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Public Health Infos

Published/Copyright: November 25, 2016

Tagungen

Gesundheitskongress des Westens 2017

7. und 8. März 2017

Köln

Nordrhein-Westfalen

Veranstalter: WISO S.E. Consulting GmbH

Im Rahmen des Gesundheitskongresses des Westens 2017 sollen Möglichkeiten zur Überwindung der Trennung der Versorgungssektoren diskutiert werden. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf dem ambulanten und stationären Sektor als auch auf der Akutbehandlung, Rehabilitation und Pflege. Inhaltlich werden aktuelle Geschehnisse aus der Gesundheitspolitik aufgegriffen, wie das Präventionsgesetz oder die Krankenhausstrukturreform. Weitere Schwerpunkte der Veranstaltung bilden die stationäre Versorgung, das Themenfeld Personal im Gesundheitssystem und E-Health sowie Digitalisierung der Medizin. Darüber hinaus findet bereits zum siebten Mal der Reha-Dialog statt. Am zweiten Tag des Kongresses können niedergelassene Ärztinnen und Ärzte zudem an einer Fortbildungsveranstaltung teilnehmen, die Versorgungsmodelle im ambulanten Sektor thematisiert.

Der Kongress findet vom 7. bis 8. März in Köln statt. Ein ausführliches Programm sowie das Anmeldeformular finden Sie unter: www.gesundheitskongress-des-westens.de

19. Jahrestagung des EbM-Netzwerkes

9. bis 11. März 2017

Universität Hamburg

Veranstalter: Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.

Die 19. Jahrestagung des EbM-Netzwerkes findet unter dem Titel „Klasse statt Masse – wider die wertlose Wissenschaft“ statt. Besonders in der präklinischen Forschung zeigen neue Analysen, dass Mängel bestehen und Ergebnisse nicht reproduzierbar sind. Ziel der Veranstaltung ist es, Herausforderungen in der präklinischen und klinischen Forschung hervorzuheben und Ideen zu entwickeln, wie eine mangelhafte Durchführung von Forschung zu verhindern ist. Zusätzlich sollen zukünftige Entwicklungen in der evidenzbasierten Gesundheitsversorgung diskutiert werden, ein besonderer Fokus wird hier auf „Big Data und Gesundheits-Apps“ gelegt. Der EbM-Kongress lädt vom 9. bis 11. März in die Universität Hamburg ein. Informationen zum Programm sowie das Anmeldeformular finden Sie auf der Webseite: www.ebm-kongress.de

FACHTAGUNG PFLEGE

13. und 14. März 2017

Universität Köln

Nordrhein-Westfalen

Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaften e.V. (DGP)

Die FACHTAGUNG PFLEGE der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaften e.V. (DGP) orientiert sich in ihrer inhaltlichen Ausrichtung an den 19. Hochschultagen Berufliche Bildung. Demnach gilt als Kernthema die „Bilanz und Perspektiven der gesellschaftlichen Integration durch Berufliche und Akademische Bildung in regionale Handlungsfelder der Pflegeberufe“. Im Rahmen dessen spielt das Spannungsfeld zwischen Individualisierung und Standardisierung in der beruflichen Bildung eine Rolle. Hier sind die Anforderungen an Inklusion sowie Möglichkeiten zur Berücksichtigung von Diversität und Migration in Bildungsprozessen und -systemen zu diskutieren. Des Weiteren ist im Zuge der demografischen Entwicklung die Sicherung regionaler Arbeitsmärkte von zentraler Bedeutung. Zu erörtern sind die Herausforderungen in städtischen und ländlichen Regionen sowie der Bedarf und das Angebot akademischer Bildung in den Regionen. Der Austausch soll Impulse geben, wie in Zukunft Bildungsstrukturen lokal organisiert werden können und die Vernetzung der Regionen fördern. Die Fachtagung findet am 13. und 14. März 2017 in der Universität Köln statt. Nähere Informationen finden Sie auf der Seite der DGP: www.dg-pflegewissenschaft.de

Kongress Armut und Gesundheit

16. und 17. März 2017

Berlin

Veranstalter: Technische Universität Berlin/Gesundheit Berlin-Brandenburg, Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V., Gesundheitsökonomisches Zentrum Berlin, Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre, Zentrum Technik und Gesellschaft

Thema des kommenden Kongresses Armut und Gesundheit am 16. und 17. März 2017 in Berlin ist „Gesundheit solidarisch gestalten“. Hier wird diskutiert, wie Solidarität und Gesundheit in Beziehung zueinander stehen und wie Public Health eine solidarische Gestaltung des Gesundheitswesens und angrenzender relevanter Bereiche stärken kann. In vergangenen Kongressen stellte sich die sozial bedingte Ungleichheit von Gesundheit als ein Thema von hoher Relevanz heraus, das nun unter dem Leitthema Solidarität intensiv betrachtet werden soll. Das Programm und die Anmeldung sind ab Dezember 2016 auf der Internetseite des Kongresses möglich: www.armut-und-gesundheit.de

6. DGP-Fachtagung

17. März 2017

Universität Witten/Herdecke

Nordrhein-Westfalen

Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaften e.V. (DGP)

Die sechste DGP-Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaften e.V. (DGP) widmet sich dem Thema „Pflege des kritisch kranken Menschen“. Hierbei sollen unterschiedliche Perspektiven der Intensivpflege Berücksichtigung finden. Zum einen werden die Entwicklungen des medizinischen Fortschritts im Rahmen einer evidenzbasierten Versorgung diskutiert. Zum anderen werden die Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige mit ihren entsprechenden Bedürfnissen ins Blickfeld gerückt. Auch das Pflegepersonal und dessen Kompetenzen und Ressourcen sollen beleuchtet werden. Die Herausforderung für den Bereich der Intensivpflege ist die unterschiedlichen Bedarfe und Bedürfnisse der Akteure zu koordinieren und aufeinander einzustellen. Die Fachtagung findet am 17. März 2017 statt und versteht sich als Forum zur Reflexion und Diskussion sowie zur Anregung neuer Ideen und Versorgungskonzepte. Veranstaltungsstätte ist die Universität Witten/Herdecke. Die Anmeldung und das Programm finden Sie unter: www.dg-pflegewissenschaft.de/2011DGP/dgp-veranstaltungen/dgp-fachtagung

Kinder- und Jugendhilfetag

28. bis 30. März 2017

Düsseldorf

Nordrhein-Westfalen

Veranstalter: AGJ und JUGEND für Europa

Der Kinder- und Jugendhilfetag wird in diesem Jahr mit einem europäischen Schwerpunkt unter dem Motto „Creating a social and fair Europe for all young people“ stattfinden. Er wird im Rahmen des DJHT-Fachkongresses ausgerichtet und umfasst ca. 30 Veranstaltungen. Thematische Schwerpunkte bilden die Förderung von Jugendbeteiligung, sozialer Integration und Teilhabe. Darüber hinaus gilt es, Herausforderungen und Potenziale grenzüberschreitender Mobilität zu diskutieren. Aufgrund der europäischen Ausrichtung sollen die Handlungsperspektiven einer EU-Jungendstrategie aufgezeigt und die europäische Solidarität als Beitrag der Jugendhilfe erörtert werden. Der Kinder- und Jugendhilfetag lädt vom 28. bis 30. März nach Düsseldorf ein. Die Anmeldung und nähere Informationen zum Programm finden Sie auf: www.jugendhilfetag.de

Related Links

Das im Jahr 1974 gegründete Umweltbundesamt (UBA) ist Deutschlands zentrale Umweltbehörde. Es erfasst den Zustand der Umwelt, erforscht Zusammenhänge und erstellt zukunftsorientierte Prognosen, um damit die Politik zu beraten und die Öffentlichkeit zu informieren. Auf der Webseite des UBA www.umweltbundesamt.de werden Informationen bereit gestellt. Über die Reiter „Themen“ und „Daten“ sind Inhalte zu finden, die die Stadtgesundheit beeinflussen. Hierunter zählen z.B. Verkehr und Lärm, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Strategien, Internationales sowie Flächennutzung, Umwelt und Gesundheit. Informationen zu unterschiedlichen Unterthemen finden sich hier in Form von kleinen Artikeln.

Das Gesunde Städte-Netzwerk der Bundesrepublik Deutschland sieht sich als Teil der „Gesunde Städte“-Bewegung der WHO. Es handelt sich bei dem Netzwerk um einen freiwilligen Zusammenschluss der beteiligten Kommunen. Es agiert als Aktions- und Lerninstrument und unterstützt vor Ort. Auf seiner Webseite www.gesunde-staedte-netzwerk.de finden sich zum einen Terminankündigungen zu Veranstaltungen und Informationen zu aktuellen Entwicklungen. Darüber hinaus werden Kooperationspartner, Projekte und Publikationen des Netzwerkes vorgestellt.

Die Webseite Stadt und Gesundheit – URBAN HEALTHwww.stadt-und-gesundheit.de ist das Ergebnis des Projekts „Stadtentwicklung und Gesundheit – Disziplinärer und sektoraler Brückenbau“, angesiedelt an der Universität Bielefeld. Hier erfolgt eine kurze thematische Einleitung in das Thema Stadtgesundheit mit Hilfe der Darstellung von beteiligten Disziplinen und Sektoren sowie den zentralen Akteurinnen und Akteuren. Zusätzlich wird das Förderprogramm der Fritz und Hildegard Berg-Stiftung „Stadt der Zukunft: Gesunde, nachhaltige Metropolen“ mit einzelnen Unterprojekten vorgestellt. Diese decken ein breites Spektrum an Forschungsfeldern des Bereiches ab (Umweltressourcen, Leitbilder der Stadtentwicklung, Stadt im Wandel, Governance und Natur und Landschaft).

Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) wurde 1973 gegründet und bearbeitet ein umfangreiches, kommunalorientiertes Themenspektrum. Darüber hinaus bietet es Fortbildungen und Wissensdokumentation und -vermittlung an. Auf der Webseite des Difu www.difu.de können Informationen zu einer Vielzahl von Themen abgerufen werden, beispielsweise zu Bevölkerung und Soziales, Mobilität und Infrastruktur, Städtebau und Stadtentwicklung sowie Umwelt und Nachhaltigkeit. Des Weiteren stellt das Difu Projekte auf kommunaler Ebene und Wettbewerbe vor und bietet Verlinkungen zu den entsprechenden Seiten. Ebenfalls wird auf Veranstaltungen und aktuelle Publikationen hingewiesen. Zur weiteren Recherche stellt das Difu relevante Informationsdienste wie z.B. kommunale Datenbanken und Fachportale auf seiner Webseite zusammen.

Das Regionalbüro für Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bietet auf übergeordneter, internationaler Ebene auch Informationen zum Thema Stadtgesundheit („Urban Health“) www.euro.who.int/en/health-topics/environment-and-health/urban-health. Hier finden sich neben einer allgemeinen Einführung in die Thematik auch Strategien und Aktivitäten zur Verbesserung der Stadtgesundheit auf europäischer Ebene der WHO sowie relevante Publikationen in diesem Kontext. Zusätzlich wird auf aktuelle Entwicklungen sowie Veranstaltungen hingewiesen. Darüber hinaus werden Kontakte und Verlinkungen zu Partnerorganisationen und -netzwerken angeboten.

Weiterführende Literatur

Bär G: Gesundheitsförderung lokal verorten. Räumliche Dimensionen und zeitliche Verläufe des WHO-Settings-Ansatzes im Quartier. Springer vs. Wiesbaden 2015.

Barton H, Thompson S, Burgess S, Grant M, Eds. The Routledge handbook of planning for health and well-being. Shaping a sustainable and healthy future. London: Routledge, 2015Baumgart S. Behrends H-B. Böhme C. Claßen T. Dilger U. Fehr R. et al. Umwelt- und Gesundheitsaspekte im Programm Soziale Stadt – Ein Plädoyer für eine stärkere Integration. Positionspapier aus der ARL 97. Hannover: Akademie für Raumfoschung und Landesplanung, Leibniz-Forum für Raumwissenschaften, 2014.

Berkman LF, Kawachi I, Glymour MM, Eds. Social Epidemiology. Oxford and New York: Oxford University Press, 2014.

Böhme C, Kliemke C, Reimann B, Süß W, Hrsg. Handbuch Stadtplanung und Gesundheit. Bern: Huber, 2012.

Corburn J. Healthy city planning. From neighbourhood to national health equity. London and New York: Routledge, 2013.

Krämer A, Khan MMH, Kraas F, Hrsg. Health in Megacities and Urban Areas. Berlin, Heidelberg: Springer, 2011

Krieger N. Epidemiology and the people’s health. Theory and context. Oxford and New York: Oxford University Press, 2011.

Laußmann D, Haftenberger M, Lampert T, Scheidt-Nave C. Soziale Ungleichheit von Lärmbelästigung und Straßenverkehrsbelastung. Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1). Bundesgesundheitsblatt 2013.

Mahne K, Wolff JK, Simonson J, Tesch-Römer C Hrsg. Altern im Wandel: Zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Berlin: DZA, 2016.

Menne B, Apfel F, Kovats S, Racioppi F (Hrsg.). Protecting Health in Europe from Climate Change. WHO Europa, 2008.

Mitscherlich A. Die Unwirtlichkeit unserer Städte. Anstiftung zum Unfrieden. Frankfurt am Main: Edition suhrkamp, Suhrkamp Verlag, 1965WHO, Global Age-friendly Cities: A Guide. Genf: WHO, 2007.

Nationale Präventionskonferenz. Bundesrahmenempfehlungen nach § 20d Abs. Köln & Berlin: 3 SGB V, 2016.

olte G, Bunge C, Hornberg C, Köckler H, Mielck A. (Hrsg.). Umweltgerechtigkeit. Chancengleichheit bei Umwelt und Gesundheit – Konzepte, Datenlage und Handlungsperspektiven. Bern: Huber, 2012.

Rodenstein M. „Mehr Licht, mehr Luft“. Gesundheitskonzepte im Städtebau seit 1750. Frankfurt, New York: Campus Verlag, 1988.

Rosenbrock R, Hartung S. Herausgeber: Handbuch Partizipation und Gesundheit. Bern: Verlag Hans Huber/Hogrefe, 2012.

Schmidt B, Hrsg. Akzeptierende Gesundheitsförderung – Gesundheitliche Unterstützung im Spannungsfeld zwischen Einmischung und Vernachlässigung. Weinheim: Beltz Juventa, 2014:283–95.

Stauder J, Rapp I, Eckhard J, editors. Soziale Bedingungen privater Lebensführung. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, 2016.

WBGU – Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen. Der Umzug der Menschheit: Die transformative Kraft der Städte. Berlin: WBGU, 2016.

Wissenschaftsrat. Zum wissenschafts-politischen Diskurs über große gesellschaftliche Herausforderungen. Positionspapier (Drs. 4594-15). Stuttgart: WR, 2015.

World Health Organization Regional Office for Europe. Taking a participatory approach to development and better health. Examples from the Regions for Health Network. Copenhagen: World Health Organization Regional Office for Europe, 2015.

Wright M. Herausgeber: Partizipative Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung und Prävention. Bern: Verlag Hans Huber/Hogrefe, 2010.

United Nations. World Urbanization Prospects: The 2014 Revision. New York: United Nations, 2015.

United Nations. Transforming our world: the 2030 Agenda for Sustainable Development. A/Res/70/1. New York: United Nations, 2015.

Bücher

Schröder-Bäck, Peter/Kuhn, Joseph (Hrsg.) (2016): Ethik in den Gesundheitswissenschaften Eine Einführung. Beltz JUVENTA. Weinheim, Basel. ISBN 978-3-7799-1577-5; 432 Seiten. 39,95 €

„Gesundheit ist ein vielschichtiger Begriff, in dem ein moralischer Kern steckt“ betonen die Autoren auf ihrem Buchcover und treffen damit genau die Problematik der ethischen Themen in den Gesundheitswissenschaften. Sehr passend, logisch und anschaulich repräsentieren die Inhalte – in zwei umfangreichen Teilen (Grundlagen und Anwendungen) mit insgesamt 35 Beiträgen – die Vielfalt im Kontext von Ethik und unterstützen gleichzeitig die Relevanz der Diskurse. Als sog. Einleitungsbuch kommt deutlich zum Ausdruck, dass zu den Gesundheitswissenschaften als Multidisziplin auch die philosophische Ethik wertvolle Fragen beantworten kann, wenn es z.B. um das richtige und falsche Handeln im Hinblick auf moralische Normen und Wertkonflikte oder um gerechte soziale Strukturen geht. Etliche bekannte Autoren aus der gesundheitswissenschaftlichen scientific community spannen den inhaltlichen Bogen von „Verwirklichkeitsansatz und Gerechtigkeit“ über „Gesundheitsökonomie und Ethik- zur Verhältnisbestimmung“ und Praxis und Forschungsbeispiele wie „Ethische Fragen der Migrantinnen und Migrantengesundheit“, über Interventionen und Anwendungsfelder beispielsweise wie der Beitrag „Nichtraucherschutz und Tabakkontrolle“ aufzeigt. Das Repertoire der Autoren spiegelt ihre verschiedenen disziplinären Hintergründe wider und bedient sich dabei bewusst auch verschiedener philosophisch-ethischer Ansätze, wodurch optimal die Diversität der Themen in den Vordergrund rückt. Insgesamt liegt eine lohnenswerte Publikation vor, die manches Seminar eines gesundheitswissenschaftlichen Studiengangs durchaus bereichern könnte, zumal Hinweise zu „Forschung und Lehre“ nicht fehlen.

Forschung

Selbsthilfegruppenarbeit bei Aphasie zur Steigerung der Lebensqualität und Kompetenz (shalk) – BMBF-Forschungsprojekt in Mainz und Idstein

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Förderrichtlinie Soziale Innovationen für Lebensqualität im Alter (SILQUA-FH) geförderte Forschungsprojekt shalk läuft seit dem 15. Februar 2016 (Förderkennzeichen 03FH007SA5/03FH007SB5). Das dreijährige Projekt steht unter der Leitung von Frau Prof.in Dr. Sabine Corsten, Katholische Hochschule Mainz, Fachbereich Gesundheit & Pflege, und Frau Prof.in Dr. Norina Lauer, Hochschule Fresenius Idstein, Fachbereich Gesundheit & Soziales.

Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, die Lebensqualität der von Aphasie betroffenen Menschen und deren Angehörigen durch eine neuartige Form der Selbsthilfearbeit zu steigern. Dabei sollen Betroffene durch eine auf ihre Anforderungen zugeschnittene Schulung dazu befähigt werden, mehr Verantwortung in Selbsthilfegruppen zu übernehmen. So sollen sie etwa die Gruppe eigenverantwortlich leiten. Erfahrungen von Autonomie und Selbstwirksamkeit werden damit möglich. Parallel dazu wird ein Angehörigenangebot etabliert, das den Angehörigen psychosoziale Entlastung durch Austausch mit anderen sowie einen Neuaufbau des sozialen Netzwerks bieten kann. Für beide Gruppen soll damit die Aktivitätsphase verlängert werden, so dass erst zu einem späteren Zeitpunkt ein intensiverer Rückgriff auf soziale und medizinische Hilfen notwendig wird. Im Rahmen des Forschungsprojekts werden sowohl bestehende Selbsthilfegruppen in dieses Setting überführt als auch neue initiiert. Bei erwiesener Wirksamkeit soll das Vorgehen als professionelle Beratung und Anleitung durch SprachtherapeutInnen erfolgen.

Im Rahmen der gerade abgeschlossenen Vorstudie konnten wichtige Informationen für die Konzeption der für November geplanten 12-stündigen Schulung gewonnen werden. Die Hauptstudie findet in Form eines Vortest-Nachtest-Kontrollguppendesigns mit insgesamt 8 Selbsthilfegruppen statt. Die Lebensqualität der Betroffenen und Angehörigen wird alle 6 Monate über spezifische Testverfahren erfasst. Innerhalb der ersten sechs Monate werden die Gruppen intensiv durch die wissenschaftlichen MitarbeiterInnen begleitet. Danach erfolgt eine 6-monatige Phase mit geringerer Unterstützung und im Anschluss daran führen die Gruppen ihre Treffen eigenständig fort.

Die wissenschaftlichen MitarbeiterInnen Claudia Bieber (M.Sc.), Sabrina Kempf (M.Sc.) und Matthias Lutz-Kopp (M.A.) vervollständigen das Projektteam.

Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie bei Prof.in Dr. Sabine Corsten (corsten@kh-mz.de) und Prof.in Dr. Norina Lauer (lauer@hs-fresenius.de).

Lehre

Die berufsqualifizierenden Modellstudiengänge für Gesundheitsfachberufe waren erfolgreich, die politische Entscheidung enttäuschend

Das BMG hat im August d.J. seinen lang erwarteten ‚Bericht über die Ergebnisse der Modellvorhaben zur Einführung einer Modellklausel in die Berufsgesetze der Hebammen, Logopäden, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten‘ (BT-Drucksache 18/9400) vorgelegt. Er beinhaltet die Berichte von 13 Hochschulen in 8 Bundesländern, die in den Jahren seit 2009 von der Modellklausel zur Erprobung berufsqualifizierender Studiengänge Gebrauch gemacht und 26 berufsqualifizierende Studiengänge in den o.g. Fachrichtungen erprobt und evaluiert haben. Die gute Nachricht: das BMG folgt den Länderberichten in ihrer positiven Bewertung der Machbarkeit und der Erfolge der Studiengänge.

Die positive Bewertung der Evaluationsergebnisse hätte erwarten lassen, dass die Modellphase als abgeschlossen betrachtet und die hochschulische Berufsausbildung in den Stand eines regulären Bildungsangebots erhoben wird, also gleichberechtigt neben die fachschulische Ausbildung tritt. Warum sich das BMG und nachfolgend auch die Bundesregierung lediglich für eine Verlängerung der Modellphase ausgesprochen haben, weiß man nicht. Eine überzeugende Erklärung gibt es nicht. Man kann nur vermuten, dass man Zeit für die allfällige Reform der Berufsgesetze gewinnen wollte. Nur für die Hebammen gilt eine Ausnahme, deren Ausbildung wird aufgrund von EU-Vorgaben binnen der nächsten 6 Jahre gänzlich von der schulischen auf die hochschulische Bildung umgestellt.

Der Hochschulverbund für Gesundheitsfachberufe (HVG) hat – gemeinsam mit namhaften Berufsverbänden der Physio- und Ergotherapie sowie der Logopädie – in einer Stellungnahme sein Unverständnis und seine Enttäuschung über dieses Votum zum Ausdruck gebracht (http://www.hv-gesundheitsfachberufe.de/category/studiengaenge/). Auch die Gesundheitsministerin von NRW, Barbara Steffens, hat sich in einer Pressemeldung gegen das Votum der Bundesregierung gewandt und gefordert, dass die Modellphase endlich beendet wird. ‚Diese Unsicherheit ist für die Hochschulen und auch für die Studierenden nicht länger tragbar‘ (www.mgepa.nrw.de/ministerium/presse/pressethemen/20160822-Gesundheitsberufe/index.php).

Nun richten sich die Erwartungen der Hochschul- und der Berufsverbände an die Bundestagsabgeordneten und die Vertreter der Bundesländer, die statt der Verlängerung der Modellklauseln eine Gesetzesinitiative zur Verstetigung der berufsqualifizierenden Studiengänge als reguläre Ausbildungsangebote für die therapeutischen Berufe einbringen könnten.

Nähere Informationen und Kontakt: Prof. Dr. Jutta Räbiger, Vorstandsmitglied des HVG (www.hv-gesundheitsfachberufe.de)

Kongress Armut und Gesundheit

Gesundheit solidarisch gestalten

Kongress Armut und Gesundheit 2017

Auf dem vergangenen Kongress Armut und Gesundheit stand das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention in Deutschland im Fokus. Es stärkt insbesondere die Gesundheitsförderung in Lebenswelten deutlich. Wie genau dies jedoch auf Landesebene umgesetzt werden kann, wird nach wie vor diskutiert.

Inzwischen sind wir viele Schritte weiter: die Nationale Präventionskonferenz tagte, erste Bundesländer haben Landesrahmenvereinbarungen unterzeichnet und das erste Präventionsforum hat stattgefunden. An diesen Entwicklungen möchte der kommende Kongress dranbleiben und weiterdiskutieren. Dies wird er v.a. unter dem Aspekt der Solidarität. Denn nicht einzelne Akteurinnen und Akteure können die gewaltige Aufgabe, die vor uns liegt, im Alleingang stemmen. Kräfte und Ressourcen müssen gebündelt werden. Über Ressortgrenzen hinweg müssen sich die Partnerinnen und Partner verantwortlich fühlen, Lebenswelten gesundheitsförderlicher zu gestalten. Ganz konkret heißt das: Teilhabe für alle ermöglichen. Chancen für Benachteiligte verbessern.

Dabei werden die Spannungsverhältnisse zwischen Eigenverantwortung, Wettbewerb, persönlicher Freiheit und Solidarität ausgelotet. Ganz bewusst distanziert sich das Konzept der Solidarität dabei vom Trend der „Gesundheitsoptimierung“, von der „reinen Verhaltensprävention“ und von der auf das Individuum zentrierten Perspektive auf Gesundheit und ihre Förderung. Wir laden Sie dazu ein, diese Diskussionen mitzugestalten!

Für die Eröffnungsrede konnten wir mit Prof. Richard Wilkinson einen international renommierten Wissenschaftler gewinnen, der im Rahmen seiner Studien belegt hat, dass gerechte und solidarische Gesellschaften für die gesamte Bevölkerung von Vorteil sind. Ein Interview mit Prof. Wilkinson finden Sie auf unserer Website www.armut-und-gesundheit.de.

Unter dem Motto „Gesundheit solidarisch gestalten“ wird der Kongress Armut und Gesundheit am 16. und 17. März 2017 wiederum an der Technischen Universität Berlin stattfinden, mit bewährten Mitveranstaltern: der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH) und der TU Berlin. Und der Unterstützung vieler weiterer Partnerinnen und Partner.

Ab Ende Dezember 2016 können Sie unter www.armut-und-gesundheit.de das komplette Veranstaltungsprogramm einsehen und sich außerdem zur Teilnahme am Kongress anmelden.

Kontakt:

Kongress Armut und Gesundheit

Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.

Friedrichstr. 231 | 10969 Berlin

E-mail: kongress@gesundheitbb.de

Fon: 030 – 44 31 90 73

Web: www.armut-und-gesundheit.de

Headergestaltung: Britta Willim

Online erschienen: 2016-11-25
Erschienen im Druck: 2016-12-1

©2016 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Articles in the same Issue

  1. Frontmatter
  2. Editorial
  3. Editorial
  4. Urban Health/StadtGesundheit in Deutschland
  5. Partizipation stärkt integrierte kommunale Strategien für Gesundheitsförderung
  6. Umweltgerechtigkeit und gesundheitsfördernde Stadtentwicklung
  7. Gesundheitsförderliche Potenziale von Stadtnatur für jedermann
  8. Welchen Beitrag kann sozialepidemiologische Forschung für eine gesundheitsfördernde Stadtentwicklung leisten?
  9. Präventionsgesetz: Zum Stand der Umsetzung aus kommunaler Sicht
  10. Integrierte Berichterstattung für ressortübergreifende kommunale Gesundheitspolitik
  11. Fachplan Gesundheit – ein neues Konzept für eine nachhaltige, gesundheitsförderliche Kommunalentwicklung
  12. Quartiersbezogene Gesundheitsförderung – Erkenntnisse aus der Evaluation
  13. Potenziale der räumlichen Epidemiologie in der Metropole Ruhr
  14. Handlungsorientierter Sozialstrukturatlas Berlin: Methode und Anwendungsbereiche
  15. Wie können die Gesundheitsversorgung, -förderung und Prävention regional optimiert werden? Die Entwicklung der Gesundheitsregionenplus in Bayern
  16. Deprivation der Wohnumgebung und Gesundheit von Vorschulkindern
  17. Prävention von Gesundheitsrisiken in städtischen Wärmeinseln
  18. Die altersfreundliche Stadt
  19. Healthy ageing – creating of city walks by and for citizens
  20. Urban planning as a tool to enhance the health of city inhabitants
  21. Mobility and health: European cities networking for sustainable mobility and healthier cities
  22. Megacities und Urban Health aus internationaler Perspektive
  23. Making the better choice easy – Examples of how to manage mobility in commuting
  24. Public Health Infos
Downloaded on 6.12.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/pubhef-2016-2146/html?lang=en
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