Grubbe Media (Hrsg.): QUICK BUZZ. Das Vokabelduell. Deutsch. Sprachspiel. München: Hueber, 2015. – ISBN 978-3-19-699586-2. € 19,99.

Tatjana Krzemien

doi:10.1515/infodaf-2017-0043

Artikel Öffentlich zugänglich

Grubbe Media (Hrsg.): QUICK BUZZ. Das Vokabelduell. Deutsch. Sprachspiel. München: Hueber, 2015. – ISBN 978-3-19-699586-2. € 19,99.

Tatjana Krzemien

Veröffentlicht/Copyright: 27. Juni 2017

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Aus der Zeitschrift Informationen Deutsch als Fremdsprache Band 44 Heft 2-3

Rezensierte Publikation:

Grubbe Gerhard; Grubbe Media (Hrsg.): QUICK BUZZ. Das Vokabelduell. Deutsch. Sprachspiel. München: Hueber, 2015. – ISBN 978-3-19-699586-2. € 19,99.

250 doppelseitig bedruckte Spielkarten, eine Tischglocke, 2–6 Spieler ab 10 Jahren und ca. 20 Minuten Zeit – mehr braucht es nicht für das Sprachspiel QUICK BUZZ, um, wie es auf der Verpackung heißt, „mit Spaß und Action“ deutsche Vokabeln zu lernen und zu trainieren.

Die Spielidee ist denkbar einfach: Der Spieler, der als erstes die Vokabel zum entsprechenden Bild der aufliegenden Karte weiß, schlägt auf die Glocke, nennt die Vokabel und erhält bei richtiger Wortnennung die Karte. Ist das Wort falsch, so geht diese Karte an den Mitspieler, der bisher die wenigsten Karten erspielt hat. Wer die meisten Karten sammelt, gewinnt. Sinnloses Klingeln, um z. B. Zeit zum Nachdenken zu gewinnen, wird sanktioniert. Da während des Spiels keine weiteren Regeln beachtet werden müssen, lässt es sich zügig umsetzen. Der Verpackungskarton ist auffällig bunt gestaltet und greift Motive des Inhalts auf. Mit einem Maß von 24,5 x 18 x 6 cm ist die Verpackung recht sperrig und lässt viel Spielmaterial vermuten. Dem ist jedoch nicht so, viel Stauraum bleibt ungenutzt.

Das Spiel QUICK BUZZ liegt neben Deutsch in den Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch vor. Im Gegensatz zu diesen vier weiteren Sprachversionen enthält die deutsche Ausgabe nur Bildkarten und keine Textkarten. Auf diesen Unterschied wird explizit in der Spielanleitung (1) wie auch auf der Homepage des Hueber-Verlages (https://shop.hueber.de/de/reihen-und-lehrwerke/quick-buzz.html; 20.09.2016) hingewiesen. Das 45-seitige Booklet in DIN A5 umfasst die Spielanleitung und ein Vokabelheft.

Sprachlich ist die Anleitung einfach verfasst, die Sätze sind angemessen kurz gehalten, informativ und gut verständlich. Auf der Doppelseite (2–3) zur Überschrift Vorbereitung und Spielbeginn wird neben einer Variante für Anfänger (Niveau A1) auch eine Variante für Fortgeschrittene (Niveau A2/B1) präsentiert. Wichtig für das Spiel ist der Hinweis unter TIPP, dass es oft nicht eindeutig ist, welches Wort das Bild auf der Spielkarte darstellen soll. Dazu kann ein Blick auf die Wortart oder die Themenkategorie, welche unter der Überschrift Redaktionelle Hinweise (4) näher beleuchtet wird, helfen.

Diese Uneindeutigkeit der Bilder hat Vor- und Nachteile. Von Nachteil ist, dass der Spielfluss unterbrochen wird, positiv anzumerken ist jedoch, dass gemeinsam geraten wird oder ein kurzes Gespräch zu dem Motiv entstehen kann. Findet die Gruppe keine Lösung, kann diese auf der Rückseite der Spielkarte nachgesehen werden. In der Tat sind viele der Bilder nicht eindeutig gezeichnet, aber gerade dies belebt das Spiel und stellt die Spieler auf verschiedenen Niveaustufen vor zu meisternde Herausforderungen. Die Variante für Fortgeschrittene (Niveau A2/B1) wird mit Textkarten gespielt, die in der deutschen Version nicht vorliegen (3). Um den angegebenen Zeitrahmen von ca. 20 Minuten nicht zu überschreiten, sollte zu Spielbeginn eine Anzahl der zu spielenden Runden festgelegt werden. Die Anmerkungen unter der Überschrift Unterschiedliche Sprachniveaus sind nicht auf die fremdsprachigen Spielversionen beschränkt, sondern können auch für die deutsche Ausgabe adaptiert werden. Um Lerneffekt und Chancengleichheit bei unterschiedlichen Niveaustufen zu erhöhen, wird vorgeschlagen, dass die Spieler 30 beliebige Karten aus dem Stapel auswählen. Von diesen sollen „10 Karten von den Spielern gemeinsam angeschaut, ,gelerntʻ und anschließend wieder unter die restlichen 20 Karten gemischt“ (3) werden. Wie diese Karten gelernt werden sollen, wird indes nicht erklärt. An dieser Stelle ist die Lehrkraft in ihrer Kreativität gefordert. Ob dies ein Manko des Spiels QUICK BUZZ ist, kann meines Erachtens nur jeder Spielleiter/Spieler individuell entscheiden.

Dankenswerterweise finden sich auf S. 4 des beiliegenden Heftes die sogenannten Redaktionellen Hinweise. Wie bereits erwähnt, findet sich auf der Kartenrückseite das Lösungswort. Bei Nomen steht immer der Artikel im Singular dabei. Der Spielleiter oder die Spielrunde kann entscheiden, ob der richtige Artikel zur Vokabel genannt werden muss. Auf der Vorderseite der Spielkarte befindet sich eine farbig umrandete Nummer, die mit der Vokabelliste (s. u.) korrespondiert. Die Farbe steht für eine der fünf Themenkategorien, in die die Karten unterteilt sind: „Zu Hause“, „Unterwegs“, „Die Welt beschreiben“, „Der Mensch“ sowie „Essen, Trinken und Kleidung“. Neben den Karten mit nur einem Bild gibt es auch welche, die zwei, durch einen Strich getrennte, Bilder zeigen und Gegensätze andeuten sollen. Am unteren Kartenrand rot unterlegt ist die Wortart Nomen, Verb, Adjektiv, Adverb oder Präposition angegeben. Leider finden sich weder in der Spielanleitung noch in den redaktionellen Hinweisen Angaben, wie die fünf Themenkategorien bzw. Wortarten während des Spiels genutzt werden können. Hierin liegt jedoch auch eine Stärke des Spiels und die Chance für den Spielleiter bzw. die Spielgruppe aktiv zu werden und selbst zu entscheiden, ob gezielt nach Themenkategorien gespielt oder bestimmte Wortarten spielend erarbeitet werden sollen.

Gut gelungen ist die tabellarische, insgesamt 750 Vokabeln umfassende Vokabelliste. Sie liegt in gedruckter Form den fünf Sprachversionen bei. Zudem kann sie, wie auch die Spielanleitung, in den Sprachen Arabisch, Polnisch, Russisch und Türkisch auf der Internetseite des Verlages heruntergeladen werden. Die Vokabeln 1–250 sind in allen fünf Versionen identisch. Die Vokabeln 251–500 kommen lediglich in den vier Sprachversionen als Textkarten vor, die Vokabeln 501–750 sind der deutschen Ausgabe vorbehalten. Sämtliche deutsche Vokabeln sind mit Lautschrift abgedruckt, die fremdsprachlichen Übersetzungen weisen die Lautschrift nur bei den ersten 500 Wörtern auf. Im hinteren deutschen Teil (501–750) sind lediglich die Übersetzungen angegeben.

Leider ist die Vokabel Laster (637) alphabetisch am Ende der Liste unter dem Buchstaben L angeordnet (nach dem Nomen Liter). Korrekterweise müsste sie aber vor dem Adjektiv laut (626) eingefügt werden. Es wäre gut, wenn bei einer zweiten Auflage des Spieles QUICK BUZZ dieser Fehler behoben wird! Auch in der als Download verfügbaren achtsprachigen Spielanleitung ist dieser Fehler vorhanden und muss beseitigt werden.

Ein Auswahlkriterium für die Zusammenstellung der Wörter dürfte die Relevanz eines Wortes im alltäglichen, zeitgemäßen Gebrauch der deutschen Sprache sein. Dies zeigt sich auch in der Wahl der Themenkreise, die den erwähnten fünf Kategorien zugeordnet wurden.

Betrachtet man das Verhältnis der fünf Wortarten zu den fünf Themenkategorien, so fällt auf, dass Nomen mit insgesamt 327 Wörtern am stärksten vertreten und in der Kategorie „Essen, Trinken und Kleidung“ (92) am häufigsten aufgeführt sind. Die meisten Verben (37) können in der Kategorie „Zu Hause“ gelernt werden. Im Themenfeld „Die Welt beschreiben“ können mit sogar 50 Wörtern die meisten Adjektive geübt werden. Im selben Themenfeld finden sich auch acht von insgesamt 11 Adverbien. Die 16 Präpositionen sind ebenfalls diesem Feld zugewiesen.

Fazit: Aufgrund eigener Spielerfahrungen bleibt festzuhalten, dass das Spiel QUICK BUZZ sowohl zu zweit als auch in einer kleineren Gruppe „Spaß“ macht und „actionreich“ ist, wenn die Spielrunde dies zulässt. Dank der einfachen Spielanleitung und der wenigen Regeln lässt QUICK BUZZ dem Spielleiter freie Hand in der Umsetzung. Die Empfehlung des Verlags, es sei geeignet für das Niveau A1 plus, trifft in der Tat zu, da sowohl Lerner mit geringen Sprachkenntnissen als auch Lerner auf höheren Niveaustufen gerade durch die mehrdeutigen Zeichnungen herausgefordert werden und dazulernen können. Das Spiel eignet sich jedoch nicht nur für den Fremdsprachenunterricht, sondern auch als Familienspiel und kann sogar mit ausgewählten Karten auch mit jüngeren Kindern (<10 Jahre) erfolgreich gespielt werden. Es lässt sich sowohl zügig spielen, so dass neben der Konzentrationsfähigkeit auch ein schnelles Reaktionsvermögen der Spieler trainiert werden kann, als auch langsamer, wenn gezielt neue Vokabeln erlernt werden sollen. QUICK BUZZ empfiehlt sich für all jene, die gerne schnell denken, reagieren und kombinieren, mit wenig Anleitung zufrieden sind und gerne selbst aktiv werden, um neue Spielvarianten zu entwickeln. Dann können Sie sich mit viel „Spaß“ und „Action“ mittels Vokabeln duellieren. Insofern wäre es wünschenswert, wenn QUICK BUZZ in naher Zukunft noch für weitere Sprachen inkl. Vokabelliste erhältlich wäre.

Online erschienen: 2017-6-27

Erschienen im Druck: 2017-6-8

Artikel in diesem Heft

https://doi.org/10.1515/infodaf-2017-0043