Vom Requiem zum Sterbebildchen
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Albrecht Greule
Abstract
Das Sterben und der Tod eines Christen sind im Rahmen spezieller Liturgien von einer Fülle volkssprachlicher Texte umgeben. Die katholische Kirche kennt zum Beispiel liturgische Formulare, die das Sterben begleiten; zwischen Tod und Begräbnis gibt es in regionaler Tradition die Totenwache, die als Tagzeitliturgie gefeiert wird; die Begräbnisliturgie selbst ist auf drei Stationen verteilt. Darüber hinaus wird der Tod in Zeitungsanzeigen bekannt gemacht und dem Totengedenken ist das Sterbebildchen gewidmet. So ergibt sich ein ritueller Textkosmos, der ein interessantes, noch wenig beachtetes sprachwissenschaftliches Beobachtungsfeld bietet. An erster Stelle steht dabei die Beschreibung der sepulkralen Texte (mit den Fragen: Gibt es eigene Texte? Welche Rolle spielt die Intertextualität?) Zweitens interessiert, wie die Verfasser sepulkraler Liturgien auf die mit dem Tod einhergehenden Emotionen wie Trauer und Schmerz reagieren, und - drittens - wie der österliche Sinn des christlichen Todes (so das II. Vatikanische Konzil) in den Texten zum Ausdruck kommt.
Abstract
Das Sterben und der Tod eines Christen sind im Rahmen spezieller Liturgien von einer Fülle volkssprachlicher Texte umgeben. Die katholische Kirche kennt zum Beispiel liturgische Formulare, die das Sterben begleiten; zwischen Tod und Begräbnis gibt es in regionaler Tradition die Totenwache, die als Tagzeitliturgie gefeiert wird; die Begräbnisliturgie selbst ist auf drei Stationen verteilt. Darüber hinaus wird der Tod in Zeitungsanzeigen bekannt gemacht und dem Totengedenken ist das Sterbebildchen gewidmet. So ergibt sich ein ritueller Textkosmos, der ein interessantes, noch wenig beachtetes sprachwissenschaftliches Beobachtungsfeld bietet. An erster Stelle steht dabei die Beschreibung der sepulkralen Texte (mit den Fragen: Gibt es eigene Texte? Welche Rolle spielt die Intertextualität?) Zweitens interessiert, wie die Verfasser sepulkraler Liturgien auf die mit dem Tod einhergehenden Emotionen wie Trauer und Schmerz reagieren, und - drittens - wie der österliche Sinn des christlichen Todes (so das II. Vatikanische Konzil) in den Texten zum Ausdruck kommt.
Kapitel in diesem Buch
- Frontmatter I
- Vorwort V
- Inhalt VII
- Sprache des Sterbens, Sprache des Todes 1
-
Teil 1: Gegenwartssprachliche Zugänge
- Die Textsorte Konventionelles Kondolenzschreiben 15
- Elektronische Kondolenzbücher 41
- PolitikerInnen kondolieren auf Twitter – Kondolenztweets als formelhafte Texte 71
- Notizen zum Tod einer Person in Kalenderbüchern älterer Schreiber/-innen 91
- Vom Requiem zum Sterbebildchen 109
- „Aber das Getto ist grausam, es hält seine Opfer fest in seinen faulenden Zähnen“ 121
- Trost und Trösten 141
- „Ach, heute wurde mir zum ersten Mal ein Sitzplatz angeboten im Tram“ 165
- Bedeutungsvarianz und sozialer Stil 185
- Diskursive Bilder des Todes in deutschsprachigen Raptexten 209
- Perspektiven der Thanatolinguistik 229
-
Teil 2: Sprachgeschichtliche Zugänge
- Sprache des Sterbens – Sprache des Todes in Danziger Leichenpredigten (1586–1746) 251
- Zur Geschichte, Form, Funktion und Sprache von Totenzetteln 265
- Der Mensch, der Tod und die Grenzen der Macht 281
- „… sagt der Todt …“ 297
- Sprachliche Entpersonalisierungsstrategien in barockem Funeraldiskurs 317
-
Teil 3: Interdisziplinäre Zugänge
- „… zu deinem Volk versammelt“ 337
- Sprache des Sterbens in altindogermanischen Sprachen 357
- The risk of death and the fear of dying 377
- Grieving on the Home Front 397
- Das Wort und der Tod 415
- Das Werk, das Kollektiv und der Tod 427
- Index 441
Kapitel in diesem Buch
- Frontmatter I
- Vorwort V
- Inhalt VII
- Sprache des Sterbens, Sprache des Todes 1
-
Teil 1: Gegenwartssprachliche Zugänge
- Die Textsorte Konventionelles Kondolenzschreiben 15
- Elektronische Kondolenzbücher 41
- PolitikerInnen kondolieren auf Twitter – Kondolenztweets als formelhafte Texte 71
- Notizen zum Tod einer Person in Kalenderbüchern älterer Schreiber/-innen 91
- Vom Requiem zum Sterbebildchen 109
- „Aber das Getto ist grausam, es hält seine Opfer fest in seinen faulenden Zähnen“ 121
- Trost und Trösten 141
- „Ach, heute wurde mir zum ersten Mal ein Sitzplatz angeboten im Tram“ 165
- Bedeutungsvarianz und sozialer Stil 185
- Diskursive Bilder des Todes in deutschsprachigen Raptexten 209
- Perspektiven der Thanatolinguistik 229
-
Teil 2: Sprachgeschichtliche Zugänge
- Sprache des Sterbens – Sprache des Todes in Danziger Leichenpredigten (1586–1746) 251
- Zur Geschichte, Form, Funktion und Sprache von Totenzetteln 265
- Der Mensch, der Tod und die Grenzen der Macht 281
- „… sagt der Todt …“ 297
- Sprachliche Entpersonalisierungsstrategien in barockem Funeraldiskurs 317
-
Teil 3: Interdisziplinäre Zugänge
- „… zu deinem Volk versammelt“ 337
- Sprache des Sterbens in altindogermanischen Sprachen 357
- The risk of death and the fear of dying 377
- Grieving on the Home Front 397
- Das Wort und der Tod 415
- Das Werk, das Kollektiv und der Tod 427
- Index 441