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Sergey Sukhankin: Instruments of Russian Foreign Policy: Special Troops, Militias, Volunteers, and Private Military Enterprises. Washington, D.C.: The Jamestown Foundation, 2019

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Published/Copyright: November 27, 2020

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Sukhankin Sergey Instruments of Russian Foreign Policy: Special Troops, Militias, Volunteers, and Private Military Enterprises Washington, D.C. The Jamestown Foundation 2019


Sergey Sukhankin: War, Business and Ideology: How Russian Private Military Contractors Pursue Moscow’s Interests. Washington, D.C.: The Jamestown Foundation, 20. März 2019

Sergey Sukhankin: The Russian State’s Use of Irregular Forces and Private Military Groups: From Ivan the Terrible to the Soviet Period. Washington, D.C.: The Jamestown Foundation, 12. April 2019

Sergey Sukhankin: From ‘Volunteers’ to Quasi-PMCs: Retracing the Footprints of Russian Irregulars in the Yugoslav Wars and Post-Soviet Conflicts. Washington, D.C.: The Jamestown Foundation, 25. Juni 2019

Sergey Sukhankin: Unleashing the PMCs and Irregulars in Ukraine: Crimea and Donbas. Washington, D.C.: The Jamestown Foundation, 3. September 2019

Sergey Sukhankin: Foreign Mercenaries, Irregulars and ‘Volunteers’: Non-Russians in Russia’s Wars. Washington, D.C.: The Jamestown Foundation, 9. Oktober 2019

Sergey Sukhankin: Russian PMCs in the Syrian Civil War: From Slavonic Corps to Wagner Group and Beyond. Washington, D.C.: The Jamestown Foundation, 18. Dezember 2019

Im Februar 2018 wurden bei Luftangriffen von US-geführten Koalitionstruppen in der Nähe von Deir al-Sor in Syrien auch russische Söldner getötet. Ihre Anzahl betrug laut offiziellen russischen Angaben lediglich fünf Kämpfer, nach unterschiedlichen russischen regierungsunabhängigen, westlichen und anderen Berichten aber bis zu 200. Die getöteten russischen Paramilitärs gehörten der „privaten“ Söldnerfirma Evro Polis an, eher bekannt unter dem Kampfnamen ihres Chefs: „Wagner“, nom de guerre Dmitrij Utkins, ein Offizier des russischen militärischen Geheimdienstes GRU. Im August desselben Jahres wurden drei russische Investigativ-Journalisten getötet, die eine Dokumentation über die Aktivitäten der Wagner-Gruppe in der Zentralafrikanischen Republik produzieren wollten.

Die beiden Ereignisse warfen nicht nur auf die Präsenz und Mitbeteiligung russischer Söldnertruppen am Krieg in Syrien und in den Konflikten in Zentralafrika ein grelles Licht, sondern auch auf die militärischen Operationen Russlands auf der Krim und in der Ostukraine, im postsowjetischen Raum, auf dem Balkan, in der Sahelzone sowie in Nicaragua und Venezuela. Sergej Suchankin, Research Fellow an der Jamestown Foundation, hat sich im Rahmen eines Projekts der Stiftung unter dem Titel „Krieg mit anderen Mitteln: Russlands Einsatz privater Militärunternehmer im In- und Ausland“ eingehend mit diesem Phänomen befasst.

Im ersten der sechs dazu verfassten Artikel werden die Kernpunkte des Projekts deutlich. Der Einsatz bewaffneter irregulärer Kräfte sei ein wichtiger Teil der russischen „hybriden“ oder, im russischen Sprachgebrauch „nicht-linearen“ Kriegführung, der sich erheblich von den Aufgaben privater Sicherheitsfirmen im Westen unterscheide. Den Organisatoren privater Sicherheitsfirmen im Westen gehe es primär um Profit, in Russland dagegen agierten sie hauptsächlich im nationalen staatlichen Interesse.

Die wichtigsten vom Kreml erkannten Vorteile des Einsatzes privater Sicherheitsfirmen sei die plausible deniability, die Einnahme einer Haltung, dass der russische Staat nichts mit ihren Kriegshandlungen zu tun habe. Schließlich seien nichtstaatliche militärische Organisationen laut Artikel 359 des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation verboten. Mit der Distanzierung des Staates von militärischen Einsätzen im Ausland könnten auch die internationalen politischen und inneren gesellschaftlichen Kosten geringgehalten werden.

Wie wichtig der politischen Führung die Verschleierung tatsächlicher Verluste der regulären Streitkräfte einschließlich von Wehrpflichtigen ist, zeigt sich daran, dass das russische Verteidigungsministerium keine Zahlen über die in der Ostukraine gefallenen Militärangehörigen bekannt gibt und der Inlandsgeheimdienst FSB die Angehörigen von toten Soldaten in der Ukraine dazu anhält, Stillschweigen über ihr Los zu wahren.

Wie der Autor aufzeigt, flammen immer wieder − auch von Mitgliedern des Verteidigungsministeriums, des Inlandsgeheimdiensts und des Komitees der Duma geführte − Diskussionen darüber auf, ob die russischen Private Military Units (PMU) nicht legalisiert werden sollten. Dabei werde auch auf negative westliche Erfahrungen wie beispielsweise mit dem Sicherheitsunternehmen Blackwater hingewiesen. Diese schienen in Konfliktsituationen nach dem Prinzip zu verfahren, zuerst zu schießen und dann erst Fragen zu stellen. Ein von Suchankin zitierter russischer Kritiker geht in diesem Zusammenhang auf die Ergebnisse einer US-amerikanischen Untersuchung ein, der zufolge die Mitarbeiter von Blackwater in überwältigender Mehrzahl der Fälle (84 Prozent) von Konfliktsituationen zuerst das Feuer eröffneten. Nach den Diskussionen, so der Autor, bliebe letzten Endes aber immer alles beim Alten. Die wahrgenommenen Vorteile, Verantwortung für ihre Aktivitäten verleugnen zu können, wögen offensichtlich schwerer als die Nachteile unsicherer und unvollständiger Kontrollmöglichkeiten.

Suchankin weist auf die Widersprüchlichkeit der Haltung des Kremls hin. Im Jahre 2012 habe Putin zwar die Bedeutung der PMU mit den Worten bestätigt, dass „derartige Unternehmen die Möglichkeit bieten, nationale Interessen ohne direkte Beteiligung des Staates umzusetzen“, dann aber hat er nach dem Auffliegen der Aktivitäten der Wagner-Gruppe in Syrien und der Zentralafrikanischen Republik offengelassen, ob sie gegen russische Gesetze verstoßen. Falls ja, „sollte der Generalstaatsanwalt eine Untersuchung durchführen“, falls sie jedoch kein russisches Recht verletzten, dürften sie ihre „Geschäftsinteressen [sic] in jedem Teil der Welt verfolgen.“

Allerdings ist es mit der Glaubwürdigkeit von Zusicherungen des Kremls, staatliche russische Stellen hätten mit den Aktivitäten von Wagner & Co. nichts zu tun, nicht weit her. Dazu sind die gegenteilige Beweisstücke von Untersuchungen wie die Suchankins zu zahlreich und detailliert.

Im zweiten Teil der Serie befasst sich Suchankin mit dem Einsatz irregulärer Kräfte und privater Militärgruppen durch den russischen Staat von Iwan dem Schrecklichen bis zur Sowjetzeit. Eingesetzt seien diese im Rahmen der Ausdehnung des Russischen Reiches nach Osten und Süden sowie der ständigen Notwendigkeit, die neu erworbenen Territorien und Grenzen zu überwachen und zu kontrollieren und die Integration der eroberten nichtrussischen Völker in die Architektur des russischen Staates zu befördern.

Auf dem Höhepunkt der Macht Russlands vor 1917 habe das Rückgrat irregulärer Streitkräfte vor allem aus Kosaken bestanden, die sich bis 1853 unter anderem aus den Horden des Don, des Schwarzen Meers, des Urals, Kaukasiens, Astrachans, der Donau, Orenburgs, Azovs, Sibiriens, des Bajkal, Baschkiriens und Burjatiens zusammensetzten. Die koloniale Expansion und ihre Absicherung sei auch durch andere nichtrussische Truppen (inorodčeskie vojska) bewerkstelligt worden, so durch die Kalmückische Armee sowie die Dagestani und Tekin Reiterregimenter. Im Bürgerkrieg nach 1917 hätten die „Roten“ mit der Anwendung von Terror und des Einsatzes irregulärer Verbände erhebliche Vorteile über die meist konventionell kämpfenden Truppen der „Weißen“ gehabt.

Eines der herausragenden Kennzeichen der Sowjetära und der Anwendung der Lehren des Zweiten Weltkrieges sei der Partisanenkampf gegen die deutschen Besatzungstruppen gewesen. Auf der Grundlage der Erfahrungen mit diesem Kampf und verdeckten Operationen der Roten Armee gegen die Wehrmacht seien Sabotage- und Aufklärungseinheiten ein wichtiger Teil der Armeestruktur geworden, so dass die Streitkräfte, die für Sonderoperationen vorgesehen waren, bis zum Jahre 1964 zehn Brigaden, zwei Bataillone und sechs Kompanien umfasst hätten.

Ein weiterer Beleg für den von Suchankin weit gefassten Begriff „irregulärer“ bewaffneter Kräfte ist die im Kalten Krieg vor allem den Ländern der Dritten Welt gewährte Unterstützung in Form von Waffenlieferungen und Militärberatern. Diese waren für ihre Handhabung notwendig sowie für die militärische Ausbildung der Kräfte der so genannten „nationalen Befreiungsbewegungen“. In diesem Zusammenhang ist eine Fallstudie der sowjetischen/russischen militärischen Zusammenarbeit mit Libyen (1973–1992) von besonderem Interesse. Neben dem Kauf sowjetischer Waffen (im Wert von etwa 20 Milliarden US-Dollar) sei Libyen auch für den Einsatz der sowjetischen Militärspezialisten auf seinem Boden aufgekommen. Für letzteren Zweck hätte Tripolis 30.000 US-Dollar pro Monat an Moskau bezahlt. Vor Ort wurden die Spezialisten als Söldner behandelt, was nicht weit vom tatsächlichen Stand der Dinge entfernt war. Gegen Ende der achtziger Jahre seien sowjetische Militärspezialisten an allen großen bewaffneten Konflikten, die von Libyen geführt wurden, mitbeteiligt gewesen – im Tschad, dem Sudan, Ägypten, Niger, Tansania und Tunesien. Nach der Auflösung der Sowjetunion hätten sich viele (zu diesem Zeitpunkt ehemalige) sowjetische Militärberater entschieden, in Libyen zu bleiben und ihren Dienst in diesem Land als private Auftragnehmer fortzusetzen.

Der dritte Teil der Serie handelt von einer bis dahin vom Autor nicht eingeführten Kategorie irregulärer bewaffneter Einheiten – der von „Freiwilligen“ und ihrer Rolle in den postsowjetischen Konflikten und den Kriegen nach dem Zerfall Jugoslawiens. Hier macht er eingangs einen wichtigen Punkt. Im Grunde genommen handle es sich bei den „Freiwilligen“ (dobrovolcy) sowjetischer und postsowjetischer Prägung um nichts Anderes als Söldner. Diese Begrifflichkeit sei aber im Sprachgebrach des Kremls für die Charakterisierung der ihm genehmen oder von ihm autorisierten inoffiziellen Gewaltunternehmer verpönt. Im Gegensatz zu Söldnern, die dem schnöden Mammon huldigten, verfolgten „Freiwillige“ hehre und gerechte Ziele.

Von besonderem Interesse ist die vom Autor gut recherchierte Teilnahme von russischen und nichtrussischen „Freiwilligen“ auf der Seite der Separatisten in den bewaffneten Konflikten in Transnistrien 1992 und Abchasien 1992–1993 sowie in Jugoslawien auf Seiten der Serben 1992–1999. Bei den Kampfhandlungen in Transnistrien spielten wiederum die Kosaken eine wichtige Rolle. Schon zwei Jahre vor dem Ausbruch der Kämpfe wurde die transnistrische Stadt Dubăsari/Dubossary zu einem Zentrum militärischer Kosakengruppen, die sich im Februar 1991 zu einer neu geschaffenen Union der Kosaken Transnistriens zusammenschlossen. Bis zum Kriegsausbruch im Frühjahr 1992 wurden neben Dubăsari auch Tiraspol und Bendery zu Hochburgen der transnistrischen Separatisten, die von militärisch organisierten Schwarzmeer-, Don- und Kuban- und anderen Kosaken unterstützt wurden.

Allerdings lässt der Autor dabei die Rolle der russischen Streitkräfte sträflich außer Acht, einschließlich der Tatsache, dass General Alexander Lebed den Truppen seiner 14. Armee befahl, direkt in den Konflikt einzugreifen und diese im Juli 1992 mit massiven Artillerie-Schlägen die nahe Bendery konzentrierten moldauischen Truppen praktisch auslöschte und damit den Separatisten zum Sieg verhalf.

Im Gegensatz dazu war die Teilnahme irregulärer Einheiten von „Freiwilligen“ in Abchasien kriegsentscheidend im Kampf der Separatisten gegen die georgische Armee. Wie der Autor feststellt seien viele von den schätzungsweise 2000 Kämpfern direkt nach den für sie erfolgreichen Kämpfen in Transnistrien angereist. Zudem sei aktives russisches Militärpersonal, das seine Pflichten „vorübergehend aufgegeben“ hat und auf den Kriegsschauplatz gezogen war, an den Kämpfen beteiligt gewesen. Und wiederum hätten Kosakeneinheiten eine wichtige Rolle gespielt, dieses Mal allerdings nicht für religiös-orthodoxe Glaubensbrüder und Slawen, sondern für ein muslimisches Bergvolk. Unverständlich ist allerdings bei der Darstellung und Analyse der Abspaltung Abchasiens von Georgien, warum der Autor die Rolle der Konföderation der Bergvölker des Kaukasus im Konflikt zugunsten der Separatisten nicht berücksichtigt hat.

In den Kriegen auf dem Balkan nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens griffen wiederum russische „Freiwilligen“-Verbände ein. So hätte schon im Jahre 1992 Alexander Zagrebov, ein Kosake, Kontakte zur Führung der Republika Srpska (Serbische Republik) in der Stadt Višegrad geknüpft und militärische Einheiten zur Unterstützung der Serben gebildet. Die beiden wichtigsten Rekrutierungsorte für Zagrebovs „Freiwillige“ waren die Stadt Saratov (koordiniert vom örtlichen Militärkommissariat) und Moskau. Das Rückgrat dieser „Freiwilligenkräfte“ seien ehemalige Militärs, Veteranen regionaler Konflikte (Transnistrien und Abchasien) und wiederum Kosaken gewesen.

Von einiger Bedeutung für die Charakterisierung – auch der Entwicklung in Russland hin zu national-patriotischer Begeisterung – ist die vom Autor beschriebene Tatsache, dass hinter der Mobilisierungskampagne von „Freiwilligen“ einflussreiche gesellschaftliche Gruppen gestanden hätten. Dazu hätten die Anhänger der weder liberal noch demokratisch ausgerichteten Liberal-Demokratischen Partei Russlands (LDPR) Vladimir Žirinovskijs gehört sowie regional agierende Kosakenorganisationen, die Union russischer Offiziere und die National-Patriotischen Kräfte Russlands (NPSR), die allein in Moskau und im Moskauer Oblast 1200 „Freiwillige“ registriert hätte.

Vermutlich, um sich nicht dem Vorwurf einseitiger Darstellung zuungunsten Moskaus auszusetzen, schreibt Suchankin, es sei falsch zu behaupten, dass die russische Regierung hinter der Mobilisierungskampagne gesteckt hätte. So hätte beispielsweise das Justizministerium noch einmal darauf hingewiesen, dass Söldneraktivitäten russischen Gesetzen zufolge illegal seien. Anderseits ist aber festzustellen, dass die Regierung keinerlei Anstrengungen unternahm, die offensichtlich weithin stattfindenden Rekrutierungen zu unterbinden.

Der vierte Teil der Serie zeigt, wie der Kreml die Erfahrungen und Lehren aus früheren Einsätzen irregulärer Kräfte auf die Annexion der Krim und das Bemühen angewandt hat, die Ostukraine vom ukrainischen Kernland abzuspalten. Eine scharfe Waffe, die bei beiden Operationen verwandt wurde, waren Suchankin zufolge die 2009 nach dem Krieg in Georgien gegründeten und dem Generalstab direkt unterstellten Streitkräfte für Sonderoperationen (Sily special’nych operacii, SSO). Diese sollten laut des russischen Verteidigungsministeriums in der Lage sein, „Aufklärung, Sabotage, Subversion, Terrorismusbekämpfung, Sabotageabwehr, Gegenspionage und Operationen unter anderem gegen Guerillas und Partisanen“ durchzuführen und mit örtlichen militärischen Formationen zusammenzuarbeiten. Im Gegensatz zu früheren Specnaz-Einheiten wie die Alpha- und Vympel-Gruppen des FSB, die in kleineren taktischen Formationen operiert hätten, so der Autor, seien die SSO eine zentralisierte Großstruktur, die auch strategische Aufgaben übernehmen könne und dafür wegen ihrer direkten Unterstellung unter den Generalstab keine Zustimmung anderer Zweige der Streitkräfte für ihre Operationen bräuchten.

Laut Generaloberst i.R. Vladimir Šamanov, derzeit Vorsitzender des Verteidigungskomitees der Duma, ging die „Vorbereitung der militärstrategischen Operation“ auf der Krim schon auf November 2008 zurück, als der damalige ukrainische Präsident, Viktor Juščenko, sich dafür einsetzte, die „Militärbasis der russischen Schwarzmeerflotte von Sevastopol nach Novorossijsk“ zu verlegen. Im Verlauf des Einsatzes auf der Krim und der Operationen im Donbass arbeitete die SSO eng mit sogenannten „Volksmilizen“ (narodnye opolčeniya) zusammen, die allerdings nach anfänglichem Wildwachstum von Moskau zentral gesteuert wurden. (Siehe dazu den Literaturbericht über „Russlands subversive Kriegsführung in der Ukraine“ im SIRIUS-Heft 2, Band 4, 2020.)

Wie Suchankin nach überzeugender Beweisführung noch einmal feststellt, waren die viel zitierten „höflichen Leute“ und „grünen Männchen“, die im Februar 2014 strategisch wichtige Einrichtungen auf der Krim besetzten, russische Militärs der Streitkräfte für Sonderoperationen. Ihm zufolge arbeitete die SSO auf der Krim zwar mit der Wagner-Gruppe und anderen PMU zusammen, am engsten aber mit der „Volksmiliz“ unter dem Kommando des früheren Artillerieoffiziers der russischen Armee, Viktor Girkin (nom de guerre Strel’kov, der von der niederländischen Justiz als einer der vier Angeklagten im MH17-Prozess benannt wird).

Weitere wichtige Hilfskräfte für die militärstrategische Operation der SSO auf der Krim waren auch hier unterschiedliche Kosakenformationen. Diese stammten zu einem großen Teil aus dem russischen Krasnodar-Gebiet, rekrutierten sich aber auch aus „Freiwilligen“ aus verschiedenen Kosakenorganisationen der Krim wie dem Rat der Atamane, der Union der Krim-Kosaken und dem Feodosia-Kosaken Regiment. Bei deren Gründungen und Aktionen hätte sich die Russisch-Orthodoxe Kirche engagiert und das Kosakentum mit einer Aura „spiritueller Wiederauferstehung“ umgeben.

Nach erfolgreichem Abschluss der Krim-Operationen hätten die SSO, PMU und „Volksmilizen“ den Schwerpunkt ihrer Operationen auf die Ostukraine verlegt. Dort spielte nunmehr die Wagner-Gruppe in Zusammenarbeit mit der SSO eine wichtige Rolle. Beispiele dafür, die der Autor unter anderem aufführt, seien der Kampf um den Flughafen Luhansk vom 8. April bis 1. September 2014, der Abschuss des ukrainischen Transportflugzeugs vom Typ Il-76 am 14. Juni 2014 und die Schlacht von Debalceve vom 14. Januar bis 20. Februar 2015 gewesen. Letztere endete in einer empfindlichen Niederlage für die ukrainischen Streitkräfte und stellte eine Wende im Krieg dar, die unter anderem zu den Minsker Abkommen führte. Zur Wagner-Gruppe, worauf auch Girkin hingewiesen hat, gehörten auch die sogenannten „Säuberer“ (čistilšiki). Deren Aufgabe sei es gewesen, die Regierung, Verwaltung und Milizen unter dem damaligen Chef der selbsternannten „Volksrepublik Luhansk“ von sogenannten „Oppositionskräften“ zu säubern. So seien von ihnen die Chefs „illegaler“ Milizen, darunter Separatistenführer wie die unter ihrem Kampfnamen bekannten Batman, Foma und Kosogor, ermordet worden.

Der Autor zitiert Girkin auch mit der Bewertung, dass die Wagner-Gruppe sich „nicht von gewöhnlichen russischen Vertragssoldaten [kontraktniki] unterscheidet“. Tatsächlich sei diese ein „inoffizieller Verband russischen Streitkräfte“. Die Kämpfer der Gruppe in der Ukraine seien ausgezeichnet ausgebildet, trainiert und ausgerüstet sowie die einzigen bewaffneten Kräfte gewesen, die über Nachtsichtgeräte und Thermografiekameras verfügten. Die enge Verbindung zur SSO, so Girkin weiter, sei auch durch die Herkunft seines Kommandeurs, Dmitrij Utkin, offensichtlich, schließlich sei er ja bis 2013 Brigadekommandeur einer Spezialeinheit (Specnaz) des ebenfalls dem Generalstab unterstellten militärischen Geheimdiensts GRU gewesen. Zudem hätte so eine wichtige Entscheidung, eine professionelle und gut ausgerüstete „private“ Gruppe zu organisieren, „ganz oben in der russischen Machtstruktur“ getroffen werden müssen. Sonst hätte keine der „offiziellen“ militärischen Organisationen jemals einen derartigen Konkurrenten akzeptiert.

Im fünften Teil seiner Untersuchung geht Suchankin der Frage nach, wo und inwieweit nichtrussische „Freiwillige“, Söldner und „private“ Militärunternehmen mit offiziellen russischen militärischen Organisationen und den Geheimdiensten in verschiedenen Kriegen und Konflikten zusammengearbeitet haben. Er konzentriert sich dabei auf vier ethnische Gruppen: Serben, Ostslawen (Ukrainer und Weißrussen), Völkerschaften mit muslimischer Religionszugehörigkeit und Europäer aus Mittel- und Westeuropa. Die Untersuchung ist auch bei diesem Fokus zu detailliert, um ihr in einer Kurzbesprechung Genüge zu tun. Von besonderem Interesse sind allerdings die serbischen Verbindungen.

Nach den vom Autor zitierten Erkenntnissen des ukrainischen Geheimdiensts SBU kämpften Serben in eigenständigen ethnisch zusammengesetzten Einheiten oder übernahmen sicherheitsrelevante Aufgaben in verschiedenen irregulären Verbänden im Donbass. Dazu hätten das Serbische Husarenregiment und Teile der Internationale Brigade, der Siebten Brigade und der militärischen Formationen Batman, Rezanj und der Ersten Slawischen Einheit gehört, aber auch die Wagner-Gruppe. Nach von Suchankin zitierten Schätzungen sei das größte Kontingent serbischer Kämpfer im Donbass mit über 300 Söldnern Teil dieser Gruppe gewesen. Ein vollständiger Zug mit 32 Männern, sei von dem mutmaßlichen Mörder und Kriegsverbrecher, Davor Savičić (Kampfname „Elvis“), angeführt worden. Dieser hatte in den 1990er Jahren in Jugoslawien zusammen mit einem anderen mutmaßlichen serbischen Kriegsverbrecher, Željko Ražnatović (nom de guerre „Arkan“), gekämpft.

Laut rechtsextremer und nationalistischer Folklore in Serbien riskierten die pro-russischen Kämpfer aus Gefühlen ethnischer Verbundenheit mit Slawen und gemeinsamer religiöser Zugehörigkeit zum orthodoxen Christentum ihr Leben. In Wirklichkeit seien die Motivationen der „Freiwilligen“ jedoch weniger christlich und „brüderlich“ gewesen. So sollen den serbischen Söldnern auf dem Höhepunkt der Kämpfe im Donbass ca. 10.000 US-Dollar im Monat gezahlt worden sein. Es sei allerdings keineswegs so, dass ihre Teilnahme am Krieg in der Ostukraine mit dem Abflauen der Kämpfe zu Ende gekommen sei. Zumindest wurde Anfang 2018 eine Gruppe von serbischen Scharfschützen in der Nähe der Verbindungsstraße nach Artemivsk entdeckt, die mehrere Monate in anderen Gebieten der „Volksrepubliken“ Luhansk und Doneck aktiv gewesen seien.

Das Bemühen des Kremls, seinen Einfluss auf dem Balkan mit Hilfe dortiger prorussischer, panslawistischer, religiös-orthodoxer und rechtsextremer Kräfte und in Zusammenarbeit mit Moskaus Geheimdiensten auszuweiten, hat sich auch in Montenegro gezeigt. Laut Milivoje Katnić, Montenegros Sonderstaatsanwalt für organisiertes Verbrechen und Korruption, sei für den 16. Oktober 2016 ein Staatsstreich geplant gewesen, hinter dem „eine mächtige Organisation“ gestanden habe, die etwa 500 Menschen aus Russland, Serbien und Montenegro umfasst haben soll. Die Beteiligung russischer Geheimdienstler an dem Versuch, einen Coup d’état durchzuführen, wurde im Prozess gegen die Verschwörer deutlich. So wurden die russischen Staatsbürger und vermutlichen GRU-Mitarbeiter, Eduard Šišmakov und Vladimir Popov, in absentia vor Gericht gestellt, wegen Gründung einer kriminellen Vereinigung und versuchten Terrorismus schuldig gesprochen und zu 15 beziehungsweise 12 Jahren Haft verurteilt.

Das Ausmaß der Beteiligung staatlicher russischer Stellen und ihre Verbindung zu örtlichen Bewegungen lassen sich aufgrund der Weigerung Moskaus, in derartigen Fällen zur Aufklärung beizutragen, nicht lückenlos klären. Unbestritten ist allerdings, dass es diese Verbindungen in praktisch allen „eingefrorenen Konflikten“ gibt. So weist Suchankin darauf hin, dass sich die im September 2016 in Kator in Montenegro gegründete Balkan-Kosakenarmee das Ziel gesetzt hätte, alle Kosaken, Freiwilligen und pro-russischen patriotischen Organisationen in Serbien, der Republika Srpska, Mazedonien, Montenegro, Griechenland und Bulgarien zu vereinen. Unter der Leitung von Viktor Zaplatin, der an den militärischen Konflikten in Transnistrien, Abchasien, Bosnien und der Region Donezk beteiligt war, hat die Kosakenarmee auf dem Balkan enge Kontakte zur Union der Freiwilligen im Donbass hergestellt, einer zwielichtigen Organisation, die in Russland gegründet wurde und angeblich zur Rekrutierung von PMU-Söldnern für Russland eingesetzt wird.

Im sechsten und letzten Teil der Serie befasst sich Suchankin mit der Rolle privater bewaffneter Gewaltunternehmer und ihren Verbindungen und Zusammenarbeit mit staatlichen und nichtstaatlichen russischen Organisationen in Syrien. Im Zentrum steht dabei die Rolle der Wagner-Gruppe. Der Autor zeichnet zuerst die Gründung, den Aufstieg und anfängliche Fehlschläge der Gruppe in Syrien nach. Er zeigt, dass diese aus dem im Januar 2012 gegründeten Slawischen Korps (Slavjanskij Korpus) hervorging. Nach eigenen Angaben sollte das Personal des Korps aus „pensionierten Militäroffizieren [sowie] Fachleuten von höchster Qualität bestehen, die über einzigartige militärische Fähigkeiten verfügen und Erfahrung aus verschiedenen Missionen im Irak, Afghanistan, Ostafrika, Tadschikistan, dem Nordkaukasus, Serbien und anderen Orten haben“. Ihr Einsatz in Syrien soll Empfehlungen Surkovs gefolgt sein, das umkämpfte Regime Baschar al-Assads ohne direkte Beteiligung Russlands militärisch zu unterstützen. Das Korps sollte offensive Militäreinsätze gegen die Feinde von al-Assad durchführen und gleichzeitig die Kontrolle über Gebiete sicherstellen, die für die Ölproduktion und damit die Wirtschaft Syriens wichtig waren.

Im Oktober 2013 seien anfangs 267 Söldner rekrutiert worden, die 5.000 US-Dollar pro Monat für ihren Dienst in Syrien erhalten sollten. Diese seien nach Beirut geflogen und von dort zur syrischen Militärbasis Latakia transportiert worden. Dort sei das Slawische Korps in zwei Untereinheiten aufgeteilt worden, die eine bestehend aus Kosaken aus der Region Kuban und die andere aus ethnisch-russischen Söldnern. Die letztere Gruppe sei von Dmitrij Utkin angeführt worden, der ihr seinen Kriegsnamen „Wagner“ gegeben hätte.

Allerdings, so Suchankin weiter, sei der Einsatz der russischen Söldner in Syrien im Zeitraum vom Oktober 2013 bis April 2014 von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen. Das hätte am Mangel an gemeinsamen Informationen mit dem syrischen Militär über potenzielle Gegner, an fehlender Unterstützung aus der Luft sowie an schlechter Koordination auf dem Schlachtfeld gelegen, sobald die Streitkräfte in den Kampf verwickelt waren. Der wichtigste Grund sei allerdings gewesen, dass als Hauptaufgabe die „Wahrung der Kontrolle über die Ölanlagen in Deir al-Sor“ deklariert worden sei, der Großteil dieses Gebiets aber gar nicht von Assads Truppen kontrolliert wurde.

Im Mai 2014 wurde die Wagner-Gruppe in die Ostukraine verlegt und wandelte sich dort Girkin zufolge in den Kämpfen von Debalceve (siehe oben) von einer privaten Sicherheitsfirma in eine „echte Schocktruppenformation“. Im darauffolgenden Jahr jedoch, wenige Wochen vor dem Beginn des offiziellen militärischen Eingreifens Russlands mit Luftangriffen gegen IS-Stellungen in Homs am 30. September 2015, wurde die Wagner-Gruppe nach Syrien zurückverlegt. Nachfolgend geht der Autor im Detail auf ihre wichtigsten Kommandeure ein (Utkin, Andrej Trošev und Aleksandr Kuznecov, alle mit einem Hintergrund in verschiedenen militärischen Sondereinheiten Russlands), auf die Anzahl der Gruppe, ihre Trainingsmethoden, Einsatzgrundsätze, Logistik, Finanzierung, Rekrutierung, personelle und institutionelle Verbindungen zu staatlichen russischen Stellen und schließlich auf ihr zweites Debakel in Deir al-Sor.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass Suchankin nicht nur eine umfassende und informative Darstellung und Analyse privater russischer Militärunternehmen mit Schwerpunkt auf der Wagner-Gruppe vorgenommen hat. Er deckt darüber hinaus auch die engen Verbindungen der PMU mit unterschiedlichen vom russischen Staat eingesetzten irregulären Verbänden, Milizen und ethnisch basierten Gruppierungen sowie Sondereinheiten und Spezialtruppen der regulären Streitkräfte und des militärischen Geheimdienstes auf. Die Materie ist penibel recherchiert und die Beweisführung überzeugend.

https://jamestown.org/program/war-business-and-ideology-how-russian-private-military-contractors-pursue-moscows-interests/

https://jamestown.org/program/the-russian-states-use-of-irregular-forces-and-private-military-groups-from-ivan-the-terrible-to-the-soviet-period/

https://jamestown.org/program/from-volunteers-to-quasi-pmcs-retracing-the-footprints-of-russian-irregulars-in-the-yugoslav-wars-and-post-soviet-conflicts/

https://jamestown.org/program/unleashing-the-pmcs-and-irregulars-in-ukraine-crimea-and-donbas/

https://jamestown.org/program/foreign-mercenaries-irregulars-and-volunteers-non-russians-in-russias-wars/

https://jamestown.org/program/russian-pmcs-in-the-syrian-civil-war-from-slavonic-corps-to-wagner-group-and-beyond/

Published Online: 2020-11-27
Published in Print: 2020-11-25

© 2020 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

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