Home Einflussfaktoren der Numeruskongruenz bei koordinierten Subjektsteilen in der Lutherbibel von 1545 und 2017
Article
Licensed
Unlicensed Requires Authentication

Einflussfaktoren der Numeruskongruenz bei koordinierten Subjektsteilen in der Lutherbibel von 1545 und 2017

  • Paulina Glenzer EMAIL logo
Published/Copyright: July 25, 2023

Zusammenfassung

Im Deutschen und seinen Sprachstufen löst die morphosyntaktische Konstruktion koordinierter Nominalphrasen einen Kongruenzkonflikt aus. Bestimmte semantische und syntaktische Faktoren – wie die Belebtheit der Konjunkte, die lineare Wortfolge von Subjekt und Verb sowie die semantische Nähe der Konjunkte – haben dabei einen Einfluss auf die Kongruenzformen. Im Rahmen einer quantitativen Studie wird der Einfluss dieser Faktoren untersucht. Als Datengrundlage dienen die Lutherbibel von 1545 und die revidierte Fassung von 2017. Der Vergleich der Bibeln zeigt, dass eine Verschiebung der einflussnehmenden Faktoren stattgefunden hat. Während in der Lutherbibel von 1545 die Belebtheit der Konjunkte und die Wortstellung eine Rolle spielen, zeigt sich in der revidierten Fassung ein deutlicher Einfluss der Determiniertheit der Konjunkte.


Hinweis

Für den Austausch und die tollen Anregungen danke ich Prof. Dr. Jürg Fleischer und Prof. Dr. Michael Cysouw.


9 Literatur

9.1 Primärquellen

Brannan, Rick (2009) (Hrsg.): The English-Greek Reverse Interlinear New Testament Lexham English. Bellingham: Lexham Press.Search in Google Scholar

Die Bibel. Nach der Übersetzung Martin Luthers von 1545. Ausgabe letzter Hand. https://www.bibel-online.net/suche/?search=&translation=luther_1545_letzte_hand&testament=all (Zugriff: 17.01.2023).Search in Google Scholar

Die Bibel. Nach der Übersetzung Martin Luthers. Bibeltext in der revidierten Fassung von 2017. Herausgegeben von der Evangelischen Kirche in Deutschland. Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft. https://www.bibleserver.com/ (Zugriff: 17.01.2023).Search in Google Scholar

Van der Merwe, Christo (2004) (Hrsg.): The Lexham Hebrew-English Interlinear Bible. Bellingham: Lexham Press.Search in Google Scholar

Weber, Robert & Roger Gryson (2007) (Hrsg.): Biblia Sacra Vulgata. Editio quinta. Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft. https://www.bibelwissenschaft.de/online-bibeln/biblia-sacra-vulgata/lesen-im-bibeltext/ (Zugriff: 17.01.2023).Search in Google Scholar

9.2 Sekundärquellen

Becker, Karl Ferdinand (1969): Ausführliche deutsche Grammatik als Kommentar der Schulgrammatik. Hildesheim, New York: Georg Olms Verlag.Search in Google Scholar

Behaghel, Otto (1928): Deutsche Syntax. Eine geschichtliche Darstellung. Band III: Die Satzgebilde. Heidelberg: Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung.Search in Google Scholar

Birkenes, Magnus Breder, Jürg Fleischer & Stephanie Leser-Cronau (2020): A diachronic and areal typology of agreement in Germanic. A quantitative study based on parallel texts. STUF – Language Typology and Universals 73 (2), 219–260.Search in Google Scholar

Corbett, Greville (2006): Agreement. Cambridge: Cambridge University Press.Search in Google Scholar

Cysouw, Michael & Thomas Mayer (2014): Creating a massively parallel Bible corpus. Proceedings of the Ninth International Conference on Language Resources and Evaluation, 3158–3163.Search in Google Scholar

Cysouw, Michael & Bernhard Wälchli (2007): Parallel Texts: Using Translational Equivalents in Linguistic Typology. STUF – Language Typology and Universals 60 (2), 95–99.Search in Google Scholar

Dal, Ingrid & Hans-Werner Eroms (2014): Kurze deutsche Syntax auf historischer Grundlage. 4. Auflage, neu bearbeitet von Hans-Werner Eroms. Berlin, Boston: De Gruyter.Search in Google Scholar

Dammel, Antje (2015): One plus one make(s) – what? Determinants of verb agreement in German noun phrase coordination – A diachronic approach. In Jürg Fleischer, Elisabeth Rieken & Paul Widmer (Hrsg.), Agreement from a DiachronicPerspective, 287–326. Berlin: De Gruyter.Search in Google Scholar

Duden-Grammatik (2016): Duden: die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch. Herausgegeben von der Dudenredaktion. Berlin: Dudenverlag.Search in Google Scholar

Duden-Grammatik (2022): Duden: Die Grammatik. 10., völlig neu verfasste Auflage. Herausgegeben von Angelika Wöllstein und der Dudenredaktion. (Duden Band 4.) Berlin: Dudenverlag.Search in Google Scholar

Ebert, Robert, Oskar Reichmann, Hans-Joachim Solms & Klaus-Peter Wegera (1993) (Hrsg.): Frühneuhochdeutsche Grammatik. Tübingen: Niemeyer.Search in Google Scholar

Findreng, Ådne (1976): Zur Kongruenz in Person und Numerus zwischen Subjekt und finitem Verb im modernen Deutsch. Oslo: Universitetsforlaget.Search in Google Scholar

Goschler, Juliana (2014a): Variation im Kernbereich: Koordinierte Subjekte und Subjekt-Verb-Kongruenz im Deutschen. In Machicao y Primer, Antonio, Andreas Nolda & Athina Sioupi (Hrsg.), Zwischen Kern und Peripherie. Untersuchungen zu Randbereichen in Sprache und Grammatik, 89–102. Berlin: De Gruyter.Search in Google Scholar

Goschler, Juliana (2014b): Variation between singular and plural subject-verb agreement in German: A usage-based approach. Yearbook of the German Cognitive Linguistics Association 2, Nr. 1, 191–206. Berlin, Boston: De Gruyter.Search in Google Scholar

Grimm, Jacob (1898): Deutsche Grammatik. Vierter Theil. Gütersloh: Bertelsmann.Search in Google Scholar

Hoffmann, Ludger (1997): Koordination. In Gisela Zifonun, Ludger Hoffmann, Bruno Strecker & Joachim Ballweg (Hrsg.), Grammatik der deutschen Sprache. Bd. 1, 2359–2445. Berlin, New York: De Gruyter.Search in Google Scholar

Jaeger, Christoph (1992): Probleme der syntaktischen Kongruenz. Theorie und Normvergleich, Tübingen: Niemeyer.Search in Google Scholar

Klein, Wolf Peter (2003): Sprachliche Zweifelsfälle als linguistischer Gegenstand. Zur Einführung in ein vergessenes Thema der Sprachwissenschaft. Linguistik online 16 (4), 5–33.Search in Google Scholar

Klein, Wolf Peter (2004): Koordination als Komplikation. Über eine strukturelle Ursache für die Entstehung syntaktischer Zweifelsfälle. Deutsche Sprache 32, 357–375.Search in Google Scholar

Mettke, Heinz (1993): Mittelhochdeutsche Grammatik. Tübingen: Niemeyer.Search in Google Scholar

Paul, Hermann, Thomas Klein, Hans-Joachim Solms & Klaus-Peter Wegera (2007): Mittelhochdeutsche Grammatik. Tübingen: Niemeyer.Search in Google Scholar

Reiten, Håvard (1964): Über die Kongruenz im Numerus im Mittelhochdeutschen. Unpublizierte Magisterarbeit. Universität Oslo.Search in Google Scholar

Schachinger, Rudolf (1889): Die Congruenz in der mittelhochdeutschen Sprache. Wien: K. K. Hof- und Universitäts-Buchhändler.Search in Google Scholar

Wälchli, Bernhard (2005): Co-compounds and natural coordination. Oxford: Oxford University Press.Search in Google Scholar

Online erschienen: 2023-07-25
Erschienen im Druck: 2023-08-01

© 2023 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Articles in the same Issue

  1. Frontmatter
  2. Frontmatter
  3. Vorwort
  4. (Morpho-)Syntax und Sprachgeschichte
  5. Teil 1 Entwicklungstendenzen der Morphosyntax des Deutschen
  6. Variation in der mittelniederdeutschen Substantivflexion
  7. Vergleichskonstruktionen im Mittelniederdeutschen
  8. Präpositionalphrasen mit duruh bei Otfrid und im Tatian
  9. ‚Linksversetzungen‘ im Mittelhochdeutschen als Beispiel narrativer Syntax
  10. Die Hilfsverbselektion in den Schriften Martin Luthers
  11. Einflussfaktoren der Numeruskongruenz bei koordinierten Subjektsteilen in der Lutherbibel von 1545 und 2017
  12. Morphosyntax als Beschreibungsgegenstand der frühneuzeitlichen Fremdsprachenlehrwerke
  13. Entwicklungen in den Formulierungsmustern der Redewiedergabe in der Wiener Zeitung (1740–1835)
  14. Koordinationsellipsen in Patientenbriefen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
  15. Erkläransätze zu Unterschieden in der Verbreitung der tun-Peri­phrase in extraterri­to­ri­alen Varietäten des Deutschen
  16. Normalfall Movierung: Geschichte und Gegenwart des generischen Maskulinums in Prädikativkonstruktionen
  17. Teil 2 Grammatikographische Aspekte einer Morphosyntax des Deutschen
  18. Morphologie – Syntax – Morphosyntax: Theoretisch-methodologische Überlegungen am Beispiel der Diachronie von Perfekt- und Plusquamperfektformen im Deutschen
  19. Das genus-insensitive Possessivpronomen sein in der Geschichte des Deutschen
  20. Futurkonstruktionen im Wandel: werden + Infinitiv und Konkurrenzmuster aus konstruktionsgrammatischer Perspektive
  21. Zur Entwicklung der abstraktbildenden Wortbildungsmuster [X-heit], [X-scaf(t)] und [X-tuom] im Alt- und Mittelhochdeutschen
  22. „Ach [...] was wars so dunkel in dem Wolf seinem Leib!“
  23. Semantische Faktoren für die Stellung des hochdeutschen Genitivattributs im 17.–19. Jh.
  24. Die rheinisch-hochdeutsche Pronominalgrenze – vergessene Formen und Systeme
Downloaded on 23.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/jbgsg-2023-0009/html?lang=en
Scroll to top button