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Für mehr Transparenz in der Wissenschaft – DINI unterzeichnet Barcelona Declaration on Open Research Information
Forschungsinformationen – das sind strukturierte Metadaten über Forschungsaktivitäten – gewinnen zunehmend an Bedeutung für die Sichtbarkeit und Bewertung von Forschung. Sie umfassen u. a. Angaben über wissenschaftliche Forschungsbereiche und Projekte, involvierte Personen und Forschungsgruppen, Forschungsdaten und -software sowie Publikationen in Form von Monografien und Fachartikeln. Im Gegensatz zu vielen Forschungsergebnissen sind Forschungsinformationen bislang nur selten öffentlich zugänglich. Dies erschwert eine transparente Bewertung der wissenschaftlichen Aktivitäten – sowohl innerhalb der Wissenschaftscommunity als auch gegenüber Politik und Gesellschaft.
Die Barcelona Declaration on Open Research Information zielt darauf ab, die Prinzipien und Praktiken für einen offenen Zugang zu Forschungsinformationen zu fördern. Dies erhöht die Reichweite und die Transparenz wissenschaftlicher Forschung und fördert somit ihren gesellschaftlichen Nutzen. Die Unterzeichner der Deklaration verpflichten sich zu folgenden Punkten:
Wir werden die Offenheit der von uns verwendeten und produzierten Forschungsinformationen zum Standard machen.
Wir werden mit Diensten und Systemen arbeiten, die offene Forschungsinformationen unterstützen und ermöglichen.
Wir werden die Nachhaltigkeit von Infrastrukturen für offene Forschungsinformationen unterstützen.
Wir werden gemeinsame Anstrengungen zur Beschleunigung des Übergangs zur Offenheit von Forschungsinformation unterstützen.
Um diese Ziele zu erreichen, unterstützt DINI ihre Mitgliedseinrichtungen beim Übergang von geschlossenen zu offenen Forschungsinformationen. Die 2024 veröffentlichten DINI-Thesen[1] identifizieren Open Science als eines der vier wichtigen Handlungsfelder für die nächsten Jahre:
Die Etablierung von Openness und FAIR-Prinzipien erhöht die Transparenz, die Reproduzierbarkeit der Forschung und zugleich die wissenschaftliche Integrität. Offene Daten und Ressourcen fördern den Wissensaustausch und die internationale Zusammenarbeit, führen zu höherer Forschungsqualität und Innovationskraft und machen die Forschung effizienter und nachhaltiger.
Die DINI-AG „Forschungsinformationen & Systeme“ (DINI AG FIS)[2] adressiert seit 2011 strategische Fragestellungen des digitalen Managements von Forschungsinformationen in Wissenschaftsorganisationen. Sie fördert die Etablierung von Standards, evaluiert Umsetzungsoptionen und unterstützt so Einrichtungen bei der Integration von FIS in ihre Prozess- und IT-Landschaft. Sie schafft mit Positionspapieren und Leitfäden Orientierungswissen für die Community und Entscheidungsträger. Es wird nicht nur die Anerkennung der Sichtbarkeit und Offenheit von Forschungsleistung diskutiert, auch die für faire Forschungsevaluierung essentielle Offenheit von Forschungsinformationen liegt dabei explizit im Fokus. Die AG verbindet technische Expertise mit wissenschaftspolitischer Vermittlungsarbeit und treibt so die digitale Transformation im Forschungskontext voran.
Quelle: DINI
Kooperation zwischen AMBOSS und ZB MED erleichtert Zugang zu medizinischer Fachliteratur für Studierende und Ärzt:innen
ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften und die Wissensplattform AMBOSS starten eine Kooperation, um die medizinische Informationsversorgung für Studierende und Ärzt:innen in Deutschland zu optimieren. Durch eine direkte Verlinkung von AMBOSS zum ZB MED-Suchportal LIVIVO erhalten Nutzer:innen einen schnellen und häufig kostenfreien Zugang zu relevanter Fachliteratur. Durch einen Klick auf den Link Öffnen in LIVIVO by ZB MED gelangen Nutzende der Wissensplattform AMBOSS in Zukunft direkt zu den wissenschaftlichen Originalquellen, die im AMBOSS-Programm referenziert werden. Die Abdeckung beträgt über 90 Prozent, davon sind rund 80 Prozent der Bücher bei ZB MED vorhanden. Von den Zeitschriftenartikeln sind etwa 67 Prozent bereits für den ZB MED-Fernzugriff lizenziert, so dass die Nutzenden kostenfrei darauf zugreifen können. Einzige Voraussetzung ist die Registrierung bei ZB MED und ein Wohnsitz in Deutschland. Dies erleichtert die medizinische Recherche und ermöglicht den unkomplizierten Zugang zu wissenschaftlicher Fachliteratur. Gemeinsame Initiative für eine bessere medizinische Informationsversorgung. Mit der Zusammenarbeit stärken die Partner die evidenzbasierte Medizin und vereinfachen den Zugang zu relevanter Fachliteratur für medizinische Fachkreise.

Quelle: Ulrike Ostrzinski, Pressesprecherin, ZB MED
OpenAlex jetzt auf DSpace verfügbar
In Zusammenarbeit mit der Universität Cambridge hat 4Science die Interoperabilität in DSpace verbessert, um ein umfangreicheres Repository und eine bessere Datenqualität zu erreichen: OpenAlex ist jetzt auf DSpace verfügbar. Diese von der Vietsch Foundation unterstützte Initiative in Zusammenarbeit mit der Universität Cambridge zielt darauf ab, offene wissenschaftliche Informationen anzureichern und die Forschungsabläufe zu optimieren.
OpenAlex ist eine innovative Plattform, die freien Zugang zu Millionen von wissenschaftlichen Publikationen, Forschern, Institutionen und akademischen Quellen bietet. Die Integration vereinfacht und beschleunigt die Eingabe von Publikationen und anderen Einheiten. Dies gewährleistet ein stets aktuelles und umfassendes Repository. Durch die Nutzung der bestehenden Live-Import-Funktionen können die Nutzer Artikel komplett mit Metadaten sowohl von MyDSpace als auch über die Vorschläge für die Nutzer:innen der Plattform und die Administrator:innen importieren.
Der Import aus externen Quellen, der über MyDSpace zugänglich ist, ermöglicht eine direkte Suche in der OpenAlex-Datenbank und integriert die ausgewählten Ergebnisse in DSpace, wobei das Anmeldeformular automatisch mit den importierten Metadaten vorausgefüllt wird. Die von der Integration unterstützten Entitäten sind Publikationen, Zeitschriften, Personen und Organisationseinheiten, was eine erweiterte und umfassendere Verwaltung von Inhalten ermöglicht.
OpenAlex wird auch in den Bereich „Quality Assurance“ aufgenommen. Dank des Vorschlagsverfahrens des Import-Loaders werden Administrator:innen Inhalte vorschlagen, die dem Repository hinzugefügt werden können. Die Integration soll die Verwaltung von Repositorien verbessern, die Arbeit von Forschenden und Institutionen erleichtern und eine höhere Qualität und Genauigkeit der archivierten Metadaten gewährleisten. Die Integration ist ab der Version 9.0 von DSpace verfügbar. Nutzer:innen der Version 8.1 können sie über einen speziellen Patch einbinden, der unter den folgenden Links heruntergeladen werden kann:
Frontend: GitHub – 4Science/dspace-angular at task/main/CST-18019
Backend: GitHub – 4Science/DSpace unter task/main/CST-18019
Quelle: 4Science
English Short-Title Catalogue (ESTC) verfügbar
Der English Short-Title Catalogue (ESTC) ist nun für die Suche verfügbar. Die Bearbeitungs- und Exportfunktionen werden im Laufe des Jahres 2025 hinzugefügt. Wie bisher soll er frei zugänglich sein.
Der ESTC ist eine unverzichtbare Ressource für Forschende aus dem Bereich der Geschichte und Anglistik sowie alle, die sich für frühe gedruckte Bücher, Zeitschriften und Ephemera interessieren. Er zielt darauf ab, bibliografische Datensätze für alle bekannten britischen Druckerzeugnisse vor 1801 bereitzustellen, die sich im Besitz der British Library und von über 2 000 anderen Institutionen weltweit befinden. Zusätzlich enthält die Heritage of the Printed Book in Europe Database (HPB-Datenbank) des Consortium of European Research Libraries (CERL) eine nützliche Menge an frühneuzeitlichen englischen Druckerzeugnissen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.
Weitere Informationen über ESTC finden sich hier: https://www.cerl.org/resources/estc.
Der Archivlink für die Informationen, die bis Oktober 2023 auf der Website der British Library verfügbar waren, ist hier zu finden: https://web.archive.org/web/20230812200936/https://www.bl.uk/projects/english-short-title-catalogue.
Die Website von ESTC/Nordamerika findet sich hier: http://estc.ucr.edu/.
Quelle: CERL
© 2025 bei den Autoren, publiziert von Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Dieses Werk ist lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.
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