digitalen Zeitalter muss ganz neu über giftige und heilsame Essenzen (in) der Literatur nachgedacht werden. Poetologie trifft auf Pharmazeutik.
Religöser Terrorismus ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Wie denken und schreiben deutsche Gegenwartsautorinnen und -autoren darüber und in welcher Form findet Terrorismus Eingang in die Literatur?
Doing Gender einst und heute: Geschlecht ist eine vielseitige und schillernde Kategorie – auch in (älteren) historischen und literarischen Texten.
Schreiben hinter Schloss und Riegel: Was für Texte bringen Patienten einer geschlossenen Anstalt um 1900 hervor?
Graphic Novels laden dazu ein, das Text-Bild-Verhältnis noch einmal neu zu denken. Worin liegen ihre spezifischen narrativen und ästhetischen Qualitäten?
Welche Auswirkungen hatte 1968 auf die Literatur? Kluge, Brinkmann, Handke: Die Literatur der 1970er Jahre neu in den Blick genommen.
Ulrich Peltzer, gelesen von Literaturwissenschaftlern: Die erste Gesamtdarstellung zu einem der bedeutendsten Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur.
Die Literatur schreibt mit am kulturellen Verständnis von Krankheit und Gesundheit. Dieser Band untersucht das Verhältnis von Literatur, Genderdiskursen und Medizin vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Nicht die literarische Qualität entscheidet, ob ein Text und sein Autor in das kollektive Gedächtnis gelangen, sondern komplexe Mechanismen, die in dieser auf empirischen Ergebnissen beruhenden Studie erstmals vollständig aufgezeigt werden.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Gewalt und transkultureller Ästhetik? Eine Untersuchung karibischer Romane, die das Vermächtnis der Versklavung als historische Erfahrung teilen.
Traum (in) der »Auslöschung«: Für einen erhabenen Augenblick erhellt uns die (un)mögliche Synthese von Literatur und Philosophie das Phantastische.
Identitäten im transkulturellen Raum – eine vielschichtige Analyse der deutschsprachigen Literatur Böhmens und Mährens der 1920er und 30er Jahre.
Literaturwissenschaft »turned around«: eine grundlegende Reflexion der »turns« und ihrer Konsequenzen für die Textinterpretation.
Emotionale Achterbahnfahrten mit Bret Easton Ellis: eine Untersuchung von anti-emotionaler Erzählästhetik und Rezeption zwischen Faszination und Widerwillen.
Orte und Räume der Kindheit werden literarisch erinnert und imaginiert, medial gestaltet und inszeniert. Die aktuelle Topographieforschung eröffnet neue Passagen in diese Kindheitslandschaften.
An exploration of urban and London mentality by way of twenty London novels published during the Blair era.
Der Autor Botho Strauß ist wegen seiner rechtskonservativen Essays heftig umstritten. Thomas Assheuer zeigt: Die Zeitdiagnose seiner frühen Dramen und Erzählungen ist heute wieder aktuell.
Was ist ein Ereignis? Ein Blick auf Kürzestprosa zeigt, wie in dieser Gattung Grundfragen der Narratologie verhandelt werden.
Anhand des Werks Konrad Bayers werden gemeinsame Dimensionen technischer, ästhetischer und wissenschaftlicher Prozesse der 1950er und 60er Jahre exponiert.
Wie wir beim Lesen emotional, kognitiv, evaluativ und ästhetisch mit Romanen interagieren – ein romanistischer Vorschlag für eine Literaturwissenschaft des Lektüreerlebnisses.
Dandy, Sportler, décadent: Um 1900 eröffnen sich neue Männlichkeitstypen, die eines gemeinsam haben – den Mann gibt es nicht mehr.
Autoren sind die Gesichter des Literaturbetriebs. Wie repräsentieren sich Schriftsteller? Und wie entsteht ihre öffentliche Bedeutung? Ein Buch über die Konjunktur des kulturellen Phänomens dichterischer Selbstinszenierung.
Schreiben in der Diktatur: Unter welchen Bedingungen entsteht Literatur in autoritären Regimen? Welchen Blick auf die Moderne eröffnet sie?
Auf den Leib geschrieben? Eine Untersuchung gender-orientierter Literatur, die sich in zentralen Analysekategorien von der poststrukturalistischen Literatur unterscheidet.
Was passiert, wenn was passiert? Ereignisse oszillieren zwischen Dispositiven der Öffentlichkeit und einer Latenz der Geschichte.
Was hat das Denken mit dem Körper zu tun? Für die Erschließung der Widersprüche moderner Subjektivität ist dieser Zusammenhang entscheidend.
Trauma re-examined – at the intersections of literature and psychiatry, of Romanticism and postmodernism.
Anhand welcher Strategien vermag es Literatur, gesellschaftlich tief verankerte Muster antisemitischen Denkens zu durchbrechen?
Schreibend fotografieren: Der Fokus auf den Akt des Fotografierens eröffnet neue Aspekte der Intermedialität zwischen Literatur und Fotografie.
Was hat es mit den sprichwörtlichen »stillen Wassern« auf sich? Mit der Unterscheidung von Oberfläche und Tiefe wird die Literatur des 19. Jahrhunderts neu perspektiviert.
Was hat Japan mit der europäischen Romantik zu tun? Überraschende Einsichten in die kulturelle Identität des modernen Japans.
Von Hungerkünstlern und Tischleindeckdich – zwischen Buchdeckeln wird gegessen, geschlemmt, aufgetischt und gehungert. Eine literaturgeschichtliche Motivanalyse des Essens und Trinkens.
Geständnistext oder Gegendiskurs? Das Gedicht zwischen koalitionärem, dissidentem und subversivem Sprechen.
Liebe und Politik in der Sowjetunion: vom Mittel zur Bindung an Macht und Herrscher zum Weg der individuellen Beziehung.
Literatur und Pädagogik im Anti-Bildungsroman: »Jakob von Gunten« neu gelesen. »Ein Aufeinandertreffen von Literatur und Pädagogik zu beider Gunsten.« (Jürgen Oelkers)
Eine kulturwissenschaftliche Neuentdeckung spanischer Erzähltexte aus dem Rifkrieg, in denen der Alteritätsdiskurs in die Erzählung existentieller Fremdheitserfahrungen umschlägt.
Die Welt in den Bergen – wie die Globalisierung schweizerische Gegenwartsliteratur prägt.
Schreiben zwischen Grenzen, zwischen Abschied und Aufbruch: das literarische Polen in der Diaspora.
Radikale Kunst als Kulturkritik: Die Transgression Kathy Ackers als Motiv und Methode der künstlerischen Avantgarde.
Der Spatial Turn und die Literaturwissenschaft: neueste Forschungen zum Raum in der Literatur.
Kafka im »Schloß« – pointierte Beiträge zum Verständnis von Kafkas späten Texten und zum Verhältnis von Literatur und Topographie.
Beckett und Deutschland, die Deutschen und Beckett – internationale Analysen einer wechselseitigen Inspiration.
Literatur inmitten heterogener Texte: Die deutsch-jüdische Zeitschrift »Ost und West« und ihre literarischen Beiträge zu Fragen des Judentums.
Gegenwartsliteratur zwischen allen Stühlen: Rolf Dieter Brinkmanns intermediale Experimente zwischen Text und Bild, Literatur und Musik.
In der Vorhölle des Milleniums: Seit den 1980er Jahren erfreut sich Dantes »Göttliche Komödie« einer Vielzahl aktualisierender Bearbeitungen. Der Band zeigt das Spektrum der Wiederbelebungen dieses ewigen Klassikers.
Lyrik und ihre Dichter – Literatur im Spannungsfeld von Subversion, Lebenswelt und Autofiktion.
Am Beispiel der Literatur zu Vermeer und Caravaggio entfaltet der Band das Konzept des »intermedialen Gemäldezitats« – ein fruchtbarer Beitrag zu aktuellen Fragen nach Intermedialität und Text-Bild-Verhältnissen.
Das Zusammenspiel der Künste im Expressionismus – ein neues Paradigma der Intermedialitätsforschung.
Kann Literatur nach den Katastrophen des 20. Jahrhunderts noch Lebensgeschichten erzählen? Das Buch geht dieser Frage quer durch die europäische Literatur nach.
Gralsromane neu gelesen: mittelalterliche Haltungen zu Geschlecht und Begehren jenseits der Heteronormativität.
Text im Bild – Bild im Text: das Verhältnis von Literatur und Fotografie zwischen Bedeutungsmacht, Spannung und ungeahnten Ähnlichkeiten.
Von Paris nach Port-au-Prince: Die neuere französischsprachige Literatur richtet den Blick auf zuvor kaum thematisierte urbane Räume und betrachtet sie im Spannungsfeld von Globalisierung, Gewalt und Migration.
Langeweile oder Ironie? Literarische Antworten auf Fragen der (post-)modernen Lebenshaltung.
Der wilde Osten: Ost- und Mitteleuropa als Tatorte in der Kriminalliteratur. Eine Topographie des Verbrechens zwischen Klischee und Kritik.
Von der Literatur aus gesehen, war die Fotografie immer ein problematisches Medium. Welche Möglichkeiten eröffnet das Bild des ›anderen‹ Mediums dem Schreiben der Erinnerung?
Der Terror in der Literatur: Das Buch über die Bücher zum 11. September.
Nur alter Wein in neuen Schläuchen? Diese Haltung greift mit Blick auf die Wiederauflagen bereits existierender Texte, die neue Fragen nach Autorschaft und Original aufwerfen, zu kurz.
Kunstwerktheorie und ästhetische Kritik in einem: Dieser Band fügt bisher getrennte Ansätze zu einer provozierenden Synthese zusammen.
Das Buch entdeckt den Dichter Hans Arp neu: als Vertreter des Surrealismus in der deutschsprachigen Literatur. Ein wichtiger Anstoß zur Neubewertung der medien- und kulturtheoretischen Relevanz Hans Arps sowie der Kunst des Surrealismus.
Pop geht ins Ohr – und in die Feder: Popmusik als elementare ästhetische Inspirationsquelle zeitgenössischer Autoren.
Wer bin ich und wenn ja, wie viele? Der flexible Mensch und seine Suche nach Antworten – auch in der Gegenwartsdramatik.
»Schöner wohnen« als Erzählung – zu den Formen und Funktionen des Wohnens in der Literatur des bürgerlichen Zeitalters.
Die »Jahrestage« neu gelesen: Antworten eines modernen Literaturklassikers auf grundlegende Bildungsfragen.
Die erste literaturwissenschaftliche Analyse zu den vollständigen originalen Tagebüchern Victor Klemperers im Spiegel seines Gesamtwerks.
Reflektierter als das Original erlaubt: Formen und Funktionen des literarischen Wi(e)derschreibens am Beispiel des neuesten Romans aus Québec.
WG auf Russisch – der Band bietet Einblick in einen eigenartigen Kulminationspunkt sowjetischen Alltagslebens und seinen literarischen Verarbeitungen: die Kommunalwohnung.
Who is afraid of Freud? The uncanny as a crucial trope of postmodern metropolitan literature.
Gibt es noch Gastfreundschaft in der Moderne? Literaturwissenschaftliche Analysen verhandeln zentrale Fragen des Spannungsfeldes zwischen Gastfreundschaft und Ausgrenzung.
Ostdeutschland – ein Wintermärchen: das Werk Heinrich Heines als Identitätsstifter in der Deutschen Demokratischen Republik.
Gespräche und Beiträge zu einer zeitgemäßen Ethik: Namhafte Schriftsteller/-innen, u.a. Juli Zeh, Doron Rabinocivi, Robert Menasse und Georg Klein, beziehen Stellung.
Autobiographie im Zeitalter der photographischen Reproduzierbarkeit: ein literatur- und medienwissenschaftlicher Blick auf das Verhältnis zwischen Photographie und Autobiographie nach 1900.
Lost in Translation: der desorientierte Leser zwischen Ausweißung und Entgrenzung als textuellen Phänomenen.
Der Mord als schöne Kunst betrachtet – ein Buch über die narrative Funktion eines letztlich nicht fassbaren Phantasmas.
Was passiert im Text? Auf den Spuren des Ereignishaften in Texten zeigt sich, dass Textualität, Medialität und Interpretation aufeinander angewiesen sind.
A study that calls for a constant interaction with literary categories and points out new perspectives for the reception of two classics.
Russland im Netz: die faszinierende Vielfalt russischer Literatur im Internet zwischen Laienkultur, Regelpoetik und Guerilla-Marketing.
Lange vor dem ›Spatial Turn‹ hat Samuel Beckett die Literatur ›verräumlicht‹: Ein Baum, eine Tür, eine Pritsche sind alles andere als Requisiten, vielmehr prägen sie eine einzigartige »Ding-Räumlichkeit«.
Erzählen nach dem Zerfall klassischer Erzählpositionen. Dieses Buch beschreibt, wie und warum Autoren nach 1945 auf den Legitimationsverlust des Erzählers reagieren.
Die Popularität der Literatur – eine Untersuchung populärer Inhalte und Strategien ihrer Kommunikation im ehemaligen Leitmedium der Literatur.
Wohnen schreiben – mit der Avantgarde-Architektur des frühen 20. Jahrhunderts wird das Wohnen zu einem Schlüsseldiskurs der Moderne. Die Studie zeigt die literarische Fortsetzung des Wohndiskurses in den Romanen der Neuen Sachlichkeit.
Ein ganz neuer Blick auf eine literarische Legende – und auf einen Wegbereiter der Intermedialität. Mit einer Studie zu den neu entdeckten Texten des Vechtaer Nachlasses.
»Camp« as a coping strategy: AIDS in queer literature.
Mehr als Schund – diese literaturwissenschaftliche Studie zeigt die Bedeutung von Reputation bei der Entstehung der modernen Literatur und ihrer Verbreitung.
Welche Körperbilder vermitteln literarische Texte des 19. Jahrhunderts, welche Ängste und Wünsche sprechen aus ihnen? Wie nehmen sie Bezug auf Diskurse in Wissenschaft, Technik und Kunst?
Die erste Monografie über das Leben und Werk von Gerhard Rühm, den Multi-Künstler und Alleskönner. Nicht nur für ein akademisches Publikum lesenswert.
Dieses Buch erzählt die zu Unrecht kaum beachtete Geschichte der literarischen Epistemologie. Ein erhellender Blick auf ein kühnes poetisches Programm, das die Philosophie als erste Disziplin der Erkenntnis abzulösen suchte.
Wenn Texte zu Musik werden – diese originelle Studie im Grenzbereich zwischen Literatur- und Musikwissenschaft zeigt am Verhältnis der Musik Heiner Goebbels' zu Texten Heiner Müllers, wie sich Literatur in Musik übersetzen lässt.
Paolo Volponi ist der literarische Chronist der jüngeren Geschichte Italiens. Der Band liefert erstmals eine Gesamtschau des Werks Volponis. Zugleich gewährt er kenntnisreiche Einblicke in die italienische Nachkriegsgeschichte.
Der Band eröffnet neue Perspektiven auf die literarische Ästhetisierung weiblicher Gewalt. Ein innovativer Beitrag nicht nur zur Literaturgeschichte, sondern auch zur Geschichte der Geschlechter.
Die Mikrogramme Robert Walsers sind nahezu unlesbar, wurden sogar für eine Geheimschrift gehalten. Inzwischen sind die Texte transkribiert, doch das Rätsel bleibt. Das Buch bietet neue Zugänge zu einem ästhetischen Faszinosum.
Verlorene Spuren – wiedergefunden. Diese Intermedialitätsstudie gelangt zu einer originellen Neubewertung eines der großen Romane der lateinamerikanischen Moderne.
Eine nachdenklich stimmende Studie über den Einzug und die Verarbeitung des Grauens in die Literatur bis zur Gegenwart.
Ein konsequent literaturwissenschaftlicher Beitrag zu den aktuellen Debatten um den Raumbegriff in den Kulturwissenschaften.
Eine bewegende Studie über die Literatur von Migrantinnen in Deutschland.
Von Karl May bis Gottfried Keller - die Vision von Amerika war selten so präsent in der deutschen Kultur und Literatur wie in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts. Ein Buch über die Voranfänge der kulturellen Globalisierung.
Dieses Buch zieht die Konsequenzen eines Denken des »Anderen« für die Kulturwissenschaft und zeigen die ethische Dimension der kulturwissenschaftlichen Praxis. Ein programmatischer Band für die Romanistik der Gegenwart.
Dieser innovative Band überführt die »heiße« Raumdebatte in den Kulturwissenschaften in eine literaturwissenschaftliche Perspektive. Dabei zeigt sich in der jüngeren Literatur, dass die neuen Raumkonzepte das Verständnis literarischer Texte selbst verändert.
»Generation Golf« ist mittlerweile zum Klassiker der populären Zeitdiagnostik geworden. Dieser Band analysiert kritisch die Hintergründe dieses unerwarteten Bucherfolgs.
Was ist ein Dandy? Dieser Band zeigt die literarische Konstruktion eines skurrilen Inbegriffs der Moderne.
Ist die Kategorie des Dramatischen ein ästhetisches Auslaufmodell? Warum ist das Theater ein Ort für Texte? Wie lässt sich das Verhältnis von Text und Theater neu bestimmen? Lassen sich Sprachräume betreten? Wie bewegen sich Texte in Installationen?
Dieses Buch stellt die Frage nach der Performance des Werkbegriffs, womit zugleich die (post-)dramatischen Schreib- und Aufführungsstrategien reflektiert werden sollen. Wie wird in den ästhetischen Schnitträumen von (Musik-)Theater, Performance und Film Wirklichkeit erzeugt? Die Dramatisierung der Wahrnehmung, so eine der zentralen Thesen, führt zu expandierenden Erfahrungsräumen, die mit ihrer programmatischen Ästhetik der (Ver-)Störungen nur in Form von theoretisch und künstlerisch verdichteten Spielkonstellationen gelesen werden können.
Das Museum als Ort in der Literatur – ein interessanter Blick auf die literarische Repräsentation musealer Räume.
Literarisches Schreiben um die Jahrtausendwende: Wie stellt sich die internationale Erzählliteratur am Beginn des 21. Jahrhunderts den
Herausforderungen ihrer Zeit?
Der Band unternimmt eine neue Lesart wichtiger lyrischer Texte von Benn bis Lasker-Schüler. Er zeigt die abgründigen Verbindungen von Gewalt, Geschlecht und Poesie.
Eine Mediengeschichte der Literatur des 19. Jahrhunderts, die die Überlagerung der Literatur durch die Massenmedien und seine Folgen bis in die Gegenwart zeigt.
In mehreren Lektüren Kafka'scher Texte wird ›Lachen‹ als das ›Andere‹ des Diskursiven, das sich dem Literarischen auf spezifische Weise eingetragen hat, ausgewiesen. In seinem Widerstand gegen hermeneutische Aneignungen stellt sich der textuelle ›Ort‹ des ›Lachens‹ bei Kafka in einer Konstellation mit de Man, Freud und Derrida keineswegs als singuläres Moment, sondern als charakteristische Figur einer ›komischen Moderne‹ heraus - jenseits von Ironie und Allegorie. Auf diesem Wege kann der Anschluss an eine gegenwärtige Debatte über das Verhältnis von Wissen und Politik, wie sie bei Agamben im Anschluss an Foucault geführt wird, hergestellt werden.
Dieses Buch ist die erste Arbeit überhaupt über literarische Foto-Texte, d.h. literarische Werke, in denen zwischen den abgebildeten Fotografien und dem Text ein gleichwertiges Verhältnis besteht. Ein Abriss über die Theorie der Fotografie und ein Überblick über die Anfänge des Genres bei Rodenbach, Breton, Brecht und Tucholsky bieten eine kompakte Einführung in die Thematik. Darüber hinaus werden erstmals die Fotos in den Werken der wichtigsten Vertreter des literarischen Foto-Textes - Brinkmann, Kluge und Sebald - detailliert untersucht und in einen historischen Zusammenhang gestellt.
Kafkas Texte sind Institutionengeschichten. Sie handeln von Ämtern, Prozessen und ihren Akten, von Volkskunde, Kaisertum und Legenden. Und sie handeln von Figuren, die von solchen Einrichtungen magisch angezogen werden und kaum in der Lage sind, ihr Dasein aus sich selbst heraus zu sichern. Kafkas Institutionen sind so einschließend wie ausschließend: Immer markieren sie eine Schwelle, sei es jene zwischen Autonomie und Zwang, jene zwischen Literatur und Leben oder schließlich die ihrer eigenen Unterscheidung, die Schwelle von Institution und Individuum. Kafkas Literatur ist eine Literatur der Institutionen, insofern sie diese Schwellenkunde betreibt. Die hier versammelten Beiträge lesen Kafkas Texte als Poetik der Institutionen, sie fragen nach den ordnungsstiftenden Funktionen für sein Schreiben, sie folgen den Wegen seiner Figuren, den Gängen, Vorzimmern, Lifts etc., und sie gehen seinen literarischen Verfahren auf den Grund: den Rhetoriken, Darstellungsweisen und Abläufen seiner Institutionengeschichten.
Dieses Buch unternimmt den innovativen Versuch, das Paradigma einer ökologisch orientierten Literaturwissenschaft mit Niklas Luhmanns Systemtheorie auf eine tragfähige theoretische Grundlage zu stellen. Zugleich wird unter den Auspizien der beiden Diskurse der Vorschlag gemacht, den Code des Kunstsystems neu zu fassen.
Die Studie leistet damit mehreres: eine umfassende Einführung in das im deutschsprachigen Raum (noch) wenig bekannte Paradigma der ökologischen Literaturwissenschaft bzw. des »Ecocriticism«, eine perspektivenreiche Kombination von Systemtheorie und Literaturwissenschaft sowie eine Erprobung des theoretisch Erarbeiteten an ausgewählten Texten Peter Handkes.
Globalisierung, wachsende Mobilität und Beschleunigung bringen die gesellschaftliche Reflexion über fortlaufend changierende kulturelle Eigen- und Fremdbilder an ihre Grenzen. Die Beiträge des Bandes untersuchen die kognitiven Leistungen von Literatur und Massenmedien innerhalb dieser Entwicklungen. Fokussiert werden die kulturellen Grenzräume der italienischen Literatur (Triest, Istrien, Friaul, Kalabrien) und die kulturkritischen Möglichkeiten der (Neuen) Medien im Kontext aktueller Transkulturationsprozesse ebenso wie der deutsch-italienische Kulturkontakt und die wachsende Schlüsselfunktion der literarischen Übersetzung.
Mit einem zweibändigen Werk eröffnet der Arzt, Kulturkritiker und Zionist Max Nordau 1892/93 die psychopathologische Rede von der »Entartung« der modernen Kunst und Literatur. Ihre Vehemenz und Brüchigkeit wirft Fragen nach der verletzenden Kraft der Sprache und der Souveränität des Sprechers auf: Auf welche Weise funktioniert eine stigmatisierende Rede? Wie inszeniert sie ihre Handlungsmacht? Wie definiert sie ihr »Gegenüber« und welche Spielräume lässt sie? Im Anschluss an aktuelle Diskussionen um Zensur, Political Correctness und Judith Butlers Kritik der Hate Speech untersucht diese Studie Rhetoriken der Verletzung.
Welche alltagsweltliche Relevanz haben Gedichte für erwachsene Leserinnen und Leser? Im Mittelpunkt dieses Buches steht die Frage, wie Gedichte in der phänomenalen Welt von Menschen erscheinen und in sinnhafte Handlungen eingebettet sind.
Auf der Basis von qualitativen Interviews werden folgende Themen gesprächsanalytisch bearbeitet: Wie gestalten Menschen im Umgang mit Gedichten soziale Beziehung? Wie nutzen sie das Medium zur Lebensbewältigung und zur Identitätsarbeit? Durch welche sprachlich-kommunikativen Phänomene zeichnet sich das Sprechen über Gedichte aus? Die explorative Studie zeigt den Facettenreichtum, die Komplexität und die vielfältigen Bedeutungshorizonte des Umgangs mit und des Sprechens über Gedichte.
In Arthur Schnitzlers Traumnovelle und in Stanley Kubricks filmischer Adaption Eyes Wide Shut ist die Maske zentrales Darstellungsmittel von Schaulust, Blick und Scham. So, wie die Maske das Gesicht verhüllt, so versucht der Beschämte, sich vor dem enthüllenden Blick des Anderen zu verbergen.
Ausgehend von der aktuellen psychoanalytischen Scham-Theorie wird hier erstmals gezeigt, wie die spezifische Medialität von Scham und Maske nicht nur die Figuren, sondern auch die ästhetischen Strategien in Text und Film maßgeblich prägt und reflektiert. Dies betrifft u.a. die Wahrnehmung des Zuschauers/Lesers, die filmische und literarische Inszenierung des Blicks, die Visualität und die Frage der Darstellbarkeit.
Diese Studie erforscht Handkes bislang kaum wahrgenommene Texte Mein Jahr in der Niemandsbucht (1994) und Der Bildverlust (2002) und deutet deren epische Ausuferung sowie eigensinnige handwerkliche und poetologische Durchsichtigkeit als Folge von Handkes eigenem Spazierengehen. Das Tempo des realen Spaziergangs infiziert also Vortrieb und Gestalt der Zeilen. Die gemächliche Schrift bildet das Gehen auf dem Papier ab. Die Gattungsbezeichnung ›Spaziergängertext‹ liefert das zurzeit einzige plausible Modell des Nachvollzugs dieser beiden Prosatexte Handkes, welches diesen - ohne unkritisch zu sein - ihren Kunstwerkcharakter belassen kann.
Hilde Domins (1909-2006) Gedichte greifen Leid, Trost und Heimat, Zeugnis und Erinnerung auf. Die Analysen dieses Buches arbeiten heraus, wie dabei die Bedingungen und Möglichkeiten des Sprechens nach dem nationalsozialistischen Massenmord verhandelt werden. Damit wird nicht nur eine neue Perspektive auf das kaum erforschte Werk der deutsch-jüdischen Remigrantin eröffnet, sondern auch auf den Diskurs um Lyrik nach Auschwitz.
Die Studie bezieht Domins poetologische Essays mit ein und belegt, dass die zeitkritische Relevanz der Gedichte ebenso im Engagement der Autorin wie in ihren wirkungsästhetischen Prämissen gründet: im »Dennoch jedes Buchstabens«.
»Ich war ursprünglich Psychiater gewesen […]«, gibt Gottfried Benn in einem kurzen biografischen Text bekannt. Und tatsächlich: Die Zeit, in der der Autor Gottfried Benn erste literarische Texte publiziert - die Jahre 1910-1913 - fällt auch mit jenem Zeitraum zusammen, in dem er als Hospitanz- und Assistenzarzt in der psychiatrischen Abteilung der Berliner Charité-Klinik tätig ist. Die Studie untersucht die Verstrickung des Benn'schen Schreibens mit psychiatrischen Diskursen – dies nicht nur im Rahmen seines expressionistischen Frühwerks, sondern auch im Hinblick auf Benns spätere Fürsprachen für den Nationalsozialismus in den Jahren 1933/34.
Der Band analysiert das Verhältnis von Literatur und Wissen ausgehend von einer Auffassung von Literatur, die diese nicht als zu erkennenden Gegenstand oder zu definierendes Objekt, sondern als ihrerseits Theorie und Wissen produzierende Rede betrachtet, welche sich immer schon im Austausch mit anderen Feldern des Wissens befindet.
Angesichts des spezifischen epistemologischen Status ihres »Gegenstandes« ist Literaturwissenschaft zu unablässiger Selbstreflexion aufgefordert. »Literatur und Wissen« wird hier als Formel für eine theoretische und methodische Unruhe verstanden – als eine Praxis des konsequenten In-Frage-Stellens des Gegenstandsbereiches, der Verfahren, Darstellungsweisen und Situierung von Literaturwissenschaft.
Anhand literarischer Texte und anderer medialer Inszenierungen unternehmen die Beiträge des Bandes je singuläre Grenzgänge zwischen Literatur und Wissen. Sie behandeln Themen wie Intellektualität, Entortung von Sprache, theatralische Rede, Inszenierungsformate, Institutionalisierungen von Wissen, Dialoge und Dialogizität, Wunder und Macht sowie Text-Bild-Verhältnisse – und in allen geht es um das Wissen von und der Literatur.
»Weiterlesen« insistiert dabei auf Konstellationen, Verschiebungen, Unterbrechungen, Fortsetzungen der Lektüre, die weniger auf das Finden einer neuen Stelle aus sind als auf die nochmalige Lektüre derselben, die eben damit nicht mehr dieselbe wäre. Es ist dies ein rhythmisiertes, von Literatur affiziertes Lektüreverfahren, wie es Marianne Schuller in ihren Arbeiten entwickelt hat. Der Band ist ihr als Festschrift gewidmet.
Welcher Stellenwert kommt der Frage nach der Rückkehr in die ›Heimat‹ innerhalb der Interkulturalitätsproblematik zu? Das ist der Ausgangspunkt der Studie, deren Gegenstand die Literatur der so genannten ›zweiten Generation‹ nordafrikanischer Einwanderung in Frankreich ist. Die Annäherung an den Mythos der Rückkehr erfolgt über die sozio-historischen Bedingungen der Migration und theoretische Aspekte wie Fremdheitserfahrung, Identitäts- und Gedächtnisproblematik. Die Autorin entwickelt zwei sich ergänzende Ansätze: die doppelte Abwesenheit und die doppelte Anwesenheit, um das komplexe und hoch brisante Phänomen der Migration beispielhaft an Texten von Azouz Begag, Tahar Ben-Jelloun, Leïla Sebbar u.a. zu entschlüsseln.
Grenzwahrnehmungen fordern nicht nur die Sinnesorgane heraus, sondern auch die Strategien der Darstellung. Dieses Buch geht den Inszenierungen von Grenzerfahrungen in literarischen Texten des 19. Jahrhunderts nach. Anhand der Werke von Kleist, Stifter und Poe untersucht es die Transformation historisch bedingter Wahrnehmungsmuster im Zuge der literarischen Gestaltung von Grenzüberschreitungen. In innovativer Weise werden dabei an Dekonstruktion und Psychoanalyse orientierte Textanalysen mit aktuellen wahrnehmungstheoretischen Fragestellungen verbunden und für interkulturelle sowie intermediale Perspektiven geöffnet.
Das intuitiv empfundene Beziehungsgeflecht der Künste interessiert Menschen seit jeher. Sich diesem zu nähern bedeutet, allgemeine übergeordnete Strukturen zu ermitteln. E.T.A. Hoffmann und Robert Schumann schufen zwei gleichnamige Werke, die »Kreisleriana«. Den hier implizierten Verweis auf enge Bezüge zwischen Literatur und Musik nimmt die Studie zum Anlass, romantische Universalpoesie mit strukturalistischen Mythenkonzepten sowie der platonischen Idee einer chora in Konflikt zu setzen und auf den gattungstranszendierenden Vergleich zu erweitern. Diese originelle Vernetzung unterschiedlicher Modelle ermöglicht Einsicht in die fundamentalästhetischen Strukturen von Kunstwerken.
Mitte des 20. Jahrhunderts wendet sich die literarische Avantgarde ihrer Medialität zu und erkundet »Szenen der Schrift«, nimmt Formen der Schrift und Praktiken des Schreibens in den Blick. Gemeinsamer Bezugspunkt der experimentellen Literatur sowie der Pop-Literatur sind Diskurse zu Medientheorie und Ästhetik. Die Studie eröffnet eine neue Perspektive auf die literarische Avantgarde nach 1945, indem sie materialreich monumentale Schreib-Projekte wie die Arbeiten der französischen Werkstatt für potenzielle Literatur (Oulipo), die phantastischen Textlandschaften Georges Perecs und die Textinszenierungen von Rainald Goetz fokussiert, die Literatur als performativen Akt und medienästhetische Praxis betreiben.
Dieser Band lässt sich auf das Paradox ein, von einer literarischen Gendertheorie zu sprechen. Proust wie auch die zwei Jahre jüngere Colette, die sich als seine literarische Zwillingsschwester sah und in Deutschland noch wiederzuentdecken ist, möchten die Literatur nicht mit dem »Preisetikett« der Theorie und Ideologie belasten. In Wirklichkeit aber wird dieses Theorieverbot von den literarischen Œuvres selbst unaufhörlich unterlaufen. Die Fülle der Detailwahrnehmung momentaner kinetischer, mimischer, gestischer, vokaler Eigenarten und ihrer Metamorphosen ist stets mit einem Reichtum an Reflexionen individuellen wie sozialen Verhaltens verknüpft. Der Band ist konsequent auf diesen originellen Thesaurus einer impliziten Theorie von Eros und Sexualität, Gesellschaft und Geschlecht fokussiert.
Im Zuge des Bologna-Prozesses und den damit einhergehenden Veränderungen auf dem hochschulpolitischen Feld stellt sich auch die Frage nach den Bildungs- und Ausbildungszielen der Germanistik neu. Viele Fächer nutzen die Notwendigkeit der strukturellen Neugestaltung der Studiengänge zugleich als Chance, sich auch auf fachlicher Ebene inhaltlich zu reorganisieren. Diese Entwicklung lässt sich ebenso in der Germanistik beobachten, wobei hier die Anforderungen der Lehrerausbildung und die konstitutive Spannung zwischen Inlands- und Auslandsgermanistik noch einmal ganz spezielle Akzente setzen.
Der vorliegende Band versammelt Perspektiven aller germanistischen Teildisziplinen. Aus der Sicht der Linguistik, der Literatur- und Medienwissenschaft, der Mediävistik und der Fachdidaktik werden die Chancen und Grenzen der europäischen Studienreform dargestellt und die inhaltlichen wie strukturellen Eckpunkte eines Kerncurriculums für den Bachelor-Studiengang Germanistik skizziert.
Das Buch versammelt interdisziplinäre Studien zur literarischen und medienästhetischen Inszenierung der Geschlechterdifferenz vom Barockzeitalter bis zur Postmoderne, insbesondere im Vergleich deutsch- und französischsprachiger Kulturräume. Auf dem Hintergrund von Krise und Renormalisierung werden Phänomene der Grenzüberschreitung - von Travestie über Androgynie bis zur Transsexualität - unter diskurshistorischen und psychoanalytischen Aspekten dekonstruiert. Im Rahmen einer Kulturpoetik der Geschlechter geht es dabei um die konstitutiven Wechselbeziehungen zwischen Literatur, Medizin und Kunst (Malerei, Tanz).
Jeder Autobiograph agiert als sein eigener Ghostwriter. Indem er seine Lebensgeschichte schreibt, spaltet er sich auf in das Subjekt der Geschichte und in deren Verfasser. Ausgehend von der Dissoziation in Beschriebenen und Schreibenden, in bios und graphie wird ein Modell des Ghostwriting entwickelt, mit dem das Problem der Referentialität des autobiographischen Textes literaturtheoretisch und narratologisch neu formuliert werden kann. Was bedeutet es für die Gattungsdiskussion der Autobiographie, wenn diese keinen Autor, sondern nur einen Ghostwriter hat? Wie läßt sich das Verhältnis von Autorschaft und Ghostwriting urheberrechtlich und literaturwissenschaftlich fassen? Welche Beziehungen bestehen zwischen dem Ghostwriter und dem Geschlecht des Verfassers? Wer erzählt und wer signiert die Autobiography of Alice B. Toklas? Kann Hannah Arendt in der Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik die Autobiographie Rahel Varnhagens schreiben?
Neben verschiedenen Repräsentationen des Anderen Europas hat die koloniale Reiseliteratur auch das Fremdbild des enteuropäisierten Europäers hervorgebracht. Dieser Typus gibt Aufschluss über ein bisher noch kaum erfasstes Phänomen, das als kulturelle Einflussangst beschrieben werden kann. Insbesondere im 19. Jahrhundert lässt sich eine intensive Auseinandersetzung mit den möglichen Folgen von Akkulturation, 'Rassenmischung' und Klimaeinflüssen für weiße Reisende und Kolonisten in den Tropen beobachten. Literarische Texte inszenieren den kolonialen Raum als ein Feld interkultureller Begegnungen, das von einer klaren Grenze durchzogen ist – die zu überschreiten tabu bleibt.
Die These vom Tod des Autors verdankt sich einem Gestus der Übertreibung. Inzwischen sind produktionsästhetische Fragestellungen in die Literaturwissenschaft zurückgekehrt. Die Studie versteht sich als Beitrag zur Geschichte der immanenten Poetik im Sinne Hans Blumenbergs. In exemplarischen Einzeluntersuchungen zu Lessing, Goethe, Schiller und den Frühromantikern wird gezeigt, wie sich in der deutschen Literatur um 1800 eine gegen die Genieästhetik gerichtete Logik des Machens herausbildet, die das metaphysische Erbe des Platonismus überwindet. Sie resultiert aus einer genauen Selbstbeobachtung des Schriftstellers beim Prozess des Schreibens. Poes berühmter Essay »The Philosophy of Composition« illustriert die neuen Erkenntnisse. Er markiert nicht, wie bisher stets angenommen, den Beginn der modernen Poetik, sondern schließt ihre Frühgeschichte ab.
Die literaturtheoretisch und komparatistisch angelegte Untersuchung widmet sich drei kommunikativen Figuren der Anrufung des Anderen: dem Anruf, der Adresse und dem Appell. Die Analyse der Rhetorik in dieser triadischen Konstellation lässt weit zurückreichende religiöse, mythische und politische Sprech- und Schreibakte archäologisch zu Tage treten. Als kulturelles und diskursives Muster hat die Anrufung zwar kritische Momente durchlaufen, sich aber doch durch Jahrhunderte hinweg in Diskursen der Philosophie und Literatur gehalten: in Anrufen, die an die Stimme oder akustische Medien gebunden sind, in Post- und Lese-Adressen, in terrorisierenden Lager-Appellen. Die enge und komplizierte Verbindung zwischen Adresse und Teleologie macht aber zugleich eine Dialektik der Säkularisierung sichtbar, die die Anrufung des Anderen als kommunikative Figur erfasst und seine Singularität in den Vordergrund rückt.
Der Tausch als operationale Verbindung von Geben und Nehmen ist nicht nur die zentrale ökonomische Kategorie einer auf permanent wachsende Maximalgewinne programmierten Konkurrenzwirtschaft. Vielmehr kann das Beherrschen von Tauschprozessen auch als humane Basisqualifikation betrachtet werden, als grundlegender kommunikativer Akt und somit als Fundament gesellschaftlicher Organisationsformen. Generiert die Universalisierung des Tausches auf diese Weise die bürgerliche Welt der Nützlichkeit, so berechnen diverse Theorien wie literarische Entwürfe die Kosten dieser Praxis. Der interdisziplinär angelegte Sammelband führt die unterschiedlichen Facetten dieses brisanten Themas zusammen.
Häufig wird die zunehmende »Verspieltheit« moderner Kunst in selbstreflexiven Formen durch den Schwanengesang vom »Ende der Kunst« begleitet. Die Zuwendung der Systemtheorie zu Fragen der Kunst eröffnet hier neue Interpretationsmöglichkeiten, die insbesondere die Rolle solcher selbstreflexiven Formen von Kunst für die Ausdifferenzierung und Autonomie des Kunstsystems in den Blick bekommen. In dieser Perspektive untersucht Christian Schuldt metafiktionale Romane von Laurence Sterne und Flann O'Brien. Seine Analyse verdeutlicht, dass die Evolution der Kunst entscheidend von Formen der Selbstreflexivität und Selbstbeobachtung innerhalb der Kunst vorangetrieben wird. Und sie veranschaulicht ganz allgemein, wie die Systemtheorie fruchtbar für die Literaturwissenschaft genutzt werden kann.
Nelly Sachs lesen – jenseits des Wunsches nach Beherrschbarkeit, der die Rezeption ihrer Dichtungen und Biographie bislang dominiert. Dieser Band entfaltet behutsame mikrologische Lektüren ihres fragilen und widerständigen Schreibens (Lyrik, szenische Dichtungen, Briefe). In den Texten der Nelly Sachs scheint die Figur einer Sprache der Toten auf. Ein solches - unmögliches - Sprechen re-präsentiert nichts und ist doch unausweichlich im Angesicht der Shoah zu lesen. Der ihm immanente Verlust betrifft auch die Dichotomie von Textinnen und -außen; die Grenzen zwischen Dichtung und Geschichte, Leben und Werk erweisen sich als porös. Die zentrale wie ortlose Gestalt der Autorin wird so zum Objekt eines Begehrens: Die Lektüren betreiben eine Kontaminierung des zu Lesenden mit Biographie – und mit Geschichte.
»Von politischer Korrektheit kann bei näherer Betrachtung keine Spur sein.« So stand es lobend im November 2001 in der Süddeutschen Zeitung über die Abenteuerreisen des kleinen Bären Petzi. Kurz darauf las man in derselben Zeitung, daß der fast genauso niedliche Hase Felix »politisch voll korrekt« ist. Kann man daraus folgern, daß der selbsternannt unkorrekte Martin Walser eher dem Petzi-Bären gleicht als dem Hasen Felix? Ist hier nur eine Begriffsverwendung aus den Fugen geraten? Oder geht es doch um mehr?
Oft ist zu lesen, daß ein Film, ein Autor oder ein Gedanke »fern von jeglicher Political Correctness« sei - und von daher ganz besonders prima und tabubrecherisch! Rasant hat sich die Legende von der politischen Korrektheit verbreitet. Und sie findet immer wieder neue Anwendungen. Diese unterhaltsame Studie zeigt auf breiter Quellenbasis, wie in Deutschland ein nützliches Pseudowissen entstand - darüber, was PC angeblich ist, welche furchtbaren Gefahren sie mit sich bringt und wer die bösen Gutmenschen sind. Und sie zeigt, wie man diese importierte Redeweise in ihrer historischen Semantik, ihrer Funktionsweise und ihrer politischen Brisanz analysieren kann, ohne ihr zu verfallen.
Der »konservative Zug« Benjamins kommt immer dann zum Tragen, wenn er dem Destruktiven zuarbeitet. So kann Benjamin als Traditionalist gesehen werden, dem es um die Tradition, nicht jedoch um das Traditionsgut geht. Diese Studie stellt die Komplexität der Politik Benjamins dar, indem sie diese als Erkundung eines Schreibens an den Extremen nachzeichnet. Die Frage des »Wie« ist dabei maßgeblich, insofern der politische und ethische Gehalt von Benjamins Schriften sich gänzlich nur im Medium der dichterischen Sprache eröffnet. Die Widersprüche des politischen Stils erschließen sich anhand der Namen, an deren Gewebe sich die politischen und philosophischen Personae Benjamins ausprägen.
Wie andere Außenseiter der Literatur wurde auch Kleist häufig zum Gegenstand einer Deutungspraxis, welche die Gebrechlichkeit der Texte vor allem als Hindernis auf dem Weg zu einer einheitlichen Interpretation begriffen hat. Die Aufsätze des vorliegenden Bandes, die mehr oder minder deutlich vor dem Hintergrund intensiver literaturtheoretischer Debatten in Frankreich und den USA entstanden sind, nehmen Kleists Literatur in einer anderen Weise ernst. Bei aller Unterschiedlichkeit der individuellen Leseverfahren erscheint das Werk Kleists als Herausforderung an die Literaturwissenschaft. Die Herausforderung besteht nicht zuletzt darin, daß das, was als die ebenso grundlegende wie (häufig) unausgesprochene Voraussetzung jeder literaturwissenschaftlichen Arbeit im Spiel ist, von den Texten Kleists in Frage gestellt wird: die Möglichkeit des Verstehens selbst. Kleists Texte geben weniger eine äußere Realität wieder, als daß sie die epistemologischen Grenzen der Referenz zum Thema machen. Gerade deshalb bietet sich sein Werk für Untersuchungen des Verhältnisses von Literatur und Philosophie, von Sprachlichkeit und Welterfahrung, Subjekt und symbolischer Ordnung, von Gesetz und Gerechtigkeit an.
Der Körper ist als elementares Medium der Komik in der Geschichte des Theaters, der Literatur und des Films bis heute präsent. Eine minimalistische Grimasse, ein polternder Salto oder eine schiefe Perücke können jene abrupte Sinnverdrehung bewirken, die einen komischen Effekt erzeugt. Das breite Repertoire der körperlichen Komik und ihrer Accessoires wird hier in Stichworteinträgen eingefangen: Die Themen schlagen einen Bogen vom Schwank des Mittelalters über den Schelmenroman bis zu Totò und Valère Novarina, und exemplarische Figuren wie der gefräßige Diener, typische Szenen wie das Verprügeln des Bauern und tradierte Formen der Komik wie die Farce werden in diesem geistreichen Konvolut kurzweilig präsentiert.
Mikrologien – das sind die Kleinigkeiten, die kleinen Dinge. Sie erscheinen oft als unbedeutend, niedlich, dem Übersehen preisgegeben. Aber erschöpft sich ihr Logos in dieser (scheinbaren) Schwäche? Die vorliegenden Aufsätze entdecken andere Potenziale des Kleinen. In Literatur und Philosophie wird das Grundlegende, das Störende, das Dichte, die fantastische Welthaltigkeit aufgespürt. Die Autoren stecken an exemplarischen Gegenständen einen historischen Raum vom 17. bis zum 21. Jahrhundert ab und erkunden das Kleine als motivische, formale, epistemische und poetologische Instanz. Die mikrologische Recherche zeigt, dass die keimhafte, monadische und atomistische Relation zum Großen und Ganzen die literarische und philosophische Einbildungskraft enorm provoziert hat.
Der Band behandelt u.a. Arbeiten von Walter Benjamin, Adalbert Stifter, Samuel Beckett, Franz Kafka, Heinrich von Kleist und Virginia Woolf.