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Wettbewerb in der GKV: Kein Allheilmittel, aber wirksames Instrument

  • Doris Pfeiffer EMAIL logo
Veröffentlicht/Copyright: 9. Januar 2015

Einleitung

Wettbewerb ist ein fundamentales Element unserer marktwirtschaftlichen Ordnung und zugleich anerkannter Teil des gesellschaftlichen Wertesystems. Spätestens seit dem „Kompromiss von Lahnstein“ ist dieses positive Wettbewerbsverständnis auch in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verbreitet. Zugleich bilden die Phänomene der asymmetrischen Information, der eingeschränkten Fähigkeit zur rationalen Entscheidung durch Krankheit sowie gesellschaftliche Anforderungen an die Allokationsergebnisse im „Gesundheitsmarkt“ die Grenzen dieses Wettbewerbs. Wettbewerbliche Steuerung in der GKV kann daher nicht als Allheilmittel gelten, aber sehr wohl als wichtiges Instrument, um effizientere Faktoreinsätze und eine bessere Ergebnisqualität zu erzielen. Aus Sicht der GKV bieten sich für wettbewerbliche Öffnungen einige Handlungsfelder an, z.B. die Ausschreibung von planbaren Krankenhausleistungen.

Summary

Competition is a fundamental element of Germany's economic system while it is also part of the social value system. Since the so called “Kompromiss von Lahnstein“ this positive attitude towards competition is popular within the German statutory health insurance, too. However, competition in health care markets encounters some limiting phenomena of market failures, i.e. asymmetric incomplete information, limited capability for rational choice due to sickness as well as social requirements concerning the allocative results of health care markets. Therefore competition cannot be regarded as a universal panacea but very much as an important instrument to achieve more efficient factor inputs and better quality outputs. From the statutory health insurance's perspective there are some fields opening up for competition, e.g. a call for tenders on predictable hospital procedures.

Literaturverzeichnis

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Published Online: 2015-1-9
Published in Print: 2013-12-1

© 2015 by Walter de Gruyter Berlin/Boston

Artikel in diesem Heft

  1. Editorial
  2. Solidarität und Wettbewerb in einem einheitlichen Krankenversicherungssystem
  3. Wettbewerb als Steuerungsform im Gesundheitswesen
  4. Markt + Staat = Effizienz im Gesundheitswesen? Einige kritische Anmerkungen
  5. Integrierte Versorgungsverträge und Kassenwettbewerb
  6. Wettbewerb in der GKV: Kein Allheilmittel, aber wirksames Instrument
  7. Vergütungssysteme und Wettbewerb im Gesundheitssystem
  8. 20 Jahre RSA: der technische Kern der Wettbewerbsordnung in der GKV
  9. Value-based Competition: the Role of Outcome Measurement
  10. Lebensqualität als Wettbewerbsvorteil in der frühen Nutzenbewertung
  11. Ein Blick auf den Produktionsprozess: Mehr Effizienz durch neue Aufgabenverteilung im Gesundheitssystem? Beispiele aus der Physiotherapie
  12. Patientenzentrierung im Rahmen neuer Versorgungsmodelle und Wettbewerb – verträgt sich das?
  13. Coopetition: am Ergebnis orientierte Prozessplanung für die integrierte Versorgung
  14. Die vier durch das BMBF geförderten gesundheitsökonomischen Zentren
  15. Gesundheitsökonomisches Zentrum Berlin (Berlin HECOR)
  16. Gesundheitsökonomische Forschung in Hannover – das Center for Health Economics Research Hannover (CHERH)
  17. Competent in Competition and Health: Das gesundheitsökonomische Forschungszentrum CINCH
  18. Hamburg Center for Health Economics
  19. Soziale (Gesundheits-) Ökonomik
  20. Der präventive Imperativ und die Ökonomisierung des Sozialen
  21. Positionen zivilgesellschaftlicher Akteure und von Parteien zu Wettbewerb im Gesundheitswesen
  22. Ökonomisierung oder Kommerzialisierung der Gesundheitsversorgung
  23. Ethische Probleme wettbewerblicher Steuerung
  24. Weiterführende Literatur
  25. Related Links
  26. Bücher
  27. Tagungen
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