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Präpositionalphrasen mit duruh bei Otfrid und im Tatian

Ein Beitrag zur althochdeutschen Adverbialsemantik
  • Christian Braun EMAIL logo , Philipp Pfeifer and Elisabeth Scherr
Published/Copyright: July 25, 2023

Zusammenfassung

Im Rahmen dieser Studie wird gezeigt, dass Präpositionalphrasen mit duruh im Ahd. Tatian sowie in Otfrids Evangelienbuch als Ergänzung sowie als Adverbiale auftreten können. Während sich Verwendungen als Ergänzung im Wesentlichen auf lokale Semantik beschränken, weist der Bereich der Adverbialen ein großes semantisches Spektrum auf. Die Präpositionalphrase duruh + NP kann zudem als Ausgangspunkt für einen Grammatikalisierungspfad gelten: Dieser bewegt sich über die Konstruktion duruh daz, bei der daz entweder als Pro-Form auf einen Referenten verweist oder im Sinne eines Konnektors einen Sachverhalt aufgreift, hin zu einer Funktion als Korrelat. In den analysierten Werken liegen alle Stufen dieses Grammatikalisierungsprozesses bereits vor.

1 Einleitung

Das Thema des Beitrags ist in zweifacher Weise motiviert. Zum einen profitiert unseres Erachtens die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Althochdeutschen generell dadurch, dass man vermehrt syntaktische und textlinguistische Fragestellungen für diese Epoche in den Mittelpunkt stellt, um so noch nicht zur Gänze behandelte Forschungsfelder zu bestellen.

Zum anderen erscheint das Thema selbst einer genaueren Untersuchung würdig, also die Betrachtung von Satzgliedern, die syntaktisch-funktional als Adverbialia, formal als Präpositionalphrasen und textlinguistisch als Konnektoren fungieren.

Der Umfang der Aufgabe erfordert für den ersten Schritt eine Einschränkung, weshalb im Folgenden auf formaler Ebene auf Präpositionalphrasen mit duruh fokussiert wird[1]. Die Auswahl einer Präpositionalphrase ist hierbei durchaus eine programmatische Aussage, da hiermit in der Diskussion um die Definition von Konnektoren klar Position bezogen wird (s. u.).

Auch in Bezug auf die herangezogenen Quellen erfolgt eine Beschränkung. Berücksichtigt werden Belege aus Otfrid und Tatian, die Ermittlung derselben erfolgt über das DDD[2].

Die Entscheidung, als Präposition zuerst duruh zu behandeln, gründete in der Erwartung, hier eine eher prototypische, rein kausale Semantik vorzufinden, der Befund zeigt allerdings ein differenziertes Bild.

In Bezug auf die Bedeutung bietet das AWB (s. v. thuruh) wie üblich eine verlässliche und bewährte Grundlage der Konsultation. Vorgreifend ist zu sagen, dass, mit Ausnahme einiger weniger Interpretationsnuancen, die im Wörterbuch angegebene Subtypologisierung hier vollumfänglich bestätigt werden kann.

2 Theoretische Anmerkungen

Die theoretischen Aspekte sind in weiten Teilen umfassend behandelt und sollen demzufolge an dieser Stelle nur kurz angeführt werden. Auf textlinguistischer Ebene ist eine Definition des Konnektorenphänomens zu leisten. Auf syntaktischer Ebene muss das syntaktisch-funktionale Analyseinventar umrissen werden, zudem ist zu den beim Zugriff auf historische Sprachstufen auftretenden Schwierigkeiten zumindest kurz Stellung zu nehmen. Auf der lexikalisch-syntaktischen Ebene liegt das Augenmerk auf der Identifikation des Wortumfangs und hier im Speziellen auf dem Übergang von Präpositionalphrase zu Adverb. Auf der semantischen Ebene bedarf es einer Festlegung des semantischen Klassifikationsinventars sowie der Bedeutungsermittlung der jeweiligen Phrasen und ihrer Zuordnung innerhalb dieses Inventars.

Was die Definition des Konnektorenphänomens betrifft, orientieren wir uns an der Definition des Handbuchs der Konnektoren, allerdings mit dem zentralen Unterschied, dass das dort aufgelistete Merkmal „[Der Konnektor] x vergibt keine Kasusmerkmale an seine syntaktische Umgebung“ (Pasch et al. 2003: 1 und 331) als Definiens aufgegeben wird. Es liegt somit in diesem Punkt eine Annäherung an die Position von Duden (vgl. 2009: 1066) vor. Zur Verdeutlichung seien die folgenden Beispiele von formal unterschiedlichen Realisationen von Kausaladverbialia gelistet:

Weil es regnet, geht er nicht an die Uni.

(Es regnet.) Deshalb geht er nicht an die Uni.

(Es regnet.) Aufgrund dieser Tatsache geht er nicht an die Uni.

In sämtlichen Fällen ist das jeweils unterstrichene Satzglied syntaktisch-funktional eine Adverbialie und textgrammatisch ein Konnektor bzw. eine Konnektor-Konnektiv-Einheit. Der semantische Zusammenhang ist immer kausal. Ausschließlich die syntaktisch-formale Realisierung ist abweichend und nur aufgrund derselbigen würde man das dritte Beispiel nicht heranziehen können, orientierte man sich an der Definition des Handbuchs der Konnektoren. Wir inkludieren diese Fälle also in den Phänomenbereich mit dem Argument einer prinzipiellen funktionalen, semantischen und textgrammatischen Äquivalenz und legen in vorliegendem Beitrag sogar den Fokus auf die Präpositionalphrase.

Für die prinzipielle Unterscheidung der syntaktischen Funktionen sowie die Herausforderung bei der grammatikalischen Beurteilung von sprachhistorischem Material orientieren wir uns an den theoretischen Positionen von Greule, wie sie im Umfeld der Entstehung des althochdeutschen Verbvalenzwörterbuchs mehrfach dargelegt wurden. Insbesondere sei auf die Rolle der Ersatzkompetenz verwiesen. Generell gibt es hierzu eine Reihe von Überlegungen.[3]

Die im Neuhochdeutschen auftretende Schwierigkeit der nicht als Adverbialia bestimmbaren Umstandsbeschreibungen ist auch und im Grunde noch mehr für historisches Sprachmaterial eine Herausforderung, da dort eine Anwendung von wie auch immer gearteten operationalen Verfahren zur Valenzbindungsbestimmung noch weniger erfolgversprechend erscheint.

Es handelt sich prinzipiell um jene Fälle, in denen die Sememstruktur eines Verbs auf logisch-semantischer Ebene eine Valenzbindung zur Umstandsbeschreibung nahelegt. Die gängigen Standardbeispiele beziehen sich auf die folgenden Strukturen:

X benimmt sich wie Y.

X befindet sich / wohnt in Y.

X geht in Y von A über B nach C.

Neben modalen Umstandsbeschreibungen sind somit häufig vor allem die verschiedenen Lokative betroffen (LOKSIT/LOKWEG [a) Punkt; b) Strecke]/LOKURSPR/LOKZIEL). In einigen Fällen funktioniert im Neuhochdeutschen noch nicht einmal die Weglassprobe, (wodurch nebenbei bemerkt die Anwendung der Folgeverfahren zur Unterscheidung zwischen freien Angaben und fakultativen Ergänzungen ziemlich sinnfrei sind), man müsste also sogar eine obligatorische Ergänzung ansetzen.

Für die vorliegende Arbeit ist dieser Punkt deswegen relevant, weil relativ viele Belege vorzufinden sind, bei denen duruh mit einem Bewegungsverb auftritt. Wir interpretieren diese Fälle als Ergänzungen und würden diese somit bei einer Adverbialtypologie nicht berücksichtigen.

Für die Identifikation des Wortumfangs, hier im Speziellen: für den Übergang von Präpositionalphrase und Adverb, stützt sich die Analyse auf die Ausführungen zu duruh im AWB, zu beachten sind fürderhin auch die unten gemachten Anmerkungen zum Thema Grammatikalisierung.

Was die Festlegung des semantischen Klassifikationsinventars betrifft, gibt es hierfür ebenfalls eine Fülle an bewährter Literatur. Diese erstreckt sich beginnend mit der immer noch lesenswerten Adverbialsatzsemantik von Renate Bartsch aus dem Jahre 1972 bis hin zu den beiden 2014 erschienenen Teilbänden des 2. Bandes des Handbuchs der Konnektoren.[4] Es ist an dieser Stelle nicht zielführend, die verschiedenen Typologien vorzustellen oder gar zu diskutieren. Die vorliegende Analyse fokussiert einstweilen auf im weiteren Sinne kausal-gleichläufigen Relationen wie kausal, modal, instrumental und final sowie ergänzend benefaktiv. Aus Gründen der Praktikabilität und des allgemeinen Verständnisses verwenden wir diese im herkömmlichen Sinne und orientieren uns auch hierfür aus Gründen der Kompatibilität am althochdeutschen Verbvalenzwörterbuch (Greule 1999).

3 Typologie

Im Folgenden soll die aus den Resultaten der Analyse entwickelte Typologie dargestellt werden. Für die Konnektorenfunktion werden jeweils alle Belegstellen angeführt, während für die anderen Verwendungsweisen nur Beispielbelege genannt werden. T steht hierbei für den althochdeutschen Tatian, O für Otfrids Evangelienbuch.

1 duruh als Ergänzung

Variante 1A: lokal (LOK)

1A.1 LOKSIT, z. B. T 111

1A.2 LOKWEG_PUNKT, z. B. T113,1

1A.3 LOKWEG_STRECKE, z. B. O 2,4,30; T 53,2

Variante 1B: Spezialfall: instrumental-lokal [in übertragener Bedeutung], z. B. O; 5,25,17; T 133,10

2 duruh als Angabe

Variante 2A kausal, z. B. O 3,22,38

Varian2B instrumental, z. B. T 1,2

Variante 2C kausal-final

2C.1 mit nicht-animiertem Referenten ohne benefaktive Semantik, z. B. O 1,2,17 f.

2C.2 mit animiertem Referenten ohne benefaktive Semantik, z. B. O 5,20,75 f.

2C.3 mit animiertem Referenten mit benefaktiver Semantik, z. B. O 3,24,95; T 145,16

Variante 2D kausal-instrumental

2D.1 mit nicht-animiertem Referenten, z. B. O 3,10,31; T 167,2

2D.2 mit animiertem Referenten, z. B. O 5,20,76; T 19

Variante 2E instrumental-medial, z. B. O 1,10,7 f.; T 11,5

Variante 2F kausal-modal, z. B. O 3,14,60; T 182,4

Variante 2G instrumental-modal, z. B. O 4,19,47

Variante 2H duruh-Phrase als Konnektor

2H.1 kataphorisch als Korrelat

2H.1.1 mit kausaler Semantik in der Fügung duruh daz, want(a), O 3,20,183; O 4,8,23; O 2,4,102; O 4,18,11; O 5,17,21; O 5,11,23

2H.1.2 mit kausaler und/oder finaler Semantik in der Fügung duruh daz, bi diu, O 3,8,4; O 5,11,23

2H.1.3 mit finaler Semantik in der Fügung duruh daz, daz, O2,17,15

2H.2 anaphorisch als echter satzübergreifender Konnektor,

2H.2.1 mit kausaler Semantik, O Ludw. 49; O 1,20,35; O 2,16,37 f.; O 2,21,12; O 3,7,21; O 3,20,12; 3,26, 57; O 4,33,6; T 100,3;

T 104,6. Als Präp.+NP: O 3,25,1; O 4,7,37; O 4,7,38,

2H.2.2 mit kausal-finaler Semantik,

T139,5

2H.3 ana- und kataphorisch als echter satzübergreifender Konnektor mit kausaler Semantik, O4,8,23; T 138,13

2I Spezialfälle, z. B. T 95,3.

4 Erläuterungen zu den Einzelvarianten

4.1 Formal-syntaktische Verwendungsweisen

Welche Erkenntnisse können nun aus dieser Typologie mit Hinblick auf eine Kategorisierung der Verwendungsweisen von duruh abgeleitet werden? In formal-syntaktischer Perspektive ist zu sehen, dass duruh prinzipiell in zwei Verbindungen vorkommt, (i) als Präposition mit einer Nominalphrase als Ergänzung, die einerseits funktional die Rolle einer Adverbiale einnehmen kann. Hier ist eine ganze Reihe von semantischen Sub-Bedeutungen belegt, die unter 4.2 genauer dargestellt werden. Beispiel (1) illustriert eine solche Präpositionalphrase als Adverbiale mit kausal-finaler Bedeutung:

(1) Otfrid 1, 2, 17 f.

Thaz ih ni scríbu thuruh rúam, súntar bi thin lób duan, thaz mír iz iowanne zi wíze nirgange.

‚Dass ich nicht schreibe durch Ruhm [um des Ruhmes Willen], sondern um dein Lob zu tun, [so] dass es mir dereinstens [irgendwann] zur Strafe nicht widerfahre.‘

Andererseits kann duruh in Verbindung mit einer Nominalphrase aber auch eine satzverbindende Funktion haben und damit, wie in Abschnitt 2 ausgeführt wurde, eine funktional-semantische Äquivalenz mit Konnektoren aufweisen. Dies illustriert Beispiel (2), wo ein referenzieller Verweis auf einen im vorhergehenden Satz erwähnten Sachverhalt (die Erweckung von Lazarus durch Jesus) stattfindet:

(2) Otfrid 3,25,1

Thie bíscofa bi nóti joh althaz héroti thuruh thésa rácha dátun eina sprácha.

‚Die Bischöfe nun und all die Herrschaft durch diese Sache [Jesus erweckt Lazarus] taten ein Gespräch [fühlten sich genötigt zu reden].‘

Die zweite funktional-syntaktische Verwendung von duruh ist jene als (ii) Präposition mit einem Pronomen, wobei die gesamte Verbindung einerseits als Konnektor eingesetzt wird, der auf einen zuvor erwähnten Sachverhalt referiert und so die klassische Konnektorfunktion innehat. Dies zeigt Beispiel (3), wo im vorhergehenden Satz der Opfertod Jesu geschildert wird, eine Begebenheit, die durch das anaphorische Pronomen thaz wieder aufgegriffen wird. Durch die Verbvalenz von buwen ‚bewohnen‘ ist es hier ausgeschlossen, dass es sich bei thaz um ein Determinativum handelt, das sich auf kúningrichi beziehen würde.

(3) O 3,26,57

Nu buwen báldo thuruh tház kúningrichi sínaz, blíde in giríhti in síner gisíhti.

‚Nun bewohnen wir zuversichtlich durch das/dadurch [durch die Begebenheit des Opfertodes] sein Königreich, froh in richtiger Weise in seinem Angesicht.‘

Andererseits wird duruh mit Pronomen auch in einer Verbindung verwendet, die Beispiel (4) illustriert. Hier zeigt sich die grammatikalisierteste Variante in unseren Belegen, nämlich wenn duruh daz als Korrelat für einen folgenden Nebensatz verwendet wird. Das Pronomen daz verweist in solchen Fällen also kataphorisch auf einen meist kausalen Nebensatz und wird damit als korrelatives Adverb gewertet; als einleitende Subjunktion tritt bi diu (‚weil‘) auf.

(4) O 3,8,4

Er flóh in thaz gibírgi, thaz ér sih thar gibúrgi; giwisso er détaz thuruh tház, bi thiu sin zít noh tho ni was.

,Er floh in das Gebirge, dass er sich dort verberge. Gewiss tat er es deshalb, weil seine Zeit damals noch nicht war.‘

Einschränkend muss hier erwähnt werden, dass sämtliche Verwendungsweisen der duruh-Phrase als Korrelat, also wie in Beispiel (4), bei Otfrid vorkommen. Somit muss der Reimstruktur auch ein Einfluss auf die syntaktische Realisierung zugewiesen werden. Allein der Endreim, der sich aus duruh daz und was ergibt, könnte die höhere Frequenz erklären, die möglicherweise die Grammatikalisierung zum Korrelat mit vorangebracht hat.

4.2 Funktional-syntaktische Verwendungsweisen

Die in 4.1 dargestellten formal-syntaktischen Phrasen nehmen zwei funktional-syntaktische Rollen ein, nämlich einerseits als Ergänzungen und andererseits als Angaben.

Als Ergänzungen finden wir sowohl bei Otfrid als auch im Tatian tatsächlich nur Präpositionalphrasen mit lokaler Bedeutung, eine Semantik in der in der dargestellten Typologie als Variante 1A klassifiziert wurde. Dabei tragen die Ergänzungen mit lokaler Grundsemantik aber meist unterschiedliche Teilsemantiken, Zusatzbedeutungen, die sich nur tendenziell voneinander separieren lassen und die überlappenden semantischen Felder deutlich machen: Neben der einfachen Ortsangabe (vgl. mitti Samariun in Beispiel (5)), wo eine punktuelle Lokalangabe genannt wird, sehen wir viele Weglokative mit Punkt- und Streckenangaben. Bei thuruh thia engun phorta wird ein lokaler Punkt genannt, den die Angesprochenen durchschreiten sollen. Im Beispiel (7) liegt ein Weglokativ mit Streckenangabe vor, wenn die Menschen thuruh thaz éinoti hindurch gehen. Zusätzlich finden sich mehrere Beispiele mit eindeutig übertragener Bedeutung (in der Klassifikation Variante 1B). Hier findet meist eine Vermenschlichung eines Ortes statt, wodurch die Bedeutung in Richtung einer instrumentalen Semantik verschoben wird. Ein Beispiel dafür ist (8), wo die Metapher direkt durch den Sprecher (hier Jesus) mit Ih bim duri eingeführt wird. Die Belebtheit des Referenten im folgenden Satz löst die Bedeutungsverschiebung aus und legt eine lokal-instrumentale Semantik nahe.[5]

(5) Tatian 111,1

Inti uuard giuuorht, mittiu her fuor in Hierusalem, fuor thuruh mitti Samariun inti Galileam.

‚Und wurde getan, [Und es geschah,] während er ging nach Jerusalem, ging (er) durch die Mitte von Samaria und Galiläa.‘

(6) Tatian 113,1

Her quad zi in: flizet ingangan thuruh thia engun phorta, bidiu uuanta manage, quidu iu, suohtun inzigangenne inti ni mohtun.

‚Er sprach zu ihnen: Bemüht euch einzugehen durch die enge Pforte, weil viele, sage ich euch, begehrten hineinzugehen und konnten nicht.‘

(7) Otfrid 2,4,30

Oba thíz ist thés sun ther líuti fuarta hérasun thuruh thaz éinoti in manageru nóti.

,Wenn dieser ist dessen Sohn, der die Leute führte hierher durch die Einöde in großer Not.‘

(8) Tatian 133,10

Ih bim duri. Thurah mih oba uuer ingengit, ther ist giheilit, inti ininget inti úzget inti findit fuotrunga.

‚Ich bin (die) Tür. Durch mich, wenn jemand hineingeht, der ist geheilt und (er) geht hinein und geht hinaus und findet Nahrung.‘

Abgesehen von der funktionalen Rolle der Ergänzung mit grundsätzlich lokaler Semantik sind die anderen Verwendungsweisen von duruh in funktional-syntaktischer Perspektive als Angaben zu benennen. Wie bei den Ergänzungen geht auch hier bereits aus der dargestellten Typologie hervor, dass eine Vielzahl von semantischen Übergangskategorien angenommen werden müssen. Dominant ist zwar die kausale Semantik (Variante 2A), gerade hier gibt es jedoch in vielen Fällen entweder eine finale (Variante 2C) oder eine instrumentale (Variante 2D) Nebenbedeutung. Die instrumentale Variante zeigt sich beispielsweise in (9), wo ein semantischer Übergang zwischen Kausalität (‚deine Güte‘ als Grund dafür, dass Wohltat getan wird) und Instrumental (‚deine Güte‘ als Instrument, das erlaubt, die Wohltat zu tun) beobachtbar ist. Eine kausal-finale Bedeutung wird in Beispiel (10) illustriert. Das Schreiben kann zwar ‚den Ruhm‘ als Grund haben (hier: nicht als Grund haben), jedoch auch als finaler Zweck (hier: nicht) gesehen werden.

(9) Otfrid 3,10,31 f.

„Heili dóhter mina thuruh gináda thina, dúa mir thaz gimúati thuruh thin sélbes guati!“

‚„Meine heilige Tochter, durch deine Gnade [aufgrund deiner Gnade/mit Hilfe deiner Gnade] tu mir die Wohltat durch deine selbe Güte [aufgrund deiner Güte/mit Hilfe deiner Güte].“‘

(10) Otfrid 1, 2, 17 f.

Thaz ih ni scríbu thuruh rúam, súntar bi thin lób duan, thaz mír iz iowanne zi wíze nirgange.

‚Dass ich nicht schreibe durch Ruhm [um des Ruhmes Willen/mit dem Zweck, Ruhm zu erhalten], sondern um dein Lob zu tun, [so] dass es mir irgendwann zur Strafe nicht widerfahre.‘

In diesem Zusammenhang wird erneut deutlich, dass die Belebtheit des Referenten eine Rolle bei der genauen Bedeutungsfestlegung spielt. Wird etwa die kausal-finale Variante von duruh mit einer Nominalphrase mit belebtem Substantiv verwendet, so kann eine benefaktive Teilbedeutung (Variante 2C.3) ausgelöst werden, wie in Beispiel (11) dargestellt; Belebtheit ist hier die Voraussetzung für Benefaktivität und steht einer Klassifikation als rein kausal-final entgegen.

(11) Tatian 145,16

Inti nibi bicurcite uuarin thie taga, ni uuari heil al fleisc: oh thurah thie gicoranon uuerdent gicurzite thie taga.

‚Und wenn nicht abgekürzt wären die Tage nicht wäre heil alles Fleisch, aber durch [für] die Auserwählten werden gekürzt die Tage.‘

Bei belebten Referenten bei kausal-instrumentaler Grundbedeutung wie in Beispiel (12) entsteht hingegen eine rein kausale Semantik (Variante 2D.2). Insbesondere dann, wenn Gott oder Jesus in der angeschlossenen Nominalphrase genannt sind, sind sie kausal als Verursacher eines Sachverhalts zu interpretieren und nicht als Instrument für einen Sachverhalt zu sehen. In Beispiel (12) ist Gott nicht zwangsläufig das passive Instrument, das einen Zustand verhindert, es geschieht vielmehr durch ihn als Verursacher.

(12) Otfrid 5,20,75

Ir ni thúltut thuruh gót tház ih giangi náchot, ir eigut óuh thuruh gót síuchi in mir gilóchot;

‚Ihr duldet nicht durch Gott, dass ich nackt ginge, ich habt auch durch Gott die Krankheit in mir gelindert.‘

Anders gestaltet sich die Bedeutung wiederum, wenn bei instrumentaler Bedeutung in der Nominalphrase im Akkusativ ein Mittler genannt wird. Meist handelt es sich dabei wie in Beispiel (13) um die Propheten oder die Weissager, durch die etwas verkündet wird. Auch hier sind die Angesprochenen nicht die passiven Instrumente, sondern die Überbringer der Botschaften.

(13) Tatian 11,5

Zi thiu thaz gifullit vvurdi thaz giquetan uuas thuruh thie uuîzagon: uuanta her Nazareus uuirdit ginemnit

‚Damit erfüllt wurde, das gesagt war durch die Propheten: weil er Nazaräer wird genannt.‘

Ein Hauptaugenmerk gilt nun im Folgenden der funktionalen Variante 2H, der duruh-Phrase mit textgrammatischer Konnektorfunktion, wobei auch hier eine detailliertere Betrachtung erkenntnisstiftend ist. In konnektiver Funktion wird duruh fast immer mit kausaler Semantik verwendet, und zwar zum einen (i) mit Nominalphrasen, wo durch die Nennung eines generalisierenden Ausdrucks als Synonym zur Bezeichnung eines zuvor erwähnten Sachverhalts die konnektive Funktion hergestellt wird. In Beleg (14) referieren die Nominalphrasen thia quíst und thio selbun grúnni auf die zuvor ausgeführten Unannehmlichkeiten, die durch die Qualen und den Opfertod Jesu ausgelöst werden. Die Referenz wird hier durch die demonstrativen Artikelwörter thia und thio besonders deutlich, die Substantive quíst und grúnni verweisen als Hyperonyme (aber nicht Rekurrenzen) auf die zuvor geschilderte Situation.

(14) Otfrid 4,7,37 f.

Sih weinot thánne thuruh thia quíst ál thaz hiar in érdu ist; thúruh thio selbun grúnni al thiz wóroltkunni!

‚Es weint sich dann durch die (diese!) Qual alles, das hier auf der Erde ist, durch diese selben Unglücke[6]all dieses Menschengeschlecht.‘

Noch frequenter als die Verbindungen aus duruh + Nominalphrase in Konnektorfunktion sind die (ii) duruh daz Belege, die durch auch als Adverbien zu klassifizieren sind. In diesen Fällen entsteht durch das Pronomen eine konnektive, textgrammatische Funktion, wobei meist anaphorisch auf einen zuvor erwähnten Sachverhalt verwiesen wird. Dies zeigt sich exemplarisch in Beleg (3), der hier als (15) wiederholt werden soll:

(15) Otfrid 3,26,57

Nu buwen báldo thuruh tház kúningrichi sínaz, blíde in giríhti in síner gisíhti.

‚Nun bewohnen wir zuversichtlich durch das/dadurch [durch die Begebenheit des Opfertodes] sein Königreich, froh in richtiger Weise in seinem Angesicht.‘

In puncto Grammatikalisierung kann für diese Struktur (duruh + anaphorisches Pronomen als Referenz auf einen Sachverhalt) eine Zwischenposition angenommen werden (siehe Verwendung c in Abbildung 1), die im Kontinuum zwischen der Präpositionalphrase mit duruh + nominalem Bestandteil als Ergänzung mit lokaler Semantik oder als Angabe auf der einen Seite und dem Adverb dadurch als kataphorisches Korrelat mit Referenz auf einen Nebensatz als grammatikalisierteste Verwendung (siehe die Endpole in Abbildung 1) liegt.

Abb. 1 
            Schematisierter Grammatikalisierungsweg von duruh.
Abb. 1

Schematisierter Grammatikalisierungsweg von duruh.

An diesem angenommenen sukzessiven Grammatikalisierungsweg von duruh lassen sich auch jene Fälle einordnen, bei denen duruh + Pronomen auf einen einzelnen Referenten, nicht auf einen ganzen Sachverhalt referiert (siehe Verwendungsweise b in Abb. 1). Diese spezifische Referenz ist auch der Grund dafür, dass die Struktur nicht als echter Konnektor gewertet werden kann im Sinne einer kausalen Wiederaufnahme eines Sachverhalts, sondern eine einfache instrumentale Adverbiale. In formaler Hinsicht ist es in solchen Beispielen aber höchst wahrscheinlich, dass eine Präpositionalphrase mit Pronomen vorliegt, das noch nicht den Grammatikalisierungsstatus der Adverbien aufweist, sondern am Grammatikalisierungsweg in formaler Hinsicht die Position zwischen Präposition + NP einerseits und Adverbien andererseits einnimmt. Diese Verwendungsweise wird in Beispiel (16) illustriert, wo eine anaphorische, pronominale Wiederaufnahme von uuort durch daz in einer Präpositionalphrase vorliegt.[7]

(16) Tatian 1,2

In anaginne uuas uuort inti thaz uuort uuas mit gote inti got selbo uuas thaz uuort. Thaz uuas in anaginne mit gote. alliu thuruh thaz vvurdun gitán inti ûzzan sín ni uuas uuiht gitanes thaz thar gitán uuas.

‚[Am Anfang war das Wort...] Alles, durch das wurde getan/geschaffen und außer sein [es] war nicht etwas Getanes, das da getan war.‘

Damit folgt die Entwicklung von duruh den traditionell angenommenen Grammatikalisierungswegen, wonach es bei syntaktischen Strukturen unter anderem zu einer zunehmenden Fügungsenge und Stellungsgebundenheit (vgl. Lehmann 1985: 308) kommt: Beide Eigenschaften sind bei duruh + daz als Korrelat am ausgeprägtesten, indem obligatorisch ein Nebensatz direkt angeschlossen werden muss, der hier mit bi diu eingeleitet wird (siehe Beispiel (4)). An Letzterem zeigt sich auch die eingeschränkte Wählbarkeit auf der paradigmatischen Ebene. Der duruh daz als Konnektor zeigt im Vergleich zu duruh mit Proform ebenfalls eine hohe Fügungsenge und einen erweiterten Skopus, indem ein Sachverhalt wieder aufgenommen wird. Ohne satzübergreifende Referenz kommen schließlich die Strukturen duruh + NP aus, die somit auch keine Fügungsenge bzw. Stellungsgebundenheit zeigen.

Als weitere „Zwischenposition“ mit Hinblick auf die Grammatikalisierung von duruh können noch Einzelfälle (siehe Variante 2I in der Typologie in Abschnitt 3) erwähnt werden, die aus duruh + den als Pronomen gebildet werden und als Einleitung eines attributiven Nebensatzes verwendet wird. Hier zeigt sich, dass das Pronomen eindeutige Kasusmerkmale aufweist und die Struktur insgesamt somit nicht als Adverb gelten kann:

(17) Tatian 95,3

Notdurft ist thaz quemen asuuicha, thoch uuidoro uúe manne thuruh then quimit asuuih!

‚Es ist nötig, dass kommen Ärgernisse, doch wehe dem Mensch, durch den kommt das Ärgernis.‘

(18) Tatian 158,6

Mannes sun uerit, so giscriban ist fon imo: uue themo man thurah then ther mannes sun uuirdit giselit!

,Der Menschensohn macht sich auch so, wie geschrieben ist, von ihm: Wehe dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird.‘

Einschränkend muss hier natürlich erwähnt werden, dass duruh + den als Einleitung eines Attributsatzes nicht den gleichen semantisch-funktionale Wert aufweist, den thuruh daz als Konnektor oder als Korrelat zeigt.

5 Fazit

Die zentralen Erkenntnisse unserer Analyse der Verwendungsweisen von duruh bei Otfrid und im Tatian lassen sich in zwei komprimierten Punkten zusammenfassen.

Zum einen lassen sich die Verwendungsweisen von duruh im Althochdeutschen entlang eines skalaren Grammatikalisierungsweges anordnen, der in formal-syntaktischer Hinsicht von der Struktur einer Präpositionalphrase bis hin zu einem Adverb mit Korrelatfunktion führt. Dazwischen müssen Abstufungen dieser Endpole angenommen werden, die sich insbesondere durch die unterschiedliche Referenz der angeschlossenen Proformen bzw. Pronomen festmachen lassen: Die Funktion als Pro-Form, als Stellvertreter eines einzelnen Referenten, wird von der Referenz auf einen Sachverhalt separiert. In letzterem Fall liegt funktional betrachtet ein Status als echter Konnektor vor, auch wenn sich die formale Realisierung noch am Grammatikalisierungsweg hin zum Adverb befindet.

Zum anderen kann eine Aufgabe zu starrer Kategorien zugunsten der Berücksichtigung von Übergangsbereichen und Überschneidungen der semantischen Bereiche Einflussfaktoren wie die Belebtheit der Referenten zu Tage befördern, die die Bedeutungsfindung lenken. Eine weiterführende Betrachtung der semantischen Tiefenstruktur oder auch der Verbvalenz wäre ein nächster Analyseschritt, um noch andere mögliche entscheidende Faktoren für semantische und/oder syntaktische Wandelprozesse festzustellen.

Insgesamt zeigt die Studie, dass sowohl semantische als auch syntaktische Detailanalysen eine wertvolle Ergänzung zum Aufzeigen abstrahierter genereller Tendenzen sein können, die freilich die Grundlage jeder Analyse darstellen müssen.

6 Literatur

6.1 Quellen

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6.2 Sekundärliteratur

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Online erschienen: 2023-07-25
Erschienen im Druck: 2023-08-01

© 2023 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

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Articles in the same Issue

  1. Frontmatter
  2. Frontmatter
  3. Vorwort
  4. (Morpho-)Syntax und Sprachgeschichte
  5. Teil 1 Entwicklungstendenzen der Morphosyntax des Deutschen
  6. Variation in der mittelniederdeutschen Substantivflexion
  7. Vergleichskonstruktionen im Mittelniederdeutschen
  8. Präpositionalphrasen mit duruh bei Otfrid und im Tatian
  9. ‚Linksversetzungen‘ im Mittelhochdeutschen als Beispiel narrativer Syntax
  10. Die Hilfsverbselektion in den Schriften Martin Luthers
  11. Einflussfaktoren der Numeruskongruenz bei koordinierten Subjektsteilen in der Lutherbibel von 1545 und 2017
  12. Morphosyntax als Beschreibungsgegenstand der frühneuzeitlichen Fremdsprachenlehrwerke
  13. Entwicklungen in den Formulierungsmustern der Redewiedergabe in der Wiener Zeitung (1740–1835)
  14. Koordinationsellipsen in Patientenbriefen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
  15. Erkläransätze zu Unterschieden in der Verbreitung der tun-Peri­phrase in extraterri­to­ri­alen Varietäten des Deutschen
  16. Normalfall Movierung: Geschichte und Gegenwart des generischen Maskulinums in Prädikativkonstruktionen
  17. Teil 2 Grammatikographische Aspekte einer Morphosyntax des Deutschen
  18. Morphologie – Syntax – Morphosyntax: Theoretisch-methodologische Überlegungen am Beispiel der Diachronie von Perfekt- und Plusquamperfektformen im Deutschen
  19. Das genus-insensitive Possessivpronomen sein in der Geschichte des Deutschen
  20. Futurkonstruktionen im Wandel: werden + Infinitiv und Konkurrenzmuster aus konstruktionsgrammatischer Perspektive
  21. Zur Entwicklung der abstraktbildenden Wortbildungsmuster [X-heit], [X-scaf(t)] und [X-tuom] im Alt- und Mittelhochdeutschen
  22. „Ach [...] was wars so dunkel in dem Wolf seinem Leib!“
  23. Semantische Faktoren für die Stellung des hochdeutschen Genitivattributs im 17.–19. Jh.
  24. Die rheinisch-hochdeutsche Pronominalgrenze – vergessene Formen und Systeme
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