Zusammenfassung
Umfrageergebnisse des Dialektatlas Mittleres Westdeutschland (DMW) zu Vergleichskonstruktionen im niederdeutschen Raum zeigen, dass es für den Gebrauch von als und wie keine so eindeutigen Antworten gibt, wie es die Forschungsliteratur vermuten lässt. Um den gegenwartssprachlichen Befund angemessen beurteilen zu können, erscheint es fruchtbringend, zu prüfen, welche Formvarianz es in der mittelniederdeutschen Sprachperiode in unterschiedlichen Räumen gibt und wie diese zu bewerten sind. Die Analysen zeigen, dass es für eine angemessene diachrone Bewertung notwendig, wenn nicht unabdingbar ist, nicht nur Komparative, sondern auch Äquative in den Blick zu nehmen und beide Strukturen im Verlauf der Zeit in Bezug zueinander zu setzen.
5 Literatur
5.1 Quellen
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- Die Hilfsverbselektion in den Schriften Martin Luthers
- Einflussfaktoren der Numeruskongruenz bei koordinierten Subjektsteilen in der Lutherbibel von 1545 und 2017
- Morphosyntax als Beschreibungsgegenstand der frühneuzeitlichen Fremdsprachenlehrwerke
- Entwicklungen in den Formulierungsmustern der Redewiedergabe in der Wiener Zeitung (1740–1835)
- Koordinationsellipsen in Patientenbriefen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
- Erkläransätze zu Unterschieden in der Verbreitung der tun-Periphrase in extraterritorialen Varietäten des Deutschen
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- Teil 2 Grammatikographische Aspekte einer Morphosyntax des Deutschen
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- Das genus-insensitive Possessivpronomen sein in der Geschichte des Deutschen
- Futurkonstruktionen im Wandel: werden + Infinitiv und Konkurrenzmuster aus konstruktionsgrammatischer Perspektive
- Zur Entwicklung der abstraktbildenden Wortbildungsmuster [X-heit], [X-scaf(t)] und [X-tuom] im Alt- und Mittelhochdeutschen
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