Einleitung
Im wettbewerblich ausgerichteten System der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland ist der 1994 eingeführte Risikostrukturausgleich zur Organisation der Wettbewerbsordnung zwischen den Krankenkassen zentral. Anreize zur Risikoselektion sollen vermieden und ein Interesse der Krankenkassen an Versorgung erzeugt werden. Die Empirie zeigt, dass sich die Morbiditätsorientierung des RSA bewährt hat. Es besteht allerdings weiter Handlungsbedarf zu seiner Optimierung, insbesondere müssen die Unterdeckungen für Ältere abgebaut und die Zuweisungen für Krankengeld neu ausgestaltet werden.
Summary
Social health insurance in Germany is organized as a competitive system. Thus, risk adjustment, which was introduced in 1994, plays a crucial role to achieve a level playing field. Incentives for risk adjustment should be avoided and an interested of sickness funds in managing care should be established. More recently health based risk adjustment replaced the former demographic risk adjustment model. Empirical analysis demonstrates the improvement by health based risk adjustment. Additional fine tuning is on the agenda. Underpayment for the elderly has to be reduced and risk adjustment with regard to sick pay has to be rearranged.
Literatur
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© 2015 by Walter de Gruyter Berlin/Boston
Artikel in diesem Heft
- Editorial
- Solidarität und Wettbewerb in einem einheitlichen Krankenversicherungssystem
- Wettbewerb als Steuerungsform im Gesundheitswesen
- Markt + Staat = Effizienz im Gesundheitswesen? Einige kritische Anmerkungen
- Integrierte Versorgungsverträge und Kassenwettbewerb
- Wettbewerb in der GKV: Kein Allheilmittel, aber wirksames Instrument
- Vergütungssysteme und Wettbewerb im Gesundheitssystem
- 20 Jahre RSA: der technische Kern der Wettbewerbsordnung in der GKV
- Value-based Competition: the Role of Outcome Measurement
- Lebensqualität als Wettbewerbsvorteil in der frühen Nutzenbewertung
- Ein Blick auf den Produktionsprozess: Mehr Effizienz durch neue Aufgabenverteilung im Gesundheitssystem? Beispiele aus der Physiotherapie
- Patientenzentrierung im Rahmen neuer Versorgungsmodelle und Wettbewerb – verträgt sich das?
- Coopetition: am Ergebnis orientierte Prozessplanung für die integrierte Versorgung
- Die vier durch das BMBF geförderten gesundheitsökonomischen Zentren
- Gesundheitsökonomisches Zentrum Berlin (Berlin HECOR)
- Gesundheitsökonomische Forschung in Hannover – das Center for Health Economics Research Hannover (CHERH)
- Competent in Competition and Health: Das gesundheitsökonomische Forschungszentrum CINCH
- Hamburg Center for Health Economics
- Soziale (Gesundheits-) Ökonomik
- Der präventive Imperativ und die Ökonomisierung des Sozialen
- Positionen zivilgesellschaftlicher Akteure und von Parteien zu Wettbewerb im Gesundheitswesen
- Ökonomisierung oder Kommerzialisierung der Gesundheitsversorgung
- Ethische Probleme wettbewerblicher Steuerung
- Weiterführende Literatur
- Related Links
- Bücher
- Tagungen
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- Editorial
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- Wettbewerb als Steuerungsform im Gesundheitswesen
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- Patientenzentrierung im Rahmen neuer Versorgungsmodelle und Wettbewerb – verträgt sich das?
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- Gesundheitsökonomische Forschung in Hannover – das Center for Health Economics Research Hannover (CHERH)
- Competent in Competition and Health: Das gesundheitsökonomische Forschungszentrum CINCH
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- Soziale (Gesundheits-) Ökonomik
- Der präventive Imperativ und die Ökonomisierung des Sozialen
- Positionen zivilgesellschaftlicher Akteure und von Parteien zu Wettbewerb im Gesundheitswesen
- Ökonomisierung oder Kommerzialisierung der Gesundheitsversorgung
- Ethische Probleme wettbewerblicher Steuerung
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