Editorial
Als Ende 2020 – mitten in der Corona Pandemie – die Redaktion erneut die Planung eines Schwerpunktheftes zum Thema „Pflege und Gesundheit“ beschlossen hatte, war das erste Brainstorming von der Wertschätzung geprägt, die allenthalben weltweit dem Engagement der Pflegenden entgegengebracht wurde und die der Bedeutung und Rolle der Pflegerinnen und Pfleger in der Bewältigung der Pandemie galt. Dass dieses Engagement allein keinesfalls ausreicht, darauf wurde anlässlich der WHO Jahrestagung Ende Mai dieses Jahres in Genf erneut hingewiesen. Mindestens 115.000 Pflegekräfte sind nach Schätzung der WHO bislang weltweit in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion ums Leben gekommen. Deshalb erschien es uns nach der ersten Ausgabe 2021 „Covid-19-Pandemie in der Public Health-Perspektive“ notwendig, in einem weiteren Heft Aspekte der Pandemie zu berücksichtigen.
Der Fokus der vorliegenden Ausgabe liegt auf den spannenden, aktuellen Entwicklungen und sich abzeichnenden Trends in der Pflege.
Das Redaktionsteam freut sich, Ihnen im Ergebnis ein breites Spektrum an Themen vorstellen zu können, die aus den klassischen Feldern pflegerischen Handelns kommen. Berichtet wird u.a. über die Digitalisierung von Pflegeprozessen und über den Umgang mit zu pflegenden Menschen in besonderen Lebenslagen, wie solche mit dementiellen Erkrankungen oder in der Langzeitversorgung. Erwähnenswert ist der gelungene Blick über die Grenze in die Niederlande, da insbesondere das Buurtzorg-Modell sehr vielversprechend erscheint. Der Ansatz zielt darauf ab, die häusliche Pflege dauerhaft erfolgreich und attraktiver zu gestalten und damit gleichzeitig einer Flucht aus der Pflegeversorgung entgegenzuwirken.
In diesem Kontext schließt sich die Qualifizierung der Pflegepersonen an. Mit dem Gesetz zur Reform der Pflegeberufe, das im Juli 2017 verkündet wurde, konnte der Grundstein für eine zukunftsfähige und qualitativ hochwertige Pflegeausbildung für die Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege gelegt werden. Der damit verbundenen Umsetzung, den An- und Herausforderungen auf hochschulischer Ebene, widmen sich mehrere Beiträge.
Mit den Texten zur Akademisierung und zur Etablierung primärqualifizierender Studiengänge im Bereich „Pflege“, schließt sich auch der Bogen zu unserem damaligen Schwerpunktheft „Pflege und Gesundheit“ aus dem Jahr 2008. Zu dieser Zeit wurde bereits über die Notwendigkeit der Qualifikation von Pflegepersonal, der Professionalisierung der Pflege, dem Ausbau der Möglichkeiten eines akademischen Studiums, der Integration der fachschulischen Berufsausbildung in das Hochschulstudium und der Etablierung von Masterstudiengängen mit einer Spezialisierung in den Richtungen Pflegewissenschaft, Pflegemanagement und Pflegepädagogik berichtet. Die Bundesländer und Hochschulen haben inzwischen reagiert und seitdem eine Vielzahl an entsprechenden Studienangeboten geschaffen. Die Datenbank ELIAS der Stiftung Akkreditierungsrat weist aktuell 109 akkreditierte Bachelorstudiengänge und 27 Masterstudiengänge im Bereich „Pflege“ auf.
Wir bedanken uns bei den Autorinnen und Autoren dieses Heftes und wünschen unseren Leserinnen und Lesern eine interessante Lektüre.
Die Redaktion
©2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Articles in the same Issue
- Frontmatter
- Editorial
- Herausforderungen in der Langzeitpflege
- Mit besserer Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zu mehr regionaler Resilienz
- Präventionspotenziale bei älteren pflegebedürftigen Menschen im häuslichen Setting
- Situation der hochschulischen Pflegeausbildung in Deutschland
- Prävention von Gewalt in der Pflege: das Projekt PEKo
- Perspektiven eines traditionellen Berufsbilds – zwei Szenarien für die Pflege
- Community Child Health Nursing: Ein Konzept für Deutschland?
- Interprofessionalität lehren, lernen und leben
- Konturen einer Berufsfelddidaktik Gesundheit und Pflege
- Eindämmungsstrategien der COVID-19-Pandemie in Alten- & Pflegeheimen: Die Situation in Bayern
- Pflege-Apps: Digitale Unterstützung für Pflegebedürftige und Pflegende
- Buurtzorg (Nachbarschaftshilfe) – die niederländische Alternative?
- Die Würde der Pflegenden
- Pflegefachassistenz – ein empirisch fundiertes Kompetenzprofil
- Herausforderungen der Pflegesituation in Pandemiezeiten
- Akkreditierung primärqualifizierender Pflegestudiengänge
- Der Pflegeberuf und die Corona-Krise in arbeitsrechtlicher Hinsicht
- Herausforderungen der Digitalisierung in der Pflege
- Versorgungsbedarfe, Ressourcen und Potenziale älterer Menschen im Quartier in Bremen
- Quo Vadis Praxisanleitung?! Zum Stand der Praxisanleitendenqualifizierung in Pflege und Rettungsdienst
- Palliative Care für Personen mit Demenz
- Advanced Practice Nursing zur Gesundheitsförderung und Prävention
- Partizipation von Pflegefachpersonen in Technikauswahl und -einführung
- Public Health Infos
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- Frontmatter
- Editorial
- Herausforderungen in der Langzeitpflege
- Mit besserer Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zu mehr regionaler Resilienz
- Präventionspotenziale bei älteren pflegebedürftigen Menschen im häuslichen Setting
- Situation der hochschulischen Pflegeausbildung in Deutschland
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- Community Child Health Nursing: Ein Konzept für Deutschland?
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- Konturen einer Berufsfelddidaktik Gesundheit und Pflege
- Eindämmungsstrategien der COVID-19-Pandemie in Alten- & Pflegeheimen: Die Situation in Bayern
- Pflege-Apps: Digitale Unterstützung für Pflegebedürftige und Pflegende
- Buurtzorg (Nachbarschaftshilfe) – die niederländische Alternative?
- Die Würde der Pflegenden
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- Herausforderungen der Pflegesituation in Pandemiezeiten
- Akkreditierung primärqualifizierender Pflegestudiengänge
- Der Pflegeberuf und die Corona-Krise in arbeitsrechtlicher Hinsicht
- Herausforderungen der Digitalisierung in der Pflege
- Versorgungsbedarfe, Ressourcen und Potenziale älterer Menschen im Quartier in Bremen
- Quo Vadis Praxisanleitung?! Zum Stand der Praxisanleitendenqualifizierung in Pflege und Rettungsdienst
- Palliative Care für Personen mit Demenz
- Advanced Practice Nursing zur Gesundheitsförderung und Prävention
- Partizipation von Pflegefachpersonen in Technikauswahl und -einführung
- Public Health Infos