Zusammenfassung
Die operativen Überlegungen des Chefs des preußischen Generalstabes von 1891 bis 1905, Alfred Graf von Schlieffen, sind seit jeher Gegenstand kontroverser Debatten. Die wichtigste Quellengrundlage stellt seit 1956 das Buch »Der Schlieffenplan« des Historikers Gerhard Ritter dar. Der Aufsatz unternimmt den Versuch, die Entwicklung der Überlegungen Schlieffens auf der Basis einer Neuordnung der von Ritter edierten Quellen neu zu deuten. Nicht die Denkschrift von 1905 – der »Schlieffenplan« –, sondern der Aufmarschplan für 1906/07 war Schlieffens letzter Plan für den Bündniskrieg. Die Analyse der Entwürfe zur Denkschrift zeigt, dass Schlieffen hier einen Angriffskrieg beurteilt, wie er in der ersten Marokkokrise 1905/06 im Auswärtigen Amt ins Auge gefasst worden war. 1912 macht Schlieffen ein letztes Mal Vorschläge zur Organisation und zum Einsatz des Heeres im erwarteten Krieg; auch diese Denkschrift ist kennzeichnend für Schlieffens Umgang mit operativen und strategischen Problemen.
1 Einleitung
Die Denkschrift des langjährigen Chefs des Generalstabes der Armee, Alfred Graf von Schlieffen, zu einem Feldzug gegen Frankreich aus dem Jahr 1905 wurde nach dem Ersten Weltkrieg als »Schlieffenplan« in Auszügen bekannt und als ein von seinem Nachfolger, Generaloberst Helmuth von Moltke d.J., unverstandenes Siegesrezept dargestellt.[1] Als der Historiker Gerhard Ritter 1956 den Wortlaut der Denkschrift veröffentlichte,[2] wurde diese Bewertung von den meisten Autoren nicht wieder aufgenommen.[3] Viele aber sehen in der Denkschrift weiterhin Schlieffens Vermächtnis für den Westfeldzug in einem Bündniskrieg.[4] Andere verstehen sie nur als eine Gedankenstudie zu einem Operationsplan[5] oder als Begründung für die Forderung nach einer Heeresvermehrung.[6]
Alle hier skizzierten Deutungen gehen fehl. Im Folgenden soll anhand der gegenüber Ritter neu geordneten Entwürfe gezeigt werden, dass Schlieffens Denkschrift von 1905 eine Beurteilung der Lage für einen Krieg gegen Frankreich war, der in der besonderen politischen Situation des Jahres 1905 im Auswärtigen Amt des Deutschen Reiches ins Auge gefasst worden war. Die Denkschrift hatte jedoch nicht den immer für möglich gehaltenen Krieg zwischen der Triple Entente und dem Zwei- bzw. Dreibund zum Gegenstand. Allerdings baut sie auf dem Aufmarschplan für das Mobilmachungsjahr 1906/07 auf, dem Schlieffens Überzeugung von der Notwendigkeit eines Vormarsches durch Belgien nördlich der Maas zugrunde liegt. Diese Ansicht wollte Schlieffen den Offizieren des Generalstabes vermitteln. Er nutzte dazu die beiden Generalstabsreisen von 1904 und die Große Generalstabsreise von 1905, die jeweils einen Westfeldzug zum Gegenstand hatten. Die übliche zweite Reise im Jahr 1905 entfiel nach einem Reitunfall.
In einem ersten Schritt ist auf diese Reisen und auf den Aufmarschplan einzugehen, bevor dann Schlieffens Weg zur Endfassung der Denkschrift von 1905 dargestellt wird, die er verfasste, während der Generalstab den Aufmarschplan nach seinen Vorgaben ausarbeitete. Zusätzlich soll deutlich werden, dass Schlieffens Denkschrift von 1912 nicht nur sein letztes, sondern ein ernstzunehmendes Wort zu einem Bündniskrieg war. Sie ist nicht als Produkt eines Mannes abzutun, dem schon die »Schatten des Todes« den Geist verdunkelten.[7]
2 Generalstabsreisen und Aufmarschpläne
Spätestens 1897 war Schlieffen zur Überzeugung gekommen, dass in einem Westfeldzug nur ein Angriff Erfolg verspricht, der die gegen Deutschland gerichtete französische Festungsfront umfasst und dazu durch Luxemburg und Belgien geführt werden muss.[8] Für diesen operativen Vorteil hielt Schlieffen die Verletzung der Neutralität beider Länder für gerechtfertigt. Zunächst sah er sich zu einer Beschränkung des Vormarsches auf den Raum südlich der Maas-Sambre-Linie genötigt, obwohl dessen rechte Flanke von Feindkräften nördlich dieser Flüsse bedroht war. Die begrenzte Transportleistung der Eisenbahnen schien einen weiter nach Norden reichenden Aufmarsch zu verbieten. Von einer solchen Möglichkeit, die eine Umgehung statt eine Umfassung der französischen Festungsfront implizierte, überzeugte ihn anscheinend der 1903 als Leiter der Eisenbahnabteilung in den Großen Generalstab zurückgekehrte Major Hermann Staabs.[9] Neue Erkenntnisse über die Festungsfront haben wohl keine Rolle gespielt, denn deren Ausdehnung bis Montmédy war bekannt.[10]
Die Ausdehnung des Aufmarsches nach Norden sah Schlieffen erst vom Aufmarschplan für 1905/06 an vor. Allerdings gab er sie schon in der ersten Generalstabsreise von 1904 vor und behielt dies auch bei seinen weiteren zwei Reisen bei.[11] Alle 1905 als Führer der Franzosen eingeteilten Offiziere – bis auf Hugo Freiherr von Freytag-Loringhoven – richteten ihren Angriff durch das Reichsland Elsass-Lothringen gegen die linke Flanke der Deutschen. Auf der ersten Reise 1904 war wohl Moltke der ausdrücklich nicht genannte Teilnehmer, dessen Entwurf für einen französischen Angriff Schlieffen einen anderen ausführen und scheitern ließ;[12] die Ausdehnung des deutschen Vormarsches auf den Raum nördlich von Maas und Sambre ließ keinen Vorteil erkennen.
Während der zweiten Generalstabsreise hielt der Führer der französischen Partei an der Angriffsplanung gegen Deutschland fest, während der Führer der deutschen Partei seinen Vormarsch durch Belgien abbrach und am Ende vor der Vernichtung stand, weil er, zwischen zwei Feindgruppierungen stehend, sich scheute, seine Kräfte gegen eine zusammenzufassen, um ihr die entscheidende Niederlage beizubringen. In der Schlussbesprechung nannte Schlieffen erstmals die bis in die Denkschrift von 1905 durchgehend formulierte Erwartung, dass die Franzosen einen Angriff in die Reichslande abbrechen würden, wenn sie aus dem deutschen Aufmarsch auf eine Bedrohung von Paris schließen müssten.[13] Schlieffen ließ offen, ob es nicht auch für die Franzosen Gründe geben könnte, an der einmal begonnenen Offensive festzuhalten.
Auf der Großen Generalstabsreise 1905 hatte Schlieffen sowohl die Leitung als auch die Führung der deutschen Partei gegen drei ausgewählte Führer der französischen Partei übernommen; dennoch gelang es ihm nicht überzeugend, den von Kuno Arndt von Steuben zwischen Metz und Straßburg angesetzten Angriff der Franzosen zum Scheitern zu bringen. Er sah sich veranlasst, drei Korps vom rechten deutschen Flügel an den linken im Oberelsass zum Angriff gegen die Ostflanke der Franzosen zu verlegen. Zwei der nach Frankreich hinein vormarschierenden Armeen ließ er kehrtmachen und in der Linie Metz-Kirn zum Angriff auf die Westflanke der Franzosen aufmarschieren.[14] Wohl selbst mit seinen Operationen nicht ganz zufrieden, hat Schlieffen die Gegenmaßnahmen gegen eine solche französische Invasion in der Denkschrift von 1905 geändert, aber es in jener von 1912 vorgezogen, einen Einfall der Franzosen in die Reichslande überhaupt zu verhindern.
Obwohl die drei Reisen zeigten, dass die Mehrzahl der als Führer der französischen Partei Eingeteilten nicht Schlieffens Erwartung an die Wirkung eines deutschen Vormarsches durch Belgien auf die Franzosen teilten, lässt der Aufmarschplan für 1906/07 erkennen, dass Schlieffen weiterhin auf einen Abbruch eines französischen Angriffs gegen die Reichslande als Voraussetzung für den Abtransport der 7. Armee zum rechten Heeresflügel hoffte.[15] Insgesamt zeigte sich Schlieffen siegesgewiss, als während der Generalstabsreise 1905 in der ersten Marokkokrise ein französischer Angriff zu drohen schien.[16] Selbst wenn von den insgesamt 79 Divisionen 13 im Osten gebunden wären, wie in den Aufmärschen West II und Ost vorbereitet, weil Schlieffen offensichtlich Russland nicht auf Dauer für militärisch handlungsunfähig hielt, ließ er keine Zweifel daran erkennen, dass mit den verbleibenden 66 Divisionen Frankreich zu schlagen sei. Ob im Oberelsass eine italienische Armee Entlastung bringen würde, war als ungewiss vermerkt. Dass ihr Aufmarsch überhaupt vorbereitet war, zeigt, dass der Aufmarschplan für einen Verteidigungskrieg gedacht war, denn nur dann wäre Italien zur Teilnahme verpflichtet gewesen. Wie später auch Moltke nahm Schlieffen wohl an, dass – wie 1870 – Frankreich den Krieg erklären würde; dieser Krieg sollte aber – wie 1870 auch – offensiv geführt werden.[17]
Neben der Großen Generalstabsreise hielt Schlieffen 1905 noch zwei Kriegsspiele ab. Relevant für den Aufmarschplan für 1906/07 und für die Denkschrift von 1905 ist nur das erste Spiel, das im Januar stattfand. Es zeigt insofern einen Bezug zum Aufmarschplan, als Schlieffen es für unmöglich erklärte, die Russen unberücksichtigt zu lassen, während man in Frankreich Krieg führe. Interessant mit Blick auf die Denkschrift ist, dass Schlieffen aus Ersatztruppen gebildete Divisionen einsetzte.
Da Generale und Stabsoffiziere als Führer eingeteilt waren, wurde das erste Kriegsspiel mit einem gewissen Recht als Operationsstudie bezeichnet.[18] Das zweite vom November/Dezember 1905[19] jedoch ist keine Studie, sondern eine Planübung für Oberleutnante, die Schlieffen vermutlich durchführte, weil sein bevorstehendes Dienstende ihm die üblichen strategisch-taktischen Aufgaben unmöglich machte. Die Lage bezeichnete er selbst als »unmöglich«. Statt der nach dem Friedensschluss von Portsmouth, der im September 1905 den Russisch-Japanischen Krieg beendete, gegen Deutschland verfügbaren 25 russischen Divisionen gab er 33 vor.[20] Für den Aufmarschplan und die Denkschrift von 1905 ist dieses Spiel jedoch ohne Bedeutung.
3 Die Entwürfe zur Denkschrift von 1905
Die Denkschrift baut auf dem Aufmarschplan West I für 1906/07 auf; das zeigt die weitgehende Übereinstimmung der Angaben zu den Aufmarschräumen mit denen der Karte 1 der Denkschrift.[21] Aber im Gegensatz zu dem Verteidigungskrieg, für den Aufmarschpläne jährlich überarbeitet wurden, durchdachte Schlieffen in der Denkschrift einen Krieg, in dem Frankreich »sich voraussichtlich zunächst auf die Verteidigung beschränken« würde, »besonders solange es auf eine wirksame Unterstützung Russlands nicht rechnen kann.«[22] Dabei blieb Schlieffen auch in der Endfassung seiner Denkschrift trotz der damals gegen Deutschland verfügbaren 25 russischen Divisionen.[23] Schlieffen ging also von einem Krieg aus, der nur dann stattfinden würde, wenn Deutschland ihn auslöse und damit auch völkerrechtlich der Angreifer sei. Dass Schlieffen während der Arbeit an seinem Memorandum diesen Unterschied sah, wird aus der Auswertung seiner Entwürfe deutlich. Jedoch basieren alle Erwägungen zur Schlieffen’schen Denkschrift von 1905, die seit Ritters Buch von 1956 erschienen sind, auf der Annahme, dass die von ihm präsentierte Reihung der Entwürfe zutreffend ist. Da dies nicht der Fall ist, soll im Folgenden diese Grundannahme widerlegt werden.
Leider hat Ritter nicht mitgeteilt, wie er zu seiner Auffassung der Entstehungsreihenfolge der Entwürfe gekommen ist. Ein zweckmäßiges heuristisches Verfahren besteht darin, sich in Schlieffens Arbeitsweise hineinzuversetzen, wie sie sich anhand der im Bundesarchiv verwahrten Entwürfe erkennen lässt: Schlieffen teilte die Seiten immer in zwei Spalten, auf deren rechte der Entwurfstext geschrieben wurde (Entwurfsspalte). Korrekturen und Ergänzungen wurden interlinear eingetragen, oder, wenn dazu der Platz nicht reichte, in der linken Spalte notiert (Korrekturspalte).
Zwei Annahmen führen zu einer Neubewertung der Entstehungsreihenfolge der Entwürfe. Die erste ist formaler Natur, die zweite bezieht sich auf inhaltliche Zusammenhänge.
Zu 1: Enthält ein Entwurf Korrekturen oder Ergänzungen in Form von Einträgen in der Korrekturspalte (Randeinträge; Ritter: Marginaleinschübe) oder interlinear in der Entwurfsspalte, die in einem anderen Entwurf in den Text der Entwurfsspalte aufgenommen sind, so ist ersterer der ältere von beiden. Hierzu ein Beispiel: Wenn aus dem Entwurf IX der ergänzende Randeintrag in der Korrekturspalte »besonders bei den schwierigen Gelände-Verhältnissen des Maastales zwischen Mézières und Givet« im Entwurf I in den Text der Entwurfsspalte aufgenommen ist, dann ist IX älter als I.[24]
Zu 2: Nennt Schlieffen einen Umstand, der in seinen Augen den militärischen Handlungsspielraum einengt, so sind Entwürfe, die eine solche Einschränkung nicht enthalten, älter als solche, in denen dieser Umstand mit den daraus zu ziehenden Folgerungen dargestellt ist. Auch hier ein Beispiel: Wenn Schlieffen im Entwurf II ins Auge fasst, alle drei zunächst rechts der Mosel aufmarschierten Armeekorps später an den rechten Heeresflügel zu bringen, aber im Entwurf IV die Zahl 3 streicht und sie durch die Zahl 2 ersetzt – eine Änderung, die er in einer Fußnote mit der begrenzten Eisenbahnkapazität begründet – und das Ergebnis im Entwurf III in den Text der Entwurfsspalte aufnimmt, dann ist II vor IV entstanden, aber III nach IV.[25]
Übersicht über die Entstehung der Entwürfe zur Denkschrift 1905
Entwurf nach Ritter* | Anmerkungen und Verweis auf Ritter, Schlieffenplan (wie Anm. 2) | Seitenangabe BArch | |
1 | IX | R., S. 143: »Eigenhändig begonnenes Konzept« | S. 261–271 |
2 | I, die S. 137 f. gehören nicht zu I | R., S. 141: »Entwurf von der Hand des Majors von Hahnke« | S. 119–136 |
3 | VIII | R., S. 143: »Hand v. Hahnke« | S. 253–260 |
4 | IIa | R., S. 142: »Reinkonzept von der Hand Hahnkes« | S. 139–156 |
5 | II, textgleich mit Abschrift IIb | R., S. 142: »Reinkonzept von der Hand Hahnkes«. Ritters IIb, in einer Handschrift, die in keinem anderen Entwurf vorkommt, ist eine genaue Abschrift von II, BArch, N 43/138 | S. 192–210 |
6 | Fragment von Schlieffens Hand | S. 211–214 | |
7 | IV (»Der Angriffskrieg gegen Frankreich«), unter Einarbeitung des Inhalts von S. 211–214 | R., S. 142: »Eigenhändiges Konzept« | S. 49–78 |
8 | Nicht zuzuordnen, inhaltlich nahe III | Von Ritter als Teil von I gesehen | S. 137 f. |
9 | III/VII (»Krieg gegen das mit England verbündete Frankreich«) | R., S. 142: III: »Eigenhändiges Konzept«, VII (S. 143): »Eigenhändiges Fragment«. Der Text von VII ist die Fortsetzung des Textes von III, weswegen aus ihm unter III und nicht unter VII zitiert wird. | S. 79–118 |
10 | V (»Krieg gegen das mit England verbündete Frankreich«) | R., S. 142: »Eigenhändiges Konzept« | S. 157–191 |
11 | VI (»Krieg gegen das mit England verbündete Frankreich«) | R., S. 143: »Kanzleihandschrift« | S. 215–252 |
12 | Originalentwurf (»Krieg gegen Frankreich«) | R., S. 144: »Handschrift B« | S. 1–35 |
13 | Entwurf des sog. Zusatzmemorandums | Von Schlieffens Hand (R., S. 175: »Handschrift E«); es fehlt S. 44, die vermutlich nur folgenden, in allen Abschriften wiedergegebenen Satz enthielt: »Eine Organisation der zurückgebliebenen Streitkräfte ist allerdings nötig«, BArch, N 43/137, S. 48; N 43/138, S. 26 und S. 103. | S. 36–44 |
14 | Abschrift vom Original (des Zusatzmemorandums) | Abschrift von Hahnkes Hand, BArch, N 43/137, S. 45–48, von Ritter nicht erwähnt. | S. 45–48 |
* Die Entwürfe sind im Bundesarchiv, Abt. Militärarchiv, unter der Nachlasssignatur N 43/137, einige Abschriften unter N 43/138, mit den bei Ritter abgedruckten, durch beide Bestände von 1 bis 271 durchlaufenden Seitenangaben archiviert, die hier beibehalten werden. |
Die Handschriften der Entwürfe zeigen, dass Schlieffen außer seinem Adjutanten und Schwiegersohn, Major Wilhelm von Hahnke, nach dem Entwurf V noch eine weitere, bisher nicht identifizierte Person für Abschriften und Diktate herangezogen hat.[26]
In der tabellarischen Wiedergabe der Entwürfe werden die römischen Zahlen genutzt, die Ritter den einzelnen Fassungen zugeordnet hat; allerdings wird seine Unterscheidung nach Vorentwurf, Entwurf, Reinentwurf, Fragment und Konzept aufgegeben, weil sie bei einigen Schriftstücken dem inhaltlichen Stand der Annäherung an die Fertigstellung widerspricht.
Auch in der Einschätzung der Nähe des sogenannten »Originalentwurfs« und der zwei Abschriften zur verlorenen Originalfassung der Denkschrift irrt Ritter. Keine der beiden maschinengeschriebenen Abschriften der Denkschrift gibt das Original fehlerfrei wieder, auch sind sie untereinander nicht ganz textgleich. Ritter hat zwar festgestellt, dass beide Abschriften mit unterschiedlichen Maschinen geschrieben wurden. Er hat aber übersehen, dass das Umschlagblatt mit Hahnkes Vermerk nicht der Abschrift mit Moltkes Bemerkungen in Maschinenschrift zuzuordnen ist (von Ritter als A bezeichnet),[27] sondern der mit Moltkes Bemerkungen in Hahnkes Handschrift.[28] Benutzt hat Ritter diese zweite Handschrift, denn nur sie enthält Schlieffens Forderung: »Das französische Heer muß vernichtet werden.« Wahrscheinlich hat Hahnke nach dem Krieg die erste Abschrift des im Reichsarchiv liegenden Originals zusammen mit der des Zusatzmemorandums und der Stellungnahme Moltkes von 1911[29] veranlasst, weil er deren Wortlaut besitzen wollte. Die Abschriften auf Fehler hin zu überprüfen, hatte er keinen Anlass, weil er den von ihm so bezeichneten Originalentwurf besaß. So gibt keine der Abschriften, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit Hahnkes Originalentwurf den Wortlaut der Denkschrift wieder; nur vier Wörter scheinen in die Reinschrift noch eingefügt worden zu sein, die der Originalentwurf nicht enthält: »in allen diesen Fällen«.[30]
Da Ritter die Abweichungen zum Originalentwurf vermerkt hat, kann der Leser anhand von Ritters Veröffentlichung den Originalentwurf im Wesentlichen rekonstruieren, wenn er Folgendes beachtet:
Die von Ritter unter Bezug auf die von ihm so genannte Handschrift B in Winkelklammern gesetzten Textabschnitte sind mitzulesen.
Die in Ritters Fußnoten 4, 6, 8, 9 und 13 vermerkten Abweichungen zu seinem laufenden Text sind gültig und ersetzen dort die entsprechenden Textteile; besonderes Gewicht hat der zu ergänzende Text der Fußnote 13 (S. 152): »[...] werden, wenn die Franzosen ihnen entgegengehen.«
Zwei von Ritter in den laufenden Text übernommene Abschnitte sind in B als Fußnoten enthalten; ihre Einbindung in die Seitengestaltung zeigt, dass sie auch als Fußnoten gedacht waren und als solche im Original gestanden haben. Die eine lautet: »Eine Zwischenstellung hinter der Aire [...] in Aussicht genommen zu sein« (B, S. 4; R., S. 147, Zeilen 13f.); in Boettichers Abschrift ist sie noch Fußnote, in den maschinengeschriebenen Abschriften (A) Teil des laufenden Textes. Die andere Fußnote lautet: »Eine Armee zur Deckung gegen eine Landung der Engländer [...] Operationen gegen die Franzosen fortsetzen« (B, S. 19; R., S. 154, Zeilen 10–15); dieser Text steht in allen Abschriften als Fußnote; das zeigen Seite S. 19 f. in B.
Folgende Fußnoten bei Ritter weisen auf Textstellen hin, die im Originalentwurf bereits gestrichen waren und daher nicht in das Original der Denkschrift übernommen wurden; zur Rekonstruktion des Wortlautes der Denkschrift sind sie daher nicht heranzuziehen, soweit sie aus dem Entwurfstext zitieren: 7, 10–12, 14–18, 20, 23, 25, 27, 30–32. Ebenso ist die Fußnote 22 zu vernachlässigen, weil sie auf einem Lesefehler Ritters beruht.
Die in Fußnote 2 genannte Angabe »3 Divisionen« ist in »5 Divisionen« zu berichtigen.
Insgesamt ist festzustellen, dass Ritter bei der Wiedergabe der Denkschrift sorgfältig vorgegangen ist und nicht die Abwertung Boettichers verdient, der seinerseits sich beim Abschreiben des Memorandums orthographische Eigenmächtigkeiten erlaubte und inhaltliche Fehler machte.[31]
Wenn Schlieffen fast alle Entwürfe auf Dezember 1905 datiert, so gibt es keinen Grund für die Annahme, er habe irgendeinen vorher verfasst und vordatiert – auch nicht den undatierten Entwurf IV, der herangezogen wurde, um die Ausarbeitung eines Plans für einen Angriffskrieg gegen Frankreich für das Jahr 1904 zu begründen.[32] Auch der damalige sächsische Militärbevollmächtigte, General Hermann von Salza und Lichtenau, irrte, wenn er schon im September 1905 berichtete, der Kaiser habe, soweit es Schlieffen als Chef des Generalstabes betraf, befohlen, »mit allen [...] Kräften [...] gegen Frankreich vorzumarschieren«[33]. Es ist unwahrscheinlich, dass Schlieffen einem solchen Auftrag erst im Dezember nachgekommen wäre, zumal er mehr Zeit als je zuvor hatte: das große Herbstmanöver war ihm aus der Hand genommen worden und wegen eines Reitunfalls konnte er eine zweite Generalstabsreise nicht durchführen. Immerhin macht die Tatsache, dass Salza seine wie auch immer erlangten Informationen für glaubwürdig hielt, deutlich, dass im Herbst 1905 in Deutschland eine Stimmung herrschte, die einen Angriffskrieg gegen Frankreich als möglich erscheinen ließ.
Wenn nicht eine Vordatierung, so ist aber eine Rückdatierung der erst nach dem 31. Dezember 1905 fertiggestellten Entwürfe vorstellbar. Denn die Datierung des Entwurfs II auf den 31. Dezember 1905, den letzten Tag von Schlieffens Dienstzeit, lässt darauf schließen, dass er die Denkschrift bis dahin hatte fertigstellen wollen, um sie noch als amtierender Chef des Generalstabes seinem Nachfolger zu übergeben. Diese Absicht hat er nicht verwirklicht – zum einen wohl, weil ihn, wie unten gezeigt wird, die Verweigerung der Zustimmung des Reichskanzlers zu den Neutralitätsverletzungen zu neuen Überlegungen veranlasste, zum anderen, weil die erst nach dem Entwurf VI getroffene Entscheidung, die Textdarstellung durch mehrere Karten zu ergänzen, die Fertigstellung bis in den Februar 1906 verzögerte.[34]
4 Inhalt der Denkschrift
Die Entwürfe zur Denkschrift machen deutlich, dass Schlieffen nicht etwa nur nach der sprachlich besten Fassung suchte, sondern einen Krieg gegen Frankreich neu durchdachte. Sie zeigen seine Gedankengänge und Absichten – auch solche, die nicht in die Endfassung aufgenommen wurden. Diese werden im Folgenden nach Beurteilungsthemen geordnet dargestellt.
a) Neutralitätsverletzungen als Folge operativer Überlegungen
Alle Entwürfe beginnen die Beurteilung der möglichen Operationen mit der Begründung, warum die Verletzung der Neutralität von Luxemburg, Belgien und der Niederlande nötig sei; dabei werden drei andere Angriffsmöglichkeiten dargestellt, die alle verworfen werden, sodass nur die völkerrechtlich bedenklichste übrig bleibt.
Ein reiner Frontalangriff gegen die stark befestigte französische Ostfront zwischen den neutralen Staaten Schweiz und Belgiens werfe »große Schwierigkeiten« auf. Hinzu komme die Gefahr einer Umfassung der Flanke durch das südliche Belgien und Luxemburg hindurch. Um dieser zu entgehen, müssten die Deutschen selbst umfassen.[35]
Ein Umfassungsangriff, der den Frontalangriff nur ergänze, sei der Gefahr ausgesetzt, dass die umfassenden Teile von dem frontal angreifenden Teil getrennt und von einer Übermacht geschlagen würden, ohne dass die Franzosen ihre Festungsfront räumen müssten.[36]
Ein mit der Masse des deutschen Heeres ausgeführter Umfassungsangriff südlich von Maas und Sambre träfe zum einen auf starke Stellungen, welche die Franzosen verteidigen würden: an der Maas mindestens bis Mézières, möglicherweise weiter über Givet bis Namur, oder von Verdun unter Nutzen der Aisne bis La Fère, wo die Deutschen sich wieder vor einer französischen Front sähen.[37] Zum anderen wäre die rechte Flanke aus der Linie Lüttich-Namur durch die belgische Armee gefährdet, die dort auch durch Franzosen und, in IIa erstmals genannt, durch Briten verstärkt sein könnte; dadurch liefe ein deutscher Angriff zunächst in einem »Bogen« bzw. in eine »Sackgasse«.[38]
Daher kommt Schlieffen in allen Entwürfe zu dem Schluss, dass nicht der Versuch einer Umfassung, sondern nur eine Umgehung Erfolg verspreche, d. h. dass die weniger befestigte Front Verdun-Dünkirchen angegriffen werden müsse. Dazu sei der deutsche Vormarsch auf das nördliche Belgien und damit auch auf den Süden der Niederlande auszudehnen.
In den Entwürfen IX, I, VIII und IIa sind die Neutralitätsverletzungen zunächst nur als »Schwierigkeiten« bezeichnet, mit denen man sich »so gut wie möglich abfinden« müsse.[39] Schlieffen erwartete offensichtlich die Billigung der Reichsleitung, wie eine Fußnote in IIa zeigt, nach der die Notwendigkeit der Neutralitätsverletzung »mit dem Reichskanzler besprochen« worden sei. Die Streichung dieser zunächst auch in II übernommenen Fußnote verrät,[40] dass Schlieffens Erwartung vergeblich war.[41]
Das gibt Veranlassung, auf Schlieffens Bemühungen um die Zustimmung der Reichsleitung zur Verletzung der belgischen Neutralität einzugehen. Der Aufmarschplan für das Mobilmachungsjahr 1899/1900 ist der erste, der erkennen lässt, dass Schlieffen den Vormarsch des deutschen rechten Flügels durch die neutralen Staaten Luxemburg und Belgien plante, zunächst noch südlich von Maas und Sambre.[42] Nach Norden erweiterte er ihn in den drei letzten Generalstabsreisen und den Aufmarschplänen für 1905/06 und 1906/07. Auf der ersten Generalstabsreise 1904, wie auch auf der von 1905, nahm Schlieffen für sich in Anspruch, die Neutralitätsverletzung »wenigstens akademisch zu behandeln«, obwohl er sehr wohl davon ausging, dass sie »politisch verboten« sein könnte.[43] Trotz dieses völkerrechtlichen Hindernisses plante Schlieffen schon vom Aufmarschplan für 1905/06 an die Verletzung der Neutralität Luxemburgs, Belgiens und der Niederlande ein.
Ritter vermutet, dass die Reichskanzler, angefangen von Chlodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst, von der geplanten Verletzung der international garantierten belgischen Neutralität gewusst und ihr zumindest nicht widersprochen hätten. Er bezieht sich dabei im Wesentlichen auf einen Bericht von Bogdan Graf von Hutten-Czapski, seinerzeit »ein vertrauter Ratgeber« Hohenlohes, über Gespräche des Jahres 1900. Hutten hatte auf Schlieffens Wunsch Gespräche eingeleitet, in denen Schlieffen die Meinung des Vortragenden Rates im Auswärtigen Amt, Friedrich von Holstein, und die des Kanzlers zur Neutralitätsfrage ergründen wollte. Ritter stellt zwar fest, dass über Gesprächsinhalt und -ergebnis nichts bekannt wurde, nimmt aber an, dass Hohenlohe zu einem ähnlichen Schluss gekommen sei wie Holstein. Dieser habe nach Huttens Erinnerung geäußert, es sei »Pflicht der Diplomatie, sich auf sie [die Verletzung der belgischen Neutralität] einzustellen und sie auf alle mögliche Weise vorzubereiten«, wenn der Generalstabschef sie für nötig halte.[44]
Da Schlieffen noch 1905 die Neutralitätsverletzung als »verboten« bezeichnet hatte, ist es sehr zweifelhaft, ob er im Jahr 1900 von Hohenlohe die Zustimmung zur Neutralitätsverletzung wirklich erhielt. Im Falle von Bernhard Fürst von Bülow scheint das ausgeschlossen; denn entgegen Ritters Zweifeln ist es durchaus glaubhaft, dass Bülows Erinnerung zutrifft, nach der er »1904 oder 1905« in einem Gespräch mit Schlieffen die Verletzung der belgischen Neutralität nur dann für vertretbar erklärt haben will, »wenn sie vorher von unseren Gegnern verletzt worden wäre«.[45] Wahrscheinlich meinte Bülow das Gespräch von Dezember 1905, auf das sich die Fußnoten in den Entwürfen IIa und II beziehen.
Damit fehlte Schlieffens Konzept eines Vormarsches durch Belgien zumindest für einen Angriffskrieg die politische Billigung. Unklar ist, ob es Schlieffen selbst war, der glaubte, durch eine eingehendere Begründung der Aussichtslosigkeit eines Angriffs auf die französische Ostfront die Zustimmung Bülows doch noch zu erreichen, oder ob Holstein, der damals die Politik gegen Frankreich wesentlich bestimmte,[46] meinte, auf der Grundlage einer ausführlicheren Begründung Bülow umstimmen zu können. Denn auch ohne einen unmittelbaren Auftrag des Kaisers genügten die wöchentlichen Kontakte Holsteins und Schlieffens, um die Denkschrift als eine Folge der damaligen außenpolitischen Absichten der Reichsleitung zu verstehen.[47]
Jedenfalls untersuchte Schlieffen von diesem Zeitpunkt an genauer die operativen Möglichkeiten eines Angriffs gegen ein sich zunächst nur verteidigendes Frankreich. Der erste Ansatz dafür steht auf den Seiten 211–214, die offensichtlich zunächst in II eingefügt werden sollten, dann aber in IV verwandt wurden. Auf diesen Seiten setzte sich Schlieffen erstmals abschnittsweise und ausführlich mit deutschen Angriffsaussichten auf die französische Festungsfront von Belfort bis Toul auseinander, mit dem Ergebnis, dass ein solcher Angriff, selbst wenn er gelänge, den Angreifer »noch immer nicht in eine beneidenswerte Lage« brächte[48] bzw. »große Schwierigkeiten« böte.[49] Schlieffen blieb dabei, dass die Entscheidung des Krieges auf dem Wege der Umgehung der französischen Festungsfront durch das nördliche Belgien und die Niederlande zu suchen sei.
Das Gewicht der Neutralitätsverletzungen versuchte Schlieffen mit juristischen und politischen Argumenten herunterzuspielen. So fügte er schon in den Entwurf II entsprechende Korrekturen ein. Zwar ließ er noch in IV die Aussage zu den aus der Verletzung der Neutralität der Niederlande entstehenden »Schwierigkeiten« stehen, mit denen man sich abfinden müsse,[50] aber die Verletzung der Neutralität Luxemburgs und Belgiens in einem »Angriffskrieg gegen Frankreich« stellte er bereits in II als durch angebliche »Gesetze der Notwehr« gerechtfertigt dar; eine Auffassung, die er in IV bis VI wiederholte und erst danach fallen ließ.[51] Um die Verletzung der Neutralität der Niederlande zu vermeiden, behauptete Schlieffen von IV an, mit ihnen, die angeblich in »einem mit Frankreich verbündeten England nicht weniger einen Feind wie Deutschland« erblickten, werde ein Abkommen [über eine Duldung des deutschen Durchmarsches] möglich sein.[52] Damit schob er das Problem wieder der Politik zu.
b) Aufmarsch und Truppeneinteilung
Schlieffen teilte das Feldheer in das Hauptheer, das links der Mosel mit seinem linken Flügel an Metz angelehnt angreifen sollte, und die Kräfte rechts der Mosel, die Feindkräfte binden sollten. Die Gliederung des Heeres entspricht bis zur Korpsebene weitgehend dem Aufmarschplan West I für 1906/07. Allerdings brachte Schlieffen in der Denkschrift eine 43. Infanterie- und eine 30. Reservedivision ins Spiel, die nicht im Aufmarschplan genannt wurden. Sie sind vielleicht, wie Aufmarschräume in den Karten zur Denkschrift nahelegen, den Festungen Metz und Straßburg zuzuordnen.[53]
Das Hauptheer sollte in einer Linie aufmarschieren, die sich aus der begrenzten Transportkapazität der Bahnlinien ergab. Als Endpunkte nannte Schlieffen im Süden zunächst Verdun,[54] ab I Metz,[55] im Norden zunächst Geldern, ab III Wesel. Zunächst plante Schlieffen dort den Aufmarsch von 23½ Armee- und 12½ Reservekorps des Hauptheeres; ab Entwurf IV verringerte er die Zahl der Armeekorps auf 23, weil er das halbe Armeekorps, die 43. Infanteriedivision, den Kräften rechts der Mosel zuteilte.[56] Dort sah er auch die 30. Reservedivision vor.
Rechts der Mosel sollten ursprünglich drei Armeekorps, ab IV auch die 43. Division als das halbe unter den dreieinhalb in B genannten Armeekorps, darüber hinaus anderthalb Reservekorps[57] aufmarschieren.[58] Die 43. Division verschwand dann aber ganz aus dem Text,[59] erscheint allerdings in Karte 6 auf dem linken Flügel des Hauptheeres, ebenso wie das nach dem geplanten Abzug von zwei Armeekorps zum rechten Heeresflügel noch rechts der Mosel verbliebene Armeekorps (nach Karte 6: das XXI.) und das aus der 26. und 28. Reservedivision zu bildende Reservekorps.[60] Es sei dahingestellt, ob in Karte 6, deren Kopie nicht fehlerfrei ist, eine erneute Überarbeitung des Textinhalts der Originalfassung der Denkschrift zu sehen ist.
Die elf Kavalleriedivisionen wurden erst ab Entwurf V den verschiedenen Heeresteilen zugeteilt.[61] Den Landwehrbrigaden waren anfänglich wechselnde Aufgaben zugedacht, bis sie schließlich ab III Reservekorps vor französischen Festungen ablösen, andere Festungen abschließen, die Besatzung von Metz stellen und zur Bildung von »Neuformationen« herangezogen werden sollten.[62] Der Landsturm, erstmals in V genannt, sollte die Deckung des Etappengebietes übernehmen, auch um Landwehrbrigaden freizumachen.[63]
Die Festung Metz, feldmäßig entlang von Mosel, Saar und Nied zu erweitern und mit »eine[r] starke[n] Kriegsbesatzung mit einer zahlreichen schweren Artillerie« auszustatten, sollte die linke Flanke des Hauptheeres schützen und seinen Rücken decken, wenn die Operationen auf ein Moselufer beschränkt würden. Außerdem sollte sie gedeckte Kräfteverschiebungen gegen einen auf beiden Moselufern vorgehenden Feind erleichtern sowie »einen Teil des feindliche Heeres auf sich ziehen«.[64]
c) Mögliche Operationen
Eine von vornherein geplante französische[65] Offensive schloss Schlieffen trotz der Erwartung, dass sich das Nachbarland zunächst auf die Verteidigung beschränken würde, nicht aus, zumal er die Franzosen in Mobilmachung und Aufmarsch schneller als die Deutschen einschätzte.[66] Einen solchen Angriff, den Schlieffen nur gegen den linken deutschen Flügel erwartete, behandelte er mit wachsender Ausführlichkeit. Nur in IX und I erörterte er eine französische Offensive über die Mosel »zwischen Nancy und Épinal oder von Belfort her«.[67] Von IIa an untersuchte Schlieffen einen Angriff beiderseits von Metz, den er unter Hinweis auf Operationsstudien, Kriegsspiele und Generalstabsreisen »für den Sieg der Deutschen das Willkommenste« nannte,[68] und einen weiteren Angriff zwischen Metz und Straßburg, gegen den das deutsche Heer »unter sehr günstigen Bedingungen zum Gefecht kommen« werde. Jedoch sah Schlieffen einen solchen Angriff wie auch einen über den Oberrhein hinweg wegen des französischen Aufmarsches als »kaum möglich« an.[69] Ab V beurteilte Schlieffen Maßnahmen gegen eine französische Offensive zwischen Metz und Straßburg zunehmend genauer und er behauptete, sie könne »den Deutschen nur willkommen sein«. Eine solche Offensive hätte aber erhebliche Umgruppierungen der deutschen Kräfte zur Folge gehabt. Dies geht nicht nur aus dem Text, sondern vor allem aus Karte 5 hervor, die zudem »Neuformationen« entlang des Rheins vorsah.[70] Diese wurde im Text jedoch erst im Zusammenhang mit einem Angriff der Kräfte rechts der Mosel in der Endphase des Feldzuges genannt.[71]
In die Bewertung als das »Willkommenste« bezog Schlieffen auch den schon in IIa und II erwähnten französischen Angriff über den Oberrhein hinweg ein, ohne allerdings zu sagen, welche Truppen einen solchen auffangen sollten.[72] Die Bewertung aus der zweiten Reise 1904, dass ein solcher Angriff »so glücklich und günstig wie möglich« sei, weil man dann »für einige Zeit von einem Teil der Franzosen befreit« sei, wiederholte Schlieffen nicht.[73] Schließlich aber erklärte er beide Offensiven für wenig wahrscheinlich, weil die Franzosen, gleichsam als Besatzung einer belagerten Festung, ihr Land nicht verlassen, oder wenn doch, angesichts des deutschen Aufmarsches ihren Angriff abbrechen würden.[74]
Auch Gegenangriffe der Franzosen schloss Schlieffen nicht aus, obwohl er es für möglich hielt, dass sie in der Verteidigung beharren würden.[75] Von Gegenangriffen erwartete er in den Entwürfen VIII bis III allgemein den Vorteil, dass sie den Nutzen der Festungen für die Franzosen und die Flankenbedrohung für die Deutschen verringerten.[76] Ein Gegenangriff zwischen »Metz und Saarburg i[n] L[othringen]« gegen die rechte deutsche Flanke werde sich festlaufen, weil die Franzosen nur einen Teil ihrer Kräfte verfügbar hätten, von dem sie wiederum Teile zum Schutz der Flanken abzweigen müssten: gegen Metz, nach VIII, IIa und II ggf. auch gegen Ersatzbrigaden aus der Linie Zabern-Bitsch.[77] Falls aber die Franzosen gegen die dort an Zahl unterlegenen Deutschen den Übergang über die untere Mosel erzwängen, sollten Teile des deutschen Hauptheeres abschwenken und sie auffangen.[78]
Die für den Ausgang des Feldzuges wichtigeren Möglichkeiten französischer Gegenangriffe »über die ganze oder einen Teil der Linie Verdun-Lille hinaus« bzw. »westlich der Maas«, d. h. gegen das Hauptheer, beurteilte Schlieffen von VIII an.[79] Von II an bewegte ihn die Sorge, dass ein zwischen Mézières und Verdun bzw. Toul mit überlegenen Kräften geführter Gegenangriff die rechts der Maas in ungünstigem Gelände vorgehenden deutschen Teile in die Abwehr zwingen könne. Gegen diese könnten sie nur bestehen, wenn sie im Kampf in Wald und Gebirge geübt seien.[80] Führten die Franzosen die in III genannte Gegenoffensive beiderseits der Maas, erwartete Schlieffen, dass beide Heere »in ziemlich ihrer ganzen Stärke« aufeinander träfen. Für diesen Fall setzte er seine Hoffnung auf die deutsche Überlegenheit westlich der Maas und die »Gewandtheit der Unterführer«.[81] Über einen schon in V als möglich genannten »Zusammenstoß« in der Linie Verdun- bzw. Mézièrs-Dünkirchen[82] urteilte Schlieffen in VI, dass diese »Schlacht« darüber entscheiden werde, ob die Invasion nach Frankreich hinein überhaupt gelinge. Wichtig sei, dass der Kampf im schwierigen Gelände ostwärts der Maas »für uns glücklich verläuft«.[83] In B jedoch setzte Schlieffen das Gelingen des Durchbruchs durch den Festungsgürtel links der Maas voraus, »sei es nach einer glücklichen Schlacht [...], nach einem gelungenen Angriff [...], sei es [...] ohne ernstlichen Widerstand gefunden zu haben«. Die Worte »glücklich« und »gelungen« verraten den Charakter einer Entscheidung mit ungewissem Ausgang, ebenso die Erwartung Schlieffens, dass ein Angriff der Franzosen gegen die ihren linken Flügel bei La Fère umfassenden Deutschen »hoffentlich [!] mißlingen« werde – obwohl er ihn zuvor als »das Erwünschtere« bezeichnet hat.[84]
Letztlich beurteilte Schlieffen die Lage der Deutschen nach Überwindung der belgisch-französischen Grenzfestungen und der Ardennen als »die günstigere« – aber nur wenn die Franzosen angriffen, statt den deutschen Angriff hinter einem Flusslauf abzuwarten.[85]
Der Umgehungsangriff des rechten Flügels des deutschen Hauptheeres müsse zunächst die Enge Brüssel-Namur vor dem Wirksamwerden französischer Gegenmaßnahmen überwinden.[86] Dies ist die einzige Textstelle, in der Schlieffen auf Eile drängt. Die Zeitlinien in Karte 6 sind wahrscheinlich als Anhalt für einen ungestörten Vormarsch gemeint. Denn sobald die Franzosen in einer Stellung angegriffen werden müssten,[87] würde sich das deutsche Vorgehen verlangsamen.
Grundsätzlich sollten Angriffe auf die linken Flanken der Stellungen der Franzosen dadurch zur Entscheidung führen, dass sie das französische Heer gegen seine »Befestigungen an der Ostgrenze, gegen die Schweiz und gegen den Rhein« drängten (so in IIa–V).[88] In B wurde dies abgeändert in »gegen [seine] Moselstellung, gegen den Jura und gegen die Schweiz«, um dadurch die Voraussetzung zu seiner Einschließung (so in VI) bzw. Vernichtung (so erstmals in B) zu schaffen.[89]
Für den Fall, dass die Franzosen in der Verteidigung beharrten, anstatt zu einer Gegenoffensive überzugehen, beurteilte Schlieffen mehrere für eine Verteidigung geeignete Abschnitte, beginnend an der belgisch-französischen Grenze. Beabsichtigten die Franzosen hier zu verteidigen und verlängerten sie dazu ihre Stellung über Mézières hinaus, hoffte Schlieffen, dass die Ausdehnung nicht weit genug reiche, um eine Umgehung zu verhindern, oder dass die Stellung so schwach besetzt sei, dass, in IV letztmalig genannt, ein Durchbruch gelinge.[90] Sollten die Franzosen an der Möglichkeit zweifeln, rechtzeitig die nötigen Kräfte an die Grenze zu Belgien zu verschieben, hielt Schlieffen es ab Entwurf V für möglich, dass sie von Anfang an hinter der Aisne bleiben oder dorthin zurückgingen,[91] dann mit linkem Flügel bei La Fère. Um eine Umfassung dieser Stellung und damit den Fall der Festungen La Fère, Laon und Reims zu verhindern, könnten die Franzosen, wenn sie keinen Gegenangriff führten, die Stellung entlang der Somme verlängern, wären dann aber der Gefahr eines Durchbruchs ausgesetzt (so in I–IV).[92] Sie könnten aber auch, erstmals in III genannt, eine Defensivflanke hinter der Oise bilden.[93] Die anfängliche Absicht, das französische Heer von Paris abzudrängen,[94] nannte Schlieffen ab III nicht wieder. Da fraglich schien, ob die Franzosen rechtzeitig eine Verteidigung an der Somme aufbauen könnten,[95] sei schließlich der Kampf um die Oise-Stellung entscheidend – ein Sonderfall, den Schlieffen nur dann erwartete, wenn die Franzosen sich nicht vorher zum Kampf stellten. Deshalb sind Darstellungen irreführend, die eine Umgehung von Paris unterschiedslos als integralen Bestandteil der Feldzugsplanung zeigen.[96] Bei der Prüfung, ob diese in der Front schwache, aber an die Festung Paris angelehnte Stellung »in der Front zu nehmen ist« oder zusätzlich umgangen werden müsse,[97] kam Schlieffen schließlich in VI – aber auch erst jetzt – zu der Überzeugung, dass Paris nicht nur umgangen, sondern auch eingeschlossen werden müsse.[98] Schlieffen, der den Kräftebedarf für Operationen nicht durch Bezug auf den Feind, sondern auf den Raum ermittelte,[99] erkannte, dass die deutschen Kräfte vielleicht schon an der Somme erschöpft seien, sicher aber für einen Angriff auf die Front Verdun-La Fère und deren Flanke entlang der Oise mit Umgehung und Einschließung von Paris nicht ausreichten. Ein in III und V erwogenes Nachrechtsschieben der aktiven Korps, um die Oise-Stellung zu umfassen,[100] verfolgte Schlieffen ab VI nicht weiter.
Die Kräfte rechts der Mosel sollten – zunächst allein – das Hauptheer dadurch unterstützen, dass sie französische Kräfte gegenüber der Grenze zu Deutschland binden. Dazu hätten sie nach IX–IV zu Beginn des Krieges, ggf. durch das linke Flügelkorps des Hauptheeres und die 43. Division verstärkt, »gegen die Linie Pont à Mousson-Lunéville, die Meurthe [...] bis in die Gegend über St. Dié hinaus und an den Col de Ste. Marie und den Col du Bonhomme vorzugehen«. Ferner müssten sie nach IIa, II und IV – falls nicht selbst angegriffen – »noch weiter gegen die Mosel und gegen Belfort« vorstoßen.[101] Ab III hingegen war von diesen Kräften, von Anfang an einschließlich der 43. Division, aber ohne weitere Verstärkung, nur noch ein Beitrag zur Bindung des Feindes gefordert, die jetzt der linke Flügel des Hauptheeres durch einen Angriff auf Nancy erreichen sollte.[102] Ab V sollten die Kräfte rechts der Mosel zusammen mit der Festung Metz »bei der Deckung der linken [ab VI hinzugesetzt: oder bei der Verstärkung der rechten] Heeresflanke mitwirken«.[103]
Falls die Kräfte rechts der Mosel nicht angegriffen würden, sahen alle Entwürfe den baldigen Abtransport der dort aufmarschierten Armeekorps zum rechten Heeresflügel vor. In IX bis II war noch von allen drei Armeekorps die Rede, danach nur von zweien, denn eine in II nachgetragene und in IV übernommene Beurteilung zur Eisenbahnnutzung, die danach fallengelassen wurde, zeigt unter anderem, dass mehr als zwei Korps nicht verlegt werden konnten.[104] Wann die zu verlegenden Korps herausgezogen werden könnten, ist nicht dem Text, sondern der Karte 2 zu entnehmen.[105] Eine »Armee«, die aus den noch rechts der Mosel gebliebenen Truppen und Neuformationen zu bilden sei, solle in der Endphase des Feldzuges zur Vernichtung des französischen Heeres beitragen, indem sie »gegen die Mosel zwischen Belfort und Nancy« vorgehe.[106]
d) Gewinnung zusätzlicher Kräfte
Anders als in den Aufmarschplänen forderte Schlieffen von Anfang an in den Entwürfen zur Denkschrift die Heranziehung der »ausgebildete[n] Teile der Ersatzbataillone und [der] noch übrig gebliebene[n] Jahrgänge des Beurlaubtenstandes«, in IX und I zur Schaffung von Reserven und Neuaufstellungen,[107] in VIII, IIa und II von »Ersatzbrigaden«[108] und in IV von »Ersatztruppen« zur Verstärkung der Divisionen rechts der Mosel für einen Angriff.[109]
Als sich in III der Mangel an Kräften beim Hauptheer abzeichnete, falls der Angriff über die Somme und gegen die Oise zu richten sei, sollten es »Divisionen und Korps« sein, die aus Ersatztruppenteilen, Mannschaften der Reserve und Landwehr aufzustellen seien.[110] Deren Umfang gab Schlieffen erstmals in V mit acht Korps an.[111] Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, verwies er in VI und B auf die im Vergleich zu den Bevölkerungszahlen geringeren Anstrengungen der Deutschen gegenüber denen der Franzosen.[112] Die in VI vorgesehene Aufstellung eines weiteren Armeekorps aus verschiedenen aktiven Verbänden[113] ließ Schlieffen fallen. Während er in III und V noch glaubte, die neuen Korps an verschiedenen Stellen einsetzen zu können,[114] erkannte er in VI, dass sie alle zur Einschließung von Paris nötig seien. Was aber nicht dahin transportiert werden könne, solle möglichst zwischen Verdun und Mézières, andernfalls auf dem »äußersten linken Heeresflügel«, d. h. auf dem rechten Moselufer, verwendet werden. Die dritte Möglichkeit ist die einzige, die Schlieffen in VI und in B weiterhin verfolgt.[115] Um die aktiven Korps von Nebenaufgaben freizuhalten, sollte zur Sicherung des Etappengebietes der Landsturm herangezogen werden, wozu ggf. eine Gesetzesänderung nötig sei.[116]
Somit hielt Schlieffen, der den Aufmarsch für 1906/07 mit 79 Divisionen plante, unter den Bedingungen der Denkschrift insgesamt 97 Divisionen gegen Frankreich für nötig,[117] davon allein 67, das sind 33½ Korps, für den Angriff links der Maas auf die Stellung Verdun-La Fère-Paris.[118] In B schließlich sah sich Schlieffen gezwungen, das Zurückhalten einer Reserve gegen eine mögliche britische Landung auszuschließen.[119] Die Beurteilung des möglichen Eingreifens britischer Truppen holte er im Zusatzmemorandum nach. Dieses ist daher als eine Fortsetzung der Denkschrift anzusehen.[120]
Wie die Änderung der Überschrift in B gegenüber VI nahelegt, ist der Text der Denkschrift wahrscheinlich vor der Abfassung des Zusatzmemorandums fertiggestellt worden. Als Hahnke sie schon in eine offensichtlich als Endfassung gedachte Form gebracht hatte, hat sie Schlieffen noch einmal überarbeitet. Er hat – möglicherweise im Hinblick auf Moltke – den Feldzug als Einbruch in eine Festung und den Kampf mit ihrer Besatzung veranschaulicht, Wiederholungen in Kauf genommen, deutsche Vorteile betont, Risiken heruntergespielt und dafür die Geradlinigkeit der Gedankenführung geopfert.
e) Auswirkung britischer Kräfte auf Seiten Frankreichs
Genauso wenig wie das Original der Denkschrift ist das des Zusatzmemorandums verfügbar. Es gibt nur einen Entwurf von Schlieffens Hand, aber keinen Originalentwurf ähnlich dem zur Denkschrift. Vermutlich hat Schlieffen die Endfassung in die Feder diktiert, und Hahnke hat sie gleich abgeschrieben, bevor die ihr zugeordneten Karten konzipiert waren, denn es fehlen die entsprechenden Hinweise. Da die beiden maschinengeschriebenen Abschriften mit der Hahnkes textgleich sind, ist davon auszugehen, dass Ritters Veröffentlichung, einschließlich der Textteile in Winkelklammern, das Original richtig wiedergibt.[121]
Obwohl Ritter anders als bei der Denkschrift die zutreffende Fassung des Zusatzmemorandums veröffentlicht hat, scheint wegen des Zusammenhangs mit wichtigen Gedanken der Denkschrift ein Hinweis auf Folgendes angebracht: Schlieffen hielt eine langsame Mobilmachung der Briten für wahrscheinlich und hoffte daher, dass frühe deutsche Siege sie überhaupt von einem Eingreifen auf dem Kontinent abhalten könnten.[122] Sollten sie aber doch eingreifen, so sah Schlieffen zwei Situationen, in denen die Franzosen mit ihnen zusammenwirken und nicht defensiv bleiben würden: Begrüßen würde Schlieffen eine englische Landung in Jütland vor Abschluss des deutschen Aufmarsches, weil dann die noch nicht abtransportierten Korps die Briten mit Vernichtung bedrohten, was zur Folge hätte, dass die Franzosen angreifen und dazu ihre Festungen verlassen müssten. Falls aber die Deutschen die Enge Antwerpen-Namur schon von den Franzosen und Briten gesperrt fänden, müssten sie ihren Plan aufgeben, die französische Festungsfront zu umgehen.[123]
5 Einfluss der Marokkokrise auf die Denkschrift und Schlieffens Vorstellung eines künftigen Krieges
Als Frankreich, das schon 1904 mit der »friedlichen Durchdringung« Marokkos begonnen hatte, durch den Russisch-Japanischen Krieg sein wichtigster Bündnispartner fehlte, bot sich der deutschen Außenpolitik die Aussicht, Frankreich in einem Einfrontenkrieg zu schlagen oder zumindest in einer internationalen Konferenz zu schwächen. Der Historiker Peter Rassow vertrat 1952 die These, dass Holstein den Wegfall der Unterstützung Frankreichs durch Russland nach dessen Niederlage gegen Japan dazu habe nutzen wollen, Frankreich in einem Krieg niederzuwerfen und so die Drohung eines Zweifrontenkrieges für die Zukunft von Deutschland abzuwenden. Die Beteiligung Schlieffens an den Überlegungen zur Durchführbarkeit ergibt sich aus den langjährigen regelmäßigen Kontakten beider.[124]
Wahrscheinlich brachte diese These, welche die deutsche Politik belastete, Ritter dazu, nur militärische Überlegungen Schlieffens gelten zu lassen und einen politischen Ursprung der Denkschrift von 1905 zu bestreiten,[125] worin ihm andere gefolgt sind.[126] Nun spricht aber schon das von Ritter selbst ausgebreitete Material gegen sein eigenes Urteil.
Bereits die Äußerung Holsteins vom 4. April 1905 fällt auf, nach der das Eingreifen Großbritanniens unwahrscheinlich sei und das anderer Mächte verhindert werden könne, »während wir mit Frankreich abrechnen«.[127] Auch ein Memorandum des damaligen Botschafters in London, Paul Graf Wolff Metternich, an Bülow vom 2. November 1905 legt nahe, dass zumindest das Auswärtige Amt den Eindruck erweckt hatte, es wolle den Krieg mit Frankreich. In Metternichs Memorandum heißt es: »Es mag wohl Leute bei uns geben, die den Zeitpunkt für geeignet halten, um es zu einem Bruch zwischen Frankreich und uns kommen zu lassen [...] Ich halte es aber für frevelhaften Leichtsinn, dem Gang der Weltgeschichte Gewalt anzutun.«[128] Es liegt nahe, die des »frevelhaften Leichtsinns« Beschuldigten im Auswärtigen Amt zu suchen. Wahrscheinlich war vor allem Holstein gemeint.
Im Dezember 1905 fürchtete die deutsche Reichsleitung, Frankreich könne auf der von Deutschland initiierten Konferenz von Algeciras versuchen, mit Englands Unterstützung oder zumindest Duldung, »Deutschland in die Lage zu bringen, wo es nur die Wahl hätte, zwischen einer schweren Einbuße an Ansehen in der Welt oder einem bewaffneten Konflikt. Ein solcher wird [...] von sehr vielen erwartet, von sehr vielen gewünscht«.[129] Eindeutig wird die Kriegsdrohung in einer Besprechung beim Reichskanzler am 23. Dezember 1905 ins Spiel gebracht. Als Bülow mit seinen Mitarbeitern, allerdings in Abwesenheit Holsteins, über den möglichen Verlauf der bevorstehenden Konferenz berät, wird von drei möglichen Ergebnissen eines als »ganz unerträglich« herausgestellt: »ein diplomatischer Triumph Frankreichs, d. h. die Durchsetzung eines Generalmandats für ganz Marokko«. Eine Zustimmung sei unmöglich, eher müsse man es »auf einen Konflikt ankommen lassen«. Das sollte der Botschafter in Paris, Hugo Fürst von Radolin, den Franzosen sogleich eröffnen und ihnen jeden Zweifel daran nehmen, dass es den Deutschen »nicht ernst mit der Sache sei und es uns bloß auf einen Bluff ankäme«.[130] Denn als »Bluff« hatte Frankreichs vormaliger Außenminister Théophile Delcassé im Ministerrat am 2. Juni 1905 den deutschen Druck bewertet.[131] Dies war Holstein und damit der Reichsleitung bekannt.[132] Nicht zu bluffen, sondern es »auf einen Konflikt ankommen zu lassen« hieß folglich, im Falle einer diplomatischen Niederlage zum Krieg entschlossen zu sein und mit dieser Bereitschaft zu drohen.
Ritter ist der Auffassung, dass Bülow in der fraglichen Sitzung das Programm Holsteins vertreten habe, und kann nicht mehr umhin, jetzt selbst festzustellen, dass »zum ersten Male«, wie er einschränkend meint, »eine direkte Kriegsdrohung – allerdings für den äußersten Fall völliger Unnachgiebigkeit Frankreichs – ausgesprochen« worden sei.[133] Es ist anzunehmen, dass Bülow und Holstein spätestens vor der Erwägung eines solchen Schritts den Chef des Generalstabes nach den Erfolgsaussichten gefragt haben. Schlieffens Erarbeitung der Denkschrift fällt in die Zeit, in der die Reichsleitung ihre Handlungsmöglichkeiten erörterte, die in dem Gespräch vom 23. Dezember in jene Anweisung an Radolin mündeten. Bülow deutete noch am 21. Januar 1906 in einem Gespräch mit Schlieffens Nachfolger Moltke an, dass Marokko vielleicht »nicht isoliert bleiben« werde, falls Frankreich nach einem möglichen Scheitern der Konferenz von Algeciras das Land »mit bewaffneter Hand« zu unterwerfen suche.[134] Diese Aussage zeigt, dass die Reichsleitung einen Krieg ins Auge fasste, um Frankreich zu Zugeständnissen zu zwingen, aber auch, dass der jeweilige Chef des Generalstabes beteiligt war.
Gegen die Vermutung, 1905 sei ein Krieg zur Wahrung des nationalen Ansehens erwogen worden, spricht nicht das unterschiedliche Ausmaß der Entschlossenheit der handelnden Personen. Es reichte von der scharfen Abneigung, ja Angst des Kaisers, geäußert in zwei Briefen an Bülow vom 29. und 31. Dezember 1905, jetzt »wegen Marokkos das Odium eines Angreifers auf sich zu nehmen«,[135] bis zur Demonstration der Kriegsbereitschaft bei Holstein.
Wenn auch Holstein sich nach seiner Entlassung 1906 dagegen gewehrt hat, als »Kriegspolitiker« hingestellt zu werden,[136] so spricht doch viel dafür, dass das, was der Diplomat Oskar Freiherr von der Lancken-Wakenitz – allerdings 22 Jahre nach Holsteins Tod im Jahre 1909 – berichtete, tatsächlich Holsteins Einschätzung wiedergibt: »Wir müßten, bevor der Ring der anderen Großmächte uns einschnürte, [...] auch mit einem vor dem Äußersten nicht zurückschreckenden Entschluß versuchen, diesen Ring zu sprengen«, indes habe er verkannt, dass »Fürst Bülow schwerlich, Seine Majestät keinesfalls zum letzten sich entschließen würden«. Ritter bezweifelt die Richtigkeit dieser Mitteilung, zumal sich auch Lancken nicht für die genaue Erinnerung des Wortlauts verbürgen wollte, unter Hinweis auf den langen Zeitraum zwischen Ereignis und Bericht – obwohl ihm an Hutten-Czapskis Bericht über die 36 Jahre zurückliegenden Gespräche Holsteins und Schlieffens mit Hohenlohe im Jahr 1900 zum Neutralitätsproblem keine Zweifel gekommen waren.[137] Es ist aber anzunehmen, dass ein langjähriger Beamter des Auswärtigen Dienstes wie Lancken sich an die entscheidenden Teile des Inhalts dem Sinne nach richtig erinnert – und entscheidend war die Behauptung bereit zu sein, politische Ziele mit einem Krieg durchzusetzen.[138]
Unbestreitbar ist, dass Holstein in seinem politischen Wirkungskreis während der Marokkokrise den Eindruck erweckt und gefördert hat, Deutschland werde auf einen demütigenden Ausgang der Konferenz von Algeciras mit einem Krieg gegen Frankreich antworten. Das war der Zusammenhang, in dem sich Schlieffen veranlasst sah, die Möglichkeit eines Angriffskrieges zu prüfen.[139] Ob Schlieffen selbst irgendwann im Jahr 1905 zu einem Präventivkrieg gedrängt hat, muss hier dahingestellt bleiben.[140]
Schlieffen hat aus dem Ergebnis der Denkschrift keine erkennbaren Folgerungen für die laufende Arbeit des Generalstabes am neuen Aufmarschplan gezogen. Auf seine zukünftigen Aufsätze weist die Karte 6 hin, nach der allen Korps des Hauptheeres Plätze in der Front, bei den Umgehungs- und den Einschließungskräften zugewiesen sind. Weder auf der Ebene der Heeresleitung noch auf der Ebene der Armeen waren Reserven vorgesehen.[141] Eine »Reserve auf dem rechten Flügel« forderte Schlieffen nur für den Fall, dass ein Angriff der französischen Hauptkräfte nach Elsass-Lothringen hinein eine Planänderung nötig mache.
Es ist unklar, was Schlieffen mit der Übergabe der Denkschrift an Moltke beabsichtigte; hatte er nicht von der Entscheidung des Kaisers erfahren, wegen Marokko keinen Angriffskrieg führen zu wollen? Moltkes Stellungnahmen lassen nicht erkennen, ob ihm Holsteins Absichten zur Kenntnis gekommen waren.
Auch nach seinem Ausscheiden hat Schlieffen die Außenpolitik wie auch die Entwicklung der für das Militär interessanten Technik, aber auch Vorgänge im Generalstab aufmerksam verfolgt. Seine Gedanken dazu hat er in Aufsätzen veröffentlicht, von denen der zum »Krieg in der Gegenwart« von 1909 besondere Beachtung verdient.[142] Dieser Text stellt einen Endpunkt von Schlieffens strategischen Überlegungen dar, wie sie weniger in den Aufmarschplänen als vielmehr in den Schlussbesprechungen der Generalstabsreisen und Kriegsspiele sowie der Denkschrift von 1905 sichtbar sind und auch der Denkschrift von 1912 zugrunde liegen.
Schlieffen ging davon aus, dass der Feldherr zwar nunmehr die technischen Mittel habe, um jederzeit die Lage zu überblicken und die Verbindungen zu den unterstellten Führern zu halten, dass aber die räumliche Ausdehnung des Kriegsschauplatzes das rechtzeitige Zuführen von Reserven an Brennpunkte unmöglich mache; ob das der wahre Grund war – immerhin hatte Schlieffen in der Generalstabsreise 1905 drei Korps vom rechten zum linken Heeresflügel verlegt – oder ob es der schiere Mangel an Kräften war, sei dahingestellt. Denn Schlieffen wollte, dass alle verfügbaren Großverbände nebeneinander als Phalanx vorgingen,[143] von der zumindest ein Flügel den des Feindes so weit überrage, dass er zum Angriff auf Flanke und Rücken einschwenken könne.[144] Damit wiederholte Schlieffen schriftlich, was in Karte 6 zur Denkschrift von 1905 gezeichnet war. Anstelle von Reserven sollte auf Lastkraftwagen bereitgehaltene Munition zugeführt werden.[145] Da die Möglichkeiten des Feldherrn mit dem Aufmarschplan und der Zuweisung der Vormarschwege für die Korps weitgehend erschöpft seien, komme alles darauf an, dass die nachgeordneten Führer sich die Absicht des Feldherrn zu eigen machten und nach ihnen handelten.[146]
Ebenfalls im Jahr 1909 veröffentlichte Schlieffen eine Untersuchung über die Schlacht von Cannae, die sich auch in der gleichnamigen Studiensammlung von 1912 wiederfindet.[147] Die Schlacht, in der Hannibal 216 v. Chr. die an Zahl überlegenen Römer dadurch vernichtend schlug, dass er deren Vorgehen gegen seine weichende Mitte zum Angriff auf beide Flanken nutzte, hatte Schlieffen zuvor nicht als Beispiel für erfolgreiche Flankenangriffe herangezogen. Aber die Vorstellung von einer Front, welche die des Feindes überragen muss, bestimmte Schlieffens Überlegungen in seiner letzten Denkschrift.
6 Die Denkschrift von 1912
Wenn Schlieffen diese letzte Denkschrift schon nach Abschluss der Studiensammlung »Cannae« im Oktober 1912 »wiederholt in Entwürfen durchgearbeitet« hat,[148] kann man als Anlass den Ausgang der zweiten Marokkokrise 1911 und den ersten Balkankrieg 1912/13 vermuten. Möglicherweise haben Informationen über den sogenannten »Kriegsrat« vom 8. Dezember 1912 ihm die Arbeit dringlich erscheinen lassen. Schlieffen stellte die Lage Deutschlands jetzt anders als in der ersten Marokkokrise dar. Dass es damals und in der bosnischen Annexionskrise 1908/09 nicht zum Krieg gekommen war, schrieb er der abschreckenden Wirkung des deutschen Heeres zu, die allerdings in der zweiten Marokkokrise verloren gegangen sei. In Zukunft werde Deutschland um die alte Machtstellung kämpfen müssen,[149] und das unter verschlechterten Bedingungen: Mit einer Unterstützung Italiens sei nicht zu rechnen und Großbritannien werde auf die Seite Frankreichs treten, das mit Russland verbündet war. Auf ein Abkommen mit den Niederlanden zur Duldung des deutschen Durchmarschs hoffte Schlieffen nicht mehr. In dieser verdüsterten Lage passte er in seiner letzten Denkschrift seine Ausführungen an die Anforderungen eines Bündniskrieges an, den auch er mittlerweile als unvermeidlich betrachtete.[150]
Einen vollständigen »Originalentwurf« entsprechend dem zur Denkschrift von 1905 hat es nicht gegeben. Wie ein Vergleich von Schlieffens Diktat vom 26. und 27. Dezember 1912 und seine eigenhändige Fortsetzung vom 28. Dezember[151] mit der im Nachlass Wolfgang Foerster archivierten Abschrift[152] zeigt – eine von zwei überlieferten des verlorenen Originals –, hat Hahnke Schlieffens Wortlaut bei der Abfassung der Denkschrift, die er Moltke am 8. Februar 1913 persönlich übergeben hat, nicht verändert.[153] Die Abschriften scheinen wie die zur Denkschrift von 1905 auf Hahnkes Wunsch zurückzugehen, Moltkes Stellungnahmen zu besitzen.
Das Verhältnis der Nachwelt zu dieser Denkschrift kennzeichnet Verlegenheit. Dies ist vermutlich deshalb der Fall, weil sie dem ersten Anschein nach nicht zu der von 1905 passen will. Vor allem Hahnke, der seinen Schwiegervater nicht ohne Erfolg so darzustellen versuchte, als habe dieser die militärische Zukunft nicht nur voraussehen, sondern auch meistern können, hielt es offensichtlich für angebracht, diese letzte Arbeit Schlieffens aus der Diskussion herauszuhalten. Das war nicht schwer, weil außer der Reinschrift für Moltke alle Entwürfe in seinem Besitz waren.
Das Reichsarchivwerk über den Ersten Weltkrieg zitiert aus der Denkschrift von 1905 ganze Absätze. Aus dem Memorandum von 1912 wird jedoch lediglich die Einschätzung Schlieffens wiedergegeben, nach der »das Schicksal Österreichs sich nicht am Bug, sondern an der Seine entscheiden« werde. Damit sollte eine Antwort Moltkes vom 10. Februar 1913 an den österreichischen Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf eingeordnet werden, die Moltke unter Verwendung der Formulierung Schlieffens abgefasst hatte.[154] Auch der Publizist Hugo Rochs referierte den Gedanken, dass der Krieg nicht am Narew oder Bug, sondern an der Seine entschieden werde – oder, wie er es ausdrückt, dass dort das im Krieg 1870/71 Errungene verteidigt werde.[155]
In der Denkschrift von 1912 setzte Schlieffen alle Kräfte im Westen ein, wo er einen höheren Bedarf als 1905 sah: Der Durchmarsch durch die Niederlande sei mit Waffengewalt zu erzwingen, mehr Festungen als 1905 seien einzuschließen, die Kanalküste sei wegen der Gefahr einer britischen Landung zu überwachen. Die Hoffnung, die belgische Armee, günstigstenfalls zusammen mit den Briten, in Antwerpen einzuschließen, griff Schlieffen nicht wieder auf.[156] Vor allem aber sah Schlieffen jetzt die Franzosen »von offensiven Gedanken erfüllt«, vermutlich in Kenntnis des Strategiewechsels zur »offensive à outrance« nach der Berufung Joseph Joffres an die Spitze des französischen Heeres 1911 und der Wahl Raymond Poincarés zum Ministerpräsidenten Frankreichs 1912.[157] Eine französische Invasion in die Reichslande musste nach Schlieffens jetziger Ansicht sofort durch einen eigenen Angriff verhindert werden.[158] Da er bei der Erarbeitung der Denkschrift von 1912 die von 1905 vor Augen hatte, war er offensichtlich in vollem Bewusstsein zu einer anderen Beurteilung der Erfolgsaussichten einer Schlacht gegen einen Einbruch der Franzosen in die Reichslande gekommen. Und dafür gab es Gründe, wie der Fall Steuben auf der großen Generalstabsreise 1905 und der in der Karte 5 zur Denkschrift von 1905 enthaltene Operationsentwurf zeigen.[159]
Da Schlieffen die Entscheidung des Krieges nicht dort, sondern wie 1905 von der Umgehung der französischen Festungsfront erwartete,[160] sei der leicht zu sperrende Abschnitt Mézières-Namur-Antwerpen zu überwinden. Zuvor müsse der Durchmarsch durch die Niederlande erzwungen werden. Mit der Frage, ob und wie in Frankreich einzubrechen sei, zeigte sich wieder die Ungewissheit über die Durchführbarkeit der Umgehungsoperation, die Schlieffen schon 1905 im Entwurf VI hatte erkennen lassen.[161] Sollten die Deutschen die Enge zwischen Antwerpen und Namur und die Maas-Übergänge zwischen Namur und Mézières schon verteidigt finden, sah Schlieffen nur den Ausweg in einem Angriff, um einen Durchbruch zu forcieren und zwar »auf der ganzen Linie«, aber – wenn auch unausgesprochen – mit Schwerpunkt an einer vorher zu bestimmenden Stelle, an der schwere Artillerie zusammenzuziehen sei.[162]
Obwohl Schlieffen ein Verharren der Franzosen in der Defensive wie 1905 nicht mehr annahm, ging er nicht wieder auf die Möglichkeit französischer Gegenangriffe ein, die er 1905 noch für erwünscht erklärt hatte.[163] Sondern er erwartete, dass die Franzosen vor einem deutschen Angriff, wenn erst einmal der starke Abschnitt Givet-Namur-Antwerpen überwunden worden sei, zunächst auf die Stellung »Reims-La Fère«, dann »auf Paris« ausweichen würden. Einen »möglichst großen Teil der feindlichen Armee« sollte die »weit überragende Linie« der Deutschen »vollständig einschließen«.[164] Schlieffens Behauptung, der Krieg werde »an der Seine« entschieden,[165] deutet darauf hin, dass er nunmehr von der Notwendigkeit zur Umgehung und Einschließung von Paris ausging – in der Denkschrift von 1905 nur der ungünstigste Fall unter anderen.
Zur Deckung des Kräftebedarfs insgesamt sollten anstelle der herkömmlichen Armee- und Reservekorps neue Einheitsdivisionen geschaffen werden, die trotz geringerer Stärke, vor allem an Artillerie, dasselbe leisten sollten wie die bisherigen Korps.[166] Bei Heranziehung aller Infanteriekräfte hielt Schlieffen die Aufstellung von 51 solcher Divisionen für möglich. Neun von ihnen wollte Schlieffen gegen die Niederlande, an der französischen Kanalküste und vor verschiedenen Festungen einsetzen. Von den in vier Armeen gegliederten Angriffskräften waren für den Umgehungsangriff drei Armeen mit 30 Divisionen vorgesehen.[167] Da Schlieffen 1905 für einen Paris umfassenden Angriff 33½ Korps für nötig angesehen hatte, fehlten für diesen Zweck zunächst 3½ Korpsäquivalente, zumindest bis vier der anfänglich vor Festungen gebundenen Divisionen frei würden.[168] Obwohl nicht abzusehen war, wann das der Fall sein werde, sah Schlieffen zulasten des rechten Flügels von vornherein 12 Divisionen zum Angriff auf den Abschnitt Belfort-Verdun vor. Das sind vier Korpsäquivalente mehr, als Moltke für das Mobilmachungsjahr 1912/13 dort einplante.[169]
Auf Korps aus Ersatztruppen verzichtete Schlieffen, ohne einen Grund anzugeben,[170] stellte aber dennoch mehr Truppen für den Westfeldzug in Rechnung als Moltke, weil er meinte auf einen Ostaufmarsch ganz verzichten zu können.[171] Er glaubte aufgrund vermeintlicher Parallelen zu den Kriegen von 1866 und 1870/71, dass Russland sein Eingreifen an der Seite Frankreichs vom Ausgang des Krieges im Westen abhängig machen werde.[172] Sollte es doch angreifen, sei ähnlich wie im Siebenjährigen Krieg eine vorübergehende Besetzung von Teilen Preußens hinzunehmen[173] – eine völlige Abkehr von der im ersten Kriegsspiel 1905 geäußerten Auffassung zur Notwendigkeit eines Ostaufmarsches. Man muss diese Einschätzung wohl eher Schlieffens Neigung zuschreiben, Schwierigkeiten, für die er keine Lösung sah, mit Annahmen abseits der Wahrscheinlichkeit oder mit Verschweigen zu begegnen. Für eine Abnahme seiner geistigen Fähigkeiten gibt es keine zuverlässigen Hinweise, denn aus der im Oktober 1912 abgeschlossenen und 1913 posthum veröffentlichten Studiensammlung »Cannae« hat noch niemand auf schwindende Geisteskräfte geschlossen.[174]
Auch wenn man Rochs Urteil über Schlieffens bis zuletzt erhaltene geistige Leistungsfähigkeit teilt,[175] gehört die Behauptung Rochs mit Bezug zur Denkschrift von 1912, Schlieffen sei sich bewusst gewesen, dass »nunmehr mit dem ganzen russischen Heere als [...] Feind gerechnet werden mußte«[176], zu einer bewusst verfälschenden Legendenbildung. Dies gilt auch für seinen Bericht, der sterbende Schlieffen habe gefordert: »Macht mir nur den rechten Flügel stark.«[177] Die Aussage steht im Widerspruch zu Freytag-Loringhovens Darstellung, der sich auf den Bericht von Schlieffens Arzt Dr. Wimmer über den Krankheitsverlauf stützt. Dieser Krankheit und nicht dem Frankreichfeldzug galten Schlieffens letzte Worte: »kleine Ursache, große Wirkung«.[178]
7 Widersprüchliches
Schlieffens Einschätzung, die von ihm 1912 vorgeschlagene Einheitsdivision könne dasselbe leisten wie ein herkömmliches Korps, kann kaum überzeugen, wenn er nicht nur die Zahl der Bataillone von 24 auf 20 verringerte, sondern vor allem die Zahl der Geschütze in den Armeekorps von 144 auf 90. Auch Schlieffens Erwartungen an das Verhalten der Russen sind wirklichkeitsfremd. Und wenn er empfahl, ggf. wie Friedrich II. »eine Provinz zu sacrifizieren«, obwohl er in der Operationsstudie 1905 es für unmöglich erklärt hatte, den Russen den Weg über »Weichsel, Oder und Elbe« – und damit nach Berlin – zu überlassen, dann ist man geneigt, an seinem Urteilsvermögen zu zweifeln. Aber ein solches Verhalten entspricht der beobachteten Neigung, die Wahrscheinlichkeit hintanzustellen, wenn sich nur so eine Lösung für andernfalls kaum zu bewältigende Schwierigkeiten bietet.
Wunschdenken ist es, wenn er in der Denkschrift von 1905 den Gedanken erwähnt, die Franzosen könnten einen Angriff nach Deutschland hinein über die Schweiz führen, womit er die Hoffnung verband, so die Schweiz als Bundesgenossen zu gewinnen, dessen die Deutschen »sehr bedürfen«,[179] während er keinen Nutzen nennt, der aus Sicht der Franzosen das Risiko aufwiegen könnte, sich so einen weiteren Feind aufzuladen. Auch für die Hoffnung, man könne Belgien »durch erhöhte Inanspruchnahme seiner Kräfte« zum Verzicht auf Feindseligkeiten und zur Auslieferung seiner Festungen bewegen, wenn man doch das Requirieren der Nahrungsmittel und Futterbestände zur Verpflegung der eigenen Truppen fest einplante, ist kein einleuchtender Grund erkennbar.[180]
Wenn Schlieffen im Jahr 1909 in seinem Aufsatz »Krieg in der Gegenwart« den Gedanken entwickelt, dass »in Kraftwagen nachgeführte Munition [...] die besten und zuverlässigsten Reserven« bildet, so vermisst man eine Auseinandersetzung mit der Tatsache, dass diese Munition nur von Nutzen ist, wenn noch ausreichend Soldaten am Feind sind, die sie verschießen können.[181] Wirklichkeitsfern ist auch die Annahme, dass »der moderne Alexander« sich darauf beschränken könne, fernab vom Geschehen vor seinem Kartentisch über das Telefon Meldungen entgegenzunehmen und die Truppenführer durch »zündende Worte« anzufeuern, weil im Übrigen seine Aufgabe mit einem zweckmäßigen Aufmarschplan erledigt sei und er ohnehin auf das Zurückhalten von Reserven als Mittel zum Eingreifen verzichtet hat.[182]
Schlieffen bewertete in der Schlussbesprechung zur ersten Generalstabsreise 1904 die Dauer eines deutschen Durchmarsches durch Belgien als »so lange, daß die Franzosen zu allen möglichen Gegenmaßregeln Zeit haben«.[183] Hingegen ging er in der Denkschrift von 1905 davon aus, dass es dem deutschen rechten Flügel möglich sei, bei entsprechender Beschleunigung die Enge zwischen Brüssel und Namur zu durchschreiten, bevor die Franzosen zusammen mit den Belgiern sie sperren könnten – dass das gelingt, ist aber die Voraussetzung für die Umgehung.[184] Schlieffen schätzte 1912 die Möglichkeit höher als 1905 ein, dass die Belgier, jetzt im Verein mit den Briten, vielleicht zusätzlich unterstützt von den Franzosen, den Deutschen den Durchmarsch durch Belgien unmöglich machen könnten. Für den Fall verwies er auf die Notwendigkeit eines Durchbruchs,[185] obwohl er noch im Jahr zuvor gegenüber dem als Führer der französischen Partei auf der großen Generalstabsreise 1911 vorgesehenen General Gebhard von Windheim behauptet hatte, dass ein Durchbruchsversuch – den Schlieffen anscheinend als von Moltke erwartet unterstellte – »wie jeder andere Durchbruchsversuch der Kriegsgeschichte scheitern« werde.[186]
Es zeigt sich, dass dort, wo Schlieffen keine Lösungen sah, er bisweilen Schwierigkeiten verschwieg, so die in den Entwürfen II und IV zur Denkschrift von 1905 getroffenen Feststellungen zu den unbefriedigenden Möglichkeiten, Bahnlinien von Deutschland zum vormarschierenden Heer südlich der Maas wiederherzustellen oder neu zu schaffen.
Es ist unerfindlich, wie Schlieffen im ersten Kriegsspiel 1905[187] auf die Zahl von 20 Ersatzbataillonen je Korpsbezirk kommt, wenn er in der Denkschrift desselben Jahres von einem je Infanterieregiment ausgeht, sodass ein aktives Korps nur acht Ersatzbataillone aufstellen konnte.
In der Großen Generalstabsreise 1905 fällte er zum Einfluss des Rheins auf mögliche Operationen zwei gegensätzliche Urteile: Im Fall Steuben führte er gegen einen französischen Angriff zwischen Metz und Straßburg an, dass dessen rechte Flanke vom oberen Rhein her gefährdet sei, denn der Fluss sei »in diesem Falle als Festung zu betrachten. Die Deutschen haben viele Brücken, um ihn zu überschreiten.« Dem Argument, dann doch besser mit einem französischen Angriff westlich der Vogesen zu bleiben, hielt er aber entgegen, dass aus dem im Krieg zu erwartenden Aufmarsch französischer Kräfte bei Belfort auf einen Angriff durch das Elsass zu schließen sei, denn anders als das Sperren der Vogesenhänge sei für die Franzosen »das Sperren des Rheins [...] nicht sehr schwierig. Die Brücken können zerstört und die Brückenstellen mit Truppen zweiter Ordnung besetzt werden«, und die Deutschen verfügten nur über zwei Brückentrains.[188]
Wenn der von Friedrich von Boetticher wiedergegebene Bericht Hahnkes stimmen sollte, nachdem Schlieffen über den von Moltke veranlassten Befehl des Kaisers vom 26. Oktober 1905 auch des Inhalts wegen erzürnt gewesen sei,[189] dann hat er vergessen, dass er selbst in der ersten Reise 1904 gefordert hat, dass der Umfassung der Flanke ein Frontalangriff, der den Feind festhält, vorausgehen müsse.[190]
8 Schlussbetrachtung
Schlieffens letztes Wort in Ausübung der Pflicht als Chef des Generalstabes der Armee war der Aufmarschplan für das Mobilmachungsjahr 1906/07 für einen Verteidigungskrieg. Mit diesem Plan, wie schon mit dem für 1905/06, verband Schlieffen zwei Erwartungen: Der nach Norden ausgedehnte Vormarsch werde statt einer in der Flanke gefährdeten Umfassung der französischen Festungsfront deren Umgehung ermöglichen, und dieser Vormarsch werde die Franzosen veranlassen, einen eigenen Angriff auf Elsass-Lothringen abzubrechen. Schlieffen hatte seine Erwartungen den Teilnehmern der Generalstabsreisen von 1904 und 1905 vermitteln wollen, hatte aber nur begrenzten Erfolg. Ein Mangel an Kräften ist nicht erkennbar.
Der Aufmarschplan war Pflichtprogramm, die Denkschrift von 1905 Kür. Was die Aufmarschpläne kaum, die Schlussbesprechungen der Generalstabsreisen eingeschränkt ermöglichen, das bieten die Entwürfe und die Abschriften der Denkschrift von 1905: einen Einblick wie auf einem Seziertisch in Schlieffens Gedankengänge. Die – unerwünschte – Möglichkeit, dass die Umfassung und Einschließung von Paris nötig werden könnte und dazu zusätzliche Korps aus Ersatztruppen zu schaffen wären, ergab sich aus dem Zweck, einen Feldzug für den Sonderfall eines Angriffskriegs zu entwerfen. Daher sahen weder Schlieffen noch Moltke Anlass zu nachträglichen Änderungen am Aufmarschplan für 1906/07. Die Denkschrift war kein Vermächtnis. Gegenstand von Generalstabsreisen kann sie nicht gewesen sein.[191]
Wenn man auch nicht die Denkschrift von 1905 als »Schlieffenplan« für den immer vorbereiteten Westfeldzug bezeichnen kann, dann doch mit einiger Berechtigung die Aufmarschpläne von 1905/06 an bis zu dem Plan, mit dem Deutschland 1914 in den Krieg zog. Denn sie enthielten entscheidende Elemente, die Schlieffen entwickelt hatte, nämlich 1. die Umgehung der französischen Festungsfront durch Belgien hindurch und 2. die Niederwerfung Frankreichs als Voraussetzung einer Offensive gegen Russland. Moltkes wesentlicher Beitrag war nur der Handstreich auf Lüttich.
Die Denkschrift von 1912 hat Schlieffen auf der Grundlage jener von 1905 entwickelt, aus der er anscheinend den Paris umfassenden Angriff übernahm, obwohl er anders als in der Denkschrift von 1905 nicht mehr ein Beharren Frankreichs in der Defensive voraussetzte, sondern jetzt annahm, Frankreich werde sofort angreifen.
Schlieffen ist unbestreitbar ein bedeutender Erzieher des Generalstabes mit einem großen operativen Einfallsreichtum gewesen. Dies zeigen seine Generalstabsreisen und die taktisch-strategischen Aufgaben. Doch sind an der Auffassung, Schlieffen wäre in der praktischen Leitung des deutschen Heeres erfolgreich gewesen, insbesondere, dass er die Marneschlacht nicht verloren hätte, Zweifel angebracht.[192] Vermutlich wäre es Offizieren des Generalstabes gelungen, Schlieffen davon abzubringen, ein Abseitsstehen Russlands zur Grundlage eines Aufmarschplanes zu machen. Allerdings wäre er mit seiner Vorstellung von Führung, der alles vorbestimmenden Rolle des Aufmarsches und der Anbindung der Armeeführer, dem Verzicht auf Reserven, dem Ignorieren der Möglichkeit von Friktionen, auch solchen, die in der Person von Oberbefehlshabern liegen könnten, wie sie 1914 Moltke zu schaffen machten, wahrscheinlich als Führer des deutschen Heeres im Kriege gescheitert.
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- Buchbesprechungen: Nach 1945
- 1945 bis heute. Die globalisierte Welt. Hrsg. von Akira Iriye, München: C. H. Beck 2013, 955 S. (= Geschichte der Welt), EUR 48,00 [ISBN 978-3-406-64106-0]
- Jens Westemeier, Hans Robert Jauß. Jugend, Krieg und Internierung, Konstanz: Konstanz University Press 2016, 367 S., EUR 29,90 [ISBN 978-3-86253-082-3]
- Christian Adam, Der Traum vom Jahre Null. Autoren, Bestseller, Leser: Die Neuordnung der Bücherwelt in Ost und West nach 1945, Berlin: Galiani 2016, 441 S., EUR 28,00 [ISBN 978-3-86971-122-5]
- Christian Th. Müller, Aschaffenburg als amerikanischer Militärstandort. Vom Kriegsende bis zur Konversion, Aschaffenburg: VDS Verlagsdruckerei Schmidt 2016, VIII, 302 S. (= Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg, 65), EUR 35,00 [ISBN 978-3-87965-128-3]
- Michael Heinlein, Die Erfindung der Erinnerung. Deutsche Kriegskindheiten im Gedächtnis der Gegenwart, Bielefeld: transcript 2010, 201 S., EUR 24,80 [ISBN 978-3-8376-1609-5]
- Gunnar Maus, Erinnerungslandschaften: Praktiken ortsbezogenen Erinnerns am Beispiel des Kalten Krieges, Kiel: Selbstverlag des Geographischen Instituts der Universität Kiel 2015, 293 S. (= Kieler Geographische Schriften, 127), EUR 16,50 [ISBN 978-3-923887-69-9]
- Militärisch-Industrieller Komplex? Rüstung in Europa und Nordamerika nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit Beitr. von Torsten Diedrich [u. a.]. Im Auftrag des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr hrsg. von Dieter H. Kollmer, Freiburg i.Br.: Rombach 2015, VIII, 312 S., EUR 24,80 [ISBN 978-3-7930-9808-9]
- Ökonomie im Kalten Krieg. Hrsg. von Bernd Greiner, Christian Th. Müller und Claudia Weber, Hamburg: Hamburger Edition 2010, 528 S. (= Studien zum Kalten Krieg, 4), EUR 35,00 [ISBN 978-3-86854-225-7]
- Österreich im Kalten Krieg. Neue Forschungen im internationalen Kontext. Hrsg. von Maximilian Graf und Agnes Meisinger. Unter Mitarb. von Sophie Bitter-Smirnov, Florentine Kastner und Isabella Lehner, Göttingen: Vienna University Press bei V&R unipress 2016, 298 S. (= Zeitgeschichte im Kontext, 11), EUR 45,00 [ISBN 978-3-8471-0589-3]
- Rudolf J. Schlaffer und Marina Sandig, Die Bundeswehr 1955 bis 2015: Sicherheitspolitik und Streitkräfte in der Demokratie. Analysen, Bilder und Übersichten. Hrsg. vom ZMSBw, Freiburg i.Br. [u. a.]: Rombach 2015, 248 S., EUR 28,00 [ISBN 978-3-7930-9836-2]
- Moritz Brake und Heinrich Walle, 60 Jahre Deutsche Marine im Bild, Hamburg [u. a.]: Mittler 2016, 144 S., EUR 29,95 [ISBN 978-3-8132-0965-5]
- Northern Europe in the Cold War, 1965–1990. East-West Interactions of Trade, Culture, and Security. Ed. by Poul Villaume, Ann-Marie Ekengren, and Rasmus Mariager, Tampere: Juvenes Print 2016, 332 S. (= Aleksanteri Cold War Series, 3/2016), EUR 20,00 [ISBN 978-951-51-0021-4]
- Lawrence Wright, Dreizehn Tage im September. Das diplomatische Meisterstück von Camp David. Aus dem Engl. von Susanne Aeckerle, Darmstadt: Theiss 2016, 415 S., EUR 29,95 [ISBN 978-3-8062-3381-0]
- Adolf Brüggemann, Als Offizier der Bundeswehr im Auswärtigen Dienst. Meine Erinnerungen als Militärattaché in Seoul (Republik Korea) 1978–83 und in Prag (Tschechoslowakei/Tschechien) 1988–93, Berlin: Miles 2015, 270 S., EUR 19,80 [ISBN 978-3-945861-13-4]
- Die Einheit. Das Auswärtige Amt, das DDR-Außenministerium und der Zwei-plus-Vier-Prozess. Hrsg. im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin von Horst Möller [u.a]. Bearb. von Heike Amos und Tim Geiger, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2015, 834 S., EUR 35,00 [ISBN 978-3-525-30076-3]
- Thomas Kunze und Thomas Vogel, Das Ende des Imperiums. Was aus den Staaten der Sowjetunion wurde, 2., aktual. Aufl., Berlin: Ch. Links 2015, 325 S., EUR 20,00 [ISBN 978-3-86153-894-3]
- Stabilisierungseinsätze als gesamtstaatliche Aufgabe. Erfahrungen und Lehren aus dem deutschen Afghanistaneinsatz zwischen Staatsaufbau und Aufstandsbewältigung (COIN). Hrsg. von Robin Schroeder und Stefan Hansen, Baden-Baden: Nomos 2015, 427 S., EUR 79,00 [ISBN 978-3-8487-0690-7]
- Douglas Porch, Counterinsurgency. Exposing the Myths of the New Way of War, Cambridge [u. a.]: Cambridge University Press 2013, XIII, 434 S., £ 19.99 [ISBN 978-1-107-0738-1] Lukas von Krshiwoblozki, Asymmetrische Kriege. Die Herausforderung für die deutsche Sicherheitspolitik im 21. Jahrhundert, Marburg: Tectum 2015, 796 S., EUR 49,95 [ISBN 978-3-8288-3513-9]
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Gesamtinhaltsverzeichnis 2017
Articles in the same Issue
- Titelseiten
- Aufsätze
- Gegen Frankreich
- Offizier-Erkundungsreisen als Mittel der deutschen Feindaufklärung vor dem Ersten Weltkrieg
- Soldatentum und demokratischer Neubeginn
- Nachrichten aus der Forschung
- »60 Jahre Luftwaffe«
- »Das Regensburger Lager im Kontext der deutsch-französischen Beziehungen«
- »Der Rumänienfeldzug 1916/17. Erfahrung und Erinnerung«
- »Jugend ans Gewehr« – Wehrerziehung in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert
- Buchbesprechungen: Allgemeines
- Globale Machtkonflikte und Kriege. Festschrift für Stig Förster zum 65. Geburtstag. Hrsg. von Flavio Eichmann, Markus Pöhlmann und Dierk Walter in Verb. mit Birgit Beck-Heppner, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2016, 344 S., EUR 49,90 [ISBN 978-3-506-78392-9]
- Geheime Netzwerke im Militär 1700–1945. Hrsg. von Gundula Gahlen, Daniel Marc Segesser und Carmen Winkel, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2016, 223 S. (= Krieg in der Geschichte, 80), EUR 34,90 [ISBN 978-3-506-77781-2]
- Deutsche Offiziere. Militarismus und die Akteure der Gewalt. Hrsg. von Galili Shahar, Göttingen: Wallstein 2016, 254 S. (= Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte, 44), EUR 34,00 [ISBN 978-3-8353-1956-1]
- Markus Pöhlmann, Der Panzer und die Mechanisierung des Krieges. Eine deutsche Geschichte 1890 bis 1945, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2016, XII, 604 S. (= Zeitalter der Weltkriege, 14), EUR 44,90 [ISBN 978-3-506-78355-4]
- Jann M. Witt, 125 Jahre Deutscher Marinebund. Vom Marine-Ehemaligenverband zur größten maritimen Interessenvertretung Deutschlands, Berlin: Palmedia 2016, 221 S., EUR 19,95 [ISBN 978-3-9817375-0-9]
- 100 Jahre Bibliothek für Zeitgeschichte 1915–2015. Festschrift. Hrsg. von Christian Westerhoff, Vorw. von Hansjörg Kowark, Stuttgart: Württembergische Landesbibliothek 2015, 167 S., EUR 18,00 [ISBN 978-3-88282-080-5]
- Joachim Wachtel und Günther Ott, Im Zeichen des Kranichs. Die Geschichte der Lufthansa von den Anfängen bis 1945. Unter Mitarbeit von Werner Bittner. Mit Sonderheft »Die Lufthansa und ihre ausländischen Arbeiter im Zweiten Weltkrieg« von Lutz Budraß, München [u. a.]: Piper 2016, 333+116 S., EUR 39,95 [ISBN 978-3-492-05788-2]
- Lutz Budrass, Adler und Kranich. Die Lufthansa und ihre Geschichte 1926–1955, München: Blessing 2016, 704 S., EUR 34,99 [ISBN 978-3-89667-481-4]
- Nikolaus Faulstroh, Die Balkankrisen von 1908–1914 und die Jugoslawienkonflikte von 1991–1999 im Beziehungsgeflecht der Großmächte. Das Verhalten von internationalen Akteuren bei der Ausbreitung von Konflikten auf dem Balkan, Baden-Baden: Nomos 2015, 381 S., EUR 69,00 [ISBN 978-3-8487-2675-2]
- Lexikon zur Überseegeschichte. Hrsg. von Hermann Hiery im Auftrag der Gesellschaft für Überseegeschichte, Stuttgart: Steiner 2015, XIII, 922 S., EUR 99,00 [ISBN 978-3-515-10000-7]
- Gudrun Krämer, Der Vordere Orient und Nordafrika ab 1500, Frankfurt a. M.: S. Fischer 2016, 664 S. (= Neue Fischer Weltgeschichte, 9), EUR 30,00 [ISBN 978-3-10-010829-6]
- Rolf Steininger, Deutschland und der Nahe Osten. Von Kaiser Wilhelms Orientreise 1898 bis zur Gegenwart, Reinbek, München: Lau 2015, 259 S., EUR 22,00 [ISBN 978-3-95768-161-4]
- Buchbesprechung: Altertum und Mittelalter
- Thukydides, Der Peloponnesische Krieg. Vollständige Ausgabe. Übertr. von August Horneffer. Durchges. von Gisela Strasburger. Eingel. von Hermann Strasburger, Wiesbaden: Marix 2010, 638 S., EUR 20,00 [ISBN 978-3-86539-251-0]
- Buchbesprechungen: Frühe Neuzeit
- Stefan Xenakis, Gewalt und Gemeinschaft. Kriegsknechte um 1500, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2015, 405 S. (= Krieg in der Geschichte, 90), EUR 46,90 [ISBN 978-3-506-78230-4]
- Markus Somm, Marignano. Die Geschichte einer Niederlage, 2., unveränd. Aufl., Bern: Stämpfli 2015, 343 S., CHF 44.00 [ISBN 978-3-7272-1441-7]
- Therese Schwager, Militärtheorie im Späthumanismus. Kulturtransfer taktischer und strategischer Theorien in den Niederlanden und Frankreich (1590–1660), Berlin, Boston: De Gruyter 2012, XIV, 824 S. (= Frühe Neuzeit, 160), EUR 149,95 [ISBN 978-3-11-025662-8]
- Konrad Repgen, Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Friede. Studien und Quellen. Hrsg. von Franz Bosbach und Christoph Kampmann, 3., überarb. und bedeutend erw. Aufl., Paderborn [u. a.]: Schöningh 2015, XXVI, 1169 S., EUR 148,00 [ISBN 978-3-506-77959-5]
- Benjamin van der Linde, Das Leibregiment der friesischen Statthalter. Kriegsgerichte, Offizierslaufbahnen und militärische Lebenswelten in den Garnisonsstädten Leeuwarden, Groningen und Emden 1666–1752, Berlin: Duncker & Humblot 2016, 580 S. (= Historische Forschungen, 113), EUR 99,90 [ISBN 978-3-428-14899-8]
- Friedrich Wilhelm Carl von Schmettau, Einrichtung des Krieges-Wesens für die Preußische Infanterie zu Friedens-Zeiten (1773), Bd 1: Text; Bd 2: Pläne und Figuren. Bearb. und eingel. von Martin Winter, Berlin: Duncker & Humboldt 2016, VIII, 676 S. + XV, 174 S. (= Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz. Quellen, 70), EUR 159,90 [ISBN 978-3-428-14923-0]
- Ulrike Ludwig, Das Duell im Alten Reich. Transformation und Variationen frühneuzeitlicher Ehrkonflikte, Berlin: Duncker & Humblot 2016, 390 S. (= Historische Forschungen, 112), EUR 99,90 [ISBN 978-3-428-14673-4]
- Buchbesprechungen: 1789–1870
- Die Völkerschlacht bei Leipzig. Verläufe, Folgen, Bedeutungen 1813 – 1913 – 2013. Hrsg. von Martin Hofbauer und Martin Rink, Berlin [u. a.]: De Gruyter Oldenbourg 2017, VIII, 396 S. (= Beiträge zur Militärgeschichte, 77), EUR 49,95 [ISBN 978-3-11-046244-9]
- Das Jahr 1813, Ostmitteleuropa und Leipzig. Die Völkerschlacht als (trans-)nationaler Erinnerungsort. Hrsg. von Marina Dmitrieva und Lars Karl, unter Mitarbeit von Paweł Gorszczyński, Köln [u. a.]: Böhlau 2016, 299 S. (= Visuelle Geschichtskultur, 15), EUR 50,00 [ISBN 978-3-412-50399-4]
- Jan Ganschow und Olaf Haselhorst, 1815 – Die Befreiungskriege und das Ende des Napoleonischen Zeitalters. Vorgeschichte – Verlauf – Folgen, Graz: Ares 2015, 488 S., EUR 29,90 [ISBN 978-3-902732-41-5]
- Buchbesprechungen: 1871–1918
- Konrad Canis, Die bedrängte Großmacht. Österreich-Ungarn und das europäische Mächtesystem 1866/67–1914, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2016, 567 S., EUR 68,00 [ISBN 978-3-506-78564-0]
- Wilhelm Hartmut Pantenius, Alfred Graf von Schlieffen. Stratege zwischen Befreiungskriegen und Stahlgewittern, Leipzig: Eudora 2016, 1054 S., EUR 49,00 [ISBN 978-3-938533-57-4]
- Marcus Mühlnikel, »Fürst, sind Sie unverletzt?« Attentate im Kaiserreich 1871–1914, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2014, 337 S., EUR 34,90 [ISBN 978-3-506-77860-4]
- Europa 1914. Wege ins Unbekannte. Hrsg. von Nils Löffelbein, Silke Fehlemann und Christoph Cornelißen, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2016, 287 S., EUR 39,90 [ISBN 978-3-506-78572-5]
- The Next Great War? The Roots of World War I and the Risk of U. S.-China Conflict. Ed. by Richard N. Rosecrance and Steven E. Miller, Cambridge, MA, London: MIT Press 2015, XXIII, 285 S. (= Belfer Center Studies in International Security), £ 18.95 [ISBN 978-0-262-02899-8]
- Rolf Steininger, Der Große Krieg 1914–1918 in 92 Kapiteln, Reinbek: Lau 2016, 262 S., EUR 12,95 [ISBN 978-3-95768-177-5]
- Aus dem Großen Hauptquartier. Kurt Riezlers Briefe an Käthe Liebermann 1914–1915. Hrsg. von Guenther Roth und John C. G. Röhl, Wiesbaden: Harrassowitz 2016, VIII, 299 S. (= Kultur- und sozialwissenschaftliche Studien, 15), EUR 49,00 [ISBN 978-3-447-10596-5]
- Verdun 1916. Eine Schlacht verändert die Welt. Hrsg. von Michael Hörter und Diego Voigt im Auftrag des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Münster: Aschendorff 2016, 311 S., EUR 19,95 [ISBN 978-3-402-13158-9]
- Kathrin Orth und Eberhard Kliem, »Wir wurden wie blödsinnig vom Feind beschossen«. Menschen und Schiffe in der Skagerrakschlacht 1916, Berlin: Miles 2016, 248 S., EUR 19,80 [ISBN 978-3-945861-34-9]
- Martin Schmitz, »Als ob die Welt aus den Fugen ginge«. Kriegserfahrungen österreichisch-ungarischer Offiziere 1914–1918, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2016, 434 S. (= Krieg in der Geschichte, 86), EUR 49,90 [ISBN 978-3-506-78115-4]
- Christian Koch, Giftpfeile über der Front. Flugschriftpropaganda im und nach dem Ersten Weltkrieg, Essen: Klartext 2015, 485 S. (= Zeit der Weltkriege, 3), EUR 32,95 [ISBN 978-3-8375-1364-6]
- Dwight R. Messimer, The Baltimore Sabotage Cell. German Agents, American Traitors, and the U-Boat Deutschland during World War I, Annapolis, MD: Naval Institut Press 2015, XIII, 265 S., $ 35.95 [ISBN 978-1-59114-184-6]
- Hans Werner Neulen, Die Adler des Kaisers im Orient 1915–1919. Unser Freund, der Feind, Aachen: Helios 2016, 241 S., EUR 39,90 [ISBN 978-3-86933-159-1]
- Mihran Dabag und Kristin Platt, Verlust und Vermächtnis. Überlebende des Genozids an den Armeniern erinnern sich, 2., durchges. Aufl., Paderborn [u. a.]: Schöningh 2016, 388 S., EUR 29,90 [ISBN 978-3-506-78483-4]
- Buchbesprechungen: 1919–1945
- Erinnern an den Ersten Weltkrieg. Archivische Überlieferungsbildung und Sammlungsaktivitäten in der Weimarer Republik. Hrsg. von Rainer Hering, Robert Kretzschmar und Wolfgang Zimmermann, Stuttgart: Kohlhammer 2015, 256 S. (= Werkhefte der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Serie A, 25), EUR 26,00 [ISBN 978-3-17-029068-6]
- Uta Jungcurt, Alldeutscher Extremismus in der Weimarer Republik. Denken und Handeln einer einflussreichen bürgerlichen Minderheit, Berlin [u. a.]: De Gruyter Oldenbourg 2016, IX, 395 S., EUR 69,95 [ISBN 978-3-11-045477-2]
- Lars Lüdicke, Hitlers Weltanschauung. Von »Mein Kampf« bis zum »Nero-Befehl«, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2016, 199 S., EUR 19,90 [ISBN 978-3-506-78575-6]
- Helmut Maier, Chemiker im »Dritten Reich«. Die Deutsche Chemische Gesellschaft und der Verein Deutscher Chemiker im NS-Herrschaftsapparat, Weinheim: Wiley-VCH 2015, X, 731 S., EUR 99,00 [ISBN 978-3-527-33846-7]
- Heinrich Gerlach, Durchbruch bei Stalingrad 1944. Hrsg., mit einem Nachw. und dokumentarischem Material versehen von Carsten Gansel, Berlin: Galiani 2016, 693 S., EUR 34,00 [ISBN 978-3-86971-121-8]
- Richard Lakowski, Ostpreußen 1944/45. Krieg im Nordosten des Deutschen Reiches, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2016, VI, 264 S. (= Zeitalter der Weltkriege, 15), EUR 34,90 [ISBN 978-3-506-78574-9]
- Marco Büchl, Dogface Soldiers. Die Frontsoldaten der US-Infanterie und der Krieg gegen Hitlers Wehrmacht im Mittelmeerraum und in Nordwesteuropa, Wien [u. a.]: Böhlau 2016, 302 S., EUR 40,00 [ISBN 978-3-205-20217-2]
- Frank van Lunteren, Spearhead of the Fifth Army. The 504th Parachute Infantry Regiment in Italy from the Winter Line to Anzio, Philadelpia, PA, Oxford: Casemate 2016, XIII, 342 S., £ 19.99 [ISBN 978-1-61200-427-3]
- Norman Polmar and Edward Whitman, Hunters and Killers, vol. 2: Anti-Submarine Warfare from 1943, Annapolis, MD: Naval Institute Press 2016, XV, 256 S., $ 49.95 [ISBN 978-1-61251-897-8]
- Peter Steinbach, Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Wagnis – Tat – Erinnerung, Stuttgart: Kohlhammer 2015, 120 S. (= Mensch – Zeit – Geschichte), EUR 25,00 [ISBN 978-3-17-022226-7]
- Verräter? Vorbilder? Verbrecher? Kontroverse Deutungen des 20. Juli 1944 seit 1945. Mit Beiträgen von Magnus Brechtken [u. a.]. Hrsg. vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Berlin: Frank & Timme 2016, 264 S. (= Geschichtswissenschaft, 25), EUR 19,80 [ISBN 978-3-7329-0276-7]
- Klemens von Klemperer, Der einsame Zeuge. Von der existentiellen Dimension des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Hrsg. von Ekkehard Klausa, Berlin: Lukas 2016, 389 S. (= Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Reihe B: Quellen und Zeugnisse, 7), EUR 24,90 [ISBN 978-3-86732-242-3]
- Christian König, Adler über See. Bordflugzeuge und Küstenaufklärer Arado Ar 196, Aachen: Helios 2016, 204 S., EUR 39,90 [ISBN 978-3-86933-163-8]
- Ludger Tewes, Rotkreuzschwestern. Ihr Einsatz im mobilen Sanitätsdienst der Wehrmacht 1939–1945, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2016, 525 S. (= Krieg in der Geschichte, 93), EUR 59,00 [ISBN 978-3-506-78257-1]
- Franziska A. Zaugg, Albanische Muslime in der Waffen-SS. Von »Großalbanien« zur Division »Skanderbeg«, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2016, 346 S. (= Krieg in der Geschichte, 96), EUR 39,90 [ISBN 978-3-506-78436-0]
- Buchbesprechungen: Nach 1945
- 1945 bis heute. Die globalisierte Welt. Hrsg. von Akira Iriye, München: C. H. Beck 2013, 955 S. (= Geschichte der Welt), EUR 48,00 [ISBN 978-3-406-64106-0]
- Jens Westemeier, Hans Robert Jauß. Jugend, Krieg und Internierung, Konstanz: Konstanz University Press 2016, 367 S., EUR 29,90 [ISBN 978-3-86253-082-3]
- Christian Adam, Der Traum vom Jahre Null. Autoren, Bestseller, Leser: Die Neuordnung der Bücherwelt in Ost und West nach 1945, Berlin: Galiani 2016, 441 S., EUR 28,00 [ISBN 978-3-86971-122-5]
- Christian Th. Müller, Aschaffenburg als amerikanischer Militärstandort. Vom Kriegsende bis zur Konversion, Aschaffenburg: VDS Verlagsdruckerei Schmidt 2016, VIII, 302 S. (= Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg, 65), EUR 35,00 [ISBN 978-3-87965-128-3]
- Michael Heinlein, Die Erfindung der Erinnerung. Deutsche Kriegskindheiten im Gedächtnis der Gegenwart, Bielefeld: transcript 2010, 201 S., EUR 24,80 [ISBN 978-3-8376-1609-5]
- Gunnar Maus, Erinnerungslandschaften: Praktiken ortsbezogenen Erinnerns am Beispiel des Kalten Krieges, Kiel: Selbstverlag des Geographischen Instituts der Universität Kiel 2015, 293 S. (= Kieler Geographische Schriften, 127), EUR 16,50 [ISBN 978-3-923887-69-9]
- Militärisch-Industrieller Komplex? Rüstung in Europa und Nordamerika nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit Beitr. von Torsten Diedrich [u. a.]. Im Auftrag des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr hrsg. von Dieter H. Kollmer, Freiburg i.Br.: Rombach 2015, VIII, 312 S., EUR 24,80 [ISBN 978-3-7930-9808-9]
- Ökonomie im Kalten Krieg. Hrsg. von Bernd Greiner, Christian Th. Müller und Claudia Weber, Hamburg: Hamburger Edition 2010, 528 S. (= Studien zum Kalten Krieg, 4), EUR 35,00 [ISBN 978-3-86854-225-7]
- Österreich im Kalten Krieg. Neue Forschungen im internationalen Kontext. Hrsg. von Maximilian Graf und Agnes Meisinger. Unter Mitarb. von Sophie Bitter-Smirnov, Florentine Kastner und Isabella Lehner, Göttingen: Vienna University Press bei V&R unipress 2016, 298 S. (= Zeitgeschichte im Kontext, 11), EUR 45,00 [ISBN 978-3-8471-0589-3]
- Rudolf J. Schlaffer und Marina Sandig, Die Bundeswehr 1955 bis 2015: Sicherheitspolitik und Streitkräfte in der Demokratie. Analysen, Bilder und Übersichten. Hrsg. vom ZMSBw, Freiburg i.Br. [u. a.]: Rombach 2015, 248 S., EUR 28,00 [ISBN 978-3-7930-9836-2]
- Moritz Brake und Heinrich Walle, 60 Jahre Deutsche Marine im Bild, Hamburg [u. a.]: Mittler 2016, 144 S., EUR 29,95 [ISBN 978-3-8132-0965-5]
- Northern Europe in the Cold War, 1965–1990. East-West Interactions of Trade, Culture, and Security. Ed. by Poul Villaume, Ann-Marie Ekengren, and Rasmus Mariager, Tampere: Juvenes Print 2016, 332 S. (= Aleksanteri Cold War Series, 3/2016), EUR 20,00 [ISBN 978-951-51-0021-4]
- Lawrence Wright, Dreizehn Tage im September. Das diplomatische Meisterstück von Camp David. Aus dem Engl. von Susanne Aeckerle, Darmstadt: Theiss 2016, 415 S., EUR 29,95 [ISBN 978-3-8062-3381-0]
- Adolf Brüggemann, Als Offizier der Bundeswehr im Auswärtigen Dienst. Meine Erinnerungen als Militärattaché in Seoul (Republik Korea) 1978–83 und in Prag (Tschechoslowakei/Tschechien) 1988–93, Berlin: Miles 2015, 270 S., EUR 19,80 [ISBN 978-3-945861-13-4]
- Die Einheit. Das Auswärtige Amt, das DDR-Außenministerium und der Zwei-plus-Vier-Prozess. Hrsg. im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin von Horst Möller [u.a]. Bearb. von Heike Amos und Tim Geiger, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2015, 834 S., EUR 35,00 [ISBN 978-3-525-30076-3]
- Thomas Kunze und Thomas Vogel, Das Ende des Imperiums. Was aus den Staaten der Sowjetunion wurde, 2., aktual. Aufl., Berlin: Ch. Links 2015, 325 S., EUR 20,00 [ISBN 978-3-86153-894-3]
- Stabilisierungseinsätze als gesamtstaatliche Aufgabe. Erfahrungen und Lehren aus dem deutschen Afghanistaneinsatz zwischen Staatsaufbau und Aufstandsbewältigung (COIN). Hrsg. von Robin Schroeder und Stefan Hansen, Baden-Baden: Nomos 2015, 427 S., EUR 79,00 [ISBN 978-3-8487-0690-7]
- Douglas Porch, Counterinsurgency. Exposing the Myths of the New Way of War, Cambridge [u. a.]: Cambridge University Press 2013, XIII, 434 S., £ 19.99 [ISBN 978-1-107-0738-1] Lukas von Krshiwoblozki, Asymmetrische Kriege. Die Herausforderung für die deutsche Sicherheitspolitik im 21. Jahrhundert, Marburg: Tectum 2015, 796 S., EUR 49,95 [ISBN 978-3-8288-3513-9]
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Gesamtinhaltsverzeichnis 2017