Abstract
Fragend danach wie eine feministische Politik aussehen kann, die Klassenverhältnisse in ihr Zentrum rückt, wagen wir eine Bestandsaufnahme queerfeministischer Klassismuskritik. Mit dem Begriff Klassismus wird die Diskriminierung entlang der Klassenherkunft oder Klassenposition bezeichnet. Ausgehend von feministischen und klassismuskritischen Debatten der 1980er/1990er Jahre werden historische Entwicklungen des Begriffes und damit verbundene Kämpfe um Sichtbarkeit nachgezeichnet. Seitdem haben sich feministische Bewegungen durch ihre Akademisierung verändert, doch zahlreiche antiklassistische Interventionen, beispielsweise die der Prololesbengruppen in den 1980er und 1990er Jahren, halten Klasse im Blick. Interveniert wird zumeist aus queerfeministischen Kontexten, die unter anderem die aktuelle Wissens- und Theorieproduktion kritisieren.
Abstract
Asking what a feminist politics that focuses on class relations might look like, we venture to take stock of queer-feminist critiques of classism. The term classism refers to discrimination based on class origin or class position. Based on feminist and classism-critical debates of the 1980s and 1990s, we trace the historical developments of the term and the associated struggles for visibility. Since then, feminist movements have changed as a result of their academization, but numerous anti-classist interventions, such as those of the Prololesbian groups in the 1980s and 1990s, continue to focus on class. Interventions mostly come from queer-feminist contexts, which criticize, among other things, the current production of knowledge and theory.
Einleitung
Wie kann eine feministische Politik aussehen, die Klasse nicht nur mit nennt, sondern Klassenverhältnisse und Klassismus ins Zentrum ihrer Analysen und Praxen stellt? Und welche queerfeministischen Impulse braucht es, um Klassismus intersektional zu begreifen; also in seiner Verschränkung mit Rassismus, Sexismus, Ableismus, Queer- und Transfeindlichkeit? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Beitrags. Unser Anliegen ist es, die oft marginalisierten Perspektiven einer queerfeministischen Klassismuskritik sichtbar zu machen und ihnen ihren Platz in der Klassismusdebatte zurückzugeben. [1] Denn obwohl gerade feministische und lesbische Aktivist*innen maßgeblich zur theoretischen wie praxisnahen Auseinandersetzung mit Klassismuskritik beigetragen haben, bleiben ihre Stimmen in gegenwärtigen Diskursen häufig unsichtbar. Ausgehend von feministischen Kämpfen gegen Klassismus – von den Prololesben der 1980er Jahre bis zu heutigen Allianzen – fragen wir: Welche Ressourcen, welches Wissen, welche kollektiven Praxen stehen uns heute zur Verfügung, um feministische Politiken klassismuskritisch weiterzudenken? Und wie lassen sich neue Bündnisse aufbauen in einer Zeit, in der rechte Angriffe auf Gleichstellungspolitiken, feministische Bewegungen und Gender Studies zunehmen?
Mit diesem Beitrag möchten wir eine Bestandsaufnahme queerfeministischer Klassismuskritik leisten, historische Linien freilegen, Widersprüche aufzeigen und Perspektiven für zukünftige politische Kämpfe und eine solidarische Wissenschaftspraxis eröffnen. Wir schreiben dabei nicht aus einer neutralen Beobachter*innenposition heraus, sondern als Beteiligte – als Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Erfahrungsexpert*innen, die sich für eine feministische Theorie und Praxis einsetzen, die Verhältnisse nicht nur analysiert, sondern auch verändern will.
Mit dem Begriff Klassismus wird die Diskriminierung entlang der Klassenherkunft oder Klassenposition bezeichnet (Kemper/Weinbach 2009; Seeck/ Theißl 2020; Seeck 2022). Klassismus richtet sich gegen einkommensarme, erwerbslose oder wohnungslose Menschen; außerdem können Menschen, die nichtakademische Berufe ausüben, von Klassismus betroffen sein. Auch die Nachkommen dieser Personen können Klassismus erfahren, z. B. Kinder aus nichtakademischen oder armutsbetroffenen Familien. Klassismus ist die englische Übersetzung für den Begriff classism, der sich zeitgleich mit den Begriffen Rassismus und Sexismus (Kemper/Weinbach 2016) verbreitete. Kämpfe gegen soziale Ungleichheit aufgrund von Klassenverhältnissen gab es innerhalb verschiedener Strömungen der Frauenbewegung schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts (Thompson/Schrom Dye 1984). Die Debatten rund um Klassismus lassen sich dabei insbesondere auf lesbische und feministische soziale Bewegung zurückführen (Seeck 2022). In den feministischen Bewegungen der 1970er Jahre wurden Klassenfragen neu gestellt. Einflüsse aus den USA durch The Combahee River Collective und The Furies brachten den Begriff Classism auf. In diesem Zusammenhang kritisieren verschiedene Beiträge im Sammelband class & feminism (Bunch/Myron 1974) die Arroganz, mit der bürgerliche Feminist*innen ihnen begegneten.
Im deutschsprachigen Raum bezeichnete Anja Meulenbelt die Diskriminierung aufgrund sozialer Herkunft erstmals als Klassismus (Meulenbelt 1988). Seitdem wurden im Laufe der Geschichte immer wieder antiklassistische Interventionen innerhalb der feministischen Bewegung versucht, ursprünglich von queerfeministischen gerade auch Schwarzen afroamerikanischen Frauen (Audre Lorde 2021; bell hooks 2020). Indem sie ihre Erfahrungsexpertisen ernst nahmen, entwickelten sie ein Verständnis von den Zusammenhängen der verschiedenen, selbst erlebten Diskriminierungsebenen. Dies war Grundlage ihrer politischen Analysen. Auf diese und andere Interventionen werden wir im weiteren Textverlauf zurückkommen und sie an anderer Stelle vertiefen.
Klassismus ist mit anderen Formen der Diskriminierung verschränkt, z. B. mit Rassismus, Ableismus, Queer- und Transfeindlichkeit oder Sexismus (Wasenmüller 2020). Aus einer intersektionalen Perspektive kann analysiert werden, wie Klassismus in der Verschränkung mit anderen Formen der Diskriminierung wirkt. Neben der individuellen und strukturellen Ebene kann Klassismus auf der Ebene der Verinnerlichung wirken (Aumair/Theißl 2020): Die Betroffenen nehmen klassistische Vorurteile und Vorstellungen in ihr Selbstbild auf und werten sich selbst ab. Als Form der Diskriminierung ist Klassismus noch immer vergleichsweise wenig bekannt, obwohl im deutschsprachigen Raum feministische Publikationen seit den 1980er Jahren auf klassistische Diskriminierung aufmerksam machen (Roßhart 2016). Maßgeblich geprägt wurde der Diskurs um Klassismus durch feministische und lesbische Selbstorganisationen, beispielsweise durch die selbstbezeichneten Prololesben, die sich Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre in der westdeutschen Frauen- und Lesbenbewegung organisierten (Roßhart/Witte 2019). Ein zentrales Anliegen vieler Klassismusforschender ist es, das Konzept Klassismus theoretisch wie empirisch zu schärfen und gleichzeitig dafür Sorge zu tragen, dass es auch jenseits universitärer Diskursräume nutzbar ist und bleibt (Kemper 2014; Seeck/Kottwitz 2025).
Auf der Suche nach den Anfängen
Der Begriff Klassismus ist nicht neu. Die früheste bisher nachgewiesene Verwendung in Europa findet sich in Passages in the Life of a Radical von Samuel Bamford (1839–1841) einem Weber und Lagerarbeiter aus Manchester. Er beschreibt, wie sich ein wohlhabender Genosse vor ihm mehrfach verleugnen ließ, obwohl beide in einem Gerichtsprozess um das Peterloo Massaker angeklagt waren, bei dem ein friedlicher Protest von Arbeiter*innen gewaltsam aufgelöst wurde. Bamford bezeichnet die Weigerung, außerhalb des Gerichtssaals in Kontakt zu treten als Classism, verhält sich aber weiter solidarisch, weil ihm die Sache der Arbeiter*innen wichtiger ist. Vereinzelt lässt sich die Verwendung des Wortes Klassismus immer wieder nachweisen, im deutschsprachigen Raum stammt eine der prominentesten Publikationen von Anja Meulenbelt. In Scheidelinien. Über Sexismus, Rassismus und Klassismus (1988) beschreibt sie die Interventionen von Feminist*innen aus der Arbeiter*innenklasse und Schwarzen Feminist*innen:
Als linke Männer uns beschuldigten, daß wir die Klassengegensätze vergessen würden, verwarf ich dies als einen männlichen Versuch, Zwietracht unter uns Frauen zu säen.[…] Schwieriger wurde es, als die Kritik nicht von außen, sondern aus den Reihen der Frauenbewegung selbst kam, von Feministinnen aus der Arbeiterklasse – es stellte sich heraus, daß es nicht sehr viele waren – und von schwarzen Frauen […]. Nun begannen Frauen mir zu sagen, daß ich nicht nur wie sie unterdrückt sei, sondern auch ihnen gegenüber Privilegien besäße (Meulenbelt 1988: 33).
Meulenbelts Überlegungen schließen sich an die in den 1980er Jahren an Popularität gewinnende Debatte um Dreifachunterdrückung (Davis 1981; Lorde 2021) an. Die Thematisierung der Diskriminierung und Mehrfachunterdrückung entlang von race-class-gender differenzierte sich in den folgenden Jahren weiter aus und kann als Vorüberlegung zur heutigen Debatte um Intersektionalität gesehen werden. In den späten 1980er Jahren gibt es einen kleinen ›Peak‹ in Bezug auf die Interventionen von Aktivist*innen und Studierenden aus der Arbeiter*innen- und Armutsklasse. Die ArbeiterInnentöchter (AutorInnenkollektiv 1992) formulieren Kritik an der Dominanz der herrschenden Klasse in Bildungsinstitutionen, und es folgt eine Vielzahl an Veröffentlichungen, die auf Arbeitertöchter und Bildungszugänge fokussieren. Interessant wäre hier, inwiefern die Nachwirkungen der Bildungsreform der 1960er/70er Jahre mit der Fokussierung auf die Bildungsförderung des katholischen Arbeitermädchens vom Lande (Dahrendorf 1965) eine Rolle spielte. Ebenso interessant ist, wie schnell die Thematisierung von ›Klasse‹ wieder verschwand.
In den 1990er Jahren arbeitete Illona Bubeck in ihrem Text Eine neue bürgerliche Frauenbewegung? noch einmal deutlich heraus, wie Klassengegensätze immerfort negiert werden. Sie beschreibt »Feminismus als Domäne der weißen Mittelschichtsfrau« (Bubeck 1993) und fordert eine Auseinandersetzung mit den eigenen Privilegien, die einer verbindenden Bewegung entgegenstehe und schlussfolgert: »Solange weiße Feministinnen ihre Klassenunterschiede nicht benennen und politisch nutzen, werden sie nur das wahrnehmen, was in die Norm der herrschenden weißen Frauenbewegung paßt.« (Bubeck 1993, 41)
Auch Michi Ebner setzt 2001 mit dem Text Unscheinbare Grenzlinien diese Argumentationslinie fort und beobachtet: »Die erste Reaktion zu Klassismus oder Klassenunterschieden in Bewegungen sei oft Abwehr, kombiniert mit Unsicherheit, wer denn zu welcher Klasse gehöre und was es mit sozialer Mobilität und Klassengrenzen auf sich habe.« (Ebner 2001).
In den frühen 2010er Jahren wird Klassismus als Thema in der feministischen Blogosphäre wieder aufgenommen. Der mittlerweile archivierte Blog Class Matters der Aktivistin ClaraRosa tritt 2011 als »Empowerment-Blog für Leute die Klassismus erfahren (haben)« an und diskutiert im ersten Post die als selbstverständlich erachtete freie Zeit, die Aktivist*innen mitbringen sollen; mit dem Text Das bisschen (Polit-)Arbeit macht sich von allein …? wird sowohl auf unbezahlte (Care-)Arbeit aufmerksam gemacht, als auch an die feministischen, klassismuskritischen Debatten der 1980er/1990er Jahre angeknüpft.
Verschiedene Blogs greifen Klassismus auf, wobei es zu Kritiken kommt. Von der Spaltung der Arbeiter*innenklasse bis zur identitätspolitischen Nabelschau wird den Aktivist*innen eine Bandbreite an Vorwürfen entgegengebracht, denen sie mit einer kollektiven und auf mehreren Blogs gleichzeitig verfassten Antwort mit dem Titel Wir sind Klasse (2013) begegnen. Im Zuge der Wieder-Thematisierung von Klassismus gibt es vermehrt Sensibilisierungs- und Empowerment-Workshops und Vorträge, die die feministische Bewegungsgeschichte sichtbar machen sollen.
Klassismusdebatten – Facetten vom Auftauchen und Verschwinden
Rückkehr nach Reims von Didier Eribon (2016) kann als Zäsur in diesen Bemühungen verstanden werden. Die Veröffentlichung der Geschichte des ›aufgestiegenen, schwulen Arbeitersohns‹, der zu seiner Herkunftsfamilie ›zurückkehrt‹ und sie öffentlich bloßstellt, funktioniert als einfache Projektionsfläche vor dem Hintergrund einer erstarkenden Rechten. Janek Niggemann und Sue Braun halten treffend fest: »Für Bürger*innen erzählt Eribon sehr vieles über Klasse. Für Menschen aus dieser Klasse erzählt er zu wenig, zu grob und abschätzig« (Niggemann/Braun 2017).
Was folgt ist eine ganze Bibliothek von Neuer Klassenliteratur, bei der die (so genannten) ›Aufsteiger*innen‹ erzählen, wie sie den Weg von der Arbeiter*innenklasse zur Mittelklassebourgeoisie gegangen sind. Dabei werden die Argumente der ArbeiterInnentöchter und auch die der feministischen Blogs wiederholt, kommen aber nicht als Quellen vor. Aktivist*innen aus Schweden, die der Entwicklung einer »neuen Arbeiter*innenliteratur« (Carlsson-Andersson/Pişkin 2023,19) schon früh skeptisch gegenüberstanden, kritisieren, dass nur diejenigen zu Wort kämen, die ›aufgestiegen‹ seien und dass mit den Veröffentlichungen »neue, frische Luft in den alten Klassenbegriff« gepumpt würde (ebd.). Sie müssten »nur zuhause anrufen, um mit Putzfrauen, Metzgern, Kindermädchen, Rezeptionisten, Briefträgerinnen, Lastwagenfahrern und Krankenpflegerinnen« (ebd.) zu sprechen. Sie verwehren sich auch gegen einen generalisierenden Blick auf ›die‹ aus der Arbeiter*innenklasse, sondern lenken den Fokus auf die kapitalistischen Verhältnisse, in denen Menschen aus der Arbeiter*innenklasse entwertet werden.
Diese kritischen und auch die feministischen Perspektiven werden in neueren Publikationen ignoriert bis ausgeblendet, so Tanja Abou:
Die Geschichte des Klassismusbegriffs ist untrennbar mit feministischer Bewegungsgeschichte verbunden. Es gab Vorkämpfer*innen, und es war ein gemeinschaftlicher Erfolg, das Thema nicht untergehen zu lassen. […] Allerdings gibt es eine Entnennung der queerfeministischen Impulse, obwohl die ganze Arbeit dazu beitrug, das Thema sichtbar zu machen. […] Oft wird die queerfeministische Geschichte in der Stärke ihrer Bewegung nicht erkannt oder benannt (Abou in Feder 2025).
Denn die bisherigen Debatten rund um Klassismus sind innerhalb feministischer Bewegungen weiterhin eher als Randerscheinungen, statt als bewegungsübergreifender Diskurs anzutreffen. So merkt Brigitte Theißl in der Podiumsdiskussion an, dass feministische Bewegungen sich mit ihrer Akademisierung verändert haben und Klasse dabei aus dem Blick geraten sei. Dies ist Ausgangspunkt klassistischer Ausschlüsse innerhalb feministischer Bewegungen.
Antiklassistische Interventionen – wie geht das?
In vielen FrauenLesben-Gruppen richtete sich durch Arbeit an den eigenen Biografien der Fokus auch auf die Unterschiede und Widersprüche innerhalb ihrer politischen Zusammenhänge. Durch den feministischen Kampfruf Das Private ist politisch inspiriert, wurden auf diese Art umfänglich bestehende Theorien und politische Praxen hinterfragt. In diesem Kontext sind in den 1980er und 1990er Jahren auch einige sogenannte Prololesbengruppen entstanden (Roßhart, 2016). Allen Akteur*innen antiklassistischer Interventionen war gemeinsam, zunächst auf nur knappe Ressourcen zurückgreifen zu können. Somit ist relativ wenig ihres Wirkens dokumentiert. Außerdem stießen ihre Ideen kaum auf Gegenliebe innerhalb einer bürgerlichen Dominanzkultur. Die Reaktion einer Berliner Prololesbengruppe darauf war u. a. die Gründung eines Umverteilungskontos (Knupp-Rabe 1993; Witte 2013). Das Konto wurde lediglich innerhalb der lesbisch-autonomen politischen Community kommuniziert. Einige, die einen wohlhabenden Background hatten, zahlten Geld ein und Lesben, die existentielle finanzielle Nöte hatten, konnten anonym Geld abheben.
Aus gemeinsamer biografischer Arbeit wurden viele Fragen entwickelt: Wer kann sich politische Teilhabe überhaupt leisten, an Kongressen teilnehmen, an vormittäglichen politischen Treffen bei gleichzeitig notwendiger Lohnarbeit? Wer gestaltet Forschungsfragen mit welchen inhaltlichen Ausrichtungen oder dominiert Kunst und kulturelle Institutionen? Welche Blickrichtung nehmen in der Regel Journalist*innen ein? Wer sitzt in den Parlamenten mit welchen Perspektiven? Wer hat die Deutungsmacht selbst innerhalb progressiver politischer Gruppen? Wie viele Wissenslücken existieren in der Dominanzkultur durch Ausblendung anderer Lebensrealitäten? Wie reagieren wir darauf, wenn in unseren politischen Gruppen abwertende Bemerkungen gemacht werden über Handwerker*innen und Verkäufer*innen, also über unsere Eltern oder Freund*innen?
Die Prololesben kamen zu dem Schluss, dass selbst in Gruppen und Institutionen, die sich als fortschrittlich und links verstehen, quasi ein Klassenkampf von »oben« geführt wird zur Besitzstandswahrung und Privilegiensicherung. Auch das Nicht-Beachten oder die Akzeptanz der kontinuierlichen Verschlechterung von Lebens- und Arbeitsbedingungen im direkten Umfeld gehört dazu. Schwierige Lebensbedingungen führen zu Stress, der bekanntermaßen Krankheiten begünstigt, was wiederum auf ein immer rigideres Zwei-Klassen-Gesundheitssystem trifft. All das erschwert oder verhindert gesellschaftliche und politische Teilhabe; insbesondere von Menschen, deren Stimmen so dringend gehört werden müssten. Daraus erklärt sich u. a. auch, warum Klassenfragen und damit einhergehender Klassismus immer wieder auf eine Randerscheinung heruntergebrochen werden in Diskursen bzw. der Öffentlichkeit. Wie viel müsste sich grundlegend ändern – auch untereinander – um wirklich gleichwertige Vielfalt in Gesellschaft und Politik zu manifestieren? Ein großes Anliegen der Prololesbengruppen war, sich auf eigene Stärken und das eigene Know How ihrer Klassenhintergründe zu besinnen – entgegen des gängigen Blicks auf das angeblich Defizitäre von Arbeiter*innenkindern. »Wir wollen gar nicht werden wie ihr«, war ein wichtiges Motiv (Gitti et al. 1987). Es ging eben nicht darum, sich an die Werte des Bildungsbürgertums und der Überreichen anzupassen und sie dadurch zu legitimieren. Statt Konkurrenz und Leistungsideologie ging es um ein wohlgesonnenes und solidarisches Miteinander. Die Ablehnung bildungsbürgerlicher (Ab-) Wertung von Berufen gehört ebenso dazu wie auch die Verweigerung des Begriffs sozialer Aufstieg. Als seien alle Nicht-Akademiker*innen keine gleichwertigen Menschen.
Antiklassistischen Interventionen liegt das Potential inne, Strukturen grundsätzlich infrage zu stellen und Veränderungen gemeinsam zu provozieren, und zwar breitgefächert mit allen von Diskriminierungen und damit einhergehender Ausbeutung betroffenen Menschen. Das Teilen von Wissen und Ressourcen ist hierfür eine gute Grundlage, weiter Banden bilden wie die Prololesben und andere gegenwärtige Gruppen (Seeck/Theißl 2020), Vereine vielschichtig unterstützen, wie z. B. Careleaver e. V., Sanktionsfrei e. V. oder Stiftung Zurückgeben, Räume schaffen für ungehörte Stimmen, fragen, was sie brauchen, netzwerken in neue Richtungen. Was oft keine Erwähnung findet: All das kann im Sinne von Erweiterung und Stärkung mit neuen Allianzen und wertvollen Ideen und Impulsen Freude bereiten und empowern.
Julia Roßhart (2016) hat viele dieser antiklassistischen Interventionen im (queer-)feministischen Bewegungsalltag dokumentiert und stellt fest, dass nach wie vor antiklassistische Bestrebungen und Interventionen zumeist aus queerfeministischen Kontexten hervorgehen. Und so lassen sich solche und ähnliche Einsprüche bis in die Gegenwart verfolgen. Was tun mit all dem Unmut über fehlende Auseinandersetzungen mit den Bedingungen der eigenen Wissensproduktion im Hinblick auf Klasse? Denn neue Konkurrenzstrukturen sind angesichts der weltpolitischen Entwicklungen keine sonderlich gute Idee, da es doch solidarisch verbindend um das gute Leben für Alle gehen sollte (Theißl 2025). Ziel kann doch nur sein, unterschiedlichen Lebensrealitäten und Perspektiven nach ausführlichen Diskussionen den Raum zu verschaffen, der ihnen jeweils gebührt. Bündnisse können Schutz und gemeinsame Stärke bedeuten sowie sich zu einer vielfältigen Vision einer für alle lebenswerten Zukunft entwickeln. Es könnte hilfreich sein, Zusammenhänge zu Spivaks häufig zitiertem Satz »das Verlernen von Privilegien, die wir als Verlust sehen sollten« (»unlearning one’s privilege as one’s loss«, Spivak 1996, 4, zit. nach Castro Varela 2017) herzustellen und nach der Dekonstruktion und dem Verlernen von Klasse zu fragen. Verlernen bedeutet in diesem Zusammenhang sich selbst als historisch geprägte Subjekte zu begreifen, die Teil gesellschaftlicher Strukturen sind und innerhalb dieser bestimmte, voneinander unterscheidbare Positionen einnehmen. Aus dekonstruktiver Sicht setzt Verlernen ein bewusstes, kritisch-reflexives Denken und Handeln voraus, sowie die Bereitschaft die eigene Position in Frage zu stellen – auch wenn dies mit Unsicherheiten verbunden ist (Castro Varela 2017). Daraus folgt letztlich die Frage der Umverteilung, welche die Wissenschaftlerin Lucí Cavallero bearbeitet. Im Interview mit Brigitte Theißl bezieht sie sich auf ihre Praxis in Argentinien unter dem Rechtspoulisten Milei. Trotz der Repressionen ist hier eine starke feministische Bewegung zu beobachten, die nicht abgehoben stattfindet, sondern sich immer auf Allianzen mit verschiedenen Bewegungen bezieht (Cavallero in Theißl 2025). Es handelt sich um einen
popularen Feminismus, der an vielen Orten gleichzeitig stattfindet, an den Universitäten, an den Arbeitsplätzen, in den Schulen, in den Krankenhäusern […]. Es gibt keinen Weg, eine Massenbewegung zu schaffen, ohne hart dafür zu arbeiten. Du kommst nicht umhin, dich zu engagieren und viel Energie dem kollektiven Kampf zu widmen. Ein Kampf, der dir keine individuellen Vorteile bringen wird. Das ist also die wichtigste Lektion: Eine Massenbewegung entsteht nur dann, wenn du einen Teil deines Lebens dafür opferst (Cavallero in Theißl 2025).
Bestandsaufnahme: Rechte Bedrohungen und Zukunftsperspektiven
Grundlagen einer feministischen Politik, die Theorie- und Praxiswissen verknüpft und Antiklassismus ins Zentrum stellt, müssen immer wieder neu befragt werden – insbesondere angesichts des gegenwärtigen globalen Rechtsrucks. Nicht nur in Argentinien, auch in den USA und in zahlreichen Ländern Europas verknüpfen Regierende und Vertreter*innen rechter Oppositionsparteien eine neoliberale, klassistische Politik mit fundamentalen Angriffen auf feministische Errungenschaften und Geschlechterforschung. Gender Studies und Gleichstellungspolitik sehen sich massiver Kritik und politischem Gegenwind ausgesetzt. Aktuell stehen sie unter Beschuss wie selten zuvor. Eine »Anti-Gender-Allianz« mobilisiere gegen eine »vermeintlich totalitäre ›Gender-Ideologie‹« – so Sabine Hark und Paula-Irene Villa (2015a: 18) in der Einleitung zu ihrem Sammelband, der hoch affektiven politischen Auseinandersetzungen rund um Gleichstellungspolitik sowie geschlechtliche und sexuelle Vielfalt nachspürt. Eine besondere Rolle spiele dabei die Diskreditierung der Gender Studies, so die Herausgeber*innen, wobei Akteur*innen mit Begriffen wie ›pseudo-religiöse Dogmatik‹ und ›Genderwahn‹ hantieren und die Verschwendung von Steuergeldern beklagen würden.
Zehn Jahre später haben die im Buch versammelten Analysen nichts an Aktualität eingebüßt – vielmehr konnten die Autor*innen kaum erahnen, dass jene Angriffe von rechts vermehrt Eingang in behördliche Verordnungen und Gesetzesentwürfe finden würden. Es wäre wohl leichtsinnig, das sogenannte ›Genderverbot‹, wie es Regierungen in Bayern, Sachsen, Hessen oder auch Niederösterreich erlassen haben, als rechtspopulistische Symbolpolitik beiseitezuschieben. Allzu eindrücklich zeigt Trumps Kabinett in den USA gerade, dass antifeministische – oder vielmehr antigenderistische – Hetze beim Wort genommen werden muss. »Die Angst vor negativen beruflichen und persönlichen Folgen führt zu einem Klima der Einschüchterung und der Selbstzensur«, heißt es in einer Aussendung von Wissenschaftsrat und Hochschulrektorenkonferenz (Wissenschaftsrat 2025) in Hinblick auf den akademischen Betrieb. Die Autor*innen orten »eine ernsthafte Bedrohung für die amerikanische und internationale Wissenschaftsgemeinschaft« und solidarisieren sich mit den US-Kolleg*innen (ebd.). Naomi Klein und Astra Taylor (2025) sprechen in einem Essay gar von einem »end times fascism«, der statt Freiheit und Demokratie die Zerstörung feiern würde.
Wenn Gender Studies als ›anti-wissenschaftliche Ideologie‹ und ›groß angelegtes gesellschaftliches Umerziehungsprogramm‹ verunglimpft werden, so würden diese Angriffe nicht nur auf die Diskreditierung der Geschlechterforschung abzielen, sondern auf die Wissenschaft und Universität »als Teil einer offenen, demokratischen und polyperspektivischen Gesellschaft«, schreiben Hark und Villa (Hark/Villa 2015b) – was sich gegenwärtig nicht nur in den USA beobachten lässt. Längst stellen rechtsextreme Akteur*innen auch die Legitimität naturwissenschaftlicher Forschung – etwa in Hinblick auf Impfungen, Klimaforschung oder psychiatrischer Diagnostik – infrage. Mit Trumps Aufstieg rückte ein sich immer stärker ausbreitender Antiintellektualismus in den Fokus: Expert*innen und ›abgehobenen‹ Denker*innen schlägt ein grundsätzliches Misstrauen entgegen, sie alle seien Teil einer Elite, die nicht die Interessen des Volks vertrete. Eine antiklassistische Kritik an den Gender Studies und an einem Feminismus, der die Klassenfrage marginalisiert, grenzt sich hingegen ganz klar ab von den Wortführer*innen antiwissenschaftlicher und antiintellektueller Strömungen. Sie stellt sich vielmehr in die Tradition der fundierten Kritik an einem weißen, bürgerlichen Feminismus, der privilegierte Lebensrealitäten innerhalb des Patriarchats als Norm setzt und knüpft an eine feministische Praxis anti-klassistischer Interventionen an, wie sie auch in Deutschland bereits in den 1990er Jahren entwickelt wurde (Roßhart 2016). In Feminist Theory: From Margin to Center schreibt bell hooks (1984): »Bürgerliche Klassenvorurteile haben viele feministische Theoretikerinnen dazu gebracht, Ideen zu entwickeln, die wenig oder gar keinen Bezug zu den Lebenserfahrungen der meisten Frauen haben. Theorien, die für eine feministische Revolution nicht nützlich sind (hooks 1984, 112; Übersetzung: Autor*innengruppe). [2]
hooks thematisiert zugleich die Gefahr eines Antiintellektualismus mit feministischem Anstrich, der sich aus einer Abwehrhaltung nähre, da Frauen lange Zeit aus sexistischen, rassistischen und klassistischen Gründen von universitärer Bildung ausgeschlossen blieben. Von zentraler Bedeutung sei es daher, das hierarchische System von Wissens- und Theorieproduktion zu kritisieren und Alternativen dazu entwickeln.
Akademische Geschlechterforschung kommt dementsprechend nicht umhin, ihre eigenen Grundlagen und Elitenproduktion und die von ihnen mitproduzierte Hierarchisierung von unterschiedlichen Wissensformen permanent kritisch zu befragen und an die Konzepte antiklassistischer feministischer Politiken anzuknüpfen.
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Theißl, Brigitte (2025): Sich ganz dem kollektiven Kampf widmen. In: an.schläge – Das feministische Magazin 01(2025). https://anschlaege.at/sich-ganz-dem-kollektiven-kampfwidmen/ (21.08.2025).Search in Google Scholar
Thompson, Dorothy (1984): Spurensicherung. Frauen in der frühen englischen Arbeiterbewegung. In: Honegger, Claudia / Heintz, Bettina (Hrsg.): Listen der Ohnmacht. Zur Sozialgeschichte weiblicher Widerstandsformen. Frankfurt a. M.: Europäische Verlagsanstalt, 160–187.Search in Google Scholar
Wasenmüller, Juri (2020): Migrantische Selbstorganisation gegen Klassismus und Rassismus. In: Seeck, Francis / Theißl, Brigitte (Hrsg.): Solidarisch gegen Klassismus. Organisieren, intervenieren, umverteilen. Münster: Unrast, 157–167.Search in Google Scholar
Witte, Martina (2013): Klassismuskritik und gelebte Umverteilung. Die Geschichte einer Berliner Prolo-Lesbengruppe. In: Rudolf, Christine (Hrsg.): Schneewittchen rechnet ab. Feministische Ökonomie für anderes Leben, Arbeiten und Produzieren. Hamburg: VSA Verlag, 82–90Search in Google Scholar
Yaghoobifarah, Hengameh (2018): Stars und Sternchen. In: Missy Magazine vom 11.05.2018. https://missy-magazine.de/blog/2018/05/11/stars-und-sternchen/ (19.08.2025).Search in Google Scholar
©2025 Marie Kottwitz, Martina Witte, Brigitte Theißl, Francis Seeck und Tanja Abou, published by De Gruyter
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Articles in the same Issue
- Gesamtheft 43 ②
- Frontmatter
- Artikulationen von Klasse und Geschlecht II
- Artikulationen von Klasse und Geschlecht. Konzeptionelle Überlegungen
- Von Männerquartetten und Abgehängten: Ein Gespräch über Gender, Race, Class im Kapitalismus
- Klasse oder was? Perspektiven einer klassismuskritischen queerfeministischen Politik
- »Feminist movement cannot put forward a perspective of social change without addressing the question of class«. Wages for Housework Campaign, witch-hunting today and feminist politics of the commons
- Archiv
- Clara Zetkin und die sozialistische Frauenemanzipationstheorie
- Rede auf dem Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands zu Gotha (16. Oktober 1896)
- Klasse, Geschlecht und Distributionsverhältnisse
- Bilder und Zeichen
- Elif Saydam – Lebensfreude gegen Klassismus, Rassismus und Sexismus
- Malereien aus den Schwamm- und Spätiserien
- Diskussion
- Die Unaushaltbarkeit demokratischer Kontingenz? Über Angriffe auf trans* Lebensweisen und Politiken als Angriffe auf Demokratie
- Im Gespräch
- »This year the Pride represented a tipping point« – the 2025 Pride Parade in Budapest, the restrictions of LGBTIQ+ rights and gender and queer studies in Hungary
- Dank
- Regine Othmer seit 40 Jahren bei den feministischen studien – wir gratulieren!
- Ausstellungsbericht
- »Milieudinge – von Klasse und Geschmack« und von Geschlecht?
- Rezensionsessay
- Bibliothekarinnen, Erbinnen, Feministinnen, Frauen- und Geschlechterforscherinnen im Institut für Sozialforschung zwischen 1923/24 und 2025
- Rezension
- Dagmar Hoffmann, Florian Krauß, Moritz Stock, (Hrsg.): Fernsehen und Klassenfragen
- Brigitte Aulenbacher / Helma Lutz / Ewa Palenga-Möllenbeck / Karin Schwiter (eds.), 2024: Home Care for Sale. The Transnational Brokering of Senior Care in Europe
- Vincent Streichhahn (Hrsg.): Feministische Internationale. Texte zu Geschlecht, Klasse und Emanzipation 1832–1936
- Katharina Hajek / Ina Kerner, Iwona Kocjan, Nicola Mühlhäuser: Gender Studies zur Einführung
- Beate von Miquel, Claudia Mahs, Antje Langer, Birgitt Riegraf, Katja Sabisch, Irmgard Pilgrim (Hrsg.): #Me too in Science
- Autorenverzeichnis
- Zu den Autor:innen
- Abstracts
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- Erratum
- Erratum zu: Sperk, Verena (2025): »Was hat uns Österreich gekostet?« Affektive Artikulationen von Klassen-, Geschlechter- und Migrationsverhältnissen in Ein schönes Ausländerkind
- Jahresinhaltsverzeichnis
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- Bestellformular
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- Förderverein
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- Ausblick
- Ausblick auf die nächsten Hefte
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