Migration Manufacturing
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Thomas P. Meichsner
Kurzfassung
Die starke Individualisierung im Automobilbau in Form von so genannten Modelloffensiven verbunden mit einem hohen Kostendruck, kürzeren Produktlebenszyklen, steigender Variantenvielfalt und Stückzahlvolatilität erfordern neue Ansätze in der Produktion von Fahrzeugen. Dies gilt besonders für Nischenfahrzeuge. Daraus leitet sich das Ziel ab, für diesen Fahrzeugtyp einen Lösungsansatz für den modell- und variantenflexiblen Automobilkarosseriebau zu entwickeln, der als Migrationskonzept bezeichnet wird. Dieses Konzept lässt sich auf weitere Produktsegmente und Branchen übertragen und kann auch als Migration Manufacturing bezeichnet werden. Wesentliches Kennzeichen des Ansatzes ist die Fertigung von verschiedenen Karosseriemodellen auf einer Anlage sowie die einfache räumliche und technische Erweiterbarkeit des Grundlayouts entlang eines so genannten Migrationspfads. Als Migrierbarkeit wird dabei die spezifische Wandlungsfähigkeit einer Karosseriefertigung bezüglich der Ein- und Aussteuerung neuer Modelle und deren Varianten bezeichnet, wobei der Anteil der einzelnen Modelle am Gesamtvolumen in weiten Grenzen schwanken kann und die Investitionen für die Produktionsanlagen an die echten Bedarfsstückzahlen angepasst werden. Dieser Beitrag beschreibt das Grundkonzept, seine Komponenten und die Betriebsphasen sowie dessen Bewertung im Vergleich zu den üblichen Solitärlinien.
Abstract
The increasing individualisation in the automotive industry characterized by so called model offensives linked with a high cost pressure, shorter life cycle of a product, rising diversity of models and quantity volatility demand new concepts in the production of vehicles. This is specific true for so called niche cars. These set of difficulties is a motivation to develop a new concept for the body-in-white production which is highly flexible with respect to models and variants and will be denoted as Migration Concept. The concept can be transferred onto other product categories and industries and can therefore be named as Migration Manufacturing. The essential characteristic is the manufacturing of different bodywork models and their variants in one production line and the ability to extend the basic layout alongside the „migration path“. The specific changeability of a body-in-white production with regard to the integration and disintegration of new models and versions is called „migration“. The volume percentage of the specific models can vary in great range and the investments are flexible according to the volume which is really needed. The paper describes the basic concept, its components and production phases as well as its comparison with the usual lines.
References
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© 2007, Carl Hanser Verlag, München
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