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Elektronische Kondolenzbücher

  • Stephan Stein
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Abstract

Es gehört zu den durch die Verbreitung elektronischer Medien verursachten Erweiterungen des Textsortenspektrums, neben konventionellen Praktiken des Kondolierens (wie Kondolenzkarten und -briefen) elektronische Kondolenzbücher einzurichten. Dieser Beitrag geht auf der Grundlage eines selbst zusammengestellten Korpus aus entsprechenden Kondolenzbucheinträgen im Falle vor allem prominenter, aber auch nicht-prominenter Verstorbener den Fragen nach, in welchen Aspekten sich konventionelles schriftliches und elektronisches Kondolieren unterscheiden und durch welche situativen, kommunikativfunktionalen, inhaltlich-thematischen, sprachlich-stilistischen und materiellen Spezifika die Online-Variante dieser kommunikativen Praktik gekennzeichnet ist. Auffällig ist vor allem, dass sie es den Nutzern ermöglicht, Anteilnahme und andere emotionale Kundgaben usw. zum Ausdruck zu bringen, auch ohne dass eine persönliche Beziehung zur verstorbenen Person und/oder den Angehörigen gegeben ist. Daher stellt sich die Frage, welche Zwecke die Textproduzent(inn)en verfolgen und welche Motive man hinter dem öffentlichen Vollzug einer ursprünglich rein privaten kommunikativen Praktik vermuten kann. Thematisiert wird außerdem, inwieweit es sich überhaupt um Kondolenztexte handelt bzw. inwieweit Einträge in elektronischen Kondolenzbüchern (auch) andere Funktionen als das (private) Kondolieren übernehmen.

Abstract

Es gehört zu den durch die Verbreitung elektronischer Medien verursachten Erweiterungen des Textsortenspektrums, neben konventionellen Praktiken des Kondolierens (wie Kondolenzkarten und -briefen) elektronische Kondolenzbücher einzurichten. Dieser Beitrag geht auf der Grundlage eines selbst zusammengestellten Korpus aus entsprechenden Kondolenzbucheinträgen im Falle vor allem prominenter, aber auch nicht-prominenter Verstorbener den Fragen nach, in welchen Aspekten sich konventionelles schriftliches und elektronisches Kondolieren unterscheiden und durch welche situativen, kommunikativfunktionalen, inhaltlich-thematischen, sprachlich-stilistischen und materiellen Spezifika die Online-Variante dieser kommunikativen Praktik gekennzeichnet ist. Auffällig ist vor allem, dass sie es den Nutzern ermöglicht, Anteilnahme und andere emotionale Kundgaben usw. zum Ausdruck zu bringen, auch ohne dass eine persönliche Beziehung zur verstorbenen Person und/oder den Angehörigen gegeben ist. Daher stellt sich die Frage, welche Zwecke die Textproduzent(inn)en verfolgen und welche Motive man hinter dem öffentlichen Vollzug einer ursprünglich rein privaten kommunikativen Praktik vermuten kann. Thematisiert wird außerdem, inwieweit es sich überhaupt um Kondolenztexte handelt bzw. inwieweit Einträge in elektronischen Kondolenzbüchern (auch) andere Funktionen als das (private) Kondolieren übernehmen.

Downloaded on 15.12.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110694734-003/html
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