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Orthorexia nervosa – Lebensstil oder gesellschaftlich relevantes Krankheitsbild?

  • Reinhard Pietrowsky EMAIL logo und Friederike Barthels
Veröffentlicht/Copyright: 13. August 2016

Zusammenfassung:

Orthorexia nervosa bezeichnet ein Essverhalten, das durch eine extreme Fokussierung auf gesunde Ernährung gekennzeichnet ist und zu körperlichen Schäden und psychischen Beeinträchtigungen führen kann. Es spiegelt einen aktuellen Lebensstil wider, der über Ernährungsgewohnheiten Werthaltungen vermittelt und Identität stiftet. Orthorexie als extreme Ausprägung ist allerdings mehr als nur Ausdruck dieses Lebensstils, sondern kann als Form einer Essstörung angesehen werden.

Abstract:

Orthorexia nervosa is an eating behavior characterized by an extreme fixation on healthy nutrition which can lead to malnutrition and psychological distress. It reflects a lifestyle that expresses a particular value system, creating identity via dietary habits. Orthorexia in its extreme form is more than this mere lifestyle, and can be regarded as a new variant of eating disorder.


Korrespondenz: Prof. Dr. Reinhard Pietrowsky, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Klinische Psychologie, Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf

  1. Interessenkonflikt: Der korrespondiere Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt vorliegt.

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Online erschienen: 2016-8-13
Erschienen im Druck: 2016-9-1

©2016 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Artikel in diesem Heft

  1. Frontmatter
  2. Editorial
  3. Editorial
  4. Ernährung und Essen im Fokus von Public Health – eine thematische Übersicht
  5. Ernährung und Gesundheit – geschlechtsspezifische Handlungskonsequenzen
  6. Geringer sozioökonomischer Status und Ernährungsverhalten am Beispiel von Tafelkunden in Deutschland
  7. Der verborgene Hunger
  8. Vegane Ernährung – gesundheitliche Vorteile und Risiken
  9. Orthorexia nervosa – Lebensstil oder gesellschaftlich relevantes Krankheitsbild?
  10. Bedeutung der Frühstücksmahlzeit für die Regulation des Körpergewichts und das kardiometabolische Risiko
  11. Qualität der Schulverpflegung in Deutschland
  12. Anreize für optimierte Essensentscheidungen in der Schulcafeteria
  13. Universelle Prävention von Essstörungen an Schulen: Das POPS Programm
  14. Ernährungsmuster von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund: Ergebnisse der KiGGS-Studie
  15. Ernährungs-Apps für den Ernährungsversorgungsalltag – Hindernisse und Chancen
  16. Image des gesunden und ungesunden Essers im Jugendalter
  17. Förderung der Qualität der Verpflegung in Kindertageseinrichtungen – Erfahrungen und Ergebnisse aus zwei Bremer Beratungsprojekten
  18. Ernährung und Depression: Die MooDFOOD Präventions-Studie
  19. Perceived food environment – eine qualitativ-explorative Analyse der wahrgenommenen Ernährungsumgebung bei Senioren
  20. Ernährung: Universelle Prävention in der stationären Pflege
  21. Determinants of dietary behaviour during pregnancy
  22. Welchen Beitrag können Public Health Nutrition Studiengänge für die Gesundheitswissenschaften leisten?
  23. Ernährung: Globale Aspekte
  24. Public Health Infos
Heruntergeladen am 1.10.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/pubhef-2016-0066/html
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