Abstract
The article discusses the transmission of the 8th- and 9th-century charters of the southern Lombard dukes and princes of Benevento in the so-called „Chronicon Sanctae Sophiae“, Cod. Vat. lat. 4939. This cartulary, completed in 1119 in the monastery of Sancta Sophia in Benevento, plays a central role in the tradition of these early medieval documents, extant mainly in copies. The study of this manuscript is therefore essential for the diplomatic edition of these charters in a continuation of the „Codice Diplomatico Longobardo“. In addition to the traditional „discrimen veri ac falsi“, the question of the overall reliability and quality of the copies in the „Chronicon“ is of great importance and requires re-examination. This task is also the focus of this article. After a brief introduction to the manuscript and its origins, the few documents passed down not only in the „Chronicon“ but also as originals or in other copies are examined more closely. A careful comparison of the versions of the texts and their variants allows us to evaluate the work of the copyists of Sancta Sophia and the „Chronicon“ in particular. The article also analyses the work of various later correctors. It can be demonstrated that most of them had access to the originals or to earlier copies of the documents, so their corrections must be taken seriously. In essence, the article confirms the reliability of the copies in the „Chronicon“, which has been repeatedly emphasized in research – especially in comparison to other cartularies such as the „Chronicon Vulturnense“ or the „Registrum Petri Diaconi“. In some respects, however, this reliability is reconsidered as several copying errors typical of the „Chronicon“ can be identified. Paradoxically, some of these errors seem to have arisen precisely because of the copyists’ particular conscientiousness and care.
Einleitung
Die Urkunden der südlangobardischen Herzöge und Fürsten von Benevent und Salerno aus der Zeit vor 900 sind zum weit überwiegenden Teil nicht im Original erhalten, sondern nur in Abschriften auf uns gekommen.[1] In der Tat finden sich unter den rund 150 im Volltext vorliegenden Stücken bloß sechs bzw. fünf Originale.[2] Die übrigen, kopial überlieferten Urkunden sind vor allem in drei hochmittelalterlichen Chartularen bzw. Chartularchroniken versammelt: im um 1119 fertiggestellten „Chronicon Sanctae Sophiae“ (Città del Vaticano, BAV, Cod. Vat. lat. 4939, fortan CSS) des Klosters Sancta Sophia in Benevent;[3] im um 1115 begonnenen „Chronicon Vulturnense“ (Città del Vaticano, BAV, Cod. Barb. lat. 2724, fortan CV) aus dem Kloster San Vincenzo al Volturno;[4] schließlich im zwischen 1131 und 1133 erstellten „Registrum Petri Diaconi“ (Montecassino, Archivio dell’Abbazia, Reg. 3, fortan RPD) aus Montecassino.[5]
Besonders das CSS nimmt in der Überlieferung der frühen südlangobardischen Herzogs- und Fürstenurkunden eine zentrale Stellung ein. So sind in diesem Codex mehr als zwei Drittel aller aus der Zeit vor dem Jahr 900 kopial erhaltenen herzoglichen und fürstlichen Dokumente vereinigt. Deutlich weniger Urkundentexte sind im CV und im RPD sowie in verschiedenen anderen Überlieferungszusammenhängen auf uns gekommen.[6]
Mittlerweile liegen diese drei ‚Urkundenbücher‘ in modernen Editionen vor. Während die Edition des CV durch Vincenzo Federici in den „Fonti per la storia d’Italia“ aber bereits aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammt (1925–1938), wurden das CSS und das RPD erst in jüngerer Vergangenheit unter der Ägide von Jean-Marie Martin ediert und eingehend untersucht (2000 bzw. 2015).[7]
Vor allem die jüngeren Editions- und Forschungsarbeiten am CSS und am RPD erleichtern die von Herbert Zielinski begonnene und nun mit seiner ausdrücklichen Unterstützung fortgesetzte diplomatische Edition der südlangobardischen Herzogs- und Fürstenurkunden im Rahmen des „Codice Diplomatico Longobardo“ bzw. eines „Codice Diplomatico della Longobardia meridionale“.[8] Sie erübrigen eine solche aber natürlich nicht.[9]
Für diese diplomatische Edition der südlangobardischen Fürstenurkunden müssen Fragen nach etwaigen Fälschungen, Verfälschungen und Interpolationen in der kopialen Überlieferung neu aufgerollt und systematisch behandelt werden. Darüber hinaus müssen für die Textherstellung auch die allgemeine Zuverlässigkeit und Qualität der hochmittelalterlichen Abschriften einer neuerlichen Überprüfung unterzogen werden. Dies gilt zuallererst für das CSS.
Das „Chronicon Sanctae Sophiae“ (CSS)
Das CSS kann nur mit gewissen Einschränkungen als Chartularchronik bezeichnet werden. Immerhin sind dem umfangreichen Chartular (fol. 25–217) aber die sogenannten „Annales Beneventani“ (fol. 1–15), eine kirchenrechtliche Sammlung (fol. 16–22) und ein Katalog der Herzöge und Fürsten von Benevent (fol. 23–24) vorangestellt (siehe Anhang 1). Als „liber preceptorum“ (so die Überschrift zum ins Jahr 1119 datierten Vorwort auf fol. 26v) umfasst der zentrale Chartularteil keineswegs alle Urkunden des Klosters Sancta Sophia, sondern beschränkt sich auf im weitesten Sinne ‚öffentliche‘ Urkunden.[10] Diese sind in insgesamt sechs Abschnitte gegliedert. Die Abschnitte I–III beinhalten vornehmlich Präzepte der Herzöge und Fürsten von Benevent bzw. von Capua-Benevent aus dem 8.–11. Jahrhundert (fol. 27–125), Abschnitt IV vereinigt Kaiserurkunden des 10. und 11. Jahrhunderts (fol. 126–138), Abschnitt V Papsturkunden des 11. und 12. Jahrhunderts (fol. 139–162) und Abschnitt VI überwiegend Bischofs-, Herzogs- und Grafenurkunden vom 10.–12. Jahrhundert, aber auch verschiedene Nachträge und Zusätze vom 9.–12. Jahrhundert (fol. 163–217).[11]
Im Unterschied zu den Abschnitten IV und V, in denen die Kaiser- und Papsturkunden in chronologischer Reihenfolge angeordnet sind, ist der Aufbau der Abschnitte I–III mit den zahlreichen südlangobardischen Herzogs- und Fürstenurkunden weniger deutlich rekonstruierbar. Nach Martins Analyse versammelt Abschnitt I im Wesentlichen Dokumente, die unmittelbar mit dem Kloster Sancta Sophia in Zusammenhang stehen; Abschnitt II bietet Urkundendossiers mehrerer von Sancta Sophia abhängiger kirchlicher Einrichtungen, aber auch andere Stücke;[12] Abschnitt III scheint schließlich weitere im oder mit dem klösterlichen Archiv verwahrte Urkunden wiederzugeben, die Sancta Sophia zum Teil nur bedingt betreffen und die vielleicht bei der ersten Sichtung des Materials vergessen oder übersehen worden waren.[13] Nichtsdestotrotz sah man sich schon im Verlauf, aber auch bald nach Abschluss der Arbeiten am CSS dazu gezwungen, mehrere Präzepte nachzutragen: eines von Scauniperga und Liutprand aus den 750er-Jahren, vier von Arichis (II) aus dem Jahr 774 und eines von Sicard aus dem Jahr 833.[14]
Innerhalb der Chartular-Abschnitte I–II wurde anscheinend versucht, die Herzogs- und Fürstenurkunden parallel zu den sachlich-inhaltlichen Schwerpunktsetzungen auch einer groben chronologischen Ordnung zu unterwerfen, doch wurde diese nicht durchgehalten und in Abschnitt III überhaupt aufgegeben. Verwechslungen zwischen namensgleichen Herrschern (Gisulf I–II, Grimoald II–IV, Radelchis I–II, Romuald I–II) verstärkten das Durcheinander, das Martin mit einer mutmaßlich ungünstigen Aufbewahrungssituation des klösterlichen Archivs und seiner möglicherweise schlechten Ordnung in Verbindung brachte. Außerdem vermutete er, dass das CSS unter gewissem Zeitdruck erstellt worden sein könnte.[15]
Auf alle Fälle ist die Kompilation des CSS mit den Auseinandersetzungen zwischen dem Kloster Sancta Sophia und der Abtei Montecassino in Zusammenhang zu sehen, die bereits im 10. Jahrhundert begonnen hatten und die sich im ausgehenden 11. Jahrhundert wieder intensivierten. Damals nämlich unternahm die Leitung des Benedikt-Klosters einen weiteren Anlauf, das (neben anderen Zellen wie Sancta Maria in Cingla und Sancta Maria in Banze) seit dem ausgehenden 9. Jahrhundert seinem Einfluss entglittene und spätestens im 10. Jahrhundert von einer Frauen- in eine Männergemeinschaft umgewandelte Sophienkloster wieder unter seine Kontrolle zu bringen.[16]
Während man von Seiten Montecassinos regelmäßig auf eine von Anfang an gegebene Unterstellung von Sancta Sophia und auf die langjährige (und seit den 830er-Jahren urkundlich gesicherte) Präsenz von Montecassineser Praepositi vorort verwies, wurde von der Gegenseite der Status eines von Arichis (II) begründeten und einzig der Gewalt der Fürsten von Benevent unterstehenden ‚Palastklosters‘ betont.[17] Diese letztere Argumentationslinie, die zunächst den Fürsten von (Capua-)Benevent und später den Päpsten als Stadtherren gelegen kam, scheint auch im CSS Niederschlag gefunden zu haben.[18]
Neben der außergewöhnlich großen Anzahl der im CSS überlieferten Herzogs- und Fürstenurkunden (die freilich nicht alle Sancta Sophia unmittelbar betreffen), unterstreicht vor allem das am Beginn des Chartulars stehende Dokument, die sogenannte „Magna charta“, die fürstlichen Anfänge von Sancta Sophia. Es handelt sich um eine, möglicherweise kurz vor 1100 fabrizierte, formale Fälschung auf Arichis (II). Diese mit einem interessanten, an die vanitas mundi gemahnenden Prolog eingeleitete Sammelurkunde bietet kurze Resümees von fast 70 Übertragungen dieses Fürsten an das Kloster Sancta Sophia.[19]
Im Unterschied zu 19 bzw. 20 Stücken, die im CSS sowohl in gekürzter Form in der „Magna charta“ als auch als Volltexte samt Datierung in den November 774 auf uns gekommen sind, können die ausschließlich als Resümees erhaltenen Deperdita nicht zwingend auf diesen Zeitpunkt datiert werden. Die „Magna charta“ nämlich weist in ihrer handschriftlichen Überlieferung im Cod. Vat. lat. 4939 keine Datumsformel auf. (Die im unzuverlässigen Druck von Ughellis „Italia Sacra“ bezeugte Datierung in den November 774 dürfte eine moderne Zutat sein.[20])
Freilich insinuiert die „Magna charta“ eine im November 774 erfolgte Gründung von Sancta Sophia und die damalige reiche Ausstattung von Kirche und Kloster durch den nach der fränkischen Eroberung des norditalischen Langobardenreiches gerade vom Herzog zum Fürsten aufgestiegenen Arichis (II). So bleiben auch die in den (im selben Codex überlieferten) „Annales Beneventani“ vermerkten Anfänge von Sancta Sophia unter Gisulf (II) unerwähnt oder doch zumindest verschleiert.[21] In der fingierten Narratio des Dokuments ist vielmehr davon die Rede, dass der „eximius princeps“ Arichis die Kirche („aula“) der göttlichen Weisheit weihte, ebendort ein Frauenkloster errichtete und dieses mit Gütern und anderen Zuwendungen ausstattete.[22]
Die Urkundenkopien des „Chronicon Sanctae Sophiae“
Im Unterschied zum CV und dem RPD, die eine ganze Reihe von nachweislich gefälschten bzw. interpolierten Urkunden beinhalten,[23] finden sich im CSS mit Ausnahme der „Magna charta“ keine eklatanten Spuria. Aber auch dieses eindrucksvolle Falsum beruht, wie die im CSS sowohl als Resümees in der „Magna charta“ als auch als Volltexte überlieferten Stücke nahelegen, zum größten Teil auf authentischen Dokumenten.
Insgesamt wurde in der Forschung bislang nur eine Handvoll der im CSS versammelten Urkunden als gefälscht, interpoliert oder verdächtig eingestuft.[24] Hingegen wurde seit Smidt immer wieder die Qualität der vom CSS gebotenen Abschriften hervorgestrichen. So kam es offensichtlich kaum zu Textkürzungen, und auch Eingriffe in den originalen Formelbestand lassen sich in den Kopien nicht nachweisen.[25]
Die hohe Qualität der Urkundenabschriften im CSS zeigt sich besonders deutlich an einem Präzept der Fürsten Landolf (V) und Paldolf (III) aus dem Jahr 1033, von dem auch das Original erhalten geblieben ist.[26] Der Text der Abschrift im CSS stimmt nämlich mit jenem der Vorlage weitestgehend überein, und dies vielfach bis in die morphologisch-orthographischen Details.[27] In der Tat wurden in der Kopie des CSS sogar die ‚verwilderten‘ Schreibweisen der Vorlage übernommen. So liest man da wie dort „hac“ statt „ac“, „cenovium“ statt „c(o)enobium“, „flubius“ statt „fluvius“, „hedficare“ statt „edificare“, „perhennis“ statt „perennis“ und „prephatus“ statt „prefatus“. Nur in einer geringeren Anzahl der Fälle kam es zu Anpassungen wie beispielsweise von „Ueneventanam“ zu „Beneventanam“, „aliquit“ zu „aliquid“, „supter“ zu „subter“ sowie in Einzelfällen auch von „hedificare“ zu „edificare“ (siehe Anhang 3).
Im CSS wurden die kopierten Urkundentexte also grundsätzlich nicht an die Maßgaben des Schullateins des 12. Jahrhunderts angepasst und geglättet, sondern zunächst einmal möglichst genau abgeschrieben. Erst in einem weiteren Schritt wurden sie sprachlich korrigiert bzw. kommentiert. In roter Tinte wurden vornehmlich im Zeilenzwischenraum entsprechende Verbesserungen vorgenommen. Dies geschah auch im Fürstenpräzept von 1033 sehr behutsam und vor allem ohne die Lesbarkeit des Haupttextes mit seinen authentischen Eigenheiten zu beeinträchtigen.[28]
Im Sophienkloster von Benevent scheint man sich aber nicht erst bei der Erstellung des CSS dazu entschlossen zu haben, die originalen Urkundenvorlagen möglichst genau zu kopieren, vielmehr dürfte dies dort bereits im 11. Jahrhundert Usus gewesen sein. So ist vom Fürstenpräzept aus dem Jahr 1033 auch eine dem CSS zeitlich vorangehende und offenbar unabhängige Einzelblattabschrift aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts erhalten, die ganz ähnliche Kopiergrundsätze erkennen lässt und die somit einen qualitativ ähnlich zuverlässigen Urkundentext bietet.[29] Wie im CSS folgt auch die Einzelblattkopie dem originalen Text sehr genau und bietet über weite Strecken eine sehr getreue Abschrift der Vorlage. Anpassungen an das Schullatein des hohen Mittelalters lassen sich auch hier nur vereinzelt ausmachen und decken sich in ihrer Art mit jenen im CSS (siehe Anhang 3).
Wie der Vergleich mit dem Original des Fürstenpräzepts von 1033 erkennen lässt, kam es beim Kopiervorgang sowohl in der Einzelblattabschrift als auch im CSS nicht nur zu gelegentlichen Korrekturen, sondern auch zu kleineren Fehlern und Irrtümern. Dabei lassen sich drei Hauptarten von Versehen erkennen: Lesefehler (nicht zuletzt in der eng geschriebenen Elongata am Beginn der Fürstenurkunde: „Landolf et Paldolf“ statt „Landolfus et Paldolfus“, „princeps“ statt „principes“, „ad“ statt „ut“), die irrtümliche Auslassung von einzelnen Wörtern („non habent [et] in rebus“) sowie die fehlerhafte Auflösung von Suspensionskürzungen („in eodem venerabilem monasteriu[m]“ statt „in eod[em] vene[rabili] monast[erio]“, „Beneventum“ statt „Benev[entano]“).[30]
Dieser am Fürstenpräzept von 1033 und seinen beiden Abschriften gewonnene Befund lässt sich an einem anderen Beispiel vertiefen. Es handelt sich um eine Urkunde von Arichis (II) aus dem Jahr 774, die zwar nicht im Original, aber immerhin in zwei hochmittelalterlichen Kopien überliefert ist: einerseits im CSS unter den drei dem eigentlichen Chartular als Nachträge vorangestellten Stücken, andererseits auf demselben Pergamentblatt wie die Einzelblattkopie des Fürstenpräzepts von 1033.[31]
Die Gegenüberstellung dieser beiden aus Sancta Sophia stammenden Abschriften der Arichis-Urkunde führt nochmals vor Augen, mit welcher Sorgfalt man im Sophienkloster im 11. und 12. Jahrhundert frühmittelalterliche Urkunden abschrieb.[32] Mit der einen irritierenden Ausnahme, dass das dispositive Verb in der Einzelblattkopie „concedo“ und im CSS „offero“ lautet, beschränken sich die Abweichungen zwischen den Abschriften auf wenige Kleinigkeiten (siehe Anhang 4). So heißt es in der Einzelblattkopie etwa „Langubardorum“, im CSS hingegen „Langobardorum“, hier „ex iussionem“, dort „ex iussione“, hier „Lopald“, dort „Lopoald“, hier „in filicissimo“, dort „in filicissimus“, hier „Nobembrio“, dort „Novembrio“.[33]
Eine partielle und ebenfalls im Detail leicht divergierende Kopialüberlieferung liegt auch für jene rund 20 Präzepte von Arichis (II) vor, die im CSS sowohl im Volltext wiedergegeben als auch als Resümee in die „Magna charta“ aufgenommen wurden. Wie schon bei der in zwei Abschriften vorliegenden Arichis-Urkunde von 774 lassen sich auch hier auf der morphologisch-orthographischen Ebene Schwankungen und Abweichungen erkennen, die wohl den Kopisten geschuldet sind, auf den ersten Blick harmlos erscheinen, aber in Hinblick auf eine Edition mit Problemen verbunden sind. Häufig ist nämlich nicht mit Sicherheit zu entscheiden, welche der beiden Lesarten die authentischere darstellt (siehe Anhang 5).
Grundsätzlich ist man zunächst dazu geneigt, die sprachlich dem klassischen Schullatein entfernter stehenden Varianten als ‚ursprünglich‘ zu betrachten und die korrekteren Orthographien auf Anpassungen des 12. Jahrhunderts zurückzuführen. Dies legt nicht zuletzt das Beispiel des Fürstenpräzepts von 1033 nahe, in dessen Abschriften Formen wie „Uenventanam“ zu „Beneventanam“, „aliquit“ zu „aliquid“, „supter“ zu „subter“ sowie in Einzelfällen auch „hedificare“ zu „edificare“ verbessert wurden (siehe Anhang 3). Doch mahnt schon der Fall der in zweifacher Kopie überlieferten Fürstenurkunde von Arichis (II) aus dem Jahr 774 zur Vorsicht. Zwar könnte man den Varianten „Langubardor(um)“ und „Nobembrio“ der älteren Einzelblattkopie gegenüber „Langobardorum“ und „Novembrio“ im CSS den Vorzug geben, fraglich ist hingegen, ob dies auch in anderen Fällen wie beispielsweise von „ex iussione(m)“ statt „ex iussione“ gilt, zumal ja der Schreibername „Lopald“ in der Einzelblattkopie höchstwahrscheinlich für korrektes (weil oft und auch außerhalb des CSS belegtes) „Lopoald“ verschrieben ist.[34] Fraglich ist in weiterer Folge, ob korrekteres „in filicissimo“ der Einzelblattkopie authentisch und diese Lesart gegenüber „in filicissim(us)“ im CSS vorzuziehen ist. Unsicher ist schließlich, ob das dispositive Verb ursprünglich wie in der Einzelblattkopie „concedo“ oder wie im CSS „offero“ lautete (siehe Anhang 4).
Korruptere Lesarten sind also nicht automatisch als authentischer anzusehen, sondern könnten durchaus auch auf Fehler und Anpassungen der Kopisten zurückzuführen sein. Selbst die durch das Fürstenpräzept von 1033 nahegelegte Auffassung, bei durchaus bekannten morphologisch-orthograpischen Schwankungen wie zwischen b und v die ‚rustikalere‘ Lesart als genuin zu betrachten und somit „donabimus“, „edivicabit“, „firmabimus“, „flubium“, „serbi“, „silbas“, „sivi“ den Vorzug zu geben, ist nicht unproblematisch. Dies zeigt sich auch an einem prominenten Beispiel: dem Präzept Grimoalds (IV), das im Jahr 810 für das Nonnenkloster Sancta Maria in Cingla ausgestellt wurde und bis heute im Archiv von Montecassino aufbewahrt wird.[35]
Teile dieses Grimoald-Präzepts, dessen Originalität lange Zeit als erwiesen galt und erst in jüngerer Vergangenheit in Zweifel gezogen wurde,[36] wurden in einem Placitum aus dem Jahr 999 zitiert, das gute 35 Jahre später seinerseits in eine Gerichtsurkunde inseriert wurde. Beide Stücke sind im Original auf uns gekommen.[37] Vergleicht man nun die Schreibweisen der Grimoald-Urkunde mit jenen der beiden Placita, so lassen sich einige interessante Unterschiede feststellen (siehe Anhang 6). Sie zeigen, dass der Text des Dokuments auf orthographischer Ebene im 10. und 11. Jahrhundert noch recht veränderlich war. Fazit: Die Grimoald-Urkunde bietet keineswegs den Text mit den ‚verwildertsten‘ Lesarten. Vielmehr hat sie zum Teil die nach dem Schullatein korrekteren Varianten. So wurde nicht selten erst in den Abschriften des 10. und 11. Jahrhunderts korrektes v zu b und korrektes b zu v umgeschrieben, wobei der Wechsel häufig erst zwischen der ersten und der auf diese zurückgreifenden zweiten Abschrift erfolgte.
Das Beispiel der Grimoald-Urkunde und ihrer Abschriften lehrt also, dass eine doppelte oder mehrfache kopiale Überlieferung oft wenig dazu beitragen kann, sich dem Text des Originals/der Vorlage auf morphologisch-orthographischer Ebene anzunähern. Das Beispiel ist vielmehr eine Warnung vor der Tendenz, korrupte Formen als Archaismen zu interpretieren und als ursprünglicher zu betrachten. Folgte man im Fall der beiden Abschriften der Grimoald-Urkunde diesem Leitgedanken einer ‚lectio difficilior‘, entstünde ein Editionstext, der in erster Linie sämtliche ‚Barbarismen‘ der Texttradition versammeln würde, vom ursprünglichen Text aber weiter entfernt stünde als die beiden Abschriften.[38]
Es gibt also gute Gründe, bei der Edition der im CSS sowohl als Volltext als auch als Resümee in der „Magna charta“ erhaltenen Fürstenurkunden Vorsicht walten zu lassen und nicht grundsätzlich in die Textüberlieferung einzugreifen. Nicht editorische Bequemlichkeit, sondern Verantwortung für den ‚rechten‘ Text[39] legen es nahe, prinzipiell den Volltext zugrunde zu legen und die Varianten der Resümees im Apparat auszuweisen. Diese Lösung scheint auch aus Einheitlichkeitsgründen angezeigt, liegt doch für den überwiegenden Teil der im CSS versammelten Urkunden alleine der Volltext vor.
Die Einsicht, bei einer Edition der im CSS überlieferten südlangobardischen Fürstenurkunden im Wesentlichen den Volltexten der Handschrift folgen zu können/müssen, heißt freilich nicht, dass es keiner editorischen Eingriffe bedarf. Vielmehr sind solche vor allem in zwei Fällen notwendig: einerseits, wenn augenscheinliche Kopierfehler im Volltext korrigiert werden müssen; andererseits, wenn Korrektorenhände, die offensichtlich das Original/die Vorlage konsultierten, in den Text eingriffen.
Kopisten und Korrektoren
Seit langem geht die Forschung davon aus, dass das Chartular im CSS im Großen und Ganzen von einem einzigen „Hauptschreiber“ (HS) stammt. In der Tat zeichnet sich der Urkundenteil des CSS, abgesehen von den teilweise schon erwähnten Nachträgen und Zusätzen auf fol. 25v–26r, 100r–v sowie auf fol. 153r–163v und 203r–217r, von einer bemerkenswerten Einheitlichkeit der Schrift aus.[40] Zwar lassen sich allenthalben Schwankungen in der Federstärke, Tintenfarbe, Schriftgröße und im Duktus feststellen, doch sträuben sich die Ähnlichkeiten in den Einzelformen von Buchstaben, Ligaturen, Kürzungen und Satzzeichen meist gegen eine Identifikation von weiteren, von HS sicher zu scheidenden Händen.[41] Dennoch ist Virginia Browns Feststellung, dass in Hinblick auf die paläographische Untersuchung des CSS noch nicht das letzte Wort gesprochen sei, zuzustimmen.[42]
Neben dem/den Kopisten wurden im Chartularteil des CSS auch mehrere Korrektoren tätig, die ihre Verbesserungen in brauner bzw. schwarzer Tinte ausführten. Unter diesen ist zunächst „Korrektor 1“ (K1) hervorzuheben, weil sich seine Hand in allen Abschnitten des Chartulars finden lässt und er seine Arbeit noch vor der Hinzufügung der Korrekturen bzw. Kommentare in roter Tinte erledigte. K1 war also in die Entstehung des Chartulars in besonderer Weise eingebunden. So platzierte er seine Korrekturen grundsätzlich nicht im Zeilenzwischenraum, sondern griff normalerweise unmittelbar in den kopierten Text ein. Die Tätigkeit von K1 ist folglich als eine systematische Kontrolle der unmittelbar vorangegangenen Kopiertätigkeit zu interpretieren, die zum Zeitpunkt der Revision wahrscheinlich bereits vollständig abgeschlossen war.[43]
Nach diesem Arbeitsschritt wurden die meisten Urkundentexte der Abschnitte I–III sowie VI (also mit Ausnahme der in einem besseren Latein verfassten Kaiser-, Königs- und Papsturkunden) im Zeilenzwischenraum in Hinblick auf die Maßgaben eines korrekten Schullateins in roter Tinte annotiert.[44] Wie Martin und Zielinski wahrscheinlich machen konnten, stammen diese roten Anmerkungen von zwei Händen, dem eigentlichen „roten Korrektor“ (KR), der sich in fast allen Urkunden nachweisen lässt, sowie von einem anderen Schreiber (KR*), der nur vereinzelt, aber auch nur in Stücken, die von KR bearbeitet wurden, fassbar wird.[45]
Für die von Martin und Zielinski vertretene Einschätzung, dass zuerst KR und danach KR* tätig wurde, sprechen vornehmlich paläographische Gesichtspunkte. Während nämlich KR eine ausgeprägte Beneventana schrieb, ist KR* stärker von der einfachen Minuskelschrift karolingischen Ursprungs geprägt.[46] In diesem Fall muss man aber auch davon ausgehen, dass die Stellen, an denen KR* eingriff, zuvor vom systematisch arbeitenden KR unkommentiert übergangen worden waren. Entscheidend ist freilich, dass sowohl KR als auch KR* nach K1 in den Text eingriffen.[47]
Poupardin setzte KR mit dem Rubrikator (R) gleich (KR = R), Smidt und Martin identifizierten KR hingegen mit HS (KR = HS), hinter dem Martin vielleicht auch K1, auf jeden Fall aber (mit Poupardin) den Rubrikator vermutete (d. h. KR = HS = R = K1?). Zielinski hielt es für möglich, dass KR mit K1 identisch war, unterschied aber HS von K1 (KR = K1).[48] Wie dem auch sei, mit der Revision des kopierten Textes durch K1 und seine Annotation bzw. Kommentierung durch KR im Zeilenzwischenraum war die Arbeit an den Urkundentexten des Chartulars fürs Erste abgeschlossen.[49]
Freilich wurden auch nach der ‚Fertigstellung‘ des CSS in den Urkundentexten von verschiedenen Händen Verbesserungen vorgenommen. Diese späteren Korrektoren, die nicht mehr systematisch arbeiteten, sondern nur hier und dort tätig wurden, schrieben teilweise eine Beneventana, häufiger aber mehr oder weniger stark von ihr beeinflusste Minuskelschriften karolingischer Prägung. Mehrheitlich waren diese Korrektoren noch im 12. und 13. Jahrhundert aktiv und brachten ihre Verbesserungen in den Zeilenzwischenräumen, zuweilen aber auch an den Seitenrändern an.
Die Tätigkeit dieser späteren Korrektoren lässt sich aufgrund ihrer wenigen und paläographisch nicht immer sicher zuzuordnenden Kurzeinträge nicht genauer rekonstruieren.[50] Immerhin griffen die meisten von ihnen aber offenbar auf der Grundlage der Originale/Vorlagen in den Text des CSS ein. In Einzelfällen lässt sich dies auch nachweisen. So zeigt der Vergleich zwischen den Volltexten der Arichis-Urkunden und ihren Resümees in der „Magna charta“, dass die vorgenommenen Verbesserungen in der jeweils anderen Überlieferung eine positive Entsprechung haben. Mit anderen Worten: In der Regel sind die Korrekturen ernst zu nehmen (siehe Anhang 7).[51]
Auch die Art der Korrekturen könnte auf ihre Richtigkeit verweisen. Neben der Ausbesserung von Korruptelen und vereinzelten Ergänzungen betrifft ein Großteil der Eingriffe der späteren Korrektoren nämlich die morphologisch-orthographische Ebene der Urkundentexte, wobei es nach den Maßgaben des ‚korrekten‘ Schullateins zu einer Verschlechterung kam.
Schon Martin und Zielinski haben in Hinblick auf den primär in Urkunde CSS, I, 25 (fol. 50r–51r) belegbaren „braunen Korrektor“ festgestellt, dass solche Korrekturen im 12. und 13. Jahrhundert am ehesten auf einen Vergleich mit dem Original/der Vorlage, mithin eine Art Kollation, zurückgeführt werden können.[52]
Neben den Korrektoren wurden im CSS im 12. und 13. Jahrhundert, aber auch noch später, Kommentatoren tätig, die etwa in den frühmittelalterlichen Urkundentexten vorkommende ‚Fachbegriffe‘ im Seitenrand erläuterten oder auf bestimmte Passagen im Urkundentext hinwiesen.[53] Meistens sind Korrektur und Kommentar deutlich zu scheiden, doch gibt es vereinzelt auch interessante Beispiele für fließende Übergänge.[54]
Verbliebene Fehler
Trotz der Gewissenhaftigkeit der im Kloster Sancta Sophia in Benevent tätigen Kopisten und Korrektoren, blieben in den Urkundenabschriften des CSS Fehler erhalten, die nur durch den Vergleich mit den übrigen, anderswie und anderswo überlieferten südlangobardischen Fürstenurkunden nachgewiesen oder zumindest wahrscheinlich gemacht werden können.[55] Ein eigentlicher ‚Beweis‘ gelingt aber nur im Kontext von ganz festgefügten Formeln, wie sie im Protokoll und vor allem im Eschatokoll der Urkunden vorkommen.
Das engere Eschatokoll der südlangobardischen Fürstenurkunden gliedert sich in eine Schreiberformel und eine Actum-Formel mit Datierung und lautet seit dem späten 8. Jahrhundert normalerweise: „Quod vero preceptum oblationis/concessionis ex iussione suprascripte/supradicte/superius dicte potestatis scripsi ego N. Actum N (Beneventi), in anno x, mensi N, per indictionem/indictione x; feliciter“.
Dazu finden sich praktisch ausschließlich im CSS die folgenden, neben den ‚Normalformen‘ zahlreich überlieferten Varianten: „preceptus“ statt „preceptum“,[56] „nominate potestatis“ statt „suprascripte/supradicte/superius dicte potestatis“[57] sowie „Actus“ statt „Actum“,[58] ja nicht selten auch „Beneventus“ statt „Beneventi“[59] (Abb. 1). Drei dieser Varianten, nämlich „Actus“, „Beneventus“ und „preceptus“ kommen mehrheitlich in den Chartular-Abschnitten I und III vor, sind aber im Abschnitt II selten oder überhaupt nicht bezeugt.
Diese auffällige Verteilung der genannten CSS-Varianten innerhalb des Chartulars verstärkt den Verdacht, dass diese ein Produkt der kopialen Tradition und somit auf Fehler bzw. Unsicherheiten beim Lesen der Originale/Vorlagen zurückzuführen sind, wenngleich das von Urkundenausstellern, Notaren und Kopistenhänden unabhängige Nebeneinander von ‚Normalformen‘ und CSS-Varianten in den Abschnitten I und III diesbezüglich auch manche Frage offenlässt. Nur der Lesart „nominate potestatis“ scheint man sich beim Voranschreiten der Kopierarbeiten versichert zu haben, denn die ersten Urkundenabschriften in Abschnitt I wurden vermutlich von K1, jene am Beginn von Abschnitt II von K1 und KR dahingehend korrigiert.[60]
In keinem der Fälle in Abschnitt I ist eindeutig zu erkennen, was unter dem unterschiedlich gekürzten und auf Rasur stehenden „nominate“ ursprünglich gestanden hatte, doch dürfte es mit größter Wahrscheinlichkeit ein gekürztes „n(ost)re“ gewesen sein.[61] Diese Variante ist jedenfalls auch in den am Beginn von Abschnitt II und dort von KR korrigierten sowie in den als Nachträgen auf fol. 25v–26r überlieferten Urkunden belegt. Sie findet sich auch einmal im RPD.[62]
Sowohl „n(ost)re“ als auch „no(mina)te“ und natürlich auch die Variante „tue“, die in drei im CV tradierten Urkunden vorkommt,[63] scheinen auf Lesefehler der Kopisten zurückzugehen. Diese Vermutung legt nicht zuletzt ein Blick in die Originale nahe. Denn die kursive Kürzung „s(upra)s(scrip)te“ konnte von einem mit dem Urkundenschreiben wenig oder gar nicht vertrauten Kopisten sehr einfach als „n(ost)re“ oder „no(mina)te“ missverstanden werden (Abb. 2 a–d).[64]
Der Blick in die Originale lässt aber auch vermuten, dass die drei anderen im CSS bezeugten Formen „Actus“, „Beneventus“ und „preceptus“ ebenfalls durch einen solchen Fehler im Kopiervorgang entstanden sein dürften, und zwar durch die Missinterpretation eines allgemeinen s-artigen Kürzungszeichens, das, gerade wenn es aus dem Deckbalken des -t entwickelt wurde, offenbar als -us-Haken verstanden werden konnte und somit zu einer falschen Auflösung der Suspensionskürzung führte (Abb. 3 a–e).[65]
Wie schon Zielinski feststellte, ist letztlich unklar, wie das in den Originalurkunden meist „Act“ gekürzte Wort aufzulösen sei. In original erhaltenen Privaturkunden sind jedenfalls „Actum“, „Acto“ und „Actu“ hinlänglich nachgewiesen.[66] Die Fürstenurkunde von Radelchis (II) aus dem Jahr 898 bietet als einziges Original die eindeutige Variante „Actu(m)“.[67] Die Form „Actus“ ist im 9. Jahrhundert hingegen nur in einer einzigen Privaturkunde und erst im 10. Jahrhundert vereinzelt in Fürstenurkunden belegbar.[68]
Während man gekürztes „Act“ im CV und im RPD einfach mit „Actum“ oder „Actu“ auflöste, führte anscheinend der hyperkritische Anspruch des CSS, den ursprünglichen Urkundentext möglichst genau wiederzugeben, zur Variante „Actus“. Vielleicht sah man sich in der ‚streng paläographischen‘ Auflösung aber auch dadurch bestärkt, dass in Urkunden des 10. und 11. Jahrhunderts „Actus“ tatsächlich mehrfach bezeugt ist.
Dass das im CSS für Fürstenurkunden des 9. Jahrhunderts belegte „Actus“ kaum auf entsprechende Lesarten in den Originalen zurückzuführen ist, legt nicht nur seine konzentrierte Überlieferung in Abschnitt I und Abschnitt III nahe, sondern auch seine häufige Verbindung mit der Ortsangabe „Beneventus“. Diese ist in originalen Fürsten- und Privaturkunden nicht nachweisbar, vielmehr wurde Benevent in diesen und späteren Dokumenten regelmäßig als „Benev(enti)“[69] oder „Beneventu(m)“[70] gekürzt.[71]
Im Fall von „preceptus“ liegt die Sache noch ein wenig komplizierter. Denn der Übergang vom Neutrum zum Maskulinum ist eigentlich ein Charakteristikum für das Vulgärlatein. Sehr früh, etwa in Urkunden der merowingischen Frankenkönige und in den „Formulae Marculfi“ finden sich Formen wie „placetus“, „instrumentus“ – und auch „preceptus“.[72] In Urkunden aus dem langobardischen Bereich ist die Form „preceptus“ aber außerhalb des CSS nur ganz selten dokumentiert.[73] Außerdem findet sich in vier der original erhaltenen Fürstenurkunden des 9. Jahrhunderts, die in den 80er- und 90er-Jahren von Aio (II), Radelchis (II) und Waimar (I) ausgestellt wurden, die eindeutige Lesart „preceptu(m)“.[74]
Nicht zuletzt die fehlerhafte Variante „Actus Beneventus“ im CSS macht deutlich, wie sehr die auch in den frühmittelalterlichen Fürstenurkunden weit verbreiteten Suspensionskürzungen für die Kopisten eine Herausforderung darstellten – und bei hohen, vielleicht zu hohen, Ansprüchen des CSS zu Verschlimmbesserungen führen konnten.[75] Dabei ist zu vermuten, dass diese nicht nur auf die schon genannten Begriffe beschränkt waren, sondern auch weitere grammatisch-syntaktisch auffällige Formulierungen auf solche zurückzuführen sind.
Verdächtig erscheinen neben „Quod vero preceptus“, „nominate potestatis“ und „Actus Beneventus“ die nur in den Arichis (II)-Urkunden bezeugten Wendungen „ex dictatus“[76] und „in felicissimus/filicissimus palatio“.[77] Auf die fälschliche Auflösung im CSS könnte etwa die schon erwähnte, auch in einer weiteren Einzelblattabschrift erhaltene Arichis-Urkunde von 774 sprechen. Diese frühere Abschrift, die offenbar auch das ältere Kürzungssystem besser bewahrte, bietet die Schreibweise „dictat(us)“, hinter der sich vielleicht eine falsch verstandene Suspensionskürzung verbirgt. Ebenso zeigt die Einzelblattkopie die vom CSS abweichenden und mutmaßlich korrekten Schreibweisen „Act(us)“ – oder eben vielmehr – „Act(um) Benev(enti) in filicissimo palatio“ (siehe Anhang 4).
Auch in weiteren Fällen könnte eine falsche Auflösung von Kürzungen durch die Kopisten zu einer ‚Verschlechterung‘ des ursprünglichen Textes geführt haben. So mag die ebenso vornehmlich in Arichis/Lopoald-Urkunden des CSS belegte, korrupte Wendung „N(ost)ra potestas … concessimus/donavimus possidendum“ auf ein ursprüngliches „N(ost)ra … potest(ate)“ zurückzuführen sein.[78] Auch der teilweise in diese Wendung integrierten, aber ebenso selbständig vorkommenden Formel „monasterium Sancte Sophie concessimus possidendum“ könnte ein mehrfach belegtes „monast(erio) Sancte Sophie concessimus possidendum“ zugrunde gelegen haben.[79] ‚Richtig‘ aufgelöst – oder korrigiert – erscheint die Formel jedenfalls in den ins CSS nachgetragenen Arichis-Urkunden sowie in den Urkunden-Resümees der „Magna charta“.[80] Letzte Sicherheit lässt sich diesbezüglich in diesen und vielen anderen fraglichen Einzelfällen nicht gewinnen.[81] Dies hat Auswirkungen auf die Editionsprinzipien.
Abschließendes Fazit
Nicht zuletzt aufgrund einer modifizierten Bewertung des wichtigsten kopialen Überlieferungsträgers ist bei der Texterstellung für die künftige Edition der im CSS erhaltenen südlangobardischen Fürstenurkunden noch ein wenig Detailarbeit zu leisten. Grundsätzlich kann aber den Richtlinien gefolgt werden, die schon von Zielinski bei seiner Edition der südlangobardischen Herzogsurkunden angewandt wurden. Mit anderen Worten: Im Normalfall ist den im CSS tradierten Volltexten zu folgen. Abweichende, etwa in anderen kopialen Überlieferungsträgern oder der „Magna charta“ belegte Lesarten sind nur im Einzelfall in den Haupttext zu übernehmen, in der Regel aber im Apparat auszuweisen. Dies gilt vor allem für Abweichungen auf morphologisch-orthographischer Ebene, bei denen oft unklar ist, welche der Lesarten die authentischere ist. Korruptere Konstruktionen bzw. Sprachformen können nämlich keineswegs automatisch als ursprünglicher und damit dem verlorenen Original näherstehender betrachtet werden. Anders verhält es sich mit den nachträglich von verschiedenen Händen vorgenommenen Korrekturen in brauner und schwarzer Tinte, deren Bedeutung Zielinski ebenfalls schon erkannt hatte und die er bei der Erstellung seiner Editionstexte für gewöhnlich berücksichtigte. Tatsächlich lässt sich in vielen Fällen zeigen, dass diese Eingriffe auf der Grundlage einer neuerlichen Konsultation der Originale/Vorlagen erfolgten.
Im Unterschied zu Zielinskis Edition könnte in bestimmten Fällen auch emendierend in den Textbestand des CSS eingegriffen werden. Zumindest scheint dies in Hinblick auf „Actus“, „Beneventus“, „preceptus“ und „nominate potestatis“ im Eschatokoll gerechtfertigt. Hierbei sind aber zweierlei Bestrebungen abzuwägen. Für eine Emendation im Haupttext (und die Verbannung der korrupten Lesarten der kopialen Überlieferung in den Apparat) spricht das Anliegen, nicht auch in Zukunft Formen, die sich im 12. Jahrhundert aufgrund von Fehlern der Kopisten eingeschlichen haben, weiter zu tradieren. Gegen eine Emendation spricht, dass es eine Reihe von anderen Fällen gibt („nostra potestas … monasterium … concessimus“), denen ganz analoge Irrtümer zugrunde liegen könnten, in denen dies aber im Einzelfall nicht mit der notwendigen Sicherheit bewiesen werden kann.
Einheitlichkeitsgründe mögen nun dafürsprechen, wie schon Zielinski in allen diesen und ähnlichen Fällen grundsätzlich nur im Fußnotenapparat auf die mutmaßlich ursprüngliche Lesart aufmerksam zu machen. Freilich würde man auf diese Weise teilweise auf einen wesentlichen Bestandteil der editorischen Arbeit, die Emendatio, verzichten. In Anbetracht der Tatsache aber, dass auch die übrigen, vor allem im RPD und CV kopial überlieferten Urkunden stets sprachlich-stilistisch überarbeitet, zudem auch häufig verfälscht und somit kaum sinnvoll zu emendieren sind, mag man auch für die im CSS erhaltenen Stücke zu dieser vorsichtigeren Vorgangsweise neigen.
Eine solche ‚kommentierende‘ Edition nähert sich zwar nicht in letzter Konsequenz an das verlorene Original an, verdeutlicht aber gleichzeitig umso eindringlicher, dass frühmittelalterliche (Urkunden-)Texte oft nur aufgrund hochmittelalterlicher Ordnungs- und Systematisierungstätigkeiten auf uns gekommen und aus diesem Überlieferungskontext nicht mehr vollständig bzw. sinnvoll herauszulösen sind.
Anhang
1 Der Inhalt des „Chronicon S. Sophiae“
fol. 1–15 (CSS, hg. Martin, S. 187–256):
Annales Beneventani
fol. 16–22 (CSS, hg. Martin, S. 257–272):
Colletio Canonica: Kirchenrechtliche Sammlung
fol. 23–24 (CSS, hg. Martin, S. 273–278):
Catalogus ducum et principum: Katalog der Herzöge und Fürsten von Benevent
fol. 25–217 (CSS, hg. Martin, S. 279–801):
Liber preceptorum
fol. 25r–26r (CSS, hg. Martin, S. 279–284):
Documenti fuori sezione: Nachträge von drei Urkunden Arichisʼ (II) aus dem Jahr 774.
fol. 26v (CSS, hg. Martin, S. 285):
Titulum in libro preceptorum: Vorwort zum Chartular mit Datierung ins Jahr 1119.
fol. 27r–68r (CSS, hg. Martin, S. 286–424):
Prima pars
Inhaltsverzeichnis zum ersten Teil, „Magna charta“, Urkunden der Herzöge und Fürsten von Benevent und Capua-Benevent (8.–11. Jahrhundert).
fol. 69r–86v (CSS, hg. Martin, S. 425–476):
Secunda pars
Inhaltsverzeichnis zum zweiten Teil, Urkunden der Herzöge und Fürsten von Benevent (8.–9. Jahrhundert).
fol. 87r–125v (CSS, hg. Martin, S. 477–585):
Tertia pars
Inhaltsverzeichnis zum dritten Teil, Urkunden der Herzöge und Fürsten von Benevent und Capua-Benevent (8.–11. Jahrhundert).
fol. 126r–138v (CSS, hg. Martin, S. 587–614):
Quarta pars
Inhaltsverzeichnis zum vierten Teil, Urkunden römisch-deutscher Kaiser (10.–11. Jahrhundert).
fol. 139r–162v (CSS, hg. Martin, S. 615–671):
Quinta pars
Inhaltsverzeichnis zum fünften Teil, Papsturkunden (11.–12. Jahrhundert).
fol. 163r–217r (CSS, hg. Martin, S. 673–801):
Sexta pars
Inhaltsverzeichnis zum sechsten Teil, Urkunden von Bischöfen, Herzögen, Grafen und Schultheißen (10.–12. Jahrhundert) sowie verschiedene Nachträge und Zusätze (9.–12. Jahrhundert).
2 Das Lagenschema des „Chronicon S. Sophiae“, nach Martin, Introduzione (wie Anm. 3), S. 16

3 Das Fürstenpräzept von 1033 und seine beiden Abschriften: Die wenigen signifikanten Abweichungen
|
Cod. Vat. lat. 13491, Nr. 5, ed. in: CSS, hg. Martin (wie Anm. 3), S. 421–424, bzw. in: Le pergamene, hg. Cuozzo/Esposito/Martin (wie Anm. 29), Nr. 45, S. 190–194. |
Benevento, Museo del Sannio, ASPB, Fondo Santa Sofia, perg. II, 2a. |
CSS, I, 44 (fol. 66r–68r), hg. Martin (wie Anm. 3), S. 416–421. |
|
I(n) n(o)m(ine) d(omi)ni Salvatoris n(ost)ri Ie(s)u Chr(ist)i D(e)i eterni. |
[…] Salvatoris no(st)ri Ie(s)u Chr(ist)i D(e)i et(er)ni. |
In nomine d(omi)ni Salvatoris |
|
Landolfus et Paldolfus |
Landolfus et Paldolfus |
Landolf et Paldolf [korr.: Landolfus et Paldolfus] |
|
principes |
[…] |
princeps |
|
hac |
ac |
hac [KR: ac] |
|
agnoscant |
agnoscant |
agnoscant [KR: agnoscat] |
|
Sofie |
Sophie |
Sophie |
|
qui |
[…] |
qui [KR: quod] |
|
hedificatum |
[…] |
edificatum |
|
Uenev(entanam) |
Beneventanam |
Beneventanam |
|
Benev(entano) |
Be(ne)v(entano) |
Be(ne)v(entano) |
|
dilec(tu)m [kaum zu lesen] |
dilectissim[um] |
dilectissimum |
|
hac |
ac |
hac [KR: ac] |
|
in eundem s(an)c(tu)m hac venera[bile]m monasterium |
in eu(n)de(m) [?] s(an)c(tu)m ac venerabile monasteriu(m) |
in eundem [KR: idem] s(an)c(tu)m hac [KR: ac] venerabilem [KR: venerabile] monasterium |
|
recto[res] [kaum zu lesen] |
[…] |
rectoribus [KR: rectores] |
|
non habent et in rebus |
[…] |
non habent in rebus [KR: et in rebus] |
|
concedimus in eod(em) vene(rabili) monast(erio) viam illa(m) puplica |
[…]nasteriu(m) via(m) illa(m) puplica(m) |
concedimus in eodem venerabilem monasteriu(m) viam illa(m) puplica [KR: puplica(m)] |
|
cum iscla ei(us)d(em) monasterii |
[…] |
cum iscla ead(em) [KR: ei(us)d(em)] monasterii |
|
hedificium |
[…] |
edificium |
|
ut |
ut |
ad [KR: ut] |
|
observetur [?] |
obser[…] |
obserbetur [KR: observetur] |
|
supter |
subt(er) |
subter |
|
aliquit hedificiu(m) |
aliquid hedificium |
aliquid hedificium |
|
trasonda |
trasondam |
trasonda [KR: trasondam] |
|
irritu(m) |
irrita |
irrita(m) |
|
Dat(um) |
– |
Data |
|
Benev(entano) |
– |
Beneventu(m) [KR: Beneventano] |
4 Die beiden Abschriften einer Arichis-Urkunde von 774
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Benevento, Museo del Sannio, ASPB, Fondo Santa Sofia, perg. II, 2c, ed. in: Le pergamene, hg. Cuozzo/Esposito/Martin (wie Anm. 29), Nr. 5, S. 74–76. |
CSS, Documenti fuori sezione Nr. 2 (fol. 25v), hg. Martin (wie Anm. 3), S. 281 f. |
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I(n) n(omi)n(e) d(omi)ni D(e)i Salvatoris n(ost)ri Ie(s)u Chr(ist)i. Do(m)n(us) Arichis piissim(us) atq(ue) excellentissim(us) princeps gen|tis Langubardor(um). Divino | p(re)monitus nutu concedo in ęccl(esi)a S(an)c(t)e Sophię, qua(m) a fundam(en)tis ędificavi, p(ro) redemptione a(ni)me meę seu p(ro) salvatione gentis | n(ost)rę et patrie, oblationes om(ne)s ta(m) vivor(um) qua(m) et defunctor(um), que in eode(m) monasterio a quib(us)cu(m)q(ue) hominu(m) date | seu oblate fuerint, seu o(mne)s illos homines, qui cu(m) reb(us) suis eide(m) monasterio se offerunt. Hec o(mn)ia monasterio S(an)c(t)e | Sophie co(n)cessim(us) possidendu(m). Q(uo)d vero p(re)ceptu(m) oblationis ex iussione(m) | et dictat(us) n(ost)re potestatis scripsi ego Lopald | not(arius). Act(um) Benev(enti) in filicis|simo palatio, in anno septimo decimo, m(en)si Nobembrio, p(er) ind(ictionem) t(er)tia(m) decim(am); felicit(er). |
In nomine d(omi)ni D(e)i Salvatoris nostri Ie(s)u | Chr(ist)i. Domnus Arichis piissimus | atq(ue) excellentissimus princeps gen|tis Langobardorum. Divino premonitus | nutu offero in ęccl(esi)a S(an)c(t)e Sophię, qua(m) | a fundam(en)tis ędificavi, p(ro) redemption(e) | a(ni)me meę seu p(ro) salvatione gentis n(ost)re et | patrię, oblationes om(ne)s tam vivor(um) qua(m) | et defunctorum, quę in eode(m) monasterio a q(ui)b(us)|cumq(ue) hominum date seu oblate fuerint, | seu om(ne)s illos homines, qui cum reb(us) suis eide(m) | monasterio se offerunt. Hec om(n)ia mo|nasterio S(an)c(t)ę Sophię co(n)cessimus possidendu(m). | Quod vero p(re)ceptum oblationis ex iussione | et dictatus n(ost)re potestatis scripsi ego Lopo|ald notarius. Actus Beneventus in filicis|sim(us) palatio, in anno septimo decimo, mensi | Novembrio, p(er) indictione(m) tertiam decimam. Feliciter. |
5 Abweichungen zwischen den Urkundenvolltexten und den Resümees der „Magna charta“ im „Chronicon S. Sophiae“ (Auswahl)
|
Volltext |
„Magna charta“ |
Belege/Bemerkungen |
|
abitatorib(us) |
habitatoris |
CSS I, 13 bzw. I, 1, [23] |
|
Calendini |
Kalendini |
CSS I, 24a bzw. I, 1, [44] [Abschr. 10. Jh. hat Calendini] |
|
campo |
campos |
CSS I, 14 bzw. I, 1, [41] |
|
castaldio |
gastaldo |
CSS I, 15 bzw. I, 1, [53] |
|
Cerbuli |
Cerboli |
CSS, Documenti fuori sezione Nr. 1 bzw. I, 1, [52] |
|
co(m)paravimus |
comparabimus |
CSS I, 10 bzw. I, 1, [39] |
|
c(on)cessi |
concessimus |
CSS I, 8 bzw. I, 1, [10]; CSS I, 10 bzw. I, 1, [39] |
|
concessimus |
concessi |
CSS I, 6 bzw. I, 1, [2] |
|
co(n)cessimus |
dedimus |
CSS, Documenti fuori sezione Nr. 2 bzw. I, 1, [67] |
|
concessionis |
concessi |
CSS I, 17 bzw. I, 1, [21] |
|
co(n)domas |
condome |
CSS, Documenti fuori sezione Nr. 1 bzw. I, 1, [52]; [Volltext hat korrekten Akkusativ] |
|
conponere |
componere |
CSS I, 16 bzw. I, 1, [18] |
|
corte |
cortem |
CSS I, 10 bzw. I, 1, [39] |
|
cortisani |
curtisani |
CSS I, 24a bzw. I, 1, [44] [Abschr. 10. Jh. hat curtisani] |
|
donavim(us) |
donabimus |
CSS I, 12 bzw. I, 1, [47] |
|
eandem eccl(esi)am |
eandem eccl(esi)a |
CSS I, 4 bzw. I, 1, [16] |
|
edificavit |
edificabit |
CSS I, 4 bzw. I, 1, [16] |
|
filio |
filius |
CSS I, 16 bzw. I, 1, [18] [statt ‚korrekt‘ filii] |
|
filius |
filio |
CSS I, 10 bzw. I, 1, [39]; CSS I, 14 bzw. I, 1, [41]; [filio ist ‚korrekt‘] |
|
firmavimus |
firmabimus |
CSS I, 13 bzw. I, 1, [23] |
|
flubium |
fluvium |
CSS I, 6 bzw. I, 1, [2] [Abschr. 10. Jh. hat fluvio] |
|
fugere |
fugire |
CSS I, 16 bzw. I, 1, [18] |
|
per Fuscus |
per Fuscu(m) |
CSS I, 19 bzw. I, 1, [51] |
|
garbonara |
carbonarium |
CSS I, 6 bzw. I, 1, [2] [Abschr. 10. Jh. hat carvonario] |
|
Gayderissi |
Gayderissium |
CSS, I, 18 bzw. I, 1, [24] |
|
gipsaria |
gipsaria |
CSS III, 24a bzw. I, 1, [44] [Abschr. 10. Jh. hat gibsaria] |
|
Godefrit |
Godefrid |
CSS I, 12 bzw. I, 1, [47] |
|
hii |
hec |
CSS I, 6 bzw. I, 1, [2] |
|
laborare |
lavor[ar]e |
CSS I, 20 bzw. I, 1, [35] |
|
latitudine |
latitudinem |
CSS I, 10 bzw. I, 1, [39] |
|
longitudine |
longitudinem |
CSS I, 10 bzw. I, 1, [39] [Volltext ist ‚korrekter‘] |
|
ad manum |
ad manu |
CSS III, 24a bzw. I, 1, [44] |
|
marepais |
marepahis |
CSS I, 10 bzw. I, 1, [39] |
|
monasterium |
monasterio |
[Siehe die Belege in Anm. 79. Die „Magna charta“ bietet den korrekten Dativ.] |
|
ad Monum(en)tus |
ad Monum(en)tum |
CSS I, 19 bzw. I, 1, [51]. Vgl. I, 1, [33]: ad Monum(en)t(us) korr. aus Monum(en)ta |
|
n(ost)ra |
nominata |
CSS I, 16 bzw. I, 1, [18] [vgl. Anm. 62] |
|
notario |
notarius |
CSS I, 12 bzw. I, 1, [47]; CSS I, 18 bzw. I, 1, [24] [vgl. Anm. 81] |
|
numeros |
numero |
CSS I, 6 bzw. I, 1, [2] |
|
Nuriano |
Noriano/Nuriano |
CSS III, 24a bzw. I, 1, [44] [Abschr. 10. Jh. hat Neoriano] |
|
olibetas |
olibetum |
CSS I, 12 bzw. I, 1, [47] |
|
p(er)fruendu(m) |
possidendu(m) |
CSS I, 20 bzw. I, 1, [35] |
|
pertenuit [korr. aus pertinuit] |
pertinuit |
CSS III, 24a bzw. I, 1, [44] [Abschr. 10. Jh. hat pertinuit] |
|
regitur |
reguntur |
CSS I, 19 bzw. I, 1, [51] |
|
pertincxit |
pertinxit |
CSS I, 20 bzw. I, 1, [35] |
|
quidem |
vero |
CSS I, 12 bzw. I, 1, [47] |
|
serbi |
servi |
CSS, Documenti fuori sezione Nr. 1 bzw. I, 1, [52] |
|
silbas |
silvas |
CSS I, 14 bzw. I, 1, [41] |
|
sivi |
sibi |
CSS, Documenti fuori sezione Nr. 1 bzw. I, 1, [52] |
|
Sophie |
Sofie |
CSS, I, 8 bzw. I, 1, [10]; CSS I, 20 bzw. I, 1, [35] |
|
de subactione(m) |
de subactione |
CSS I, 19 bzw. I, 1, [51] |
|
suis |
sibi |
CSS I, 3 bzw. I, 1, [12]; CSS I, 4 bzw. I, 1, [16]; CSS I,8 bzw. I, 1, [10] |
|
in Tarantus |
in Tarantum |
CSS I, 8 bzw. I, 1, [10] |
|
temptus |
tentus |
CSS I, 16 bzw. I, 1, [18] |
|
territorio |
territoria |
CSS I, 2 bzw. I, I, [4] |
|
territorium |
territorio |
CSS I, 6 bzw. I, 1, [2] [territorium ist ‚korrekt‘] |
|
territuria |
territoria |
CSS I, 8 bzw. I, 1, [10] |
|
territurio |
territorio |
CSS, Documenti fuori sezione Nr. 1 bzw. I, 1, [52] |
|
testu(m) |
textu(m) |
CSS I, 10 bzw. I, 1, [39] |
|
per Teusp(er)tus |
per Teusp(er)tum |
CSS I, 19 bzw. I, 1, [51] |
|
textu(m) |
testum |
CSS I, 13 bzw. I, 1, [23] |
|
Eigenname im Akk. auf -u |
Name im Akk. auf -u(m) |
CSS, Documenti fuori sezione Nr. 1 bzw. I, 1, [52]; CSS I, 18 bzw. I, 1, [24]; CSS I, 19 bzw. I, 1, [51] |
|
Eigenname im Akk. auf -u |
Name im Akk. auf -o |
CSS I, 11 bzw. I, 1, [55]; CSS I, 15 bzw. I, 1, [53] |
|
Eigenname im Akk. auf -u |
Name auf Konsonant |
CSS I, 15 bzw. I, 1, [53] |
|
Eigenname im Akk. auf -um |
Name im Akk. auf -u |
CSS I, 11 bzw. I, 1, [55] |
|
– |
et, loco, seu |
CSS, Documenti fuori sezione Nr. 1 bzw. I, 1, [52]; CSS, Documenti fuori sezione Nr. 3 bzw. I, 1 [67]; CSS I, 20 bzw. I, 1, [35] [Die „Magna charta“ hat entweder den vollständigen Text oder wurde verbessert.] |
|
qui, quoddam, suis |
– |
CSS, Documenti fuori sezione Nr. 1 bzw. I, 1, [52]; CSS I, 14 bzw. I, 1, [41]; CSS I, 17 bzw. I, 1, [21] [Der Volltext hat die vollständige Version.] |
6 Orthographische Abweichungen zwischen der Grimoald (IV)-Urkunde und ihren Abschriften
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Original oder Pseudo-Original, a. 810 (ChLA, LIII, Nr. 2, S. 23–27) |
Abschr., Gerichtsurkunde, a. 999, ed. in: I placiti, Bd. II/1, hg. Manaresi (wie Anm. 37) Nr. 249, S. 417–426, bes. 421 f. |
Abschr., Gerichtsurkunde, a. 1035, ed. in: Gattola, Accessiones (wie Anm. 37), S. 124–128, bes. 126. |
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Grimoald previdentia Beneventanae provinc(ie) princeps adveniente persolbat invad(e)rae aut minue(re) in eraeditates ac serbos seu libero(s) cenobii vigilias civi(tatis) badant hab eis |
Grimoalt previdentia Benev(entanae) p(ro)bincie princ(eps) adveniente p(er)solberent invadere aut minuari in hereditates ac servos seu liberos cenovii vigilias civitatis vadant ab eis |
Grimoalt prebidentia Benebent(anae) p(ro)bincie princ(eps) adbeniente persolberent inbadere aut minuari in hereditates ac serbos seu liberos cenobii bigilias cibitatis badant ab eis |
7 Korrektorenhände im Vergleich
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CSS Volltext |
„Magna charta“ |
Belege/Bemerkungen |
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Cerbuli serbi n(ost)ro |
Cerboli servi n(ost)ri [korr.: n(ost)ro] |
CSS, Documenti fuori sezione Nr. 1 bzw. I, 1, [52] |
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de subactio(ne) |
de subactione [korr.: subactione(m)] |
CSS, Documenti fuori sezione Nr. 1 bzw. I, 1, [52] |
|
eccl(esi)a [korr.: eccl(esi)a(m)], ipsa eccl(esi)a [korr.: ipsa(m) eccl(esi)a(m)], terra [korr.: terra(m)] |
ecclesia [KR: eccl(esi)a(m)], ipsa eccl(esi)a [KR: ipsa(m) eccl(esi)a(m)], terra [KR: terra(m)] |
CSS, I, 2 bzw. I, I, [4] [Korrekturen im Volltext im Stile des KR] |
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largiti sumus in monasterio S(an)c(t)e Sophię terra [korr.: terra(m)] |
largiti sumus terra [korr.: largiti sumus i(n) monast(erio) S(ancte) S(ophie) terra] |
CSS, I, 2 bzw. I, I, [4] [Korrektur im Volltext im Stile des KR] |
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ancella [KR: ancilla] |
ancilla [korr.: ancella] |
CSS, I, 4 bzw. I, I, [16] |
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monasterium S(an)c(t)e Sophie tradidit in nominato S(an)c(t)e Sophie monasterio |
S(an)c(t)e Sophiae tradidit [korr.: monasterio Sancte Sophiae tradedit] in nominato monasterio [korr.: in nominato S(ancte) S(ophie) monasterio] |
CSS, I, 8 bzw. I, 1, [10] |
|
p(er)tinuit |
p(er)tinuit [korr.: p(er)tenuit] |
CSS, I, 9 bzw. I, 1, [43] |
|
p(er)didit |
perdidit [korr.: perdedit] |
CSS, I, 12 bzw. I, 1, [47] |
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Derissi [korr.: Roderissi] |
Roderissi |
CSS, I, 13 bzw. I, 1, [23] |
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Sipunto |
Siponto [korr.: Sipunto] |
CSS, I, 15 bzw. I, 1, [53] |
|
Unde n(ost)ra potestas ei(us) [korr.: ex ei(us)] |
Unde n(ost)ra potestas ex ei(us) |
CSS, I, 16 bzw. I, 1 [18] |
|
Alchis |
Achis [korr.: Alchis] |
CSS I, 17 bzw. I, 1, [21] |
|
tradidit |
tradidit [korr.: tradedit] |
CSS I, 8 bzw. I, 1, [10] |
|
tradedit |
tradidit [korr.: tradedit] |
CSS, I, 17 bzw. I, 1, [21] |
|
habito [KR: habitu] |
habitu [korr.: habito] |
CSS, I, 17 bzw. I, 1, [21] |
|
I(ohann)is [KR: Ioh(anne)s] |
I(ohann)es [korr.: Ioh(ann)is] |
CSS, I, 18 bzw. I, 1, [24] |
|
p(er)tinentia(m) [KR: p(er)tinentia] |
p(er)tinentia [korr.: p(er)tinentia(m)] |
CSS, I, 18 bzw. I, 1, [24] |
|
p(er)tinentia(m) |
p(er)tinentia [korr.: p(er)tinentia(m)] |
CSS, I, 18 bzw. I, 1, [24] |
|
de subactione(m) [KR: subactione] |
de subactione [korr.: subactione(m)] |
CSS, I, 18 bzw. I, 1, [24] |
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ancillas nec non et vineas |
ancillas et vineas [korr.: ancillas nec non et vineas] |
CSS, I, 20 bzw. I, 1, [35] |

Teil der Abschrift eines Fürstenpräzepts von Arichis (II) aus dem Jahr 774 im „Chronicon S. Sophiae“ (I, 15), Cod. Vat. lat. 4939, fol. 45v, mit den charakteristischen Varianten „p(re)ceptus“, „no(mina)t(e)“ und „Actus“, „Beneventus“, aber auch „dictatus“ und „filicissimus“, von der Hand des Hauptschreibers (HS) mit den Verbesserungen des roten Korrektors (KR).

Die Kürzung „s(upra)s(crip)tae potestatis“ in original überlieferten Fürstenurkunden des 9. Jahrhunderts.

Die Kürzung „precept(um)“ und „Act(um)“ in original überlieferten Fürstenurkunden des 9. Jahrhunderts.
Abbildungsnachweise
Abb. 1: Città del Vaticano, Cod. Vat. lat. 4939, fol. 45v. © Biblioteca Apostolica Vaticana.
Abb. 2a: Montecassino, Archivio dell’Abbazia, Aula III, capsula X, n. 44 (= ChLA [wie Anm. 2], LIII, Nr. 2, S. 23–27): 810, Grimoald (IV), Leo notarius.
Abb. 2b: Cava dei Tirreni, Archivio della Badia, A n. 1 (G n. 8) (= ChLA [wie Anm. 2], L, Nr. 16, S. 77–79): 840, Radelchis (I), Theodericus (notarius).
Abb. 2c: Montecassino, Archivio dell’Abbazia, Aula III, capsula XII, n. 21 (= ChLA [wie Anm. 2], LIII, Nr. 11, S. 71–75): 885, Aio (II), Petrus notarius.
Abb. 2d: Cava dei Tirreni, Archivio della Badia, A n. 3 (G n. 2) (= ChLA [wie Anm. 2], LII, Nr. 24, S. 102–105): 886, Waimar (I), Deusdedit notarius.
Abb. 3 a–b: Montecassino, Archivio dell’Abbazia, Aula III, capsula X, n.44 (= ChLA [wie Anm. 2], LIII, Nr. 2, S. 23–27): 810, Grimoald (IV), Leo notarius.
Abb. 3 c–d: Cava dei Tirreni, Archivio della Badia, A n. 1 (G n. 8) (= ChLA [wie Anm. 2], L, Nr. 16, S. 77–79): 840, Radelchis (I), Theodericus (notarius).
Abb. 3 e: Montecassino, Archivio dell’Abbazia, Aula III, capsula XII, n. 21 (= ChLA [wie Anm. 2], LIII, Nr. 11, S. 71–75): 885, Aio (II), Petrus notarius.
© 2024 bei den Autorinnen und den Autoren, publiziert von De Gruyter.
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