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Immaterielles Kulturerbe als guter Grund

Argumentationsgrundlage für Aushandlungsprozesse zwischen Kultur- und Bodenpolitik?
  • Marie Enders

    Marie Enders ist Stadtforscherin. Nach ihrem Studium der Architektur an der RWTH Aachen und der ETH Zürich war sie am UNESCO-Chair für Kulturerbe und Städtebau an der RWTH Aachen stadtforschend und lehrend an der Schnittstelle zu kulturanthropologischen Fragestellungen tätig. In ihrem Promotionsvorhaben mit dem Titel „Der Dritte Ort als Referenz“ setzt sie das Verhältnis von Raum und immateriellem Kulturerbe in Beziehung zueinander, mit dem Ziel, Austragungsorte gelebter Alltagskultur zu beleuchten. Seit 2024 leitet sie die Geschäftsstelle Immaterielles Kulturerbe bei der Deutschen UNESCO-Kommission.

Veröffentlicht/Copyright: 23. Dezember 2024
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Paragrana
Aus der Zeitschrift Paragrana Band 33 Heft 2

Abstract

Anders als bei etablierten Verträglichkeitsstudien zum materiellen Welterbe gibt es in Bezug auf das immaterielle Kulturerbe keine bewehrten Werkzeuge oder Methoden für kultur- und bodenpolitische Aushandlungsprozesse. Gleichzeitig ist die dynamische Weitergabe des immateriellen Kulturerbes nur durch Aushandlungsprozesse und das Engagement der Zivilbevölkerung gewährleistet. Der Beitrag geht diesem Widerspruch insofern auf den Grund, als er anhand von verschiedenen Beispielen im urbanen, aber auch ruralen Kontext der Frage nachgeht, welche Wirkung die Benennung eines immateriellen Kulturerbes und die Einschreibung in das bundesweite Verzeichnis für die Verräumlichung des lebendigen Erbes haben. Mit Fokus auf die Strukturwandelregion des Rheinischen Reviers erörtert der Beitrag das schlummernde Potential in Bezug auf Folgeprozesse und Verantwortlichkeiten, die aus der Identifikation und Berücksichtigung des Immateriellen für Raumplanungsprozesse erwachsen könnten.

About the author

Marie Enders

Marie Enders ist Stadtforscherin. Nach ihrem Studium der Architektur an der RWTH Aachen und der ETH Zürich war sie am UNESCO-Chair für Kulturerbe und Städtebau an der RWTH Aachen stadtforschend und lehrend an der Schnittstelle zu kulturanthropologischen Fragestellungen tätig. In ihrem Promotionsvorhaben mit dem Titel „Der Dritte Ort als Referenz“ setzt sie das Verhältnis von Raum und immateriellem Kulturerbe in Beziehung zueinander, mit dem Ziel, Austragungsorte gelebter Alltagskultur zu beleuchten. Seit 2024 leitet sie die Geschäftsstelle Immaterielles Kulturerbe bei der Deutschen UNESCO-Kommission.

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Published Online: 2024-12-23
Published in Print: 2025-01-29

© 2024 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston, Germany

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