Kurzfassung
Während des aktuellen Gazakrieges wird einmal mehr deutlich, dass die russisch-türkischen Beziehungen seit dem Fall der Sowjetunion meist dann enger werden, wenn die beiden Regime sich vom politischen Westen entfremdet fühlen. Doch zum vollständigen Bild gehört, dass sie mehr Rivalen als Partner sind: Im Affront gegen den Westen bündeln sie zwar vorübergehend ihre Kräfte, aber ihre neoimperialen Ordnungsvorstellungen machen sie zugleich zu Kontrahenten in der Gestaltung einer scheinbar gerechteren Weltordnung.
Abstract
During the current Gaza war, it has once again become clear that since the fall of the Soviet Union, Russian-Turkish relations have intensified especially when the two regimes feel alienated from the West. But the complete picture is that they are more rivals than partners: In their affront to the West, they may temporarily join forces, but their neo-imperial ideas of order also make them adversaries in the shaping of a seemingly fairer world order.
1 Einleitung
Der Krieg im Gazastreifen, der auf den pogromartigen Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober folgte, hat die Türkei und Russland erneut näher zusammenrücken lassen. Erdoğans und Putins Regime positionierten sich ostentativ gegen Israel und den Westen – und stärkten ihre Beziehungen zueinander.[1]
Der türkische Präsident bezeichnete die Hamas wiederholt als „Widerstandskämpfer“, Israel hingegen als „Terrorstaat“, dessen Existenzrecht er damit in Frage stellte.[2] Zudem verurteilte er den Westen scharf und sprach von einer „Schande, dass westliche Länder, die immer von Menschenrechten und Freiheiten sprechen, angesichts der anhaltenden Massaker in Palästina schweigen.“[3] Der russische Präsident blies ins gleiche Horn, indem er Israel – vor der Bodenoffensive – vorwarf, eine Blockade von Gaza vorzubereiten, die mit der Nazi-Blockade von Leningrad 1941 vergleichbar wäre.[4] Und der russische UN-Vertreter, Wassili Nebensja, negierte Israel das Recht auf Selbstverteidigung, da es dieses Recht als „Besatzungsmacht“ nicht habe. Ebenso wie der türkische Präsident, warf er den „Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten“ doppelte Standards und „Heuchelei“ vor, da sie in „anderen Situationen die Achtung des humanitären Rechts fordern“, jedoch nicht im Gazasteifen.[5]
In einer Telefonkonferenz vom 24. Oktober 2023 zwischen Erdoğan und Putin betonte letzterer, Russland und die Türkei hätten im Gaza-Krieg „praktisch überschneidende Positionen“.[6] Wenige Tage später, am 29. Oktober, gratulierte Putin Erdoğan zur 100-jährigen Jubiläumsfeier der türkischen Republik und äußerte sich „zuversichtlich, dass wir die bilateralen Beziehungen zum Nutzen unserer befreundeten Nationen weiter konsequent ausbauen werden, um eine gerechtere und demokratischere Weltordnung zu schaffen.“[7]
Was verbindet diese Regime, warum suchen sie den Schulterschluss? Wie kann das russisch-türkische Beziehungsverhältnis eingeordnet werden? Dieser Frage soll im Folgenden nachgegangen werden. Im Vordergrund stehen zwei Ausgangsthesen: (1) Seit dem Fall der Sowjetunion bekommen die russisch-türkischen Beziehungen meist dann einen Schub, wenn die beiden Regime sich vom politischen Westen benachteiligt und entfremdet fühlen und im Miteinander die Chance sehen, dem westlichen Normen- und Institutionengefüge sowie dem liberal-universellen Wertesystem westlicher Prägung die Stirn zu bieten. (2) Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie mehr Rivalen als Partner sind, und ihre neoimperialen Ordnungsvorstellungen nicht nur mit denjenigen des Westens kollidieren, sondern auch in Konflikt zueinanderstehen. Diese beiden Thesen, die die folgende Analyse strukturieren, verknüpfen zusammen eine exogene und eine endogene Perspektive. Damit soll das komplexe, ambivalent anmutende Beziehungsgeflecht zwischen Moskau und Ankara dechiffriert werden.
2 Türkisch-russische Annäherungen
Mit dem Wegfall der Bedrohung durch den Warschauer Pakt 1990 und dem Ende des globalen Systemkonflikts eröffneten sich für die Türkei – seit 1952 NATO-Mitglied – neue Möglichkeiten der wirtschaftlichen und diplomatischen Vernetzung sowie Einflussnahme in ihrer Nachbarschaft. Auch mit Russland verbesserten sich die Beziehungen in den 1990er Jahren zunächst in wirtschaftlicher Hinsicht, in den 2000er Jahren ebenfalls im diplomatischen und kulturellen Bereich sowie im Energiesektor.[8]
Antiwestliche Rhetorik gehörte zwar stets zum Repertoire der türkischen und der russischen Machtelite, doch zugleich signalisierten Moskau und Ankara in den 1990er und Anfang der 2000er Jahre ihr Interesse an einer stärkeren Annäherung an Europa und den politischen Westen. Die Annäherung an den Westen darf indes nicht missverstanden werden. Sie wurzelte nicht in einer breiten Sympathie für westliche Werte oder im tiefen Glauben an die Vorzüge westlicher politischer Systeme. Die „Verwestlichung“ der Türkei war seit Mustafa Kemal Atatürk vor allem durch den „Wunsch angetrieben, wieder groß zu werden – durch das Erlernen und Beherrschen westlicher Militär- und Ingenieurskunst bei gleichzeitigem Aufbau von Allianzen in Europa – in der optimistischen Erwartung, dass die Osmanen ihren globalen, hegemonialen Status wiedererlangen würden.[9] In Russland hatte die scheinbare „West-Euphorie“ ähnliche Gründe: „So wie Michail Gorbatschow die Sowjetunion reformieren wollte, um sie zu erhalten, setzte Russland in den 1990er Jahren auf die Annäherung an den Westen, um eben den Wohlstand zu erlangen, den es ersehnte und mit dem sein auch im Moment größter Schwäche fortbestehender Großmachtanspruch unterfüttert werden könnte.“[10]
So trat die Türkei 1996 der europäischen Zollunion bei. In der Hoffnung als NATO-Staat gute Chancen zu haben, bald vollwertiges EU-Mitglied zu werden, war Ankara sogar bereit, den Schritt ohne ein Mitspracherecht in handelspolitischen Fragen in Brüssel zu vollziehen. In Russland gehörte der erste Präsident in den 1990er Jahren, Boris Jelzin, zu jenen prowestlichen Reformern, die die „Rückkehr des Landes nach Europa“ befürworteten.[11]
Doch zum russischen Ärgernis – insbesondere unter den nationalistisch-imperial Gesinnten in Moskau, die zu diesem Zeitpunkt aber noch in der Defensive waren – wurden auf dem NATO-Gipfel 1997 mit den ehemaligen Ländern des Warschauer Pakts Tschechien, Ungarn und Polen auf ihren Wunsch hin offiziell Beitrittsverhandlungen vereinbart, die 1999 mit der Eingliederung in die NATO vollendet wurden. Die ebenso im Jahr 1997 ausgehandelte NATO-Russland-Grundakte wurde im Westen als Moskaus Zustimmung zur NATO-Osterweiterung verstanden. Doch in Moskau wurde diese von den Hardlinern als „Verdrängung“ aus ihrer „alten Einflusssphäre“ wahrgenommen.[12] Im selben Jahr 1997 tagte der Luxemburger Gipfel, auf dem die Staats- und Regierungschefs der EU sich auf die neue Mitgliedschaft von elf ost- und mitteleuropäischen Ländern einigten, darunter Zypern. Die Türkei wurde aufgrund von demokratischen und rechtsstaatlichen Mängeln von diesem Erweiterungsprozess ausgeschlossen.[13] Der damalige türkische Ministerpräsident Mesut Yilmaz reagierte brüskiert und verlor das Vertrauen in die EU.[14]

Das im Bau befindliche Kernkraftwerk Akkuyu (Sommer 2023)
Diese Umstände bezeichnete im Jahr 1997 Fatih Özbay in dem vom türkischen Außenministerium herausgegebenen Politikmagazin Perception als „Kernfaktoren“, die Russland und die Türkei nach eher distanzierten Jahren Anfang der 1990er näher zusammenbrachten, „sowohl im politischen als auch im kommerziellen und wirtschaftlichen Bereich.“[15] Ende 1997 reiste mit Viktor Chernomyrdin zum ersten Mal ein russischer Ministerpräsident nach Ankara; 1999 besuchte mit Bülent Ecevit erstmalig ein türkischer Premierminister Moskau. In dieser Periode erreichten die russisch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen Rekordhöhen; 1997 wurde der Bauvertrag der russisch-türkischen Gaspipeline Blue-Stream geschlossen, die 2003 in Betrieb genommen wurde. Zum ersten Mal war von einer „strategischen Partnerschaft“ die Rede.[16]
Dies bedeutete indes noch keinen Bruch mit dem Westen. Deutlich wird das besonders in der türkischen und russischen Solidarisierung mit den USA nach 9/11. Die Türkei signalisierte eine „nahezu uneingeschränkte Kooperationsbereitschaft“ mit Washington.[17] Auch Putin solidarisierte sich „beinahe uneingeschränkt mit Washington“[18], obwohl der unmandatierte NATO-Einsatz im Kosovokrieg, den Russland als eklatanten Bruch des Völkerrechts bezeichnet hatte, noch nicht lange zurück lag.
Doch der Wind drehte sich bald: der Irakkrieg, der Georgienkrieg, der syrische Bürgerkrieg und die russische Krim-Annexion zerrütteten die Beziehungen zum Westen – spiegelbildlich zur türkisch-russischen Annäherung. Ausgangspunkt war das Ersuchen der US-Regierung, zur Vorbereitung des gewaltsamen Regimewechsels im Irak 62.000 US-Soldaten auf türkischen Boden zu stationieren. Das türkische Parlament lehnte dies jedoch im Mai 2003 ab, weil die Befürchtung groß war, dass infolge einer Invasion ein kurdischer Staat im Nordirak entstehen könnte. Dieser Schritt führte dazu, dass man in Moskau die Türkei – wo Erdoğan 2002 als Spitzenkandidat der islamistischen AKP zum Ministerpräsidenten gewählt wurde – mit anderen Augen sah. Die Türkei galt im Kreml nun vermehrt als ein unabhängiger Akteur und nicht mehr als traditioneller US-Verbündeter.[19] Den Anspruch einer unabhängigen Macht untermauerte Erdoğan auch im Georgienkrieg 2008, in dem er die Türkei offiziell als „neutral“ bezeichnete und sich – wie Russland – gegen die Präsenz von NATO-Schiffen im Schwarzen Meer aussprach.[20] Noch im selben Jahr nahmen die russisch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen wieder zu; 2009 einigten sich Putin und Erdoğan auf den Bau des türkischen Kernkraftwerks Akkuyu mit russischer Hilfe; im April 2011 setzten sie eine schon länger diskutierte Visabefreiung um.
In der frühen Phase des syrischen Bürgerkriegs zwischen 2011 und 2013 forderte Erdoğan offen den Rücktritt Baschar al-Assads und unterstützte oppositionelle Milizen mit Geld und Waffen, womit er durchaus auf einer Linie mit den Vereinigten Staaten war. Es dauerte indes nicht lange, bis die türkische Kurdenpolitik dies änderte: Ankara pochte seit Beginn des Krieges darauf, im Nordosten Syriens entlang der türkischen Grenze eine „Sicherheitszone“ zu errichten, um dort – neben der Ansiedlung von abgeschobenen Geflüchteten – die kurdischen Kämpfer der YPG zu zerschlagen, die Ankara für terroristische Verbündete der PKK hält und als Bedrohung wahrnimmt. Doch Washington hielt dagegen: Im Kampf gegen den seit 2014 aufkeimenden „Islamischen Staat“ (ISIS) stützte die USA das kurdisch-syrische Bündnis SDF, wozu auch die YPK gehört.
Im März 2014 annektierte Russland die Krim und initiierte und unterstützte einen Aufstand prorussischer Paramilitärs im ukrainischen Donbass. In der Folge verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen signifikant. Durch die russische Krim-Annexion und durch die türkische Kurdenpolitik im Syrienkrieg „erhielten Putin und Erdoğan eine solide Grundlage für die Stärkung ihrer Beziehungen – äußerst angespannte Beziehungen zum Westen und die absolute Priorität der Erhaltung ihrer Regime“, bilanzierte Ekaterina Sokiryanskaya in der russischen Oppositionszeitung Nowaja Gaseta.[21] Die Handelsbeziehungen nahmen an Volumen zu, wenngleich dieses stets weit unter dem Volumen des Handelsaustausches mit der EU blieb. Nachdem das geplante russisch-europäische Gaspipelineprojekt South-Stream wegen der aggressiven, revisionistischen Politik Russlands gegenüber der Ukraine beendet wurde, unterzeichnete stattdessen Russland mit der Türkei im Dezember 2014 eine Absichtserklärung für den Bau der Pipeline TurkStream; im Januar 2020 wurde diese durch Erdoğan und Putin feierlich eröffnet.
Der syrische Bürgerkrieg entwickelte sich indes zu einem Stellvertreterkrieg, in dem Russland und die Türkei gegensätzliche Seiten unterstützten. Während Russland ab Herbst 2015 in den Krieg auf Seiten des syrischen Regimes eintrat, stärkte die Türkei weiterhin die zumeist radikal-islamistisch orientierten Oppositionskräfte. Dadurch wurde die Partnerschaft erheblich getrübt. Höhepunkt dieser Krise war der Abschuss eines russischen Su-24-Bombers nahe der syrisch-türkischen Grenze durch die türkische Luftverteidigung im November 2015, nachdem dieser kurzfristig türkisches Territorium überflogen hatte. Zeitweilig schien es nicht ausgeschlossen zu sein, dass es einen militärischen Vergeltungsschlag Russlands gegen die Türkei geben könnte. Russland reagierte stattdessen mit harten Wirtschaftssanktionen. Obwohl die Sanktionen nicht den Energiesektor betrafen, waren diese Maßnahmen für die Türkei Anlass, in den folgenden Jahren ihre Erdgaslieferungen zu diversifizieren, um ihre Abhängigkeit von Russland zu reduzieren.
Das Blatt wendete sich dann wiederum nach dem Putschversuch türkischer Militärs im Juli 2016. Erdoğan lastete den Putschversuch dem Westen an und nahm den Ausnahmezustand zum Anlass, um rigoros gegen politische Gegnerinnen und Gegner im Militär, in der Justiz und in den Behörden vorzugehen. Infolgedessen erreichte das Verhältnis zum Westen einen Tiefpunkt. Putin nutzte die Gelegenheit aus, um Erdoğan wieder näher an sich zu binden.[22] Weder die führenden EU-Staaten noch die USA zeigten die aus Ankaras Sicht erhoffte Unterstützung für Erdoğan. Die USA weigerten sich Fethullah Gülen auszuliefern, den Erdoğan für den Putschversuch hauptverantwortlich machte. Westliche Staaten begannen vielmehr, die türkische Führung für ihre autoritären Tendenzen und Menschenrechtsverletzungen zu kritisieren. Russland hingegen versicherte dem um seine Macht bangenden Erdoğan vollen Beistand und verurteilte den gescheiterten Militärputsch scharf.[23] Trotz konträrer Interessen in Syrien reiste Erdoğan zwei Wochen später nach St. Peterburg und traf Putin. Ende 2016 entschuldige sich Erdoğan offiziell bei Putin für den Abschuss des russischen Bombers.
Die russisch-türkischen Beziehungen erholten sich: 2017 initiierte Russland das Astana-Format, mit dem Zweck, das militärische Vorgehen Moskaus, Ankaras und Teherans in Syrien zu koordinieren. Erdoğan erklärte sich bereit, seine militärische Offensive gegen das Assad-Regime einzustellen und sich auf die Bekämpfung der YPG in türkischer Grenznähe zu konzentrieren – sehr zum Ärger Washingtons, die mit der YPG gemeinsam gegen den ISIS kämpfen. Putin tolerierte fortan grundsätzlich die türkische Militäroperation in Syrien und sorgte somit dafür, „dass die türkische Sicherheitselite und Öffentlichkeit Russland für einen besseren und aufrichtigeren Partner für die Türkei halten als die Vereinigten Staaten.“[24]

Putin und Erdogan in St. Petersburg 2016
Mehr noch: Im Dezember 2017 unterzeichneten Russland und die Türkei einen Vertrag über die Lieferung des russischen Luft- und Raketenabwehrsystems S-400. Ankara nahm damit bewusst einen Bruch im türkisch-westlichen Verhältnis in Kauf. Als dessen Lieferung 2019 begann, verhängte Washington 2020 Sanktionen gegen die Türkei und schloss Ankara aus dem F-35-Programm für Kampfjets aus.
Burhanettin Duran von der AKP-nahen Denkfabrik SETA argumentierte, dass der Westen für die engere Zusammenarbeit zwischen Russland und der Türkei verantwortlich sei: „Die Vereinigten Staaten, die Europäische Union und die NATO haben diese Situation geschaffen, indem sie die Türkei in den letzten fünf Jahren nicht wie einen Verbündeten behandelt haben.“[25] Das Gefühl der Missachtung und Benachteiligung kommt hier zum Ausdruck, worin sich zugleich der Wunsch verbirgt, als unabhängiges globale Machtzentrum anerkannt und respektiert zu werden. Derartige Statusvorstellungen stießen jedoch im Westen nicht auf Anklang. Im Gegenteil: Die türkischen Beziehungen zu den USA verschlechterten sich und aufgrund der aussichtslosen Beitrittsperspektive der EU, investierten türkische Politikerinnen und Politiker deutlich mehr Zeit und Kapitel in die Verbesserung der Beziehungen zu Russland und auch zu China. In der Türkei intensivierte sich sogar die Debatte, der von Russland geleiteten Eurasischen Wirtschaftsunion oder der von China geführten Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit beizutreten, zu der auch Russland gehört.[26] Tarik Oğuzlu schrieb: „Je mehr sich die Türkei von der westlichen internationalen Gemeinschaft ausgeschlossen fühlte, desto näher kam sie den nicht-westlichen aufstrebenden Mächten.“[27]

Kurdische Kämpfer in Syrien
Putins Angriffskrieg auf die gesamte Ukraine am 24. Februar 2022 degradierte Russland endgültig zu einem Paria-Staat im Westen. Die russisch-türkischen Beziehungen überdauerten diese Zäsur. Einerseits unterstützte Ankara zwar die Ukraine militärisch – besonders mit Bayraktar-Kampfdrohnen – und sperrte den Bosporus für alle ausländischen Kriegsschiffe, womit die Möglichkeiten der russischen Marine geschwächt wurde, Verluste an der Seekriegsflotte im Schwarzen Meer auszugleichen. Anderseits liefen die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen mit dem Kreml ungehindert weiter. Erdoğan sperrte sich, die westlichen Sanktionen gegen Russland mitzutragen und positionierte sich wie im Georgienkrieg offiziell als „neutral“[28], wodurch er Russland über die Türkei den Zugang zum internationalen Markt offenhielt. Trotz westlicher Sanktionen gegen Russland und die TurkStream-Pipeline fließt weiterhin russisches Gas in die Türkei.
Die diplomatische Verbindung riss auch nicht ab: Im August 2022 reiste Erdoğan nach Sotschi, wo er sich mit Putin auf den Ausbau der Handelsbeziehungen einigte – ein Jahresvolumen von 100 Milliarden Dollar wurde als Ziel festgelegt. Ein Jahr später – im September 2023 – flog Erdoğan wieder nach Sotschi – und verkündete: „Wir wollen unsere multidimensionale Zusammenarbeit weiter stärken, insbesondere in den Bereichen Handel, Energie, Landwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft und Finanzen. Unser bilaterales Handelsvolumen erreichte im vergangenen Jahr etwa 69 Milliarden Dollar. Wir unternehmen entschlossene Schritte in Richtung des von uns gesetzten Ziels von 100 Milliarden Dollar. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres kamen 3,5 Millionen russische Touristen in unser Land. Ich glaube, dass diese Zahl in der verbleibenden Zeit noch weiter steigen wird.“[29] Der Bau eines zweiten Kernkraftwerks mit russischer Hilfe war auch Thema. Tatsächlich verdoppelte sich etwa das türkisch-russische Handelsvolumen im Jahr 2022 auf rund 69 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Dieser sprunghafte Anstieg lag zum einen an den gestiegenen Energieimporten aus Russland, aber auch an der Tatsache, dass die Türkei zum Durchgangsland sanktionierter Güter wurde, darunter insbesondere Hochtechnologie- und Dual-Use-Güter, die Russland nicht mehr direkt aus westlichen Ländern beziehen konnte.[30] Aufgrund amerikanischen Drucks und weiterer Verschärfungen des Sanktionsregimes brachen die türkischen Exporte nach Russland allerdings ab Anfang 2024 deutlich ein.[31] Das anvisierte Handelsvolumen von 100 Milliarden Dollar, so unrealistisch wie großspurig dessen Ankündigung auch war, bleibt also in weiter Ferne.
Die Entfremdung vom Westen simultan zur gegenseitigen Hinwendung ist paradigmatisch für die russisch-türkischen Beziehungen seit dem Ende des Kalten Krieges. Seit Ende der 1990er Jahre grassiert in Russland und der Türkei das Gefühl, vom Westen nicht gemäß ihren Großmachtansprüchen respektvoll behandelt zu werden.[32] Hinzu kommt eine Autokratisierung ihrer politischen Systeme sowie deren aggressive, revisionistische Außenpolitik, die diesen Entfremdungsprozess beschleunigten.
Heute strebt Putin nichts Geringeres als eine Neuordnung der Welt an. Unlängst titulierte er Russland als „Vorreiter beim Aufbau einer gerechteren Weltordnung“, in der das „moderne Russland“ „seine Souveränität als Weltmacht zurückfordert.“[33] Erdoğan hingegen verlangte wiederholt, dass die Türkei „den Platz einnimmt, den es im globalen System verdient.“[34] Seine geopolitischen Ambitionen liegen eher in einer „regionalen Führungsrolle“, auch wenn er meint, die Türkei entwickele sich „von einer regionalen Macht zu einer globalen Macht.“[35] Ebenso wie Putin träumt Erdoğan von einer „gerechten Weltordnung.“[36]
3 Russisch-türkische Ordnungsvorstellungen im Konflikt
Das, was die die beiden Regime verbindet – der Traum einer aus ihrer Perspektive gerechteren Weltordnung – ist zugleich das, was sie zu Rivalen macht. Beide Länder verstehen sich nicht als „normale“ Nationalstaaten; vielmehr reklamieren sie eine herausragende Position in der internationalen Rangordnung, die ihnen indes nicht nur vom Westen verwehrt wird, sondern deren beiderseitige Realisierung ebenso miteinander in Konflikt steht. Indem sie vom Niedergang des Westens und einer multipolaren Weltordnung ausgehen, sehen sie die Chance, ihre jeweiligen neoimperialen Großmachtbestrebungen zu verwirklichen.[37] Mit Nostalgie blicken sie auf ein eurasisches Imperium zurück, woraus sie heute wieder verstärkt geopolitische Ansprüche ableiten, die nicht nur mit dem westlichen Ordnungsmodell konfligieren, sondern die sie auch gegenseitig zu Kontrahenten werden lassen. Ihnen geht es zwar nicht unbedingt um die Wiederherstellung der imperialen Ordnung, wie zu osmanischen oder zaristischen Zeiten im 19. Jahrhundert, aber sie betrachten besonders das „nahe Ausland“[38], einst Teil ihrer Großreiche, als ihre „natürliche“ Einflusssphäre[39] – und diese Sphären überlappen sich zwischen der Türkei und Russland, was sie vor dem Zusammenbruch ihrer Imperien Anfang des 20. Jahrhundert schon zu Erzrivalen machte und heute wieder für Spannungen sorgt.
So kommt es, dass die Türkei und Russland in keinem Konflikt in ihrer Peripherie – namentlich: der Kaukasus, der Balkan, das östliche Mittelmeer, der Nahe und Mittlerer Osten – auf derselben Seite stehen. Warum der aktuelle Krieg im Gazastreifen hier eine Ausnahm bildet, wird zum Schluss thematisiert.
Im gesamten Kaukasus – und auch in Zentralasien – konkurrieren seit dem Zerfall der Sowjetunion die „Türkische Welt“ und die „Russische Welt“ um Einfluss.[40] Im ersten Tschetschenienkrieg 1994 solidarisierte sich Ankara mit sunnitischen Separatistengruppen im Nordkaukasus. Russland – Heimat einer kurdischen Diaspora – unterstützte daraufhin die PKK. Aus Sorge, ein unabhängiges Tschetschenien könnte womöglich zu einem türkischen Patron werden, unterband Jelzin den Sezessionsversuch mit brutaler militärischer Härte.[41] Vor dem zweiten Tschetschenienkrieg 1999 unterzeichneten Russland und die Türkei ein Abkommen zur Terrorismusbekämpfung, woraufhin Moskau seine Unterstützung für die PKK zurückzog und Ankara seine Verbindungen zu den Separatisten in Tschetschenien einstellte. Nicht weniger spannungsgeladen ist der Südkaukasus. Während im ersten Krieg um Nagorny Karabach zwischen 1992 und 1994 Russland als Vermittler zwischen Armenien und Aserbaidschan noch die Oberhand hatte, konnte die Türkei als wichtigster Verbündete Aserbaidschans im zweiten und im letzten Krieg im September 2023 Baku zum Sieg verhelfen und als neue regionale Ordnungsmacht triumphieren. Moskaus beanspruchte „exklusive Einflusssphäre“ im Südkaukasus[42] wurde dadurch unterminiert.
In Georgien versucht die Türkei sich ebenfalls als ordnungspolitische Alternative zu Russland zu positionieren. Ebenso wie Aserbaidschan rüstete die Türkei Georgien militärisch auf und befürwortete gar dessen Beitritt zur NATO. Die im Zuge des russischen Kriegs gegen Georgien ausgerufene Unabhängigkeit Südossetiens und Abchasiens erkannte die Türkei nicht an.
Auch die russische Krim-Annexion wird die Türkei „nie anerkennen“, erklärte Erdoğan wiederholt.[43] Im Gegenteil: Erdoğan gewährte den Bewohnern der einst zum osmanischen Reich gehörenden Halbinseln Zuflucht in der Türkei. Er spricht sich für die „territoriale Integrität und Souveränität“ der Ukraine“ aus, die die NATO-Mitgliedschaft „verdient“ habe.[44]
Der Balkan hat sich seit dem Jugoslawienkrieg in den 1990er Jahren zu einem Gebiet des strategischen Wettbewerbs zwischen dem Westen und Russland entwickelt, in dem jedoch auch die Türkei ihre eigenen Interessen vertritt, die den Balkan als postosmanischen Raum betrachtet. Ankara unterstützte mit Kampflugzeugen den NATO-Krieg gegen Jugoslawien und erkannte die Unabhängigkeit des sunnitischen Kosovos 2008 sofort an; Moskau hingegen bis heute nicht. Vielmehr betrachtet Russland den NATO-Einsatz als schweren Bruch des Völkerrechts und zeigt sich solidarisch mit dem orthodoxen Serbien.
Im Kontext des östlichen Mittelmeers drohen türkische Politiker, auch Erdoğan, wiederholt, die griechischen Inseln in der Ägäis „zurückzuholen.“[45] Russland pflegt indes gute Beziehungen zum orthodoxen Griechenland[46] und dem griechisch Teil Zyperns und lieferte etwa in den 1990er Jahren das russischen Flugabwehrsystem S-300 nach Nikosia.
Der schwerste Stresstest für die türkisch-russischen Beziehungen bleibt der Bürgerkrieg in Syrien. Russland engagiert sich seit September 2015 militärisch auf der Seite Assads, den Erdoğan als „Mörder“ verurteilt. Zwar gibt es seit dem Astana-Prozess 2017 Bemühungen, sich militärisch in Syrien nicht in Quere zu kommen – auch damit sich die „Flugzeugkrise“ aus dem Jahr 2015 nicht wiederholt –, doch das funktioniert nicht immer: im April 2020 wurden durch einen russischen Luftangriff Dutzende türkische Soldaten in der Nähe von Idlib getötet und im Oktober des selben Jahres wurden ebenso in der syrischen Provinz Idlib 78 Kämpfer islamistischer Milizen getötet[47], die von der Türkei besoldet worden waren. Mitte 2017 wandte sich Ankara einer weiteren postosmanischen Peripherie zu: Libyen. Erdoğan unterstützt die von den Vereinten Nationen und Washington anerkannte libysche Übergangsregierung mit Söldnern und Drohnen. Russland stärkt hingegen die Gegenseite, nämlich den Warlord Khalifa Haftar, mit russischen Söldnern.
4 Ausblick
Ihre neoimperialen Ordnungsvorstellungen machen Russland und die Türkei zu geopolitischen Rivalen. Lange war es die Türkei, die sich von der russischen Vormacht bedroht sah; aber auch Russland fühlt sich durch die Türkei als aufsteigende Regionalmacht zunehmend im postsowjetischen Raum herausgefordert, besonders im Südkaukasus.
Aus dem Schicksal, in Nachbarschaft vis-à-vis mit einer historischen Weltmacht zu leben, wächst der machterhaltende Trieb, einen pragmatischen Umgang zu finden, der treffend als modus vivendi[48] oder als eine „Partnerschaft mit beschränkter Haftung“[49] bezeichnet werden kann. Damit sind Kooperationen zwischen Staaten gemeint, die in Teilbereichen auch in harter Konkurrenz zueinanderstehen. Das heißt, Russland und die Türkei kooperieren, aber nur so lange wie sie sich beide davon einen strategischen Nutzen versprechen.
Durch ihre gemeinsame Entfremdung vom Westen – vorangetrieben durch ihre illiberale, autokratische, teilweise totalitäre Innenpolitik – fühlen sich Russland und die Türkei in einer „Achse der Exkludierten“[50] verbunden und bündeln, zumindest situativ, ihre Kräfte im Affront gegen den Westen und bieten sich als ordnungspolitische Alternative an – Russland weltpolitisch im Verbund mit China, die Türkei eher regional im islamisch geprägten Raum. Aus dieser Perspektive sind auch deren Reaktionen auf den Krieg im Gazastreifen zu verstehen.
Russland betrachtet Israel – insbesondere seit seinem Krieg gegen die Ukraine und der strategischen Verbundenheit mit Israels Erzfeind Iran – „als integralen Bestandteil des ‚kollektiven Westens‘ […], dem Russland erbittert entgegentritt“, so Fyodor A. Lukyanov.[51] Als Antidot gegen die westliche Isolierung und als Grundstein einer neuen Weltordnung „braucht Moskau die Unterstützung des Teils der Welt (die Mehrheit), der Israel verurteilt und den Palästinensern mit Verständnis begegnet.“[52] Erdoğan, der ideologisch den Muslimbrüdern nahesteht, unterstützt die Hamas schon länger. Dennoch verhielt er sich nach der Hamas-Attacke zunächst zurückhaltend, womöglich um die gerade erst reparierten Beziehungen zu Israel nicht wieder zu torpedieren. Doch mit Blick auf die türkische Bevölkerung, in der die Unterstützung für Palästina und die Wut über Israel groß ist,[53] und vor allem mit Blick auf die muslimische Welt, in der die Solidarität mit Gaza konfessions- und lagerübergreifend die Menschen verbindet,[54] avancierte Erdoğan zum wohl lautstärksten Apologeten der Hamas, um seinen regionalen Führungswillen zu unterstreichen. Dass Ankara trotz seiner regionalen Macht und Verbindungen zur Hamas nicht in die diplomatischen Friedensbemühungen von Washington konsultiert wurde, kränkte Erdoğan offensichtlich[55] – und bekräftigte ihn zugleich darin, im Kanon mit Putin gegen den „kollektiven Westen“ zu agitieren. Ende Juli 2024 drohte Erdoğan gar damit, in den Gazakrieg militärisch einzugreifen, um Israel Einhalt zu gebieten. Auch wenn diese Drohung in typischer Erdoğan-Manier rhetorischer Natur war, so war sie eine unüberhörbare verbale Rebellion gegen Israel und den Westen – und so sollte diese auch im Inland so wie international wahrgenommen werden. So wird abermals deutlich, dass gerade in Zeiten der Entfremdung gegenüber und der gefühlten Deprivation durch den Westen das türkische Regime, das im Gegensatz zu Russland noch mit einem wackligen Fuß im westlichen Lager steht, gegen die als ungerecht empfundene Weltordnung rebelliert und die Nähe zu alternativen Partnern sucht. Unlängst bekundete Erdoğan wieder Interesse, sowohl der BRICS-Gruppe als auch der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) beizutreten. Im Juni 2024 nahm der türkische Außenminister Hakan Fidan im russischen Nischni Nowgorod an der Außenministertagung der BRICS+ teil. Anschließend traf er Putin in Moskau, der Fidan versicherte: „Wir begrüßen das Interesse der Türkei an der Arbeit der BRICS. Wir werden den Wunsch der Türkei, mit den Ländern dieser Union zusammenzuarbeiten, in jeder Hinsicht unterstützen.“[56] Kurz darauf reiste Erdoğan Anfang Juli zum SCO-Gipfel in Kasachstans Hauptstadt Astana, wo er am Rande auch Putin traf und ihm Gegenüber Bereitschaft signalisierte, seine Beziehungen zum kremlfreundlichen Assad-Regime in Syrien zu normalisieren.[57]
Kurzum: Ähnlich wie der russische Krieg gegen die Ukraine als Katalysator einer sich auseinanderdivergierenden Welt wirkte, schreitet die globale Polarisierung nun auch durch den Gaza-Krieg weiter voran.
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Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- Editorial
- Aufsätze
- Europäische Sicherheit angesichts eines abrupten oder graduellen Rückgangs amerikanischer Sicherheitsgarantien
- Kann sich Europa konventionell gegen eine militärische Bedrohung durch Russland behaupten?
- Der Gazakrieg und seine Folgen für den Nahen Osten
- Kurzanalysen
- Die Rolle von Kernwaffen in der europäischen Sicherheit – geht es auch ohne die USA?
- Kann Europa mittelfristig rüstungswirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen?
- Die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer und ihre Folgen
- Russland und die Türkei – Annäherung unter zwei Rivalen
- Ergebnisse internationaler strategischer Studien
- Lehren aus dem Ukraine Krieg
- Nick Reynolds: Heavy Armoured Forces in Future Combined Arms Warfare. London: RUSI December 2023
- Howard J. Shatz/Clint Reach: The Cost of the Ukraine War for Russia. Santa Monica, Cal.: RAND Corporation, Dezember 2023
- Militärkonkurrenz zwischen USA und China
- Seth G. Jones/Alexander Palmer: Rebuilding the Arsenal of Democracy – The U.S. and Chinese Defense Industrial Bases in an Era of Great Power Competition. Washington, D.C.: Center for Strategic and International Studies (CSIS), März 2024
- Mackenzie Eaglen: Keeping Up with the Pacing Threat: Unveiling the True Size of Beijing’s Military Spending. Washington, D.C.: American Enterprise Institute, April 2024
- Marek Jestrab: A maritime blockade of Taiwan by the People’s Republic of China: A strategy to defeat fear and coercion. Washington, D.C.: The Atlantic Council, Dezember 2023
- Grundsatzfragen amerikanischer Außenpolitik
- Michael J. Mazarr/Tim Sweijs/Daniel Tapia: The Sources of Renewed National Dynamism. Santa Monica, Cal.: The RAND Corporation, April 2024
- Thomas Carothers/Benjamin Feldman: Examining U.S. Relations With Authoritarian Countries. Washington, D.C.: The Carnegie Endowment, Dezember 2023
- Buchbesprechungen
- Andreas Fulda: Germany and China. How Entanglement Undermines Freedom, Prosperity and Security. London u. a.: Bloomsbury Academic 2024, 256 Seiten
- Janka Oertel: Ende der China-Illusionen. Wie wir mit Pekings Machtanspruch umgehen müssen. München: Piper Verlag 2023, 301 Seiten
- Susanne Weigelin-Schwiedrzik: China und die Neuordnung der Welt. Wien: Christian Brandstätter Verlag (Reihe „Auf dem Punkt“, herausgegeben von Hannes Androsch) 2023, 216 Seiten
- Jörg Himmelreich: Die deutsche Russlandillusion. Die Irrtümer unserer Russland-Politik und was daraus folgen sollte. Köln: Bastei Lübbe 2024, 352 Seiten
- Bildnachweise
Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- Editorial
- Aufsätze
- Europäische Sicherheit angesichts eines abrupten oder graduellen Rückgangs amerikanischer Sicherheitsgarantien
- Kann sich Europa konventionell gegen eine militärische Bedrohung durch Russland behaupten?
- Der Gazakrieg und seine Folgen für den Nahen Osten
- Kurzanalysen
- Die Rolle von Kernwaffen in der europäischen Sicherheit – geht es auch ohne die USA?
- Kann Europa mittelfristig rüstungswirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen?
- Die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer und ihre Folgen
- Russland und die Türkei – Annäherung unter zwei Rivalen
- Ergebnisse internationaler strategischer Studien
- Lehren aus dem Ukraine Krieg
- Nick Reynolds: Heavy Armoured Forces in Future Combined Arms Warfare. London: RUSI December 2023
- Howard J. Shatz/Clint Reach: The Cost of the Ukraine War for Russia. Santa Monica, Cal.: RAND Corporation, Dezember 2023
- Militärkonkurrenz zwischen USA und China
- Seth G. Jones/Alexander Palmer: Rebuilding the Arsenal of Democracy – The U.S. and Chinese Defense Industrial Bases in an Era of Great Power Competition. Washington, D.C.: Center for Strategic and International Studies (CSIS), März 2024
- Mackenzie Eaglen: Keeping Up with the Pacing Threat: Unveiling the True Size of Beijing’s Military Spending. Washington, D.C.: American Enterprise Institute, April 2024
- Marek Jestrab: A maritime blockade of Taiwan by the People’s Republic of China: A strategy to defeat fear and coercion. Washington, D.C.: The Atlantic Council, Dezember 2023
- Grundsatzfragen amerikanischer Außenpolitik
- Michael J. Mazarr/Tim Sweijs/Daniel Tapia: The Sources of Renewed National Dynamism. Santa Monica, Cal.: The RAND Corporation, April 2024
- Thomas Carothers/Benjamin Feldman: Examining U.S. Relations With Authoritarian Countries. Washington, D.C.: The Carnegie Endowment, Dezember 2023
- Buchbesprechungen
- Andreas Fulda: Germany and China. How Entanglement Undermines Freedom, Prosperity and Security. London u. a.: Bloomsbury Academic 2024, 256 Seiten
- Janka Oertel: Ende der China-Illusionen. Wie wir mit Pekings Machtanspruch umgehen müssen. München: Piper Verlag 2023, 301 Seiten
- Susanne Weigelin-Schwiedrzik: China und die Neuordnung der Welt. Wien: Christian Brandstätter Verlag (Reihe „Auf dem Punkt“, herausgegeben von Hannes Androsch) 2023, 216 Seiten
- Jörg Himmelreich: Die deutsche Russlandillusion. Die Irrtümer unserer Russland-Politik und was daraus folgen sollte. Köln: Bastei Lübbe 2024, 352 Seiten
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