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Musterfertigung im Produktentstehungsprozess von Systemlieferanten

  • Egon Müller , Rainer Wunderlich und Florian Kienzle
Veröffentlicht/Copyright: 20. März 2017
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Kurzfassung

Auf Grund der fortschreitenden Anbieterkonsolidierung in einem zunehmend segmentierten, kurzlebigen Fahrzeugmarkt werden die Beherrschung und die Beschleunigung des Produktentstehungsprozesses zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor für Systemlieferanten der Automobilindustrie. Während jedoch die Teilprozesse „Entwicklung“ und „Serienanlauf“ bis dato umfassend auf Optimierungspotenziale untersucht wurden, stellt der Prozess „Musterfertigung“ immer noch einen weitestgehend weißen Fleck auf der Prozesslandkarte der Produktentstehung dar. Dieser soll durch folgenden Beitrag beleuchtet werden, in dem die Rolle der Musterfertigung im Produktentstehungsprozess, ihre Organisationstypologie sowie ihre ablauf- und aufbauorganisatorischen Problemfelder detailliert beschrieben werden. Dabei wird auf praktische Verbesserungspotenziale hingewiesen, deren Nutzung Systemlieferanten wichtige Wettbewerbsvorteile eröffnen kann.

Abstract

Due to the progressive consolidation of providers in an increasingly segmented, short-termed automotive market, the control and acceleration of the new product development process are becoming crucial success factors for tier 1 automotive suppliers. However, while the optimization potential of the sub-processes ‘product development’ and ‘ramp up’ has been fully examined, the sub-process ‘sample production’ still remains a large blank spot upon the process map of new product development. The following article illuminates this particular blank spot by thoroughly describing the role of sample production within the new product development process, its organisational typology as well as its characteristic problem areas in terms of organizational and processual structures. Thereby, practical improvement potentials are pointed out, whose utilization may help tier 1 automotive suppliers to gain key competitive advantages.


Prof. Dr.-Ing. Egon Müller, geb. 1952, studierte Maschinenbau an der Universität Zwickau. Anschließend war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Chemnitz tätig, an der er 1984 zum Dr.-Ing. promovierte. 1985 bis 1992 leitete er verschiedene Abteilungen eines großen Industrieunternehmens, bevor er 1992 als Professor an die Fachhochschule Zwickau wechselte. Seit 2002 ist er Inhaber der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb und Direktor des Instituts für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme der TU Chemnitz.

Prof. Dr. rer. soc. oec. Rainer Wunderlich, geb.1962, schloss 1989 sein Wirtschaftingenieurstudium an der TU Karlsruhe ab. Parallel zu seiner Tätigkeit in der Forschung und Vorausentwicklung der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG promovierte er an der Universität Innsbruck im Bereich der strategischen Produktplanung. Nach verschiedenen Stationen in der Industrie, u.a. im Stab des Konzernvorstands der BMW AG, wechselte er 1999 als Professor an die Hochschule Pforzheim, an der er bis heute mit den Schwerpunkten Fabrik-, Produktions- und Produktplanung lehrt.

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Florian Kienzle, geb. 1981, studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Pforzheim und ist seit Ende 2007 im Rahmen einer Promotion bei der Robert Bosch GmbH in Stuttgart-Feuerbach beschäftigt. Sein Forschungsgebiet ist die Fertigungssteuerung im Kontext der Musterfertigung von Systemlieferanten.


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Online erschienen: 2017-03-20
Erschienen im Druck: 2009-05-29

© 2009, Carl Hanser Verlag, München

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