Home Die Reifeprüfung
Article
Licensed
Unlicensed Requires Authentication

Die Reifeprüfung

Eine Reifekennzahl ergänzt die Leistungskennzahlen im Produktionsanlauf
  • Jürgen Fleischer , Thomas Ender and Karlsruhe Michael Wagner
Published/Copyright: March 16, 2017

Kurzfassung

Die Beherrschung und zeitliche Verkürzung von Produktionsanläufen stellt die Automobilindustrie vor große technische Herausforderungen. Die Anlaufphase beginnt zumeist mit der Vorserie. Daran schließt sich die Nullserie und der eigentliche Hochlauf mit dem Ziel an, die Kammlinie schnellstmöglich zu erreichen. Ergebnis dieser Phase ist die Erlangung der Serienreife. Im vorliegenden Artikel wird vor allem die Anlagenoptimierung im operativen Produktionsanlauf betrachtet. Vorrangige Aufgabe ist hier, die geplante Verfügbarkeit, Qualität und Leistungsfähigkeit der Maschinen und Anlagen schnellstmöglich zu erreichen. Im Folgenden wird eine Reifekennzahl für Maschinen und Anlagen vorgestellt, die während Anlaufuntersuchungen bei der DaimlerChrysler AG entwickelt wurde. Die Reifekennzahl bietet eine Hilfestellung, Engpässe durch eine Steigerung der Anlagentransparenz zu erkennen und effiziente Störungsbeseitigungsmaßnahmen einzuleiten.

Abstract

The big challenge in production ramp-up is to reach the planned output and to decrease the necessary time for this output. The ramp-up of new products usually starts with a kind of pilot production, before the run-up starts. The aim of the run-up is the peak production. In this article a method is introduced to support planners and technical ramp-up teams doing the ramp-up quick and efficient. For this reason we introduce a new key figure in production ramp-up. This key figure was developed by the institute of production technology of the University of Karlsruhe and the DaimlerChrysler cooperation. This method increases the transparency on a technical level and helps in addition to the common key-figures like availability figures, quality figures or performance figures to evaluate the progress of machines and its processes. With this ability the key-figure offers a new possibility to manage the ramp-up and to support ramp-up managers reaching the output targets in time and in quality.


Professor Dr.-Ing. Jürgen Fleischer, geb. 1961, ist Leiter des Instituts für Produktionstechnik (wbk) der Universität Karlsruhe (TH). Zuvor war er in verschiedenen leitenden Funktionen in Forschung, Entwicklung, Planung und Produktion bei DaimlerChrysler und Bombardier tätig.

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Thomas Ender, geb. 1978, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Produktionssysteme am Institut für Produktionstechnik (wbk). Sein Tätigkeitsfeld umfasst virtuelle Produktion, Qualitätsmanagement und Anlaufmanagement.

Dipl.-Phys. Michael Wagner ist Mitarbeiter im Bereich IT-Management Produktionsleittechnik und Prüftechnik bei der DaimlerChrysler AG in Stuttgart. Sein Aufgabenspektrum ist die Digitale Fabrik Powertrain und deren Umfeld im Bereich Portaltechnologie, Produktionsmonitoring und Lieferantenanbindung.


References

1 Siegwart, H.; Senti, R.: Product Life Cycle Management, die Gestaltung eines integrierten Produktlebenszyklus. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart, 1995Search in Google Scholar

2 Demuß, L.: Ein Reifemodell für die Bewertung und Entwicklung von Dienstleistungsorganisationen. Dissertation, TH Karlsruhe, 2003Search in Google Scholar

3 Fleischer, J.; Stepping, A.: Reifegrade des Wissensmanagements – eine Methode zur Selbstbewertung. wissenmanagement (2004) 5, S. 3234Search in Google Scholar

4 Paulk, M.C.; Weber, Ch.V.; Curtis, B.: The Capability Maturity Model. Guidelines for Improving the Software Proces. Addison-Wesley, London1995Search in Google Scholar

5 CMMI: www.sei.cmu.eduSearch in Google Scholar

6 SPICE: www.isospice.comSearch in Google Scholar

7 SPICE: Amsler, K.-J.; Fetzer, J.; Lederer, D.; Erben, M.: Sicherheitsgerechte Entwicklungsprozesse – alles neu geregelt?, Tagung Aktive Sicherheit durch Fahrerassistenz, München, März2004Search in Google Scholar

8 Zimbardo, P.G.: Psychologie. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, 2003Search in Google Scholar

9 Kuhn, A.; Wiendahl, H.-P.; Eversheim, W.; Schuh, G.: Fast Ramp-up: Schneller Produktionsanlauf von Serienprodukten – Ergebnisbericht. Verlag Praxiswissen, Dortmund, 2002Search in Google Scholar

10 Baumgarten, H.; Risse, J.: Logistikbasiertes Management des Produktentstehungsprozesses; In: Hossner, R. (Hrsg.): Jahrbuch der Logistik 2001. Verlagsgruppe HandelsblattDüsseldorf2001Search in Google Scholar

11 Fleischer, J.; Nyhuis, P.; et al.: Proaktive Anlaufsteuerung von Produktionssystemen entlang der Wertschöpfungskette. Industrie Management (2004) 4, S. 2932Search in Google Scholar

12 Lanza, G.: Simulationsbasierte Anlaufunterstützung auf Basis der Qualitätsfähigkeit von Produktionsprozessen. Dissertation, TH Karlsruhe, 2005Search in Google Scholar

13 Artzner, P.; Delbaen, F.; Eber, J.M.; Heath, D.: Coherent Measures of Risk. Mathematical Finance9 (1999) 3, S. 20322810.1111/1467-9965.00068Search in Google Scholar

14 Hartmann, E.H.: Erfolgreiche Einführung von TPM in nichtjapanischen Unternehmen. Verlag Moderne Industrie, Landsberg/Lech, 1996Search in Google Scholar

15 Behrenbeck, K.R.: DV-Einsatz in der Instandhaltung: Erfolgsfaktoren und betriebswirtschaftliche Gesamtkonzeption. Gabler Verlag, Wiesbaden, 199410.1007/978-3-663-08431-0Search in Google Scholar

Online erschienen: 2017-03-16
Erschienen im Druck: 2005-05-29

© 2005, Carl Hanser Verlag, München

Downloaded on 15.10.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.3139/104.100895/html
Scroll to top button