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Gesund Altern: Martha Nussbaums Gerechtigkeits-Ethik

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Published/Copyright: June 8, 2017

Zusammenfassung

Derzeit besteht die Tendenz, Verantwortlichkeit für Gesundheit im Alter zu individualisieren, was bedeutet, ohnehin Benachteiligte für ihre gesundheitlichen Probleme verantwortlich zu machen. Aus ethischen Grundsätzen von Public Health lässt sich eine Verantwortlichkeit der Gesellschaft ableiten, Menschen zu einer guten Lebensführung zu befähigen und Bedingungen für Gesundheit zu schaffen. Hilfreich ist der gerechtigkeitsethische Ansatz von Martha Nussbaum. Sie definiert Befähigungen, zu denen die Gesellschaft Menschen verhelfen sollte, um all ihren Mitgliedern ein würdiges Leben im Alter zu ermöglichen.

Abstract

Nowadays there is a dangerous tendency to individualize responsibility for health in old age. This means in fact to make the disadvantaged responsible for their own health problems. From public health ethics, a society’s responsibility can be derived to enable people to live a good life and create conditions for health. Martha Nussbaum’s approach to justice is helpful. It defines capabilities for which society should help people to enable all their members to live a dignified live in old age.


Korrespondenz: Prof. Dr. Daphne Hahn, Hochschule Fulda, Fachbereich Pflege und Gesundheit, Leipziger Straße 123, 36037 Fulda

  1. Autorenerklärung

  2. Autorenbeteiligung: Alle Autoren tragen Verantwortung für den gesamten Inhalt dieses Artikels und haben der Einreichung des Manuskripts zugestimmt. Finanzierung: Die Autoren erklären, dass sie keine finanzielle Förderung erhalten haben. Interessenkonflikt: Die Autoren erklären, dass kein wirtschaftlicher oder persönlicher Interessenkonflikt vorliegt. Ethisches Statement: Für die Forschungsarbeit wurden weder von Menschen noch von Tieren Primärdaten erhoben.

  3. Author Declaration

  4. Author contributions: All authors have accepted responsibility for the entire content of this submitted manuscript and approved submission. Funding: Authors state no funding involved. Conflict of interest: Authors state no conflict of interest. Ethical statement: Primary data for human nor for animals were not collected for this research work.

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Online erschienen: 2017-6-8
Erschienen im Druck: 2017-6-27

©2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Articles in the same Issue

  1. Frontmatter
  2. Editorial
  3. Editorial
  4. Alter und Gesundheit multiperspektivisch betrachtet
  5. Der Siebte Altenbericht – was erfahren wir über das Thema gesundheitliche Versorgung älterer Menschen?
  6. Das Nationale Gesundheitsziel Gesund älter werden
  7. „Den Jahren Leben geben!“ Das gilt auch für lebenslang behinderte Menschen
  8. Ressourcenorientierte Beratung für gesundes Altern
  9. Wirksamkeit körperlicher Aktivität bei Bewohnern in der stationären Pflege
  10. Bewegungsförderung in der pflegerischen Langzeitversorgung
  11. Altersbilder als Ressource zur Förderung körperlicher Aktivität bei älteren Erwachsenen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  12. Das Erlanger Schlaganfallregister – ein Modell für umfassende und nachhaltige Versorgungsforschung der Volkskrankheit Schlaganfall
  13. Patientenorientierung in der akut-stationären Versorgung älterer Patienten
  14. Aktiv mobil im ländlichen Raum – was denken die zukünftigen „Alten“?
  15. Materielle Versorgung im Alter: Zur regionalen Bedeutung von Alterssicherungssystemen
  16. Gesundheitliche Ungleichheit im höheren Lebensalter
  17. Soziale und gesundheitliche Ungleichheit im Alter und die Morbiditätskompression
  18. Gesund Altern: Martha Nussbaums Gerechtigkeits-Ethik
  19. Herausforderung Fragilitätsfrakturen – aus Sicht eines Alterstraumazentrums
  20. Arzneimitteltherapie im Alter – individualisiert und sicher
  21. Innovative Technologien für gesundes Altern
  22. Partizipative Gesundheitsforschung mit älteren Menschen im Wohnquartier
  23. Das AlltagsTrainingsProgramm (ATP)
  24. Kognitive Veränderungen im Alter: Förderung kognitiver Kontrolle als präventiver Ansatz?
  25. Neuropsychologische Frühdiagnostik von kognitiven Störungen und Demenzen im Alter
  26. Suizid und Alter: Eine Bestandsaufnahme
  27. Gerontologische Kompetenzen für Pflegekräfte
  28. Public Health Infos
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