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Elite und Ungleichheit – ein untrennbares Begriffspaar

  • Michael Hartmann

    Michael Hartmann, Professor em. TU Darmstadt. Nach mehreren Gast- und Vertretungsprofessuren von 1999 bis 2014 Professor für Soziologie an der TU Darmstadt. Jüngste Buchveröffentlichungen: Die globale Wirtschaftselite. Eine Legende. Frankfurt 2016. Die Abgehobenen. Wie die Eliten die Demokratie gefährden. Frankfurt 2018. Zahllose öffentliche Vorträge und Medieninterviews sowie viele Talkshowauftritte im Fernsehen.

Published/Copyright: July 24, 2025
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Abstract

Kaum ein Begriff ist so eng mit dem der Ungleichheit verbunden wie der der Elite. Egal ob man vom Gegensatz zwischen Elite und Masse ausgeht oder von eher graduellen Unterschieden zwischen Elite und Nichtelite, stets herrscht Ungleichheit. Die aktuellen Eliten in den führenden Industriestaaten rekrutieren sich so, dass man von starker sozialer Ungleichheit beim Zugang sprechen muss. Dafür sorgen in vier dieser Staaten vor allem die expliziten Elitehochschulen, in Deutschland dagegen Auswahlmechanismen, die erst während der Berufskarriere richtig wirksam werden. Die sozial hoch selektive Elitenrekrutierung bestimmt auch das Denken und Handeln dieser Eliten, die im Kern zugunsten ihrer eigenen Herkunftsklassen entscheiden. Soziale Ungleichheit beim Zugang zu den Eliten hat damit wiederum auch gesellschaftliche Ungleichheit zur Folge, ein verhängnisvoller Kreislauf.

About the author

Michael Hartmann

Michael Hartmann, Professor em. TU Darmstadt. Nach mehreren Gast- und Vertretungsprofessuren von 1999 bis 2014 Professor für Soziologie an der TU Darmstadt. Jüngste Buchveröffentlichungen: Die globale Wirtschaftselite. Eine Legende. Frankfurt 2016. Die Abgehobenen. Wie die Eliten die Demokratie gefährden. Frankfurt 2018. Zahllose öffentliche Vorträge und Medieninterviews sowie viele Talkshowauftritte im Fernsehen.

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Published Online: 2025-07-24
Published in Print: 2025-07-28

© 2025 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston, Germany

Downloaded on 17.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/para-2025-0003/html
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