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Alles schlecht von Marrakesch bis Bagdad? Über den Sinn von Jugendstudien über eine ganze „Region“

Jörg Gertel / David Kreuer / Friederike Stolleis (Hrsg.), Die enteignete Generation: Jugend im Nahen Osten und in Nordafrika. Bonn: Dietz 2024, 468 S., kt., 36,00 €
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Published/Copyright: April 30, 2025
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Rezensierte Publikation:

Jörg Gertel / David Kreuer / Friederike Stolleis (Hrsg.), Die enteignete Generation: Jugend im Nahen Osten und in Nordafrika. Bonn: Dietz 2024, 468 S., kt., 36,00 €


Schlüsselwörter: Generation; Region; Verallgemeinerung

Fünf Jahre, nachdem ich die Stadt zuletzt besucht hatte, kam ich im Januar 2024 für ein neues Forschungsprojekt wieder nach Amman, die jordanische Hauptstadt. Ich meldete mich bei ein paar alten Bekannten, viele davon linke, gebildete Kulturschaffende. Sie waren Anfang bis Mitte 20, als ich sie 2017 kennengelernt hatte, und waren damals verzweifelt ob ihrer Zukunftsaussichten, desillusioniert nach der gescheiterten Protestbewegung („Arabischer Frühling“). Die meisten wollten irgendwie nach Europa, Berlin war ein ersehntes Ziel. Bei meiner Rückkehr 2024 war ich überrascht. Fast alle hatten es geschafft, sich in ihrem Bereich einen Namen zu machen, international in Südafrika und Finnland oder zuhause in Jordanien. Am meisten überrascht war ich von einem DJ und Soundingenieur. Er war nach Riad in Saudi-Arabien gegangen. Im Zuge der autoritären Liberalisierung unter Muhammad bin Salman wurde er nun händeringend benötigt: in saudischen Kinos, bei Konzerten, bei Raves in der Wüste. Dem Weg dieser Jugendlichen diametral entgegenstehend war das Schicksal eines desillusionierten jungen Mannes aus einer informellen Siedlung Ammans, von dem mir dessen Mutter unter Tränen erzählte. Er war ca. 2016 von einem Tag auf den anderen, ohne eine Nachricht zu hinterlassen, verschwunden. Auch er hatte sich einen Ausweg aus der für ihn unerträglichen Situation gesucht, sich dem Islamischen Staat angeschlossen und wurde bei Kämpfen im Irak getötet.

Diese beiden Beispiele aus unserer qualitativen Forschung zeigen maximale Kontraste von Lebenswegen von Jugendlichen in Jordanien und die Geschwindigkeit, mit der sich Möglichkeiten für ein sinnvolles Leben von jungen Menschen im Nahen Osten öffnen und schließen können – in einer Umgebung, in der es momentan viele gewaltsame Konflikte gibt und in der sich die politische Situation schnell ändern kann, siehe das erwähnte Beispiel Saudi-Arabien oder der rasante Sturz der Assad-Diktatur.

Einen anderen Zugang zur Lage von Jugendlichen im Nahen Osten und in Nordafrika (MENA-Region) wählt die Studie, um die es in diesem Essay geht. Sie nähert sich ihrem Gegenstand in quantitativer Weise und im Stile von etablierten Jugendstudien, etwa der Shell-Studie über Jugend in Deutschland. Besonders daran ist allerdings, dass die Lage von Jugendlichen nicht in einem Land, sondern gleich in elf Ländern im Nahen Osten und in Nordafrika untersucht wird. In diesem Beitrag diskutiere ich aus soziologischer Sicht, inwieweit oder für wen ein solches Untersuchungsdesign relevante Ergebnisse hervorbringt. Dabei schlagen zwei Herzen in meiner Brust: Einerseits ist diese beeindruckende Studie eine wichtige Informationsquelle für die breitere Öffentlichkeit und im populärwissenschaftlichen Bereich, basierend auf einem bewundernswerten Kraftakt der Datenerhebung. Aus soziologischer Sicht werden aber recht schnell zentrale Schwachstellen sichtbar, wie ich im Rahmen dieses Essays diskutiere. Dabei geht es zum einen um einen schwammigen bis unnützen Generationsbegriff, den die vorliegende mit ähnlichen Studien teilt. Zum anderen ist es die quasi-naturalisierte Abbildung einer zusammenhängenden geographischen Region „Naher Osten und Nordafrika“, die somit in ihrer angenommenen Ähnlichkeit reproduziert wird. Weder wird deutlich, ob diese Region für die Jugendlichen in irgendeiner Weise relevant ist, noch wird deren Konstitution kritisch reflektiert.

Um die herausfordernden Lebenslagen von jungen Menschen zu charakterisieren, haben Forscher:innen in den elf Ländern jeweils 1.000 Jugendliche zwischen 16 und 30 Jahren befragt, ergänzt durch jeweils 20 qualitative Interviews – in Ägypten, Algerien, Irak, Jemen, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko, Palästina, Sudan und Tunesien. Hinzu kam die Gruppierung der im Libanon lebenden syrischen Geflüchteten in diesem Alter. Diese Daten wurden einerseits in Bezug auf die einzelnen Länder in Berichten ausgewertet, die online abrufbar sind. Andererseits wurden in der vorliegenden Studie die empirischen Daten in länderübergreifender Weise durch renommierte Expert:innen aus unterschiedlichen Disziplinen und in thematischer Hinsicht analysiert. Es gibt Kapitel etwa zu Wirtschaft, Religion, Bildung, Migration, zu Lebensstilen, Kommunikation oder Hoffnungen und Erwartungen.

Koordiniert wurde das Projekt durch die Leipziger Geographen Jörg Gertel und David Kreuer, die für zwei Drittel der Beiträge verantwortlich zeichnen, sowie durch Friederike Stolleis von der Friedrich-Ebert-Stiftung, die das Projekt finanziell und logistisch unterstützt hat. Mitgearbeitet haben außerdem zahlreiche lokale Sozialwissenschaftler:innen. Dies war bereits die zweite Erhebung dieser Art. Schon im Jahr 2016 wurden Jugendliche im Nahen Osten und in Nordafrika in ähnlicher Weise befragt und die Ergebnisse ein Jahr später in einem übergreifenden Band veröffentlicht (Gertel & Hexel, 2017). Idealerweise, so ist es das Anliegen der Forscher:innen, wird durch wiederholte Erhebungen ein Längsschnitt entstehen, der die sich verändernde Lage bzw. die sich wandelnden Perspektiven von Jugendlichen im Nahen Osten in der longue durée nachvollziehen hilft. Nicht nur mit diesem Ziel, sondern auch in ihrer Gesamtanlage erinnert die Veröffentlichung an andere Jugendstudien, wie sie regelmäßig im deutschsprachigen Raum erscheinen – etwa die Shell-Studie, mit der es auch personelle Überschneidungen gibt. Letztere wurde im Oktober 2024 zum 19. Mal veröffentlicht (Albert et al., 2024) – ebenso mit dem Anliegen, eine langfristige Sicht auf die Jugend im Wandel zu eröffnen.

Und in der Tat würde auch die Fortschreibung der vorliegenden Studie zum Nahen Osten und zu Nordafrika eine große Forschungslücke füllen – bzw. füllt sie bereits. Ein solch großer Datensatz zu diesem geographischen Raum ist außergewöhnlich. Es gilt zu bedenken, dass die Erhebungen aufgrund unterschiedlicher Krisen logistisch teilweise nicht einfach waren und ein hoher Koordinationsaufwand nötig war, um die jeweils einstündigen face-to-face Interviews und die anschließenden qualitativen Interviews erfolgreich durchzuführen. Die Datenerhebung fand zudem während der Covid 19-Pandemie in den Jahren 2021 und 2022 und somit unter nochmals erschwerten Bedingungen statt. Mit der vorliegenden Studie steht also zum zweiten Mal ein über verschiedene Länder hinweg vergleichbarer Untersuchungsrahmen zur Verfügung. Die enorme Breite der erhobenen Daten trägt zum tieferen Verständnis sozialer Prozesse in der Region bei. Die Innovationskraft des Vorhabens wird auch daran sichtbar, dass bereits die erste Studie vom Deutschen ins Arabische übersetzt wurde und stark nachgefragt war.

Die Herausgeber:innen positionieren ihre Ergebnisse im Rahmen dreier formativer Ereignisse, die die „Ausgangsbedingungen für ein gelingendes Leben“ (Gertel et al. in Gertel et al., S. 15) der jungen Menschen in der MENA-Region beeinflussten: der 11. September 2001, der „Arabische Frühling“ und die Covid 19-Pandemie. Zahlreiche gleichzeitig stattfindende Krisen verstärkten die negativen Zukunftsaussichten der jungen Menschen zusätzlich – insbesondere im Vergleich mit den Ergebnissen der ersten Studie, die 2017 veröffentlicht wurde. Zu diesen zählen die Autor:innen neben der immer schlechter werdenden wirtschaftlichen Lage und den zahlreichen gewaltvollen Konflikten auch Umweltprobleme und Versorgungsunsicherheiten. Es steht zu befürchten, dass auch das Massaker vom 7. Oktober 2023 und die israelischen Kriege im Gazastreifen und gegen die Hisbollah im Libanon als weitere Krisen berücksichtigt werden müssen, da sie auch angrenzende Länder stark betreffen – sei es durch politische Mobilisierung, ökonomische Folgen oder das Wechselverhältnis mit weiteren gewaltsamen Konflikten.

Insbesondere sticht in der Studie der empirische Befund der schlechten ökonomischen Lage junger Menschen in der Region heraus – eine Entwicklung, mit der sich jede:r Forscher:in in der Region konfrontiert sieht, die hier aber auch zahlenmäßig untermauert wird. Dies hat weitreichende Folgen: „Junge Erwachsene können aufgrund der wachsenden ökonomischen Probleme ihrer gesellschaftlichen Rolle kaum noch gerecht werden“ (Gertel et al. in Gertel et al., S. 26). Gleichzeitig sind sich die jungen Menschen aufgrund globaler medialer Vernetzung ihrer prekären Position selbst viel bewusster als früher. Sie verstehen es, „ihre eigene Situation im weltweiten Gefüge jugendlicher Lebenswelten einzuordnen“ (Gertel et al. in Gertel et al., S. 26).

Jörg Gertel und Katharina Grüneisl gehen darauf ein, dass die ökonomische Lage junger Menschen im Nahen Osten und in Nordafrika schon seit mehreren Jahrzehnten immer schwieriger wird, insbesondere seit den Wirtschaftskrisen und den Strukturanpassungsmaßnahmen, die in den späten 1980er Jahren anliefen. Erschwerter Zugang zu geregelter Arbeit, die hohe Jugendarbeitslosigkeit und die steigende soziale Ungleichheit sowohl zwischen als auch innerhalb der Länder, all dies trägt zu dieser schwierigen Lage bei. Der generelle soziale Abstieg habe in der Mitte der Gesellschaft, in den Mittelschichten begonnen und teils dramatische Ausmaße erreicht. Die „massive klassenbezogene Abstiegsdynamik“ (Gertel & Grüneisl in Gertel et al., S. 69) schränke die Lebenschancen junger Menschen ein und übersetze sich aufgrund der Dauer bereits in die soziale Schichtung. Wie in den einzelnen Kapiteln deutlich aufgezeigt wird, hat dies auch zufolge, dass die Hoffnungen, die an demokratische Veränderungen geknüpft werden, nachlassen, während das Vertrauen in Religion, die Bedeutung der Familie und Abwanderungssehnsüchte steigen.

Ann-Christin Zuntz schreibt in Bezug auf Abwanderung und Migrationsbestrebungen, dass in manchen Ländern „Emigration zu einem akzeptierten und mitunter erwarteten Lebensentwurf geworden ist“ (Zuntz in Gertel et al., S. 165). Während im Jahr 2016 noch ein Drittel der Befragten angegeben hatten, auswandern zu wollen, ist der Wert im Jahr 2021 so stark gestiegen, dass nun beinahe gleich viele junge Menschen auswandern wollen wie solche, die sich das nicht vorstellen können. Zuntz weist aber auch darauf hin, dass Migrationen nicht naiv ins Auge gefasst werden, sondern abgewogen werden, etwa im Lichte von früheren Migrationen in den jeweiligen Familien. Wie in anderen regionalen Kontexten nehmen remittances eine zentrale Stellung in diesen Verhandlungen ein.

In Bezug auf Bildung zeigt sich in ambivalenter Weise, dass junge Menschen in der Gegenwart zwar über eine höhere Schulbildung verfügen und die Schule deutlich länger besuchen als die Generation ihrer Eltern, zum Beispiel sind die Alphabetisierungsquoten deutlich gestiegen (Schwarz in Gertel et al., S. 246–249). Gleichzeitig kann das vorher bestehende Bildungsversprechen nicht mehr eingelöst werden: Weder gibt es noch wie früher garantierte (wenn auch nicht gut bezahlte) Jobs im öffentlichen Sektor noch kann durch längere Schulbildung soziale Mobilität vorangetrieben werden (Gertel in Gertel et al., S. 107–109). Familien setzen daher vermehrt auf private Bildung. Weiterhin ist mit dieser Entwicklung verbunden, dass es einen hohen Anteil an arbeitslosen Jugendlichen gibt bzw. von Jugendlichen, die in prekären formalen oder informellen Beschäftigungsverhältnissen sind. Eine weitere Folge sind Verzögerungen von Lebensabschnitten wie etwa von Heiraten und Familiengründungen, mit oftmals langfristigen Konsequenzen. Dies wurde in der Forschung mit den Begriffen „waithood“ oder „contained youth“ bezeichnet – ein zentraler Aspekt dessen, was die Herausgeber:innen unter Enteignung verstehen (Schwarz in Gertel et al., S. 242). Lisa Maria Franke zeigt in ihrem Beitrag zur Rolle von Religion, dass es zwar in manchen Milieus zu einer wahrnehmbaren Religionsmüdigkeit komme (Franke in Gertel et al., S. 287). Insgesamt aber – und dies steht mit der Diagnose der enteigneten Generation in Verbindung – hat die Bedeutung von Religion nicht ab-, sondern tendenziell zugenommen, was Franke in diesem Zusammenhang als „Form privat gelebter Ermächtigung, insbesondere für junge Familien [interpretiert]..., um mit den wachsenden Unsicherheiten umzugehen“ (Franke in Gertel et al., S. 304).

An der Konzeption der Studie und der Analyse der Themengebiete waren wenige Soziolog:innen beteiligt. (Dies ist nicht überraschend und zeugt von der weitgehenden Ignoranz der deutschsprachigen Soziologie gegenüber dieser Region bzw. diesen Ländern.) Der Mangel an Soziolog:innen ist aber einerseits nicht schlimm, denn durch die Beiträge von Geograph:innen, Anthropolog:innen und Politikwissenschaftler:innen haben Perspektiven ihren Eingang in die Studie gefunden, die in einer klassischen soziologischen Analyse vielleicht nicht sichtbar geworden wären. Dazu gehört der Beitrag zur Nahrungsmittelversorgung, die seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine immer prekärer wird, da Getreidelieferungen aus diesem Raum in der Region besonders wichtig sind. Dies verdeutlicht, „dass Nahrungsunsicherheit und Gewalt oft Hand in Hand gehen und vor allem die armen und schwachen Bevölkerungsgruppen treffen“ (Gertel in Gertel et al., S. 140). In Ägypten haben beispielsweise 75 % der Bevölkerung Zugang zu Lebensmittelkarten.

Andererseits, und hier wende ich mich langsam dem kritischen Teil meiner Würdigung dieses Bandes zu, wäre es durchaus wünschenswert gewesen, dass mehr Soziolog:innen an der Konzeption mitgewirkt hätten. Vielleicht wären diese mit ihrer methodologischen Rigorosität manchen Schwachpunkten oder der mangelnden Definition der titelgebenden Generation stärker entgegengetreten. Diese Kritik bezieht sich zum einen auf den verwendeten Generationenbegriff, zum anderen auf den großen räumlichen Umfang der Studie und erfordert eine kurze Einbettung.

Das Interesse an „der Jugend“ bzw. das Rahmen dieser als „Generation“ entspringt der seit langem etablierten romantischen Vorstellung, die Jugend sei Triebkraft für gesellschaftliche Veränderungen und gebe dadurch Hinweise darauf, wie die Zukunft aussieht. Diese Annahme zeigt sich auch in der einflussreichen Lesart des Generationen-Aufsatzes von Karl Mannheim (1928), dass nur junge Menschen historische Generationen ausbildeten – was später als verkürzt kritisiert wurde (Rosenthal, 2000). Auf jeden Fall steckt dahinter Hoffnung auf Neues – und im Falle des Nahen Ostens und Nordafrikas in vielen Fällen sicher auch die implizite Hoffnung darauf, dass die Jugendlichen „moderner“ oder „westlicher“ werden als die vorhergehende Generation.

Was eine Generation ist, das war und ist soziologisch umstritten – einmal abgesehen von den gewöhnlich abgrenzbaren genealogischen Generationen in einer Familie. Oftmals orientieren sich größere Studien an aufeinanderfolgenden Geburtenkohorten oder Geburtenjahrgängen, die in schöner Regelmäßigkeit von ca. 15 Jahren eine neue „Generation“ hervorbringen. Karl Mannheim hatte mit seinem Aufsatz gegen eine solch mechanische Abfolge von Generationen gearbeitet und argumentiert, dass die Generationslagerung nur eine potenzielle Generationenzugehörigkeit darstelle. Ein Generationszusammenhang hingegen bedeute eine Verbindung durch die Teilhabe an den gleichen kollektivgeschichtlichen Ereignissen bzw. am gleichen kollektiven Schicksal, das aber auf unterschiedliche Weise im Rahmen von Generationseinheiten erlebt und verhandelt wird. Dieser doppelte Charakter von Generation – als Ereignisschichtung und Erlebniszusammenhang – ist, was den Unterschied macht: Es genügt nicht, von außen eine Generation zu identifizieren, weil angenommen wird, dass Menschen eine einheitliche soziale/kulturelle Prägung entwickeln, sondern es geht auch darum, ob sich daraus ein generationelles Wir-Bild entwickelt (Jureit, 2017).

An dieser Stelle setzt auch eine Kritik an Jugendstudien im deutschsprachigen Raum an, zum Beispiel an der bereits erwähnten Shell-Studie. Zwar bestreitet kaum jemand deren „positiv-aufklärerische Funktion über Entwicklungen in den Lebensverhältnissen und der Alltagskultur Jugendlicher“ (Hoffmann-Lange, 2001, S. 189), aber aus soziologischer Sicht geriet gerade deren Generationenbegriff in die Kritik. Jugendstudien seien „Studien mit wissenschaftlichem Anspruch, die zwar alle 15 Jahre eine neue Generation ins Leben rufen, deren tatsächliche Existenz jedoch angesichts eines anspruchsvollen theoretischen Generationenbegriffs zweifelhaft ist“ (Schröder, 2018, S. 471). In diesem Zusammenhang sprach Schröder (2018, S. 492) sogar davon, dass es sich eher um die „Konstruktion gesellschaftlicher Mythen als [um] tatsächliche Generationenunterschiede“ handele. Martin Kohli und Marc Szydlik (2000, S. 9) betonen, dass sie es für unangemessen halten, einer Kohorte aufgrund einer Reihe von sozio-kulturellen Merkmalen „den Stempel ‚Generation‘ aufzudrücken, wenn sie in der öffentlichen Arena nicht als kollektiver Akteur auftritt und auch kein spezifisches gemeinsames Generationsbewußtsein entwickelt hat“. Von diesen „kulturellen Generationen“ grenzen Kohli und Szydlik „ökonomische Generationen“ ab (2000, S. 9–10), die sie als gegeben erachten, wenn für alle Mitglieder einer Kohorte gleiche Chancen und Risiken bestünden: „Bei sonst gleichen Bedingungen kann die Demographie zum kollektiven Schicksal werden.“ Aber trotz mancher in ähnliche Richtungen laufender Tendenzen sind die Ausgangsbedingungen der Jugendlichen in den elf Vergleichsländern der vorliegenden Studie sehr unterschiedlich.

Die deutsche Shell-Jugendstudie wurde von den Herausgeber:innen selbst als „querschnittlich angelegte Langzeitstudie“ (Albert et al., 2019, S. 463) charakterisiert, mithilfe derer insbesondere die Einstellungen und Orientierungen von jungen Menschen untersucht werden sollen. Es gehe insbesondere um Periodeneffekte – also um bestimmte Zeitstrecken und weniger um Kohorteneffekte der Geburt. Ziel sei letztlich, aufbauend auf einer Charakterisierung der Generationslagerung festzustellen, ob es (durch die Identifikation von Einstellungen, Zielen und Werten) auch einen Generationszusammenhang (nach Mannheim) gebe. Bislang, so mag man etwas süffisant bemerken, gab es bei den 19 Shell-Studien doch recht oft eine Generation.

Die vorliegende Studie hat einen ähnlichen Zuschnitt – die Herausgeber:innen selbst gehen aber mit einer gewissen Vorsicht an ihren Generationenbegriff heran, den sie wissenschaftlich nicht einbetten und betonen, dass dieser keine „absolute Kategorie“ sei, der alle untersuchten Personen untergeordnet seien. Es handele sich vielmehr um eine „gedankliche Konstruktion“ (Gertel et al. in Gertel et al., S. 15). Geographisch sei der von ihnen geprägte Begriff der „enteigneten Generation“ auch nicht als exklusiv für die MENA-Region zu lesen. Dort trete aber „eine räumliche Konzentration junger Menschen hervor, die vielfältigen und komplexen Enteignungsprozessen ausgesetzt sind“ (Gertel et al. in Gertel et al., S. 15). Im Nahen Osten hat der Begriff der „Generation“ insbesondere infolge der von Jugendlichen getragenen Aufstände des „Arabischen Frühlings“ gegen die jeweiligen autoritären Herrscher eine besondere Bedeutung erlangt. In dieser Generationen-Tradition stehend verwenden die Herausgeber:innen den Begriff in hemdsärmeliger Weise, um insbesondere nach der „Enteignung von Lebenschancen sowohl aus einer ausstattungsorientierten Ressourcenperspektive als auch aus einer am Lebensentwurf orientierten Aspirationsperspektive“ (Gertel & Grüneisl in Gertel et al., S. 57) zu fragen. Inwieweit diese Jugendlichen selbst eine generationelle Verbindung aufgrund dieser Aspekte wahrnehmen, sich selbst zu einer solchen Generation zugehörig fühlen oder nicht, bleibt unbeantwortet – ein Desiderat, an dem, wie ich angedeutet habe, sich bereits Karl Mannheim mit seinem Konzept historischer Generationen abgearbeitet hat.

Hinzukommt in der vorliegenden Erhebung das für Jugendstudien typische große Alterssegment von 16 bis 30 Jahren, das von außen durch die Forscher:innen festgelegt wurde. Dies erschwert die Verwendung des Generationenbegriffes erheblich, auch deswegen, wie die Herausgeber:innen selbst schreiben, weil dadurch Menschen in ganz unterschiedlichen Lebensphasen von der Schulzeit bis ins Erwachsenenalter eingefasst werden, die zum Teil schon eine Familie gegründet und eigene Kinder haben (Gertel et al. in Gertel et al., S. 18–19). Doch nicht nur das: In den untersuchten Ländern umfasst diese große Altersspanne bis zu einem Drittel der Bevölkerung – so etwa in Jordanien (siehe die Länderstudie zu Jordanien, Aburumman, & Alkhatib, 2023, S. 2), wo ein weiteres Drittel unter die Altersgrenze von 16 Jahren fällt. Das heißt sehr grob vereinfacht: Die Erhebung erfasst in manchen Ländern beinahe die Hälfte der politisch bewussten Bevölkerung des Landes. Auf dieser Basis scheint es schwierig, „Jugend“ von einer gesamtgesellschaftlichen Einschätzung zu trennen. Dies gilt auch deswegen, weil, wie auch Jörg Gertel in seinem Kapitel zu Wirtschaft zeigt, drei Viertel der jungen Menschen noch zuhause wohnen (Gertel in Gertel et al., S. 107) und somit nur bedingt als unabhängig von ihrer Familie – und somit auch der Elterngeneration – gesehen werden können. Insofern ist der Übergang von einer Jugendstudie zu einer gesamtgesellschaftlichen Studie fließend, die jedoch eine andere Einbettung benötigen würde.

Die vorliegende Studie zum Nahen Osten und zu Nordafrika hat ein weiteres Charakteristikum, das sie von ähnlich konzeptionierten Jugendstudien unterscheidet: Sie erstreckt sich über eine große Zahl an Ländern. Die Herausgeber:innen weisen darauf hin, dass aus methodischer Sicht die Repräsentanz der Samples für die einzelnen Länder sichergestellt sei. Sie schränken gleichzeitig ein, dass die „übergreifenden Angaben [...] an keiner Stelle als repräsentativ für die gesamte MENA-Region oder die arabischen Länder“ (Gertel et al. in Gertel et al., S. 19) zu verstehen seien. Nichtsdestotrotz suggeriert die Anlage der vorliegenden Publikation, dass man die Lage der Jugend „des“ Nahen Ostens und Nordafrikas durch die Addition der Daten zu den einzelnen Ländern abbilden könne – so werden viele Statistiken für die gesamte Region übergreifend aufbereitet und ausgewertet. Zitate von Jugendlichen aus unterschiedlichen Ländern nebeneinandergestellt und die allumfassende „enteignete Generation“ definiert. Das wirft die Frage auf: Was ist eigentlich diese Region, dass man sie scheinbar so einfach zusammenbringen kann, obwohl die einzelnen Länder weit voneinander entfernt liegen – die Städte Marrakesch und Bagdad zum Beispiel knapp 5.000 Kilometer Luftlinie?

Oder anders gefragt: Welche Erkenntnisse lassen sich über 11 teilweise weit voneinander entfernt liegende Länder erlangen, Länder mit unterschiedlichen politischen Systemen, unterschiedlichen kollektivgeschichtlichen Verläufen, deren Bevölkerungen teilweise unterschiedliche Sprachen oder sehr verschiedene Dialekte sprechen, deren Wirtschaftsleistungen sehr unterschiedlich sind und in denen es sehr unterschiedliche Mehrheits- und Minderheitsverhältnisse verschiedener Religionen und Ethnien gibt? Was verbindet einen marokkanischen Amazigh-sprechenden Bauernjungen mit einem verheirateten irakisch-schiitischen Ölarbeiter mit drei Kindern oder mit einer libanesischen säkularen maronitischen Krankenschwester?

In der populären Fremdzuschreibung ergibt sich die MENA-Region als sprachlich-kulturell zusammenhängender „arabischer“ Raum und somit als geeignete Ebene der Repräsentation – wie es sich in der Konstitution der Arabischen Liga, der Abteilungsstrukturierung politischer Stiftungen und zahlreicher anderer NGOs oder der Medien widerspiegelt. Auf den ersten Blick scheint sie als geographische Perspektive geeignet zu sein, etwa in Hinblick auf den diskutierten „Arabischen Frühling“ oder die zahlreichen bewaffneten und gewaltvollen Konflikte, die parallel stattfinden. Es ist naheliegend, dass bei Leser:innen trotz mancher Bemühung um Differenzierung das Bild einer einheitlichen Region entsteht, „eines“ Orients, der von Deutschland aus doch überall gleich aussieht. Dies geschieht unbeabsichtigterweise gerade dadurch, dass mithilfe eines übergreifenden Generationenbegriffs die Situation der Jugendlichen beschrieben wird.

In der Ethnologie, den Geschichtswissenschaften und weiteren Fächern wird schon lange heftige Kritik an der Benennung insbesondere des „Nahen Ostens“ geübt (z. B. Kurzman, 2007) und viel Aufwand betrieben, um historisch und soziologisch stichhaltigere Kategorien zu entwickeln oder zu rekonstruieren – etwa die des Kulturraums Bilad al-Sham für die östliche Mittelmeerregion (Schayegh, 2017). Überraschenderweise verbleibt in der vorliegenden Jugendstudie die MENA-Region ein Monolith, der (so gut wie) nicht in seiner westlichen Konstruktion reflektiert wird. Diese Vereinheitlichung wird auch durch die Auswahl von Interviewzitaten suggeriert, wenn in etwas wilder Weise eine junge Frau aus Marokko einem Familienvater aus dem Libanon folgt. Die Herausgeber:innen führen zwar aus, warum der Vergleich von Nationalstaaten weiterhin Sinn hat, aber nicht detailliert, warum gerade diese Nationalstaaten und nicht andere als geographischer Raum miteinander verglichen werden sollten. Besonders auffällig ist außerdem (auch wenn wahrscheinlich durch die Situation on the ground erklärbar) die Auswahl der Länder, die in diesem Band „den“ Nahen Osten und Nordafrika abbilden: Die arabischen Golfstaaten sind im Sample nicht vertreten. Dies beraubt dem Sample natürlich wichtigen Fallstudien von Ländern, die sowohl in politischer als auch wirtschaftlicher Hinsicht in einer anderen Lage sind. Ob die These der enteigneten Jugend dann noch so haltbar wäre? Gerade das anfangs genannte Beispiel Saudi-Arabiens wirft die spannende Frage auf, ob die autoritäre Liberalisierung des Staates von den Jugendlichen als Enteignung oder als Ausweitung ihrer Möglichkeiten begriffen wird. Und warum wird Israel nicht als Teil des Nahen Ostens gesehen? Warum nicht andere Länder wie Iran, Türkei oder Jemen, die oft auch als Teil der Region bezeichnet werden?

Aber auch innerhalb des Samples ist es mitunter schwierig, sich vorzustellen, was wirklich vereinheitlichend wirkt, wenn man sich unterschiedliche Konstellationen des Aufwachsens anschaut: Jugendliche im Westjordanland, die gewöhnlicherweise in ihrer räumlichen Freizügigkeit und in grundlegenden Rechten stark eingeschränkt sind und unter israelischer Militärbesatzung stehen. Kurdische Jugendliche im Irak, die kein Arabisch mehr sprechen, sondern in ihren Solidaritäten sich stärker an anderen kurdischen Regionen orientieren. Syrische Geflüchtete im Libanon, die dort unter sehr prekären Lebensumständen und oft angefeindet leben. Teilweise scheinen sich die Autor:innen selbst über die manchmal sehr unterschiedlichen Ergebnisse zu wundern. Nur ein herausgepicktes Beispiel: Ägypten fällt in Bezug auf die Lebenszufriedenheit mit einem hohen (dem besten) Durchschnittswert von 7,8 Punkten aus dem Rahmen, weil dies völlig konträr zu anderen Ländern mit hohen Armutsquoten ist, ohne dass für diese Unterschiede eine gute Erklärung bereitstünde (Gertel & Grüneisl in Gertel et al., S. 60). Weniger überraschend ist die hohe Divergenz im Bereich der Bildung, wo die Spannbreite von 3 % der Befragten mit niedriger formaler Bildung in Libyen bis zu 59 % unter den syrischen Geflüchteten im Libanon reicht.

Für viele Jugendliche selbst ist das Bewusstsein, zu einem Scharq al-Awsat (Naher Osten) oder gar einer MENA-Region zu gehören, nicht sonderlich ausgeprägt – ebenso wie alternative regionale Zugehörigkeiten wie die erwähnte Kulturregion des Bilad al-Sham, die nur noch für Wenige ein Wir-Bild verkörpert (Becker, 2021). Während für viele junge Menschen der Nationalstaat der Rahmen ist, in dem sie denken und fühlen, mag es für andere die Stadt und die Nachbarschaft oder die Umma, also die Community aller Muslim:innen, sein. Vielleicht wäre es für kommende Stichprobenziehungen eine Ergänzung, hierzu Fragenbogenitems zu entwickeln? Zusammenfassend: Das Problem der Generationen stellt sich in diesem Band in mehrfacher Form – was ist überhaupt der Rahmen der Untersuchung für die Generation und inwieweit gibt es übergreifende generationelle Wir-Bilder?

Meine Einschätzung dieses Bandes ist von der hier aufgezeigten Ambivalenz geprägt. Auf der einen Seite ist es ein großer Erfolg der Herausgeber:innen, der Autor:innen und der zahllosen Mitarbeiter:innen, eine methodisch kontrollierte empirische Studie in elf Ländern durchzuführen und somit Datenmaterial zu generieren, das einerseits hochaktuell ist und das dadurch, dass es bereits die zweite Studie ihrer Art war, zu ersten Längsschnitteinblicken führt. Der Band trägt zur Aufklärung über die Situation junger Menschen bei, denen in Deutschland allzu oft mit Abneigung oder Vorurteilen begegnet wird und mit Ängsten angesichts wahrgenommener starker Migrationsprozesse, insbesondere in Bezug auf junge Männer. Andererseits wurde deutlich, dass die Studie auf wackeligen Beinen steht, besonders was Aussagen über die Reichweite ihrer Ergebnisse anbelangt und den deutlich unterkomplexen Generationenbegriff. Es besteht so die Gefahr, dass Annahmen reproduziert werden, Menschen aus dem Nahen Osten und Nordafrika oder vereinheitlichend „Araber:innen“ seien doch irgendwie gleich bzw. zumindest so ähnlich, dass man sie in einer Publikation abhandeln kann. Dennoch bleibt zu hoffen, dass diesem Projekt weitere Auflagen beschieden sein werden, die Datenreihe immer länger wird – und dass in nachfolgenden Auflagen mit einer etwas kritischeren Perspektive die Angriffspunkte, die Jugendstudien im Allgemeinen haben und diese im Besonderen hat, angegangen und in der Konzeption berücksichtigt werden.

Literatur

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Online erschienen: 2025-04-30
Erschienen im Druck: 2025-05-23

© 2025 bei den Autorinnen und Autoren, publiziert von Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

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  23. Christian Schulz, Infrastrukturen der Anerkennung: Eine Theorie sozialer Medienplattformen. Frankfurt am Main: Campus 2023, 453 S., br., 45,00 €
  24. Einzelbesprechung Normative Soziologie
  25. Max Haller, Die revolutionäre Kraft der Ideen: Gesellschaftliche Grundwerte zwischen Interessen und Macht, Recht und Moral. Wiesbaden: Springer VS 2022, 961 S., eBook, 64,99 €
  26. Einzelbesprechung Politikwissenschaft
  27. Tobias Breuckmann, Die Regierung von Migration in Lagern: Geographien der Macht am Beispiel Lesvos. Münster: Westfälisches Dampfboot 2024, 418 S., kt., 40,00 €
  28. Einzelbesprechung Wertlose Wahrheit
  29. Felix Keller, Anonymität und Gesellschaft Bd. I: Die Beschreibung der Anarchie. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2021, 600 S., br., 59,90 € Felix Keller, Anonymität und Gesellschaft Bd. II: Wissenschaft, Utopie, Mythos. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2022, 600 S., br., 59,90 €
  30. Rezensentinnen und Rezensenten des 2. Heftes 2025
  31. Eingegangene Bücher (Ausführliche Besprechung vorbehalten)
Downloaded on 16.11.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/srsr-2024-2083/html
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