Home Wolfgang Reinhard, Die Unterwerfung der Welt. Globalgeschichte der europäischen Expansion 1415–2015, München: C. H. Beck 2016, 1648 S. (= Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung), EUR 58,00 [ISBN 978‑3‑406‑68718‑1] Philip T. Hoffman, Wie Europa die Welt eroberte. Aus dem Engl. von Cornelius Hartz, Darmstadt: Theiss 2017, 336 S., EUR 24,95 [ISBN 978‑3‑8062‑3476‑3] Stefan Rinke, Conquistadoren und Azteken. Cortés und die Eroberung Mexikos, München: C. H. Beck 2019, 399 S., EUR 28,00 [ISBN 978‑3‑406‑73399‑4]
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Wolfgang Reinhard, Die Unterwerfung der Welt. Globalgeschichte der europäischen Expansion 1415–2015, München: C. H. Beck 2016, 1648 S. (= Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung), EUR 58,00 [ISBN 978‑3‑406‑68718‑1] Philip T. Hoffman, Wie Europa die Welt eroberte. Aus dem Engl. von Cornelius Hartz, Darmstadt: Theiss 2017, 336 S., EUR 24,95 [ISBN 978‑3‑8062‑3476‑3] Stefan Rinke, Conquistadoren und Azteken. Cortés und die Eroberung Mexikos, München: C. H. Beck 2019, 399 S., EUR 28,00 [ISBN 978‑3‑406‑73399‑4]

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Published/Copyright: May 19, 2021
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Wolfgang Reinhard, Die Unterwerfung der Welt. Globalgeschichte der europäischen Expansion 1415–2015, München: C. H. Beck 2016, 1648 S. (= Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung), EUR 58,00 [ISBN 978‑3‑406‑68718‑1]

Philip T. Hoffman, Wie Europa die Welt eroberte. Aus dem Engl. von Cornelius Hartz, Darmstadt: Theiss 2017, 336 S., EUR 24,95 [ISBN 978‑3‑8062‑3476‑3]

Stefan Rinke, Conquistadoren und Azteken. Cortés und die Eroberung Mexikos, München: C. H. Beck 2019, 399 S., EUR 28,00 [ISBN 978‑3‑406‑73399‑4]


Im Zeichen der Globalisierung wie auch im Rahmen der Auseinandersetzungen über Migration, Flucht und Vertreibung sowie immer neuer Konflikte in Afrika und dem Nahen bzw. Mittleren Osten ist das Interesse an der Geschichte Europas und dessen Einfluss auf die Welt im Laufe der Jahrhunderte, vor allem aber der Verantwortung für das, was wir heute mit Schrecken feststellen, enorm gewachsen. Wie, so fragen viele zu Recht, konnte es überhaupt passieren, dass die einen reich, die anderen arm sind, dass Menschen sich unter Inkaufnahme großer Gefahren aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie Nordafrika nach Europa aufmachen, aber auch, dass es bis heute in Teilen Mittel‑ und Südamerikas Regionen gibt, die einfach nicht zur Ruhe kommen?

Inzwischen gibt es dazu zahlreiche Bücher, die versuchen, Antworten auf diese vielschichtigen Fragen zu geben. Zugegeben, es handelt sich um Bücher, die von Europäerinnen und Europäern oder deren Nachfahren geschrieben worden sind. Im Vergleich zu den »Heldengeschichten« vergangener Jahrzehnte versuchen die Autorinnen und Autoren jedoch, darauf Antworten aus der Perspektive der Europäer wie auch der Indigenen zu geben.

Zu diesen Büchern gehört zunächst das große Werk von Wolfgang Reinhard über die »Unterwerfung der Welt. Globalgeschichte der europäischen Expansion 1415–2015«. Reinhards Werk gehört mit seinen insgesamt 1648 Seiten in die Kategorie jener »dicken Bücher«, die seit einigen Jahren regelrecht »in« sind. Nicht alles, was den Leserinnen und Lesern hier geboten wird, ist freilich neu. Manches konnte man bereits in der vierbändigen Geschichte »Der europäischen Expansion« lesen, die der inzwischen emeritierte Freiburger Historiker zwischen 1983 und 1990 veröffentlicht hatte. 25 Jahre später fasst Reinhard diese neu zusammen. Zugleich erweitert und aktualisiert er seine Forschungen dabei nicht zuletzt im Zeichen der Globalisierung in vielerlei Hinsicht.

Worum geht es ihm? Die Antwort ist einfach, und die ersten Seiten haben es für manchen konservativen Zeitgenossen in sich: »Europa ist immer noch expansiv, obwohl seine weltgeschichtliche Führungsrolle längst der Vergangenheit angehört«, heißt es gleich zu Beginn, und wenige Zeilen später formuliert der Autor: »Europa war immer expansiv, keineswegs nur zwischen dem 15. und dem 20. Jahrhundert, als es weltweit über seine Grenzen hinausgriff« (S. 1). Die Zeiten, in denen die »Entdeckung der Neuen Welt« als »Heilsmission« zur Zivilisierung fremder Völker gedeutet wurde, seien endgültig vorüber.

Nachdem der Verfasser über Europa, dessen Grenzen und dessen Herrscher nachgedacht hat, kommt er schließlich zu seiner Leitfrage: »Wie konnte unter diesen Bedingungen politisch ehrgeiziger Wille zur Macht Erfolg haben?« »Offensichtlich«, so die Antwort, »nur in ständiger Rivalität mit anderen, von gleichen Absichten geleiteten Zeitgenossen [...] Zur Expansion gehörte also Gewalt!« (S. 18 f.).

Um dieses Phänomen und die damit zusammenhängende weltgeschichtliche Rolle Europas zu erklären, befasst sich der Autor in 22 Kapiteln mit verschiedenen Aspekten der »Unterwerfung der Welt«. Anders als mancher vielleicht erwarten würde, beginnt Reinhard seine Ausführungen nicht mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus. Er setzt vielmehr viel früher ein – in der Antike. Bereits in dieser Zeit gab es, oft vergessene, Kontakte zwischen Europa und dem Fernen Osten. Auch das Mittelalter war nicht so »finster«, wie es gelegentlich scheint. Wikinger, Kreuzfahrer, die deutschen Ostsiedler und italienische Kaufleute wie Marco Polo bzw. Mönche wie Wilhelm von Rubruk sind Beispiele für europäische Expansion in verschiedene Richtungen.

All dies thematisiert der Verfasser ausführlich, bevor er dann zum eigentlichen Kern seiner Studie kommt: den Anfängen des europäischen Atlantiks. Auch hier beginnt er mit den Wikingern, bevor er sich schließlich Spaniern und Portugiesen zuwendet. Ausführlich beschreibt er im Unterkapitel »Schiffe und Navigation« die Grundlagen der iberischen Expansion. Ohne technische und navigatorische Fortschritte, gleichsam der Verwissenschaftlichung der Seefahrt, wäre es weder zur »Entdeckung« Amerikas noch der Umrundung Afrikas – beides mit dem Ziel Indien – gekommen. Reinhard zeichnet diese Entwicklung, die in die Fahrt von Christoph Kolumbus nach Westen mündet, mit viel Gespür für Feinheiten nach.

In den folgenden neun Kapiteln schildert Reinhard dann die Aktivitäten der Europäer, zunächst Spanier und Portugiesen, dann von Briten und Niederländern an den Küsten Asiens und Amerikas, untersucht den Aufbau und das Wirken von Handelsgesellschaften, die Bedeutung des Sklavenhandels, die Zuckerrevolution in der Karibik und die Bedeutung »atlantischer Ökologie«, d. h. des weltweiten Austausches von Pflanzen und Tieren. Am Beispiel der englischen Kolonien in Nordamerika untersucht er zudem das Verhältnis von Politik und Religion, Wirtschaft und Gesellschaft, um sich dann in einer ersten Zwischenbilanz dem Thema »Wahrnehmung und Aneignung im 16. bis 19. Jahrhundert« zu widmen. Europa, so bilanziert Reinhard, hatte zwar im 15. Jahrhundert begonnen zu expandieren. »Aber der weitere überwältigende Erfolg Europas war nur dank der Folgen dieser Entdeckung möglich. Sie hat Europa einen Überschuss an Land und Kapital gegenüber seiner Bevölkerungszahl verschafft, und damit seine Weltherrschaft ermöglicht« (S. 617).

In den folgenden Kapiteln beschreibt Reinhard die imperiale Expansion seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, als die »alten« Kolonialreiche in Nord‑ und Südamerika zusammengebrochen waren, da sich die einstigen Siedler im Zeitalter der Revolutionen von ihren »Mutterländern« emanzipiert hatten. Mit den neuen »Siedlerrevolutionen«, in deren Verlauf Russland das eigene Hinterland, englische Siedlungsbewegungen Kanada, Australien und Neuseeland, die Buren das Innere Afrikas und Menschen vieler Länder Ozeanien kolonisierten, ging jenes Streben nach Unterwerfung anderer Weltteile einher, das als »Imperialismus« bis heute einer Epoche den Namen verliehen hat: Indien, Indonesien und die Philippinen sowie am Ende der afrikanische Kontinent kamen nun unter die Herrschaft der Europäer. Theorie und Praxis kolonialer Herrschaft klafften dabei häufig auseinander; an der Realität, dass fremde Völker von Europäern beherrscht wurden, Gewalt ebenso wie Ausbeutung und Unterwerfung unter europäische Normen, Werte und Religionen an der Tagesordnung waren, änderte dies wenig. Doch es waren nicht nur die Europäer, die fremde Völker unterjochten: die Japaner erwiesen sich als eifrige »Schüler«, die ihren »Lehrmeistern« in nichts nachstanden. Die Expansion auf den asiatischen Kontinent, dann in die südostchinesische Inselwelt ist dafür ein Beispiel.

Reinhard zeichnet diese Entwicklung wie auch die »Dekolonisation« nach dem Zweiten Weltkrieg detailliert nach. In den jeweiligen Abschnitten bietet er nicht nur lehrreiche Statistiken über Importe und Exporte von Waren aus den Kolonien in die Mutterländer, sondern auch aus diesen in die Kolonien oder über das Ausmaß des Sklavenhandels, Karten, Bilder und erläuternde Tafeln, die das Verständnis seiner Ausführungen erleichtern. Von unschätzbarem Wert sind auch die eindrucksvollen Quellen aus europäischer, aber auch aus indigener Perspektive, die er immer wieder in seine Darstellung einwebt.

Was ist nun das Ergebnis dieser voluminösen Studie? Das Ergebnis ist vielschichtig. Das zeigen allein die fünf Abschnitte im Kapitel »Bilanz und Ausblick«. In fünf Abschnitten beleuchtet Reinhard noch einmal die Entwicklung im Verlauf der Unterwerfung der Welt und die daraus resultierenden Folgen und Wechselwirkungen für die Welt heute. »Die europäische Expansion«, so heißt es gleich zu Beginn der Bilanz, »hat der Welt ein neues, modernes Gesicht gegeben. Sie hat alle Teile der Welt auf Dauer miteinander in mehr oder weniger engen Kontakt gebracht und ihnen in vielerlei Hinsicht die eigene westliche Kultur aufgeprägt, auch wenn die Führung dabei je länger desto mehr von der amerikanischen Tochterkultur Europas in den USA übernommen wurde« (S. 1255 f.). Aus »Expansivität« wurde somit »Globalität«, wie Reinhard zutreffend feststellt, um aber dann auch zu betonen, wie »bunt« diese »Globalität« heute ist. Die Beliebtheit von China-Restaurants, Yoga und Samsung-Fernsehern in Europa ist dafür ebenso ein Beispiel wie das hohe Ansehen, das Rolls-Royce-Autos und Mozarts »Kleine Nachtmusik« in Asien genießen. Dieses differenzierte Bild bestätigten auch die folgenden Abschnitte, in denen es um »Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt«, »Politik und Staatlichkeit« sowie »Kultur und Religion« geht.

Der letzte Abschnitt »Wahrnehmung, Reflexion, Aneignung« bietet die eigentliche Bilanz. Diese Bilanz hat durchaus einen politischen Charakter. So wagt sich Reinhard ohne Scheu in das Minenfeld des Umgangs der Europäer mit ihrer Vergangenheit. Historische Analyse und Bewertung auf der einen, Fragen der »political correctness« auf der anderen Seite sind häufig nur schwer auf einen Nenner zu bringen. Sorgfältig wiegt Reinhard zugleich verschiedene Erklärungsmodelle über Ursachen und Folgen des Imperialismus ab oder fragt einmal mehr nach dem Zusammenhang von Kolonialherrschaft und Kollaboration. Im Ergebnis plädiert Reinhard dafür, sich in Zukunft mithilfe der Kategorie »Aneignung« dem problematischen europäischen Erbe zu nähern. Die globale Welt, so seine These, sei »zwar von der europäischen Kultur geprägt, aber dennoch längst nicht mehr europäisch, wenn sie das, genau besehen, überhaupt jemals gewesen sein sollte. Europäisierung der Erde ist nur noch eine historische Feststellung« (S. 1320). Das überzeugt, zumal wenn man berücksichtigt, dass Reinhard diese Feststellung mit einer Schlussthese verknüpft, die geeignet ist, Widerspruch hervorzurufen: »Wir werden [...] mit der Geschichte und ihrem politischen Missbrauch nur fertig, wenn wir sie genau kennen, vor allem besser als die Geschichtspolitiker« (S. 1321). Dem ist nichts hinzufügen, so unbequem oder »unkorrekt« dies für manchen Geschichtspolitiker auch sein mag.

Philip T. Hoffmann, Professor für Wirtschaft und Geschichte am California Institute of Technology, widmet sich ebenfalls der Frage, wie es Europa gelang, die Welt zu erobern. Die bisherigen Erklärungen, die diesen Erfolg auf die von den Europäern eingeschleppten »Krankheiten« bzw. die von diesen verwendeten modernen Waffen und damit den Durchbruch der Industrialisierung zurückführen, reichen ihm nicht aus. Warum, so fragt er, hinkten die anderen mächtigen Staaten – das Osmanische Reich, China oder Japan – den europäischen Staaten hinterher, noch bevor die Industrielle Revolution begann? Warum forcierten die Europäer bis ins 19. Jahrhundert hinein die Weiterentwicklung der Schießpulvertechnologie hartnäckiger als alle anderen? Des »Rätsels« Lösung liegt für ihn »in einer besonderen Form des militärischen Wettbewerbs, die unter den europäischen Staaten herrschte und die die Wirtschaftswissenschaft als ›Turnier‹ bezeichnen würde – eine bestimmte Art von Wettbewerb, bei dem die Beteiligten unter den richtigen Bedingungen enorme Anstrengungen unternehmen in der Hoffnung, einen bestimmten Gewinn einzufahren« (S. 22). Aus der Perspektive der Geschichtswissenschaft ist dieser Analyserahmen eher befremdlich; gleichwohl, welche Antworten gibt er darauf, und sind diese überzeugend?

Am Beginn der Untersuchung stehen die »Eroberungen der Frühen Neuzeit«, danach die Frage, warum der Rest von Eurasien ins Hintertreffen geraten sei. Im weiteren Verlauf widmet sich der Verfasser der Frage, was Westeuropa vom Rest Eurasiens unterschieden habe, den »Entdeckern und Eroberern« und dem Verhältnis von technologischem Wandel und bewaffnetem Frieden.

Eine kontinuierliche Erzählung ist das Buch nicht. Dafür kann es gute Gründe geben, aber hier verwirrt diese Form der Beschreibung und Analyse eher, da vieles an anderer Stelle, wenn auch in veränderter Form und unter neuer Fragestellung, wieder auftaucht. Die »Eroberer« sind dafür ein gutes Beispiel.

Was ist nun das Ergebnis der Untersuchung? Das Ende des Kolonialzeitalters ist für Hoffmann gleichbedeutend mit dem Ende der europäischen Vorherrschaft. »Ohne den Kolonialismus fiel Westeuropa im Rennen um die besten Innovationen in der Militärtechnologie immer weiter zurück« (S. 235). Der wahre Grund für den Erfolg seit Beginn der Neuzeit und dann für den Verfall europäischer Macht sei aber »die politische Geschichte – die ganz spezifische Verkettung vergangener politischer Ereignisse, die ursächlich für die Größe der Staaten« gewesen sei. Diese habe in den »verschiedenen Regionen Eurasiens unterschiedliche Werte für die exogenen Parameter des Wettbewerbsmodells entstehen lassen« (S. 237). Das Schießpulver habe zwar zum Erfolg beigetragen, aber auch zuhause und in den eroberten Gebieten enorme direkte und indirekte Kosten verursacht.

Diese Erkenntnis ist wahrlich nicht neu. Wenn man das Buch aus der Hand legt, zumal nach dem Studium der Anhänge, in denen mit mathematischen Formeln versucht wird, beispielsweise die Auswirkungen aufeinanderfolgender Innovationen zu errechnen, dann ist man nicht nur erschöpft, sondern auch ratlos. Den Rezensenten beschleicht dabei das Gefühl, dass hier ein Autor seinen von Gedankensprüngen gekennzeichneten Denkprozess auf Papier gebracht hat. Ob die Forschung davon großen Nutzen hat, erscheint zweifelhaft.

Von ganz anderem Erkenntniswert, von der Lesbarkeit einmal ganz abgesehen, ist das Buch von Stefan Rinke. Im Gegensatz zu Reinhard oder Hoffman nähert Rinke sich dem Thema »europäische Expansion« aus der Perspektive eines Eroberers – Hernán Cortés, der 1519 in Mexiko landete und das mächtige Reich der Azteken unterwarf. Rinke ist ein ausgewiesener Spezialist der Geschichte Mittel‑ und Südamerikas. Mit seiner Biografie eines der berühmtesten, aber auch berüchtigtsten Konquistadoren knüpft er an seine Darstellung der Fahrt von Christoph Kolumbus an, die bereits 2013 erschienen ist. Ziel seiner Studie ist es, am Beispiel von Cortés unser gängiges, aber auch durch neue Forschungen schon lange überholtes Schulwissen über die Eroberung der »Neuen Welt« »aufzupolieren«. Damit will Rinke zugleich viele Mythen über diese Epoche der Weltgeschichte dekonstruieren. Dies gilt für die eine Seite, die der Eroberer, ebenso wie für die andere, die der indigenen Völker. Während die Eroberung des Aztekenreiches für viele Spanier bis heute eine »zivilisatorische und missionarische Leistung« und kein »kolonialistischer Akt« war, waren die Spanier aus der Sicht der Indigenen und ihrer Nachfahren die »wahren Barbaren, hatten sie doch ein kulturell hochstehendes, blühendes Imperium zerstört«. Diese Kontroverse ist uralt, wie Rinke zu Recht betont, dennoch aber bis heute aktuell, wie die Debatten über die Jahrestage der »Entdeckung« 1492, die Kolumbus-Denkmäler in Mittel‑ und Südamerika oder den Columbus Day in den USA belegen.

Auf der Grundlage spanischer, aber auch jener lange Zeit vernachlässigten indigenen Quellen, die unmittelbar nach der Conquista entstanden sind, will Rinke keine neuen Wahrheiten, aber eine neue Interpretation der Vergangenheit anbieten. Wie, so Rinke, konnte ein »kleiner« Landedelmann eine Hochkultur zu Fall bringen, deren Hauptstadt damals zu den größten und reichsten Städten der Welt gehörte?

Um diese Frage zu beantworten, zeichnet Rinke zunächst Cortés’ Herkunft aus dem niederen Adel nach. Dabei wird deutlich, dass dieser glaubte, seinen Mut und seine Kraft beweisen zu müssen, indem er den »Verlockungen der Indias« folgte. Konkret bedeutet dies: so schnell wie möglich reich zu werden.

Dies sollte sich jedoch als schwieriger als erwartet herausstellen: Brutale Unterdrückung und eingeschleppte Krankheiten hatten die Zahl der Indigenen in der Karibik, die für eigene Zwecke eingesetzt werden konnten, bereits stark dezimiert. Die Goldvorräte waren zudem weitgehend erschöpft, als Cortés im Alter von 19 Jahren in der Karibik ankam. Dennoch schloss er sich mit anderen zusammen, um durch die Eroberung neuer Gebiete das eigentliche Ziel, reich zu werden, zu erreichen. Auf erste Fahrten als einfacher Konquistador an die Küste Yucatáns folgte schließlich eine eigene Expedition.

Rinke beschreibt diese jedoch nicht nur aus der Perspektive des Eroberers, sondern auch der Azteken. Mit viel Detailkenntnis und Gespür für deren uns allein aufgrund der Menschenopfer so fremden Kultur zeichnet er das Vorgehen von Cortés und seinen Männern, vor allem aber die Kultur der Azteken und der anderen indigenen Völker der Region nach. Es ist beeindruckend zu sehen, wie deren Staaten, Gesellschaften und Wirtschaft organisiert waren, welche Bedeutung die Religion für die Politik dieser Gemeinschaften, aber auch für die Menschen hatte. Gleichermaßen beeindruckt der hohe Stand dieser Kulturen. Den Konquistadoren stockte häufig der Atem beim Anblick der ungeheuren Schätze, die sie sahen oder die ihnen die Indigenen als Gastgeschenke freiwillig übergaben, aber auch der Städte, deren Anlage und Aussehen sowie deren innere Organisation mit denen der »Alten Welt« in jeder Hinsicht konkurrieren konnten, wenn nicht viele eindeutig übertraf.

Doch je größer das Erstaunen war, umso größer war die Gier, diese Völker zu unterwerfen und auszurauben. Aus ersten vorsichtigen Begegnungen entstand schließlich ein brutaler Krieg, den Cortés mit der Einnahme Tenochtitláns, der Hauptstadt der Azteken, im Jahre 1521 schließlich gewann. Auf diese Eroberung folgte eine vergleichsweise schnelle Kolonisierung der Gebiete: Mord und Raub oder Ausbeutung in Form der »Encomienda«, d. h. der »Überlassung« von Indigenen zur »Arbeit« auf eigenen Besitzungen, wie Rinke in einem Kapitel über die »ungestillte Gier nach Gold« ausführlich darlegt. Doch dies ist nur die eine Seite der Unterwerfung. Daneben gab es auch unterschiedliche Formen der Anpassung oder gar des Arrangements mit alten Eliten, die mit ihren Allianzen mit den Spaniern ganz eigene Ziele verfolgten. Ungeachtet der Brutalität des Vorgehens und der Ausbeutung der Indigenen gab es zudem in vielen Bereichen erstaunliche Kontinuitäten. Erst die demografische Katastrophe, d. h. das Massensterben der Indigenen durch eingeschleppte Krankheiten, und die verfehlte Politik der Spanier in der Landfrage hätten, so Rinke, die Lage zum Schlechten hin verändert.

Und Cortés? Der spanische Konquistador ist zweifellos einer der erfolgreichsten Prototypen jener Schicht, die um 1500 nach Westen aufbrach, um reich zu werden und Karriere zu machen: brutal, verschlagen und rücksichtslos, gierig, machtbesessen und eitel. Cortés vereinigte all diese Charaktereigenschaften, und sie waren die Grundlagen seines Erfolgs. Er schreckte dabei vor nichts zurück. Verantwortlich für diesen Erfolg war freilich eine Umgebung, die dies ermöglichte und duldete, vorausgesetzt, sie erhielt, wie der spanische König, ihren Anteil am Gewinn. Moral spielte dabei, ungeachtet aller äußeren Frömmigkeit, nur eine untergeordnete Rolle. Hinzu kam neben zweifellos großem persönlichem Mut die Skrupellosigkeit, bei der Verfolgung seiner Ziele. Mord gehörte dazu ebenso wie die Instrumentalisierung indigener Konkubinen, allen voran die berühmte Malinche, Tochter eines Fürsten, dessen Volk von den Azteken unterworfen worden war. Zugleich nutzte er alle Mittel, welche die spanische Hof‑ und Rechtsordnung ihm boten, um seinen Ruhm, seine Macht und seinen Reichtum zu mehren. Auch hier hatte er manche Erfolge, aber auch zahlreiche Misserfolge zu verzeichnen, denn es gab auch andere, die genauso skrupellos waren wie er und dementsprechend durchaus erfolgreich seine Stellung zu untergraben wussten. Als Cortés 1547 starb, hatte sich seine Macht aufgelöst, war sein Reichtum dahingeschmolzen und sein Ruhm dahin. Dennoch, so Rinke, auch wenn Cortés aus der Rückschau nur eine gewichtige Nebenrolle bei der Bildung und Kolonisation eines neuen Raumes gespielt hat, unterschätzen sollte man diese nicht.

Wie erklärt Rinke nun Cortés’ Erfolg und den seiner kleinen Schar von Spaniern gegen zahlenmäßig weit überlegene und militärisch keineswegs hilflose Gegner?

Hier räumt Rinke mit alten Legenden auf: Die Annahme, die Indigenen seien durch religiöse Vorstellungen, d. h. der Annahme, die Spanier seien Götter, die nun zurückkehrten, geradezu gelähmt worden, hält er für wenig bedeutsam. Auch die immer wieder angeführte Überlegenheit europäischer Waffen sollte seiner Meinung nach nicht überschätzt werden. Die Spanier hätten hier den eigenen Ruhm übertrieben, anstatt einzugestehen, dass die Unterstützung einheimischer Gruppen, die zuvor von den Azteken unterworfen worden seien oder mit diesen konkurriert hätten, für den eigenen Erfolg ausschlaggebend gewesen sei. »Man muss sich«, so Rinkes überzeugendes Urteil, »von der Vorstellung verabschieden, dass die Eroberung Tenochtitláns einzig ein Kampf zwischen Europäern und Indigenen war. Die holzschnittartigen Auffassungen von barbarischen Menschenfressern einerseits und völkermordenden Konquistadoren andererseits sind obsolet und sagen mehr über den ideologischen Kontext der Zeit, in der sie propagiert wurden und werden, als dass sie zur Interpretation vergangener Welten beitragen können« (S. 329). Die strukturelle Instabilität der mesoamerikanischen Staaten müsse daher als wichtiger Faktor mitberücksichtigt werden. Angesichts der Unterdrückung durch die Azteken seien die Spanier vielen einheimischen Völkern anfänglich als Befreier erschienen. Die bittere Ironie dieses Bündnisses sei jedoch gewesen, dass es Cortés gelungen sei, die Regeln mesoamerikanischer Kriegführung außer Kraft und sich selbst an die Spitze zu setzen. Die eingeschleppten Seuchen hätten dann dazu geführt, dass den indigenen Völkern nichts anderes übrig geblieben sei, als die neue Herrschaft zu akzeptieren. Zu weiterem Widerstand seien sie einfach zu schwach gewesen.

Lässt man alle drei Studien Revue passieren, dann gilt es festzuhalten, dass die Historiografie zur europäischen Expansion in den vergangenen Jahrzehnten große Fortschritte gemacht hat. Besonders hervorzuheben ist hier die doppelte Blickrichtung – die der Europäer auf die Indigenen, aber auch die der Indigenen auf die Europäer. Gleichermaßen hervorzuheben ist die Wechselwirkung zwischen Europäern und Indigenen. Dies gilt erst recht in der Langzeitperspektive. Auch die große Zahl an Theorien ist interessant, wenngleich nicht alle überzeugen. Last but not least: So sehr manche Werke wie das von Reinhard auch einen lexikalischen Charakter haben – ohne die darin in großer Dichte beschriebenen Ereignisse und Entwicklungen könnten wir unser Wissen nicht erweitern. Auch über 1600 Seiten sind daher manchmal gerechtfertigt und lesenswert.

Online erschienen: 2021-05-19
Erschienen im Druck: 2021-05-06

© 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

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  14. Rudolf Jaun, Geschichte der Schweizer Armee. Vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart, Zürich: Orell Füssli 2019, 548 S., CHF 68,00 [ISBN 978‑3‑280‑06125‑1]
  15. Hagen Fleischer, Krieg und Nachkrieg. Das schwierige deutsch-griechische Jahrhundert. Hrsg. von Chryssoula Kambas. Aus dem Griechischen übers. von Andrea Schellinger, Köln: Böhlau 2020, 366 S. (= Griechenland in Europa, 5), EUR 30,00 [ISBN 978‑3‑412‑51789‑2]
  16. War and Stereotypes. The Image of Japan’s Military Abroad. Ed. by Frank Jacob and Sepp Linhart, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2020, XVI, 214 S. (= War (Hi)Stories, 7), EUR 99,00 [ISBN 978‑3‑506‑70293‑7]
  17. Altertum
  18. Mischa Meier, Geschichte der Völkerwanderung. Europa, Asien und Afrika vom 3. bis zum 8. Jahrhundert n. Chr., 4. Aufl., München: C. H. Beck 2020, 1532 S. (= Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung), EUR 58,00 [ISBN 978‑3‑406‑73959‑0]
  19. Christoph Haack, Die Krieger der Karolinger. Kriegsdienste als Prozesse gemeinschaftlicher Organisation um 800, Berlin, Boston, MA: De Gruyter 2020, X, 273 S. (= Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 115), EUR 109,95 [ISBN 978‑3‑11‑062614‑8]
  20. 1789–1870
  21. Sara Petzold, Alltag in der Fremde. Hannoversche Soldaten im Dienst der British East India Company 1782–1791, Hamburg: Verlag Dr. Kovač 2019, 366 S. (= Studien zur Geschichtsforschung der Neuzeit, 98), EUR 99,80 [ISBN 978‑3‑339‑10522‑6]
  22. Arthur Kuhle, Die preußische Kriegstheorie um 1800 und ihre Suche nach dynamischen Gleichgewichten, Berlin: Duncker & Humblot 2018, 419 S. (= Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, 49), EUR 99,90 [ISBN 978‑3‑428‑15342‑8]
  23. Georg Nafziger, Napoleon at Dresden. The Battles of August 1813, Solihul: Helion & Company 2018, XVI, 360 S., £ 35.00 [ISBN 978‑1‑911512‑81‑3]
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  30. Matthias Herrmann, Das Reichsarchiv (1919–1945). Eine archivische Institution im Spannungsfeld der deutschen Politik, Kamenz: Stadtarchiv Kamenz 2019, 533 S. (= Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv Kamenz, 4), EUR 49,00 [ISBN 978‑3‑910046‑78‑8]
  31. Stephan Lehnstaedt, Der vergessene Sieg. Der Polnisch-Sowjetische Krieg 1919–1921 und die Entstehung des modernen Osteuropa, München: C.H. Beck 2019, 221 S., EUR 14,95 [ISBN 978‑3‑406‑74022‑0]
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  33. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945, Bd 8: Sowjetunion mit annektierten Gebieten II. Generalkommissariat Weißruthenien und Reichskommissariat Ukraine. Bearb. von Bert Hoppe, Mitarbeit: Imke Hansen, Martin Holler, Berlin [u. a.]: De Gruyter Oldenbourg 2016, 762 S., EUR 59,95 [ISBN 978‑3‑486‑78119‑9]
  34. Pierre Tiquet, The 3rd SS Panzer Regiment. 3rd SS Panzer Division Totenkopf, Oxford: Casemate 2020, 128 S., £ 19.99 [ISBN 978‑1‑61200‑731‑1]
  35. Gerrit Reichert, U 96. Realität und Mythos. Der Alte und Lothar-Günther Buchheim. Hamburg: Mittler 2019, 231 S., EUR 29,95 [ISBN 978‑3‑8132‑0990‑7]
  36. Tobias Korenke, Widerstand aus Loyalität. Zum Verständnis einer deutschen Freiheitsbewegung, Essen: Klartext 2020, 186 S., EUR 18,00 [ISBN 978‑3‑8375‑2077‑4]
  37. Robert Lackner, Camp Ritchie und seine Österreicher. Deutschsprachige Verhörsoldaten der US-Armee im Zweiten Weltkrieg. Mit einem Gastbeitrag von Florian Traussnig, Wien: Böhlau 2020, 342 S., EUR 39,00 [ISBN 978‑3‑205‑21009‑2]
  38. Ryszard Kaczmarek, Polen in der Wehrmacht. Aus dem Poln. übers. von Andreas R. Hofmann, wissenschaftliche Red.: Burkhard Olschowsky, Berlin [u. a.]: De Gruyter Oldenbourg 2017, 244 S. (= Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 65), EUR 39,95 [ISBN 978‑3‑11‑050158‑2]
  39. Kerstin Bischl, Frontbeziehungen. Geschlechterverhältnisse und Gewalt-dynamiken in der Roten Armee 1941–1945, Hamburg: Hamburger Edition 2019, 348 S. (= Studien zur Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts), EUR 28,00 [ISBN 978‑3‑86854‑332‑2]
  40. Corinna Kuhr-Korolev, Ulrike Schmiegelt-Rietig und Elena Zubkova, Raub und Rettung. Russische Museen im Zweiten Weltkrieg. In Zusammenarbeit mit Wolfgang Eichwede, Köln [u. a.]: Böhlau 2019, 383 S. (= Studien zu kriegsbedingt verlagerten Kulturgütern, 1), EUR 45,00 [ISBN 978‑3‑412‑50188‑4]
  41. Nach 1945
  42. Astrid M. Eckert, West Germany and the Iron Curtain. Environment, Economy, and Culture in the Borderlands, Oxford, New York, Oxford University Press 2019, XV, 422 S., $ 99.00 [ISBN 978‑0‑19‑069005‑2]
  43. Armin Müller, Wellenkrieg. Agentenfunk und Funkaufklärung des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968, Berlin: Ch. Links 2017, 416 S. (= Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968, 5), EUR 45,00 [ISBN 978‑3‑86153‑947‑6]
  44. Kriegsmaterial im Kalten Krieg. Rüstungsgüter in der Schweiz zwischen Militär, Industrie, Politik und Öffentlichkeit/Le matériel de guerre pendant la guerre froide. L’armement en Suisse – entre l’armée, l’industrie, la politique et le public. Hrsg. von/ed. par Monika Dommann und/et Sibylle Marti, Basel: Schwabe 2020, 180 S., sFr. 48,00 [ISBN 978‑3‑7965‑4104‑9]
  45. Prokop Tomek, Československá armáda v čase Sametové revoluce. Proměny ozbrojených sil na přelomu osmdesátých a devadesátých let [Die Tschechoslowakische Volksarmee während der Samtenen Revolution. Veränderungen in den Streitkräften Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre], Cheb: Svět křídel 2019, 259 S., KČ 330,00 [ISBN 978‑80‑7573‑060‑2]
  46. Peter Heinze, Bundeswehr beeindruckt Deutschlands Osten. Ein Journalist erlebte die Armee der Einheit, Baden-Baden: Tectum 2019, 486 S., EUR 68,00 [ISBN 978‑3‑8288‑4410‑0]
  47. The Long End of the First World War. Ruptures, Continuities and Memories. Ed. by Katrin Bromber [u. a.], Frankfurt a. M., New York: Campus 2018, 296 S. (= Eigene und fremde Welten, 36), EUR 39,95 [ISBN 978‑3‑593‑50862‑7]
  48. Stephan Jaeger, The Second World War in the Twenty-First-Century Museum. From Narrative, Memory, and Experience to Experientiality, Berlin, Boston, MA: De Gruyter 2020, XIV, 354 S. (= Media and Cultural Memory/Medien und kulturelle Erinnerung, 26), EUR 86,95 [ISBN 978‑3‑11‑066106‑4]
  49. War and Memorials. The Second World War and Beyond. Ed. by Frank Jacob and Kenneth Pearl, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2019, VI, 220 S. (= War (Hi)Stories, 4), EUR 98,00 [ISBN 978‑3‑506‑78823‑8]
  50. Nicht nur Raubkunst! Sensible Dinge in Museen und universitären Sammlungen. Hrsg. von Anna-Maria Brandstetter und Vera Hierholzer, Göttingen: V&R unipress, Mainz University Press 2018, 327 S., EUR 50,00 [ISBN 978‑3-8471‑0808‑5]
  51. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
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