Zusammenfassung
Die Implementierung einer E-Preferred-Strategie in wissenschaftlichen Bibliotheken hat durch die digitalen Fortschritte in der Wissenschaftskommunikation in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. In diesem Beitrag werden die Chancen und Herausforderungen einer E-Preferred-Erwerbungsstrategie für wissenschaftliche Bibliotheken im Bereich elektronischer Monografien (E-Books) analysiert. Dabei wird die Vielfalt des E-Book-Marktes in Bezug auf Plattformen, Lizenzmodelle und Digital Rights Management (DRM) berücksichtigt.
Abstract
The adoption of an e-first or e-preferred strategy in academic libraries has become increasingly important due to digital advances in scholarly communication. This paper analyses the opportunities and challenges of an e-preferred strategy for academic libraries, particularly in electronic monographs (e-books). The diversity of the e-book market in terms of platforms, licensing models and DRM is considered.
1 Einleitung
Das Prinzip „e-first“ bzw. „e-preferred“ in der Erwerbungsstrategie wissenschaftlicher Bibliotheken hat in den letzten Jahren aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung der Wissenschaftskommunikation und der Lehre zunehmend an Bedeutung gewonnen.[1] Wurden im Jahr 2014 noch grundsätzliche Debatten über die Auswirkungen einer „e-first-policy“ bzw. „e-only-policy“ geführt,[2] hat die Coronapandemie die Dringlichkeit hinsichtlich der Bereitstellung digitaler Ressourcen erheblich gesteigert und ein schnelles Handeln von Seiten der Bibliotheken erfordert. Dabei nimmt die Komplexität der Erwerbungsprozesse für elektronische Medien stetig zu – u. a. aufgrund der Heterogenität des E-Book-Marktes, der durch die Verschiedenheit der Plattformen, Preis- und Lizenzmodelle, DRM-Restriktionen, Vertriebswege und Terminologien gekennzeichnet ist.[3] Die E-Preferred-Strategie findet bereits in einigen wissenschaftlichen Bibliotheken Anwendung (z. B. UB Leipzig[4], UB Tübingen[5], PH Zürich[6]) und verlangt teilweise die Neustrukturierung ganzer Abteilungen.[7] Grundlegend für die Implementierung dieser Strategie ist aktuell die Festlegung von institutionsspezifischen Bedingungen und Prozessen. Im Folgenden werden daher die Chancen und Herausforderungen einer E-Preferred-Strategie in wissenschaftlichen Bibliotheken in den Blick genommen. Im Mittelpunkt steht der Erwerb von elektronischen Monografien (E-Books).
2 E-Preferred-Strategie: Begriffe und Konzepte
Vor dem Hintergrund der veränderten Anforderungen von Forschenden, Lehrenden und Studierenden an die Literaturversorgung in der Wissenschaftskommunikation und Lehre beschließen immer mehr Bibliotheken, bei der Erwerbung von Monografien eine E-Preferred-Strategie (auch E-First-Strategie) zu etablieren. Die Implementierung einer E-Preferred-Strategie meint, dass eine Bibliothek den Schwerpunkt für ihren Bestandsaufbau auf digitale Formate legt und damit vorrangig die elektronische Version einer Publikation erwirbt, sofern diese für Bibliotheken verfügbar ist. Auf den Erwerb einer zusätzlichen Print-Publikation wird in der Regel verzichtet.[8] Die Bedingungen, unter denen die E-Preferred-Strategie angewendet wird, werden dabei von den Einrichtungen individuell festgelegt. Zu den zentralen Kriterien gehören die Regelung des Digital Rights Managements (DRM) und der Langzeitarchivierung sowie die Kostenkalkulation.[9]
2.1 E-Books
Bei E-Books handelt es sich um eine elektronische Buchform, deren Inhalte in der Regel online gelesen oder auf einen (Tablet-)PC, E-Reader oder ein Smartphone heruntergeladen werden.[10] Der Download des E-Books auf ein Endgerät ist üblich, wenn Privatpersonen ein E-Book kaufen. Der Online-Zugriff auf E-Books (üblicherweise im PDF- oder epub-Format) über eine Verlagsplattform oder einen Aggregator ist hingegen eher im Bibliotheksbereich verbreitet: „Diese institutionellen eBooks liegen meistens im PDF-Format vor, immer häufiger auch im epub-Format sowie in Einzelfällen auch als HTML-Dateien.“[11] Aber auch im Bibliotheksbereich ist der Download von E-Books möglich. Je nach Digital Rights Management (DRM) und Art der Lizenzierung können E-Books als Ganzes (dauerhaft oder auch für einen fest definierten Ausleihzeitraum) oder nur in Teilen (z. B. kapitelweise) heruntergeladen werden.
2.2 Erwerbungsarten
Wissenschaftliche Bibliotheken können die Nutzungsrechte an E-Books von Verlagen, Aggregatoren oder Bibliothekslieferanten zeitlich unbefristet (durch den sog. Kauf) oder zeitlich befristet (durch Lizenzierung bzw. Subskription[12]) im Rahmen einer Campuslizenz erwerben.[13]
Da es sich bei elektronischen Medien nicht um körperliche Gegenstände handelt, können diese vertragsrechtlich nicht als Eigentum käuflich erworben werden. Der Kauf eines E-Books meint daher grundsätzlich den Erwerb zeitlich unbefristeter Zugriffs-/Nutzungsrechte für die elektronische Ressource.[14] Der Kauf zeichnet sich durch die einmalige Zahlung einer entsprechenden Gebühr aus. Die Bibliothek erhält dabei i. d. R. ein dauerhaftes Archivrecht für die erworbene Ressource. Es ist jedoch auch möglich, dass für das dauerhafte Hosting auf einer vom Rechteinhaber betriebenen Plattform (separate) wiederkehrende Zahlungen zu leisten sind.[15]
Bei der Lizenzierung eines E-Books handelt es sich um den Erwerb zeitlich befristeter Zugriffsrechte. Hierzu ist eine Lizenzgebühr zu entrichten und die Bibliothek besitzt i. d. R. keine Archivrechte. Für diese Erwerbungsart wird häufig auch der Begriff „(Jahres-)Subskription“ verwendet, da vor Beginn der Lizenzierung die Dauer des befristeten Zugangs (meist auf ein Jahr) vertraglich festgelegt wird. Nach Ablauf dieser Frist erlöschen die Zugriffsrechte, sofern keine Verlängerung des Zugangs gegen eine (wiederkehrende) Gebühr vereinbart wurde.[16]
Verlage bieten nicht für jedes Buch oder E-Book ihres Portfolios eine Campuslizenz an. Wird ein E-Book jedoch mit einer Campuslizenz zeitlich befristet oder unbefristet erworben, kann es grundsätzlich für die gesamte Hochschule zur Nutzung freigeschaltet werden, da die Zugangsberechtigung i. d. R. über die IP-Adressen der Rechner kontrolliert wird und die IP-Bereiche an Hochschulen zusammenhängen. Je nach Ausgestaltung der Lizenz erhalten registrierte Bibliotheksnutzer*innen folglich über die Freischaltung der IP-Adresse Zugriff auf das E-Book – campusweit oder via Remote Access auch von zu Hause aus.[17] Der Zugriff auf lizenzierte Produkte von zu Hause ist für Hochschulangehörige durch Einwahl auf den Hochschulserver via VPN oder mittels Authentifizierung über Shibboleth oder andere Verfahren möglich. Externe Nutzer*innen, die nicht berechtigt sind, von zu Hause auf ein E-Book zuzugreifen, können lediglich über das Campusnetz vor Ort zugreifen.[18]
Bei der Erwerbung von E-Books im Rahmen einer Campuslizenz stellt sich Bibliotheken häufig die Frage nach der Ausgestaltung der Nutzungsbedingungen. So kann vielfach zwischen dem Angebot einer Einzelplatzlizenz (Single User, SU), einer Mehrplatzlizenz (Multi User, MU), einem unbeschränkten Zugang (Unlimited Access, UA) oder dem Non-Linear Lending gewählt werden. Lizenziert die Bibliothek ein E-Book mit einer Einzelplatzlizenz, ist nur eine simultane Nutzung erlaubt. Bei einer Mehrplatzlizenz kann das E-Book von mehreren Nutzer*innen gleichzeitig gelesen werden. Die Anzahl der parallelen Zugriffe variiert je nach Lizenz. Beim Non-linear Lending können viele Personen gleichzeitig auf das E-Book zugreifen. Die Anzahl der gleichzeitigen Zugriffe ist bei dieser Variante durch die Anzahl der jährlich erlaubten Zugriffe begrenzt. Bei einem Unlimited Access ist die Anzahl simultaner Zugriffe auf das E-Book nicht begrenzt.[19] In der Regel bieten Verlage die nutzungsfreundlichsten Lizenzbedingungen an. Dazu gehören z. B. ein unbegrenzter Zugriff und der komfortable Download der gesamten Ressource ohne Registrierung und Kopierschutz.
Zunehmend erwerben Bibliotheken E-Book-Sammlungen auch konsortial.[20] Dabei schließen sich mehrere Bibliotheken zusammen, um gemeinsam Nutzungsrechte u. a. an Datenbanken und E-Books zu erwerben. Die zentrale Verhandlungsführung liegt stellvertretend bei einer einzelnen Bibliothek. Im Rahmen der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) konzipierten und finanziell geförderten Nationallizenzen werden mehrere Datenbanken angeboten, die eine Vielzahl von E-Books enthalten.[21]
2.3 E-Book-Bezugswege
Bibliotheken haben verschiedene Möglichkeiten, E-Books zu beziehen. Zum einen können E-Books häufig über die Fachverlage selbst bezogen werden. Einige Verlage bieten im Rahmen des Pick-&-Choose-Modells den Erwerb von einzelnen Titeln über die Verlagsplattform an, andere verkaufen E-Books wiederum nur in festgelegten Paketen.[22] Auch nutzergesteuerte Erwerbungsmodelle (Patron Driven Acquisition (PDA) und Evidence Based Selection (EBS)) werden von Verlagen angeboten.[23] Viele Verlage kooperieren und agieren verlagsübergreifend, indem sie auf ihrer Plattform auch wissenschaftliche Fachliteratur anderer Verlage anbieten (z. B. Nomos eLibrary, utb elibrary).
Zum anderen können Bibliotheken den Kauf bzw. die Lizenzierung über Aggregatoren abwickeln. Aggregatoren sind Plattformen, die E-Books verschiedener Verlage unter einer einheitlichen Benutzeroberfläche „informationstechnisch aufbereiten, verwalten und vertreiben“.[24] Bibliotheken nutzen diese Aggregatoren, um nicht mit allen Verlagen eigene Lizenzverhandlungen führen zu müssen.[25] Aggregatoren bieten sowohl E-Book-Pakete und Einzeltitel als auch EBS-/PDA-Modelle an. Für den Bestandsaufbau in Bibliotheken spielen auch Open-Access-Monografien eine immer größere Rolle. Diese können durch die gezielte Nutzung von Metadaten-Aggregatoren (z. B. BASE (Bielefeld Academic Search Engine) oder CORE (COnnecting REpositories)) identifiziert und zugänglich gemacht werden.
Eine Alternative für den Bezug von E-Books stellen Bibliothekslieferanten dar. Bibliothekslieferanten (Library Supplier) sind Unternehmen, häufig Versandbuchhandlungen, die sich auf die Belieferung von Bibliotheken mit gedruckten und/oder elektronischen Ressourcen spezialisiert haben.[26] Sie können als Partner für Aggregatoren fungieren und/oder mit Verlagen zusammenarbeiten, um z. B. günstige DRM-Bedingungen anbieten zu können.
In vielen Fällen werden die Titel über die verschiedenen Bezugsquellen parallel, aber zu unterschiedlichen Konditionen angeboten.
2.4 Geschäftsmodelle
Für den Erwerb von E-Books können wissenschaftliche Bibliotheken – im Allgemeinen oder im Rahmen einer E-Preferred-Strategie – eine Reihe verschiedener Geschäftsmodelle nutzen: Sie können sowohl festgelegte E-Book-Pakete oder Einzeltitel im Rahmen eines Pick-&-Choose-Modells erwerben, als auch Prepaid-Modelle nutzen. Eine weitere Möglichkeit stellt die nutzergesteuerte Erwerbung (durch PDA oder EBS) dar. Auch die Erwerbung von E-Books im Rahmen von Datenbanken ist möglich.[27]
Häufig werden in Bibliotheken aufgrund der unterschiedlichen Konditionen verschiedene Geschäftsmodelle von verschiedenen Anbietern miteinander kombiniert.
2.4.1 E-Book-Pakete, Pick-&-Choose, Prepaid-Modelle und Datenbanken
Viele größere Wissenschaftsverlage bieten den Erwerb von E-Book-Paketen an. Diese Pakete können nach Fachgebieten oder durch die Zusammenstellung von Einzeltiteln (Pick-&-Choose-Modell) erstellt werden. Werden E-Book-Pakete nach Fachgebiet erworben, enthält das Paket gegebenenfalls auch Titel, die nicht von Interesse sind. Die manuelle Zusammenstellung von Einzeltiteln zu einem E-Book-Paket nach dem Pick-&-Choose-Modell ist für Bibliotheken häufig mit der Verpflichtung verbunden, in einer einzelnen Bestellung eine bestimmte Anzahl an Titeln zu erwerben oder einen vorgeschriebenen Mindestumsatz zu tätigen.[28]
Es gibt jedoch auch Verlage, die den Einzelerwerb von E-Books über die Pick-&-Choose-Variante ohne eine Mindestabnahme oder zusätzliche Gebühr anbieten. Hat die Bibliothek ein E-Book(-Paket) erworben, wird der Zugang i. d. R. direkt freigeschaltet. Voraussetzung dafür ist, dass die Metadaten in den Bibliothekskatalog eingespielt wurden und die Titel über die Katalogrecherche auffindbar sind. Authentifizieren sich Hochschulangehörige über die Plattform des Anbieters, haben sie sogar unmittelbar Zugriff auf die erworbenen Titel. Häufig bieten E-Book-Pakete einen Preisvorteil gegenüber dem Einzelkauf. Vielfach stellt das Angebot jedoch die einzige Möglichkeit dar, Titel direkt über den Verlag zu beziehen.
Mittlerweile bieten viele Verlage als Alternative zu festgelegten E-Book-Paketen oder Pick-&-Choose-Modellen auch Prepaid-Modelle an. Bei diesen Prepaid-Paketen werden die Inhalte der E-Books von den Verlagen häufig über die E-Book-Plattform Content Select des Anbieters Preselect (ohne DRM) bereitgestellt.[29] Bei dieser Variante wird der Etat gebunden, da für das Guthaben stets eine Mindestsumme zu bezahlen ist.
E-Books können auch im Rahmen von Datenbanken erworben werden. Dieses Modell ist vor allem bei den Nationallizenzen verbreitet, da über diese Lizenzen kostenlos mehrere Datenbanken mit einer großen Auswahl an E-Books angeboten werden.[30]
2.4.2 Nutzergesteuerte Erwerbung (PDA und EBS)
In wissenschaftlichen Bibliotheken haben Fachreferent*innen traditionell die Entscheidung für den Erwerb einzelner Medien getroffen. Für eine nachfrageorientierte Erwerbung wurde dabei vor allem auf Anschaffungsvorschläge und die Analyse des Fernleihaufkommens zurückgegriffen.[31] Seit einigen Jahren setzen Bibliotheken für ihren Bestandsaufbau im Bereich elektronischer Ressourcen vermehrt auch auf eine nutzergesteuerte Erwerbung, um sich an den Wünschen der Nutzer*innen zu orientieren und ihnen sogar „den entscheidenden Anteil an der Erwerbungsentscheidung“[32] zu überlassen. Zu diesen Verfahren zählen die Patron Driven Acquisition (PDA) und die Evidence Based Selection (EBS).
Die Patron Driven Acquisition (PDA)[33] wird für die Erwerbung von E-Books eingesetzt, um nutzergesteuert die unbefristeten Zugriffsrechte für Einzeltitel zu kaufen. Das Grundkonzept der PDA besteht darin, vor der Erwerbung zunächst bibliografische Metadaten einer großen Anzahl an Titeln in den Bibliothekskatalog einzuspielen, die die Bibliothek bisher noch nicht elektronisch im Bestand hat. Dieser Service wird sowohl von Verlagen als auch von Aggregatoren kostenfrei angeboten.[34] In der Regel erstellt die Bibliothek ein Profil, auf dessen Basis die Titel ausgewählt werden, die den Nutzer*innen angeboten werden sollen. Als Kriterien können hier z. B. der Preis, der Verlag, das Erscheinungsjahr oder das Fachgebiet gewählt werden. Zur Qualitätskontrolle des Bestandsaufbaus kann auch eine Whitelist der Verlage eingesetzt werden. So kann sichergestellt werden, dass nur Titel von renommierten Verlagen erworben werden. Entsprechend des vereinbarten Profils werden nicht nur die bibliografischen Daten in den Katalog der Bibliothek eingespielt, sondern auch die potenzielle Nutzung der Titel freigeschaltet. Auf diese Weise können die Nutzer*innen die Daten im Rahmen ihrer Literaturrecherche finden und bei Interesse den Kauf des Mediums durch die Bibliothek anstoßen.[35] Bei der PDA werden Bücher folglich zu dem Zeitpunkt zeitlich unbefristet lizenziert (Perpetual Access), an dem sie von Nutzer*innen gebraucht werden.
Die nutzergesteuerte Erwerbung über PDA wird als unmoderiertes oder moderiertes Verfahren angeboten. Bei einem unmoderierten Verfahren wird ein Titel automatisch erworben und steht direkt zur Verfügung, wenn eine Person eine vorher definierte Handlung (Trigger Event) vornimmt.[36] Trigger Events können z. B. der einfache oder mehrfache Aufruf des Volltextes, ein Download oder eine Mindestverweildauer sein.[37] Der Erwerbung können auch eine oder mehrere Kurzausleihen (Short Term Loans, STLs) vorgeschaltet sein.[38] Entscheidet sich eine Bibliothek für das moderierte Verfahren, erhalten Nutzer*innen z. B. die Möglichkeit, den Titel anzulesen. Wird der Titel im Vollzugriff gewünscht, kann der Titel über die Plattform bei der Bibliothek angefragt werden. Ziel dieser nutzergesteuerten Erwerbung ist eine passgenaue Ergänzung zur Erwerbung der Literatur für die Grundversorgung.[39]
Bei der Evidence Based Selection (EBS) – auch Evidence Based Acquisition (EBA)[40] – handelt es sich um ein Prepaid-Modell, bei dem die Titel lediglich temporär lizenziert werden. Die Bibliothek schließt mit einem Verlag einen Vertrag und erhält für einen vereinbarten Zeitraum (z. B. ein Jahr oder drei Jahre) ein E-Book-Kontingent. Bei diesem Kontingent kann es sich um das komplette Verlagsportfolio oder vorher definierte Pakete handeln.[41] Die Bibliothek leistet eine Vorabzahlung und wird für das Kontingent freigeschaltet. Die Metadaten werden in den Bibliothekskatalog eingespielt. Die Bibliotheksnutzer*innen haben während der gesamten Laufzeit Zugriff auf dieses E-Book-Kontingent. Die Anzahl der Zugriffe pro Titel wird statistisch erfasst. Nach Ablauf des festgelegten Zeitraums spielt die Auswertung der Nutzungsstatistik eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, welche E-Books mit dem bezahlten Betrag unbefristet lizenziert werden. Für die Titel, die nicht lizenziert werden, werden der Nachweis im Katalog und die Zugriffsmöglichkeit gelöscht.[42]
2.5 Kritische Erfolgsfaktoren
Ob die Erwerbung der elektronischen Version einer Publikation für eine wissenschaftliche Bibliothek sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zu den zentralen Kriterien zählt zum einen die Ausgestaltung der Nutzungsbedingungen hinsichtlich Digital Rights Management (DRM) und Langzeitarchivierung. Zum anderen spielen das Budget der Bibliothek und die Preisgestaltung auf dem E-Book-Markt hinsichtlich der Kostenkalkulation eine entscheidende Rolle. Alle drei Faktoren sind bei der Implementierung einer E-Preferred-Strategie und der Abwägung ihrer Chancen und Herausforderungen mitzudenken.
2.5.1 Digital Rights Management (DRM)
Die Nutzung von E-Books kann durch technische Schutzmaßnahmen eingeschränkt werden. Diese technischen Einschränkungen werden als Digital Rights Management (DRM) bezeichnet.[43] Über diese digitale Rechteverwaltung werden die Nutzungsbedingungen festgelegt. Auf diese Weise können das Kopieren, der Zugang, die Weitergabe und auch der Ausdruck oder der Download der E-Books gesteuert werden.
„Das Digitale Rechtemanagement […] stellt sicher, dass vereinbarte Nutzungskonditionen eingehalten werden, indem eine über das gewährte Nutzungsrecht hinausgehende Nutzung technisch unterbunden wird (hartes DRM) oder dies zumindest kenntlich gemacht wird (weiches DRM“).[44]
Der Nutzerkreis aus Forschenden, Lehrenden und Studierenden an wissenschaftlichen Bibliotheken stellt für wissenschaftliche Verlage eine wichtige Zielgruppe dar. Durch den Zugriff über die IP-Ranges der Bibliothek ist es daher auch möglich, nutzerfreundliche Lizenzierungen ohne einschränkende DRM-Einstellungen anzubieten.[45]
2.5.2 Langzeitarchivierung (LZA)
Der Kauf von E-Books sichert der Bibliothek den zeitlich unbefristeten Zugriff. Hinsichtlich der Langzeitarchivierung ist es jedoch erforderlich, dass die Bibliothek die Archivrechte überprüft und verhandelt. Untersagt ein Verlag dem Lizenznehmer in seinen Lizenzbedingungen beispielsweise das Anlegen eines Archivs für die Plattforminhalte außerhalb der eLibrary, bedarf es einer entsprechenden Regelung.[46] Die dauerhafte Nutzung der Inhalte kann in diesen Fällen gewährleistet werden, indem der Zugriff durch ein Archiv des Verlages gesichert wird, wenn die Inhalte nicht mehr auf der Online-Plattform verfügbar sind.[47]
Für Titel, die nur temporär lizenziert wurden, ist keine Langzeitarchivierung möglich, da das Zugriffsrecht nach Ablauf des vertraglich festgelegten Zeitraumes erlischt.[48] Ein dauerhaftes Archivrecht kann i. d. R. nur für Titel erworben werden, die nach Ablauf der Lizenzierungs-Phase dauerhaft durch Kauf erworben werden. Doch auch, wenn das durch reguläre Lizenzierung oder EBS erworbene Zugriffsrecht auf einen Titel erloschen ist, können Nutzer*innen bereits als PDF heruntergeladene Inhalte weiterhin nutzen.
2.5.3 Kostenkalkulation
Hinsichtlich des Kostenrahmens ist zu beachten, dass gedruckte ebenso wie elektronische Bücher grundsätzlich der Buchpreisbindung (§ 2 Abs. 1 Ziffer 3 BuchPrG) unterliegen. Über Ausnahmen im Bibliotheksgeschäft informiert der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in seinem Merkblatt (2014): § 7 Abs. 2 des Buchpreisbindungsgesetzes besagt, dass Buchhändler abhängig vom Bibliothekstyp Nachlässe von 5 %–10 % gewähren dürfen.[49] Neben der grundsätzlichen Buchpreisbindung gilt in Deutschland seit 1968 der reduzierte Mehrwertsteuersatz für gedruckte Bücher (7 % seit 1983).[50] Seit dem 18.12.2019 gilt dieser auch für elektronische Bücher.[51] Hinsichtlich der gesetzlichen Preisbindung und des Steuersatzes werden digitale und physische Verlagsangebote folglich gleichbehandelt. Für Bibliotheken ist jedoch zu berücksichtigen, dass für die Ausleihe oder Nutzung von E-Books kostenpflichtige Rechte erworben werden müssen. Diese Lizenzen sind frei verhandelbar und unterliegen somit nicht der Buchpreisbindung.[52]
3 E-Preferred-Strategie: Chancen und Herausforderungen
Eine E-Preferred-Strategie kann zahlreiche Chancen für die Erwerbungspraxis und das Serviceangebot wissenschaftlicher Bibliotheken bereithalten. Ebenso kann die Implementierung dieser Strategie die Einrichtungen vor Herausforderungen stellen. Die Abwägung der Chancen und Herausforderungen ist im Bereich der Erwerbungspraxis hinsichtlich Einsparpotenzial und Kostenaufwand, Organisation und Personal zentral. Im Bereich Serviceangebot sind die Faktoren Zugänglichkeit, Nutzbarkeit und Nachfrageorientierung zu berücksichtigen.
3.1 Einsparpotenzial und Kostenaufwand
Im Rahmen einer E-Preferred-Strategie kann eine Bibliothek Kosten einsparen, da sich durch den Erwerb eines E-Books in der Regel die Beschaffung von Mehrfachexemplaren erübrigt. Zudem können mithilfe zielgerichteter Recherchestrategien, die durch die Komplexität des E-Book-Marktes notwendig geworden sind, die günstigsten Angebote ermittelt werden. In der Praxis werden auf diesem Weg auch häufig Open-Access-Veröffentlichungen gefunden, sodass die Kosten vollständig eingespart werden können.
Auch durch den Erwerb von Konsortiallizenzen können Bibliotheken Kosten sparen, indem sie sich die Lizenzgebühren mit anderen Bibliotheken teilen. Dadurch können sie auf eine größere Auswahl an Ressourcen zugreifen, ohne hohe individuelle Kosten tragen zu müssen. Durch den gemeinsamen Erwerb von Lizenzen haben die Bibliotheken eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber den Verlagen. Sie können bessere Konditionen und Rabatte aushandeln und erhalten möglicherweise eine größere Auswahl an Ressourcen.[53] Darüber hinaus ist die Teilnahme an Konsortien mit einem geringeren Aufwand verbunden, „weil die gesamte Kommunikation mit dem Verlag z. B. zur Rechnungsabwicklung und Metadateneinspielung über den deutschsprachigen Konsortialführer erfolgt“.[54] Konsortiallizenzen stellen allerdings auch eine besondere Herausforderung dar. Sie gelten oft für einen bestimmten Zeitraum und umfassen eine vordefinierte Liste von Ressourcen. Dies kann die Flexibilität in der Titelauswahl einschränken, da einzelne Bibliotheken möglicherweise nicht in der Lage sind, auf individuelle Bedürfnisse oder Präferenzen ihrer Nutzer*innen einzugehen.[55] Bei Konsortiallizenzen sind Bibliotheken außerdem auf die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen angewiesen. Verlässt eine Bibliothek das Konsortium oder wird das Konsortium selbst aufgelöst, kann dies Auswirkungen auf den Zugang zu bestimmten Ressourcen haben. Eine solche Abhängigkeit kann zu Unsicherheit führen.
Neben dem Einsparpotenzial ist auch der Kostenaufwand, den eine E-Preferred-Strategie verursachen kann, zu berücksichtigen. Häufig wird für die E-Book-Variante von Lehrbüchern ein Mehrfaches des Preises der Print-Ausgabe verlangt. Diese Preispolitik der Verlage beruht auf der Annahme, dass Bibliotheken gedruckte Lehrbücher als Mehrfachexemplare erwerben.[56] Die Campuslizenz für das Lehrbuch deckt die sonst üblichen Staffelexemplare der Lehrbuchsammlung. Jedoch ist der höhere Preis für die elektronische Ressource auch zu zahlen, wenn der Titel nicht für die Lehrbuchsammlung bestimmt ist. Diese Preisgestaltung führt – ebenso wie die häufige Bindung an Mindestbestellmengen und/oder E-Book-Pakete – dazu, dass Bibliotheken den Großteil ihres Etats für den Erwerb von digitalen Ressourcen verwenden müssen. In Universitätsbibliotheken werden mittlerweile fast 70 % des Erwerbungsetats für elektronische Medien aufgewendet.[57] Eine E-Preferred-Strategie führt durch die i. d. R. höheren Preise für E-Books zwangsläufig dazu, dass deutlich weniger Titel gekauft werden können und der Bestandszuwachs geringer ausfällt. Gleichzeitig ist jedoch davon auszugehen, dass das bedarfsgerechte und nutzungsorientierte Erwerbungsmanagement über EBS und PDA zu einem effizienteren Mitteleinsatz im Hinblick auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis führt.
3.2 Organisation und Personal
Chancen und Herausforderungen hält eine E-Preferred-Strategie auch für die interne Organisation in der Bibliothek hinsichtlich des Verwaltungsaufwands und für das Personal bereit. Zu den Auswirkungen können u. a. veränderte Workflows sowie neue Ansprüche an die fachliche Kompetenz des Erwerbungsteams zählen.
3.2.1 Verwaltungsaufwand
Im Hinblick auf den Verwaltungsaufwand können Bibliotheken durch den Einsatz dieser Strategie und den damit verbundenen bevorzugten Erwerb von E-Books Platz einsparen.[58] Während E-Books keinen physischen Raum in der Bibliothek einnehmen, muss für den Erwerb von Printbeständen durch ein aufwendiges Bestandsmanagement (Erwerbungs- sowie Aussonderungsstrategien) Platz in den Regalen vorgehalten werden. Bei entsprechenden Verlagsangeboten könnten z. B. umfangreiche Nachschlagewerke und gedruckte Mehrfachexemplare in Lehrbuchsammlungen durch E-Books ersetzt werden.[59] Elektronische Ressourcen lassen sich durch häufigere Updates außerdem einfacher aktualisieren als gedruckte Medien. Dies betrifft in erster Linie Nachschlagewerke (z. B. Lexika, Bibliografien, Adressverzeichnisse und Statistiken). Es spart der Bibliothek Kosten, verringert den Verwaltungsaufwand für die Mitarbeitenden und stellt sicher, dass die Nutzer*innen auf aktuelle Informationen zugreifen können.[60] Darüber hinaus entfällt für elektronische Ressourcen der Verwaltungsaufwand für die Medienbearbeitung, für Mahnverfahren und für die Bearbeitung von Schadensersatz im Fall von Abnutzung, Beschädigung oder Verlust. Der Arbeitsaufwand für Mitarbeitende, vorgemerkte Print-Bücher zur Abholung bereitzustellen, ist nicht zu unterschätzen. In vielen Fällen werden die bereitgestellten Bücher von den Nutzenden nicht abgeholt, sodass die Bücher durch das Bibliothekspersonal wieder abgeräumt werden müssen, ohne verliehen worden zu sein. Da die E-Books den Nutzer*innen direkt zur Verfügung stehen, entfällt eine Vormerkung und der damit verbundene Aufwand hinsichtlich Transportweg und Bereitstellung.[61]
Allerdings ist der zusätzliche Verwaltungsaufwand (inkl. Personalressourcen) für die interne Verwaltung der elektronischen Publikationen zu beachten. Um alle lizenzierten elektronischen Medien inkl. relevanter Informationen wie Preis, Lizenzbedingungen und Anbieter zu erfassen, werden Resource Management Systeme (RMS) eingesetzt. Zudem ist es nicht ungewöhnlich, dass Titel, die bereits als PDA über einen Aggregator gekauft worden sind, erneut über ein Paket gekauft werden. Da sich die Zugriffsrechte unterscheiden, wird der Titel zweifach im Katalog nachgewiesen.
Die Implementierung einer E-Preferred-Strategie wirkt sich nicht nur auf die internen Verwaltungsprozesse aus, sondern auch auf die Workflows in der Erwerbungspraxis. Die Workflows im Kontext einer E-Preferred-Strategie unterscheiden sich stark von dem Erwerbungs-Geschäftsgang gedruckter Ressourcen, sodass die Arbeitsabläufe und Zuständigkeiten (Fachreferent*innen vs. Erwerbungsteam) eindeutig festzulegen sind. Im Gegensatz zu Printmedien erfordert die Beschaffung von E-Books den größten Arbeitsaufwand bereits vor der Akzessionierung. Eine E-Preferred-Strategie kann daher zur Folge haben, dass die personellen Ressourcen der betroffenen Abteilungen angepasst werden müssen. Die Implementierung dieser Strategie kann auch eine Umstrukturierung ganzer Abteilungen erfordern.[62] Hier sind auch die unterschiedlichen Arbeitsweisen der verschiedenen Fachdisziplinen und die damit einhergehenden unterschiedlichen Schwerpunkte im Bestandsaufbau zu berücksichtigen.[63]
3.2.2 Fachkompetenz
Die Mitarbeitenden müssen in dem Prozess der Vorakzession informierte Entscheidungen über die Erwerbungsart, den Bezugsweg und das Geschäftsmodell treffen.[64]
Allgemein gilt bei der Erwerbung digitaler Ressourcen, dass die elektronische Version eines Buches nicht immer zeitgleich mit der gedruckten Variante erscheint. Die Fachreferent*innen müssen in diesen Fällen abwägen, ob ein Print-Titel erworben oder das Erscheinen eines E-Books abgewartet wird. Problematisch ist ebenfalls, dass es Fälle gibt, in denen einige als neu angekündigte E-Books bereits vor Jahren in gedruckter Form veröffentlicht worden sind, es sich also keinesfalls um Neuerscheinungen handelt. Grundsätzlich müssen Bibliothekar*innen außerdem die verschiedenen Erwerbungsarten (Kauf vs. Lizenzierung) kennen und in der Angebotsvielfalt für jedes E-Book eine Entscheidung hinsichtlich der sinnvollsten Erwerbungsart treffen.
Darüber hinaus sind bei jeder Erwerbungsentscheidung die verschiedenen Bezugswege (Verlage, Aggregatoren, Bibliothekslieferanten) zu prüfen, über die ein E-Book erworben werden kann. Viele Verlage bieten den Einzelkauf von elektronischen Ressourcen an, knüpfen diese Option jedoch an die Bedingung einer Mindestanzahl oder eines Mindestbestellwertes. Gleichzeitig bieten Verlagsplattformen (im Gegensatz zu Aggregatoren) häufig die Möglichkeit der DRM-Freiheit inkl. des unbegrenzten Downloads und Drucks.[65] Der Vorteil von Aggregatoren besteht wiederum in der Möglichkeit, Einzeltitel ohne einen Mindestbestellwert erwerben zu können. Jedoch unterliegt der Großteil der angebotenen Titel einem DRM. Diese Titel können nicht vollständig als PDF-Download genutzt werden.[66] Doch auch wenn die Konditionen der Aggregatoren durch das DRM wenig Nutzungskomfort gewähren, bieten sie den Vorteil, dass die Nutzer*innen unmittelbar nach der Bestellung durch die Bibliothek Zugriff auf die Titel haben. Grundsätzlich schränken E-Book-Aggregatoren allerdings die Angebotsmodelle durch „die Konzentration auf einige wenige, global agierende E-Book-Aggregatoren“[67] ein. Dies erschwert einer einzelnen Bibliothek, „auf Entwicklungen einzuwirken und Kundenwünsche realisiert zu bekommen, da sie im Gesamtspektrum nur einer von vielen Kunden eines Aggregators ist.“[68] Das Wissen um diese Bedingungen bei der Wahl des Bezugsweges für ein E-Book ist zentral für eine zielgerichtete Umsetzung der E-Preferred-Strategie.
Im Rahmen der E-Book-Erwerbung sind zudem Entscheidungen hinsichtlich der Geschäftsmodelle zu treffen. Fachreferent*innen können bei den verschiedenen Anbietern E-Book-Pakete nach Fachgebieten oder durch die Zusammenstellung von Einzeltiteln (Pick-&-Choose-Modell) erstellen. Im Bibliotheksalltag kann es sich für die Umsetzung einer E-Preferred-Strategie hier als hinderlich erweisen, dass viele Verlage eine Mindestbestellmenge oder einen Mindestbestellwert für jede Bestellung verlangen. In diesen Fällen können zwar über Pick & Choose individuelle Pakete zusammengestellt werden, die Bestellung von Einzeltiteln ist jedoch nicht möglich. Bei eiligen Nutzerwünschen muss in diesen Fällen auf das Angebot eines Aggregators zurückgegriffen werden. Auch die Nutzung von Approval-Plans ist im Rahmen einer E-Preferred-Strategie nicht möglich. Bei diesem Modell legt die Bibliothek – entsprechend ihrem Erwerbungsprofil – einem Lieferanten gegenüber genau fest, welche monografischen Neuerscheinungen sie erwerben möchte. Auf der Grundlage dieses Approval-Plans wird die Bibliothek beliefert, ohne dass die entsprechenden Titel explizit bestellt werden müssen.[69] Gelegentlich wird unter einem Approval-Plan auch lediglich ein Benachrichtigungsdienst über Neuerscheinungen verstanden. Der Benachrichtigungsdienst wird anhand der exakten Definition des gewünschten Profils konfiguriert.[70] Bei der E-Preferred-Strategie ist jedoch der Lieferant anhand der Erwerbungsarten, der Geschäftsmodelle, der Nutzungsbedingungen und der Kosten erst zu bestimmen. Aus diesem Grund ist eine automatische Belieferung nach einem Approval-Plan für Bibliotheken bei einer E-Preferred-Strategie nicht sinnvoll.
Bei der Nutzung eines PDA-Modells sollte eine Qualitäts- und Kostenkontrolle vorgenommen werden, indem nur Titel für eine nutzergesteuerte Erwerbung in das Portfolio aufgenommen werden, die einem definierten Profil entsprechen (z. B. über eine Whitelist der Verlage oder eine Preisgrenze). Auch die Entscheidung für das moderierte oder unmoderierte Verfahren (inkl. der Definition der Trigger Events) ist einrichtungsbezogen und fachlich abzuwägen. Grund dafür ist u. a. die Gefahr, dass die Verwendung niedrigschwelliger Trigger Events bei PDA-Modellen zu unkalkulierbaren Kosten führen kann. Zu bedenken ist außerdem, dass PDA-Modelle überwiegend von Aggregatoren angeboten werden und mit einem restriktiven DRM versehen sind.[71]
Um informierte Entscheidungen über die Erwerbungsart, den Bezugsweg und das Geschäftsmodell treffen und die diesbezüglichen Vor- und Nachteile abwägen zu können, ist die Entwicklung der Fachkompetenz der Bibliotheksmitarbeitenden in diesem Bereich zentral. Dies schließt die Verhandlungskompetenz für die Ausgestaltung der DRM- und LZA-Bedingungen bei E-Book-Käufen/-Lizenzierungen ein.
3.3 Serviceangebot
Die Umsetzung einer E-Preferred-Strategie beeinflusst das Serviceangebot einer Bibliothek nachhaltig.
3.3.1 Zugänglichkeit
Eine E-Preferred-Strategie richtet das Angebot an den veränderten Lesegewohnheiten der Forschenden, Lehrenden und Studierenden aus: „Die Inhalte stehen unmittelbar nach der Freischaltung zur Verfügung und der Zugriff kann sofort und direkt vom Arbeitsplatz aus erfolgen, sei dieser jetzt vor Ort oder geographisch weit entfernt gelegen.“[72] Angehörige der Hochschule (Studierende und Mitarbeitende) können innerhalb des Campusnetzes auf die lizenzierten E-Books zugreifen. Außerhalb des Campus erhalten sie über das VPN-Netz, Shibboleth oder andere Verfahren einen Fernzugriff. Diese ortsunabhängige Zugänglichkeit erspart den Nutzer*innen das Suchen und Abholen der Literatur vor Ort – besonders, wenn die Fachbereiche oder Institutsbibliotheken weit voneinander entfernt sind.[73] Ein großer Vorteil für die Nutzer*innen wissenschaftlicher Bibliotheken ist neben der ubiquitären Verfügbarkeit der E-Books, dass keine Leihfristen bestehen. Hat eine Person das Buch als vollständigen Download oder in einzelnen Sequenzen auf ihrem privaten Gerät gespeichert, hat sie dauerhaft Zugriff. Damit entfallen auch etwaige Säumnis- oder Mahngebühren, ebenso wie die Gefahr der Beschädigung oder des Verlustes.
Hinzu kommt, dass (abhängig von der Art der Lizenzierung) mehrere Nutzer*innen gleichzeitig auf ein elektronisches Medium zugreifen können: „Bei eBooks auf Verlagsplattformen ist eine unbegrenzte Anzahl gleichzeitiger Zugriffe die Regel.“[74] Es entfallen somit Wartezeiten, die bei der Ausleihe eines Printmediums unweigerlich entstehen, sobald mehrere Nutzer*innen gleichzeitig auf ein Buch zugreifen wollen. Ebenso entfallen Wartezeiten, die üblicherweise bei dem Bestellvorgang für gedruckte Ressourcen entstehen.[75]
Die Zugriffsmöglichkeiten sind jedoch je nach Benutzergruppe unterschiedlich. Titel, die für Hochschulangehörige im Remote Access freigegeben sind, stehen externen Bibliotheksnutzer*innen – aufgrund der fehlenden Zugriffsrechte über das VPN-Netz, Shibboleth oder andere Verfahren – nur in den Räumen der Bibliothek und an bibliothekseigenen Rechnern zur Verfügung. Werden die Titel allerdings über einen Aggregator erworben, kann auch diese Nutzergruppe von extern auf das E-Book zugreifen.
3.3.2 Nutzbarkeit
E-Books können bei einem textbasierten Format (z. B. PDF oder epub) i. d. R. als Volltexte einfach durchsucht werden und müssen nicht linear rezipiert werden. Auch E-Books in Form digitalisierter Print-Dokumente können mithilfe der Texterkennungstechnologie OCR (Optical Character Recognition) maschinenlesbar gemacht werden. Durch das automatische Erkennen und Extrahieren von Text in einem PDF-Dokument können Textpassagen schnell gefunden und einzelne Textstellen bearbeitet und weiterverwendet werden.[76] Dies ermöglicht die effiziente Nutzung eines vorliegenden Dokuments und erweitert gleichzeitig die Suchmöglichkeiten innerhalb großer Datenbestände.[77] Die sog. „Enhanced E-Books“ mit ihren interaktiven und multimedialen Ergänzungen zum Text (z. B. Fotos, Videos und Audios) erweitern zusätzlich das Spektrum der Möglichkeiten. Zu den Vorteilen zählen vor allem die vielen innovativen Möglichkeiten im Lehrbuchbereich und die Unterstützung der Informationsvermittlung „durch die verschiedenen medialen Kanäle und die didaktische Aufbereitung“.[78] Auch die Möglichkeit der Verlinkung erweitert die Suchmöglichkeiten für Nutzer*innen: „Links innerhalb und nach außerhalb des Dokuments ermöglichen nicht nur effiziente Querverweise, sondern können den Informationsgehalt eines Dokuments auch immens erweitern.“[79] Jedoch wird die Möglichkeit der Volltextdurchsuchbarkeit, die grundsätzlich ein Vorteil elektronischer Ressourcen ist, vielfach durch ein striktes DRM verhindert. Ebenso sorgt das DRM in vielen Fällen dafür, dass der E-Book-Download nur kapitelweise und/oder nur für eine begrenzte Seitenzahl möglich ist. Weitere Downloads sind gegebenenfalls nach einem definierten Zeitraum erneut möglich. Für eine komfortable Nutzung der E-Books sind die Nutzungsbedingungen hinsichtlich der DRM-bedingten Einschränkungen grundsätzlich zu prüfen. E-Books mit DRM können beispielsweise u. U. nicht komplett durchsucht, vollständig ausgedruckt oder kopiert werden und/oder entsprechen im Layout nicht der Druckausgabe. Im Hinblick auf den Nutzungskomfort sind außerdem die technischen Hürden nicht zu unterschätzen. Temporäre technische Probleme auf dem Verlagsserver oder ein unangekündigter Plattform-Relaunch des Anbieters können beispielsweise dazu führen, dass der Zugriff auf ein E-Book nicht möglich ist.[80]
Lehrende sind bei der Bereitstellung von Literatur für Studierende zudem nicht mehr an den analogen Semesterapparat gebunden, sondern können Arbeitsmaterialien direkt in einer Lernplattform verlinken, ohne diese einscannen oder als Papierkopie verteilen zu müssen.[81] Besonders nutzerfreundlich bei der Verwendung von E-Books in der Lehre ist auch, dass sich die Dozent*innen nicht mehr um urheberrechtliche Einschränkungen kümmern müssen,[82] da sie die Materialien nicht kopieren und verteilen müssen, sondern der Zugriff direkt über den Bibliothekskatalog erfolgt.
3.3.3 Nachfrageorientierung
Durch die Implementierung von PDA werden Nutzende aktiv in den Erwerbungsprozess einbezogen.[83] Die Bibliothek richtet mit dieser nachfrageorientierten Erwerbung das Angebot direkt an den Bedürfnissen der Nutzenden aus. Allerdings wird durch den bevorzugten Erwerb der elektronischen Variante die Nachfrage der Nutzer*innen, die gern mit gedruckten Ressourcen arbeiten, vernachlässigt.[84]
Mithilfe von EBS haben Bibliotheken außerdem die Möglichkeit, der Nutzerschaft eine große Menge aktueller Titel anzubieten und letztendlich nur diese Titel zu lizenzieren und zu zahlen, die evidenzbasiert von Interesse sind. Hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass wissenschaftliche Publikationen in einigen Fällen erst zeitverzögert aufgrund von Rezensionen oder Zitationen Beachtung finden. Sind diese aufgrund der Nutzungsstatistik nicht dauerhaft lizenziert worden, werden sie erst nachträglich auf Vorschlag oder Wunsch von Forschenden und Wissenschaftler*innen erworben. Vor diesem Hintergrund müssen die Bibliotheken entscheiden, ob eine Titelauswahl allein auf der Nutzungsstatistik beruhen soll oder ob eine intellektuelle Auswahl durch die Fachreferent*innen vorgenommen wird. Die Bibliothek steht an dieser Stelle vor der Entscheidung zwischen einem vorsorgenden und einem bedarfsorientierten Bestandsaufbau. Problematisch an dem Konzept des EBS-Modells ist zudem, dass im Bibliothekskatalog nicht ersichtlich ist, wenn ein Titel zu einem EBS-Paket gehört und damit gegebenenfalls nur für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung steht. Es ist somit nicht transparent, dass der Zugriff auf Titel erlischt, wenn sie nach der EBS-Phase nicht gekauft werden. Inhalte, die von Nutzer*innen bereits als PDF auf ihrem Endgerät gespeichert sind, bleiben jedoch dauerhaft nutzbar.
Zu den Nachteilen einer E-Preferred-Strategie im Hinblick auf Nachfrageorientierung zählt, dass sich eine Fernleihmöglichkeit für elektronische Ressourcen noch nicht etabliert hat: „Oft sind sie nur für die jeweiligen Hochschulangehörigen einsehbar und/oder die Fernleihe ist erschwert bis unmöglich, was der Aufgabe von Bibliotheken widerspricht, für möglichst alle da zu sein.“[85] Vor allem Bibliotheken mit Sammelschwerpunkten (z. B. Fachinformationsdienste (FID)) müssen dies bei der Implementierung einer E-Preferred-Strategie berücksichtigen.[86] Eine Möglichkeit, die rechtlichen Herausforderungen einer E-Book-Fernleihe zu umgehen, besteht darin, die Bestellung von (gedruckten) Teilkopien aus E-Books anzubieten.[87] Pilotprojekte mit ausgewählten Verlagen gab es im Bibliotheksverbund Bayern (2015–2016) und in der ZB MED (2018–2020).[88] Die E-Books, die hier über die Fernleihe entliehen werden, sind – ähnlich wie bei der Onleihe in öffentlichen Bibliotheken – mit einem DRM versehen, sodass die Leihfrist begrenzt ist. Voraussetzung für die E-Book-Fernleihe ist eine Lizenzierung mit Erlaubnis zur Fernleihbereitstellung.[89]
Insgesamt ist auch die Beeinflussung des Bestandsprofils und des nachfrageorientierten Bestandsaufbaus von Bibliotheken durch den E-Book-Markt und das Geschäftsmodell der E-Book-Pakete im Allgemeinen nicht zu unterschätzen: „Heutzutage werden die Bibliotheken mit solchen Paketen regelrecht ‚geflutet‘ und ihr Literaturangebot wird dadurch – und auch wegen der zunehmenden Auslagerung (von Teilen) der Erwerbung – immer uniformer.“[90] Das Angebot für E-Books in den Naturwissenschaften ist außerdem umfangreicher als in den Geisteswissenschaften.[91]
4 Fazit und Ausblick
Die Analyse der Chancen und Herausforderungen einer E-Preferred-Strategie für die monografische Erwerbung in wissenschaftliche Bibliotheken hat die Komplexität der Thematik herausgestellt. Dies zeigt sich in der Auffächerung der verschiedenen Erwerbungsarten, der Bezugswege, der Geschäftsmodelle und der kritischen Erfolgsfaktoren. Die Analyse der Chancen und Herausforderungen hat ergeben, dass sich die Implementierung einer E-Preferred-Strategie in der Erwerbungspraxis vornehmlich auf die Bereiche Einsparpotenzial und Kostenaufwand, Organisation, Personal und Service auswirkt. Darüber hinaus konnten der Verwaltungsaufwand, die Fachkompetenz der Mitarbeitenden, die Zugänglichkeit, die Nutzbarkeit und die Nachfrageorientierung als Schlüsselfaktoren identifiziert werden. Zu den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zählen die zunehmende Komplexität der Lizenz- und Kaufmodelle auf dem E-Book-Markt, die Pflege der erworbenen E-Books und die Aushandlung nutzerfreundlicher DRM-Bedingungen.[92] Aus diesem Grund ist die Entwicklung der fachlichen Kompetenz der verantwortlichen Mitarbeitenden durch Fortbildungen dringend zu unterstützen.
Um den Herausforderungen angemessen zu begegnen, hat u. a. die UB Tübingen ihren Geschäftsgang für die Monografienerwerbung angepasst.[93] Die FID werden bei der Erwerbung elektronischer Ressourcen durch das Kompetenzzentrum für Lizenzierung (KfL) unterstützt, das die Lizenzverhandlungen sowie die organisatorischen und technischen Prozesse begleitet und bündelt.[94] Diese Maßnahmen verdeutlichen, dass die Implementierung einer E-Preferred-Strategie in wissenschaftlichen Bibliotheken eine Anpassung der Geschäftsgänge erfordern kann.
„Positiv zu vermerken ist, dass eine Entwicklung in Richtung DRM-Freiheit und Open Access unverkennbar ist.“[95] Hier stehen wissenschaftliche Bibliotheken zunehmend der Herausforderung der Open-Access-Transformationspakete gegenüber, die kollaborativ finanziert werden. Die teilnehmenden Einrichtungen müssen entscheiden, ob sie für ausgewählte Neuerscheinungen die Open-Access-Publikation im Crowdfunding mitfinanzieren und so den freien Zugang für alle ermöglichen.[96]
Über die Autoren

Melanie Reymer

Deborah Platzbecker
Literaturverzeichnis
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- Madeleine C. Fombad, Collence Takaingenhamo Chisita, Omwoyo Bosire Onyancha und Mabel K. Minishi-Majanja (Hrsg.): Information Services for a Sustainable Society: Current Developments in an Era of Information Disorder. Berlin, Boston: Walter de Gruyter, 2023. VII, 369 Seiten: Illustrationen, 129,00 €, ISBN 978-3-11-077268-5. Auch als PDF & EPUB
- Stefan Alker-Windbichler, Axel Kuhn, Benedikt Lodes, Günther Stocker (Hrsg.): Akademisches Lesen. Medien, Praktiken, Bibliotheken. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, V&R unipress 2022. 370 S.
- Verena-Christin Schmidt: Digitale und hybride Lernraumgestaltung in Wissenschaftlichen Bibliotheken, Wiesbaden: b.i.t. verlag gmbh, 2023, 118 Seiten, 24,50 €, ISBN 978-3-9824425-5-6
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