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Mensch und Maschine vereint

Published/Copyright: September 23, 2022

Im Deutschen verwenden wir für die Digitalisierung der Produktionstechnik gern auch synonym den Begriff „Industrie 4.0“. Er stammt aus einer Initiative der „Promotorengruppe Kommunikation der Forschungsunion Wirtschaft – Wissenschaft“ der Bundesregierung und wurde auf der Hannover Messe 2011 erstmals der breiten Öffentlichkeit kommunizert. Über Industrie 4.0 wird nach mehr als zehn Jahren immer noch viel diskutiert und auch darüber, wie sie die Produktionstechnik revolutioniert hat, indem sie den Herstellern die Möglichkeit bietet, fortschrittliche Werkzeuge und Technologien während des gesamten Produktlebenszyklus einzusetzen. Es besteht mittlerweile kein Zweifel daran, dass Industrie 4.0 es den produzierenden Unternehmen ermöglicht hat, die betriebliche Transparenz zu erhöhen, Kosten zu senken, Produktionszeiten zu verkürzen und eine außergewöhnliche Kundennähe zu bieten.

Nun ist es jedoch an der Zeit, unsere volle Aufmerksamkeit von Industrie 4.0 auf ihre Weiterentwicklung, nämlich auf Industrie 5.0 zu richten. Während sich die vierte industrielle Revolution auf den Einsatz von Technologien zur Optimierung der Produktionsmittel konzentrierte, dreht sich bei der fünften alles um die Verbindung von Mensch und Maschine – also um die Zusammenarbeit zwischen Menschen und intelligenten Systemen. Je nachdem, wen Sie heute fragen, ist Industrie 5.0 entweder in unmittelbarer Nähe oder bereits da.

Unabhängig davon, welchen Standpunkt Sie auch vertreten, besteht jedoch kein Zweifel daran, dass sich Hersteller weiterhin auf Veränderungen einstellen müssen, um der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein und Marktanteile in einer sich ständig weiterentwickelnden Branche zu gewinnen. Wer nicht nur überleben, sondern erfolgreich sein will, muss sich die neuesten Technologien und Trends zunutze machen. Hierbei hat die Arbeitssicherheit der Mitarbeitenden oberste Priorität. Sie hat während der Corona-Pandemie eine neue Bedeutung bekommen. Zusätzlich zu den grundlegenden Sicherheitsvorkehrungen müssen die Hersteller genau und sorgfältig überwachen, wer ihre Einrichtungen betritt und verlässt und welche Personen mit welchen Geräten interagieren. Dies hat viele Unternehmen dazu veranlasst, verstärkten Wert auf die Rückverfolgbarkeit zu legen, die auch im Qualitätswesen große Bedeutung hat.

Dieser erneute Fokus auf die Sicherheit der Mitarbeitenden erstreckt sich bis zum Außendienst. Um risikoreiche Kontakte zu minimieren, müssen die Techniker:innen besser auf jeden Job vorbereitet sein, damit sie offene Arbeitsaufträge schnell erledigen können. Es wäre überhaupt nicht überraschend, wenn die First-Time-Fix-Raten der Hersteller dadurch erfreulich strak steigen würden. Wir gehen auch davon aus, dass sich dieser Trend direkt auf die Lieferketten auswirken wird, da die Hersteller von den Lieferanten mehr Transparenz verlangen, wenn sie daran arbeiten, Probleme und Ansprüche während des gesamten Produktionsprozesses zu verfolgen.

Ihre ZWF-Herausgeber und -Redaktion

Published Online: 2022-09-23
Published in Print: 2022-09-30

© 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Downloaded on 22.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/zwf-2022-2013/html
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