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Projektsimulation als Planungsunterstützung

Innovative Personaleinsatzplanung in schwach strukturierten Entwicklungsprozessen der Verfahrenstechnik durch ingenieurwissenschaftliche Methoden
  • Christopher M. Schlick , Bernhard Kausch und Sven Tackenberg
Veröffentlicht/Copyright: 19. April 2017
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Kurzfassung

Das finanzielle Volumen fachdisziplinübergreifender Entwicklungsprojekte hat in den letzen Jahren stark zugenommen. Ein wesentlicher Grund hierfür sind steigende Anforderungen an interdisziplinär zusammengesetzte Entwicklungsteams und die Expertise der einzelnen Entwickler. Dies führt zu steigenden Personalkosten, die in Entwicklungsprojekten bis zu 85 Prozent der gesamten Projektkosten verursachen [1]. Ein wesentliches Zielkriterium der Projektplanung ist daher die Minimierung der personalinduzierten Projektkosten bei gleichzeitiger Reduzierung der Entwicklungszeit und erhöhter Entwicklungsqualität. Damit wird der verantwortliche Projektplaner vor Aufgaben gestellt, die ohne ein geeignetes Instrumentarium nicht bewältigt werden können. Das hier vorgestellte Instrumentarium – bestehend aus Modellierungsmethode, Simulationssystem und Analysewerkzeug – erlaubt es den Projektplanern, unterschiedliche und komplexe Projektkonstellationen, einschließlich der für kreative Arbeiten typischen Unsicherheiten, zu simulieren und prospektiv zu bewerten. Das Instrumentarium wurde in Kooperation mit Unternehmen der verfahrenstechnischen Industrie entwickelt und in umfangreichen, verteilten Entwicklungsprojekten validiert.

Abstract

In recent years, the financial volume of development projects spanning academic disciplines has dramatically increased. A significant reason for this is the surging demand for interdisciplinary development teams and the expertise of the individual developers. This creates a rise in personnel costs that comprise up to 85 % of total project costs [1]. Thus, key goals are the minimization of personnel-induced project costs, the simultaneous reduction of development times and the increase in development quality. Therefore, the project planner is presented with tasks that cannot be accomplished without a suitable instrument. The instrument introduced here is based on a modeling method, a simulation environment and a tool for analysis. This instrument allows project planners to simulate and prospectively evaluate different and complex project configurations as well as typical uncertainties for creative tasks. The instrument was developed in cooperation with organizations in the process engineering industry and then validated in comprehensive distributed development projects.


Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Christopher M. Schlick ist seit dem 01.12.2004 Universitätsprofessor für Industrial Engineering and Ergonomics und Direktor des Instituts für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen. Im Jahr 1997 wurde er zum Forschungsgruppenleiter und 1998 zum Oberingenieur am selben Institut ernannt. Im Jahr 1999 promovierte er an der Fakultät für Maschinenwesen der RWTH Aachen zum Dr.-Ing., wo er sich 2004 auch habilitierte. Von 2000 bis 2004 war er Leiter der Abteilung Ergonomie und Führungssysteme bei der Forschungsgesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften, wo er heute noch als Wissenschaftlicher Direktor für Ergonomie tätig ist.

Dipl.-Ing. Bernhard Kausch studierte bis 2002 Maschinenwesen an der Technischen Universität München mit der Spezialisierung Systematische Produktentwicklung und Ergonomie. Seit 2002 arbeitet er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Ergonomie und Mensch-Maschine-Systeme am Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen.

Dipl.-Wirt.-Ing. Sven Tackenberg studierte bis 2006 Wirtschaftsingenieurwesen, Fachrichtung Elektrotechnik an der Technischen Universität Kaiserslautern, Oita University und der Universität Paderborn mit der Spezialisierung Fabrikplanung und Fabrikautomatisierung. Zwischen April 2006 und Mai 2007 war er Stipendiat der International Graduate School Dynamic Intelligent Systems. Seit Juni 2007 arbeitet er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen.


References

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Online erschienen: 2017-04-19
Erschienen im Druck: 2007-11-28

© 2007, Carl Hanser Verlag, München

Artikel in diesem Heft

  1. Editorial
  2. Die Kommunikation muss stimmen
  3. Inhalt/Contents
  4. Inhalt
  5. Leitartikel
  6. Akademie der Technikwissenschaften – ein Netzwerk der innovativen Vernunft
  7. acatech-Mitteilungen
  8. Aufstieg von acatech zur Deutschen Akademie der Technikwissenschaften hat Signalcharakter
  9. WGP-Mitteilungen
  10. 57. CIRP-Generalversammlung in Dresden
  11. Berliner Kreis-Mitteilungen
  12. Ganzheitliches Anforderungsmanagement für komplexe Produkte
  13. Produktionskonzepte
  14. Migration Manufacturing
  15. Organisationsformen der Teilefertigung
  16. Personalmanagement
  17. Effiziente Mitarbeiterinformation als Rationalisierungsansatz in der Produktion
  18. Projektsimulation als Planungsunterstützung
  19. Lösungsansätze zum Personalmanagement in chinesischen Serviceorganisationen
  20. Praxisnahe Lernformen
  21. Mitarbeiterqualifikation in einer realen Produktionsumgebung
  22. Innovationsprozesse
  23. Szenarienbasierte Produktinnovation in Wertschöpfungsnetzen
  24. Industrielle Nutzung
  25. Nutzung von Kohlendioxid in der Fertigungstechnik
  26. Instandhaltung
  27. Entwicklung eines Bewertungssystems für Instandhaltungstätigkeiten an Werkzeugmaschinen
  28. PDM-Einsatz
  29. Produktdatenmanagement als effizientes Werkzeug zur Vernetzung von Forschungsprojekten
  30. Prozessoptimierung
  31. Prozessoptimierung im Indirekten Bereich
  32. Toyota-Prinzip
  33. Montageinseln nach dem Toyota-Prinzip gestalten
  34. Virtuelle Realität
  35. Einsatz von VR-Technologien im Konstruktions- und Entwicklungsprozess
  36. IT-Architektur
  37. Flexibel in Echtzeit reagieren
  38. Praxisbericht
  39. Animation und Simulation von Fertigungsanlagen
  40. Vorschau/Preview
  41. Vorschau
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