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Auf dem Weg zum gemeinsamen europäischen Kulturraum

Förderungsprogramme des Börsenvereins des deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung und den Bibliotheken für Osteuropa
  • Klaus G. Saur

    Prof. Dr. h. c. mult. Klaus G. Saur

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Published/Copyright: October 24, 2024

Zusammenfassung

Der wirtschaftliche Zusammenbruch der Länder des ehemaligen Ostblocks führte zur grotesken Situation, dass die große Chance der freien Information wegen fehlender Mittel nicht genutzt werden konnte. Durch Förderprogramme insbesondere der Bundesregierung, großzügige Rabattierung der Verlage und enge Zusammenarbeit mit den Bibliotheken konnten wesentliche Schritte unternommen werden, um diesen Zustand zu überwinden.

Abstract

The economic collapse of the countries of the former Eastern bloc led to the grotesque situation that the great opportunity of free information could not be utilised due to a lack of funds. Thanks to supporting programmes, particularly from the German government, generous discounts from publishers, and close cooperation with libraries, significant steps were taken to overcome this situation.<fnote> Englische Übersetzung mithilfe von DeepL.</fnote>

Im November 1991 schrieb ich eine Ausarbeitung „Das deutsche Buch in Ost-Europa – heute“, die den Versuch darstellte, „einige Anregungen und Informationen zu dem genannten Thema zu geben“. Er wird hier als Zeitzeugnis in neuer Orthografie wiedergegeben.

* * *

Laut offizieller Statistik wurden aus der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1989 für knapp 25 Millionen DM Bücher in die Länder Albanien, Jugoslawien, Polen, Rumänien, Sowjetunion, CSSR und Ungarn geliefert. Hinzu kamen knapp 44 Millionen DM für Zeitschriften und Zeitungen. Leider ist diese Statistik nicht unterteilt, wobei man davon ausgehen muss, dass insbesondere bei den Urlaubsreiseländern ein extrem hoher Anteil an deutschen Illustrierten und Tageszeitungen enthalten ist. Ich beschäftige mich in den folgenden Ausführungen fast ausschließlich mit den Buchlieferungen.

Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben: Es gab noch einen weiteren Weg, wie Bücher aus der Bundesrepublik in die osteuropäischen Länder gekommen sind.

Die Firma Kubon & Sagner in München war das größte Antiquariat für osteuropäische Bücher. Herr Sagner, der perfekt tschechisch, russisch und polnisch sprach, fuhr mit seinem alten Wolga-Auto regelmäßig zu den Bibliotheken in den diversen Ländern und übernahm dort Dubletten, die er dann an seine Kunden, vor allem in den USA, aber auch in der Bundesrepublik verkaufte. Die Vereinbarung war so, dass er Dubletten kaufte, dafür eine Gutschrift erteilte und die Länder dann entsprechend Bücher aus der BRD oder auch aus dem westlichen Ausland bei Kubon & Sagner kauften. Dies hatte erhebliche Ausmaße und betraf mindestens 10 bis 20 % der deutschen Buchlieferungen in die osteuropäischen Länder. Dies nahm sogar ab 1990 in den Jahren bis 1995 dramatisch zu, weil in diesen Jahren die Etatsituation der osteuropäischen Länder grauenhaft schlecht war und sie immer mehr auf dieses Programm angewiesen waren (Ergänzung 2024).

Es gibt nach wie vor keine verlässliche Angabe darüber, wie viele Bücher aus der DDR in die osteuropäischen Länder geliefert worden sind. Die Schätzungen von Experten bewegen sich bei einem Wertvolumen zwischen 100 und 150 Millionen DM. Mir scheint der Betrag von 100 Millionen DM durchaus realistisch gegriffen zu sein, denn von Abnehmerländern konnte man immer wieder hören, dass das Verhältnis der Buchlieferungen etwa 1 zu 10 ist. Wenn wir davon ausgehen, dass die DDR-Vorzugspreise für Osteuropa bei weniger als bei der Hälfte der westdeutschen Ladenpreise lagen, wäre diese Differenz durchaus erklärbar. Faktum ist, dass im Jahr 1990/91 die Lieferungen sowohl aus den alten Bundesländern als auch aus den neuen Bundesländern nach Osteuropa fast zu einem Stillstand gekommen sind. Bulgarien und die Sowjetunion sind nach wie vor nicht in der Lage, Rechnungen aus den vergangenen Jahren zu bezahlen, die übrigen Länder sind aufgrund der wirtschaftlichen Probleme, der fehlenden Etats bei den Bibliotheken, der geringen Kaufkraft von Privatabnehmern und der allgemeinen Devisenlage zu äußerster Zurückhaltung bei der Bestellung von Büchern gezwungen. Dies bedeutet, dass in dem Augenblick, in dem der Eiserne Vorhang sich geöffnet hat, fast alle Buchlieferungen gegen Rechnung zum Erliegen gekommen sind. Sowohl öffentliche Institutionen als auch Privatpersonen senden zwar Geschenksendungen, die aber nicht annähernd die Bedürfnisse erfüllen können. Dies bedeutet insbesondere, dass der Verbreitung der deutschen Sprache durch Bücher extreme Grenzen gesetzt worden sind. Alle Bemühungen der Goethe-Institute und sonstiger Institutionen, den Sprachunterricht und damit die Sprachverbreitung zu verbessern, werden durch fehlende Buchangebote geradezu konterkariert. Vor 1990 gingen die meisten Buchlieferungen an Bibliotheken, wo sie in vielen Fällen einen extrem hohen Ausleihgrad erreicht haben und damit zu einer maximalen Wirkung geführt haben. Das heißt, ein Buch, das gekauft wurde, wurde in vielen Fällen mehr als hundert Mal ausgeliehen, so dass die damit verbundene Wirkung dieses Buches erheblich höher anzusetzen ist, als wenn es an einen Privatmann oder eine Privatfrau geliefert worden wäre.

Großbritannien, die Vereinigten Staaten sowie Frankreich entwickeln jetzt umfangreiche Buchprogramme, die dazu führen werden, dass die englische oder die französische Sprache mehr berücksichtigt und die Vormachtstellung des Deutschen in den meisten Fällen verdrängt werden wird.

Daraus wird überdeutlich, dass die Lieferungen in die osteuropäischen Staaten nicht nur einen wirtschaftlichen Charakter haben, sondern in einem hohen Maße Kultur- und Sprachpolitik beeinflussen. Es scheint mir deshalb dringend zu sein, die Aktivitäten, die schon bisher in Zusammenarbeit Bonner Institutionen durchgeführt worden sind, erheblich zu verstärken und alle Möglichkeiten, die sich für den deutschen Buchmarkt ergeben, zu koordinieren und zu forcieren.

1 Bundesbehörden

An der Spitze der auswärtigen Kulturpolitik steht grundsätzlich für uns das Auswärtige Amt. Seit vielen Jahren verbindet uns mit dem AA das sogenannte Kulturelle Förderungsprogramm, das in den besten Jahren mit über 5 Millionen DM, in den schlechtesten Jahren mit knapp 2 Millionen DM dotiert war und das dazu geführt hat, das deutsche Buchlieferungen mit erhöhten Rabatten (25 %) an die Abnehmer in Polen, CSSR, Ungarn, Jugoslawien und zeitweise Bulgarien gehen konnten. Dieses Programm ist mit Ende 1990 gekündigt worden, ohne dass es durch ein Ersatzprogramm abgelöst worden wäre.

Das Auswärtige Amt unterstützt darüber hinaus mit durchaus namhaften Beträgen die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die damit in die Lage versetzt wird, ausländische Bibliotheken mit deutscher Literatur zu versorgen, sowie Inter Nationes, das ebenfalls ein Bibliotheksprogramm und ein Wissenschaftler-Programm für deutsche Literatur durchführt. Auch das Übersetzungsprogramm, das von Inter Nationes organisiert wird, wird von Seiten des Auswärtigen Amtes finanziert.

Auch die Bibliotheken der Goethe-Institute, die insgesamt einen Jahresetat von nur etwa 1 Million DM für Bücher haben, werden durch das Auswärtige Amt finanziert.

Als weiterer Geldgeber für Inter Nationes tritt das Bundespresseamt auf, das sich mit etwa 10 % an den Kosten und damit auch indirekt der Buchförderung dient.

Das Bundesinnerministerium hat den höchsten Kulturetat aller Bundesministerien. Es ist neben den Aufgaben in der Bundesrepublik für Buchpflege auf dem Vertriebenensektor sowie bei der Pflege des Brauchtums bei deutschen Minderheiten, beispielsweise in Schlesien oder bei den Wolga-Deutschen, auch zeitweise mit Buchprogrammen tätig. Das Bundesjugendministerium fördert mit 1 Mio. DM die Internationale Jugendbibliothek, die insbesondere für ausländische Jugendliteratur zuständig ist. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass jedes Bundesministerium über Buchetats verfügt, zunächst für die eigene Bibliothek und für den Bedarf der eigenen Angehörigen des Ministeriums, dann aber auch von Fall zu Fall für Kollegenhilfe, wie beispielweise das Bundesjustizministerium, das zahlreiche Justizanstalten in Osteuropa im Augenblick unterstützt.

2 Die Arbeit der Stiftungen

Zahlreichen Stiftungen stehen zum Teil durchaus erhebliche Beträge für Buchförderung zur Verfügung. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft führt beispielsweise das schon erwähnte Bibliotheksprogramm durch, das mit knapp 3 Millionen DM im Jahr dotiert ist.

Die Volkswagenstiftung war von Anfang an beim Aufbau der Bibliotheken in den neuen Bundesländern ganz entscheidend beteiligt und hat jetzt beispielsweise einen Betrag von etwa 5 Millionen DM zur Verfügung gestellt für Literaturanschaffungen der Bibliotheken der baltischen Länder. Darüber hinaus ist die Volkswagenstiftung immer wieder in Einzelaktionen bei Buchförderung mit behilflich.

Das gleiche gilt für die Alfred-Krupp-Stiftung in Essen, die sich zwar im Augenblick auf humanitäre Hilfsaktionen konzentriert, aber von Fall zu Fall auch Buchlieferungen unterstützt. Das gleiche gilt für den Deutschen Akademischen Austauschdienst, die Martin-Behaim-Gesellschaft oder die Max-Planck-Gesellschaft.

Eine Zusammenarbeit mit dem Börsenverein findet bisher nur ganz partiell bei der Volkswagenstiftung statt. Eine Verbindung zu den anderen Stiftungen scheint nicht sehr intensiv zu bestehen, zumindest nicht intensiv betreut zu werden.

3 Bibliotheken und Bibliotheksverbände

Zahlreiche wissenschaftlichen Bibliotheken unterhalten intensive Tauschbeziehungen mit Bibliotheken in Osteuropa. Insbesondere die Bayerische Staatsbibliothek, die Staatsbibliothek Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die Württembergische Landesbibliothek und einige große Universitätsbibliotheken liefern auf diesem Wege zahlreiche deutsche Bücher im Tausch gegen ausländische Literatur nach Osteuropa. Ich schätze, dass auf diesem Wege für etwa 2 Millionen DM jährlich westdeutsche Buchproduktionen nach Osteuropa gehen. Da die Lieferungen beim ortsansässigen Buchhändler bestellt werden und dieser Buchhändler natürlich nicht weiß, ob es für den Eigenbedarf oder für diesen Tauschverkehr ist, gibt es überhaupt keine verlässlichen Informationen darüber.

Die Bibliotheksverbände, insbesondere die Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände und der Deutsche Bibliotheksverband haben bei dem Aufbau der Bibliotheken in den neuen Bundesländern eine entscheidende Rolle gespielt. Ihrer intensiven Beratung ist es ganz sicherlich zu verdanken, dass die Bibliotheksetats von Anfang an außergewöhnlich hoch angesetzt worden sind. Die Bibliotheksverbände haben dabei nicht nur dafür gesorgt, dass Geld zur Verfügung gestellt wird, sondern waren auch intensiv bei der Auswahl der infrage kommenden Literatur mit tätig. Zahlreiche Bibliotheken beraten auch heute die Bibliotheken in den neuen Bundesländern, welche EDV-Systeme anwendbar sind, welche CD-ROM-Systeme nützlich erscheinen und wie der Aufbau von Bibliotheksbeständen erfolgen soll.

Es leuchtet ein, dass Bibliotheksverbände hier als unabhängige Gutachter tätig sein können, während Verlags- oder Buchhandelsverbände und -Firmen sehr schnell in den Geruch kommen, ihre eigene Literatur anpreisen zu wollen.

Es scheint mir außerordentlich sinnvoll zu sein, hier zu versuchen, mit den Bibliotheksverbänden ebenfalls für den gesamten Bereich Osteuropas zu einer intensiven Zusammenarbeit zu kommen, da die Empfehlungen der Bibliotheksverbände häufig erheblich mehr Wirkung erzielen, als wenn der zuständige Fachverband bzw. Wirtschaftsverband derartige Empfehlungen abgibt.

Aufgrund des guten Kontaktes, den der Börsenverein in den letzten Jahren zu den Bibliotheksverbänden entwickelt hat, scheint mir hier eine optimale Zusammenarbeit durchaus möglich zu sein.

4 Möglichkeiten der Pressearbeit

Bei Gesprächen mit Journalisten wird deutlich, dass das Thema „Verbreitung deutscher Bücher in Osteuropa, Verbreitung deutscher Sprache in Osteuropa, Bedeutung der deutschen Kultur in Osteuropa“ ein außerordentlich beliebtes Thema ist, das sich pressemäßig hervorragend verarbeiten lässt. Ich bin davon überzeugt, das flankierende Maßnahmen durch die Presse hier durchgeführt werden können, die die politischen Aktivitäten, um die entsprechenden Mittel zu besorgen, wesentlich unterstützen können.

5 Aufgaben des Börsenvereins

Zurzeit betreut der Börsenverein durch seinen Außenhandelsausschuss sowie das Bonner Büro, den Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und die Ausstellungs- und Messe-GmbH die Aktivitäten in Zusammenarbeit mit Bonner Institutionen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Kontakten zum Auswärtigen Amt, neuerdings auch zum Bundeswirtschaftsministerium und zum Bundeskanzleramt. Mir erscheint es zwingend notwendig, dass alle diese Aktivitäten nicht koordiniert, sondern ganz erheblich erweitert werden, um alle Möglichkeiten, die mit wesentlich mehr Bundesbehörden, wesentlich mehr Stiftungen und sonstigen Einrichtungen zu erreichen sind, zu verbessern. Es genügt dazu nicht, einen Bonner Abend zu arrangieren, bei dem immer ein häufiger Anteil der Gäste zwar durchaus Interesse für das Thema zeigt, aber keinerlei Einwirkungsmöglichkeiten hat. Es muss uns gelingen, die entsprechenden Institutionen stärker von der Bedeutung der Aufgabe zu überzeugen und besser durchzusetzen, dass wir ein hervorragender Partner bei der Ausführung sind. Bei diversen Gesprächen hörte ich beispielsweise, dass sowohl die Volkswagenstiftung als auch das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft rund 11 Millionen DM zur Verfügung stellte, die ausdrücklich für die Verbreitung ausländischer Bücher in Osteuropa bestimmt waren. Es wurde darauf hingewiesen, dass in Ausnahmefällen auch deutsche Literatur gefördert werden kann. Eine solche Fördermaßnahme wäre in Frankreich, Großbritannien oder USA völlig undenkbar, da man überhaupt nicht auf die Idee käme, die Literatur anderer Länder zu fördern. Die Verbreitung der deutschen Sprache stellt eine derartig wichtige Aufgabe dar, dass wir alles tun müssen, hier deutsche Bücher zu verbreiten.

Der Börsenverein ist auch aufgerufen, sich erheblich mehr Gedanken als bisher darüber zu machen, wie man wirkungsvoll helfen kann. Ich bin davon überzeugt, dass auch die meisten Verleger es so sehen, dass die Verbreitung der deutschen Sprache nicht nur unter wirtschaftlichen Aspekten zu sehen ist, sondern eine wesentliche Funktion für die Zukunft unserer Unternehmungen haben wird.

Wenn man davon überzeugt ist, genügt es aber nicht, wenn man ausschließlich nach den Mitteln des Staates ruft und Unterstützung aus Subventionsbeträgen verlangt. Ich bin davon überzeugt, dass wir originellere Programme anbieten müssen, bei denen eine wesentlich höhere Eigenbeteiligung der betroffenen Verlage vorausgesetzt werden muss. Wenn wir heute beispielsweise das früher durchaus erfolgreiche Förderungsprogramm wieder verlangen würden, wäre es sinnlos. Heute ein Programm anzubieten, das beispielsweise von Bibliotheken oder Endabnehmern in der Sowjetunion oder in den noch verbleibenden Staaten sowie in Rumänien, Albanien oder Bulgarien Beträge erwartet, die bei rund 50 % des Ladenpreises liegen, das ist illusorisch.

Wir müssen davon ausgehen, dass für die meisten Institutionen dieser Länder nur dann ein Bezug von Büchern möglich ist, wenn insgesamt eine 100 %-ige Förderung einsetzt.

Es ist einfach nicht nur kein Geld, sondern vor allem sind keine Devisen da, die derartige Bücherwünsche befriedigen können. Die Arbeitsgemeinschaft der Taschenbuchverlage hat in dieser Richtung bereits vorgedacht. Sie schlägt vor, ein Programm anzubieten, bei dem die Taschenbuchverlage bereit wären, 80 % Rabatt einzuräumen. Hier muss nur der entscheidende Weg gefunden werden, wie dieser Rabatt dann auch dem Endverbraucher zugutekommt. Wenn man es schaffen würde, ein Vertriebssystem zu erreichen, dass das deutsche Taschenbuch, das bei uns 9,80 DM kostet, dann für rund 2 DM an den Endabnehmer in Polen, Ungarn oder der CSFR kommt, wäre durchaus mit einer Belebung der Lieferungen zu rechnen. Wir müssen davon ausgehen, dass auch dieser – uns vergleichsweise niedrig erscheinende Betrag – für den Käufer in den genannten Ländern immer noch ein erhebliches Maximum darstellt, das aber doch immer noch im Bereich des Möglichen zu sein scheint. Für die Sowjetunion habe ich bei einem Gespräch in Bonn ein Modell vorgeschlagen, dass man in gemeinsamer Arbeit mit dem Bundeswirtschaftsministerium oder einer anderen Institution ein Jahresprogramm mit einem Gesamtvolumen von 5 Millionen DM Ladenpreis entwickelt. Man müsste die etwa 100 wichtigsten Bibliotheken aussuchen und diesen Bibliotheken entweder grundsätzlich für 50 000 DM Büchergutscheine geben oder je nach Bedeutung und Größe Beträge zwischen 20 000 und 80 000 DM anbieten, für welche diese Bibliotheken dann bestellen würden. Die deutschen Verlage müssten sich verpflichten 60 % Rabatt zu geben, die Bundesregierung müsste die dann verbleibenden 2 Millionen DM übernehmen.

Mit einem derartigen Programm, in dem die hundert wesentlichen Bibliotheken ausgewählt würden, wäre man flächendeckend in der Sowjetunion von Novosibirsk bis Tallin vertreten. Für 50 000 DM im Durchschnitt wären die Bibliotheken in der Lage, zumindest die wichtigste neue Literatur anzuschaffen und für ihre Leser und Benutzer zur Verfügung zu halten.

Bei den Gesprächen in Bonn hat vor allem beeindruckt, dass, wenn man bei einem solchen Programm mit einem Gesamtvolumen von 2 Millionen DM Fördermitteln auftritt, man ein derartiges flächendeckendes Programm erzielen könnte. Notwendig wäre natürlich, dass die betroffenen Verlage bereit wären, für diese Sonderform einen Rabatt, der völlig außerhalb der üblichen Rabattüberlegungen liegt, zu geben. Nur: Wenn die Verlage nicht bereit sind, hier aktiv mitzuhelfen, sind alle Bekenntnisse, dass man sich an der Verbreitung der deutschen Sprache intensiv beteiligen muss, nicht mehr als Lippenbekenntnisse.

Es scheint mir im Augenblick wichtiger zu sein, Programme zu entwickeln, die sich an die Bibliotheken wenden. Hier ist es möglich, den Abnehmerkreis stärker einzukreisen und durch Gutscheine eben zu derartigen Vereinbarungen zu kommen. Wir können nach wie vor davon ausgehen: Wenn ein deutsches Buch an eine Bibliothek in Osteuropa geht, bekommt es einen vielfachen Nutzungseffekt gegenüber der Lieferung an einen Privatmenschen. Wenn wir davon ausgehen, dass hier beispielsweise mit einem Gesamtbetrag von 2 Millionen DM ein solches Territorium, wie ich es beschrieben habe, beliefert werden kann und zwar vergleichsweise flächendeckend, und wenn man dem gegenüberstellt, was alleine die Ausführung einer einzelnen Ausstellung in einer der Hauptstädte kostet, so scheint mir das Ziel, wirklich etwas für die Verbreitung deutscher Bücher und der deutschen Sprache zu tun, mit diesem Programm erheblich kostengünstiger erreichbar zu sein.

Wenn der Aufbau der freien Wirtschaft und eines freien Wissenschaftssystems in Osteuropa primär von englischsprachigen Buchpublikationen begleitet und unterstützt wird, wird dies eine geradezu verheerende Wirkung nicht nur für das deutsche Verlagswesen und die deutsche Kultur in Osteuropa bedeuten, sondern auch nicht wieder gutzumachende Einbußen bei der Beteiligung des wirtschaftlichen Aufbaues nach sich ziehen.

Bei dem Ansehen, das der Börsenverein in Bonn genießt, scheint es mir durchaus möglich zu sein, hier erfolgversprechende Programmansätze in relativ kurzer Zeit zu realisieren.

* * *

Soweit meine Überlegungen vom November 1991, die ich als Vorsitzender dem Außenhandelsausschuss vorlegte, der sie intensiv beraten hat. Hier nun die wichtigsten Ergebnisse.

1 Programm für kostenlose Lieferungen an Ungarn, Jugoslawien, Rumänien, Tschechoslowakei, Polen und Bulgarien

Für das Förderungsprogramm des Außenministeriums hatten wir eine Kündigung des Programms des 4,5 Mio. Programms des Außenministeriums erhalten. Wie schon dargestellt, galt es nun, einen Vorschlag zu machen, der eine Lieferung ermöglichte, die an die Bibliotheken kostenlos ginge. Ich entwickelte einen Vorschlag auf der Basis, dass die Verlage zunächst für die nächsten drei Jahre einen Rabatt von 60 % geben müssen und dass die 40 % Kosten von der Bundesregierung komplett übernommen würden. Intensive Verhandlungen mit dem Auswärtigen Amt führten jedoch zu keinem Ergebnis. Es wurde abgesagt. Daraufhin nahmen wir Gespräche mit dem Bundesforschungsministerium auf und bekamen vonseiten des Bundesforschungsministeriums eine Zusage, in den Jahren 1990, 1991, 1992 je 4 Mio. DM Zuschuss zu bekommen, um die Bücher auf den Nettobetrag von 40 % zu bezahlen. Dies bedeutete, dass jede Universitätsbibliothek in den genannten Ländern einen Sonderetat von 250 000 DM erhielt, für den sie Bücher und Zeitschriften aus der Bundesrepublik bestellen konnte.

Dieses Programm selbst wurde genehmigt und mit dem Deutschen Bibliotheksverband durchgeführt, der dafür beratend und hilfreich tätig wurde. Es war z. B. so, dass eine Bibliothek, die 250 000 DM komplett dafür benutzten wollte, ausschließlich Bücher aus dem Springer-Verlag zu kaufen. Dies wurde abgelehnt. Es wurde darauf hingewiesen, dass maximal 50 % des Etats für einen Verlag verwendet werden könnte. Eine andere Bibliothek bestellte beispielsweise 10 Exemplare von Neuferts „Bauentwurfslehre“. Dazu wurde angemerkt, dass nur 2 Exemplare von einem Buch maximal gekauft werden durften und die 8 nicht geliefert werden könnten.

Die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bibliotheksverband war hervorragend. Das Programm wurde mit großem Erfolg durchgeführt und seitens der betroffenen Bibliotheken und Länder außerordentlich gerühmt und für gut befunden.

2 Lehrbuchprogramm für Polnische Fachhochschulen

Es gibt in Polen 16 Fachhochschulen. Wir stellten ein Programm mit Spendenmitteln des Börsenvereins zusammen, dass je 1 000 Lehrbücher an diese Bibliotheken geliefert werden konnten.

3 Sonderprogramm Baltikum

Auf der Buchmesse 1990 kam ein Mitarbeiter des Forschungsministeriums an den Stand des Börsenvereins und ich konnte mit ihm sprechen. Er erklärte mir, dass er 6 Mio. DM Mittel zur Verfügung hätte, um französische und englische Bücher an die Universitätsbibliotheken der drei baltischen Länder liefern zu können. Ich fragte ihn, ob er vom Forschungsministerium in Bonn käme, und er bejahte das und ich fragte ihn, wieso er dazu käme, französische und englische Bücher zu liefern, aber nicht deutsche, denn auch zahlreiche deutsche Bücher wären in englischer Sprache erhältlich. Nach längeren Diskussion blieb er aber dabei, dass er für 5,7 Mio. DM Bücher aus Großbritannien und Frankreich liefern würde und für 300 000 DM maximal deutsche Produkte. Am gleichen Tag traf ich den damaligen Staatssekretär des Bundesforschungsministers Herrn Dr. Lammert, dem ich erklärte, dies sei ein Skandal und ich hätte im Bundeskanzleramt eine Krisensitzung für kommenden Dienstag einberufen, um dieses Thema zu behandeln. Herr Lammert nahm dann auch an dem Gespräch am Dienstag im Bundeskanzleramt teil und es wurde festgelegt, dass die 5,7 Mio. DM Grundbetrag für deutsche Bücher genutzt werden müssen und für 300 000 DM maximal englische oder französische Bücher geliefert werden könnten.

4 Buchverlosung Taschenbuch

Für die Jahre 1991 und 1992 führten wir ein Programm durch, dass in diversen Radiosendern in Osteuropa und den betroffenen Ländern Taschenbücher vorgestellt würden und dass den ersten tausend Einsendern dieses Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt würde und das basierte auch darauf, dass die Taschenbuchverlage einen Sonderrabatt von 50 % für dieses Programm einräumen mussten.

5 Repräsentative Buchausstellung in Osteuropa

Der Börsenverein führte seit den 1950er-Jahren zusammen mit dem Auswärtigen Amt und mit Finanzierung durch das Auswärtige Amt repräsentative Buchausstellungen in den Hauptstädten oder in wichtigen Kulturstätten und Goethe-Instituten weltweit durch. Das Programm erstreckte sich bis 1989 weitgehend auf westliche Länder, da es in Osteuropa unter russischer Anleitung nicht erlaubt war, dass derartige Buchausstellungen aus der Bundesrepublik gezeigt werden. Jetzt hatten wir zum ersten Mal die Möglichkeit, in Moskau, in Warschau, in Prag oder in anderen osteuropäischen Ländern auch entsprechende Buchausstellungen durchzuführen. Eine derartige Ausstellung kostete je rund 500 000 DM und wir konnten acht Ausstellungen 1990 und fünf Ausstellungen 1991 in den entsprechenden osteuropäischen Ländern durchführen mit einer repräsentativen Ausstellung deutscher Neuerscheinungen sowohl Wissenschaften und Belletristik. Verbunden mit diesen Ausstellungen war immer ein literarisches Programm mit bekannten Autorinnen, Autoren und Wissenschaftlern, die Vorträge oder Lesungen abhielten. Dieses Programm wurde fortgesetzt. So informierte das Börsenblatt mit dem Titel „Der Bedarf an deutschen Büchern ist enorm“ ausführlich über die Buchausstellungen in Russland und Kasachstan, bei der über 4 000 Bücher und Zeitschriften aus gut 300 Verlagen zum Anschauen und Lesen bereitgestellt wurden – in Moskau verbunden mit einer vom Goethe-Institut betreuten hochkarätig besetzten deutsch-russischen Literaturbegegnung.[1]

6 Sonderprogramm kostenlose Buchlieferungen für Bibliotheken und Buchhandlungen in Osteuropa

Im Herbst 1991 fand ein Gespräch mit Bundeskanzler Kohl im Kanzleramt in Bonn statt. Es nahmen fünf Vertreter des Börsenvereins unter meiner Leitung sowie Herr Dr. von Köckritz, Leiter der Kulturabteilung im Bundesinnenministerium, teil. Nachdem es sich bei diesem Gespräch vor allem um ein Informationsgespräch handelte, gingen wir anschließend wieder zurück. Beim Spaziergang durch den Kanzlergarten erzählte mir Herr von Köckritz, dass er 6 Mio. DM zur Verfügung hätte, wenn wir einen vernünftigen Vorschlag für eine Buchlieferung nach Osteuropa hätten. Ich erklärte ihm, dass wir ein Sonderprogramm entwickelt hätten, das vorsieht, kostenlose Lieferungen sowohl an Bibliotheken wie auch an Buchhandlungen zu liefern. Bei 6 Mio. DM könnten wir eine Aufteilung von 4 bzw. 2 Mio. vornehmen. 4 Mio. direkt für Bibliotheken, 2 Mio. für Buchhandlungen. Für Bibliotheken sollten die Bücher ausschließlich kostenlos geliefert werden und die Auswahl mit einer Kommission des Deutschen Bibliotheksverbandes festgelegt werden. Die Verlage wurden gebeten, eine Liste von lieferbaren Titeln zu erstellen, die sie mit 90, 60 oder 30 % Rabatt liefern könnten: das heißt Titel, von denen sie noch zu viele auf Lager hätten mit 90 %, Titel, von denen sie ausreichend versorgt wären, mit 60 % und Titel, die fast vergriffen seien, mit 30 %.

Nach den Vorschlägen der Bibliothekskommission sollten die Bücher dann nach Osteuropa geliefert werden. Für Buchhandlungen sah das Projekt vor, Einkauf auf gleiche Art und Weise und die gleiche Rabattverteilung durchzuführen, und die Lieferungen an die Buchhandlungen sollten unter der Bedingung erfolgen, dass die Lieferung kostenlos erfolgt und die Bücher müssten mit 80 % Rabatt in den Buchhandlungen in den osteuropäischen Ländern verkauft und angeboten werden. Auch dieses Programm lief hervorragend und wurde in wenigen Wochen über die Bühne gezogen und die Lieferungen an die Buchhandlungen waren in wenigen Tagen vergriffen, denn aus den daraus resultierenden niedrigen Ladenpreisen ergab sich eine Verkaufsmöglichkeit, die vorher nicht denkbar gewesen wäre. Ein Jahr später konnte Anton Pfeiffer, Staatsminister im Bundeskanzleramt aufgrund der angelaufenen Programme feststellen, dass der kulturelle Austausch mit Osteuropa dank der Initiativen des Börsenvereins wieder in Gang gekommen ist.[2]

Auf dem 5. Bibliothekskongress 1993 in Leipzig konnte Karin Pauleweit davon berichten, wie das Deutsche Bibliotheksinstitut in Berlin die Spende von Büchern für 3 Mio. DM, die für Russland bestimmt waren, in Zusammenarbeit mit der Bibliothek für ausländische Literatur in Moskau und dem russischen Kulturministerium praktisch umgesetzt wurde.[3] Bei einem Treffen mit Bibliothekaren aus zentralen Bibliotheken, aber auch von kleineren Einrichtungen, die von Spezialisten wegen ihrer Kooperationsbeziehungen empfohlen worden waren, wurde das Vorgehen besprochen. Die Bibliotheken erhielten nach Größe und Bedeutung zugeteilte Summen, für die sie Titel nach ihrer Wahl bestellen konnten – ein Konzept, das sich voll bewährte. Bei der in den meisten Fällen qualitativ hochwertigen Titelauswahl waren die Naturwissenschaften stark gefragt, in der Geschichte wurden Titel über die jüngste Vergangenheit – nicht zuletzt über die Sowjetunion – bevorzugt erbeten, weil besonderes Interesse daran bestand, die Sicht des Westens kennenzulernen. 40 Tonnen Bücher wurden dann mit Lastwagen, für die jeweils ein Fahrer die Verantwortung übernahm, zu den Bibliotheken transportiert.

Vorher hatte Christine Thomas vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft einen zusammenfassenden Überblick aus der Sicht der Bundesregierung und des Ministeriums gegeben.[4] Sie strebten mit ihren Programmen an, „durch Wissenstransfer und Beratung Hilfe zur Selbsthilfe beim Neuaufbau zu leisten“; in Kulturabkommen wurde der „Austausch von Fachleuten und Materialien auf den Gebieten des Verlagswesens und der Bibliotheken“ ausdrücklich erwähnt.[5] Die Buchspendenprogramme auch für Öffentliche Bibliotheken, die zusammen mit dem Börsenverein durchgeführt wurden, dienten nicht zuletzt dem Zweck der Verbreitung der deutschen Sprache. Bei den wissenschaftlichen Bibliotheken ging es aber vor allem auch darum, die Literaturbestände zu erneuern. Frau Thomas bestätigte abschließend die schon im Mai von Bundesbildungsminister Rainer Ortleb in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit mir mitgeteilte Information, dass bis Ende 1995 weitere 9 Mio. DM für die mittel- und osteuropäischen Länder einschließlich Russland bereitgestellt werden. „Mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein“, kommentierte das Börsenblatt.[6]

So konnte die geradezu groteske Situation überwunden werden, dass zu dem Zeitpunkt, an dem die freie Information in den ehemaligen Ostblockländern möglich wurde, die Mittel in diesen Ländern dafür fehlten, diese einmalige Situation zu nutzen. Durch zielgerichtete Investitionen der Bundesregierung, unterstützt durch großzügige Rabatte der Verlage und das Engagement und Know-how der Bibliotheken gelang es, in enger Zusammenarbeit wichtige Schritte auf dem Weg zu einem offenen Kulturraum in Europa voranzugehen, einem Ziel, das in vielen Teilen unseres Kontinents dauerhaft erreicht werden konnte.

Über den Autor / die Autorin

Prof. Dr. h. c. mult. Klaus G. Saur

Prof. Dr. h. c. mult. Klaus G. Saur

Literaturverzeichnis

Faure, Ulrich (1992): Kultureller Austausch mit Osteuropa ist wieder in Gang gekommen. In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, (39), 11–12.Search in Google Scholar

Faure, Ulrich (1993): Mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, (37), 11.Search in Google Scholar

Fender, Michael (1992): Der Bedarf an deutschen Büchern ist enorm. In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, (64), 20–21.Search in Google Scholar

Pauleweit, Karin (1994): Bibliotheksprogramm mittel- und osteuropäische Staaten. Bücher für russische Bibliotheken. In: Bibliotheken, Service für die Zukunft, hg. von Hartwig Lohse. Frankfurt/M.: Klostermann (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, Sonderhefte: 58), 268–72.Search in Google Scholar

Thomas, Christine (1994): Fördermaßnahmen des Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft für wissenschaftliche Bibliotheken in mittel- und osteuropäischen Staaten. In: Bibliotheken, Service für die Zukunft, hg. von Hartwig Lohse. Frankfurt/M.: Klostermann (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, Sonderhefte: 58), 265–67.Search in Google Scholar

Online erschienen: 2024-10-24
Erschienen im Druck: 2024-11-22

© 2024 bei den Autoren, publiziert von Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

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Downloaded on 16.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/bfp-2023-0083/html
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