Public Health Infos
„Tagungen“
Hinweis: Aufgrund der Coronavirus-Pandemie können Veranstaltungen ggf. abgesagt werden. Bitte informieren Sie sich auf den jeweiligen Webseiten der Veranstaltungen, ob diese wie geplant stattfinden.
35. Freiburger Symposium „Arbeitsmedizin im Gesundheitsdienst“
15.-17.09.2021
Freiburg im Breisgau (Bürgerhaus im Seepark)
Veranstalter: Freiburger Forschungsstelle Arbeits- und Sozialmedizin (FFAS)
Neben Plenarvorträgen zu interdisziplinären Fragestellungen werden in Seminaren und im BGW-Frageforum zahlreiche Belastungen der Gesundheitsberufe thematisiert. Zu infektiologischen, physikalischen, chemischen und psychosozialen Gefährdungen werden innovative Lösungen im Rahmen von Arbeitsmedizin und Arbeitsschutz aufgezeigt. Das von der Landesärztekammer zertifizierte Fach-Symposium wird jährlich von rund 250 Betriebsärztinnen und -ärzten sowie Sicherheitsfachkräften aus Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen, Vertreterinnen und Vertretern der Unfallversicherungen sowie interessierten Fachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern besucht. Nähere Informationen, Online-Anmeldung und Bestellmöglichkeiten für alle Tagungsbände finden Sie auf der Webseite https://www.ffas.de/symposium/.
20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung
„Versorgungskontext verstehen – Praxistransfer befördern“
06.-08.10.2021
Berlin, digital
Veranstalter: Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e.V. (DNVF)
Unter dem Motto „Versorgungskontext verstehen – Praxistransfer befördern“ wird auf der digitalen Jubiläumsveranstaltung diskutiert, wie ein Transfer von Versorgungsinnovationen in die Praxis gelingen kann. Eine Kernthese des Kongresses ist, dass Versorgungsgestaltung und -transfer ohne ein vertieftes Verständnis des komplexen Versorgungskontexts nicht erfolgreich gelingen kann. Davon ausgehend stehen zwei Leitfragen im Zentrum: Wie können wir Versorgungskontexte besser verstehen? Und: Was folgt aus dem besseren Verständnis für die innovative Gestaltung der Versorgung und für den Transfer von Innovationen in die Praxis? Informationen zum Programm und zur Registrierung sind auf der Seite www.dkvf.de zusammengefasst.
8th International Society for Physical Activity and Health (ISPAH) Congress
12.-14.10.2021
virtueller Kongress
Veranstalter: International Society for Physical Activity and Health (ISPAH)
Der ISPAH-Kongress ist ein weltweites Forum für körperliche Aktivität und öffentliche Gesundheit. In diesem Jahr wird der Kongress in Vancouver und digital unter dem Motto „Der ganzheitliche Ansatz für Gesundheit und Wellness durch körperliche Aktivität: Körper, Geist und Seele stattfinden“. Ein Hauptziel ist es, Wissen über die Vorteile körperlicher Aktivität für eine optimale Gesundheit und für ein optimales Wohlbefinden über alle Lebensphasen hinweg zu erweitern. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung des Verständnisses der globalen Gesundheitsunterschiede. Der Kongress ermöglicht eine breite Beteiligung von Delegierten aus der ganzen Welt, da die virtuellen Sitzungen in verschiedenen Zeitzonen abgehalten werden. Alle Sitzungen werden aufgezeichnet, damit registrierte Teilnehmer sie zu einem späteren Zeitpunkt nutzen können. Zum Programm und der Organisation finden Sie aktuelle Informationen auf der Seite www.ispah.org/congress-history/vancouver-2021/.
World Health Summit 2021
24.-26.10.2021
Berlin & virtuelle Veranstaltung
Veranstalter: WHS Foundation GmbH c/o Charité Universitätsmedizin Berlin
Auf dem Weltgesundheitsgipfel diskutieren Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft Fragen der globalen Gesundheitsversorgung. Veranstaltet wird der Kongress von der M8 Alliance of Academic Health Centres, Universities and National Academies, ein Zusammenschluss von wissenschaftlichen Institutionen aus 18 Ländern, der nach dem Vorbild der politischen G8 unter Führung der Charité – Universitätsmedizin Berlin gegründet wurde. Weitere Informationen zum Kongress sind auf der Seite www.worldhealthsummit.org/ zusammengestellt. Eine Liste der Sponsoren finden Sie auf der Unterseite: https://www.worldhealthsummit.org/partner/sponsoring-partners.html.
14th European Public Health Conference
„Public health futures in a changing world“
10.-12.11.2021
virtuelle Veranstaltung
Veranstalter: European Public Health Association (EUPHA), European Public Health Conference (EPH)
Die nächste EPH-Konferenz für 2021 wird von der EUPHA und der EPH-Konferenz organisiert. Sie steht unter dem Motto „Zukunft der öffentlichen Gesundheit in einer sich verändernden Welt“ und findet vom 10. bis 12. November 2021 als virtuelle Veranstaltung statt. Informationen zur Anmeldung und zu den Themen der Veranstaltung sind auf der Webseite https://ephconference.eu/ zusammengestellt.
Tandem-Veranstaltung:
Beide Veranstaltungen können auch unabhängig voneinander besucht werden.
5. Hamburger Symposium zur regionalen Gesundheitsversorgung „Gesundheit und Versorgung der Zukunft - wie sind Stadt und Land aufgestellt?“
17.11.2021
Veranstalter: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP)
Urbanisierung, demografischer Wandel oder soziale Ungleichheit sind nur eine Auswahl von Faktoren, die die Krankheitslast in Zukunft beeinflussen werden. Diesen Veränderungen wird auch die Gesundheitsversorgung begegnen müssen. Städtische und ländliche Räume stehen dabei vor unterschiedlichen Herausforderungen. Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter www.hamburg-symposium.com.
7. Konferenz Stadt der Zukunft – Gesunde, nachhaltige Metropolen: „Gesundheit und nachhaltige Stadtentwicklung im Spannungsfeld: Analysen, Initiativen & Planungspraxis“
18.11.2021
Hamburg
Veranstalter: Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften und Hafen City Universität Hamburg. Gefördert durch die Fritz und Hildegard Berg-Stiftung im Dt. Stiftungszentrum
Gesundheit und Nachhaltigkeit sind eng verbunden in Sektoren wie Wohnen, Verkehr und Stadtgrün sowie den entsprechenden Planungsprozessen. Mit diesen Themen befassen sich auch lokale Initiativen und Projekte. Können diese verschiedenen „Kulturen“ voneinander lernen oder sich herausfordern, und wenn ja: auf welche Weise? Weitere Informationen unter www.stadt-und-gesundheit.de.
4. Community Health Konferenz – HSG Bochum
26. November 2021
Bochum, voraussichtlich in einem digitalen oder hybriden Veranstaltungsformat
Veranstalter: HSG Bochum - Hochschule für Gesundheit
Mit der Zielsetzung den inter- und transdisziplinären Austausch zu vertiefen und Perspektiven zu erweitern, befasst sich die Konferenz mit innovativen Ansätzen von Community Health. Themen des Kongresses sind innovative Entwicklungsfelder der Gesundheitsversorgung, -förderung und Prävention in diversen und betrieblichen Lebenswelten, sowie Stadtgesundheit bzw. Urban Health oder auch methodische Ansätze in der Community Health Forschung. Des Weiteren werden Beiträge zu Community Health-bezogenen Perspektiven und Erfahrungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sowie deren Auswirkungen und Veränderungen im Zusammenhang mit Prozessen der Digitalisierung erwartet. Informationen zur Konferenz werden unter www.hs-gesundheit.de/chkbochum bereitgestellt.
„Related Links“
Das Bundesgesundheitsministerium arbeitet an Verbesserungen für Pflegebedürftige, pflegende Angehörige und Pflegepersonal. Die Webseite www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege.html gibt einen Überblick, welche Maßnahmen bereits angestoßen wurden und welche noch folgen. Zu den Themen gehören u.a. die Konzertierte Aktion Pflege, je ein Online Ratgeber Pflege und Demenz, und ein Pflegeleistungshelfer, der Betroffenen zeigt, welche Leistungen in Anspruch genommen werden können, wie Pflegeleistungen beantragt werden und wo man sich gezielt weiter informieren kann. Des Weiteren verlinkt die Webseite zum Pflegenetzwerk Deutschland und bietet einen Informationsbereich zu Zahlen und Fakten der Pflegeversicherung, ihren Leistungen, ihren Versicherten und die Entwicklung ihrer Finanzen seit 1995.
Der Bevollmächtigte der Bundesregierung für Pflege tritt für die Interessen der Pflegebedürftigen im politischen Raum ein. Er übt sein Amt unabhängig aus. Ihm stehen dazu ein multiprofessionelles Team und der Zugang zu den Erfahrungen der zu Pflegenden, der An- und Zugehörigen sowie der in der Pflege Tätigen zur Verfügung. Die Webseite www.pflegebevollmaechtigter.de informiert über Amt und Person, über die Themen Selbstbewusste Pflegebedürftige, Attraktive Pflegeberufe, Moderne Versorgungsstrukturen und Bewohnervertretungen. In einem Unterbereich befindet sich ein Serviceteil mit Informationen und Downloads. Die Bereiche Aktuelles, Veranstaltungen und Presse schließen das Internetangebot ab.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Die Internetseite www.dbfk.de stellt den Verband, die vier Regionalverbände und seine Themen vor. Außerdem gibt es ein breites Serviceangebot: Veröffentlichungen wie die Mitgliederzeitschrift, Newsletter und Downloads, sowie ein Portal für Bildungsangebote, Expert:innengruppen zu unterschiedlichen Pflegethemen und einen Pressebereich.
Die Lenkungsgruppe Junge Pflege ist das nationale Gremium im DBfK, das sich für die Bedürfnisse und Ideen junger Pflegender einsetzt und diese vertritt. Junge Pflegende (Verbandsmitglieder 30 Jahre und jünger) sind nicht nur Auszubildende zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau, sondern auch Studierende in pflegebezogenen Studiengängen und beruflich Pflegende nach dem Examen. Informationen speziell für Junge Pflege sind auf der Webseite www.junge-pflege.de zusammengestellt.
Ambulante Pflege wird auch als häusliche Pflegehilfe bezeichnet. Sie wird in der Regel durch Mitarbeiter:innen von Sozialstationen oder eines anderen ambulanten Pflegedienstes erbracht. Zum Leistungsangebot der häuslichen Pflegehilfe gehören neben der pflegerischen Versorgung auch Maßnahmen der häuslichen Krankenpflege, Hilfen bei der Haushaltsführung und pflegerische Betreuungsmaßnahmen. Ambulante Pflegedienste werden zum Beispiel von Kirchen, Wohlfahrtsverbänden wie die Caritas oder von privaten Unternehmen betrieben. Die Internetseite der Caritas www.caritas.de/glossare/ambulante-pflege hält ein Informationsangebot bereit über die Unterstützung für ein Leben zu Hause, die Grundleistungen der Pflegeversicherung und weitere Fragen zum Thema Pflege.
Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum für alle Akteure: innen in der sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts in Deutschland. Das Arbeitsfeld umfasst die Kinder-, Jugend-, und Familienpolitik, die Grundsicherungssysteme, die Altenhilfe, die Pflege und Rehabilitation, das Bürgerschaftliche Engagement, die Planung und Steuerung der sozialen Arbeit und der sozialen Dienste, sowie die internationale und europäische Sozialpolitik und das Sozialrecht. Die Webseite www.deutscher-verein.de informiert über aktuelle soziale Entwicklungen, Publikationen, Fachveranstaltungen und Gutachten zum gesamten Themenspektrum.
Der Berliner Pflegestammtisch ist eine Kooperation von Pflegenden und weiteren Gesundheitsberufler:innen; die sich für eine politische, gesellschaftliche und kulturelle Veränderung im Gesundheitswesen einsetzen. Die Webseite www.digitalwalkofcare.org stellt den Pflegestammtisch, seine Forderungen und Unterstützer vor.
Der Berliner Pflegestammtisch veröffentlicht auf YouTube (www.youtube.com/watch?v=94C-6FsFcfc) den Kurzfilm, „Fiktion oder Realität? Pflege 2030“, der 2018 mit der Hilfe von Gesundheits- und (Kinder)Krankenpfleger:innen und in Zusammenarbeit mit dem Verein PflegeKultur Ankurbeln und der Kreativwerkstatt der DRK Kliniken Berlin entstanden ist. Der Film beschäftigt sich einerseits mit dem Thema Zukunft: Wie wird Pflege im Jahr 2030 aussehen? Es wird eine eigene Vorstellung einer Utopie und einer Dystopie geschaffen, die sich wie in einem Traum miteinander zu vermischen scheinen. Andererseits soll die Zukunft gestaltet werden: Der Pflegestammtisch ist offen für Kritik, Anmerkungen, Teilen und Verbreiten des Films, um die Diskussion auf das Thema „Menschenwürdige Pflege in der Zukunft“ zu richten, Gedankenanstöße zu setzen und Menschen zu ermutigen eigene Projekte ins Leben zu rufen, um die Pflegekultur in Deutschland und weltweit weiter anzukurbeln.
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) veröffentlicht auf ihrer Webseite www.hrk.de ihre Entschließung vom 14.11.2017 zu primärqualifizierenden Studiengängen in Pflege, Therapie und Hebammenwissenschaften. Die HRK schließt sich der Empfehlung des Wissenschaftsrats an, dass ein für das Gesundheitssystem relevanter Teil der in den Gesundheitsfachberufen Tätigen eine akademische Primärqualifizierung an den Hochschulen erhält. Eine Akademisierung in den Gesundheitsfachberufen ist Folge eines qualitativ veränderten, anspruchsvolleren Versorgungsbedarfs und einer komplexer werdenden Versorgungsstruktur. Die Positionen und Beschlüsse der HRK können mit Hilfe einer Suchfunktion nach Jahren oder Themengebiet sortiert und gefunden werden. Die Entschließung befindet sich unter https://www.hrk.de/positionen/beschluss/detail/primaerqualifizierende-studiengaenge-in-pflege-therapie-und-hebammenwissenschaften/.
„Weiterführende Literatur“
Weidner F, Tucman D, Jacobs P. Studienbericht Gewalt in der Pflege. Erfahrungen und Einschätzungen von Pflegefachpersonen und Schülern der Pflegeberufe. Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP), Köln, 2017.
Kojer M. Brauchen demenzkranke alte Menschen Palliative Care? In: Heller A & Kittelberger F (Hg.): Hospizkompetenz und Palliative Care im Alter. Eine Einführung. Freiburg im Breisgau: Lambertus; 2010. S. 145–60.
Igl, G. Gesetz über die Pflegeberufe (Pflegeberufegesetz – PflBG) Pflegeberufe – Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (PflAPrV), Pflegeberufe- Ausbildungsfinanzierungsordnung (PflAFinV). Praxiskommentar. Heidelberg: medhochzwei, 2019.
Schneekloth U, Geiss S, Pupeter M. Studie zur Wirkung des Pflege- Neuausrichtungs-Gesetzes (PNG) und des ersten Pflegestärkungsgesetzes (PSG I): Abschlussbericht. München: TNS Infratest Sozialforschung, 2017.
Franke A, Reichert M. Zwischen Beruf und Pflege: Konflikt oder Chance?: Ein europäischer Vergleich. Analyse der internationalen Forschungsliteratur. Dortmund: Technische Universität Dortmund, 2011.
Burgi M, Igl G. Rechtliche Voraussetzungen und Möglichkeiten der Etablierung von Community Health Nursing (CHN) in Deutschland. Baden-Baden: Nomos, 2021.
Power C, Kuh D. Life course development of unequal health. In: Johannes Siegrist und Michael.
Igl, G. (2008): Weitere öffentlich-rechtliche Regulierung der Pflegeberufe und ihrer Tätigkeit - Voraussetzungen und Anforderungen, Hrsg. Deutscher Pflegerat, UrbanVogel, München, S. 115 ff.
Friese M. Berufliche und akademische Ausbildung für Care Berufe. Überblick und fachübergreifende Perspektiven der Professionalisierung. In: Friese M, Hrsg. Reformprojekt Care Work – Professionalisierung der beruflichen und akademischen Ausbildung. Bielefeld. wbv, 2018: 18–44.
Ertl-Schmuck R, Walter A. Pflegedidaktik als Disziplin – Gegenstand und Kommunikationszusammenhänge. In: Kaiser F, Götzl, M, Hrsg. Historische Berufsbildungsforschung – Perspektiven auf Wissenschaftsgenese und -dynamik. Detmold. Eusl, 2020: 113–29.
Fichtmüller F, Walter A. Pflegen lernen – empirische Begriffs- und Theoriebildung zum Wirkgefüge von Lernen und Lehren beruflichen Pflegehandelns. Göttingen: V&R unipress, 2007.
Bartholomyzik S. Zur Entwicklung der Pflegewissenschaft in Deutschland – eine schwere Geburt. Beltz Juventa. Pflege & Gesellschaft 2017;22:101–8.
Neumann-Ponesch S, Höller A. Gefühlsarbeit in Pflege und Betreuung. Sichtbarkeit und Bewertung gelungener Beziehungsarbeit. Wien: Springer-Verlag, 2011.
Guzik A. Essentials for Occupational Health Nursing. Aimes: Wiley-Blackwell, 2013.
Sellemann B. Pflegeüberleitung als digitaler Prozess. In: Meißner A, Kunze C, editors. Neue Technologien in der Pflege, Stuttgart: Kohlhammer Verlag; 2020:131–45.
Janda C. Pflegerecht. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 2019.
Besche A, Vieweg K. Die Pflegeversicherung. Textausgabe mit ausführlicher Begründung. Köln: Bundesanzeiger Verlag, 2017.
Keil M. Wohnen und Ambulantisierung in der Altenhilfe. Eine kritische Betrachtung im Spiegel des (bayrischen) Heimrechts. Frankfurt am Main: Mabuse-Verlag, 2016.
Gisinger C. Pflegeroboter aus Sicht der Geriatrie. In: Bendel O, Hrsg. Pflegeroboter. Wiesbaden. Springer Gabler, 2018:113–25.
Früh M, Gasser A. Erfahrungen aus dem Einsatz von Pflegerobotern für Menschen im Alter. In: Bendel O, Hrsg. Pflegeroboter. Wiesbaden. Springer Gabler, 2018:37–63.
Jacobs K, Kuhlmey A, Greß S, Klauber J, Schwinger A, Hrsg. Pflege-Report 2016. „Die Pflegenden im Fokus“. Stuttgart. Schattauer Verlag, 2016.
Jacobs K, Kuhlmey A, Greß S, Klauber J, Schwinger A, Hrsg. Pflege-Report 2019. „Mehr Personal in der Langzeitpflege - aber woher?“. Berlin/Heidelberg. Springer, 2019.
Jacobs K, Kuhlmey A, Greß S, Klauber J, Schwinger A, Hrsg. Pflege-Report 2020. Neuausrichtung von Versorgung und Finanzierung. Berlin/Heidelberg. Springer, 2020.
Albrecht, B. Rettet die Pflege. Stern, 3, S. 48–56 und Beilage „Aktion Pflege-Petition“, 2021.
Aiken LH, Sloane D, Griffiths P, Rafferty AM, Bruyneel L, McHugh M, et al. RN4CAST Consortium. Nursing skill mix in European hospitals: cross-sectional study of the association with mortality, patient ratings and quality of care. Bmf Qual Saf 2017;26:559–68.
Barmer. Ausweitung der Pflegepersonaluntergrenzen ab 2021, 2020.
Böhmer N. „Euren Applaus könnt ihr euch sonst wohin stecken“. Pflegenotstand, Materialmangel, Zeitnot – was alles in unserem Gesundheitssystem schiefläuft. Hamburg: HarperCollins, 2020.
DBfK – Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe. WHO ruft 2020 als „Internationales Jahr der Pflegenden und Hebammen“ aus, 2019. Pressemitteilung vom 27.05.2019. https://www.dbfk.de/de/presse/meldungen/2019/who-internationales-jahr.php (31.01.2021).
Deutscher Bundestag. Petition 117906. Gesundheitsreform für eine bessere Pflege zum Schutz der Pflegebedürftigen, 2021. vom 11.11.2020. https://epetitionen.bundestag.de/ petitionen/_2020/_11/_11/Petition_117906.nc.html (02.02.2021).
DKG – Deutsche Krankenhausgesellschaft. Corona-Prämie für Pflegekräfte im Krankenhaus kommt. Gemeinsame Pressemitteilung mit dem GKV-Spitzenverband, 2020. vom 03.03.2020. https://www.dkgev.de/dkg/presse/details/corona-praemie-fuer-pflegekraefte-im-krankenhaus-kommt/ (01.02.2021).
ICN – International Council of Nurses. ICN-Ethikkodex für Pflegende, 2012. https://www.wege-zur-pflege.de/fileadmin/daten/Pflege_Charta/Schulungsmaterial/Modul_5/Weiterfu%CC%88hrende_Materialien/M5-ICN-Ethikkodex-DBfK.pdf (02.02.2021).
PflegeKultur Ankurbeln e. V. (o. J.). Walk of Care. Pflege macht sich stark. Unsere Forderungen. https://digitalwalkofcare.org/walk-of-care-startseite/unsere-forderungen (02.02.2021).
Maier C. Nurses in advanced roles in primary care: policy levers for implementation. OECD Publishing, Paris, 2017. http://doi.org/10.1787/a8756593-en.
Rothgang H, Müller H, Preuß B. Barmer Pflegereport 2020. Belastungen der Pflegekräfte und ihre Folgen. Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung. Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse – Band 26. Zweiband: Berlin, 2020.
Publikationsempfehlungen junger Pflegender
Böhler F, Kubsova J. I’am a Nurse. Warum ich meinen Beruf als Krankenschwester liebe – trotz alledem. München: Heyne, 2020.
Böhmer N. „Euren Applaus könnt ihr euch sonst wohin stecken“. Pflegenotstand, Materialmangel, Zeitnot – was alles in unserem Gesundheitssystem schiefläuft. Hamburg: HarperCollins, 2020.
Jorde A. Kranke Pflege. Gemeinsam aus dem Notstand. München: Tropen, 2019.
Pé S. Wir dürfen alte Menschen nicht allein lassen! Wie wir den Pflegenotstand beenden. Hamburg: Rowohlt, 2020.
Steidl M, Marcher F. Weil es ohne uns nicht geht. Akutes aus der Notaufnahme. Ein Krankpfleger erzählt. Hamburg: Eden Books, 2020.
„Bücher“
Jacob Spallek und Hajo Zeeb (Hrsg.). Handbuch Migration und Gesundheit – Grundlagen, Perspektiven und Strategien. 496 S. Hogrefe AG, 2021. ISBN: 978-3-456-85995-8; 59,95 €
Menschen mit Migrationshintergrund weisen andere Gesundheitsrisiken, soziale Benachteiligung oder ein anderes Verständnis von Gesundheit auf und unterscheiden sich teilweise in ihren gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen und in ihrer Inanspruchnahme von Personen ohne Migrationshintergrund. Sechs gut strukturierte Buchteile widmen sich diesen vielschichtigen Themen aus unterschiedlichen Perspektiven, stellen aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen dar und regen zum Nachdenken an. Das Kapitel Phänomen Migration – Politik und Geschichte setzt sich kritisch mit den verwendeten Begrifflichkeiten auseinander, stellt die Geschichte der Migration dar und widmet sich dem Aspekt der Kommunikation in Behandlungssituationen. Der zweite Buchteil Forschung und Theorien beschäftigt sich mit epidemiologischen Erklärungszusammenhängen sowie mit methodischen Grundlagen und methodischem Vorgehen bzgl. Studiendesigns. In der Arbeitswelt wird auf die rehabilitative Versorgung von Migrantinnen und Migranten sowie auf die Integration und Belastung von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften mit Migrationshintergrund eingegangen. Der vierte Buchteil widmet sich der Versorgung und Praxis mit Fokus auf dortige Sprachbarrieren, die Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund in der Pflege und im psychosozialen Kontext sowie auf Aspekte eines diversitätssensiblen Gesundheitsmonitorings. Themen und Gruppen der Migration berücksichtigen den diversitätssensiblen Umgang mit Suchterkrankungen, die psychische Gesundheit von Migrantinnen und Migranten, die Bedeutung des Geschlechts, gesundheitliche Dimensionen von Rassismus und Diskriminierung sowie gesundheitliche Aspekte hinsichtlich (minderjährigen) Flüchtlingen. Der sechste Buchteil rückt die Wichtigkeit des Empowerments und der Partizipation sowie kultursensible Ansätze bei (lebensweltorientierten) Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung in den Fokus. Die Buchteile beginnen jeweils – für den Lesenden hilfreich – mit einer Einführung zum jeweiligen Themenschwerpunkt. Bei der Erstellung des Buches fand ein bemerkenswerter partizipativer Austausch zwischen den Herausgebern sowie Ko-Editorinnen und Ko-Editoren mit eigenem Migrationshintergrund statt. Ein Sachwortverzeichnis erleichtert das Finden von Aspekten in den verschiedenen Kapiteln. Möchte man sich über das Thema Migration und Gesundheit informieren, bietet dieses Buch aus verschiedenen Perspektiven Praktikerinnen und Praktikern, Forschenden, Lernenden und Lehrenden aus Bereichen mit Gesundheitsbezug einen aktuellen und umfangreichen Überblick über dies wichtige Public Health-Thema. Es hat jedoch auch den Anspruch, neue Fragen aufzuwerfen, denen es sich zukünftig zu widmen gilt.
Hennig Schmidt-Semisch und Friedlich Schorb /Hrsg. (2021): Public Health: Disziplin – Praxis – Politik. Springer VS: Sozialwissenschaftliche Gesundheitsforschung. Wiesbaden. 540 Seiten. ISBN-978-3-658-30376-1. 44,99 €
War es an der Zeit eine Art Grundlagenbuch zur „Multi,- Inter- und Transdisziplin von Public Health“ zu veröffentlichen - wie die beiden Herausgeber in der Einleitung Public Health bezeichnen - ist zunächst nicht so einfach zu beantworten. Denn zahlreiche Standardwerke, die immer wieder aktuelle Auflagen erhalten, stehen seit drei Jahrzehnten in den Bibliotheken und Regalen zahlreicher Wissenschaftler und Praktiker, jedoch keines von Bremer Gesundheitswissenschaftlern, die die Erfolgsgeschichte von Public Health dokumentieren möchten. Den in der Szene bekannten Autor*innen dieses Werks liegt insbesondere der politische und auch praktische Zugang von Public Health am Herzen, wenn sie im Rahmen der insgesamt 29 Beiträgen typische Fragen zu den inhaltlichen Schwerpunkten von Public Health ins Visier nehmen: wie z.B. ihre umfangreichen disziplinären Zugänge (z.B. aus Soziologie, Ökonomie, Pflege- und Therapiewissenschaften), wie Impulse zu Präventions- und Gesundheitsförderungsaspekten (z.B. Präventionsdilemma), oder die oft diskutierte Betrachtung der Professionsthematik. Auffällig ist, dass etliche Inhalte vom Grundtenor her bereits zigmal verfasst, nur hiermit auf den aktuellen Stand in Pandemiezeiten für ihre Leserschaft gebracht worden sind. Von daher, ja, liebe Gesundheitswissenschaftler*innen, schaffen Sie sich dieses Buch an, lesen Sie es kritisch, setzen Sie es im Rahmen der heterogenen Aufgabengebiete ein und machen Sie damit Public Health noch bekannter und in vielen Diskussionen selbstverständlicher.
Buttner, Peter (Hrsg.) im Auftrag des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. (1/2021): Digitalisierung in der Pflege: mehr als Robben und Roboter. Archiv für Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit. Lambertus Verlag: Freiburg. 80 Seiten. 42,70 € (für Nichtmitglieder)
Vierteljährlich erscheint zur Förderung von Sozial-, Jugend- und Gesundheitshilfe ein dünnes DinA5 Heftchen mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen. Die erste Ausgabe 2021 widmet sich mit neun Beiträgen dem zentralen Bereich der Digitalisierung in der Pflege und dem daraus folgenden Entwicklungsbedarf. Die Autoren/innen greifen jenseits der typischen Debatte um Zukunftstechnologien wie Robotik und Künstliche Intelligenz in der Pflege, unterschiedliche Perspektiven auf. Dabei wird ein übergreifender Blick auf aktuelle, wissenschaftliche Studien und künftige Handlungsansätze geboten. Die Berücksichtigung technologischer Settings wie Assistenzsysteme, Telemedizin oder auch Online-Beratungen werden ebenso diskutiert, wie politische Strategien und die Sichtweisen von Betroffenen und Fachkräften. Wie im Vorwort formuliert, wird beim Thema Digitalisierung deutlich, dass dieses Querschnittsthema alle Aspekte der Pflege berührt und zukünftig noch stärker prägen wird.
Johanne Pundt und Michael Rosentreter / Hrsg. (2021): Pflege dynamisch vorwärtsgerichtet – Aktuelle Tendenzen. APOLLON University Press, Bremen. 420 Seiten; ISBN-978-3-943001-56-3; 54,90 €
Vor allem aufgrund der besonderen Belastungen in der Pandemie wird seit über einem Jahr intensiv über die spezielle Situation der größten Berufsgruppe im Gesundheitswesen, die zudem die größte Kontaktdichte und -intensität zum Patienten aufweist, diskutiert: egal, ob es dabei um die zu verbessernden Arbeitsbedingungen, die auffälligen Qualifizierungsprobleme oder die kritische Einkommensfrage geht. Die Offenlegung dieser vielfältigen Themen haben sich die beiden Herausgeber*innen auf die Fahne geschrieben und deshalb ist es ihnen hoch anzurechnen, dass sie ihre „Finger in die Wunde“ legen und versuchen, Lehren aus der Krise für diese Zielgruppe zu ziehen.
Im Ergebnis sind 17 aktuelle Beiträge in vier großen Kapiteln entstanden, die sich neben konzeptionellen und theoretischen Zugängen (wie z.B. Fragen von der Bedeutung der Pflegetheorie für Praxis und Gesundheitspolitik), mit Themen zur pflegerischen Versorgung beschäftigen (z.B. neue Verfahren der Qualitätsbeurteilung, zur Gruppe der pflegenden Angehörigen, oder der zu Palliative Care), unterschiedliche Beispiele pflegereicher Interventionen beleuchten (z.B. Digitalisierungsthemen oder Buurtzorg (R)), sowie Impulse für perspektivische Entwicklungen aufzeigen (z.B. Aktivitäten „Junger Pflegender“, Struktur- und Finanzreform der Pflegeversicherung). Die Autor*innen sind in der Pflegeszene zumeist gut bekannt und ausgewiesen. Eingeleitet wird der Themenband durch zwei Vorworte. Stefan Görres und Andreas Westerfellhaus (Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung) weisen in ihren Texten einen Pfad, ordnen die Beiträge ein und verweisen gleichzeitig auf die Notwendigkeit der Beschäftigung im Rahmen von Wissenschaft und Forschung in diesem systemrelevanten Dienstleistungsbereich.
Ein umfängliches und informatives Autor*innen- und Sachwortwortverzeichnis erhöht die Freude und den Erkenntnisgewinn im Umgang mit den Inhalten dieses Buches, das sicherlich viele Leser finden wird.
„Forschung“
Pflegekräfte zurückgewinnen: Studie sieht großes Potenzial unter Ausgestiegenen und Teilzeit-Pflegekräften
Die Arbeitnehmerkammer Bremen und das SOCIUM-Forschungszentrum der Universität Bremen haben mehr als 1.000 ausgestiegene und in Teilzeit arbeitende Pflegekräfte befragt, unter welchen Bedingungen sie sich vorstellen können, wieder in der Pflege zu arbeiten bzw. ihre Stundenzahl zu erhöhen. Die Ergebnisse zeigen: Die Bereitschaft ist groß, in Bremen bestünde ein Potenzial von bis zu 1.500 Vollkräften, bundesweit von bis zu 170.000 Vollkräften, allein unter den Teilzeit-Beschäftigten. Um Pflegekräfte zum Wiedereinstieg oder zur Stundenerhöhung zu motivieren, müssen sich die Arbeitsbedingungen jedoch grundlegend verändern. Dazu gehören ein wertschätzender Umgang von Vorgesetzten, eine bedarfsorientierte Personalbemessung und eine höhere Bezahlung.
Die Ergebnisse der Studie sind in der Kurz- und Langversion verfügbar unter
[Alternativ: Die Kurz- und Langversion der Studie sind auf den Seiten der Arbeitnehmerkammer im Bereich „Wir in der Pflege“ zu finden.]
Die Veränderungsbedarfe und die entsprechenden Handlungsansätze werden nun in einer Reihe von Ideenworkshops diskutiert. Ein möglichst diverser Kreis an Teilnehmenden aus dem Pflegebereich soll ausgehend von den Studienergebnissen fünf Ansatzpunkte zur Bergung des genannten Potenzials diskutieren: (1) die Förderung einer wertschätzenden Führungskultur, (2) Wiedereinstiegskurse und deren notwendige Rahmung, (3) Ausfallkonzepte, Dienstplangestaltung und verlässliche Arbeitszeiten, (4) Kollegiale Beratung zur psychischen Entlastung sowie (5) Weiterbildungsperspektiven für jüngere Beschäftigte. Den Auftakt hat eine Online-Veranstaltung am 1. Juli in Kooperation mit ver.di und dem Bildungswerk ver.di ergeben, um die genannten Ansatzpunkte zu konkretisieren, Good-Practice-Beispiele auszutauschen, Hindernisse auszuloten und weitere Verabredungen zu treffen. Die praktische Umsetzung soll in späteren Folge-Workshops im Zeitraum von August 2021 bis Februar 2022 erarbeitet werden.
Weitere Informationen finden Sie unter
„Lehre“
Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP) zur Schließung der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV)
Die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) ist entsetzt über die Pläne der Provinzleitung der Pallottiner zur Schließung der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der PTHV. Diese hierzulande erste und bis dato einzige pflegewissenschaftliche Fakultät ist seit geraumer Zeit einer der wichtigen Pfeiler universitärer pflegewissenschaftlicher Ausbildung in Deutschland. Neben dem Bachelor Pflegeexpertise und den Masterstudiengängen Pflegewissenschaft und Community Health Nursing, bietet die Fakultät den für die Zukunft der pflegerischen Ausbildung wichtigen Studiengang Lehramt Pflege an Berufsbildenden Schulen sowie eines der wenigen pflegebezogenen Promotionsprogramme an. Der sofortige Aufnahmestopp für die akademische Ausbildung von Pflegeexpert*innen mit unterschiedlichen Schwerpunkten (von der akademisch fundierten pflegerischen Praxis über die Ausbildung bis zur Forschung), ist ein schwerer Schlag für den allenthalben geforderten Aufbau der Akademisierung in der Pflegepraxis, z.B. im Bereich der Gemeindenahen Versorgung. Die Schließung des Promotionsprogramms verstärkt zusätzlich den Mangel an potenziellen Kandidat*innen für die in Zukunft dringend benötigten Forscher*innen und Professuren im Bereich der Pflege. Auch geht mit der Schließung der Fakultät einer der wenigen Standorte universitärer Pflegeforschung verloren. In Konkurrenz zu anderen Disziplinen wie Medizin, Psychologie oder Sozialwissenschaften, fehlen in Zukunft gewichtige potenzielle Antragsteller*innen, um bei Ausschreibungen zu pflegefachlichen Themen mitbieten zu können.
In Zusammenschau mit der prekären Situation der primärqualifizierenden Pflegestudiengänge an den deutschen Hochschulen, auf die die DGP kürzlich zusammen mit dem Deutschen Pflegerat in einem gemeinsamen Positionspapier hingewiesen hat (https://dg-pflegewissenschaft.de/aktuelles/gemeinsames-statement-dgp-und-dpr-zur-situation-der-primaerqualifizierenden-pflegestudiengaenge-an-den-deutschen-hochschulen), geht die Entwicklung der akademischen Strukturen in der Pflege in die falsche Richtung.
Eine der Begründungen zur Schließung lautet Pflegewissenschaft habe „keine Zukunft“ (https://www.pallottiner.org/gemeinschaft/neuigkeiten). Die Akademisierung der Pflege habe sich, anders als im internationalen Kontext, in Deutschland nicht etabliert und mit Pflegestudiengängen können keine Gebühren erzielt werden. Grundsätzlich muss die Frage erlaubt sein, ob die akademische Ausbildung von Pflegenden in erster Linie Gebühren generieren soll oder ob sie nicht vielmehr eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Die Schließung der Pflegewissenschaftlichen Fakultät erfolgt zu einer Zeit, in der Pflegewissenschaft und akademisch fundierte pflegerische Versorgung so notwendig sind wie nie. So waren Pflegewissenschaftler*innen der PTHV federführend bei der Entwicklung von Leitlinien zur Sicherstellung von sozialer Teilhabe und Partizipation in stationären und ambulanten Versorgungsarrangements in Zeiten der COVID-19 Pandemie beteiligt. Zukunftsfähigkeit kann auch dem Masterstudiengang Community Health Nursing an der PTHV bescheinigt werden, der erst kürzlich mithilfe einer finanziellen Förderung durch die Robert Bosch Stiftung und der Agnes Karll Gesellschaft etabliert wurde.
Auch für den Nachwuchs der Pflegewissenschaft ist diese Schließung ein dramatisches Zeichen. Mit der Stilllegung der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der PTHV wird ein wichtiger Standort für die akademische Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses eliminiert, dies bedeutet eine weitere Verzögerung der deutschlandweiten akademischen Qualifizierung, die letztendlich auch der Qualität der pflegerischen Versorgung zugutekommen kann. Durch den Wegfall des einzigartigen Promotionsangebotes (Dr. rer. cur.) wird die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuches nachhaltig gebremst. Eine wirkliche Weiterentwicklung in der Pflege kann aber nur erfolgen, wenn Ressourcen zur Verfügung stehen und diese Entwicklung auch gesamtgesellschaftlich gewollt und unterstützt wird.
Für die im internationalen Vergleich deutlich verzögerte Etablierung akademischer Strukturen in Pflegepraxis, -lehre und -forschung muss gelten, die hochschulische Aus- und Weiterbildung zu stabilisieren und auszubauen. Die Entscheidung der Pallottiner geht leider in die entgegengesetzte Richtung. Wir fordern daher die Beteiligten auf, die Entscheidung zu überdenken. Auch die Politik ist aufgefordert, auf eine Revidierung dieser Entscheidung hinzuwirken.
Duisburg, 09.04.2021
Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP)
Prof. Dr. Inge Eberl, Vorstandsvorsitzende
Prof. Dr. Sascha Köpke, stellv. Vorstandsvorsitzender
Prof. Dr. Christa Büker, Vorstandsmitglied
Dr. Bernhard Holle, Vorstandsmitglied
Prof. Dr. Annegret Horbach, Vorstandsmitglied
Sektion Nachwuchs Pflegewissenschaft der DGP
Sprecherinnen: Kathrin Müller, Franziska Jagoda
©2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
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