Zusammenfassung
Im Zeitalter der digitalen Transformation werden den Dienstleistungen wissenschaftlicher Bibliotheken oftmals digitale Produkte beigeordnet, die nicht selten an den Hochschulen selbst entwickelt und betrieben werden. Es braucht daher ein systematisches Vorgehen, um sowohl den vielfältigen Unterstützungsbedarfen der Forschenden als auch den hohen Anforderungen des Software Engineering gerecht zu werden. Das hier vorgestellte Agile Service Engineering ist ein Rahmenwerk für den Aufbau eines digitalen, forschungsunterstützenden Serviceportfolios an Hochschulbibliotheken. In diesem Artikel werden theoretische Grundlagen sowie Erfahrungen und Erkenntnisse aus seiner praktischen Umsetzung als Ordnungsrahmen vorgestellt.
Abstract
In the digital transformation age, services of academic libraries are often associated with digital products. These software applications are usually developed and operated by universities or university libraries. A systematic approach is necessary to meet the diverse support needs of researchers as well as the high demands of software engineering. This article shows that Agile Service Engineering provides such a framework for the development of a research-oriented digital service portfolio at university libraries. The article will introduce the theoretical foundations of the concept, informed by practice-based experiences and findings.
1 Einleitung
Der fortschreitende digitale Wandel verändert den Forschungsalltag der Wissenschaftler*innen und Bibliotheksbesucher*innen und beeinflusst damit auch ihre Erwartung an die Dienstleistungen der Hochschulbibliotheken, beispielsweise mit Blick auf ortsunabhängige, stetig verfügbare Angebote.[1] Themen wie Forschungsdatenmanagement, Digital Humanities oder Elektronische Laborbücher werden von Bibliotheken aufgegriffen und institutionalisiert.[2] Open-Access-Publikationsdienste und Repositorien ergänzen und erweitern das Portfolio vieler Hochschulbibliotheken und zeigen den Forschenden alternative (Zweit-)Veröffentlichungsmöglichkeiten auf.[3] Der Blick auf international agierende Forschungseinrichtungen und das Serviceportfolio der Big-Tech-Unternehmen[4] macht deutlich, wie viel Potenzial bei der Modularisierung[5] von forschungsnahen Dienstleistungen in deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken bislang ungenutzt geblieben ist. Wie können Hochschulbibliotheken mit den technologischen Entwicklungen schritthalten? Wie können dabei eigene Akzente für ein spezifisches Serviceportfolio gesetzt werden?
Eine bleibende Aufgabe für Hochschulbibliotheken ist es, forschungsunterstützende Dienstleistungen systematisch, strategisch und bedarfsgerecht auszugestalten und weiterzuentwickeln.[6] Das Service Engineering bietet die Chance, durch eine systematische Entwicklung ein Serviceportfolio aufzubauen sowie vorhandene Dienstleistungen zu konsolidieren und weiterzuentwickeln. Um seine volle Wirkleistung zu entfalten, sind für den Aufbau des Service Engineering weitere Ressourcen notwendig, die ein entsprechendes Change Management bewirken. Im Folgenden verhandeln wir daher die Fragen: Wie kann in einer Hochschulbibliothek ein forschungsunterstützendes Serviceportfolio aufgebaut werden? Was sind die Ziele, Herausforderungen und Grenzen?
Der vorliegende Beitrag ist der Versuch, das Konzept des Service Engineering umfassend zu beleuchten. Er bietet einen Einblick in die gegenwärtigen Entwicklungen digitaler forschungsunterstützender Dienste an der Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB).
Zunächst werden die strukturellen Rahmenbedingungen und vorbereitenden Maßnahmen beschrieben (2), die zur Einführung des Service Engineering als Prozess an der ULB Münster geführt haben. Darauf aufbauend wird das Service Engineering als Konzept (3) sowie dessen Umsetzung in Form eines Werkstattberichts (4) vorgestellt. Anschließend möchten wir der Frage nachgehen, wie eine langfristige und zukunftsgewandte Umsetzung des Service Engineering gelingen kann. Hierfür untersuchen wir, wie Service Engineering mit agilen Praktiken vereinbart werden kann (5). Die Ergebnisse und Thesen dieser Entwicklung werden abschließend noch einmal im Hinblick auf ihre Übertragbarkeit zusammengefasst (6).
2 Rahmenbedingungen
2.1 Bibliothek und Universität
Schauen wir für die Nutzergruppe der Forschenden auf das Beispiel der Universität Münster, so sehen wir im Verlauf der letzten Dekaden eine Reihe von Meilensteinen auf dem Weg hin zu einer immer stärker ausgeprägten Digitalisierung der Wissenschaft. Bei der Entwicklung des forschungsunterstützenden Dienstleistungsangebots nimmt die ULB Münster eine wichtige Rolle als Dienstleisterin und Projektpartnerin unterschiedlicher universitärer Einrichtungen ein, nicht zuletzt aufgrund der jahrelangen Zusammenarbeit mit dem IT-Center der Universität Münster (CIT). Ein Fokus liegt auf der Entwicklung von neuen und experimentellen digitalen Serviceangeboten wie der Exploration eines Unterstützungsangebots zur reproduzierbaren Forschung. Besonders deutlich wird dies mit Blick auf die geförderten und gemeinsam durchgeführten Projekte,[7] die die Entwicklung von innovativen digitalen Produkten zum Ziel hatten. Durch den direkten Austausch zwischen fachübergreifenden Anlaufstellen ist es möglich, Anforderungen und Ideen aus der Wissenschaft aufzugreifen und generische Basisdienstleistungen für eine breite Nutzerschaft zu entwickeln. So wurden etwa mit dem Aufbau des an der ULB angesiedelten Service Center for Digital Humanities (SCDH)[8], dem Service Center for Data Management (SCDM)[9] sowie der Schaffung von hoch spezialisierten Ressorts aus dem E-Science-Umfeld (etwa Research Software Engineering oder Data Science) wichtige Anlaufstellen für die digitale Forschungsunterstützung und -vernetzung aufgebaut.
Flankierend existieren entsprechende Kooperationen der Forschenden in den NFDI-Konsortien.[10] Eine ihrer Aufgaben ist es, die heterogenen Anforderungsprofile der Fachdisziplinen zu harmonisieren und herauszuarbeiten. Im Ergebnis erfordern die durch eine hohe Dynamik charakterisierten Veränderungen des Wissenschaftsstandorts in den Phasen der digitalen Transformation stetige Anpassungen des historisch gewachsenen gesamtuniversitären Serviceportfolios. Im Mittelpunkt der von der ULB Münster angebotenen digitalen Dienstleistungen stehen vor allem die Themen des Forschungsdatenmanagements[11] sowie die Beratung bei der Anwendung digitaler Methoden. Ersteres umfasst neben der Weiterentwicklung eines Repositoriendienstes mit InvenioRDM[12] ein Angebot für Elektronische Laborbücher (ELN), das wir im Folgenden (s. Abschnitt 4.1 Transfer in die Praxis) ausführlicher erläutern. Die Methodenberatung spielt bei den Unterstützungsangeboten aus dem Umfeld der Digital Humanities eine wesentliche Rolle.[13]
2.2 Vernetzte Infrastrukturen
Ein Serviceportfolio digitaler Produkte führt insbesondere hinsichtlich des Betriebs zu einer Auseinandersetzung mit den infrastrukturellen Gegebenheiten am Standort. Bundesweit stehen die Hochschulen und Hochschulbibliotheken vor vergleichbaren Herausforderungen. Die Lösung kann realistischerweise jedoch nicht sein, an jedem Standort das gleiche vollumfängliche Spektrum an Services redundant aufzubauen und dauerhaft zu betreiben. Wie die Beispiele der nordrhein-westfälischen Kooperationsgemeinschaft Digitale Hochschule NRW oder dem aus der Landesinitiative NFDI der Digitalen Hochschule NRW hervorgegangenen fdm.NRW zeigen, sind Verbundstrukturen ein gangbarer Weg.[14] Damit Forschende gleichzeitig von einem maximal ausgestalteten Spektrum an Services profitieren können, die Standorte aber angesichts begrenzter Ressourcen und inhaltlicher Spezialisierungen nicht überfordert werden, braucht es Vernetzung und das Ausnutzen von Synergien. Hierfür wiederum werden Governance und Strukturbildung benötigt.
Für die einzelnen Standorte bedeutet dies, dass neue Serviceentwürfe in einem formal beschriebenen Ablaufschema entwickelt werden können. Entsprechend profitiert ein formalisiertes Service Engineering von Standardisierungseffekten. In der Praxis werden Serviceideen immer wieder neu an die involvierten Institutionen herangetragen oder leiten sich aus hochschulpolitischen oder anderen strategischen Entscheidungen der servicegebenden Institutionen oder Hochschulen ab. Diese Art eines formalen Ablaufschemas sowie das dazugehörige Rahmenwerk meinen wir mit dem Konzept des Service Engineering. Es ist eng an das später für den Betrieb digitaler Produkte und die Pflege des Serviceportfolios relevante Service Management gebunden.
Auch in der zugrundeliegenden Betriebsinfrastruktur sind große Entwicklungssprünge zu verzeichnen. Richtet eine Institution ihre Softwareentwicklung auf den Betrieb der entstehenden digitalen Produkte im Cloudumfeld aus, so kann sie von vielen Vorteilen Gebrauch machen.[15] Die wesentlichen Aspekte, um digitale Produkte für die Forschenden bereitzustellen, sind Sicherheit, digitale Souveränität (Selbstbetrieb von Software on-premises), Skalierbarkeit sowie die Modularisierbarkeit der Angebote.[16] Diese Aspekte sind von großem Nutzen und können entsprechend an allen Hochschulstandorten als dauerhaft erstrebenswerte Ziele identifiziert werden. Da sie schwer zu erreichen sind, liegt hier ein hohes Ressourcenrisiko vor, falls an Hochschulstandorten redundante Lösungen entstehen. Redundanz liegt vor, wenn mehrere Hochschulen denselben Service unabhängig voneinander erarbeiten und als digitales Produkt bereitstellen.
Als ein Beispiel für cloudbasierte Dienste ist das Jupyterhub zu nennen, eine Plattform für interaktive Datenanalyse, die als Webservice in der Cloud der Universität Münster hardwareseitig in der Research Data Infrastructure vom CIT Münster betrieben wird. Als on-premises cloud[17] bietet die Betriebsinfrastruktur ein Höchstmaß an digitaler Souveränität für die Forschenden. Auch eine synergetische Teilhabe an digitalen Produkten innerhalb von Hochschul-Serviceverbünden mit gemeinsamer Basisinfrastruktur ist außerhalb des Cloudumfelds schwer vorstellbar. Somit tragen Hochschulclouds dazu bei, forschungsunterstützende Dienstleistungen mit ihren skalierbaren digitalen Produkten schneller und qualitätssicherer in Wert zu setzen oder überhaupt erstmals bereitzustellen.[18] In ihnen angesiedelte modular angelegte Servicebausteine wachsen zu einem digitalen Ökosystem zusammen, in dessen Umfeld leichter automatisierbare und interoperable Prozessketten aufgebaut, ausgetauscht und referenziert werden können, das heißt, der Output eines Prozesses ist ein valider Input des nächsten Prozesses.[19]
Im Folgenden werden wir nun zunächst die theoretischen Grundlagen des Service Engineering näher vorstellen.
3 Service Engineering
Grundgedanke des Service Engineering ist es, die Entwicklung und Verbesserung von Dienstleistungen zu systematisieren. Um dies zu erreichen, werden Modelle, Methoden und Werkzeuge der Produkt- und zunehmend auch der Softwareentwicklung auf die Entwicklung von Dienstleistungen übertragen.[20] Service Engineering ist kein neues Phänomen, sondern geht zurück auf zahlreiche Versuche, die Entwicklung von Dienstleistungen zu ermöglichen, zu optimieren sowie an technologische und gesellschaftliche Veränderungen anzupassen.
3.1 Ein neuer Ansatz? Die Wurzeln des Service Engineering
Die Wurzeln des Service Engineering reichen bis in die 1970er- und 1980er-Jahre zurück. Im angloamerikanischen Raum setzte sich in den 1990er-Jahren das Konzept des New Service Development durch, während sich in Deutschland und Israel der Begriff des Service Engineering etablierte.[21] Im Gegensatz zu dem amerikanischen Ansatz und dessen strikter Marktorientierung zielt das Service Engineering darauf ab, die Mechanismen der Produktentwicklung auf die Entwicklung und Bereitstellung von Dienstleistungen zu übertragen. Vergleichbar mit dem Entwicklungsprozess, den ein Produkt von der ersten Idee bis zur Produktionsreife durchläuft, können auch Dienstleistungen durch eine Systematisierung der Prozesse an Effizienz und Qualität gewinnen.
Parallelen zwischen der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen zeigen sich beispielsweise bei der Identifikation versteckter Potenziale durch neue und innovative Methoden.[22] Zudem erlaubt das Konzept des Service Engineering, bereits früh in der Konzeptionsphase zu klären, ob die Voraussetzungen bzw. notwendigen Ressourcen für die Umsetzung des Service vorhanden sind.[23]
Mit dem Service Engineering wurde also ein Rahmenkonzept geschaffen, das offen ist für den systematischen Einsatz unterschiedlicher Modelle, Methoden und Werkzeuge. Damit ist es möglich, flexibel auf Veränderungen und Innovationen zu reagieren und durch die stetige Weiterentwicklung von Dienstleistungen selbst eine „Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit […] zu (er)schaffen“.[24] Zentrale Ansatzpunkte sind die Modularisierung von Dienstleistungen, deren systematische Entwicklung sowie die zunehmende Nutzer- bzw. Kundenorientierung.[25]
Praktische Relevanz gewann das Konzept des Service Engineering ab den frühen 2000er-Jahren, als es als eine Alternative zu der „eher spontan und intuitiv“[26] arbeitenden Dienstleistungsentwicklung wiederentdeckt wurde.[27] Slogans wie „Standing out from the competition through innovative services“ waren und sind dabei Schlagworte, die in einem stetig wachsenden Dienstleistungssektor eine dynamische und zukunftsweisende Transformation der eigenen Serviceangebote und eine Zukunftssicherheit bei der Digitalisierung von Dienstleistungen versprechen.[28] In den folgenden Jahren zeigte sich, dass das Konzept des Service Engineering auch vor dem Hintergrund sich verändernder Rahmenbedingungen wie beispielsweise den Herausforderungen der Digitalisierung angepasst und selbst zur Grundlage für die Gestaltung von kooperativen Service-Systemen wird.[29]
3.2 Service Engineering – Kundenorientierung als übertragbares Konzept
Im deutschen Wissenschaftssystem bilden Hochschulbibliotheken eine Schnittstelle zwischen Infrastruktur und Forschenden, indem sie zentrale, forschungsunterstützende Dienstleistungen entwickeln und anbieten. Daher ist bei dem Konzept des Service Engineering insbesondere die Kundenorientierung für Hochschulbibliotheken wichtig. Hierin liegt, so Leimeister, der wesentliche Unterschied zu der Perspektive gängiger marktorientierter Unternehmen:
Während sich die Marketingperspektive mit den Bedingungen, Erfolgsfaktoren und Hindernissen bei der Entwicklung von Dienstleistungen beschäftigt, fokussiert Service Engineering einen kundenzentrierten Ansatz und berücksichtigt die qualitativen Eigenschaften zwischen Mensch-Mensch und Mensch-Computer Beziehungen.[30]
Für einen solchen produktiven Einsatz des Service Engineering in Hochschulbibliotheken ist es jedoch notwendig, die einzelnen Entwicklungsschritte innerhalb und außerhalb der Einrichtung überprüfen und kommunizieren zu können. Dies wird einerseits ermöglicht durch ein systematisiertes und modularisiertes Vorgehen zwischen den an der Entwicklung beteiligten Personen, den späteren Nutzer*innen und weiteren Stakeholdern, wodurch beispielsweise die Kommunikation und der Abgleich von Zwischenständen erleichtert werden kann. Andererseits wird die Dienstleistungsentwicklung anhand von Kenn- und Nutzungszahlen überprüfbar gemacht.[31] Indem auf diese Weise Entwicklungskosten reduziert und die „Entwicklungszeit bis zur Markteinführung“[32] verkürzt werden, ergeben sich Vorteile sowohl für die Servicenehmenden als auch für die Servicegebenden.
Damit wird auch der aktuelle Trend der Entwicklung aufgegriffen, dass bei der Bereitstellung, aber auch der Automatisierung von (Teil-)Services zunehmend große Datenmengen erzeugt und erhoben werden. Diese Daten stellen, so Roth et al., wiederum selbst die „Basis für neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle“[33] dar. Dementsprechend wird Service Engineering in der Literatur häufig auch als ein Ansatz eingeordnet, mit dem sich Potenziale zur Optimierung der Dienstleistungsentwicklung erkennen und umsetzen lassen.[34] Nicht berücksichtigt wird hierbei, dass für die Ausbildung und Überprüfung von Dienstleistungen auf Grundlage des Service Engineering auch Ressourcen benötigt werden. Dies umfasst unter anderem „individual people’s time, attention, and capital as well as environmental resources, societal and business resources, etc.“.[35] Erst mit einer ganzheitlichen Analyse des Service-Umfelds wird das Service Engineering ein methodisch klar umrissener Ansatz, der über eine reine Identifikation von Optimierungsmöglichkeiten auf Produktebene hinaus „Potentiale für systemische, interaktive und kollaborative Dienstleistungsentwicklung“ erarbeitet.[36]
Ein geeignetes Umfeld für eine solche moderne Dienstleistungsentwicklung auszuprägen, ist Aufgabe von Hochschulbibliotheken. Sie sind in der Pflicht, die Voraussetzungen für innovative Serviceangebote selbst zu schaffen sowie die geeigneten Konzepte der Dienstleistungsentwicklung zu übertragen. Für den infrastrukturellen Teil dieses Umfelds kann vielerorts auf die Leistungen der Rechenzentren, etwa bei der Nutzung von Hochschulclouds, gesetzt werden. Da die Ressourcen hierfür in der Regel beschränkt sind, ist es wichtig, frühzeitig erste Ideen zu sammeln und zu priorisieren. Service Engineering bietet hierbei eine Methodik, den Entwicklungsprozess mit Blick auf die institutionellen Gegebenheiten zu steuern, Fehl- und Mehrfachentwicklungen zu vermeiden und auf diese Weise passende und ressourcenschonende Dienstleistungen zu etablieren.[37]
3.3 Umfeld der Dienstleistungsentwicklung – erste Schritte in die Praxis
Im Folgenden erläutern wir, wie ein passendes Umfeld für die Dienstleistungsentwicklung im Sinne des Service Engineering geschaffen werden kann.
Zunächst braucht es ein geeignetes Vorgehensmodell, das entweder aus verschiedenen Vorlagen ausgewählt oder selbst entwickelt werden kann.[38] Ein solches Vorgehensmodell bildet den „Rahmen für den Einsatz von Methoden und Werkzeugen“, der sich über die verschiedenen Phasen der Dienstleistungsentwicklung spannt.[39] Die konkrete Ausgestaltung hängt stark vom jeweiligen Einsatzgebiet bzw. der Art des Produkts oder Dienstleistung ab. Entsprechend finden sich in der Literatur unterschiedliche Vorgehensmodelle für das Service Engineering mit dem Ziel, die Markteinführung neuer Produkte und Dienstleistungen abzubilden. Ist ein passendes Vorgehensmodell ausgewählt, kann es an die Spezifika der Einrichtung, z. B. einer Hochschulbibliothek, angepasst werden.
Das Vorgehensmodell der ULB Münster umfasst fünf Phasen, die ein Service von der ersten Idee bis zur Reife durchläuft:
Schritt 1: Ideen finden und bewerten
Schritt 2: Serviceidee konkretisieren
Schritt 3: Service konzipieren
Schritt 4: Service implementieren
Schritt 5: Service betreiben
Diese Phasen sind angelehnt an die von Meiren und Barth beschriebenen Entwicklungsprozesse zur Umsetzung des Service Engineering in Unternehmen.[40] Während die erste Phase (Ideen finden und bewerten) flexibel und kreativ ausgestaltet werden kann, wird der Serviceentwurf im weiteren Verlauf des „Fünf-Phasen-Vorgehensmodells“ zunehmend formalisiert und konkretisiert. Die lineare Grundausrichtung wird nach jedem Schritt von Revisionspunkten unterbrochen und bietet damit Raum, einzelne oder mehrere Phasen in der Praxis mit dynamischen oder zyklisch verlaufenden Vorgängen und Methoden an die jeweiligen Anforderungen anzupassen.
Durchläuft ein Service diesen strukturierten Prozess inklusive der im Vorgehensmodell beschriebenen Anforderungen, so erlangt dieser den Zustand der „Marktreife“. Übertragen auf forschungsunterstützende Dienstleistungen in Hochschulbibliotheken bedeutet die Marktreife, dass das digitale Produkt fertig ausgestaltet und implementiert sowie der Zielgruppe der Forschenden mit einem Angebot einer zugehörigen Dienstleistung zur Verfügung steht.
Gerade im wissenschaftlichen Umfeld kann das digitale Produkt teils direkt auf eine Anfrage der Forschenden zurückgeführt werden, sodass neben generischen Basisdiensten wie einer Repository Platform auch experimentelle Anwendungen, Demonstratoren und Prototypen für wissenschaftliche Präsentationen stehen können, die in der unmittelbaren Interaktion mit Forschungsgruppen stetig weiterentwickelt werden. Methodisch kann hier beispielsweise auf Interviews, User Stories oder Personas zurückgegriffen werden, um Anforderungen, Use Cases und Perspektiven adäquat zu erfassen.[41]
3.4 Zusammenfassung
Bislang wurden in erster Linie die Grundzüge des Service Engineering umrissen. Zusammenfassend kann das Konzept als ein Versuch gesehen werden, das Service Management bereits von der ersten Idee an zu begleiten. Unter diesen Voraussetzungen kann das Konzept des Service Engineering, wie Richter und Tschandl argumentieren, einerseits die Qualität der Dienstleistungen in allen Phasen des Entwicklungsprozesses gewährleisten, andererseits die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der servicegebenden Einrichtung befördern und sichern.[42] Doch wie kann diese Theorie gelebte Praxis werden?
4 Werkstattbericht und Umsetzung in die Praxis
Im Folgenden stellen wir die Umsetzung des Service Engineering in der Praxis vor, erläutern unsere Lessons Learned am Standort Münster und gehen auf Teamkultur und Change Management bei der Einführung des Konzepts ein. Das hier vorgestellte Konzept des Service Engineering befindet sich in einem frühen Umsetzungsstadium.
4.1 Transfer in die Praxis des Arbeitsalltags
Für die wissenschaftlichen Bibliotheken ist das formalisierte Service Engineering im Bereich der Forschungsunterstützung bisher kaum nutzbar gemacht worden, wenn es darum ging, ein Portfolio digitaler Produkte verbunden mit Dienstleistungen hervorzubringen. Im Allgemeinen werden Dienstleistungen häufig „‚aus dem Bauch heraus‘ entwickelt und sind daher nur unzureichend durchdacht“.[43] Trotz dieser Fundamentalkritik, die nicht auf die Bibliothekswelt oder Hochschulen abzielt, kann ein intuitives Verhältnis zur Gestaltung von Dienstleistungen auch viel erfahrungsbasierte Praxistauglichkeit mit sich bringen. Was es dagegen vermissen lässt, ist Belastbarkeit über Einzelprozesse hinweg. Für Interoperabilität und gleichbleibende Qualitätssicherung wird Standardisierung benötigt. Doch gerade Belastbarkeit in den Prozessen und Standardisierungen halten wir im Service Engineering für geboten. Nur in einem formal strukturierten Vorgehensmodell lassen sich strategische Maßgaben, etwa im Kontext von Hochschulentwicklungsplänen, effektiv umsetzen. Die Belastbarkeit liegt in der Tatsache, dass eine Vielzahl von verbundenen Einzelprozessen aus den Bereichen der Geschäftsebene, der Informationen und Daten sowie der Anwendungsebene und Infrastruktur gleichzeitig in Anspruch genommen werden, wenn eine neue Dienstleistung hervorgebracht werden soll. Um ein Bild zu gebrauchen, könnte man sagen, dass das Service Engineering entgegen dem ungeordneten, intuitiven Dienstleistungsgeschäft einer standardisierten Fertigungsstraße gleicht, auf der stets neue Services von gleichbleibend hoher Qualität gefertigt werden, vom Fließband rollen und sich direkt auf allen relevanten Ebenen integrieren lassen. Obwohl hochspezialisiert in ihrer Funktion, weisen sie einen gemeinsamen Nenner und Notwendigkeiten der Begleitung bis zur Produkt- und Servicereife auf. Mit dem geordneten Service Engineering liegt ein wichtiger Baustein zur Anpassung an die rasante Innovationsgeschwindigkeit der digitalen Transformation vor. Die Formalisierung und Standardisierung des Service Engineering schafft einen Ordnungsrahmen für diese prozessorientierte Belastbarkeit und die eingeforderte hohe Anpassungsfähigkeit. Arbeitsabschnitte in diesem Rahmen werden validierbar und steuerbar.
Als konkretes Beispiel für die Umsetzung des Service Engineering möchten wir den 2024 veröffentlichten Service eLab – Elektronisches Laborbuch (ELN) nennen.[44] Dieses Angebot eines Elektronischen Laborbuchs ist insofern interessant, als es unmittelbar aus den Anforderungen des Forschungsdatenmanagements hervorgegangen ist und mit der Open-Source-Anwendung eLabFTW[45] ein passendes digitales Produkt für die Serviceidee gefunden wurde. Blicken wir zunächst auf die frühen Phasen des Service Engineering: Zu Beginn stehen die Ideenfindung und das Ermitteln der konkreten Anforderungen im Mittelpunkt. Der Bedarf eines Elektronischen Laborbuchs wurde seitens der Wissenschaftler*innen deutlich in Beratungsgesprächen zum Forschungsdatenmanagement geäußert, weshalb die Ideenfindungsphase sehr kurz abgehandelt wurde. In der nächsten Phase des Vorgehensmodells, der Konkretisierungsphase, konnten dann die verschiedenen Use Cases für ein elektronisches Laborbuch weiter fokussiert und ausgearbeitet werden. Hierzu wurden Forschende aus den Naturwissenschaftlichen Fakultäten, die in ihrem Alltag mit traditionellen Laborbüchern arbeiten, befragt. So konnten sie ihre Vorstellungen, Wünsche und vor allem praxistauglichen Erfahrungen miteinbringen. Genannt wurden etwa Wünsche nach verbesserter Übersicht, Persistenz, Discovery, Qualitätssicherung sowie Möglichkeiten der Kollaboration in der digitalen Laborbuchvariante. Auf diese Weise wurde die Serviceidee durch User Stories angereichert und geschärft (Konkretisierungsphase). Der zukünftige Betrieb wurde dann durch die Abwägung von Ressourcen vorbereitet (Konzeptierungsphase). Über eine Marktanalyse kristallisierte sich dabei die Open-Source-Anwendung eLabFTW heraus, deren Einsatz dem erarbeiteten Wertekanon hinsichtlich Open Science entspricht. Auf Grundlage der technologischen Gegebenheiten des Standorts, wie beispielsweise der vom CIT Münster betriebenen Computerinfrastruktur (Kubernetes) oder dem universitären Nutzermanagement, konnte das digitale Produkt installiert, konfiguriert und in Betrieb genommen werden.
Vor dem Hintergrund der gemachten Erfahrungen sehen wir die Umsetzung des Vorgehensmodells als kontinuierliche Herausforderung an, der es parallel zum fortschreitenden digitalen Wandel der Hochschul- und Wissenschaftslandschaften zu begegnen gilt. Im Pilotversuch der ULB Münster ist deutlich geworden, dass zahlreiche Vorgehensweisen historisch gewachsen sind und eine intuitive Herangehensweise etabliert ist. Wir gehen davon aus, dass dieser Umstand zu einem gewissen Grad für die ganze Hochschullandschaft verallgemeinerbar ist. Der systematische Aufbau eines digitalen forschungsunterstützenden Serviceportfolios bedingt die Auflösung einiger dieser fest etablierten Eigenschaften. Die Art und Weise, wie Services entworfen und umgesetzt werden, muss hierfür geändert werden. Aus diesem Grund begreifen wir unseren Beitrag als Werkstattbericht, der vor allem die Stellschrauben und Instrumente für solche notwendigen Anpassungen in den Blick nimmt.
Zu unseren Lessons Learned bei der schrittweisen Einführung dieses Konzepts zählen wir die konkrete Kommunikation, das Prozessbewusstsein sowie die Interaktion zwischen Teams und im Team. Der Kommunikation kommt dabei eine wesentliche Rolle zu, da sie einerseits den Transport der neuen Ideen und Konzepte ermöglichen muss, andererseits für das Zusammenspiel der verschiedenen Rollen und Teams von größter Wichtigkeit ist. Kommuniziert werden müssen auch komplexe Sachverhalte an der Schnittstelle von Dienstleistung und Software Engineering. Dabei hilft eine klare Rollenverteilung und insbesondere die Rolle des Product Owners, in der wir den bzw. die Organisator*in aller Managementvorgänge rund um die Erarbeitung des digitalen Produkts sehen. Die Person mit der Rolle Product Owner ist also per se im Zentrum der notwendigen Kommunikation rund um den Serviceentwurf.[46]
Bei der Einführung des Service Engineering ist mit Schwierigkeiten in Bezug auf Arbeitsabläufe, -strukturen und -gewohnheiten sowie mit Verständnisschwierigkeit hinsichtlich der neuen Konzepte zu rechnen, da diese die bisherigen Abläufe überformen. Bei der Lösung dieser Problematiken geht es damit auch um die Fähigkeit, Arbeitsvorgänge neu zu reflektieren, sowie in der Prozessbegleitung exakter zu erfassen und verständlich zu beschreiben, um ggf. fehlende Kompetenzen aufzubauen.[47]
Die Entwicklung eines Benutzerhandbuchs zur Anleitung des Service Engineering ist ein wesentliches Ergebnis der praktischen Umsetzung. Als lebendes Dokument steht es im Dokumentationsbereich der ULB für alle Involvierten bereit und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Die Veröffentlichung des von Anfang an auf Nachnutzbarkeit angelegten Handbuchs ist vorgesehen. Überwundene Hürden bei der Umsetzung des Service für Elektronische Laborbücher wie das Zusammenführen von LDAP-Authentifizierung und der Nutzerorganisation von kleinteiligen Teamstrukturen wie Laborpartner*innen können anderen Serviceentwürfen mit vergleichbaren Anforderungen unmittelbar zugutekommen. Voraussetzung hierfür ist eine sehr deutliche, praxisnahe Dokumentation und eine Verallgemeinerung von Problemlösungen durch das Redaktionsteam des Benutzerhandbuchs für das Service Engineering. Eine Leitfrage hinsichtlich des Prozessbewusstseins an alle Involvierten in der Entwicklung eines Serviceportfolios lautet: „Wie sehen die Abläufe und Vorgänge in eurer Abteilung, in eurem Team aus?“ Eine Frage, die in der Praxis nicht immer leicht zu beantworten ist und etwa durch Interviews erarbeitet werden kann.
4.2 Teamkultur und Change Management
Den fehlenden Fokus auf die Interaktion im Team und zwischen verschiedenen Teams haben wir als eine weitere Lesson Learned ausgemacht. Die Verwendung unseres Vorgehensmodells und unserer Anleitungen in der Praxis zeigen, dass es nicht ausreicht, existierende Vorgehensmodelle einzig auf die Situation einer Universitätsbibliothek anzupassen, sondern dass vielmehr eine Erweiterung der Vorgehensweise notwendig ist. Diese Erweiterung sehen wir in dem Aspekt der Agilität (vgl. Abschnitt 5).
Doch zunächst präsentiert sich in der skizzierten Ausgangslage am Münsteraner Standort ein viel praktischeres Problem: Die Umstellung aller Arbeitsabläufe und damit einhergehend die Annahme agiler Mindsets durch die Mitarbeitenden macht ein tiefgreifendes Change Management notwendig. Hochschulbibliotheken entwickeln Software. Diese Aussage allein verdeutlicht, dass Veränderungen im Gang sind, die sich in der Teamkultur widerspiegeln müssen. Um dieser Anforderung zu begegnen, ist es hilfreich, sich an der Vorgehensweise großer (internationaler) Unternehmen mit IT-Bezug aus der Privatwirtschaft zu orientieren, die in der etablierten IT-nahen Arbeitskultur gewissermaßen einen Kulturvorsprung aufweisen, von dem Hochschulen, Hochschulbibliotheken und Hochschulrechenzentren lernen können. Hierbei sind Matrixorganisationsformen bzw. projektbezogene Teamorganisation den Linienorganisationsformen vorzuziehen und teils bereits seit vielen Jahren und unter der Belastungsprobe der Wirtschaftlichkeit erfolgreich angewendet und verfeinert worden.[48] Die Ablösung von unverbundenen, oft als unflexibel empfundenen Arbeitsprozessen in Linienorganisationsformen stellt eine große Herausforderung dar. Bei der kritischen Nachahmung neuer Organisations- und Arbeitsformen kommt es auf die Vermittlung von Kompetenzen und Mindset an. So kann etwa die Idee eines flexibel und spontan zusammengestellten, abteilungsübergreifenden Teams parallel neben einer dienstlich vorgegebenen hierarchischen Organisationsform existieren. Mit Fokus auf das Rollenkonzept können Mitarbeitende des Software Engineering, des Anwendungsbetriebs und der Projektleitung nach Erwerb der nötigen Methodenkompetenzen erfolgreich projektbasiert zusammenarbeiten und den Arbeitsalltag aller Involvierten mit positiver Wirkung formen.[49]
Aus der Perspektive der Institution lässt sich festhalten, dass notwendiger Kompetenzerwerb, Kommunikation sowie die Verfügbarkeit von Personal und Teamkultur die entscheidenden Hürden für eine erfolgreiche Umsetzung des Konzepts sind und daher bestenfalls als Teil des institutionellen Change Managements[50] sind. Blicken wir auf das Vorgehensmodell, so erscheint es unter den genannten Aspekten auf der Oberfläche zunächst als zu statisch und linear. In der praktischen Erprobung muss den Revisionspunkten daher eine hohe Gewichtung zukommen. Diese sind als Gelenkpunkte und somit als Steuerungsinstrumente zu verstehen. Das Service Engineering konstituiert sich aus einer Menge an Prozessen, Rollen, Entscheidungen, Tätigkeiten und Projekteigenschaften. Dieses Gefüge erfordert insbesondere für forschungsnahe Serviceportfolios, die Bezug zu Forschungssoftware aufweisen, Anpassungen am Vorgehensmodell.
Was also macht die Tragfähigkeit eines solchen Ansatzes aus? Einerseits soll das Vorgehensmodell generisch genug sein, um es in alle involvierten Abteilungen und Teams zu übertragen, andererseits soll es so spezifisch sein, dass eine gemeinsame Standardvorgehensweise und ein homogenes Serviceportfolio entstehen. Auch die Praktikabilität der erarbeiteten Anleitungen im Arbeitsalltag muss erprobt und dem Redaktionsteam des Benutzerhandbuchs für das Service Engineering zurückgespiegelt werden. Daneben wird eine erfolgreiche Umsetzung des Ansatzes durch persistente Probleme im Hochschul- und im Hochschulverwaltungsumfeld erschwert. Einerseits liegen diese Einschränkungen beim Kompetenzaufbau und -erhalt: Zu nennen sind hier die geringe Verfügbarkeit von hochqualifiziertem IT-Personal auf dem Arbeitsmarkt, weniger angemessene Gehaltsaussichten für das IT-Personal im Vergleich zum Arbeitsmarkt, sowie fehlende Karrierepfaden für IT-Kompetenztragende. Andererseits erschweren projektförmige Förderstrukturen und befristete Beschäftigungsverhältnisse den nachhaltigen Aufbau von Expertise und Services. Das Verlassen gewohnter Pfade weg vom riskanten Ansatz „Eine Person – ein Softwareprojekt“ gelingt nur als geordneter Transformationsprozess unter Einsatz der Mitarbeitenden und der Leitenden.
Wir sind zu der Erkenntnis gelangt, dass durch Einbindung agiler Prozesse ein tragfähigeres Vorgehensmodell für das Service Engineering entsteht, das wir im Folgenden besonders unter diesem Gesichtspunkt näher beschreiben.
5 Agiles Service Engineering
Die bisherigen Ausführungen machen deutlich, dass das Service Engineering nach der hier vorgestellten Lesart bereits große Veränderungen und Anforderungen für eine wissenschaftliche Bibliothek bedeuten kann. Für die Problemstellung des Aufbaus eines Portfolios digitaler forschungsunterstützender Dienstleistungen kommt nun der Aspekt des Software Engineering hinzu. In der Implementierungsphase des Vorgehensmodells kommen existierende Anwendungen von Drittanbietern zum Einsatz (in unserem Beispiel ist dies die zuvor beschriebene Open Source Software eLabFTW), die es zu konfigurieren gilt, oder es werden neue Anwendungen für spezialisierte Kontexte mit dem Technologiestack implementiert, der in der jeweiligen Institution gewünscht wird. Über diesen Aspekt der Softwareerstellung und über den Softwarebetrieb rückt die Maxime der Agilität in den Vordergrund, denn beim Software Engineering haben sich agile Methoden weitgehend durchgesetzt.[51] Agilität bedeutet für ein Softwareentwicklungsvorhaben mit zugehörigem Projektmanagement, dass iterativ-inkrementelle Ansätze verwendet werden, die sich durch eine große Änderungsfreudigkeit, damit also auch Anpassungsfähigkeit ausgerichtet auf Kundenwünsche, auszeichnen. Der Ansatz setzt dabei auf selbstorganisierte, dynamische Teams.
Insgesamt zeichnen sich sowohl Service Engineering als auch Software Engineering aufgrund ihrer prozessorientierten Arbeitskontexte und inhaltlichen Tiefe durch hohe Komplexität und eine große Menge an zu treffenden Entscheidungen im Entwicklungs- und Designprozess aus. Diese Eigenschaft führt dazu, dass sich Fehler kaum antizipieren und vermeiden lassen. Mit der Umsetzung von agilen Methoden und dem Verfolgen der Prinzipien des Agilen Manifests[52] entsteht die Möglichkeit, auf Fehler schnell und angemessen zu reagieren, sie sogar als konstruktives Element einer funktionierenden Arbeitskultur zu perspektivieren. Da Agilität eine gesetzte Größe im Software Engineering ist, wird sie dies in der Konsequenz auch für Serviceentwürfe sein, deren digitales Produkt neu implementiert oder als bestehendes Produkt konfiguriert werden muss. Darüber hinaus ist das Service Engineering aus dem Blickwinkel der Geschäftsebene mit dem Projektmanagement verbunden, das seinerseits von agilen Methoden profitiert.[53]
Der Erfolg eines zu entwickelnden Serviceentwurfs hängt zu großen Anteilen auch von dessen digitalem Produkt ab. Dieses wird mittels Software Engineering erarbeitet und profitiert daher von der Effizienz und Leistungsfähigkeit eines agilen Teams für die Umsetzung der Softwarearchitektur, das Programmieren, Testen und den Betrieb. Wird nun die Agilität über das Team der (Research) Software Engineers hinaus auch bis in das Service Engineering gelebt, so lassen sich Reibungsverluste vermeiden, und es ergeben sich sehr effiziente Arbeitsabläufe. Beispielhaft sind hier häufige und schnelle Releasezyklen zu nennen, die mit Feedback-Runden gestützt werden oder das zum Einteilen der Arbeitspakete in Sprints und Sprint-Rückblicke (vgl. Scrum-Methodik). Das prozessorientierte Wesen des Service Engineering – von der Idee bis zum späteren Management eines Elements des Serviceportfolio – ermöglicht eine reibungslose Integration von interaktiv-inkrementellen Verbesserungen. Aufgrund dieser Charakteristika ist eine hohe Kompatibilität des vorgestellten Vorgehensmodells mit agilen Methoden gegeben, die auch in der Praxis gelebt werden kann.
Nicht zuletzt vermag es das agile Service Engineering, die Kund*innen und Kooperationspartner*innen, d. h. im Fall der Forschungsunterstützung die Wissenschaftler*innen, in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken und auf ihre sich ändernden Anforderungen einzugehen. Es liegt nahe, dass sich das bibliotheksnahe Umfeld, soweit anwendbar, an erprobten Verfahren der IT-Industrie orientieren möchte. Im Zuge dessen ist der Begriff der Agilität an manchen Standorten eingeführt worden, um als zu unflexibel empfundene Vorgänge und Teamstrukturen dynamisch aufzubrechen, das Projektmanagement zu verbessern und der Nachfrage nach schnellen, adaptiven Entwicklungszyklen gerechter zu werden. Das Agile Service Engineering denkt diese Eigenschaften von Anfang an mit ein und überträgt sie auf alle Aspekte der Entwicklung von Dienstleistungen, ohne sie auf die Entwicklung des digitalen Produkts eines Service zu beschränken. Das Service Engineering wird im Agilen Service Engineering zum Designprozess, der sich systematisch mit erprobten Methoden unterfüttern und verbessern lässt (z. B. User Stories, Service Blueprinting, Interviews, Scrum Sprints).
Die Rede von nacheinander ablaufenden Phasen in einem Vorgehensmodell (vgl. Abschnitt 3) lässt aufhorchen, da sie ein wasserfallartiges Vorgehen mit hohen Kosten beim Rücksprung in abgeschlossene Phasen[54] suggeriert. Lineare Abläufe ohne Richtungsänderung setzen in der Planung und bei der Softwareentwicklung enorm große Antizipationsfähigkeit voraus, die in der Realität nicht vorzufinden ist, und daher in hohem Maße Korrektur- und Nachsteuerung bedürfen. Hinsichtlich des Konflikts Agilität versus Linearität möchten wir zu folgender Perspektive einladen: Zwar bleiben aufeinanderfolgende Phasen auch bei Unterbrechungen durch Revisionspunkte in linearer Anordnung, doch auch das in agilen Szenarien beliebte Kanbanboard im Sinne der Trias „To Do“, „Doing“, „Done“ stellt letztlich eine Linearität dar, ebenso wie der Zustandswechsel einer Aufgabe im Issue Tracker eines Instruments für das Projektmanagement wie der im universitären Kontext beliebten Softwarelösung GitLab.[55] Entscheidend für die agile Flexibilität ist die Möglichkeit, die Richtung auch umkehren zu können, d. h., einen Status wieder auf einen vorherigen Zustand zu revidieren und somit letztlich auch den Reifegrad eines Serviceentwurfs in Iterationen abzubilden. Die angesprochenen hohen Kosten der streng linearen Logiken werden reduziert, wenn die Phasen als Ordnungsrahmen begriffen werden, innerhalb dessen agile Binnenstrukturen und zudem auch paralleles Arbeiten in dynamisch gebildeten, rollenbasierten Teams möglich sind.
Unerlässlich für diese Art der Arbeit ist ein begleitendes Dokumentationssystem, das allen Involvierten eine Übersicht der Besprechungsergebnisse und technischen Überlegungen zur Verfügung stellt. In diesem muss das parallele und asynchrone Arbeiten der Involvierten möglich sein, damit neue Informationen jederzeit ungehindert einfließen können.
Als Hauptorientierungspunkte des praktischen Arbeitsalltags rund um das Serviceportfolio dienen zum einen das Benutzerhandbuch Handbuch Service Engineering und zum anderen das Service Register. Das Handbuch Service Engineering bietet Erklärungen, Leitfragen und Konventionen rund um das Vorgehensmodell. Es ist somit neben den internen Beratungsleistungen der AG Service Engineering, die dieses Handbuch redaktionell verantwortet, ein niederschwelliger erster Anlaufpunkt. Das Register dagegen zeigt den aktuellen Stand des Serviceportfolios aus der Entwicklungs- und Managementperspektive an. Formal kann ein Kanban-Board mit den einzelnen Phasen als Kolumnen und den Serviceentwürfen als Karten eine geeignete Darstellungsform sein, die wir vor allem wegen seiner Übersichtlichkeit und leichten Usability bevorzugen. Das Service Register ist also in erster Linie eine Übersicht über die einzelnen Projekte des Serviceportfolio, um die Entwürfe und Ideen zu sichten und zu verwalten. Entsprechend bietet es den Einstiegspunkt in eine Reihe unterschiedlicher Projekte, die wiederum ihrer inneren Projektmanagementlogik folgen. Auf diese Weise steht hinter jedem Serviceentwurf ab der Implementierungsphase auch ein Projektteam mit Product Owner.
Eine entscheidende agile Methode im Phasenmodell sind die vor jedem Phasenübergang vorzunehmenden Revisionspunkte. Mit Revisionspunkt meinen wir ein konkretes Meeting aller Involvierten, bei dem diskutiert wird, ob ein Serviceentwurf an Reife gewonnen hat, und in die nächste Phase des Modells eintreten kann und welche aktuellen Hürden bei der Umsetzung auftreten.
Während eines Revisionspunktes wird also der Reifegrad eines Serviceentwurfs auf dem Weg seiner mit jeder Phase zunehmenden Konkretisierung geprüft. Hierzu bringt die Person mit der Rolle Product Owner, Expert*innen aus den jeweils zu besprechenden Themen zusammen, beispielsweise eine Person mit Datenbankexpertise. Die Entwicklungsrichtung des Serviceentwurfs führt letztlich immer weiter hin zu einem in Betrieb genommenen digitalen Produkt samt angebotener Dienstleistung. Im Beispielkontext von eLab und ELN ging es darum, die Eignung der existierenden Softwarelösung zu prüfen und User Stories mit den enthaltenen Features abzugleichen. Im Verlauf der Revision sucht das Team gemeinsam nach Lösungen für die auftretenden Probleme, wie etwa Personalausfall, Kompensation für eine unsicher gewordene Programmbibliothek, oder schwer umzusetzende Spezialanforderungen, etwa Rechtsfragen.
Als mögliche Ergebnisse eines Revisionspunktes kommen die Weiterempfehlung, das Pausieren und die Auflage zur Nachbesserung infrage. Die Revisionspunkte sind damit die agilen Gelenke in dem ansonsten linear angelegten Vorgehensmodell. In der Praxis des Arbeitsalltags markieren sie Entscheidungsstellen nach Sprints der entwickelnden und planenden Projektmitarbeiter*innen. Agilität wird hierbei durch den iterativen Charakter des Prozesses und die Änderungsfreudigkeit des gesamten Serviceentwurfs gelebt. Sollte ein Serviceentwurf nicht ausreichend ausgestaltet und dokumentiert sein, um in die nächste Phase eintreten zu können, so fällt dies rechtzeitig auf.
Insgesamt etabliert die Revision eine positive Fehlerkultur und ermöglicht es, die potenziell riskante Weiterentwicklung vorerst zu pausieren bzw. Auflagen zur Änderung zu machen. Das Risiko liegt hierbei vor allem im Verfehlen mittelfristiger operativer und strategischer Ziele sowie im Binden der Arbeitskraft der involvierten Expert*innen bei ungewisser Zeitspanne bis zur Fertigstellung des Services bzw. des digitalen Produkts für einen Service. Auf diese Weise können mit den Entscheidungen in den Revisionspunkten verschiedene um Ressourcen wie Entwicklerkapazitäten konkurrierende Serviceentwürfe angemessen priorisiert und hinsichtlich der operativen Ziele der Einrichtung ausbalanciert werden.
Sollte der Entwurf alle Anforderungen und Fragen bestehen, so können Aufgaben der nachfolgenden Phase beginnen. Agile Methoden in der Teamkultur verstehen wir als wesentlichen Baustein für den Umgang mit Revisionen bei Serviceentwürfen und bereits angebotenen Services. Die Grundidee der inkrementellen Verbesserung misst Fehlern und vorgefundener Unvollständigkeit einen hohen Wert zu, der in nachfolgenden Iterationen direkt umgesetzt werden kann. Beispielsweise setzt eine Erarbeitung der notwendigen Softwarearchitektur ein erstes Verständnis der von einer Anwendung gewünschten Features voraus, während diese ihrerseits die Voraussetzung für eine erfolgreiche Implementierung mehrerer Systemkomponenten ist. In der Zusammenschau der akzeptierten Architekturprämissen über die einzelnen digitalen Produkte hinweg entsteht ein Technologiestack als Basis für die ganze Einrichtung, durch den Kompetenzerhalt und Interoperabilität gefördert werden.
Um dies in der Praxis zu bewerkstelligen, wurde an der ULB Münster eine abteilungsübergreifende AG ins Leben gerufen. Die entscheidenden Beiträge der AG sind 1) die Ausarbeitung der Vorgehensweise, 2) die Redaktion des Handbuchs Service Engineerings und 3) die kritische Begleitung der Revisionsgespräche.
Erfolgsentscheidend war von Anfang an die Bereitschaft der Teams und der Ressourcenverantwortlichen, die neuen Methoden auszuprobieren und zu reflektieren auf dem Weg zum verbindlichen Ordnungsrahmen. Im Einklang mit der Strategieentwicklung haben wir uns von der Fallstudie zum verbindlichen Vorgehen bewegt. Innerhalb der Strategieentwicklung wurde darauf Wert gelegt, methodische Kompetenzen aus dem Umfeld von User Design und Agilität auch bei der Personalgewinnung zu berücksichtigen.
Wir können somit festhalten, dass das Agile Service Engineering im Umfeld von Hochschulbibliotheken geeignet sein kann, schnell und effizient ein forschungsunterstützendes Serviceportfolio hervorzubringen und bestehende Dienstleistungen zu konsolidieren. Es kann den konzeptuellen und praktischen Ordnungsrahmen bereitstellen, um die katalysierende Wirkleistung der Hochschulbibliotheken bei der digitalen Transformation der Wissenschaft auszubauen.
6 Ergebnis
Die Digitalisierung hat die Serviceentwicklung in den letzten Jahrzehnten geprägt, jedoch sind die dabei entstehenden Services nicht ausschließlich digital. Entsprechend ist der Versuch, das agile Arbeiten auf unterschiedliche Services zu übertragen und systematisch in die Prozessgestaltung zu integrieren, ein zentraler Ansatz. Mit dem Ziel, ein umfassendes, forschungsunterstützendes Serviceportfolio in Hochschulbibliotheken aufzubauen, kann das Service Engineering nicht nur ein theoretischer Rahmen, sondern auch gelebte Praxis werden. Durch die zuvor beschriebene Offenheit für Methoden der Organisation von Dienstleistungsprozessen kann das Konzept aber auch losgelöst von der technologischen Grundlage eingesetzt werden. Für Bibliotheken hat dies den Vorteil, dass das Vorgehen des Service Engineering auch den aktuellen Wandel hin zu neuen Basistechnologien wie der Tendenz, digitale Produkte in ein Cloud-Umfeld zu migrieren oder direkt als Cloud-Services anzubieten, angepasst und übertragen werden.[56] Größer ist der Sprung bei der Übertragung in das Feld der Beratungsleistungen. Doch zeichnet sich auch hier eine neue Tendenz ab: Über KI-Methoden sind auch bei der Beratung (z. B. zum FDM) begleitende digitale Produkte ein realistisches Szenario. Man denke an LLM-basierte KI-Copiloten, die das Programmieren erleichtern sollen und auf gleiche Weise als Anwendungen im komplexen Kontext des Forschungsdatenmanagements vorstellbar wären.
Betrachten wir die Anforderungen, die die Entwicklung von Services an menschliche und infrastrukturelle Ressourcen stellt, so wird deutlich, dass zahlreiche Bibliotheken und Forschungseinrichtungen vor erhebliche Herausforderungen gestellt werden. Dies geht so weit, dass einzelne wissenschaftliche Bibliotheken nicht den Idealzustand eines vollumfänglichen Serviceportfolio für die Forschungsunterstützung entwickeln und bereitstellen können. Herausforderungen vom Umfang des Forschungsdatenmanagements verdeutlichen die Notwendigkeit von kooperativen Ansätzen.
Wie das Beispiel der NFDI oder anderer Verbundstrukturen zeigen, ist es ein Teil der Lösung, redundante Serviceentwicklungen durch gemeinsam aufgebaute Basisdienste abzulösen. Gleichzeitig bietet der Verbund prinzipiell die Chance, erweiterte Dienste und Servicemodule zu teilen und damit an jedem Standort spezifische Teile des Verbundportfolios auszuwählen und lokal anzubieten. Eine Organisation der servicegebenden Institutionen in übergreifenden Serviceverbünden erscheint daher geboten. Die Cloudtechnologie ermöglicht die ortsunabhängige Bereitstellung der digitalen Produkte. Wenn Serviceangebote über eine gemeinsame Infrastruktur betrieben werden, versetzt dies Hochschulen und wissenschaftliche Bibliotheken auch bei begrenzten Ressourcen in die Lage, entsprechend ihren Schwerpunkten und Spezialisierungen Dienstleistungen zu entwickeln und diese in ein übergeordnetes Portfolio, etwa auf Verbund- oder Landesebene, einzubringen. Eine solche Zusammenarbeit ermöglicht darüber hinaus, dass auch hochkomplexe Prozesse und standortüberspannende Dienstleistungen nachhaltig abgebildet werden können, ohne qualitative Einschränkungen hinnehmen zu müssen. Während die Cloud befähigend wirkt, da sie aufgrund ihrer Skalierbarkeit und der Ermöglichung von As-a-Service-Funktionalitäten als infrastruktureller Enabler dieses Ansatzes gelten darf, kann das Agile Service Engineering dazu beitragen, neue Services in einem konsensstiftenden systematisierten Ordnungsrahmen zu entwickeln. Der Konsens wird durch die Einigung auf gemeinsame Prinzipien der Erarbeitung neuer Serviceentwürfe und umfängliche Feedbackmöglichkeiten erreicht.
Als ein Schlüssel für ein funktionierendes Change Management konnte die Prozessbegleitung ausgemacht werden. Für einzelne Teams oder Product Owner steht die AG als Austauschforum und methodische Rückversicherung zur Verfügung. Genau diese Sicherheit ermutigt zur Änderungsfreudigkeit, die im Agilen Manifest angeregt wird. Diese wirkt, wie unsere Erfahrung zeigt, als Innovationsfaktor bei der Entwicklung neuer Services und Arbeitsabläufe.
Das Service Engineering bietet ein skalierbares Rahmenkonzept, Dienstleistungen zugeschnitten auf die jeweiligen institutionellen Anforderungen systematisch zu entwickeln. Dieses Rahmenkonzept mit geeigneten Methoden und interoperablen Werkzeugen für die Umsetzung auf die standortspezifischen Anforderungen zuzuschneiden, bleibt jedoch eine Herausforderung.
7 Fazit und Ausblick
Die Entwicklung von forschungsunterstützenden Diensten in wissenschaftlichen Bibliotheken fordert und bindet spezifische Ressourcen. Auf der Personalebene ist die Expertise in der Forschungsunterstützung genauso relevant, wie jene im Software Engineering. Vor diesem Hintergrund kann das Konzept des Agilen Service Engineering auf zwei Ebenen betrachtet werden. Erstens, als der einzelne Service, der von der ersten Idee an systematisiert und bis zur Inbetriebnahme entwickelt wird. Dieser Prozess wird, dem Vorgehensmodell folgend, durch die Wahl von agilen Methoden und Werkzeugen begleitet und zyklisch angepasst, steht aber mit anderen Entwicklungen in Konkurrenz um die vorhandenen Ressourcen. Zweitens, als Ausprägung eines Umfelds, einer Unternehmenskultur, die den Prozess der Serviceentwicklung begleitet, Ressourcen zuteilt und damit eine innovative und strategische (Weiter-)Entwicklung des Serviceportfolio fördert.
Am Praxisbeispiel der ULB Münster hat sich gezeigt, dass das Service Engineering die Serviceentwicklung unterstützt, selbst wenn knappe Ressourcen wie Programmierer*innen und Systemadministrator*innen für die Entwicklung oder Anpassung zentraler Servicekomponenten benötigt werden (vgl. 4.2, 5). Als technologisch und methodisch offenes Rahmenkonzept lässt sich Service Engineering sehr gut auf unterschiedliche Institute und Organisationseinheiten übertragen, wie an der Universität Münster erprobt, oder auf übergreifende Strukturen wie Service-Verbünde. Die Entwicklung von Services mit beigeordneten, auf den Betrieb in der Cloud ausgerichteten, digitalen Produkten bildet hierbei eine Voraussetzung, mittels derer synergetische Serviceverbünde standortübergreifend aufgebaut und Kompetenzen gezielter eingesetzt werden können (Pooling-Konzepte). Im Serviceverbund könnten, so die Vision, vollständigere digitale Serviceportfolios aufgebaut und betrieben werden als an einzelnen Standorten. Der Ansatz ist ein scheinbar technologisches Problem wie die Notwendigkeit, für exzellente Forschungsunterstützung zahlreiche digitale Produkte entwickeln und betreiben zu müssen, zunächst aus der Perspektive des zu unterliegenden organisatorischen Problems zu betrachten: Erforderlich ist es, die effiziente und synergetische Nutzung der Ressourcen, sowie den Abbau von Barrieren und Redundanzen zu erreichen. Basis des Austausches hierfür sind das Finden einer gemeinsamen Sprache sowie eine Bemühung um Konsens in der Frage der technischen Interoperabilität, die über den Innovationsprozess von Einzelinstitutionen hinausgeht. Darüber hinaus profitiert ein standortüberspannender Serviceverbund vom Mut der beitragenden Akteure, ihre Services zu spezialisieren, sodass das Verbundportfolio neben Basisdiensten auch die Menge der Spezialisierungen anbieten kann.
Über den Autor / die Autorin

Patrick Dinger
Literaturverzeichnis
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