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»Die Napoleonischen Kriege als europäischer Erinnerungsort?«

Tagung, veranstaltet vom Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Stiftung Kulturwerk Schlesien (Würzburg), Mainz, 1. bis 2. August 2014
  • Kathrin Hanstein EMAIL logo und Verena Schmehl
Veröffentlicht/Copyright: 23. Oktober 2015
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»Am Anfang war Napoleon« – mit diesen legendären Worten beginnt Thomas Nipperdey seinen ersten Band zur Deutschen Geschichte 1800–1866. Die Napoleonische Ära wurde bereits von Zeitgenossen als epochale Zäsur der europäischen Geschichte wahrgenommen. Diese läutete das Ende des Ancien Régime ein und führte zu einem umfassenden Modernisierungsschub in allen europäischen Ländern. Die Napoleonischen Kriege markieren zudem den Beginn der Nationalstaatsbewegung in Europa. Im Fokus der Tagung anlässlich des 200. Gedenkens an die Befreiungskriege als Teil der Napoleonischen Kriege stand dabei weniger deren Ereignisgeschichte, sondern vielmehr die Frage nach einer kollektiven europäischen Erinnerung von der zeitgenössischen Perspektive bis heute. Unter der Fragestellung »Die Napoleonischen Kriege als europäischer Erinnerungsort?« wurden dabei in vier Sektionen regionale, nationale und internationale Perspektiven besprochen sowie in einer letzten Sektion nachwuchswissenschaftliche Arbeiten vorgestellt. Die überwiegend in deutscher Sprache gehaltene Tagung umfasste zwölf Vorträge an deren Ende jeweils eine Diskussion stand. Abschließend wurde ein Resümee gezogen.

Im Einführungsvortrag erläuterten Caroline Klausing und Verena v. Wiczlinski (Mainz) das Konzept der »lieux de mémoire« von Pierre Nora. Das in der nationalistischen Perspektive als Befreiungskriege gedeutete Ende der napoleonischen Herrschaft war bis 1945 ein deutscher Erinnerungstopos, obgleich auch hier eine Vielzahl divergierender Bilder dieser Kriege existierte, die je nach regionaler, konfessioneller oder politischer Sozialisation stark variieren konnten. Der Siegeszug der nationalen Perspektive, die spätestens mit der Reichsgründung 1871 zur offiziellen Deutung avancierte, änderte das nicht grundsätzlich. Heute gelten die Napoleonischen Kriege nicht mehr nur als nationaler, sondern auch als transnationaler, parteipolitischer oder ökologischer Erinnerungsort. Der Charakter eines europäischen Erinnerungsortes kann für die Napoleonischen Kriege zum einen an deren europäischer Dimension festgemacht werden, derer sich bereits die Zeitgenossen bewusst waren, wie etwa nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813. Zum anderen wurde die Erinnerung an sie – durch Literatur und Kunst – europäisch vermittelt, und überdies in West- wie auch in Osteuropa als prägend wahrgenommen.

Jan Kusber (Mainz) stellte in einem Vergleich die Erinnerung an den Russlandfeldzug von 1812 jener an die Befreiungskriege 1813/14 gegenüber. Während der Feldzug von 1812 als »Vaterländischer Krieg« eindeutig in Beziehung zu der »Großen Zeit der Wirren« 1612 sowie dem »Großen Vaterländischen Krieg« 1941–1945 gesetzt wird, kommt dem Jahr 1813/14 in der russischen Erinnerung nur eine marginale Rolle zu. Einzig die St.-Alexi-Gedächtniskirche in Leipzig erinnert an die in der Völkerschlacht gefallenen russischen Soldaten und nicht an den glorreichen Sieg über Napoleon. In Russland ist hingegen kein bedeutendes Denkmal für 1813/14 bekannt. Die Erinnerung an 1812 sollte nach Zar Alexander I. durch den Bau einer Kathedrale im Stil des römischen Pantheons wach gehalten und Christus dem Erlöser gewidmet werden, um dort aller Gefallenen des Krieges von 1812 zu gedenken. Sein Nachfolger Nikolaus I. ließ den Bau später abbrechen und eine Kathedrale im Stil des traditionellen russisch-byzantinischen Stils errichten. Deutlich dominiert hier eine nationale Lesart anstelle des von Alexander I. intendierten europäischen Gedankens. Mit Lew Tolstois Roman »Krieg und Frieden«, der einen dezidiert russischen Patriotismus propagierte, setzte sich die nationale Lesart fort und wird auch unter dem derzeitigen russischen Präsidenten Wladimir Putin weiter verfolgt. In dieser Hinsicht kann nicht von einem europäischen Erinnerungsort gesprochen werden.

Christof Schimsheimer (Mainz) zeigte den Wandel der Rezeption der Napoleonischen Kriege in der polnischen Erinnerungskultur bis in die heutige Zeit auf. Diese ist stets eng mit der Erinnerung an den Freiheitskampf der Polen verbunden gewesen und spiegelt sich in der erst 1926 zur Nationalhymne erklärten Mazurek Dąbrowskiego, dem nationalen Versepos Pan Tadeusz von 1834 sowie in zahlreichen Gemälden wider, die hagiografische Tendenzen aufweisen. Dabei werden sowohl die Napoleonischen Kriege als auch Napoleon selbst überhöht und verklärt. Diese positive Rezeption wird in Polen als »weiße Legende« der Napoleonischen Ära bezeichnet. Erst mit dem Scheitern des Januaraufstandes von 1863/64 entstand die sogenannte schwarze Legende, die bis in die 1920er Jahre einflussreich war; die polnischen Regimenter wurden dabei vor allem als »Kanonenfutter« im Dienste einer fremden Macht gedeutet. Nach dem Untergang der Sowjetunion findet sich in der polnischen Erinnerung eine ambivalente Haltung zur Napoleonischen Ära. Neben der nationalen Lesart als Identitätsstiftung dominiert auch eine westeuropäische Interpretation, die Polen als Teil der westeuropäischen Gemeinschaft verortet.

In der österreichischen Geschichtskultur steht im Mittelpunkt des Gedenkens an die Napoleonischen Kriege nicht das Jahr 1813/14, sondern das Jahr 1809, wie Hans-Christian Maner (Mainz) feststellte. Die französischen Belagerungen der Forts Malborghet und Predil 1809 an den Alpenpässen sind untrennbar mit den beiden Kommandeuren der jeweiligen Festungen verbunden: Hauptmann Friedrich Hensel und Hauptmann Johann Hermann von Hermannsdorf. Als Sinnbild für Heldenmut und Opferbereitschaft nehmen sie bis heute einen festen Platz im Gedächtnis Österreichs ein; das zeigt sich an Durchhalteparolen des Ersten Weltkriegs wie »An Malborghet und Predil denken«, bis hin zur Benennung von Kasernen. Der österreichische Widerstand ermöglichte damit den Sieg bei Aspern unter Erzherzog Karl und fügte Napoleon eine erste empfindliche Niederlage zu. Im Gegensatz dazu ist das Erinnern an die Schlacht bei Aspern nicht nur von militärgeschichtlicher Bedeutung, sondern wird essenziell mit dem Fortbestand des Habsburgerreiches verknüpft. Des Weiteren wurde der Sieg bei Aspern als Vorläufer der Befreiungskriege in Deutschland sowie gegen Ende des 19. Jahrhunderts als Beweis für die Nibelungentreue zu Deutschland gedeutet.

Martin Rink (Potsdam) untersuchte die Bedeutung der preußischen Reformen für die Bundeswehr. Die Niederlage bei Jena und bei Auerstedt 1806 stellte den entscheidenden Ausgangspunkt für die preußischen Reformen dar. Auch nach der deutschen Niederlage 1945 sahen die Gründungsväter der Bundeswehr eine direkte Verbindung zu 1806. Die Bundeswehr stellte sich mit ihrer faktischen Gründung am 12. November 1955 – dem 200. Geburtstag von Gerhard von Scharnhorst – in die Tradition der preußischen Reformer. Zu den wichtigsten Errungenschaften der preußischen Militärreformen, die einen gewollten Bruch mit der Vergangenheit vor 1806 darstellten, gehörten neben der Etablierung eines stehenden Heeres auch die Wehrpflicht, das Eiserne Kreuz sowie die Beförderung von Offizieren nach Leistung und nicht nach Herkunft. Bis heute bilden die preußischen Militärreformen neben dem 20. Juli 1944 und der frühen Bundeswehrgeschichte die Traditionssäulen der Bundeswehr.

Hans-Ulrich Thamer (Münster) wies darauf hin, dass in Frankreich die Napoleonbilder schon immer unterschiedlich konnotiert und im Rahmen ideologischer Grabenkämpfe instrumentalisiert wurden. Besonders in der Zeit der europäischen Romantik und dem Erstarken nationalstaatlicher Bewegungen bildete sich, wie Thamer betonte, ein »Napoleonkult des Volkes« heraus. Trotz seiner militärischen Niederlage wurde Napoleon stets von verschiedenen politischen und weltanschaulichen Lagern instrumentalisiert. Während nach 1815 bis zum Beginn der 1830er Jahre das Bild Napoleons als Tyrann dominierte, stellte die Zeit der Julimonarchie eine entscheidende Zäsur im Hinblick auf den Napoleonmythos dar. Die Exhumierung und die Überführung der sterblichen Überreste Napoleons von St. Helena in den Invalidendom nach Paris im Jahr 1840 war ein Versuch des Bürgerkönigs Louis-Philippe, seine Herrschaft zu legitimieren und die eigene Schwäche zu kompensieren: Napoleon wurde fortan als Erbe der Revolution betrachtet. Neben Napoleon als Person fungieren besonders die Napoleonischen Kriege als Stoff für nationale Erinnerung und Identitätsstiftung. Allen voran bietet sich die Schlacht von Waterloo an, die zum Sinnbild von Heldentum und Niederlage stilisiert wurde und an deren Mythos Napoleon selbst mitwirkte. Während die Niederlage bei Sedan 1870 unter Napoleon III. mit der Niederlage von 1815 verglichen wurde, brachte man die Zeit der deutschen Besatzung von 1940 nicht in Zusammenhang mit 1815.

In der britischen Erinnerungskultur gilt die Schlacht von Waterloo 1815 als die bedeutendste englische Schlacht seit Azincourt im Jahr 1415, stellte Tim Blanning (Cambridge) zu Beginn seines Vortrages fest. Gelegentlich wird der Sieg über Napoleon bei Waterloo auch als Ende eines »Zweiten Hundertjährigen Krieges« zwischen dem englischen bzw. britischen Königreich und Frankreich bezeichnet. Noch heute zeugen die Namen von mehr als 350 Straßen, Brücken, Plätzen und Gebäuden in Großbritannien von einem regelrechten Waterloo-Kult, der bereits kurz nach Ende der Schlacht einsetzte. Dieser Kult beschränkt sich keinesfalls auf Namensgebungen, sondern findet ebenso in der Literatur, Kunst und Musik seinen Niederschlag. Er bleibt auch nicht auf die britische Insel beschränkt. Daneben gilt Waterloo aufgrund des massenhaften Sterbens als Ort des Gedenkens und der Trauer und steht als Erinnerungsort in Konkurrenz zu dem des britischen Schlachtenhelden Arthur Wellesley, 1st Duke of Wellington. Es ist nicht eindeutig zu klären, ob etwa die Einwohner von Waterlooville in der englischen Grafschaft Hampshire wissen, woher der Name ihrer Stadt stammt, oder ob sie ihn lediglich mit dem gleichnamigen Abba-Song oder der Redensart »to meet one’s Waterloo« verbinden.

Matthias Schnettger (Mainz) betonte, dass das Erinnern an die Napoleonischen Kriege in Italien höchst problematisch ist, da es hier 1813/14 keinen Befreiungskampf gegen Napoleon gab. Der zentrale italienische Erinnerungsort ist nach wie vor das Risorgimento, die Phase des nationalen Befreiungskampfes vor allem gegen Österreich sowie der Bildung des Nationalstaates zwischen 1815 und 1870. Bis heute gilt sie als grundlegend für das italienische Selbstverständnis. Dennoch lassen sich am Beispiel Napoleons und des französischen Offiziers sowie späteren Königs von Neapel Joachim Murats durchaus Erinnerungsorte in Italien unterschiedlicher Qualität feststellen, darunter Straßennamen, Museen, die Oper »Tosca«, Gemälde und Münzen sowie das typisch italienische Gericht »Pollo alla Marengo«. Allerdings vermochten diese meist nur zu lokalen bzw. regionalen oder allenfalls zu sekundären nationalen Erinnerungsorten zu werden.

Die zweite Sektion nahm das regionale Erinnern am Beispiel preußischer Ostprovinzen in den Fokus. Am Beispiel von Kolberg, Tauroggen und Breslau verdeutlichte Roland Gehrke (Stuttgart), dass diese Orte jeweils für eine andere Phase der Napoleonischen Kriege stehen und es damit auch unterschiedliche regionale Erinnerungsmuster gibt, sodass nicht pauschal von dem »preußischen Osten« gesprochen werden kann. Gemein ist allen Orten hingegen, dass sie eindeutig mit bestimmten Protagonisten verbunden werden können. An den Bürgervorsteher Joachim Nettelbeck, durch dessen Initiative die französische Belagerung Kolbergs abgewehrt wurde, erinnerte man erstmals in der Vor- und Nachmärzzeit und stilisierte diese Widerstandsinitiative zum Schulterschluss von Bürgertum und Armee. Im Nationalsozialismus wurde schließlich der Kolberg-Mythos ideologisiert und als Durchhalte-Epos verfilmt. Die Konvention von Tauroggen, die Resultat einer eigenmächtigen Handlung des preußischen Generalleutnants Ludwig Yorck von Wartenburg war, gilt als Auslöser für die Erhebung Ostpreußens gegen Napoleon. Da dies den preußischen König als Zauderer erscheinen ließ, war Tauroggen zunächst nicht primär Teil der offiziellen preußischen Erinnerungskultur. Äußerst vielseitig zeigte sich die Deutung des Tauroggen-Mythos bei der Rezeption im Nationalsozialismus; er diente sowohl als nationalsozialistischer Propagandafilm wie als Projektionsfläche für den militärischen Widerstand des 20. Juli 1944. Breslau, seit Januar 1813 Sitz des preußischen Hofes, wurde durch die königlichen Proklamationen »An Mein Volk« und »An Mein Kriegsheer« zum Erinnerungsort und markiert den offiziellen Beginn der Befreiungskriege. Im Vergleich zu der Erinnerung an das in Breslau gegründete Lützowsche Freikorps oder an den preußischen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher nehmen die Proklamationen jedoch nur eine sekundäre Rolle ein.

In der Abendveranstaltung trug Bodo Heimann (Kiel) ausgewählte deutsche Lyrik der Befreiungskriege sowie später zu dieser Thematik entstandene Gedichte vor. Die Lesung war in fünf Themenkreise gegliedert, die einzelne Personen wie Napoleon und Blücher in den Blick nahmen, Schlacht-Ereignisse verarbeiteten oder sich übergeordneten Kategorien wie dem Vaterland oder der kollektiven Erinnerung sowie der Instrumentalisierung der Befreiungskriege widmeten.

Die nachwuchswissenschaftliche Sektion wurde von Studierenden des Historischen Seminars der Universität Mainz gestaltet und unterteilte sich in vier Abschnitte, in denen die Frage nach der Erinnerung in unterschiedlichen Medien untersucht wurde. Zunächst wurden die Ergebnisse einer Befragung von Studierenden und Passanten in Mainz in einem kurzen Film vorgestellt. Dabei erwies sich die Erinnerung an Napoleon als schwer fassbar. Eine zweite Gruppe ging der Wahrnehmung der Napoleonischen Kriege in der Pfalz und in Schlesien nach. Anhand ausgewählter Textquellen aus unterschiedlichen Jahrzehnten wurden die Besonderheiten der jeweiligen Regionen herausgearbeitet und abschließend miteinander verglichen. In der Pfalz, die direkt dem französischen Einfluss unterlag, wurden der Code Napoléon sowie die Verwaltungsreformen anfangs positiv aufgenommen, während Schlesien nicht unter direktem Einfluss Frankreichs stand. In der Pfalz war die deutsche Sprache das gemeinschaftsstiftende Element, während es in Schlesien die preußische Kultur bzw. Monarchie war. Im Fokus der dritten Gruppe standen die sogenannten Napoleonsteine in den Mainzer Stadtteilen Hartenberg-Münchfeld, Gonsenheim, Hechtsheim sowie Mainz-Kastel. Die in den 1830er bzw. 1840er Jahren auf Veranlassung der jeweiligen Veteranenvereine errichteten Denkmäler wurden auf die Frage nach einem Gefallenengedenken zwischen regionaler Erinnerungskultur (oder Memoria) und politisierter Sinnstiftung untersucht. Die Denkmäler weisen klassische Symbole von Kriegerdenkmälern, eine napoleonische Symbolik sowie Motive für ein dezidiert regionales Erinnern auf. Als Vergleich dazu wurden zwei französische Denkmäler aus der »Route Napoléon« näher betrachtet, die an die Stationen Napoleons nach seiner Rückkehr von Elba erinnern; sie stehen ganz im Zeichen Napoleons als Feldherr. In einem diachronen Vergleich wurden von einer vierten Gruppe deutsche Schulbücher vom Kaiserreich bis zur Gegenwart unter dem Aspekt der politischen Instrumentalisierung der Befreiungskriege vorgestellt. Im Kaiserreich instrumentalisierte die borussische Historiografie die Befreiungskriege als Geburtsstunde der deutschen Nation, in der Königin Luise von Preußen eine entscheidende Schlüsselrolle zukam. In der Weimarer Republik wurden sie als Plattform genutzt, um Kritik am eigenen politischen System zu üben, in der NS-Zeit schließlich als Vermittler der NS-Ideologie missbraucht. Weitgehend ausgespart blieb das Thema in der Bundesrepublik der 1960er/70er Jahre, während es in der DDR als Beispiel für eine deutsch-russische Waffenbrüderschaft glorifiziert wurde. Ein synchroner Vergleich befasste sich mit aktuellen Schulbüchern aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Großbritannien sowie Russland. In den deutschen Schulbüchern wird die Napoleonische Ära gewissermaßen als eine Übergangszeit abgehandelt, während der Französischen Revolution sowie der Revolution von 1848 ein hoher Stellenwert beigemessen wird. Ganz anders wird das Thema in den französischen Schulbüchern behandelt, indem Napoleon als ruhmreicher Feldherr dargestellt wird. In britischen und in den russischen Schulbüchern nimmt die Militärgeschichte einen großen Raum ein. Währenddessen avanciert Andreas Hofer in den österreichischen Schulbüchern zur Schlüsselfigur und transportiert vor allem eine regionale Perspektive. Daneben spielt nach wie vor die Dynastie der Habsburger eine wichtige Rolle.

Die nächste Sektion widmete sich dem transnationalen und transkulturellen Erinnern an Beispielen aus der Musik sowie der Kunst und Literatur. Anhand von drei orchestralen Werken des 19. und frühen 20. Jahrhunderts stellte Andreas Linsenmann (Mainz) »akustische Erinnerungsorte« vor. Ebenso wie in der Literatur und Kunst spiegeln sich auch in der Musik zeitgenössische Kontexte und Lebenswelten wider, die nicht zwangsläufig an einen Objektivitäts- oder Wahrheitsanspruch gebunden sein müssen. An Alberto Franchettis Oper »Germania« von 1902, Ludwig van Beethovens sinfonischem Werk »Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria« (op. 91) von 1813 sowie Pjotr I. Tschaikowskis Ouverture Solennelle »1812« (op. 49) von 1880 erläuterte er die jeweiligen Entstehungskontexte, die zentralen Gestaltungsmerkmale, die musikalisch-dramaturgische Umsetzung sowie deren Rezeption. Besonders an Tschaikowskis Festouvertüre, die eigentlich an den Brand von Moskau 1812 und den Sieg über Napoleons Truppen erinnern sollte, zeigt sich eine zunehmende Entkontextualisierung: So lässt sich neben einer Entladung dieses Erinnerns in Werbespots oder Comic-Serien auch eine Umdeutung am Beispiel der Unabhängigkeitsfeier in den USA sehen.

Norbert Parschalk (Mainz) verdeutlichte, dass die Figur Andreas Hofers als Anführer der Tiroler Aufstandsbewegung von 1809 gegen die bayerische und französische Besetzung in Österreich und Südtirol von zentraler Bedeutung ist. Bereits relativ zeitnah wurden Hofer und auch »1809« instrumentalisiert; beispielsweise griff die Wiener Regierung in Phasen politischer und militärischer Instabilität wie 1848, 1859 sowie 1866 darauf zurück, um sich gegenüber Bedrohungen von innen und außen zu verteidigen. Eine erste kritische Auseinandersetzung erfuhr die Person Hofers erst 1984, indem die Geschichtswissenschaft versuchte, sie sowohl von Patriotismus als auch von Verklärung zu lösen. Eine neue Art der Geschichtsvermittlung stellt die von Parschalk und Jochen Gasser illustrierte Bildergeschichte über das Leben Hofers dar, deren Ziel es ist, das Heldenbild zu dekonstruieren und Hofer als Mensch darzustellen. Der Comic »Andreas Hofer. Eine illustrierte Geschichte« (Brixen 2009) ist der bisher einzige wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Comic, insofern er über einen kritischen Anmerkungsapparat sowie über ein Literaturverzeichnis verfügt.

In einem Resümee von Jan Kusber und Matthias Schnettger und der sich anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass Erinnern ein hochkomplexer Prozess ist. Dieser muss kontinuierlich gepflegt werden, um Teil einer größeren kollektiven Erinnerung und damit zu einem wirklichen Erinnerungsort zu werden. Das Konzept der Erinnerungsorte hat sich für die Napoleonischen Kriege hierbei als äußerst fruchtbar erwiesen: Es gibt geteilte und umstrittene, geografische, personelle oder auch immaterielle Erinnerungsorte. Mitunter ist es nicht immer eindeutig nachzuvollziehen, in welchen Kontexten sie stehen. Kusber betonte dabei, dass es sich bei Erinnerungsorten auch stets um »wandernde Orte« handle, die immer wieder in neuen Bezügen erscheinen und mit unterschiedlichen Inhalten aufgeladen werden können. Die Publikation der Beiträge in einem Tagungsband ist in Vorbereitung.

Online erschienen: 2015-10-23
Erschienen im Druck: 2015-10-1

© 2015 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Artikel in diesem Heft

  1. Titelseiten
  2. Titelseiten
  3. Editorial
  4. Editorial
  5. Artikel
  6. Bundesstaaten und Reichsleitung
  7. The British Foreign Legion – Ein Phantom zwischen Militärpolitik und Migrationsdiskursen
  8. Himmerod war nicht der Anfang
  9. Militärische Notwendigkeit und soziale Diskriminierung: Zur Ausweisung von Einwohnern aus preußischen Festungsstädten bei drohender Invasion (1830/31–1870/71)
  10. Nach Lepanto: Osmanische Strategie und Seekriegspraxis im Mittelmeer aus der Perspektive eines deutschen Reisenden
  11. Nachrichten aus der Forschung
  12. »Die Napoleonischen Kriege als europäischer Erinnerungsort?«
  13. »Den Krieg denken: Kriegswahrnehmung und Kriegsdeutung in Mitteleuropa in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts«
  14. »Der Erste Weltkrieg zur See«
  15. »Krieg der Ingenieure? Der Erste Weltkrieg in Technik und Wissenschaft«
  16. »Das politische Wirken ehemaliger Berufsoffiziere als Abgeordnete im Reichstag, Bundestag und in der Volkskammer«
  17. »1000 Jahre dänisch-deutsche Beziehungen? Forschung und Perspektiven«
  18. »Wirtschaftsgeschichte des Ersten Weltkriegs. Ökonomische Ordnung und Handeln der Unternehmen«
  19. »Krieg der Welten«
  20. »Race, Gender, and Military Heroism in U.S. History. From World War I to 9/11«
  21. »Children and War. Reflecting on Wartime Childhood across the Centuries – Kinder und Krieg. Epochenübergreifende Analysen zu ›Kriegskindheiten‹ im Wandel«
  22. Buchbesprechungen: Allgemeines
  23. Dierk Walter, Organisierte Gewalt in der europäischen Expansion. Gestalt und Logik des Imperialkrieges, Hamburg: Hamburger Edition 2014, 414 S., EUR 32,00 [ISBN 978-3-86854-280-6]
  24. Karlheinz Deisenroth, Elsass – Land zwischen den Fronten. 1699–1870 – 1914–1918 – 1939–1945. Kriegsschauplätze in den Vogesen und am Oberrhein, Kehl: Morstadt 2014, 349 S. (= Historische Zeitbilder, 8), EUR 19,80 [ISBN 978-3-88571-374-6]
  25. Michael P. Vollert, Für Ruhe und Ordnung. Einsätze des Militärs im Innern (1820–1918). Preußen – Westfalen – Rheinprovinz, Bonn: Dietz 2014, 223 S., EUR 18,00 [ISBN 978-3-8012-0449-5]
  26. Krieg und Recht. Die Ausdifferenzierung des Rechts von der ersten Haager Friedenskonferenz bis heute. Hrsg. von Martin Löhnig, Mareike Preisner und Thomas Schlemmer, Regenstauf: Gietl 2014, 255 S. (= Rechtskultur Wissenschaft, 16), EUR 49,00 [ISBN 978-3-86646-424-7]
  27. Holm Sundhaussen, Jugoslawien und seine Nachfolgestaaten 1943–2011. Eine ungewöhnliche Geschichte des Gewöhnlichen, Wien [u.a.]: Böhlau 2012, 567 S., EUR 59,00 [ISBN 978-3-205-78831-7]
  28. Thomas Kielinger, Winston Churchill. Der späte Held. Eine Biographie, München: Beck 2014, 400 S., EUR 24,95 [ISBN 978-3-406-66889-0]
  29. Buchbesprechungen: Frühe Neuzeit
  30. Alba. General and Servant to the Crown. Ed. by Maurits Ebben, Margriet Lacy-Bruijn and Rolof van Hövell tot Westerflier, Rotterdam: Karwansaray 2013, 464 S. (= Protagonists of History in International Perspective, 3), EUR 80,00 [ISBN 978-94-90258-08-5]
  31. Söldnerlandschaften. Frühneuzeitliche Gewaltmärkte im Vergleich. Hrsg. von Philippe Rogger und Benjamin Hitz, Berlin: Duncker & Humblot 2014, 271 S. (= Zeitschrift für Historische Forschung, Beiheft 49), EUR 39,90 [ISBN 978-3-428-14420-4]
  32. Joachim Whaley, Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, Bd 1: Von Maximilian I. bis zum Westfälischen Frieden 1493–1648. Aus dem Engl. von Michael Haupt. Mit einem Vorw. von Axel Gotthard; Bd 2: Vom Westfälischen Frieden zur Auflösung des Reichs 1648–1806. Aus dem Engl. von Michael Sailer, Darmstadt: Philipp von Zabern 2014, 846+836 S., EUR 129,00 [ISBN 978-3-8053-4825-6]
  33. Roland Sennewald, Das kursächsische Heer im Dreissigjährigen Krieg 1618–1648, Berlin: Zeughaus 2013, 688 S, EUR 109,95 [ISBN 978-3-938447-72-7] Roland Sennewald, Die kursächsischen Feldzeichen im Dreissigjährigen Krieg 1618–1648, Berlin: Zeughaus 2013, 191 S., EUR 49,95 [ISBN 978-3-938447-73-4]
  34. Robert Rebitsch, Die Englisch-Niederländischen Seekriege, Wien [u. a.]: Böhlau 2014, 375 S., EUR 29,90 [ISBN 978-3-205-79470-7]
  35. Buchbesprechungen: 1789–1870
  36. Blutige Romantik. 200 Jahre Befreiungskriege. Essays und Katalog im Schuber. Hrsg. von Gerhard Bauer, Gorch Pieken und Matthias Rogg, Dresden: Sandstein 2013, 608 S. (= Forum MHM, Schriftenreihe des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr, 4, 1.2), EUR 48,00 [ISBN 978-3-95498-037-6]
  37. Als badischer Militärmusiker in Napoleons Kriegen. Balthasar Eccardts Erinnerungen an die Feldzüge nach Österreich, Preußen und Russland 1805–1814. Hrsg. von Mireille Geering, Stuttgart: Kohlhammer 2013, VIII, 226 S. (= Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe A: Quellen, 57), EUR 22,00 [ISBN 978-3-17-023031-6]
  38. Hans-Wilhelm Möser, Die Schlacht bei Waterloo/La Belle Alliance am 18. Juni 1815. Ein Ereignis von europäischer Dimension, Aachen: Helios 2014, 244 S., EUR 28,00 [ISBN 978-3-86933-114-0]
  39. Brendan Simms, Der längste Nachmittag. 400 Deutsche, Napoleon und die Entscheidung von Waterloo. Aus dem Engl. von Wiebke Meier, München: Beck 2014, 191 S., EUR 18,95 [ISBN 978-3-406-67003-9]
  40. Thierry Lentz, 1815. Der Wiener Kongress und die Neugründung Europas. Aus dem Franz. von Frank Sievers, München: Siedler 2014, 431 S., EUR 24,99 [ISBN 978-3-8275-0027-4]
  41. Kim A. Wagner, The Great Fear of 1857. Rumours, Conspiracies and the Making of the Indian Uprising, Oxford: Lang 2010, XXXII, 312 S., EUR 29,70 [ISBN 978-1-906165-27-7]
  42. Buchbesprechungen: 1871–1918
  43. Wandel, Umbruch, Absturz. Perspektiven auf das Jahr 1914. Hrsg. von Jürgen Angelow und Johannes Großmann, Stuttgart: Steiner 2014, 231 S., EUR 48,00 [ISBN 978-3-515-10913-0]
  44. Elise Julien, Der Erste Weltkrieg, Darmstadt: WBG 2014, VIII, 151 S. (= Kontroversen um die Geschichte), EUR 19,95 [ISBN 978-3-534-25644-0]
  45. Zeitalter der Gewalt. Zur Geopolitik und Psychopolitik des Ersten Weltkriegs. Hrsg. von Michael Geyer, Helmut Lethen und Lutz Musner, Frankfurt a. M., New York: Campus 2015, 256 S., EUR 29,90 [ISBN 978-3-593-39976-8]
  46. Daniel Schmidt, »Bin noch gesund und munter«. Gelsenkirchener Feldpost aus dem Großen Krieg 1914–1918, Essen: Klartext 2014, 290 S. (= Schriftenreihe des Instituts für Stadtgeschichte. Materialien, 11), EUR 19,95 [ISBN 978-3-8375-1285-4]
  47. Krieg in den Alpen. Österreich-Ungarn und Italien im Ersten Weltkrieg (1914–1918). Hrsg. von Nicola Labanca und Oswald Überegger, Wien [u. a.]: Böhlau 2015, 346 S., EUR 35,00 [ISBN 978-3-205-79472-1]
  48. Thomas Müller, Die Bayerische Sturm-Panzer-Kraftwagen-Abteilung 13, Bayreuth: Scherzers Militaer-Verlag 2013, 138 S., EUR 54,00 [ISBN 978-3-938845-45-5]
  49. Tim Gale, The French Army’s Tank Force and Armoured Warfare in the Great War. The Artillerie Spéciale, Farnham [u. a.]: Ashgate 2013, XVI, 263 S., £ 70.00 [ISBN 978-1-4094-6661-1]
  50. Jonathan Krause, Early Trench Tactics in the French Army. The Second Battle of Artois, May–June 1915, Farnham: Ashgate 2013, XVIII, 180 S., £ 65.00 [ISBN 978-1-4094-5500-4]
  51. Olaf Jessen, Verdun 1916. Urschlacht des Jahrhunderts, München: Beck 2014, 496 S., EUR 24,95 [ISBN 978-3-406-65826-6]
  52. Veit Veltzke, Unter Wüstensöhnen. Die deutsche Expedition Klein im Ersten Weltkrieg, Berlin: Nicolai 2014, 400 S., EUR 34,95 [ISBN 978-3-89479-849-9] Playing Lawrence on the other side. Die Expedition Klein und das deutsch-osmanische Bündnis im Ersten Weltkrieg. Hrsg. von Veit Veltzke, Berlin: Nicolai 2014, 296 S., EUR 39,95 [ISBN 978-3-89479-902-1]
  53. Rudolf A. Mark, Krieg an fernen Fronten. Die Deutschen in Russisch-Turkestan und am Hindukusch 1914–1924, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2013, 285 S., EUR 34,90 [ISBN 978-3-506-77788-1]
  54. Wolfgang U. Eckart, Medizin und Krieg. Deutschland 1914–1924, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2014, 564 S., EUR 49,90 [ISBN 978-3-506-75677-0]
  55. Buchbesprechungen: 1919–1945
  56. Peter Keller, »Die Wehrmacht der Deutschen Republik ist die Reichswehr«. Die deutsche Armee 1918–1921, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2014, 310 S. (= Krieg in der Geschichte, 82), EUR 39,90 [ISBN 978-3-506-77969-4]
  57. Arndt Weinrich, Der Weltkrieg als Erzieher. Jugend zwischen Weimarer Republik und Nationalsozialismus, Essen: Klartext 2013, 351 S. (= Schriften der Bibliothek für Zeitgeschichte, N.F., 27), EUR 39,95 [ISBN 978-3-8375-0644-0]
  58. Andreas Krämer, Hitlers Kriegskurs, Appeasement und die »Maikrise« 1938. Entscheidungsstunde im Vorfeld von »Münchener Abkommen« und Zweitem Weltkrieg, Berlin [u. a.]: De Gruyter Oldenbourg 2014, XII, 539 S., EUR 89,95 [ISBN 978-3-11-036755-3]
  59. Rolf-Dieter Müller, Der Zweite Weltkrieg, Darmstadt: Wiss. Buchges. 2015, VI, 166 S. (= Geschichte kompakt), EUR 17,95 [ISBN 978-3-534-26646-3]
  60. Richard Overy, Der Bombenkrieg. Europa 1939–1945. Aus dem Engl. von Hainer Kober, Berlin: Rowohlt 2014, 1053 S., EUR 39,95 [ISBN 978-3-87134-782-5]
  61. Adrian E. Wettstein, Die Wehrmacht im Stadtkampf 1939–1942, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2014, 452 S. (= Krieg in der Geschichte, 81), EUR 44,90 [ISBN 978-3-506-77285-5]
  62. Die Waffen-SS. Neue Forschungen. Hrsg. von Jan Erik Schulte, Peter Lieb und Bernd Wegner, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2014, 446 S. (= Krieg in der Geschichte, 74), EUR 39,90 [ISBN 978-3-506-77383-8]
  63. Martin Röw, Militärseelsorge unter dem Hakenkreuz. Die katholische Feldpastoral 1939–1945, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2014, 474 S. (= Krieg in der Geschichte, 83), EUR 56,00 [ISBN 978-3-506-77848-2]
  64. Wolfgang Gückelhorn und Detlev Paul, Eisenbahnartillerie. Einsatzgeschichte der deutschen Eisenbahnartillerie im Westen 1940 bis 1945. Eine Dokumentation, Aachen: Helios 2014, 288 S., EUR 48,00 [ISBN 978-3-86933-116-4]
  65. Michael Schneider, In der Kriegsgesellschaft. Arbeiter und Arbeiterbewegung 1939 bis 1945, Bonn: Dietz 2014, 1509 S. (= Geschichte der Arbeiter und der Arbeiterbewegung in Deutschland seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, 13), EUR 98,00 [ISBN 978-3-8012-5038-6]
  66. Hans Mommsen, Das NS-Regime und die Auslöschung des Judentums in Europa, Göttingen: Wallstein 2014, 235 S., EUR 19,90 [ISBN 978-3-8353-1395-8]
  67. Cornelia Briel, Beschlagnahmt, erpresst, erbeutet. NS-Raubgut, Reichstauschstelle und Preußische Staatsbibliothek zwischen 1933 und 1945. Hrsg. von Hans Erich Bödeker und Gerd-Josef Bötte in Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Mit einem Geleitw. von Barbara Schneider-Kempf, Berlin: Akademie 2013, 407 S., EUR 69,80 [ISBN 978-3-05-004902-1]
  68. Heinrich Himmlers Taschenkalender 1940. Kommentierte Edition. Hrsg. von Markus Moors und Moritz Pfeiffer, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2013, 510 S. (= Schriftenreihe des Kreismuseums Wewelsburg, 9), EUR 39,90 [ISBN 978-3-506-77654-9] Wigbert Benz, Hans-Joachim Riecke. NS-Staatssekretär. Vom Hungerplaner vor, zum »Welternährer« nach 1945, Berlin: WVB 2014, 127 S., EUR 19,00 [ISBN 978-3-86573-793-9]
  69. Anne C. Nagel, Johannes Popitz (1884–1945). Görings Finanzminister und Verschwörer gegen Hitler. Eine Biographie, Köln [u. a.]: Böhlau 2015, 251 S., EUR 24,90 [ISBN 978-3-412-22456-1]
  70. Buchbesprechungen: Nach 1945
  71. Dieter Krüger, Am Abgrund? Das Zeitalter der Bündnisse: Nordatlantische Allianz und Warschauer Pakt 1947 bis 1991, Fulda: Parzeller 2013, 225 S. (= Point Alpha, 1), EUR 12,95 [ISBN 978-3-7900-0459-5] Schlachtfeld Fulda Gap. Strategien und Operationspläne der Bündnisse im Kalten Krieg. Hrsg. von Dieter Krüger, Fulda: Parzeller 2014, 314 S. (= Point Alpha, 2), EUR 15,95 [ISBN 978-3-7900-0486-1]
  72. David French, Army, Empire, and Cold War. The British Army and Military Policy, 1945–1971, Oxford: Oxford University Press 2012, X, 335 S., £ 67.00 [ISBN 978-0-19-954823-1]
  73. Susanne Meinl und Bodo Hechelhammer, Geheimobjekt Pullach. Von der NS-Mustersiedlung zur Zentrale des BND, Berlin: Links 2014, 288 S., EUR 34,90 [ISBN 978-3-86153-792-2]
  74. Jörg Echternkamp, Soldaten im Nachkrieg. Historische Deutungskonflikte und westdeutsche Demokratisierung 1945–1955, München: De Gruyter Oldenbourg 2014, X, 540 S. (= Beiträge zur Militärgeschichte, 76), EUR 49,95 [ISBN 978-3-11-035093-7]
  75. Flugziel auf Kurs. Die Heeresflugabwehrtruppe der Bundeswehr 1950 bis 2012. Hrsg. von der Gemeinschaft der Heeresflugabwehrtruppe e.V., Stuttgart: Motorbuch Verlag 2013, XII, 740 S., EUR 49,90 [ISBN 978-3-613-03564-5]
  76. Sonderfall Bundeswehr? Streitkräfte in nationalen Perspektiven und im internationalen Vergleich. Im Auftrag des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr hrsg. von Heiner Möllers und Rudolf J. Schlaffer, München: De Gruyter Oldenbourg 2014, 398 S. (= Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland, 12), EUR 39,95 [ISBN 978-3-11-034812-5]
  77. Klaus Grot, So war’s, damals. Dienstchronik eines Pionieroffiziers im Kalten Krieg 1954–1991, Berlin: Miles 2014, 283 S., EUR 22,80 [ISBN 978-3-937885-77-3]
  78. Der Tjul’panov-Bericht. Sowjetische Besatzungspolitik in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Hrsg. von Gerhard Wettig, Göttingen: V&R unipress 2012, 424 S. (= Berichte und Studien, 63), EUR 39,90 [ISBN 978-3-8471-0002-7]
  79. Die DDR im Blick der Stasi 1953. Die geheimen Berichte an die SED-Führung. Bearb. von Roger Engelmann, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2013, 322 S. mit 1 CD, EUR 29,90 [ISBN 978-3-525-37500-6]
  80. Peter Joachim Lapp, Offiziershochschule »Rosa Luxemburg«. Kaderschmiede der DDR-Grenztruppen, Aachen: Helios 2014, 177 S., EUR 22,00 [ISBN 978-3-86933-113-3]
  81. Bernd Tuchel und Rolf Zander, Das Panzerregiment‑1 der NVA. Seine Geschichte und Erinnerungen, Berlin: Steffen 2014, 240 S., EUR 19,95 [ISBN 978-3-942477-98-7]
  82. Tilmann Siebeneichner, Proletarischer Mythos und realer Sozialismus. Die Kampfgruppen der Arbeiterklasse in der DDR, Köln [u. a.]: Böhlau 2014, 579 S. (= Zeithistorische Studien, 55), EUR 64,90 [ISBN 978-3-412-22377-9]
  83. Christian Heideck, Zwischen Ost-West-Handel und Opposition. Die Japanpolitik der DDR 1952–1973, München: Iudicium 2014, 335 S. (= Monographien aus dem Deutschen Institut für Japanstudien, 57), EUR 38,00 [ISBN 978-3-86205-045-1]
  84. Günther K. Weiße, NATO-Intelligence. Das militärische Nachrichtenwesen im Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE) 1985–1989, Stuttgart: Ibidem 2013, 387 S., EUR 29,90 [ISBN 978-3-8382-0563-2]
  85. Ludger Volmer, Kriegsgeschrei und die Tücken der deutschen Außenpolitik, Berlin [u. a.]: Europa Verlag 2013, 253 S., EUR 18,99 [ISBN 978-3-944305-24-0]
  86. Andrea Beccaro, La guerra in Iraq, Bologna: Il Mulino 2013, 206 S., EUR 13,00 [ISBN 978-88-15-24203-7]
  87. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Heruntergeladen am 27.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/mgzs-2015-0006/html
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