Abstract
This article presents the text of the instructions imparted by Cardinal Secretary of State Alderano Cybo to Luigi Bevilacqua, the apostolic nuncio and mediator at the multilateral peace congress of Nijmegen (1676–1679). It also offers a historical contextualization of the source, found in the Archivio Bevilacqua Ariosti in Bologna. The instructions reflect a change in Papal diplomacy, which remained active among the European powers even after the peace of Westphalia. By sending a nuncio into Protestant territory, Pope Innocent XI’s curia increasingly tended to integrate itself into the secularising diplomacy. During the peace negotiations, the Holy See tried to fulfil its ideal role as a padre comune, entailing strict impartiality between the conflicting Catholic parties. The orders regarding contacts with Protestant actors and interests are an example of the flexible dialogue of a normative text with the changing circumstances of 17th-century diplomatic practice. Although the wording reflects the intransigent tradition of the Holy See, the instructions show clear signs that the Protestant presence at the congress was handled pragmatically. On site, Bevilacqua even tried to go further and expand the recently established norm in favour of an effective interaction with Protestants, but ultimately failed.
1 Einleitung
Lange Zeit galt in der historischen Diplomatieforschung das Breve „Zelo domus Dei“, mit dem der Papst gegen die in den Westfälischen Friedensverträgen enthaltenen Nachteile für die katholische Kirche protestierte, als letzter Sargnagel römischen Einflusses auf der politischen Bühne Europas.[1] Diese Sichtweise ist in den vergangenen Jahren durch verschiedene Studien jedoch zunehmend revidiert worden. Wenn auch stets in einer tendenziell mindermächtigen Position, wurde der Heilige Stuhl im Zuge von regionalen bis hin zu europäischen Konflikten immer wieder aktiv.[2] Schon 1995 hat Volker Sellin auf das – letztlich vergebliche – vermittelnde Engagement Innozenz’ XI. im Vorfeld des Pfälzischen Erbfolgekriegs hingewiesen.[3] Olivier Chaline ist es dagegen gelungen, die päpstliche Einflussnahme auf die prokatholische Kongresspolitik Ludwigs XIV. herauszuarbeiten.[4] Sven Externbrink hat für den kurialen diplomatischen Apparat unter Papst Innozenz XI. einen den weltlichen europäischen Pendants gleichenden Sprachduktus festgestellt.[5] Hier seien außerdem die Bemühungen Roms zugunsten einer Allianz gegen das Osmanische Reich in den Jahren 1683 und 1684 erwähnt.[6]
In diesem Kontext hat die päpstliche Diplomatie auf dem Friedenskongress von Nimwegen bereits einige Aufmerksamkeit gefunden.[7] Eine zusätzliche Faszination übt diese Vermittlung aus, da sie eine offizielle Nuntiatur des Heiligen Stuhls auf protestantisch dominiertem Territorium darstellte.[8] Grundsätzlich sind Bevilacquas Aktivitäten in Nimwegen als einer der ersten Beiträge der Kurie zur partiellen Entspannung des Verhältnisses zu protestantischen Akteuren gewertet worden.[9]
Um für Nimwegen konkrete Ziele und Intentionen der Kurie zu analysieren, haben Studien bislang ausschließlich auf die Korrespondenzen Bevilacquas mit dem römischen Staatssekretariat zurückgreifen können.[10] Seine Hauptinstruktion ist bislang unbekannt gewesen und partiell fälschlicherweise mit der Instruktion des Nuntius Fabio Chigi auf dem Westfälischen Friedenskongress gleichgesetzt worden.[11] Das Fehlen dieser für ein umfassendes Verständnis der römischen Mediation wesentlichen Quelle ordnet sich grundsätzlich in die lückenhafte Überlieferung der Hauptinstruktionen für Nuntien während des Pontifikats Innozenz’ XI. ein.[12] Dementsprechend sind diese Instruktionen im Vergleich zu jenen vorheriger Pontifikate durch moderne kritische Quelleneditionen weitgehend unerschlossen.[13]
Im Zuge seiner Quellenrecherche hat der Autor dieses Beitrags im privaten Archivio Bevilacqua Ariosti in Bologna die Ausfertigung der von Kardinalstaatssekretär Alderano Cybo verfassten Instruktion für Bevilacqua finden können.[14] Der 24 Seiten füllende Schriftsatz lässt einen ausführlichen und tiefenscharfen Einblick in die Ziele und Strategien Roms auf dem Nimwegener Friedenskongress zu und gibt Antworten auf wichtige Fragen, so auch zum Umgang apostolischer Gesandter mit protestantischen Anliegen und Akteuren. Deshalb wird hier eine Edition dieser Instruktion vorgelegt. Diese soll nicht nur publiziert, sondern im Folgenden auch historisch in die kuriale Diplomatie unter Innozenz XI. eingeordnet werden. Hierzu wird zunächst die Position des Heiligen Stuhls im Zuge des Holländischen Kriegs und des Kongresses von Nimwegen vorgestellt. Einer Beschreibung des Charakters der Instruktion folgt eine kurze Darstellung der Akteure des kurialen Apparats, die im Zuge der Entstehung der Instruktion wesentlich sind. Es schließt sich eine Skizzierung des Umgangs päpstlicher Diplomatie mit dem Protestantismus auf dem Nimwegener Kongress als Moment pragmatischer Transformation anhand einer exemplarischen Analyse der vorliegenden Quelle an. Diese Untersuchung verdeutlicht, dass Instruktionen stets auch Mittel und Resultate der Neuaushandlung zwischen Norm und Praxis waren.
2 Der Heilige Stuhl, der Holländische Krieg und der Friedenskongress von Nimwegen
Als französische Truppen im Frühjahr 1672 die Grenze zur Republik der Niederlande überschritten und der Holländische Krieg ausbrach, saß Clemens X. seit etwa zwei Jahren auf dem Stuhl Petri. Das Verhältnis Clemens’ X. zum Holländischen Krieg war zwiespältig: Auf der einen Seite befürwortete die Kurie die französischen Rekatholisierungsversuche in den Niederlanden. Auf der anderen Seite missfielen ihr die französische Verweigerung römischer kirchenrechtlicher Ansprüche in den eroberten Gebieten sowie der bewaffnete Konflikt zwischen den katholischen Mächten, der ein geeintes Vorgehen gegen den Sultan verhinderte. Vor dem Hintergrund des osmanischen Siegs im Candia-Krieg 1669 und des Angriffs auf Polen 1672 durch den Sultan unternahm Clemens X. 1675 eine Vermittlungsinitiative, indem er drei außerordentliche Nuntien an die Höfe in Paris, Wien und Madrid entsandte. Sie sollten Waffenstillstandsverhandlungen führen.[15]
Nachdem Clemens X. im Juli 1676 gestorben und Benedetto Odescalchi im September desselben Jahrs zum Papst gewählt worden war, führte dieser hinsichtlich einer Front gegen das Osmanische Reich die Linie seines Vorgängers auf verschiedenen Wegen fort.[16] So bestand ein zentrales Ziel päpstlicher Mediation darin, einen innerchristlichen Frieden zu vermitteln, um anschließend eine möglichst breite Front christlicher Mächte gegen Konstantinopel zu mobilisieren.[17]
Darüber hinaus nahm Innozenz XI. – wie es auch der Papst während des Westfälischen Friedenskongresses getan hatte – die Rolle des padre comune ein, des Vaters der (katholischen) Christenheit, die es zu versöhnen galt, auch wenn die Instruktion den Begriff lediglich einmal nennt.[18] Darüber hinaus bedeutete die Rolle des padre comune auch eine strikte Unparteilichkeit zwischen den katholischen Mächten. Selbst kirchliche und päpstliche Interessen hatten zugunsten dieser Position in den Hintergrund zu treten.[19] Neben der Verteidigung kirchlicher Rechte in den Verhandlungen ging es der Kurie in Nimwegen zudem darum, für die freie Glaubensausübung niederländischer Katholiken einzustehen.[20] Nicht zuletzt galt es auch, die Ehre des Heiligen Stuhls auf dem nach dem Westfälischen Friedenskongress zweiten großen multilateralen Friedenskongress des 17. Jahrhunderts zu behaupten, der durch vielfache symbolische Interaktion Hierarchien zwischen den verschiedenen Mächten bestätigte oder neu schuf.[21] Mit der Teilnahme am Nimwegener Friedenskongress knüpfte der Papst an den dynamischen Prozess einer politisierten europäischen Ausweitung römischer Diplomatie an, die in den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts eingesetzt hatte.[22]
3 Die wiedergefundene Bevilacqua-Instruktion. Eine Beschreibung
Das edierte Schriftstück stellt eine der wenigen bekannten Instruktionen der Kurie an Nuntien während des Odescalchi-Pontifikats dar. Auch die vorliegende Quelle ist lange von der Geschichtsforschung unentdeckt geblieben, da sie nicht etwa im Archivio Apostolico Vaticano oder in der Biblioteca Apostolica Vaticana aufbewahrt wird. Vielmehr befindet sich das Schriftstück in zwei Fassungen im Privatarchiv der Familie Bevilacqua Ariosti in Bologna. Beide Versionen sind Teile des Aktenbestands „Pace di Nimega“, der 27 Konvolute umfasst und unter anderem viele Briefe sowie Rechnungen und Itinerarien enthält. Im Konvolut „Pace di Nimega“ 8 ist die hier edierte Ausfertigung der Instruktion zu finden. Sie umfasst 24 Seiten, ist in gut lesbarer Kursive und – mit der Ausnahme eines lateinischen Absatzes und weniger Wortfolgen – auf Italienisch niedergeschrieben. Eine Marginalie auf der ersten Seite kennzeichnet sie alleine als Instruzione sowie mit dem Buchstaben C, der auf das Dokument als Beilage einer Briefsendung hindeutet. Auf ihre Fassung als Ausfertigung weist die Unterfertigung des Kardinalstaatssekretärs Cybo hin. Angesichts der regulären Kursive ist allerdings nicht davon auszugehen, dass Cybo den Text niedergeschrieben hat.[23] Da nur wenige vergleichbare Instruktionen aus dem Pontifikat Innozenz’ XI. existieren, können hier keine weiteren Aussagen über mögliche Schreiber des Dokuments oder Koautorschaften getroffen werden. Auf die Instruktion für Bevilacqua bezogen ist eine Koautorschaft des einflussreichen Chiffrensekretärs Agostino Favoriti zwar möglich, aber nicht nachweisbar. Inhaltlich entspricht die Instruktion der Linie Innozenz’ XI. In ihr sind weder explizite und originäre Interessensaspekte Cybos noch Favoritis nachzuweisen. Die Instruktion ist auf den 3. April 1677 datiert. Der Nuntius Luigi Bevilacqua wird dabei nicht namentlich genannt, er erschließt sich jedoch inhaltlich sowie im Zusammenhang des Aktenkonvoluts und der Korrespondenz zwischen dem Mediator in Nimwegen und Cybo als Adressat der Instruktion.[24] Eine weitere Fassung der Instruktion, eine halbbrüchige Kopie, die 39 Seiten umfasst, befindet sich im Konvolut „Pace di Nimega“ 2.[25]
Das Schriftstück ist als Instruktion einer außerordentlichen Nuntiatur zu verstehen, nicht aber als außerordentliche Instruktion. Zwar führte sie Bevilacqua klar in seine Rolle als Friedensvermittler ein und gab ihm so spezifische normative Verhaltens- und Handlungsweisen vor, doch gestaltete sich diese vermittelnde Nuntiatur in der Instruktion als derart vielschichtig, dass mit ihr verschiedene Aufgaben und Rollen verbunden waren. Auch hinsichtlich ihrer Länge ist das Dokument so eher mit Instruktionen von an Höfen residierenden Nuntien gleichzusetzen.[26] Die inhaltliche Struktur der Bevilacqua-Instruktion weicht zum Teil vom im 16. Jahrhundert ausgebildeten Gliederungsmuster päpstlicher Instruktionen ab.[27] Eine Präambel hebt die Motivation der Friedensinitiative mit weitergehenden Überlegungen Innozenz’ XI. und die Beweggründe hervor, warum Bevilacqua für diese Nuntiatur ausgewählt wurde. Die folgende Narratio umfasst mit ihrem detaillierteren Einblick in verfahrenstechnische Vorgaben bereits Elemente, die sonst häufig Teil des Eschatokolls sind. Sie stellt ausführlich die praktischen Verhaltensvorgaben des Apostolischen Nuntius und Mediators auf dem Kongress, die Vermittlungsziele, politische Positionierungen sowie die Rahmenbedingungen der Verhandlungen vor, die Bevilacqua in Nimwegen erwarten. Anstelle eines längeren Eschatokolls beendet lediglich eine kurze Schlussformel die Instruktion.[28]
Die Instruktion ist weder verschlüsselt, noch lassen sich in ihr und in den Korrespondenzen des Mediators Hinweise auf eine zusätzliche Geheiminstruktion finden. Bei der Instruktion handelt es sich allerdings auch nicht um ein Dokument, das anderen Gesandten vorgelegt werden sollte. Der Verzicht auf Vorkehrungen zur Geheimniswahrung stellte ein Risiko dar; schließlich hätte die Sendung auf der Route nach Köln, wo sich Bevilacqua bei dem Empfang der Briefsendung noch befand, abgefangen werden können.[29]
4 Absender und Adressat der Instruktion
Hinsichtlich der Genese der Instruktion Bevilacquas in Nimwegen müssen zwei Mitglieder der Kurie hervorgehoben werden. Zum einen ist hier der Kardinalstaatssekretär Alderano Cybo zu nennen. Da Innozenz XI. im Zuge seines Reformkurses auf einen Kardinalnepoten verzichtete, kam die Funktion als Knotenpunkt für die zusammenlaufenden Korrespondenzen mit den apostolischen Gesandten an den verschiedenen europäischen Höfen dem Posten des Staatssekretärs zu.[30] In dieser Position unterzeichnete Cybo auch die Instruktion für Bevilacqua.[31] Die Karriere des 1613 in Genua geborenen Cybo erhielt unter Innozenz X. erheblich Auftrieb, als er 1644 zum päpstlichen Maggiordomo ernannt und 1645 zum Kardinal kreiert wurde. In den folgenden Jahren füllte Cybo zwar die Aufgaben als Kardinallegat in Urbino, der Romagna und in Ferrara aus, doch blieb ihm praktische diplomatische Expertise verwehrt, da er keine Nuntiatur an einem europäischen Hof erlangte. Zum Kardinalstaatssekretär wurde er unmittelbar bei Pontifikatsbeginn Innozenz’ XI. ernannt, dessen Wahl Cybo erheblich unterstützt hatte. Den Posten trat der Genueser erst mit dem Tod des Odescalchi-Papstes 1689 ab. Ohne im Anschluss noch einmal eine wesentliche Aufgabe in der Kurie zu übernehmen, starb Cybo 1700.[32]
Die traditionelle historische Perspektive auf die römischen Außenbeziehungen unter Innozenz XI. beschreibt den Chiffrensekretär Agostino Favoriti als Gegenpol zum profranzösischen Cybo und als eigentlichen wesentlichen Strippenzieher in der Kurie, der die Korrespondenzen mit den Nuntien regelte, die Cybo lediglich unterzeichnete.[33] Favoriti wurde 1624 im ligurischen Sarzana geboren und konnte in Rom seine Karriere unter dem Protektorat Alexanders VII. beflügeln und ein dichtes, vielschichtiges Netzwerk bilden. Seit dem Chigi-Pontifikat bereits Sekretär des Konsistoriums diente er seit 1676 als Sekretär der Chiffren und wurde zusätzlich 1677 zum Sekretär einer außerordentlichen Kongregation zur Klärung des Streits um das Regalienrecht mit Frankreich ernannt.[34] Typisch für vehemente Unterstützer und enge Berater Innozenz’ XI. war Favoriti nicht auf dem obersten Rang des kurialen Cursus honorum zu verorten; so erhielt er nie das Kardinalat.[35] Noch im Amt des Chiffrensekretärs verstarb Favoriti 1682.[36]
Für den Friedenskongress in Nimwegen ist der Annahme einer Hegemonie Favoritis hinsichtlich der Weisungen aus Rom grundsätzlich nicht zu widersprechen; ebenso wenig kann sie aber bestätigt werden. Favoriti schien aus Rom einen erheblichen Einfluss auf die Positionierung Bevilacquas in Nimwegen auszuüben. Bei Unpässlichkeit Cybos war es Favoriti, der die offiziellen Weisungen an Bevilacqua unterzeichnete.[37] Vor allem aber konnte er die päpstliche Vermittlung und Diplomatie am Kongressort über seinen jungen Cousin Lorenzo Casoni beeinflussen, der Bevilacqua als Nuntiatursekretär diente. Casoni führte eine rege und direkte Korrespondenz mit Favoriti und interagierte auch persönlich mit wichtigen diplomatischen Akteuren des Kongresses.[38] Zugleich lassen sich aber in Cybos Weisungen an den Nuntius in Nimwegen auch explizite Interessen des Kardinalstaatssekretärs wiederfinden. So ist etwa der erfolgreiche Versuch zu erkennen, über Bevilacqua Patronageverbindungen mit dem französischen Prinzipalgesandten Godefroi comte d’Estrades aufzunehmen und zu festigen.[39] Auch pflegte Cybo durchaus ein langfristiges Vertrauensverhältnis zum Papst und die Einbindung hoher Beamter in die Patronageverflechtungen auswärtiger Akteure wurde, so zeigt auch der Fall des Kardinalsstaatssekretärs, durchaus toleriert.[40] Das Vertrauen Innozenz’ XI. konnte Cybo gerade durch seine Politik in Nimwegen erhalten.[41] Es kann nur vermutet werden, welchen Einfluss der Papst unmittelbar auf die Instruktion einnahm. Angesichts etwa der prominenten Erwähnung des Osmanischen Reichs als Bedrohung und der Notwendigkeit einer dagegen gerichteten christlichen Allianz ist zu erkennen, dass die Instruktion deutlich unter dem Einfluss Innozenz’ XI. steht.[42]
Der Adressat der Instruktion war ein relativer Neuling auf der diplomatischen Bühne. Luigi Bevilacqua wurde 1616 in Ferrara als Mitglied der Familie der marchesi di Bevilacqua geboren. Nach einem Studium beider Rechte zog es ihn 1635 nach Rom. Stufen seiner Karriere stellten die Gouverneursposten in Tivoli, Rimini, Fabriano und schließlich Rom sowie ein Sitz als Auditor in der Rota Romana dar. Die letzten Ämter vor seiner diplomatischen Friedensmission erfolgten unter Clemens X., der ihn zu seinem prelato domestico sowie zum Titularpatriarchen von Alexandria ernannte. 1675 entsandte der Altieri-Papst Bevilacqua als außerordentlichen Nuntius zur Förderung der Konfliktlösung an den Kaiserhof.[43] Innozenz XI. beorderte den Nuntius nach etwa einem Jahr im Amt nach Nimwegen, wo er zwischen den katholischen Mächten vermitteln sollte. In der niederländischen Stadt traf Bevilacqua am 1. Juni 1677 ein.[44] Nach ungefähr zwei Jahren brach der Nuntius wieder auf und erreichte im September 1679 Crespino im Bistum Ravenna.[45] Womöglich hätte Bevilacqua mit einem Kardinalat als Belohnung seiner Anstrengungen rechnen können, doch verstarb er bereits 1680.[46] Als Inhaber der Nuntiatur war Bevilacqua der einzige Adressat der Instruktion, wobei zu bemerken ist, dass er im diplomatischen Alltag von Familiaren, wie etwa dem Auditor Agostino Pinchiari, dem Sekretär Casoni oder dem Kopisten Niccolò Mercier, wesentlich unterstützt wurde.[47]
5 Die Instruktion als Medium zwischen Norm und Praxis: Das Beispiel des Protestantismus
In den vergangenen Jahren haben historisch-praxeologische Perspektiven Eingang in die Erforschung frühneuzeitlicher Diplomatie gefunden, sodass zunehmend ein Fokus auf die konkrete Ausübung diplomatischer Praxis gelegt wird.[48] Dies ist auch für die Untersuchung von Instruktionen von großem Belang, da diese als Instrumente der Norm auf die Praxis einwirken sollen. Dies bringt Stefan Brakensiek auf den Punkt:
„In der administrativen Praxis entwickelten sich nämlich immer wieder Routinen, die von den Ordnungsbestimmungen abwichen. Instruktionen waren geeignet, auf diese Abweichungen rasch zu reagieren: Entweder man bezeichnete diese als Missbräuche und belegte sie mit Sanktionen, oder man bezog den veränderten Usus für die Zukunft normativ mit ein. … Im Einzelfall lässt sich nachweisen, dass auch Normempfänger auf den Inhalt ihrer Instruktion Einfluss nahmen, um die Normen an einmal erkannte Notwendigkeiten anzupassen und sich vor späteren Anklagen und Regressforderungen zu schützen. Durch diese Prozesse einer Norm-Praxis-Norm-Rückkopplung dienten Instruktionen als kurzfristig wirksame, vergleichsweise flexible Steuerungswerkzeuge. Sie trugen zu einer systemadäquaten Verhaltensnormierung im Sinne eines weithin geteilten Verständnisses guter Praxis bei.“[49]
Instruktionen stellen also einen schriftlichen Ausdruck des Wechselspiels zwischen Norm und Praxis dar. Gerade die diplomatische Praxis der Frühen Neuzeit war eine Gratwanderung zwischen Freiräumen und Grenzen, die enorm voneinander divergieren konnten und deren Nutzen und Nichtnutzen von verschiedensten Faktoren abhingen.[50] Das Bewusstsein Roms, dem Nuntius als Praktiker nicht alles normativ vorgeben zu können, ist explizit in der Instruktion formuliert: So werden Bevilacqua Freiräume der eigenen Handlung und Entscheidung gegeben mit der Begründung, dass die Kurie durch die Instruktion (und auch durch zukünftige Weisungen) keineswegs die dynamischen Entwicklungen vor Ort absehen und lenken könne.[51] Cybo schien hier eine Abweichung von der Norm in der Nimwegener Praxis zu akzeptieren und zugleich Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen; die Instruktion für Chigi auf dem Westfälischen Friedenskongress hatte diesem eine solche Entscheidungs- und Handlungsfreiheit nicht ausdrücklich zugestanden. Ein dynamisches Verhältnis zwischen Praxis und Norm anhand der Bevilacqua-Instruktion wird vor allem anhand des kurialen Umgangs in Nimwegen mit der Präsenz protestantischer Akteure und Interessen deutlich, der im Folgenden seiner Bedeutung entsprechend ausführlich behandelt wird.
Im Hinblick auf den Umgang mit dem Protestantismus zeichnet sich die Instruktion Bevilacquas durch eine gewisse Ambivalenz aus. So existierten weiterhin Ton und Anweisungen, die deutlich auf einen Antagonismus der römischen Kirche zu den protestantischen Konfessionen schließen lassen. Der Nuntius musste es unter allen Umständen vermeiden, an Verhandlungsangelegenheiten zu partizipieren, die auch protestantische Interessen berührten.[52] Wenn Bevilacqua nicht an seine Unparteilichkeit als Mediator gebunden war, sollte er sich für Vorteile und Rechte der katholischen Kirche einsetzen. Insgesamt blieb der Frieden zwischen den katholischen Mächten für Bevilacqua laut Instruktion prioritär.[53]
Vergleicht man die Substanz der Bevilacqua-Instruktion mit jener des päpstlichen Mediators auf dem Westfälischen Friedenskongress, so sind hier deutliche Traditionslinien zu finden. Auch Chigi wurde darauf hingewiesen, dass seine Mediation dem Ziel der Versöhnung der katholischen Mächte galt, auch wenn der Kurie klar war, dass protestantische Mächte bei der Befriedung eine gewisse Rolle spielen mussten. Dort, wo protestantische Interessen involviert waren und gegebenenfalls durchgesetzt wurden, sollte der Nuntius in Münster nicht eingreifen. Wie Bevilacqua war Chigi dazu angehalten, katholische Interessen gegenüber protestantischen zu fördern.[54]
Allerdings erwies sich die Instruktion für Westfalen als noch intransigenter: Der Mediator in Münster sollte den katholischen Gesandten vorführen, dass Protestanten nicht zu trauen sei.[55] Die Instruktion Chigis geht sogar so weit, gegenüber den Gesandten der katholischen Kronen das Argument anzubringen, dass die konfessionelle Vielfalt in Königreichen destabilisierend sei, und an die hohe Reputation französischer Könige zu erinnern, als diese gegen die Hugenotten kämpften. Damit konnte Chigi durchaus auf einen potentiellen zukünftigen Religionskrieg anspielen. In jedem Fall sollte der Nuntius die katholischen Mächte dazu bewegen, gemeinsam für die Konversion ihrer protestantischen Untertanen zu sorgen.[56] Ebenso enthielt die Instruktion für Münster den Hinweis, dass der Papst dazu verpflichtet sei, „a procurare la loro [= i protestanti] estirpatione, mentre non si vogliono convertire alla nostra santa fede, e dogmi cattolici“.[57]
Solchen Formulierungen folgte die Instruktion Bevilacquas nicht mehr. Sie zeigte vielmehr eine deutlich pragmatischere Sicht auf die konfessionelle Situation der europäischen Außenbeziehungen. Rom war klar, dass die wesentlichen politischen Entscheidungen auf dem Kongress nicht ohne Protestanten getroffen werden konnten.[58] So wurde Bevilacqua angewiesen, dass „non dovrà ella parlar male, mostrandosi più tosto verso di loro amorevole, e cortese nelle occasioni di trattarne“.[59] Der Nuntius solle sich die Heiligen der Antike und der vergangenen Jahrhunderte in Erinnerung rufen, ebenso wie den Heiligen Augustinus, „non havendo sdegnato … di chiamarli [= gli eretici] anche nel fervore della Disputa col nome di Fratelli“.[60] Eine ähnliche Tendenz des Umgangs mit Protestanten ist bereits in den Weisungen für den Erzbischof von Ravenna, Fabio Guinigi, zu erkennen, der noch unter Clemens X. Favorit für den Posten des Mediators gewesen war. Auch Guinigi hatte zumindest Kränkungen gegenüber Protestanten vermeiden sollen.[61] Dass Bevilacqua einen moderateren bis zuweilen sogar freundlichen Ton gegenüber protestantischen Akteuren anschlug – mit Zustimmung der Kurie –, ist in seinen Korrespondenzen und in seiner Finalrelation nachzuweisen; unter anderem beabsichtigte der Nuntius, Protestanten formal nicht als Häretiker zu bezeichnen. Allerdings ließen sich die protestantischen Diplomaten nicht auf eine Interaktion mit Bevilacqua ein.[62]
Und auch in der diplomatischen Praxis versuchte der Mediator pragmatischer mit den anderen Konfessionen umzugehen. So versuchte der Nuntius, auf den Informationsmangel zu reagieren, der daraus entstand, dass er sich nicht direkt oder indirekt mit den parallel vermittelnden englischen Mediatoren austauschen konnte. Der Nuntius plädierte gegenüber der Kurie für einen geheimen Kontakt zu den Engländern.[63] Dieser Plan ließ sich in römischen Sondierungen aber letztlich nicht durchsetzen.[64] So gestaltete sich das Verhältnis zwischen Bevilacqua und den Engländern als vor allem konfessionsbedingte Konkurrenzbeziehung, die vom Ringen um Präzedenz bestimmt wurde.[65] Zumindest für den Nuntiatursekretär Casoni ist zu belegen, dass sich dieser auf informeller Ebene mit Protestanten traf.[66]
Die Auseinandersetzung mit dem Protestantismus berührte aber nicht nur den unmittelbaren Umgang mit protestantischen Akteuren am Kongressort, sondern er hatte auch abstraktere völkerrechtliche Dimensionen. So musste die päpstliche Politik in den 1670er-Jahren an die Proteste Innozenz’ X. gegen den Westfälischen Frieden anknüpfen, wie auch die Instruktion Bevilacquas betont: Sollten die Friedensinstrumente von Münster und Osnabrück in Nimwegener Vertragswerken bestätigt werden, musste der Nuntius die Proteste erneuern.[67] Dies sollte aber keineswegs als aggressives oder provokatives Verhalten gegenüber den protestantischen Mächten aufgefasst werden. Die Proteste sollte Bevilacqua dementsprechend diskret mitteilen, was er wohl auch bewerkstelligte.[68] Während der Verhandlungen überlegte man in Rom sogar, unter bestimmten Bedingungen auf eine Bestätigung der Proteste gänzlich zu verzichten.[69]
Während der konkrete Umgang mit protestantischen Akteuren in der Instruktion durchaus als pragmatisch-moderat bewertet werden kann, gilt das nicht grundsätzlich für ihren Ton. In der gesamten Instruktion werden die Begriffe eretico/eretici/ereticale zehnmal genannt. Den Terminus protestante sucht man hingegen vergebens. Als ausgewogener erweist sich hingegen das Verhältnis zwischen den Begriffen der religiös-politisch konnotierten Christianità und dem eher säkularen Europa, die jeweils zweimal genannt werden. Ihren Gebrauch unter anderem hat bereits Externbrink untersucht und eine Integration der kurialen Diplomatie in die sich säkularisierende Diplomatie der übrigen europäischen Potentaten nachweisen können.[70] Eine solche Tendenz wird in der Instruktion zumindest angedeutet. Sie kommt allerdings in den Korrespondenzen zwischen der Nimwegener Nuntiatur und Rom deutlicher zum Vorschein. So wurden in den Briefen Bevilacquas und Cybos Protestanten nicht nur als eretici,[71] sondern auch als protestanti[72] bezeichnet. Bevilacqua äußerte sich in seiner Bewertung protestantischer Diplomaten in der Regel sehr zurückhaltend, ferner ist für ihn, ebenso wie für seinen Sekretär Casoni, jeweils eine positive Beschreibung des niederländischen Gesandten Hieronymus van Beverningk nachzuweisen. Allerdings bleiben auch diese Beschreibungen nicht ohne konfessionalisierte Zwischentöne.[73]
Es ist festzuhalten, dass Cybos Instruktion für Bevilacqua einen deutlich pragmatischeren Umgang mit Protestanten und Protestantismus aufweist, als dies in früheren Instruktionen, vor allem jener prominenten für Chigi, der Fall war. Zwar steht vor allem noch der Sprachduktus der Bevilacqua-Instruktion in der intransigenten Tradition früherer päpstlicher Diplomatie, doch versuchen die enthaltenen Weisungen eine Verhaltensweise gegenüber dem Protestantismus zu zeigen, die nicht nur die normativen Ansprüche des Heiligen Stuhls bediente, sondern auch einer realistischen Kongress- und Verhandlungspraxis entsprechen sollte. Die vergleichsweise pragmatische Duldung anderer bis abweichender christlicher Glaubenssätze ist auch im Verhältnis Innozenz’ XI. mit dem Jansenismus zu erkennen, dem er moderater als seine Vorgänger gegenüberstand.[74]
Das Vorgehen Bevilacquas und seiner Nuntiatur auf dem Kongress zeigt wiederum, dass die neu gesetzte Norm durch seine Instruktion weiter zugunsten einer sinnvollen Interaktion mit protestantischen Akteuren ausgedehnt werden sollte. Während dies dem Mediator vor Ort nur sehr begrenzt gelang, ist zu vermuten, dass die Instruktionen späterer päpstlicher Gesandter wiederum die Norm auf Basis der Nimwegener Praxiserfahrungen hin zu einem pragmatischen Umgang mit Protestanten verschob. Auch wenn diese Hypothese nicht durch weitere Instruktionen belegt werden kann, so erscheint sie doch wahrscheinlich. So hat Guido Braun nachweisen können, dass der römische Vertreter auf den Friedenskongressen von Utrecht (1712–1714) und Baden (1714) verhältnismäßig problemlos und offen mit Protestanten kommunizierte.[75] Mit Brakensiek kann so also die Bevilacqua-Instruktion „als Indiz für die Anpassungsfähigkeit einer Organisation interpretier[t werden], während die Formulierung und Implementierung einer umfassenden Ordnung eher als Hinweis auf tiefgehende Probleme einer Organisation bis hin zu einer allgemeinen Vertrauenskrise zu sehen wäre“.[76]
Anhang
Edition
Instruktion Alderano Cybos für Luigi Bevilacqua
Rom, 1677 April 3
Bologna, Archivio Bevilacqua Ariosti, Pace di Nimega 8, S. 431–454, Ausfertigung.
1. Innozenz’ XI. Friedensbemühungen als Kardinal. – 2. Innozenz’ XI. Friedensbemühungen als Papst. – 3. Innozenz’ XI. Friedensmotivation: Versöhnung der christlichen Mächte, Ruhe der Christenheit, gemeinsamer Kampf gegen das Osmanische Reich. – 4. Gott möge die päpstliche Mediation begünstigen. – 5. Entscheidung, einen päpstlichen Gesandten als Mediator auf den Friedenskongress zu entsenden; Auswahkriterien. – 6. Entscheidung zugunsten Luigi Bevilacquas. –7. Cybo erteilt Bevilacqua wenige Handlungsvorgaben und überlässt vieles seiner eigenen Urteilskraft. – 8. Qualifikation Bevilacquas durch seine Nuntiaturstätigkeit in Wien. – 9. Übermittlung und Entschärfung von Stellungnahmen der Konfliktparteien als zentrale Aufgabe der Mediation. – 10. Wahrung und Demonstration der unparteilichen Position. – 11. Im Falle stockender und schwieriger Verhandlungen kann Bevilacqua von seiner zurückhaltenden Position abweichen, wenn dies kein Risiko für seine Mediation bedeutet. – 12. Motiviation zur Vermittlung im Zuge schwieriger Verhandlungen. – 13. Cybo muss Bevilacqua nur wenige allgemeine Verhaltensregeln nennen. – 14. Keine eigenen Vorschläge. – 15. Sorge um eine gleichzeitige Präsentation von Vorschlägen der Konfliktparteien. – 16. Durchdringung der Interessen der Konfliktparteien. – 17. Verbot der Übernahme eines Arbitriums und eines Urteilsspruchs. – 18. Verdeckte Integration eigener Vorschläge über Dritte. – 19. Keine Entsendung von Boten an Höfe ohne die Akzeptanz der beteiligten Konfliktparteien oder geheime Entsendung. – 20. Bestehen auf die Annahme mündlicher Stellungnahmen. – 21. Weitgehende Vermeidung von Verhandlungssitzungen mehrerer Konfliktparteien, um Präzedenzstreitigkeiten zuvorzukommen. – 22. Bevilacqua soll es weitgehend vermeiden, Gesandte der Konfliktparteien zu besuchen. – 23. Mahnung der die Verständigung hemmenden Konfliktparteien an den Zorn der Bevölkerung. – 24. Verbot von offensichtlichen Beziehungen zu verdächtigen Personen. – 25. Kein Kontakt zu Geistlichen, die ihrerseits ihre Mediation anbieten. – 26. Die Familiaren der Nuntiatur sollen keine privaten Beziehungen zu Familiaren der Konfliktparteien unterhalten und keine Neuigkeiten durch Briefe verbreiten. – 27. Bewusstsein Bevilacquas über das korrekte Verhalten. – 28. Frömmigkeit und vorbildlicher Lebensstil Bevilacquas; Bedeutung von Frömmigkeit und Lebensstil im Europa nördlich der Alpen. –29. Bedeutung von Frömmigkeit, Rücksicht auf die öffentliche Ruhe und Umsicht hinsichtlich des Kongressortes mit vielen häretischen Personen. – 30. Vermeidung von Beteiligung an Vergnügungsveranstaltung und Wahrung der Nüchternheit, Vermeidung von Kontakten zur häretischen Personen bei Wahrung der Höflichkeit. – 31. Bescheidenes Auftreten Bevilacquas. – 32. Verteilen von Almosen. – 33. Geistliche Tätigkeiten Bevilacquas in Köln. – 34. Unsicherheit über die Entsendung nach Nimwegen; Suche nach alternativen Verhandlungsorten. – 35. Breve der Entsendung. – 36. Bevilacqua wird in Zukunft darüber unterrichtet werden, ob er nach Nimwegen oder an einen nahegelegenen Ort reisen soll. – 37. Kontaktaufnahme zu den Nuntien an den europäischen Fürstenhöfen. – 38. Neben dem zentralen Ziel der Friedensvermittlung soll Bevilacqua auch die Interessen der katholischen Kirche und des Papstes vertreten, wenn er die Möglichkeit dazu hat; Schäden des Westfälischen Friedens für die katholische Kirche und die Proteste unter Papst Innozenz X.; Möglichkeit eines Protestes durch Bevilacqua in aller Diskretion, um protestantische Parteien nicht zu erzürnen. – 39. Gerücht über Annexionsversuche der Fürstbistümer Worms und Speyer durch die Kurpfalz. – 40. Gerücht über die Annexionsversuche der Fürstbistümer Hildesheim und Osnabrück durch das Haus Braunschweig-Lüneburg; Unterstützung Bevilacquas. – 41. Befürchtung, dass die Eroberungen in den Bistümern Bremen und Verden durch den Fürstbischof von Münster wieder an häretische Fürsten fallen könnten. – 42. Vertrauen des Papstes in den Kaiser. – 43. Einsatz Bevilacquas zugunsten der genannten Fürstbistümer. – 44. Einsatz für die Katholikinnen und Katholiken in den Niederlanden; Kooperation mit dem Apostolischen Vikar in den Niederlanden; Einsatz gegenüber den Habsburgern. – 45. Einsatz für die freie katholische Glaubensausübung in Maastricht. – 46.–47. Finanzielle Unterstützung von Bischof und Kirche von Roermond. – 48. Wahrung der Unparteilichkeit bei dem Einsatz für katholische Interessen. – 49. Unterstützung der Interessen Christinas von Schweden. – 50. Unterstützung Wilhelm Egons von Fürstenberg hinsichtlich seiner Freilassung. – 51. Franz Egon von Fürstenberg: Entzug der Abtei Stablo und anderer Güter. – 52. Einsatz Innozenz’ XI. für die Restitution der Güter an Franz Egon von Fürstenberg. – 53. Unterstützung Franz Egons von Fürstenberg durch Bevilacqua. – 54. Schikanen der Missionare in China, Cochinchina und Tonkin durch spanische und portugiesische Beamte; vergangene Gefangenschaft des Apostolischen Vikars von Tonkin; Einsatz Bevilacquas für die Missionare. – 55. Belehnung Herzog Christians II. von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld mit der Grafschaft Rappoltstein durch Ludwig XIV., über die rechtmäßig der Bischof von Basel verfügt; Einsatz für die Restitution an den Bischof von Basel. – 56. Konfiskation der Güter und Rechte des Baseler Kapitels auf französischem Territorium; Einsatz Bevilacquas für das Kapitel. – 57. Konzession weitgehender Rechte in Lothringen durch Clemens IX. an Ludwig XIV. – 58. Widerspruch der Stände des Herzogtums Bar. – 59. Umgang Bevilacquas mit dem Streit nach eigenem Ermessen; Segen.
1. Ill[ustrissi]mo, e r[everendissi]mo sig[no]re,
È celebre in questa corte, come credo, in ogni altra, l’apos[toli]co zelo col quale il cardinal Benedetto Odescalco,[77] prima d’essere saltato al supremo grado della chiesa, deplorava le sanguinose discordie tra principi christiani, le quali da molti anni in qua affliggono miseramente, et esauriscono tante, e si nobili provincie dell’Europa. È nota ancora la diligenza, e l’opera, ch’egli impiegava fin dove si estendeva l’efficacia de suoi ufficij, per eccitar la charità paterna del sommo pontefice a promuovere la trattazione di pace tra med[esi]mi principi, affinche, resa la pristina quiete al mondo christiano, unissero l’armi loro o almeno gli aiuti a difesa del regno di Polonia, il quale estenuato di forze, diviso in se stesso, e destituto dall’assistenza de principi stranieri, se non quando da Roma si andava rimettendo colà di tempo in tempo qualche somma di denaro, raccolto dalle decime, e dalle oblationi de cardinali, minacciava di cader sotto il peso di si lunga, e si aspra guerra, per invoglier nella sua rovina, quella di tutta la christianità.
2. Creato poi sommo pontefice con tanta acclamazione de popoli christiani e con esempio sì raro di repugnanza nell’eletto, di concordia negli elettori, non solamente portò al pontificato i medesimi sentimenti, ma crebbero questi altrettanto di vigore, quanto S[ua] B[eatitudin]e[78] di autorità, e di grado. E ben se ne vidde l’effetto sui primi giorni, sì nella spedizione de corrieri con brevi di proprio pugno alle corone cattoliche, come nello sborso di m/50 ducati, i quali S[ua] S[anti]tà[79] trasmesse incontanente in Polonia delle sostanze paterne, non havendo altro modo da sovvenirla, per l’estrema [431–432] angustia dell’erario apost[oli]co.
3. Non ha hora la S[anti]tà S[ua][80] fra le gravi, et innumerabili cure del pontificato, alcuna che più le sia a cuore, quanto quella di ristabilir la concordia fra le corone, all’accennato fine, si di rendere il riposo alle genti afflitte dalla calamità della guerra, e di ovviare allo spargimento di tanto sangue christiano, come per unir gli animi, e le forze de principi a difesa della causa publica, mentre il comun nemico, insuperbito per le vittorie, si approfitta de nostri mali, e con gli ultimi acquisti del regno di Candia, e della piazza di Cementez, minaccia oramai le parti più intime, e più vitali della nostra libertà, della nostra Santa Fede, e noi tratanto avvezzi a temere ugualm[en]te et a perdere, attendiamo a deplorar più tosto, che a medicar una piaga si larga e si mortale.
4. È da sperarsi che il sig[no]re Iddio habbia riserbata a S[ua] S[anti]tà la gloria della tanto bramata pace, vedendosi ogni cosa disposta in maniera che per quanto è lecito a gli humani giudizij il conghietturar l’avvenire, par giunta la pienezza del tempo, nel quale la mediazione d’un pontefice venerato a gara, e tenuto per confidente da amendue le parti, per la giusta opinione, ch’ognun porta della sua gran virtù, debba donare al christianesimo questa tanto sospirata felicità.
5. Doppo dunque d’haver S[ua] S[anti]tà implorata con publiche, e private preghiere l’assistenza del divino aiuto, per la felice condotta di si rilevante, e si arduo affare, procurato per ogni via di aprir l’adito alla trattazione, e d’agevolarne il successo con l’armistizio, e riportate finalmente da principi risposte, e [432–433] dichiarazioni d’animo grandemente propenso alla riconciliazione, stimando la S[anti]tà Sua, che altro non rimanesse, che la dichiarazione del card[ina]l legato, o del nunzio straordinario, per intervenire alla conferenza con titolo di mediatore apostolico, e giudicatasi, in queste circostanze di cose, inopportuna la missione del legato, deliberò d’eleggere per mediatore un prelato, il quale per zelo, desterità, e prudenza, e per l’abilità acquistata nell’uso di gran maneggi, fosse atto a sostenre il peso, e la dignità d’un tanto impiego, e nel quale non s’incontrassero eccettioni, o di patria, o di dependenza, che potessero in tempi, et in materie di tanta gelosia, renderlo sospetto ad alcuno de principi interessati.
6. Queste condizioni riconosciute da N[ostro] S[igno]re[81] doppo una diligente discussione di tutta la prelatura italiana, concorrere intieramente nella persona di V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma,[82] determinarono l’animo di S[ua] S[anti]tà a scieglierla per tale impiego e publicatasi poi l’elezione, ha ella singolarmente goduto dell’approvazione universale con cui fù ricevuta.
7. Io[83] non havrò a diffondermi molto per istruirla, si perche V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma ha per se stessa tanta prudenza, e valore, per condur lodevolmente ogni affare più arduo, e tanta peritia delle cose publiche, e specialmente di quelle che saranno argomento del congresso, che niuna cosa forse potrei suggerirle, la quale le giungesse nuova. E mi liberò S[ua] S[anti]tà da questa cura allora, che seguendo l’insegnamento del savio Mitte sapientem, elesse la persona di V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma. Così vediamo, che inviandosi dalle antiche republiche a somiglianti maneggi huomini di valor somigliante, usano gli scrittori più d’una volta la frase Nullis certis mandatis: ex re consulturum.[84] E di Clemente ottavo pontefice,[85] che ad un zelo apost[oli]co hebbe congiunto un singolare avvedimento, si narra che quando inviò legato ad Arrigo IV re di Francia,[86] il cardinal [433–434] Medici,[87] per i più gravi affari che habbia havuti mai in quel regno la Sede Apostolica pochissimi ordini gli diede, e rimesse il tutto alla sua prudenza.
8. E per quello veramente, che concerne la materia de negozij correnti, delle perdite, e degli acquisti, delle forze, e degli apparati della guerra, della disposizione degli animi, delle leghe fatte, o da farsi, delle aderenze, de disegni niuno ha potuto meglio di lei rintracciarne le più certe, e più importanti notizie, essendo dimorata in una delle più riguardevoli corti ch’è la sede principale di questi affari, e dov’ella fù inviata, per trattar con cesare[88] unicamente del negotio della pace, che sarà l’argomento dell’impiego commessole.
9. Quanto poi a regolar se, e le sue attioni nell’esercizio della mediazione, a poche si restringono le considerazioni che sopra di ciò possono farsi, dovendo essere le parti di lei più tosto di tacere, e di starsene, che di parlare, e di muoversi. Peroche in sostanza non ha da far altro, che udir le proposte, che le verranno fatte da una parte, o dall’altra, e riferirle scambievolmente, cercando prima con gran destrezza di spogliarle di quell’amaro che potrebbe riaccendere gli odij mortificati, e sopiti, affinché ricedendo soavemente ciascuna delle parti dalle pretensioni che di prima giunta si pongono in campo assai alto, e sostenuto, si venga finalmente a convenir scambievolmente, et a concluder l’accordo.
10. Ora per condur le differenze a termine di comporsi, è necessario che ciascuna delle parti scopra liberamente il suo animo a chi tratta l’accordo, al che per indurle, è necessario altresì, che il mediatore si governi con tanta circospettione d’indifferenza, che si guadagni una ferma, e costante opinione d’esser libero da ogni affetto di partialità, e di non havere altr’oggetto che il riposo, e la salute commune. Quali poi siano le arti, e le industrie in particolare, per conciliarsi questo credito, senza il quale la mediatione riuscirebbe infruttuosa, [434–435] sarà cosa più facile alla singolare avvedutezza di V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma il pratticarlo felicemente sul fatto istesso, che non sarebbe a me il rappresentarlo su questi fogli.
11. È però vero che, sebene par cosa molto facile il non dare ombra, trattandosi di virtù negativa in astenersi, et in non operare, in fatti però riesce negotio duro, e scabroso per la continova necessità, in cui vien posto il mediatore, di trattar con tutti, e di udir le querele, le alterationi, che da un momento all’altro nascono fra le parti, atte a sconvogliere il tutto, se egli non accorre al pericolo, usando ogni arte, e desterità per sopirle. Nel che, come anche in ogni altra occorrenza, la qual richiegga l’opera del mediatore, non può questi, per savio, e circospetto, ch’egli sia, misurar sempre le parole, et i passi con tanta cautela, che non soggiacciano alcuna volta, nelle teste alterate dalla passione, ad interpretatione sinistra.
12. Queste riflessioni però non de[v]ono punto disanimare V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma, ma animarla più tosto, ed attenderla, proponendosi dal buon successo della mediatione, merito tanto più illustre, quanto è più malagevole il conseguirlo, e rendendo sopratutto, grazie al Sig[no]re, che tra gli altri ornamento dell’animo, e dell’ingegno, l’habbia dotata di quell’ingenuo candore, il quale propio, più che d’ogni altro, di chi ha carattere sacerdotale, vale incredibilmente a conciliarsi o due più efficace mezzi, per concludere simili affari, confidenza, et amore.
13. Non sarà forse in questo luogo soverchio il ricordare a V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma succintamente alcune regole generali (le particolari però, le quali l’huomo savio forma da se stesso nelle circostanze del fatto, sono le migliori, e le più accertate) solite pratticarsi da mediatori, per giungere all’intento di conciliar la pace tra principi, e sono le seguenti. [435–436]
14. Non proponga il mediatore partito alcuno alle parti, non essendo quasi possibile che riesca di così ugual sodisfazione che una di loro non se ne chiami aggravata e non venga perciò ad havere il proponente in sospetto. Lascerà dunque che le parti medesime propongano e sua cura sarà di temperare in modo le proposte che non contengano cosa atta ad alterare, e scompor l’avversario, massimamente ne principij quando gli animi, e le materie sono ancor immature.
15. Quando ciascuna delle parti ricusa d’esser la prima a propor partiti, per non cadere in opinione di debolezza è ufficio del mediatore l’ovviare all’incontro, con procurare che ciascuna proponga nel tempo istesso, o pure che segretamente communichi a lui la proposta, il qual poi, senza dar indizio, che habbia proposto prima, o dopoi, le publichi ad un tempo, doppo d’haverle maturate, e spogliate d’ogni amarezza, che potessero contenere.
16. Perché il mediatore possa farsi padrone del negotio, et haver quei lumi, che vagliano ad istruirlo, per dispor le cose all’accordo, gli conviene di penetrare i sensi più intimi di ciascuna delle parti. Il che non è difficile à conseguirsi da chi col trattar candido, e disinteressato, e col far conoscere che doppo il servizio di Dio, e della sua chiesa non ha altro a cuore che il bene, e la quiete de principi, e de popoli lor vassalli, sa conciliarsi la confidenza. Per indur le parti più facilmente a questa apertura, si può dar loro sicurezza che più desiderano, di tenere in se fedelmente, e con religioso segreto tutto ciò ch’esse sono p[er] confidare.
17. Non deve il mediatore accettare arbitrio alcuno di giudicare, o d’interporre il suo giuditio, o d’accettarlo per il suo principe, come ne pure di ricevere in deposito cosa alcuna, havendo insegnato l’esperienza (et è fresca la memoria dello sconcerto ch’hebbe a nascere per il deposito della Valtellina)[89] corrersi in ciò pericolo manifesto, anzi precisa necessità di amareggiare una delle parti. Basta di offerir l’opera, e la mediatione sua, se le parti medesime per avventura, per uscir [436–437] di qualche impegno, non pregassero il Mediatore di dare il suo giuditio, e fossero con lui convenuti della forma di pronuntiarlo.
18. Non essendo espediente, come si è detto, che il mediatore proponga partiti, potrà egli, quando ne habbia alcuno, che possa sperar proffitevole, farlo in detta maniera propor da un Terzo, o veramente insinuarlo, e proporlo per se medesimo, ma come pensiero d’un altro.
19. Avverta di non spedir corrieri senza il beneplacito delle parti, nascendo ordinariam[en]te dal poco buon esito della spedizione dispiacere, e travaglio nella parte, la qual non ha riportato l’intento, anzi nel med[esi]mo principe, al qual fù spedito, per la necessità in cui fù posto di dar la ripulsa, e di dichiarar la sua volontà. Ma quando giudicasse necessario di spedir corriere senza saputa delle parti lo spedisca sotto nome di qualche mercante suo confidente, raccomandatogli strettamente in segreto. Et a questo fine dovrà farsi amico alcuno de mercanti che a lei paia più al proposito.
20. Guardisi di accettare alcuna proposizione in voce, ma se le faccia dar sempre in scritto. Altrimente caderà in impegni pericolosi.
21. Divida le udienze col mezzo delle sessioni, una la mattina, l’altra la sera, per fuggire i puntigli di precedenze, con riguardo parimente di ammetter ciascuno secondo l’ordine, e l’antianità dell’istanza. Così pratticò il card[ina]le Aldobrandino[90] nel trattato di Saluzzo, il quale per tal rispetto non adunò mai congresso di plenipotenziarij, e così fù ordinato al cardinal Ginnetti[91] di pratticare. E venendo il caso, che si giudicasse necessario qualche congresso, appartiene alla prudenza, et alla destrezza del mediatore il concertare anticipatam[en]te con essi la forma, nella quale ognuno per quella volta possa rimaner sodisfatto.
22. Rare volte si muova, per andare a trovar i plenipotenziarij e solam[en]te in caso di necessità; e trovando quelli d’un principe, vada parimente a trovar quelli [437–438] degli altri, facendone nascere l’occasione quando il negotio per se stesso non la portasse. La qual circospettione si de[v]e havere in ogni operatione, per mantenere, con l’egualità del trattare, la confidenza d’ognuno. Nel rimanente aspettar che i plenipotentiarij vengano a trovare il mediatore, così richiedendo la dignità del carattere, e la natura del ministerio.
23. Ricordare spesso a ciascuna delle parti che si tira addosso un grande odio de popoli esausti dal dispendio, ed abbattuti dal furor della guerra chi frapone ostacoli, o’ dilationi alla pace, facendo perciò conoscere di non inclinarvi. Dalla quale opinione, e dal qual odio è facile il giudicare qual infamia, e qual danno possa derivare in chi n’è creduto l’autore.
24. Non tener corrispondenza apparente con principi, o altri personaggi, i quali possano esser sospetti ad alcuna delle parti.
25. Tener da se lontani certi religiosi, o altri, i quali a titolo di contribuir l’opera loro alla trattatione della pace sogliono offerirsi al mediatore apost[oli]co, i quali non essendo mossi da altro spirito che di vanità, o d’interesse, non sogliono havere ne prudenza, né fede. E di tali huomini faccendieri non ne mancano mai.
26. Proibir rigorosamente a suoi familiari che non conversino domesticamente co’ familiari de plenipotentiarij, e molto più di tener corrispondenza di lettere con alcuno intorno alle nuove del mondo, et in particolare del congresso. E guardarsi che in casa sua non si leggano fogli d’avvisi di sorte alcuna.
27. Ma, com’io diceva, saprà V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma nella conferenza, che ha da tenersi per render la pace all’Europa, fare apparir meglio in prattica le soprad[ett]e regole che altri esprimerlo con parole.
28. So’ esser parimente soverchio, havendo una piena cognitione della sua pietà christiana l’esortarla a quella religiosa, et esemplar forma di vivere, la qual si richiede in chi ha alcuno de caratteri, che sono in lei, e particolarmente oltre monti ove si [438–439] osservano con occhio curioso gli andamenti del nunzio apost[oli]co, come di un esemplare della pietà romana, e della condizione de prelati di questa corte, com’ella havrà potuto per esperienza conoscere nel corso della sua nunziatura in Vienna, città per altro amica di Roma, e del nome italiano.
29. Gran campo insomma havrà facilmente la pietà di V[ostra] S[ignoria] Ill[ustriss]ma di recare altrui edificatione, e profitto già che il zelo dell’honor di Dio, et il rispetto della salute publica attese le condizioni offerte da gli stati di Ollanda intorno al decoro del nunzio apost[oli]co, par che consiglino S[ua] S[anti]tà di farla passare a Nimega, città situata nel dominio di Ollanda dove oltre i calvinisti nativi, che vi sono in gran numero, e molti ministri di principi eretici, concorreranno alla curiosità del teatro, et alla fama del nunzio apost[oli]co gli eretici di più scelta erudizione, e fortuna, et i predicanti di più chiaro grido avidi di censurare, e di accreditar nella persona, e nella famiglia del nunzio le calunnie che spargono contro questa corte i foglietti segreti, e i rapporti di curiali mal sodisfatti, o di frati apostati. Onde è necessario d’esser non solamente dotato di pietà, ma cauto, e circospetto, tanto nelle azioni propie, quanto in quelle della famiglia, i costumi della quale portano seco la presuntione d’esser dell’istessa natura, che quelli del padrone, o’ almeno che questi sia in tenerla a freno trascurato, e perciò reo anch’egli dello scandalo che ne segue.
30. Converrà di astenersi da ogni sorte di conviti, e conversazioni d’allegria, allegando in iscusa le sue indisposizioni, sì per dare esempio di sobrietà, e d’astinenza come per non esporsi al pericolo di qualche maggior libertà di parlare, o di udir cose che potessero mettere altri in ombra, o lei in impegni; oltre l’intervento quasi inevitabile di ministri eretici, de quali [439–440] sicome non dovrà ella parlar male, mostrandosi più tosto verso di loro amorevole, e cortese nelle occasioni di trattarne; così dovrà fuggirne il commercio con le limitationi, e cautele, che poi si diranno secondo la disciplina della chiesa, e l’antica traditione, per non cader nell’error di alcuni, i quali con titolo specioso, ma falso di addolcire, e cattivar l’eresia, consigliano, e pratticano diversamente.
31. I plenipoentiarij de principi compariranno con numerosa famiglia, e sì nelle livree come nella tavola, ne cavalli, et in ogni altra comparsa vorranno, che soprabbondi il lusso, e la prodigalità, riponendo in ciò, la riputatione propia e del principe, che gl’inviò, facendosi a credere, tanto più d’obbligarlo, quanto rappresentano la persona di lui con più superbo, e più splendido trattamento. Vos autem non sic.[92] Deve in ciò V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma fare apparir la differenza che è tra la gloria del secolo, l’umiltà della chiesa, ricordandosi che Nos autem gloriari oportet in cruce Domini,[93] e che ogni splendore, e grandezza dell’ord[in]e ecclesiastico ha origine della povertà, dall’astinenza dall’umiltà degli apostoli, e di Christo medesimo la cui imitatione, sicome è debito preciso de suoi seguaci, così è il fregio più riguardevole del suo vicario in terra, e de ministri di esso. E se mai è stato tempo di professar questa dottrina, e questa verità, ora è giunto che siede nella catedra di S[an] Pietro un pontefice di quello spirito, e di quella virtù, la qual sospirata lungamente dai voti della christianità, è succeduto finalmente a di nostri di adorarla sul trono. Intesero bene addentro, in che consista la dignità, e la riputazione del prelato i padri del concilio quarto cartagineso,[94] descrivendola al cap[itolo] 15 con le seguenti parole usate a suo luogo con poca mutatione dal tridentino:[95] Ut episcopus vilem suppellectilem et mensam ac victum pauperem habeat, [440–441] et dignitatis suae authoritatem fide et vitae meritis quaerat.[96] E pratticò maravigliosamente, et a gran decoro della Sede Apost[oli]ca, questa massima monsig[no]r Fabio Chigi[97] (per riferir tra molti un esempio recente che habbiam potuto veder co’ nostri occhi), il quale affermano quei, che a lui furono familiari, e domestici in Munster, che povero di suppellettili, e di famiglia, e molto parco nel vitto, per sovvenire il bisogno de poveri, si conciliò in quelle parti con l’esemplar suo vivere, quella veneratione, la qual passando poi in Italia, et a questa corte, lo sollevò con tanto applauso di tutti a gli honori, et alle fortune, che a noi son note. Ne potrebbono mai o gli editti della repubblica di Ollanda, o l’autorità de plenipotentiarij cattolici, o la ragion sacrosante delle genti render V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma tanto sicura in Nimega del rispetto dovuto alla qualità del grado, et al titolo della sua missione quanto potrà accertarnela l’assistenza, e l’uso di quella virtù, la qual si honora ancor fra barbari, e fra nemici.
32. Tenendosi ella dunque dentro i termini di un trattamento moderato, e frugale fino però a quel segno che la sua prudenza giudicherà non desdire al suo posto fra il debito della modestia ecclesiastica e la necessità di accomodarsi all’uso de tempi, e del luogo, ove si troverà; non mancherà alla generosità sua campo di farsi onore, e di comparir con più lode, impiegando in elemosine, et in altre opere pie il denaro, il quale potrebbe per altro spendere in lussi profani, sicura d’incontrare in ciò pienamente non meno il publico applauso, che il gusto di S[ua] S[anti]tà.
33. Non molto doppo, ch’ella sarà giunta in Colonia, le sarà inviato breve d’indulgenza, per invitare i fedeli a raccomandare a Dio l’esito prospero della [441–442] sua missione. La quale indulgenza però non sarà in forma di giubileo per essersi questo conceduto a cotesti popoli ultimamente con occasion dell’anno santo già terminato. Perché se bene la conferenza per tenersi in Nimega, dovendo ella però anche in caso di passar colà, trattenersi in Colonia, per prender lingua, e per dar sesto all’economia, conviene in ogni maniera che al suo primo arrivo in Colonia dia saggio della fiducia che deve riporsi sopra ogni altra cosa, e che S[ua] B[eatitudine][98] intieramente ripone nel divino aiuto, e nel dator della pace. Tanto più, che in Colonia potrà sodisfare a questo debito in ogni forma più solenne dove in Nimega converebbe, o di non farlo, o solamente in forma privata, e come di nascosto.
34. Si è dubitato fino a quest’ora, se convenisse al ministro apost[oli]co il dimorare in Nimega. E questo dubbio diede occasione di pensare a qualche luogo vicino, come a Cleves, a Ravestain, et ad un monastero poco distante. Volle S[ua] S[anti]tà intenderne il parere d’una congregatione de cardinali, che si trovavano in Roma, versati prima del cardinalato, nel maneggio di regie nuntiature. Non ha però fino ad ora intorno a questo punto determinata cosa alcuna. E quando S[ua] S[anti]tà publicò in concistoro la deputatione di V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma al trattato di pace parlò in maniera che lasciava la strada aperta a deliberar ciò che havesse poi consigliato il tempo, e l’opportunità. Riferirò qui le parole istesse, alle quali potrà osservare, che sono stati coherenti, et il breve della deputatione, e le lettere da me scritte a V[ostra] S[ignoria] I[llustrissima],[99] et ogni altra cosa ordinata, o commessa con tal maniera.
35. Decrevimus itaque Coloniam allegare venerabilem fratrem Aloysium patriarcham Alexandrinum, virum praeter generis claritatem, dotesq[ue] alias ingenij dexteritate, et diuturno rerum usu praestantem, et quem conditio mu[442–443]neris, quo apud caesarem fungitur, erudire satis potuit de rebus in conventu Noviomagensi tractandis. Is ubi Coloniam venerit, et quidem expedito itinere, sicut ipsi mandavimus, conferre se poterit, circumspecto prius, et diligenter explorato regionis illius, et praesentium rerum statu, ad locum alique[m] Noviomago proximum, vel etiam Noviomagam ipsum, si id, et Sedis Ap[osto]licae dignitas ferre, et causae publicae ratio, in qua vera dignitas sita est, postulare videbuntur.
36. Ma di quello che circa il passare a Nimega, o in quella vicinanza verrà quì stabilito, sarà V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma avvisata a suo tempo con lettere particolari.
37. Dovunque ella si troverà, quando comincierà ad esercitar la mediatione, dovrà intendersi coi nuntij di tutto ciò che anderà occorrendo sicome a loro è stato di già ordinato d’intendersela con esso lei, insorgendo continove difficoltà, le quali devono spianarsi alle corti. Ne accaderà di aspettar gli ordini di Roma in tener questa corrispondenza coi nunzij quando il differir potesse esser di nocumento al negotio.
38. Il principale, e quasi unico oggetto, che V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma ha da proporsi in questa mediatione, deve essere consentaneo, ed uniforme a quello che si è proposta S[ua] B[eatudin]e istessa in appoggiare al valore, et alla fede di lei, la mediatione medesima, cioè la riconciliatione de principi christiani, affine di sollevare i popoli dal flagello di si cruda guerra, e di armarli a difesa della causa publica, contro l’odio implacabile, e la smisurata potenza del turco. Non è però ch’ella non debba stare attenta alle opportunità, che facilmente si presenteranno di promovere i vantaggi della religione cattolica, et impedire, che nelle capitolationi della pace non ne venga inserita alcuna pregiuditiale alla med[esi]ma religione, o all’autorità di questa Santa Sede, sicome [443–444] ci fa temere la pretensione subodorata de principi eretici confederati in riguardo all’aiuto prestato a gli austriaci con le armi loro, et al dispendio di denaro, e di sangue perciò sofferto. In ordine a che deve tenerci desti l’esempio de gravi pregiuditij che nella pace di Munster[100] furono inferiti a beni sacri, et alla libertà della religione. Onde si come allora Innocentio X.o[101] prevedendo quella rovina ordinò con breve apost[oli]co a mons[igno]r Fabio Chigi di protestar contro le conventioni pregiuditiali alla chiesa, com’egli eseguì, e se ne publicò poi la bolla,[102] così dubitando ora S[ua] S[anti]tà, benché con timore assai più remoto di simil danno, pensa di scrivere a lei, a suo tempo un simil breve, per valersene quando ne venga il bisogno, convenendo tratanto il tenerlo celato p[er] non irritar gli eretici senza necessità, coi quali se bene V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma non deve haver commercio, né ingerirsi ne fatti loro, consiglia con tutto ciò la charità, e la mansuetudine christiana, e l’esempio de santi antichi, e moderni di fuggire ogni occasione di offenderli, non havendo sdegnato S[ant’]Agostino di chiamarli anche nel fervore della disputa col nome di fratelli.
39. Corre voce fra gli alemanni che il conte palatino,[103] sia per fare ogni sforzo di guadagnare nel presente trattato, i vescovati di Vormasia [sic], e di Spira, de quali ha già usurpati molti membri, e giurisdittioni, e non cessa ora con occulte insidie, ora con guerra aperta, di occupare il restante. E sono pochi mesi che tentò di venir con gli arcivescovi di Magonza,[104] e di Treveri,[105] il primo de quali ha Vormatia in amministrazione, l’altro Spira, ad un accordo molto pregiuditiale a quelle cattedrali. Ma dall’uno, e dall’altro di quei prelati fù reietto virilmente il trattato.
40. Si vocifera parimente in Germania che la casa di Brunsvich pretenda d’incorpo[444–445]rar a suoi dominij il vescovato, e la diocesi d’Hildeseim, e di estinguere l’alternativa del vescovato Osnaburgense posseduto nell’ultimo turno dal cardinal di Varsemberg,[106] della casa di Baviera.[107] Le quali due chiese sono l’unica repliquia della fede romana, e l’unico sostegno di quei cattolici in tutta la superiore, e inferiore Sassonia. Di che giustamente temendo il capitolo hildesimense, ne primi giorni del pontificato di S[ua] S[anti]tà con occasione di congratularsi della sua esaltatione, si raccomandò caldamente alla sua paterna protezione, accioché ordinasse a chi verrebbe dichiarato legato, o nunzio straordin[ari]o al congresso, di opporsi vivamente a tal tentativo. E S[ua] S[anti]tà commiserando il bisogno, ha promessa loro ogni più valida assistenza, sicome ha V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma potuto vedere dal breve[108] che le settimane passate le fù da me inviato, per trasmetterlo al med[esi]mo capitolo, accompagnandolo con espressioni conformi, et invitando quei canonici ad intendersi con lei nelle loro occorrenze. Vuol perciò S[ua] S[anti]tà, ch’ella udendo parlar di tal materia, si opponga con ogni spirito, insistendo non solam[en]te, perché non si determini alcuna cosa pregiuditiale a detti vescovati, ma perché ne pur se n’introduca ragionamento, se sarà possibile.
41. E anche da temersi, che gli acquisti fatti in questa guerra dal vescovo di Munster[109] del ducato di Verda, e di una gran parte del ducato di Brema, situati lungo il Visurgi, e poco distanti dalla sua diocesi, non vengano intercetti, o almeno defalcati dall’ingordigia de principi eretici confinanti, e particolarmente della casa di Brunsvich che gli circonda. Il qual timore ha origine dall’ingordigia, e violenza ereticale, esperimentata pur troppo con ignominia, e danno eterno del nome cattolico nella pacificazione di Munster, e molto più da ciò che accadde gli anni passati al vescovo med[esi]mo nella contea di Benthen, e di [445–446] Lignì,[110] le quali da lui ritolte con la forza a gli Ollandesi, che le havevano già usurpate al suo vescovato, mentre si trattava in Roma di riunirvele, e d’introdurvi l’esercitio, e la disciplina della religione cattolica, fù egli dall’armi della lega costretto a renderle.
42. Confida con tutto ciò S[ua] B[eatudin]e nella pietà, e nella giustizia di cesare, che non vorrà tollerare che si ponga in campo da Brunsvicesi, o da altro principe eretico, una tal pretensione, non che favorirla, o promoverla, qualunque titolo, o pretesto allegassero essi di rifacimento di danni, o di spese.
43. V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma dunque invigilerà attentamente a questo affare, non tralasciando parte alcuna della sua efficacia, ed attentione, per impedire l’effetto, mentre S[ua] S[anti]tà interporrà al med[esi]mo fine ogni ufficio appresso S[ua] M[aes]tà Cesarea, et al re cattolico.[111]
44. Nel tempo istesso dovrà V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma procurare per ogni via, di migliorar la conditione della religione, e delle persone cattoliche. E per quello, che appartiene a catt[oli]ci del dominio di Ollanda, ha già S[ua] S[anti]tà impiegato, come ella ben sa, ogni più fervido ufficio e non lascerà d’impiegarlo coll’Imper[ato]re,[112] e col re di Spagna, accioché interpongano questi l’autorità loro con gli stati di Ollanda p[er] indurgli a concedere universalmente a cattolici, i quali vivono sparsi per le terre del loro dominio, quella libertà, et immunità, la qual godono i cattolici abitanti in Amsterdam. Intorno a che potrà ella caminar di concerto col vescovo castoriense vicario apost[oli]co nel distretto di Ollanda,[113] huomo, per quanto s’intende et indicano le sue attioni, pio, e zelante della salute delle anime, e de progressi della nostra santa fede, e ben veduto in quelle parti. Che se non riusci alla pietà austriaca, come V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma avvisò con sua lettera sotto li 13 di decembre passato, d’indur gli stati ad alcuna concessione favorevole a cattolici, essendosi [446–447] protestati di non voler più tosto entrare in lega, potrebbe essere che la costitutione delle cose presenti, e gli accidenti di questa guerra, e la necessità di tenersi in avvenire amici gli austriaci, per difesa della propia libertà, gli determinasse a compiacer le m[aest]tà loro, quando queste seriamente intercedano. Al che per disporgli, potrà V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma, oltre i motivi che le verran suggeriti dalla prudenza, et eruditione sua propia, valersi ancora di quelli, che havrà saputo ritrarre dalla scrittura[114] sopra tal materia già publicata dal baron dell’Isola,[115] giaché ella si trova questa nelle sue mani, come accennò nella med[esi]ma lettera.
45. La forte, e populosa terra di Mastrich, quando si fermasse in mano degli ollandesi, sarà necessario il fargli obligare a mantenervi libero l’esercizio della religione catt[oli]ca, e delle collationi pontificie, in quella maniera almeno che si pratticava anche negli ultimi anni, prima che cadesse in mano de francesi; nel qual tempo, tanto la dataria, quanto la fede ortodossa, godevano in Mastrich quasi la libertà istessa che godano ordinariam[en]te ne paesi cattolici.
46. Da un incendio, il qual danneggiò grandemente nel 1657 il palazzo episcopale, e la cattedrale di Ruremonda, presero occasione i ministri regij di Spagna di supplicare ed ottennero l’impositione d’una pensione di 6000 fiorini sopra la chiesa di Gante per diece anni, a titolo di ristorar quella di Ruremonda. Dalla qual concessione passarono essi all’arbitrio di ritenersi 3200 fiorini annui che dalle finanze di Gheldria si sborsavano al vescovo ruremondese, considerandolo, per l’acquisto di tal pensione, benché temporanea, e destinata ad altr’uso, che ad alimentare il vescovo, sufficientemente provisto. Giunto poi l’anno 1670, ch’era il termine dell’indulto, fecero istanza di rinovarlo per diece altr’anni. Il che ricusando la Santa Sede, non per questo s’indussero essi allo sborso delli sudetti [447–448] 3200 fiorini p[er] alimento del nuovo nominato vescovo di Ruremonda.[116] Si che non havendo egli assegnamento p[er] vivere, si astenne di spedir le bolle del vescovato, e quella povera chiesa è rimasta vacante fino a quest’ora, essendo finalmente convenuto alla Sede Apost[oli]ca di conceder nuovo indulto di pensione sopra l’istessa chiesa di Gante.
47. Ha dunque V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma da sapere che la somma di 3200 fiorini, che si pagavano al vescovo di Ruremonda da finanzieri regij, non era gratuita, ma succeduta in luogo d’una prepositura, e di non so qual priorato, che prima costituivano una mensa assai pingue alla chiesa ruremondense. Ma ceduti poi dall’arciduca Alberto[117] a gli ollandesi in un accordo, che fece con essi 40 e più anni sono, e ricusando il vescovo di quel tempo d’acconsentirvi, fù necessitato il med[esi]mo arciduca, per acquistarlo, di obligar le finanze della Gheldria nell’annua somma sud[dett]a a favor del vescovo pro tempore. E quando non fosse intervenuto un titolo si giusto di ricompensar la mensa di Ruremonda era astretto l’arciduca, et ora è similmente tenuto il re cattolico possessor della Fiandra a mantener la dote alla med[esi]ma chiesa di 3000 ducati di camera come s’impone obligatione a Filippo 2.o re di Spagna, et a successori di lui nelle provincie di Fiandra, dalla bolla dell’erezione di Ruremonda[118] fatta da Paolo IV[119] con molte altre cattedrali in Fiandra coll’indulto a favor de medesimi re di nominare alle sedi vacanti, correspettino alla dote sud[ett]a. Le quali ragioni, benché più volte esposte, e con brevi, e per via si del nunzio apost[oli]co in Madrid,[120] come dell’amb[asciato]re catt[oli]co residente in Roma,[121] non hanno mai operato alcun effetto.
48. Giaché dunque il trattato di pace porterà seco l’accomodamento di molte cose accessorie alla controversia principale, e nelle risolutioni, che dovranno prendersi, [448–449] o di restitution fra le Parti, o di permuta fra Collegati, si darà facilmente campo a lei di procurar la reintegrazione della povera chiesa di Ruremonda nella prepositura, e nel priorato sud[ett]o; V[ostra] S[ua] Ill[ustrissi]ma s’interporrà a questo fine con tutto il suo spirito, intendendosene coll’internuntio di Fiandra[122] informatissimo di questo fatto. Ma insieme ancora con tutta la sua destrezza, avvertendo sempre di mantenersi il credito dell’indifferenza necessaria alla consecutione dell’intento primario, che è di quietar le discordie, e riunire in vincolo di charità i principi christiani. Quello, che io dico di Ruremonda, intendo che sia detto ancora di altre chiese, e di altri paesi cattolici, i quali soffrendo da gli eretici convicini gravi perdite, e vessationi, ricorreranno facilmente al patrocinio di chi rappresenta la persona, e la charità apostolica del commun padre de Fedeli, in un’opportunità tanto singolare di sollevar gli oppressi, e di aiutar tutti. Non si stancherà perciò ad immitat[io]ne di chi l’invia d’abbracciare, e d’interporsi a pro loro con quell’efficacia che potrà riuscir più fruttuosa dentro i termini della prudenza, e circospettione sua propia.
49. Gl’interessi della regina di Suetia[123] sono grandemente a cuore a S[ua] S[anti]tà e de[v]ono esserle p[er] ogni rispetto. Vuol perciò che V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma in procurar che S[ua] M[aest]tà venga reintegrata o in tutto, o in parte da Brandeburg, il quale ora occupa i beni del suo appanaggio, si adoperi con vigore simile a quello, col quale si adoprerà p[er] i vantaggi della nostra santa fede appresso l’imperatore, et altri principi cattolici confederati, perché inducano Brandeburg a sodisfarla, mentre di buona giustizia gli acquisti da lui fatti sopra la Suezia, de[v]ono passar cum eodem onere, non havendo la regina commessa cosa, che la condanni a ragion di guerra, e la privi delle sue sostanze. Ma circa questo affare potrà V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma essere istrutta copiosam[en]te delle ragioni di S[ua] M[aes]tà da chi comparirà in nome di lei alla conferenza. [449–450]
50. Al p[ri]n[ci]pe di Furstemberg[124] ancora desidera N[ostro] S[igno]re di prestare la sua paterna assistenza, come non ha cessato di pratticar fino ad ora, ma col titolo dell’immunità ecclesiastica.
51. Il fratello di lui, mons[igno]r vescovo d’Argentina,[125] porterà al congresso le querele d’esser stato spogliato p[er] decreto cesareo del possesso, e de proventi dell’insigne abbadia di Stablò dell’ordine di S[an] Benedetto, con haverne l’imper[ato]re commessa l’amministratione a mons[igno]r arcivesc[ov]o di Treveri, il quale in virtù del sud[ett]o decreto attualmente l’amministra, come anche delle rendite d’un suo canonicato nella cattedrale d’Hildeseim, e di altri beni ecclesiastici ch’egli, oltre il vescovato di Argentina, possedeva in Alsatia.
52. Non ha lasciato S[ua] S[anti]tà a requisitione di lui di ordinare alli nuntij di Vienna,[126] e di Colonia[127] che passassero ufficij in nome di S[ua] S[anti]tà appresso l’imper[ato]re, e l’elettore di Treveri, et appresso ogni altro, il qual potesse contribuire autorità o consiglio alla reintegratione di quel Prelato.
53. Con l’istessa misura, e circospettione appunto è mente di S[ua] B[eatitudine] che V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma si adoperi in questo affare, venendosene a parlar nelle negotiationi del congresso, e venendone ella richiesta p[er] parte del med[esi]mo mons[igno]r vescovo di Argentina.
54. I missionarij apostolici nella China, nella Coccincina, e nel Tunchino ricevono continove vessationi con grave scandalo, e detrimento d’infinite anime nell’ esercitio del loro ministerio da ministri regij, o di Spagna, o di Portugallo, che pratticano in quei mari, et hanno dominio in quelle riviere. Dalli spagnuoli, perché gli hanno sospetti, come francesi (che questa natione ordinariamente intraprende le missioni di quei paesi) da portughesi, perché gli riguardano, come pertubatori della giurisdizione episcopale in quelle provincie, delle quali già padroni nominavano p[er] indulto apost[oli]co, e pretendono [450–451] di nominar tuttavia i vescovi alle chiese, che vi eresse in prima la pietà de i re portughesi, benché hoggi siano in poter de pagani, o de gli eretici di Ollanda. Il caso succeduto ultimamente nella persona di mons[igno]r vescovo di Elipoli vicario apost[oli]co al Tunchino,[128] huomo di conosciuto zelo, e d’incomparabil virtù, il quale sotto vani pretesti tenuto prigione tre anni nell’isola di Manila, dove era stato balzato dalla tempesta nell’andare al Tunchino, fù i mesi passati trasportato in Siviglia e doppo molti ufficij del nuntio in Madrid finalmente rimesso in libertà, ha grandemente commosso l’animo di S[ua] B[eatudin]e, ed eccitata la sua paterna charità a fare ogni opera, perché in avvenire non succedano più simili casi. Perciò aprendosi, nel congresso, qualche opportunità di entrare in questa materia, desidera N[ost]ro Sig[no]re che V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma si adoperi con tutto il suo spirito a favor dei sudetti missionarij, accioché non vengano pertubati in un ministerio così importante, e che è la più degna, e la più diletta fra le cure apostoliche di Sua Santità. Non mancherà chi l’informi distintamente di quanto occorre loro presentemente, et in particolare d’un credito di grossa somma, che hanno con gli ollandesi p[er] conto di certo vascello da loro comprato, del qual credito si crede che siano per fare istanza i ministri francesi.
55. Da che l’eresia occupò la città di Basilea, che fù intorno al 1530 risiedono i vescovi pro tempore in Brontruto[129] terra della diocesi di Bisanzone, et il capitolo in Friburg piccola città nella diocesi di Costanza, spogliati l’uno, e l’altro non solo degli ornamenti della dignità, ma della maggiore, e più nobil parte delle loro sostanze p[er] mantenerla. Rimangono con tutto ciò all’uno, et all’altro alcune reliquie dell’antica conditione, possedendo il vescovo, oltre le poche rendite della mensa episcopale, alcune giurisditt[io]ni, et alcuni feudi [451–452] et il capitolo diversi terreni, che l’alimentano, ma perchè tanto le giurisdittioni, e feudi del vescovo,[130] quanto i terreni del capitolo sono situati in paese soggetto alla corona di Francia, dove questa confina co’ suoi avversarij, l’un e l’altro è costretto di provare i travagli, che nascono ordinariamente dalle gelosie di stato in tempo di guerra. Al vescovo viene intercetto l’acquisto del dominio repolstinense,[131] il qual per morte dell’ultimo investito, essendosi devoluto alla chiesa di Basilea, se n’è intruso al possesso il conte palatino di Birchenfeld,[132] genero dell’ultimo possessore,[133] non con altro titolo, che della pretesa investitura ottenutane dal re christianissimo, a cui favore egli milita nella presente guerra. È perciò il med[esi]mo vescovo, col mezzo di monsig[no]r nunzio in Lucerna,[134] ricorso al favore di S[ua] S[anti]tà, la quale tenendosi in debito d’abbracciar vigorosamente un affare sì giusto, e sì degno del suo paterno patrocinio, oltre gli ufficij che pensa di passare a dirittura con S[ua] Maestà Christianissima,[135] ha voluto che io incarichi al zelo di V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma la tutela di questa causa nella trattatione della pace, adoprando tutti quei mezzi, che senza dare ombra alle parti, o recar pregiuditio al negotio principale, vagliano a reintegrar mons[igno]r vescovo nelle sue ragioni, e nel possesso di d[ett]o dominio. Al qual fine la verrà trasmessa da mons[igno]r nunzio in Lucerna, o dal vescovo med[esi]mo di Basilea una scrittura contenente le sue ragioni.
56. Al capitolo poi sono stati con editto Regio confiscati i beni, e le rendite esistenti nel dominio di Francia, come di gente, la qual vivendo in paese nemico, converte a danni della Francia i frutti che ne ritrae. Essi ancora ridotti perciò alla necessità ultima, sono ricorsi alla protezione di S[ua] S[anti]tà, d’ordine [452–453] di cui io ho scritto di buon inchiostro al nunzio in Parigi,[136] perché assista loro presso quel re e S[ua] S[anti]tà med[esi]ma ha parlato con gran premura a questo s[igno]r amb[asciato]r di Francia,[137] perché in nome della S[anti]tà S[ua] raccomandi al re la loro causa. Et ora ha commesso a me di scrivere a V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma che ne intraprenda la difesa colla circospettione accennata. Ma faccia in modo che quei poveri canonici conoscano di non havere implorato in vano il paterno aiuto di S[ua] S[anti]tà. L’essere essi ecclesiastici, il comporre un istesso corpo col vescovo di Basilea p[ri]n[ci]pe neutrale, il non havere altro negotio in Friburg, che di sodisfare alle funtioni canonicali, sono circostanze, le quali, sicome gli esimono dal sospetto, così dovrebbono esimerli dall’editto. Preme grandemente a S[ua] S[anti]tà che un capitolo così riguardevole, e conservatosi si lungamente fra tante angustie, non perisca, come succederà necessariamente, se non si sottrae quanto prima alla presente oppressione. Da mons[igno]r nunzio in Lucerna, o dal capitolo med[esi]mo sarà V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissim]a[138] più appieno informata del misero stato di esso, e de mezzi p[er] liberarnelo.
57. Clemente nono[139] di Sa[nta] me[moria] concedette al re christ[ianissi]mo dritto di nominare ai benefitij della Lorena, in virtù del quale gode il re una facoltà molto più ampla sopra i beni sacri di quel paese, che non gode in Parigi p[er] concessione del concordato, rimanendo all’incontro la Sede Ap[osto]lica priva d’ogni collatione in Lorena.
58. I lorenesi però del ducato di Bar pretendono che d[ett]o indulto non si estenda a quella parte per capo, che la sovranità di essa appartenga al duca di Lorena,[140] non al re di Francia, allegando in prova di ciò il trattato fra il re Carlo nono[141] et il duca Carlo[142] nel 1571, confermato poi nel 1576 da Arrigo terzo[.][143] [453–454]
59. Intendesi che per parte del duca di Lorena V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma sarà informata sopra questo part[icola]re, accioché voglia, come d’interesse di questa Santa Sede prendersi cura, e farne seguir le dichiarationi opportune. Non può S[ua] S[anti]tà trascurar l’occasione di reintegrar nelle sue ragioni la Sede Apostolica. Lascia però alla prudenza di lei la forma di governarsi in intraprendere, et in condur questo affare, dandone qua puntuale avviso. Et altro per hora non occorrendomi, che di accompagnarla con la benedittione apostolica, che S[ua] S[anti]tà mi ha comandato di compartirle in suo nome, in testimonio del paterno amore, col quale rimira la persona, e la virtù di lei, prego il Sig[no]re che la conduca felicem[en]te al luogo destinato, e la riconduca poi qua colma di merito, e d’applausi p[er] un affare si grande felicemente condotto. E le bacio le Mani. Roma li 3 Aprile 1677[.]
D[i] V[ostra] S[ignoria] Ill[ustrissi]ma[144] Ser[vito]re Il Card[ina]l Cybo
© 2023 bei den Autorinnen und den Autoren, publiziert von De Gruyter.
Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 International Lizenz.
Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- Jahresbericht des DHI Rom 2022
- Themenschwerpunkt ‚Italien‘: Image und Klischees in der internationalen Musik- und Mediengeschichte der Nachkriegszeit
- Fakturen eines Faszinosums: ‚Italien‘ als multimedialer Assoziationsgegenstand
- „Was willst du in Milano?“
- In stile italiano
- Ikonen und Klischees
- Napoli fürs Sofa
- Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein revisited
- Artikel
- Benevento and Salerno
- Dei monasteri e di altre chiese
- Signorie e monasteri nella Sicilia normanna
- Frieden um jeden Preis?
- Il soggiorno di Caterina da Siena a Pisa nel 1375
- Blood Libels between Trento and the Bodensee
- Eine Quellengattung im Spektrum der römischen Überlieferung
- Francesco Barberini als Politiker
- Beyond Protest
- Frieden vermitteln auf neuem Terrain
- Il destino delle opere d’arte di proprietà ebraica sotto la Repubblica Sociale Italiana
- Riconversione e Ricostruzione
- „Rote“ Städtepartnerschaften als die besseren kommunistischen Beziehungen im geteilten Europa?
- Forschungsberichte
- Recent German Research on Good and Bad Deaths in Medieval Narrative Sources
- Neue Forschungen zu Leonardo da Vinci als Ingenieur
- Sul ritrovamento di alcuni documenti del processo dell’Inquisizione agli ebrei portoghesi di Ancona (1556)
- ‚Rossini renaissance(s)‘ e discorsi identitari italiani
- Strukturbrüche
- Forum
- Dante 2021
- Circolo Medievistico Romano
- Circolo Medievistico Romano 2022
- Rezensionen
- Verzeichnis der Rezensionen
- Leitrezensionen
- Die zwei Dekretalenzeitalter im Vergleich
- Ehrenvolles Scheitern und ruhmreiches Nachleben
- Maritime Verflechtungsgeschichte(n)
- Allgemein, Mittelalter, Frühe Neuzeit, 19.–20. Jahrhundert
- Verzeichnis der Rezensentinnen und Rezensenten
- Register der in den Rezensionen genannten Autorinnen und Autoren
Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- Jahresbericht des DHI Rom 2022
- Themenschwerpunkt ‚Italien‘: Image und Klischees in der internationalen Musik- und Mediengeschichte der Nachkriegszeit
- Fakturen eines Faszinosums: ‚Italien‘ als multimedialer Assoziationsgegenstand
- „Was willst du in Milano?“
- In stile italiano
- Ikonen und Klischees
- Napoli fürs Sofa
- Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein revisited
- Artikel
- Benevento and Salerno
- Dei monasteri e di altre chiese
- Signorie e monasteri nella Sicilia normanna
- Frieden um jeden Preis?
- Il soggiorno di Caterina da Siena a Pisa nel 1375
- Blood Libels between Trento and the Bodensee
- Eine Quellengattung im Spektrum der römischen Überlieferung
- Francesco Barberini als Politiker
- Beyond Protest
- Frieden vermitteln auf neuem Terrain
- Il destino delle opere d’arte di proprietà ebraica sotto la Repubblica Sociale Italiana
- Riconversione e Ricostruzione
- „Rote“ Städtepartnerschaften als die besseren kommunistischen Beziehungen im geteilten Europa?
- Forschungsberichte
- Recent German Research on Good and Bad Deaths in Medieval Narrative Sources
- Neue Forschungen zu Leonardo da Vinci als Ingenieur
- Sul ritrovamento di alcuni documenti del processo dell’Inquisizione agli ebrei portoghesi di Ancona (1556)
- ‚Rossini renaissance(s)‘ e discorsi identitari italiani
- Strukturbrüche
- Forum
- Dante 2021
- Circolo Medievistico Romano
- Circolo Medievistico Romano 2022
- Rezensionen
- Verzeichnis der Rezensionen
- Leitrezensionen
- Die zwei Dekretalenzeitalter im Vergleich
- Ehrenvolles Scheitern und ruhmreiches Nachleben
- Maritime Verflechtungsgeschichte(n)
- Allgemein, Mittelalter, Frühe Neuzeit, 19.–20. Jahrhundert
- Verzeichnis der Rezensentinnen und Rezensenten
- Register der in den Rezensionen genannten Autorinnen und Autoren