Diskriminierung und Ausbeutung von Klassen- und Geschlechterunterschieden sind ein wesentlicher Bestandteil der Frauenunterdrückung in kapitalistischen Industriegesellschaften. Für den Versuch, eine Gesellschaftstheorie zu entwickeln, die die Unterdrückung von Frauen und die Privilegierung von Männern adressiert, ist das Verständnis der Zusammenhänge von Klasse und Geschlecht deshalb notwendige Voraussetzung. Diskussionen zum Thema Geschlecht und Klasse werden oft von dem Wunsch bestimmt, die marxistischen Analysen der politökonomischen Struktur mit feministischen Analysen des gesellschaftlichen Status von Frauen in Einklang zu bringen. Obwohl diese Diskussionen zu einer Fülle aufschlussreicher theoretischer und empirischer Publikationen geführt haben, bleiben immer noch einige Fragen offen. Am besten lässt sich dies in einem kurzen Rückblick veranschaulichen. [1]
Im Zentrum der Diskussion stand zunächst die Hausfrau, deren unbezahlte Arbeit in präfeministischen Zeiten in Debatten über den Kapitalismus zumeist nicht beachtet wurde. Die theoretische Auseinandersetzung mit der unbezahlten Hausarbeit ergab, dass sie für den Kapitalismus unentbehrlich ist, weil sie die Arbeiterklasse reproduziert und zur Reproduktion der Klassenverhältnisse ebenso wie zur Akkumulation des Kapitals beiträgt. Demzufolge ist die unbezahlte Arbeit von Frauen notwendig, um die Bedürfnisse des kapitalistischen Systems zu befriedigen. Maxine Molyneux weist jedoch darauf hin, dass funktionale Erklärungen weder Auskunft darüber geben, warum die unbezahlte Arbeit von Frauen für das kapitalistische System notwendig ist, noch die sozialen Beziehungen kennzeichnen, die die unbezahlte Arbeit der Frauen im Haushalt prägen. Ein weiterer Kritikpunkt an der sogenannten Hausarbeitsdebatte ist, dass sie die bezahlte Arbeit von Frauen und die Geschlechterideologie zu wenig berücksichtige. Kurz gesagt: Zu verstehen, wie der Kapitalismus von der unbezahlten häuslichen Arbeitskraft profitiert, heißt nicht unbedingt, die Beziehungen zwischen Klasse und Geschlecht zu verstehen.
Aus einer anderen Perspektive erscheinen Geschlecht und Klasse als zwei, die Frauen betreffende relativ autonome Systeme von Ausbeutung und Unterdrückung. Hier werden die Verbindungen zwischen Klasse und Geschlecht in der historischen Entwicklung und Reproduktion der untergeordneten Stellung von Frauen mit Hilfe von Patriarchats- und Kapitalismustheorien in der Welt der bezahlten und der unbezahlten Arbeit lokalisiert. Das Patriarchat oder das Sex/Gendersystem ist analytisch vom Kapitalismus und seiner scheinbar geschlechtsneutralen Klassenstruktur zu unterscheiden. Kennzeichnend für Klassenverhältnisse ist, dass die Produktionsmittel den Kapitalisten gehören und die Arbeiter nur durch den Verkauf ihrer Arbeitskraft an sie überleben können. Bei diesem Tauschgeschäft, das die Arbeiter ihrer Macht beraubt und die Akkumulation von Kapital ermöglicht, wird zwischen Frauen und Männern als Geschlechtssubjekten nicht unterschieden. Es sind patriarchalische Prozesse, die zusammen mit kapitalistischen Prozessen zur besonderen Unterdrückung der Frauen beitragen. Eine Analyse der Ausbeutung von Frauen bedarf bei diesem Ansatz der Anerkennung ihrer Unterordnung qua Geschlecht. Die Klassenausbeutung der Männer dagegen gilt als geschlechtsneutral.
In diesem analytischen Rahmen gilt der Mann als allgemeines Menschenwesen und die Frau als besondere Kategorie. Das Schicksal von Frauen ist demnach ein besonderes Schicksal innerhalb der geschlechtsneutralen Struktur kapitalistischer Prozesse. So aufschlussreich diese Untersuchung auch war, ihr zufolge sind Frauen für die Entwicklung einer Gesamttheorie der Gesellschaft letztlich nicht von Bedeutung. Außerdem verstärkt konzeptionelle Indifferenz gegenüber der Geschlechterdifferenz das bestehende, ausschließlich auf den Aktivitäten und dem Bewusstsein von Männern beruhende Gesellschaftsmodell. Das Modell ist also nicht geschlechtsneutral. Nach Iris Young bleibt darüber hinaus in Theorien, die Patriarchat und Kapitalismus als unterschiedliche Systeme konstruieren, die konventionelle Klassenanalyse unverändert, da die Wurzeln der Frauenunterdrückung außerhalb der Klassenstruktur liegen. [2] Marxistische Definitionen gesellschaftlicher Klassenverhältnisse müssen also für eine Gesellschaftstheorie, die sowohl ›Klasse‹ als auch ›Geschlecht‹ als zentral anerkennt, überdacht werden.
Dorothy Smith regt mit ihrem Plan einer Soziologie für Frauen an, von den konkreten Erfahrungen der Frauen auszugehen, die Unterschiede in den wirtschaftlichen und kulturellen Kontexten anzuerkennen und anschließend die Prozesse zu lokalisieren, durch die diese Erfahrungen in den sozialen Beziehungen der Gesamtgesellschaft zum Vorschein kommen. Seit Alexandra Kollontai und Simone de Beauvoir ist in der feministischen Literatur die Erfahrung der ökonomischen Abhängigkeit von einem Mann Ausgangspunkt für das Verständnis der Klassen- und Geschlechterprozesse.
Die Situation, von einem Mann, in der Regel dem Ehemann, abhängig zu sein, um überleben zu können, ist weit mehr als bloße Nebenwirkung anderer Prozesse. Es ist eine ständige, sich täglich wiederholende Erfahrung. Die konkreten gesellschaftlichen Beziehungen, die zu dieser Abhängigkeit führen jedoch, haben mit der Distribution des Familieneinkommens zu tun. [3]
In diesem Aufsatz möchte ich zu einer Neuformulierung des Klassenbegriffs kommen, [4] indem ich die Definition der Beziehungen, die zur Klassenbildung führen, erweitere, und argumentiere, dass diese Beziehungen vergeschlechtlichte Prozesse sind. Ich behaupte, dass Klassen sowohl durch Distributionsals auch durch Produktionsverhältnisse strukturiert werden. In spätkapitalistischen Gesellschaften sind sowohl der Lohn als auch die persönlichen Beziehungen und der Staat Bereiche einer Umverteilung nach Geschlecht.
Gesellschaftliche Distributionsbeziehungen
Distributionsbeziehungen sind Sequenzen miteinander verbundener Handlungen, durch die Menschen die Güter ihres lebensnotwendigen Bedarfs miteinander teilen. Da alle bekannten Gesellschaften ihre Alltagstätigkeiten auf der Grundlage einer Geschlechtertrennung organisieren und Geschlechterunterschiede auf vielfältige symbolische Weise zelebrieren, wird Distribution als notwendiger Teil des Alltagslebens vom Geschlecht beeinflusst. Deshalb sind die Beziehungen, vermittels derer die Lebensgrundlagen zugeteilt werden, von Geschlechtersymbolik durchdrungen. Dies gilt sowohl für Gesellschaften, in denen Produktion und Distribution in Verwandtschaftsgruppen eingebettet sind, als auch für Gesellschaften, in denen die Produktion größtenteils außerhalb der Verwandtschaftsgruppe und die Distribution zumeist in Form von Lohnzahlungen an Einzelne erfolgt.
Die Distributionsverhältnisse zwischen den Geschlechtern in kapitalistischen Gesellschaften haben ihre historischen Wurzeln im langen Zerfallsprozess des Feudalismus und der Etablierung des Industriekapitalismus. Mit diesem Wandel waren nicht nur neue Produktionsverhältnisse verbunden, sondern auch die Zerstörung früherer Rechtsansprüche und der Versuch, universelle Marktbeziehungen zur Grundlage der Distribution zu machen. Der Lohn wurde zum Mittel, mit dem die Lebensgrundlagen an die entstehende Arbeiterklasse verteilt wurden. Doch nicht jedem/jeder stand Lohnarbeit zur Verfügung, und nicht jede/jeder war in der Lage zu arbeiten. Zudem lagen die Löhne oft unter dem Existenzminimum und die Arbeitsbedingungen waren – vor allem für Frauen – gesundheitsschädlich. In dem Jahrhunderte dauernden Zusammenbruch des alten Systems der Anrechte und dem Versuch universelle Marktbeziehungen als Grundlage der Distribution durchzusetzen, offenbarte sich ein grundlegender Widerspruch des Kapitalismus, ein Widerspruch zwischen Produktion und Reproduktion: Das neue Wirtschaftssystem verhielt sich gleichgültig gegenüber der Reproduktion seiner Arbeiterklasse und deren Lebensnotwendigkeiten. Man überließ die Arbeitslosen und Ausgeschlossenen dem Hungertod oder der Suche nach Abfällen am Rande der Wirtschaft. Doch allmählich erkannten die Mächtigen, oft als Reaktion auf die Forderungen der organisierten Arbeiterschaft nach angemessenen Löhnen und Sozialleistungen, dass es galt, andere Distributionsweisen zu finden. So wurden durch den Kampf der Gewerkschaften, durch politische Kämpfe und Kampagnen für soziale Reformen alte Rechtsansprüche in neue Verteilungsverhältnisse umgewandelt, die den Widerspruch zwischen Produktion und Reproduktion ausglichen und der Arbeiterfamilie ermöglichten zu überleben. Diese neuen Verhältnisse hingen vom Familienlohn ab, von dessen Umverteilung durch den männlichen Lohnempfänger und Ehemann an die abhängige Hausfrau, die mit ihrer unbezahlten Arbeit und verschiedenen staatlichen Leistungen für das Familienleben sorgte.
Der Lohn
Der Lohn ist als wesentlicher Bestandteil des kapitalistischen Wirtschaftssystems sowohl ein Aspekt der Produktion als auch ein Distributionsmechanismus. Auf diesem Wege wird die Produktion für die Mehrheit der erwachsenen Männer und viele erwachsene Frauen zur Lebensgrundlage. Das Lohnverhältnis bestimmt sowohl die Verbindung des Arbeiters/der Arbeiterin zu den Produktionsmitteln als auch zu denjenigen, die Industrien und Kapital besitzen und kontrollieren. Dieses Mittel unterscheidet sich von anderen Verteilungsformen, weil der Lohn ein – vertraglich gesicherter – Markttausch ist und weil er das persönliche Eigentum des Arbeiters / der Arbeiterin ist. (Das Recht von Frauen auf eigenen Lohn wurde allerdings erst spät gesetzlich verankert).
Sowohl seiner historischen Entwicklung als auch seiner gegenwärtigen Form nach ist der Lohn ein vergeschlechtlichtes Phänomen. Das heißt konkret, dass die Löhne der Männer im Allgemeinen stets höher waren als die Löhne der Frauen und es auch weiterhin sind. Bekanntlich geht die Segregation von Wirtschaftssektoren, Berufen und Arbeitsorganisationen nach Geschlecht mit einem Lohnabstand einher. Lohnunterschiede werden mit willkürlich herausgegriffenen Unterschieden zwischen den Geschlechtern begründet. Es heißt, da Frauen weniger äßen als Männer, bräuchten sie auch weniger Lohn, Frauen bräuchten weniger Lohn, weil sie keine Familie ernähren müssten, wie Männer es tun, etc. Ein Männerlohn, der für die Ernährung einer Familie ausreicht, wird spätestens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts von männerdominierten Gewerkschaften und von Sozialreformer:innen ausdrücklich befürwortet, die befürchteten, Industriearbeit von Frauen könnte die Stabilität der Arbeiterfamilie erschüttern. Auch waren manche Arbeitgeber der Auffassung, wenn ein Arbeiter als guter Familienvater entlohnt werde, fördere dies die Stabilität der männlichen Belegschaft. Dieses Ideal wurde auch von Müttern unterstützt, die, wenn überhaupt, lieber zu Hause arbeiten wollten, um sich um ihre Kinder kümmern zu können. In den USA konnten einige Arbeiter und die meisten Geschäftsleute der Mittelschicht sowie Freiberufler dieses Ziel im 19. und 20. Jahrhundert für längere Zeit erreichen. Ihr Erfolg untermauerte das Argument, dass Frauen nicht für Lohn arbeiten sollten und dass die Frauen, die für Geld arbeiteten, ihren Beruf niemals den familiären Verpflichtungen vorziehen sollten. In der Praxis bedeutete dies, dass ein gerechter Lohn für Männer zwangsläufig höher war als ein gerechter Lohn für Frauen. Die Lohnlücke war mit anderen Worten für die Umsetzung des idealen Familienlohns von entscheidender Bedeutung.
In seiner heutigen Form ist der Lohn in einem anderen Sinne vergeschlechtlicht. Die Erfahrungen der konkreten Produktionsverhältnisse im Arbeitsprozess sind vollständig von der sozialen Konstruktion des Geschlechts durchdrungen. Die Aufgaben und Tätigkeiten, die am Wochen- oder Monatsende zu einer Gehaltszahlung führen, sind sowohl offen als auch subtil vergeschlechtlicht. Dies ist ein Ergebnis der Segregation von Arbeitsplätzen, der Zuweisung angeblich geschlechtstypischer Aufgaben an Frauen und Männer durch die Arbeitsorganisationen. Zahlreiche Studien belegen, dass Arbeiterinnen in der Fabrik Routinearbeiten am Fließband verrichten, während Arbeiter die Maschinen warten. Auf welche Weise Arbeitsverhältnisse das Geschlecht einbeziehen und reproduzieren, unterscheidet sich freilich je nach dem Inhalt der Arbeit, ihrer Verortung in der Produktion und ihrem Klassenkontext.
Auch die hierarchische Ordnung der Arbeitsorganisationen, in denen sich überproportional viele Frauen am unteren Ende und überproportional viele Männer an der Spitze befinden, ist Ausdruck des Geschlechts. Diese Ordnung unterstützt die traditionellen Machtverhältnisse zwischen Frauen und Männern und bestätigt die symbolische Verknüpfung von Männlichkeit mit Führung und Weiblichkeit mit Hilfsbereitschaft. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Lohn und die Arbeitszusammenhänge, in denen er verdient wird, in einer Weise vergeschlechtlicht sind, dass die relative Benachteiligung der Frauen sich fortsetzt, selbst wenn durch Veränderungen der Wirtschaftsorganisation und neue Technologien neue Arten der Lohnarbeit für Frauen entstehen.
Ökonomische Unabhängigkeit ist unter solchen Voraussetzungen für die meisten Frauen nicht möglich. Viele Frauen erleben die Folgen dieser strukturellen Voraussetzungen als persönliches Versagen. So wurde in einer Studie über Frauen mittleren Alters festgestellt, dass viele derjenigen, die den Mut hatten, sich ein neues und unabhängiges Leben aufzubauen, nur schlecht bezahlte Bürojobs bekommen konnten. Diese Tätigkeiten boten den Frauen weder das Geld noch die Achtung, derer sie bedurften. Auch wurden ihre Bemühungen durch die Respektlosigkeit und Unaufmerksamkeit anderer Mitarbeiter:innen ernsthaft gefährdet. Depressionen und Selbstzweifel sowie eine realistische Einschätzung der eigenen Chancen führten manche in ungewollte Abhängigkeitsverhältnisse zurück. Die vergeschlechtlichte Lohnstruktur verstärkte eine geschlechtsbezogene Ausgestaltung der persönlichen Distributionsverhältnisse entlang der gesellschaftlichen Geschlechterhierarchie
Persönliche Distributionsverhältnisse
Ehe und Familienbeziehungen ermöglichen die Distribution eines Großteil des Lohns an die Nicht-Entlohnten. Das Eherecht, Kinderschutzgesetze und weitere Sozialgesetze schreiben die Umverteilung in persönlichen Verhältnissen vor und regeln sie auch bis zu einem gewissen Grade. Persönlich sind die Verhältnisse in dem Sinne, dass die Distribution zwischen Personen stattfindet, die einander durch Sex, Liebe, Pflichten oder Freundschaft verbunden sind. Die Bindungen sind jedoch nicht persönlich in dem Sinne, dass sie nur auf der Ebene psychologischer Prozesse oder familiärer Interaktionen von Bedeutung wären. Diese Beziehungen stellen vielmehr Grundelemente der Sozialstruktur dar, durch sie wird die Erfahrung der Individuen mit externen, entfernteren ökonomischen und politischen Prozessen verbunden.
Geschlecht ist ein Organisationsprinzip dieser Verteilungsarrangements: Die geschlechtliche Arbeitsteilung und die Ideologie des Familienlohns erfordern gleichermaßen, dass der Lohn des Mannes an die Frau und durch sie und ihre Arbeit an die Kinder und andere Angehörige verteilt wird. Obwohl diese unkomplizierte Regelung für viele Menschen nie gegolten hat, ist sie in Teilen des Familienrechts und in kulturellen Repräsentationen der Familie noch immer tief verankert.
In der US-amerikanischen Gesellschaft überwiegen jedoch andere Distributionssysteme durch persönliche Beziehungen. Obwohl sie nicht so stark von Vorstellungen männlicher Privilegien geprägt und auch nicht so fest institutionalisiert sind wie das kulturelle Ideal, sind sie doch deutlich sowohl vom Geschlecht als auch von der Klasse beeinflusst. Das offensichtlichste Beispiel dafür sind in den USA die Netzwerke zur gegenseitigen Förderung und Unterstützung Schwarzer Frauen aus der Arbeiterklasse. Sie bieten die Möglichkeit, knappe Ressourcen mit Menschen zu teilen, die keinen Zugang zu institutionalisierten Verteilungskanälen wie Lohnarbeit oder Sozialhilfe haben. Es geht dabei auch um eine Überlebensstrategie der Armen, die oft von Frauen getragen wird. In Verwandtschaftsnetzwerken werden Ressourcen zum Überleben verteilt, auch wenn die Menge der geteilten Ressourcen verschieden ist und aufgrund ökonomischer Veränderungen häufig neue Netzwerke entstehen.
Trotz aller Formenvielfalt ist im Allgemeinen das Lohnsystem die Basis persönlicher Distributionsverhältnisse. Wenn der Lohn aus irgendeinem Grund gestrichen wird, brechen die bestehenden persönlichen Verteilungsverhältnisse auf, werden zerstört oder grundlegend verändert. Obwohl das verteilte Geld hauptsächlich aus dem Lohn besteht, sind die Formen der persönlichen Distribution nicht aus einer abstrakten Analyse der kapitalistischen Ökonomie herleiten. Es sind Frauen und Männer, die in ihrem täglichen Handeln persönliche Verteilungsbeziehungen innerhalb spezifischer kultureller und ökonomischer Kontexte schaffen. Diese Prozesse haben sich historisch entwickelt und wurden häufig von Menschen organisiert, die gegen ökonomische Bedingungen, die sie nicht kontrollieren konnten, wehrten. Die wirtschaftliche Unterstützung durch den Familienlohn, soweit sie von der Arbeiterklasse erreicht wurde, war das Ergebnis von Konflikten, Reformen, Widerstand und Anpassung in Politik, Gewerkschaften, Recht und Familie, mit denen die Menschen versuchten, den zerstörerischen Auswirkungen der kapitalistischen Entwicklung zu begegnen.
In den Industriegesellschaften des späten 20. Jahrhunderts setzt sich die Transformation der persönlichen Distribution fort. Ökonomisch vollkommen abhängige Hausfrauen sind heute zwar in der Minderheit, doch entgeht kaum eine verheiratete Frau Phasen der wirtschaftlichen Abhängigkeit, und die Ideologie des männlichen Ernährers und der Hausfrau hält sich selbst dann noch, wenn ihre Realität längst verschwunden ist.
Distributionsverhältnisse in der Ehe
Die unbezahlte Hausfrau ist in der Regel finanziell auf den Unterhalt ihres Ehemannes angewiesen. Eine Frau erhält Geld von einem Mann – er bringt seinen Lohn (oder andere Einkünfte) nach Hause oder zahlt ihn auf eine Bank ein, er gibt ihr das gesamte Geld oder nur ein Taschengeld. Wie immer das Geld aufgeteilt werden mag – es wird an den Mann gezahlt. Seine Tätigkeiten in der Welt der Lohnarbeit, die Beziehungen, die ihm ermöglichen seinen Lebensunterhalt zu verdienen, sind Bestandteil der gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen Frauen die für das physische und soziale Überleben notwendige Sorge zugeteilt wird. Die Geldgeschäfte zwischen Frauen und Männern sind das letzte Glied in einer Handlungskette, die im Lohnverhältnis ihren Ursprung hat. Die nicht erwerbstätige Frau nimmt folglich an einer gesellschaftlichen Beziehung teil, die ihren Ursprung in den Produktionsverhältnissen hat. Die ökonomisch abhängige Frau steht außerhalb des bezahlten Produktionsprozesses, insofern ihre Arbeit nicht direkt gegen Lohn getauscht wird, ihre soziale Existenz wird jedoch immer noch grundlegend durch diesen Prozess und durch soziale Beziehungen bestimmt, die sie mit dem Lohnsektor verbinden.
Die Distributionsbeziehungen in der Familie unterscheiden sich deutlich von denen auf dem Arbeitsmarkt. Die Hausfrau tauscht kein bestimmtes Arbeitsquantum gegen eine bestimmte Geldmenge. Es besteht kein Zusammenhang zwischen finanzieller Entlohnung und dem Arbeitsaufwand. Zwar profitieren Ehemänner von der Hausarbeit ihrer Frau, doch ändert ein höherer oder niedrigerer Verdienst nichts an ihrer Unterhaltspflicht. Beim Lohnarbeitsvertrag erlischt dagegen in der Regel die Zahlungspflicht, wenn der Arbeitnehmer nicht arbeitet. Umgekehrt ist die Arbeitspflicht der Hausfrau nicht von Leistungen des Ehemannes abhängig, und die Unterhaltspflicht des Ehemannes ist praktisch nicht einklagbar, während der Ehe ist sie auf den Betrag reduziert, den der Ehemann zu geben bereit ist.
Der Ehevertrag enthält zwar Elemente des Tauschs und gegenseitige Verpflichtungen, sich jedoch in Analogie zum Lohnverhältnis nur auf den Tausch zu beschränken, hieße das Wesentliche zu verkennen. Der Unterhaltsanspruch der Frau und das Anrecht des Mannes auf bestimmte Dienste gehen aus der Tatsache der Beziehung und nicht aus einem Tauschprinzip hervor. Insofern ähneln sie früheren Distributionsformen, in denen der Anspruch auf Unterhalt auf einer Beziehung und nicht auf einem Markttausch beruhte. Doch ist die Analogie zu Feudalbeziehungen nur in dieser Hinsicht sinnvoll. Wir könnten wie Weitzman sagen, die Ehe sei ein Standesvertrag. Die Ehe wird freiwillig eingegangen, wie bei vertraglichen Vereinbarungen üblich. Sobald das Verhältnis jedoch beschlossen ist, werden vom Staat Bedingungen und Auflagen dafür festgesetzt. Obgleich der Staat nicht versucht, diesen Vertrag in bestehenden Ehen durchzusetzen und auch nach Auflösung einer Ehe bei der Durchsetzung von Unterhaltszahlungen nichts ausrichten kann, entsprechen diese Verpflichtungen immer noch den Grundannahmen über eheliche Verantwortung in unserer Gesellschaft. Dennoch geht es nicht nur um auf dem Familienstand beruhende Pflichten und Verpflichtungen, da die Ehe der gesetzliche Bereich ist, in dem Menschen ihr eigenes und das Überleben ihrer Kinder sichern sollen. Die Ehe und Familie werden als Gemeinschaftsunternehmen definiert, in dem die Menschen geben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. So zumindest die ideologischen Begriffe, unter denen persönliche Distributionsformen in unserer Gesellschaft firmieren.
Wenn im zwanzigsten Jahrhundert in den USA so viel Wert auf Liebe als Grundlage der Ehe gelegt wurde, so wurde damit verschleiert, dass sie fester Bestandteil des gesellschaftlichen Verteilungssystems ist. Abgesehen davon gehört der Verdienst des Ehemannes rechtlich gesehen ihm, und scheint auch von ihm allein erwirtschaftet zu werden, obgleich die Ehefrau doch zur Reproduktion seiner Arbeitskraft und gelegentlich zur Arbeit selbst beiträgt. Die Überlassung von Teilen oder des gesamten Arbeitsentgelts des Ehemanns an die Ehefrau erscheint als spezifische Beziehungsform dieser beiden Personen. Geld ist ein persönliches Thema, das im Rahmen einer intimen Beziehung angesprochen wird. Über die Verteilung des Geldes zu verhandeln, steht im Widerspruch zum Geist des Miteinander-Teilens, der Hingabe und sexuellen Gegenseitigkeit, den viele Menschen in einer Ehe suchen. Die Frage, wie und ob die Gesellschaft für die Verteilung sorgen soll, wird also verdeckt, da sie in eine Frage persönlicher Auseinandersetzungen verwandelt wird.
Die unbezahlte Reproduktionsarbeit von Frauen im Haushalt findet unter den Voraussetzungen dieser persönlichen Distributionsverhältnisse statt. Diese strukturelle Verortung der Arbeit von Frauen hat vielerlei Konsequenzen. So werden zum Beispiel viele Arbeitsinhalte durch den Lohn des Ehemannes und seine Klassenlage bestimmt. Darüber hinaus sind die konkreten Aufgaben der Frauen im Gegensatz zur Lohnarbeit nicht klar definiert und ihre Grenzen sind (im Verhältnis zur bezahlten Arbeit) nicht genau festgelegt. Welcher Menge an Putzarbeit bedarf es zur Erfüllung der moralischen Pflichten in der Ehe? Diffuse Ansprüche kommen aus mehreren Quellen. Nicht nur die Ansprüche des Ehemannes und seines Berufs bestimmen den Arbeitsalltag einer Frau, sondern auch Anforderungen der Schule, der Medien, des Einzelhandels und der Gesundheitsbehörden. Leistungsstandards werden kaum von den Ehemännern, sondern eher von anderen, häufig schwer auszumachenden Quellen vorgegeben, beziehungsweise von den Frauen selbst geltend gemacht. Sie sind unablässig beschäftigt, sie planen, unterstützen und beobachten kontinuierlich für andere. Ihre Tätigkeiten sind für die Entwicklung von Kindern und zur Bedürfnisbefriedigung Erwachsener von grundlegender Bedeutung. Haushaltsführung ist alles andere als einfältige Arbeit, vielmehr ist es eine Form der Fürsorgearbeit, die geistige und körperliche Tätigkeiten sowie ein hohes Maß an Autonomie bei der Planung und Durchführung von Aufgaben voraussetzt.
Obwohl die moderne Hausfrau sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben initiativ und unabhängig zeigen muss, trägt ihre Leistung ihr nicht die Kontrolle über ihre wirtschaftliche Situation ein. Dies hat mit ihrer Position als wirtschaftlich Abhängige zu tun. Sie interagiert mit ihrem Mann nur in einem Bereich der Verteilungssequenz. Sie kann seine Arbeit und deren Bedingungen nicht beeinflussen.
Die ökonomische Abhängigkeit kann in diesem spezifischen Verteilungssystem als Bindeglied bezeichnet werden. Abhängigkeit kann als Teil jener Prozesse oder Beziehungen verstanden werden, die die Gesellschaft als Ganze ausmachen, und nicht nur ein Aspekt der Familienstruktur sind. Die individuelle Folge dieses Verteilungssystems ist häufig als Angst, Ohnmacht und Selbstverlust erlebte Abhängigkeit. Obwohl manche Frauen schon früh im Leben erfahren, dass sie von einem Mann abhängig sein werden, entsteht diese Abhängigkeit doch oft erst im Erwachsenenalter und als Folge der Eheschließung unter strukturellen Voraussetzungen, die einen Rückzug aus dem Erwerbsleben begünstigen oder nur eine Teilzeitbeschäftigung zulassen. So äußerten Frauen mittleren Alters in einer Studie immer wieder: »Ich bin nicht mehr dieselbe Person wie vor meiner Heirat«, was bedeutete, dass sie die Fähigkeit verloren hatten, ohne Angst allein zurechtzukommen. Als junge Frauen waren sie allein durchs Land gereist, hatten im Zweiten Weltkrieg in der Armee gedient und in ihrem Beruf Erfolg gehabt. In ihrem jetzigen Leben litten sie stark unter Unentschlossenheit und Angst, allein zu sein. Sie trauerten um den Verlust der Person, die sie einmal gewesen waren. Trotzdem waren die meisten von ihnen stolz auf das, was sie als Mütter und Hausfrauen erreicht hatten, und wollten diese Erfahrung nicht missen, auch wenn sie dadurch außerhalb des Familienkreises schüchtern und unsicher geworden waren.
Staatliche Distributionsverhältnisse
Eine weitere wichtige Art der Distributionsregelung sind staatliche Beihilfen oder Transfers an Einzelpersonen und Familien. Sozialtransfers sind ausdrücklich als Lohnersatzleistungen für die Familie vorgesehen, wenn andere Verteilungswege nicht ausreichend oder nicht verfügbar sind. Derartige Unzulänglichkeiten gehören zur Funktionsweise des Kapitalismus und liegen außerhalb der Kontrolle der Individuen. Depressionen, Rezessionen, ausbeuterische Wirtschaftsentwicklung sowie Unfalltod, Verletzungen und chronische Krankheiten sind alltägliche Merkmale dieser Art von Ökonomie. Von Ehemännern im Stich gelassene Frauen und Mütter können nicht genug verdienen, um ihre Kinder zu ernähren, weder der Lohn noch die persönlichen Distributionsmöglichkeiten reichen aus, um das Überleben der Einzelnen zu sichern. Der Staat verbessert diese Bedingungen, um das gesellschaftliche Gleichgewicht und den Status quo zu bewahren, oder er setzt von der Arbeiterbewegung und anderen sozialen Bewegungen erkämpfte Zugeständnisse um.
Allerdings trägt der Staat auch zur Entstehung der Zustände bei, zu deren Verbesserung er anschließend aufgerufen wird. Mit Gesetzen und Präzedenzfällen, die die Stellung von Frauen und Männern in der Ehe definieren, hat der Staat historisch gesehen an der materiellen Ungleichverteilung mitgewirkt, die Frauen zu ökonomisch Abhängigen macht. Politische Maßnahmen und staatliche Praxen, die Sexismus und Rassismus fördern, tragen zur Ungleichverteilung zwischen weißen Männern, männlichen Angehörigen von Minderheiten und Frauen bei und stellen damit erst einige der Voraussetzungen her, die durch Sozialleistungen abgemildert werden sollen. Viele Gesetze, die sich explizit gegen die Gleichberechtigung von Mann und Frau richteten, wie etwa das Nachtarbeitsverbot für Frauen, wurden aufgehoben. Andere Gesetze aber verstärken die Einkommensungleichheit zwischen Frauen und Männern. So schränkten die Kürzungen der Sozialprogramme unter der Regierung Reagan die Verdienstmöglichkeiten von Frauen und männlichen Angehörigen von Minderheiten ein, die im öffentlichen Dienst Karrieren gemacht hatten, für die es aber in der Privatwirtschaft keine Chancen gab.
Als Reaktion auf unterschiedliche Probleme entstanden einige Programme mit einem impliziten Fokus auf Frauen, während andere mit einem impliziten Fokus auf Männer entwickelt wurden, obgleich heute sowohl Frauen als auch Männer Anspruch auf alle Transferprogramme haben, mit Ausnahme derjenigen, die ausdrücklich mit der Geburt von Kindern zusammenhängen. Programme, die sich an Frauen richten, sind an den Familienstand und die Elternschaft geknüpft. Es gibt Beihilfen für Frauen als werdende Mütter, andere kommen vorrangig Frauen zugute, die kleine Kinder betreuen und keinen Mann haben, der für den Unterhalt sorgen kann. Die Anspruchsberechtigung hängt nicht nur von diesen Voraussetzungen, sondern auch von einer Bedarfsberechnung bzw. einer Bedürftigkeitsprüfung ab. Armut ist somit ein Hauptkriterium für die Gewährung von Leistungen. Das wichtigste Beispiel eines solchen Programms, das AFDC, entstand in der Mütterrentenbewegung des frühen 20. Jahrhunderts, deren Ziel es war, ehrenhaften, aber verarmten Witwen mit kleinen Kindern Unterstützung zukommen zu lassen. Die Urheberinnen dieser Programme argumentierten ausdrücklich, der Staat müsse für den abwesenden Vater einspringen und so die geschlechtliche Machtstruktur der Familie aufrecht erhalten.
Im AFDC-Programm, bei dem es weitaus mehr weibliche als männliche Empfänger:innen gibt, übernimmt der Staat noch immer die Rolle des abwesenden Vaters. Ein Indikator dafür ist, dass 1982 98,7 Prozent der unterstützten Kinder aus vaterlosen Familien kamen. Obgleich es öffentlich sichtbar ist, macht das AFDC in den USA im Vergleich zu Programmen, die implizit auf Männer ausgerichtet sind, nur einen sehr kleinen Teil der staatlichen Wohlfahrt aus.
Auf Männer ausgerichtete Programme verknüpfen die Sozialleistungen mit dem Lohn oder dem Militärdienst und nicht mit der Mutterschaft. Und zwar auf zweierlei Weise: erstens setzt die Eignung eine bestimmte Zeit bezahlter Arbeit oder Militärdienst voraus, und zweitens ist die Höhe der Überweisung oft an frühere Einkünfte gekoppelt. Anspruchsvoraussetzung ist ferner ein Umstand, der eine bezahlte Arbeit verhindert (Arbeits- oder Militärunfall, Arbeitslosigkeit, Alter), im Gegensatz zu den bedarfsabhängigen Sozialleistungen für Frauen. Da mehr Männer als Frauen einer Lohnarbeit nachgehen oder beim Militär dienen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie diese Transferleistungen auch erhalten. Im Jahr 1983 bezogen 10 045.000 Männer eine Veteranenrente, Arbeitslosenunterstützung oder Unfallversicherung, während etwas mehr als halb so viele Frauen (5 159.000) eine oder mehrere dieser Leistungen erhielten.
Die Sozialversicherung (Alters-, Hinterbliebenen- und Invaliditätsversicherung), das größte Transferprogramm in den USA, ist ein weiteres auf dem Lohn beruhendes Programm, das ursprünglich für Vollzeitbeschäftigte konzipiert wurde. Da die Leistungen vom Einkommen und der Dauer der versicherungspflichtigen Beschäftigung abhängen, können nur Berufstätige, die während der gesamten Dauer ihres Berufsleben Lohn bezogen haben, Höchstbeträge erhalten. Spätere Zusätze zum Sozialversicherungsgesetz ermöglichen die Versorgung der unterhaltsberechtigten Ehefrauen und Witwen versicherter Arbeitnehmer. Dies geht gegen die entsprechenden Interessen berufstätiger verheirateter Frauen, die entweder Anspruch auf ihre eigene Rente oder auf ihre Ehefrauenrente haben, je nachdem, welche höher ist. Da der Zusatznutzen einer Erwerbstätigkeit im Allgemeinen gering ist, wird die verheiratete Frau im Ruhestand wenig davon haben, dass sie erwerbstätig war und Steuern gezahlt hat. Mit dieser Sozialversicherungsvorschrift werden zwar die Bedürfnisse der abhängigen Hausfrau anerkannt, zugleich setzt sie jedoch eine Familienform voraus, die auf der ökonomischen Abhängigkeit der Frau beruht.
Einige Vorschriften, die Frauen in den USA benachteiligten, wurden im Zuge von Antidiskriminierungsmaßnahmen geändert. So wurde geschiedenen Frauen über Jahre hinweg eine Altersrente aus der Sozialversicherung verweigert, sofern sie nicht mehr als zwanzig Jahre mit dem Rentner verheiratet waren. Jetzt haben Frauen einen Anspruch auf diese Rente, wenn sie vor der Scheidung zehn Jahre verheiratet waren. Solche Änderungen mögen zwar für die einzelne Frau wichtig sein, aber es ist nicht die unterschiedliche Vergabe von Sozialleistungen per se, die Frauen als Gruppe benachteiligt. Unterbrochene Erwerbstätigkeit und niedrige Löhne bei Frauen werden die Altersversorgung für Frauen so lange niedriger halten als für Männer, solange sie an den Lohn gekoppelt ist.
Zwar gehen die meisten Einkommenstransferprogramme in den USA von traditionellen Geschlechterverhältnissen aus, doch kann die Erfahrung, staatliche Unterstützung zu bekommen, diese Beziehungen untergraben, weil sie Frauen Freiräume eröffnet, in denen sie nicht direkt dem Mann unterworfen sind. Aus einer britischen Studie geht hervor, dass manche Frauen, die nach dem Weggang ihres Mannes Sozialhilfe beziehen, ein starkes Unabhängigkeitsgefühl entwickeln, das sie für Einkommensverluste entschädigt.
Die Leistungen des Wohlfahrtsstaates entsprechen gesellschaftlichen Verhältnissen der ökonomischen Distribution, den persönlichen Distributionsverhältnissen vergleichbar. Eine Transferleistung der Sozialversicherung umfasst Zusammenhänge zwischen der Empfängerin, der Sozialversicherungsbehörde, der Steuerbehörde, dem Arbeitgeber, dem Arbeitnehmer, der Arbeit und dem Arbeitslohn. Wie im Fall von Ehemann und Ehefrau ist die Interaktion zwischen einer Empfängerin und einem staatlichen Angestellten bezüglich des Anspruchs auf Zuwendungen nur das letzte Glied in einer Abfolge von Aktionen und Transaktionen, die zu einem Geldtransfer von einem zum anderen führen. Die Computerisierung dieser Beziehung verschleiert zwar ihren Charakter, verändert sie aber nicht. Der Staat vermittelt zwischen Lohnempfänger und Empfänger einer Transferleistung. Er bestimmt Höhe und Art der Zuwendung, und er legt fest, was der Empfänger tun muss, um Unterstützung zu erhalten.
Ein Vergleich der Einkommensquellen alleinerziehender Mütter in den USA, Großbritannien und Schweden Mitte der 1970er Jahre veranschaulicht, wie verschieden es ähnlichen Gruppen ergehen kann, je nachdem, ob es starken Arbeiterparteien gibt oder nicht, die Einfluss auf die Regierungspolitik nehmen können. In Familien mit berufstätigen alleinerziehenden Müttern machte das Einkommen der Frau in den USA und Großbritannien 51 Prozent, in Schweden dagegen 58 Prozent des Familieneinkommen aus. In Schweden erhalten praktisch alle diese Familien staatliche Transferleistungen, in Großbritannien bekommen 85 Prozent der alleinerziehenden Mütter staatliche Transferleistungen, in den USA liegt ihr Anteil bei 58 Prozent. Allerdings sind alleinerziehende Mütter, die staatliche Sozialleistungen erhalten, in den USA stärker von diesen Transfers abhängig als in Großbritannien und Schweden. US-amerikanische alleinerziehende Mütter konnten 40 Prozent ihres Familieneinkommens aus Transfers beziehen, während britische Mütter 32 Prozent und schwedische Mütter nur 16 Prozent ihres Einkommens auf diesem Wege erhielten.
Diese Unterschiede sind ganz sicher auf die Regierungspolitik zurückzuführen. In Schweden etwa erhalten alle Eltern Kindergeld und die Kommunen sind verpflichtet, Kindesunterhalt zu zahlen, wenn der abwesende Elternteil nicht zahlt. Darüber hinaus garantiert eine Politik der Vollbeschäftigung fast allen Arbeitsfähigen einen Arbeitsplatz, und durch den Einsatz der Gewerkschaften konnte der Lohnabstand zwischen Frauen und Männern verringert werden. In Schweden haben alleinerziehende Mütter Anspruch auf staatliche Transferleistungen, sowohl weil sie Eltern als auch weil sie alleinerziehend sind. Sie müssen keine Bedürftigkeit nachweisen. In den USA dagegen bekommen alleinerziehende Mütter – mit Ausnahme von Witwen, die Hinterbliebenenleistungen aus der Sozialversicherung beziehen – in der Regel nur dann staatliche Leistungen, wenn sie ihre finanzielle Bedürftigkeit belegen können. So ist die Gruppe der Empfänger von Sozialleistungen in den USA kleiner und ärmer als in Schweden.
Dieser Kontrast zwischen Schweden und den Vereinigten Staaten ist auch ein Beispiel dafür, dass kapitalistische Distributionssysteme mit den grundsätzlich gleichen Komponenten, aber unterschiedlicher Aufteilung der politischen Macht zwischen Kapital und Arbeit, für Gruppen in strukturell ähnlichen Positionen – in diesem Fall alleinerziehende Mütter – zu verschiedenen Ergebnissen führen können. Die Familien alleinerziehender Mütter verfügen in beiden Ländern über geringe Einkommen, aber in Schweden schützen Sozialleistungen diese Mütter vor der absoluten Armut, von der in den USA so viele Frauen betroffen sind.
Geschlecht, Distribution und Klassenstruktur
Welche Konsequenzen hat es für das Verständnis der Klassenstruktur und der Klassenbildung, wenn die Distribution in die Konzeptualisierung der Klassenverhältnisse einbezogen wird? Die Klassenstruktur ist komplexer, wenn man sie unter dem Aspekt der vergeschlechtlichten Distribution und der vergeschlechtlichten Produktionsverhältnisse betrachtet, statt ausschließlich aus der Perspektive der Produktion. Dies schließt weder die Vorstellung aus, dass die grundlegenden Ausbeutungsverhältnisse von der Spaltung zwischen Kapital und Arbeit markiert werden, noch den Gedanken, dass Prozesse der Kapitalakkumulation die Art der Lohngewinnung ständig umstrukturieren. Allerdings wirken Kultur und Politik an der Gestaltung dieser Prozesse mit, zumeist geht es dabei um Verteilungskonflikte, wodurch eine Klassenstruktur mit zahlreichen Spaltungen entsteht, die sich aus unterschiedlichen Mischungen vergeschlechtlichter Distributionsverhältnisse ergeben. Zwar verweisen Begriffe wie Arbeiterklasse, Mittelschicht und Kapitalistenklasse noch immer auf erkennbare gesellschaftliche Spaltungen, doch müssen diese Konzepte neu definiert und weiterentwickelt werden, wenn sie für das Verständnis heutiger Gesellschaften taugen sollen. Distribution als geschlechtlichen Prozess zu begreifen, setzt voraus, dass diejenigen, die außerhalb des Lohnverhältnisses stehen, bestimmte Orte in der Klassenstruktur haben.
Bei diesen Orten handelt es sich nicht um festgelegte Räume innerhalb der Klassengrenzen, sondern um Muster der Teilnahme an Produktion, Reproduktion und Distribution, die sowohl zwischen Frauen und Männern als auch im Laufe eines Lebens variabel sind. Diese Muster sind Teil des Kampfes um den Lebensunterhalt und das Überleben und machen einige der Unterschiede zwischen Männern und Frauen in einer sich verändernden Klassenstruktur aus. In einigen Fällen können unterschiedliche Kombinationen von Distributionsmustern eigene Schichten erzeugen. So ließen sich in den USA verarmte alleinerziehende Mütter als Teil der Unterschicht bezeichnen. In Schweden dagegen sind solche Frauen nicht als Angehörige einer Außenseiterschicht erkennbar, weil sie wie fast alle anderen arbeiten, Sozialleistungen beziehen und gelegentlich Unterstützung von Verwandten und Freunden bekommen. Die Distribution verhilft uns also zum besseren Verständnis der unterschiedlichen Klassenstrukturen in fortgeschrittenen kapitalistischen Länder.
Das primäre Ziel der Klassenanalyse besteht nicht in der Definition von Kategorien, in die Menschen hineinpassen, sondern im Erkennen und Verstehen der Klassenbildung, also der Prozesse, die Widersprüche, Konflikte, Koalitionen und unterschiedliche Lebenserfahrungen hervorbringen. Klassenbewusstsein ist in erster Linie in Verteilungskämpfen entstanden, nicht im Kampf um die Kontrolle der Produktion. Damit ist nicht gemeint, dass Bemühungen, sich neuen Technologien und der Kontrolle durch die Arbeitgeber zu widersetzen, ignoriert werden. Vielmehr geht es darum, anzuerkennen, dass ein Großteil des Widerstands gegen den aufkommenden Industriekapitalismus aus einem Protest gegen ein neues Distributionssystem – den Lohn – entsteht, das viele Menschen hungrig zurücklässt. Arbeitskämpfe waren und sind immer noch Kämpfe um Arbeitsplätze und höhere Löhne.
Um die theoretischen Verbindungen zwischen Geschlecht und Klasse zu festigen, müssen die Konzepte für die sozialen Beziehungen, die den Klassenunterschieden zugrunde liegen, geändert werden. Eine Möglichkeit dafür ist, die Klassenzugehörigkeit in den Distributionsverhältnissen genauso wie in den Produktionsverhältnissen zu betrachten, da in ihnen sowohl in ideologischer Hinsicht als auch hinsichtlich der materiellen Ungleichheit das Geschlecht zwangsläufig eingelassen ist. Lohn, Sozialleistungen und persönliche Distributionsverhältnisse sind miteinander verbundene Prozesse, durch die in industriekapitalistischen Gesellschaften die zum Überleben notwendigen Mittel verteilt werden. Der Lohn ist Bestandteil sowohl der Produktions- als auch der Distributionsverhältnisse.
Geschlechterunterschiede sind in die Organisation bezahlter Arbeit eingebaut, so wie auch das Anrecht auf Transferleistungen und die Verpflichtung zur Unterstützung von Ehepartnern in sie eingebaut sind. Gleichzeitig verkörpern und perpetuieren die Distributionsverhältnisse die männliche Dominanz und die Unterdrückung der Frauen. Durch die gestiegenen Beschäftigungsquoten der Frauen findet zwar ein Wandel, aber keine grundlegende Änderung statt. Tatsächlich kann wirtschaftliche Unabhängigkeit von Männern nur wenig an der Verwundbarkeit jener Frauen ändern, die nur schlecht bezahlte und prekäre Arbeit finden können.
In Ermangelung eines neuen und passenderen Begriffs schlage ich vor, dass wir beginnen, über die Geschlechter-/Klassenstruktur als Prozess zu sprechen, in dem Frauen und Männer bei der Bestimmung der Produktions- und Distributionsverhältnisse ihre antagonistischen Interessen erkennen und beginnen, ihre Kämpfen, ihr Denken und Urteilen nach Geschlecht und Klasse auszurichten (um E. P. Thompson zu paraphrasieren). Vielleicht können wir in solchen Diskussion die Geschichte bestimmter kapitalistischer Industriegesellschaften im Hinblick auf ihre Geschlechter-/Klassenstrukturen neu interpretieren, um klarer zu erkennen, welche Rolle das Geschlecht bei der Strukturierung der Beziehungen zwischen den Klassen und bei der Förderung von Glaubenssystemen zur Rechtfertigung und Aufrechterhaltung von Herrschaft spielt.
Aus dem amerikanischen Englisch von Regine Othmer
Literatur
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©2025 Joan Acker, published by De Gruyter
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Artikel in diesem Heft
- Gesamtheft 43 ②
- Frontmatter
- Artikulationen von Klasse und Geschlecht II
- Artikulationen von Klasse und Geschlecht. Konzeptionelle Überlegungen
- Von Männerquartetten und Abgehängten: Ein Gespräch über Gender, Race, Class im Kapitalismus
- Klasse oder was? Perspektiven einer klassismuskritischen queerfeministischen Politik
- »Feminist movement cannot put forward a perspective of social change without addressing the question of class«. Wages for Housework Campaign, witch-hunting today and feminist politics of the commons
- Archiv
- Clara Zetkin und die sozialistische Frauenemanzipationstheorie
- Rede auf dem Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands zu Gotha (16. Oktober 1896)
- Klasse, Geschlecht und Distributionsverhältnisse
- Bilder und Zeichen
- Elif Saydam – Lebensfreude gegen Klassismus, Rassismus und Sexismus
- Malereien aus den Schwamm- und Spätiserien
- Diskussion
- Die Unaushaltbarkeit demokratischer Kontingenz? Über Angriffe auf trans* Lebensweisen und Politiken als Angriffe auf Demokratie
- Im Gespräch
- »This year the Pride represented a tipping point« – the 2025 Pride Parade in Budapest, the restrictions of LGBTIQ+ rights and gender and queer studies in Hungary
- Dank
- Regine Othmer seit 40 Jahren bei den feministischen studien – wir gratulieren!
- Ausstellungsbericht
- »Milieudinge – von Klasse und Geschmack« und von Geschlecht?
- Rezensionsessay
- Bibliothekarinnen, Erbinnen, Feministinnen, Frauen- und Geschlechterforscherinnen im Institut für Sozialforschung zwischen 1923/24 und 2025
- Rezension
- Dagmar Hoffmann, Florian Krauß, Moritz Stock, (Hrsg.): Fernsehen und Klassenfragen
- Brigitte Aulenbacher / Helma Lutz / Ewa Palenga-Möllenbeck / Karin Schwiter (eds.), 2024: Home Care for Sale. The Transnational Brokering of Senior Care in Europe
- Vincent Streichhahn (Hrsg.): Feministische Internationale. Texte zu Geschlecht, Klasse und Emanzipation 1832–1936
- Katharina Hajek / Ina Kerner, Iwona Kocjan, Nicola Mühlhäuser: Gender Studies zur Einführung
- Beate von Miquel, Claudia Mahs, Antje Langer, Birgitt Riegraf, Katja Sabisch, Irmgard Pilgrim (Hrsg.): #Me too in Science
- Autorenverzeichnis
- Zu den Autor:innen
- Abstracts
- Abstracts
- Erratum
- Erratum zu: Sperk, Verena (2025): »Was hat uns Österreich gekostet?« Affektive Artikulationen von Klassen-, Geschlechter- und Migrationsverhältnissen in Ein schönes Ausländerkind
- Jahresinhaltsverzeichnis
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- Bestellformular
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- Förderverein
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- Ausblick
- Ausblick auf die nächsten Hefte
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- Vincent Streichhahn (Hrsg.): Feministische Internationale. Texte zu Geschlecht, Klasse und Emanzipation 1832–1936
- Katharina Hajek / Ina Kerner, Iwona Kocjan, Nicola Mühlhäuser: Gender Studies zur Einführung
- Beate von Miquel, Claudia Mahs, Antje Langer, Birgitt Riegraf, Katja Sabisch, Irmgard Pilgrim (Hrsg.): #Me too in Science
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