Himmerod war nicht der Anfang
Zusammenfassung
Obwohl sich bereits seit den 1960er Jahren wiederholt Hinweise dafür fanden, dass Wohnungsbauminister Oberst d.R. a.D. Eberhard Wildermuth eine wichtige Rolle für die westdeutsche Wiederbewaffnung gespielt habe, verlor sich diese Spur in der späteren Forschung. Die Himmeroder Konferenz vom Oktober 1950 wurde in das Zentrum des Geschehens gerückt und von einigen Historikern in den Rang einer »Magna Charta« der Bundeswehr erhoben. Der vorliegende Beitrag stellt anhand neuer und neu interpretierter Quellen heraus, dass Wildermuth bereits ab Herbst 1949 als Schatten-Verteidigungsminister das politische Fundament errichtete, auf dem das spätere Wiederbewaffnungskonzept beruhen sollte. Wildermuth war im liberal-konservativen Milieu Südwestdeutschlands verwurzelt. Er war ein Demokrat und Antinationalsozialist. Seine Freikorpsprojekte der Zwischenkriegszeit mit dem Ziel, die Weimarer Republik zu verteidigen, weisen erstaunliche Parallelen zu ähnlichen Organisationen der 1950er Jahren auf, für die er Pate stand.
Abstract
Only very few and mainly older academic studies have cautiously hinted that Eberhard Wildermuth, Minister for Housing in the early Federal Republic of Germany and a reserve colonel in the Second World War, may have played a crucial role in West German rearmament. Instead, a general narrative has prevailed that the »Himmerod Memorandum« from October 1950 constituted a kind of »Magna Charta« for the later Bundeswehr. Based on new sources and challenging the interpretation of already known documents this article argues that acting as a »Shadow« Minister of Defence Wildermuth had already been preparing since autumn 1949 the political ground for the concept of the later West German rearmament. Wildermuth’s ideological roots can be traced back to the liberal-conservative milieu of southwest Germany; he was a convinced democrat and always kept a hostile stance towards national-socialism. His Freikorps experience in the aftermath of the First World War with the aim of defending the Weimar democracy bore astonishing parallels to organisations he founded in the late 1940’s.
Die Verdienste Eberhard Wildermuths um das Entstehen der Bundeswehr seien »noch heute viel zu wenig bekannt und gewürdigt«[2]. So schrieb General a.D. Dr. Hans Speidel[3] in seinen 1977 erschienenen Memoiren über den 1952 verstorbenen Bundesminister für Wohnungsbau, FDP-Politiker und Oberst d.R. a.D. Hermann Eberhard Wildermuth[4].
Diese Aussage hat bis heute ihre Gültigkeit. Dabei hatte bereits drei Jahre vor Erscheinen der Speidel-Memoiren auf einer Tagung des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes (MGFA) der Historiker und Politologe Hans Buchheim darauf hingewiesen, dass Minister Wildermuth »mit Fragen der äußeren Sicherheit befasst war«[5]. Wie Buchheim hatten nicht wenige Historiker und Politikwissenschaftler in den 1960er und 1970er Jahren auf eine zentrale Rolle Wildermuths hingewiesen, konnten dies aber nicht quellengestützt belegen[6]. Den Faden nahm in den 1970er Jahren das MGFA im Zuge des Großforschungsvorhabens »Anfänge westdeutscher Sicherheitspolitik« (AWS) auf[7]. Die Person und die Rolle Wildermuths wurden intensiv durchleuchtet, konnten aber nicht konkret gefasst werden: Vage Andeutungen in der Literatur, wie auch die umfangreich durchgeführten Zeitzeugenbefragungen waren nicht hinreichend belastbar. Zudem blieb die entscheidende Akte aus dem Nachlass Wildermuths bis 1984 im Bundesarchiv Koblenz unter Verschluss[8]. So kam Norbert Wiggershaus in Hinblick auf die Bedeutung Wildermuths angesichts der eingeschränkten Archiv- und Quellenlage 1979 zu der vorläufigen Bewertung, dass Wildermuth zwar im Umfeld der Wiederbewaffnung zu verorten sei, inwieweit und gegebenenfalls wie lange er gar zum »Kreis der sicherheitspolitischen Berater Adenauers« zählte, bleibe »bis zur Öffnung seines Nachlasses schwierig zu beantworten«[9].
Hatten Politologen und Historiker Wildermuth bis in die 1970er Jahre hinein noch als einen zentralen Akteur der Wiederbewaffnung gedeutet, drängte die Grundlagenforschung des MGFA ihn an den Rand der Ereignisse. Die vorhandenen Quellen ließen mehr nicht zu. Wildermuths Ort im Wiederbewaffnungs-Narrativ war mit Erscheinen des ersten Bandes der AWS 1982 zementiert[10]. Die 1984 folgende vollständige Offenlegung seines Nachlasses änderte hieran nichts mehr. Die Historiografie nahm den Nachlass zwar zur Kenntnis, doch konzentrierten sich die Fragestellungen nun auf EVG und NATO[11]. Die Forschungen zu den AWS-Bänden hatten Wildermuth marginalisiert und stattdessen den General der Panzertruppe a.D. Gerhard Graf von Schwerin[12], dessen Zentrale für Heimatdienst (ZfH) und die Himmeroder Denkschrift[13] in das Zentrum des Narratives gestellt. Gerade Letztere gilt als konzeptioneller Neuanfang deutscher Streitkräfte in der Demokratie, zumindest aber doch als Ausgangspunkt für den Aufbau bundesdeutscher Streitkräfte und wird daher wahlweise als »Magna Charta«[14] oder »Meilenstein«[15] gedeutet.
Die wenigen Indizien, dass es sich bei Wildermuth um einen Vorgänger des späteren Bundesministers für Verteidigung Theodor Blank gehandelt haben könnte, gerieten – wie auch die Person Wildermuths an sich – in Vergessenheit. Damit blieb aber eine mit Wildermuth verteidigungspolitisch programmatisch verwobene Gruppe ehemaliger Offiziere und Generalstabsoffiziere in ihrem Wirken der Jahre 1949/50 unterschätzt. Diese Gruppe um die Generalleutnante a.D. Speidel und Adolf Heusinger[16] und den General der Infanterie a.D. Hermann Foertsch[17] war zwischen 1947 und 1950 in Sachen Wiederbewaffnung nicht nur punktuell und sporadisch aktiv. Sie bildete vielmehr einen dauerhaften, sich auf die Organisation Gehlen abstützenden Kreis von Militärexperten, der – wie zu zeigen sein wird – gemeinsam mit Wildermuth im Auftrag des Bundeskanzlers eine verteidigungspolitische Konzeption für die Bundesregierung erarbeitete. Diesem Kreis gehörten neben den Genannten die Obersten i.G. a.D. Adolf Graf Kielmansegg[18] und Eberhard Graf Nostitz[19] an, in das nähere Umfeld zählten zudem der General der Flieger a.D. Rudolf Meister, aber auch Vizeadmiral a.D. Friedrich Ruge. Diese Männer bildeten den Nukleus der kommenden Bundeswehr. Während der Sommermonate des Jahres 1950 bis zur Tagung in Himmerod konkurrierten sie mit den Parteigängern des Grafen Schwerin um die Durchsetzung der unterschiedlichen Konzepte. Während die Gruppe um Speidel ein umfassendes, ethisch fundiertes und politisch motiviertes Programm verfolgte, das staatliche Souveränität durch den mittelfristigen Aufbau vollwertiger und gleichberechtigter bundesdeutscher Streitkräfte zu erreichen suchte, griffen die Ideen Schwerins kürzer. Dessen Vorstellungen von deutschem Militär als alliierter Hilfstruppe hätten sich zwar rascher realisieren lassen, aber nur schwerlich zu einer politischen Gleichberechtigung geführt. In Himmerod, wo schließlich beide Gruppen zusammentrafen, hintertrieb die Gruppe um Speidel die von Schwerin intendierte personelle Zusammensetzung des Expertengremiums. Den Vorsitz unter Generaloberst a.D. Heinrich von Vietinghoff genannt Scheel[20] und dessen Vertraute General der Panzertruppe a.D. Hans Röttiger und General der Panzertruppe a.D. Fridolin von Senger und Etterlin[21] unterliefen sie durch Besetzung der Position der Ausschussleiter mit Speidel, Heusinger und Foertsch und stellten zudem sicher, dass sie in diesen Gremien die Stimmenmehrheit innehatten. Inhaltlich hatten sie Himmerod über den Personalansatz »gekapert«, bevor die Tagung begonnen hatte[22].
Die eingangs zitierte Bewertung Speidels bildet als Hypothese den Ausgangspunkt für die Fragestellung dieses Aufsatzes. Wer war Eberhard Wildermuth? Finden wir in ihm möglicherweise eine Schlüsselfigur zur frühen Wiederbewaffnung? Inwiefern steht sein Wirken im Zusammenhang mit der Expertentagung in Himmerod? Lässt sich die Himmeroder Denkschrift tatsächlich an zentraler Stelle der Wiederbewaffnungsdebatte einordnen? War Himmerod vielleicht gar nicht ihr Anfang? Der Beitrag stellt den weit verstreuten und nie konzis zusammengefassten Forschungsstand zu Wildermuth dar. Die hier verwendeten Quellen sind der Forschung seit mindestens einem Jahrzehnt zugänglich und grundsätzlich bekannt, werden aber auf diese Fragestellungen hin neu bewertet. Es handelt sich im Wesentlichen um die Nachlässe Wildermuths und der Gruppe um Speidel, die den zentralen Teilnehmerkreis von Himmerod stellte, wobei dem sich noch in privater Hand befindlichen Nachlass Speidel sowie den Nachlässen Kielmansegg und Nostitz besondere Bedeutung zukommt. Besonderen Aufschluss bot der Nachlass des Marineoffiziers Heinz-Eugen Eberbach[23], der die Entwicklungsstränge um Minister Wildermuth und der Generalstabsoffiziere um Speidel als Kurier konspirativ miteinander verband. Seine zentrale Rolle konnte in den AWS ohne Kenntnis der Nachlässe Speidels und Wildermuths nicht erkannt werden, auch wenn (oder gerade weil) Eberbach sich den Forschern des MGFA als Zeitzeuge fast schon aufzudrängen versuchte[24]. Für diesen Aufsatz wurden die relevanten und zugänglichen Nachlässe von Teilnehmern der Himmeroder Konferenz noch einmal systematisch ausgewertet. Trotz einer im Jahr 1979 durch das MGFA publizierten Edition der »Himmeroder Denkschrift« steht eine Rekonstruktion der Tagung in Himmerod unter dem Augenmerk biografischer und netzwerkanalytischer Fragestellungen nach wie vor aus.
Liberaler Württemberger, Jurist und republiktreuer Freikorpskämpfer
Der 1890 in Stuttgart geborene Hermann Eberhard Wildermuth wurde in der »Atmosphäre des württembergischen Liberalismus« sozialisiert, so die Charakterisierung seiner Person durch das britische Militär im Gefangenenlager Trent Park[25]. Er studierte nach Ableistung seines Wehrdienstes als Einjährig-Freiwilliger im Grenadier-Regiment »Königin Olga« (1. Württembergisches) Nr. 119[26] Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen, Leipzig und Berlin. Er war – wie sein Vater vor ihm, sein Bruder mit ihm und sein Sohn nach ihm – Angehöriger der Tübinger Studentenverbindung Akademische Gesellschaft Stuttgardia[27], zog 1914 als Reserveoffizier im Regiment »Königin Olga« in den Krieg[28] und avancierte zu einer »der bekanntesten Soldatenfiguren«[29]. In den Nachkriegswirren baute er Ende 1918 aus Studenten eine »akademische Schutzwehr«[30] ehemaliger Soldaten auf, die unter anderem im Januar 1919 die aus Weimar über Dresden nach Stuttgart vor den Revolutionswirren geflüchtete Nationalversammlung sicherte und auch darüber hinaus für die Verteidigung der bürgerlichen Republik einstand[31]. Carlo Schmid, neben Wildermuth ein weiterer Führer einer württembergischen Sicherungskompanie, zeichnet in seinen Erinnerungen ein eindrückliches Bild dieser »republikanischen Garde«[32]. 1923 stellte Wildermuth gegen den Umsturzversuch der Nationalsozialisten erneut eine milizartige Selbstschutzformation auf, »um Polizei und Staatsorgane angesichts drohender Übergriffe von Gegnern der Republik zu unterstützen«[33]. Damit allerdings hatte er gegen geltendes Recht verstoßen und wurde vor Gericht gestellt aber letztlich freigesprochen. Der spätere Ministerpräsident Reinhold Maier hatte seine Verteidigung übernommen[34]. In diesem liberalen und republikanisch geprägten Umfeld wurzelten seine südwestdeutschen Verbindungen. Persönliche und politische Freundschaften mit Männern wie Reinhold Maier, Carlo Schmid, Theodor Heuss, Karl Georg Pfleiderer, aber auch Hans Speidel nahmen hier ihren Ausgang[35]. Nach Abschluss des Prozesses verließ Wildermuth seine südwestdeutsche Heimat und siedelte nach Berlin über, wo er später als Vorstand der Bau- und Bodenbank agierte.
Ende August 1939 wurde er als Major d.R. und Kompaniechef in das I. Bataillon des Infanterie-Regiments 203 eingezogen[36], das aus dem Spandauer Infanterie-Regiment 67 hervorgegangen und somit ursprünglich aus dem Potsdamer Infanterie-Regiment 9 (IR 9) entstanden war[37]. Bereits zum 1. November erfolgte seine Versetzung als Bataillonskommandeur in das neu aufgestellte Infanterie-Regiment 272. Das Regiment kämpfte im Verbund der 93. Infanterie-Division und der 1. Armee zunächst in Frankreich; Wildermuth wurde hier mit dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz ausgezeichnet[38]. Ia dieser Division war der spätere Generalleutnant und Stellvertreter des ersten Leiters der Abteilung Personal in der Bundeswehr, Burkhart Müller-Hillebrand, der im Sommer 1950 zum erweiterten Umfeld der Gruppe Speidel zählt[39]. Zum 1. Mai 1941 verließ Wildermuth das durch das IR 9 geprägte Umfeld der berlin-brandenburgischen Regimenter[40] als Major d.R. und Kommandeur des Infanterie-Regiments 737, das er bis in den März 1942 führte. Das Regiment wurde der in Aufstellung befindlichen 717. Infanterie-Division unterstellt und war überwiegend im Rahmen der 12. Armee in Serbien eingesetzt[41], deren Chef des Generalstabes Generalmajor Hermann Foertsch ab 1949 zum Kern um Speidel und zur späteren Expertengruppe in Himmerod zählte. Ob Wildermuth für die aktive Teilnahme an Verbrechen im Rahmen der 717. Infanterie-Division verantwortlich zu machen ist, ist ebenso wenig belegbar, wie es offen bleiben muss, inwiefern die erlebten Gräuel an Partisanen und Bevölkerung ihn in die Nähe des Widerstandes rücken ließen[42]. Nach einer kurzen Phase in der Heimat übernahm er am 25. Mai 1942 – nunmehr als Oberstleutnant d.R. – im Mittelabschnitt der Ostfront das Kommando über das Infanterie-Regiment 371, das er bereits im September wegen Erkrankung und anschließender Genesungsphase nicht mehr führte[43]. Während seines mehrmonatigen Lazarettaufenthaltes traf er auf den ebenfalls dort genesenden Generalleutnant Kurt Oppenländer. Beide entstammten den württembergischen Verbänden des Ersten Weltkrieges und waren sich aus den Nachkriegswirren und Einsätzen im Ruhrgebiet 1920 bekannt[44]. Es fällt auf, dass Wildermuth nach seiner kurzen Tätigkeit als Lehrgangsleiter in der Ausbildung von Offizieren der Landesschützen unter dem Kommando Oppenländers zum 16. Juni 1943 – mittlerweile zum Oberst d.R. befördert – das Kommando über das Grenadier-Regiment 578 der 305. Infanterie-Division (305. ID) übernahm[45]. Oppenländer war zuvor Kommandeur dieser Division gewesen. Sein Nachfolger als Divisionskommandeur der 305. ID war Generalmajor Friedrich Wilhelm Hauck[46], der nach dem Zweiten Weltkrieg im »Unternehmen Versicherungen« – dem verdeckten Aufbau von Verteidigungsstrukturen in Südwestdeutschland – engagiert war[47]. Die Division entstand im Dezember 1940 als Division der 13. Welle aus Teilen der württembergischen 78. Infanterie-Division, die ihrerseits nach 1945 eine zentrale Rolle im »Unternehmen Versicherungen« einnahm[48]. Ia der 305. ID war Oberstleutnant i.G. Ludwig Graf Ingelheim genannt Echter zu Mespelbrunn, der als Angehöriger des Stuttgart-Bad Cannstätter Reiter-Regiments 18 ebenfalls aus dem württembergischen Militärmilieu stammte und mit Oberst i.G. Claus Graf Schenk von Stauffenberg verwandt war[49]. Die Division befand sich nach ihrer Neuaufstellung im Frühjahr 1943 im Raum Norditalien im Verbund der 10. Armee unter Generaloberst Vietinghoff, der seinerseits einen starken Bezug sowohl zu den südwestdeutschen Verbänden um das Infanterieregiment 13 (IR 13) der Reichswehr, als auch zum IR 9 aufwies und 1950 den Vorsitz in Himmerod führte[50]. Von hier ging Wildermuth für vier Monate zur Wiederherstellung in ein Lazarett, um zwischen Mitte Mai und Ende Juli 1944 (!) als Abschnittskommandeur des Küstenabschnitts Venedig eingesetzt zu sein. Anfang August 1944 holte sich Generalfeldmarschall Erwin Rommel Wildermuth nach Speidels Aussage als »›sicheren Mann‹ und als Kommandanten von Le Havre«[51] nach Frankreich.
Speidel ordnete Wildermuth in das Umfeld Rommels ein[52]. Bereits 1954 hatte Theodor Heuss ihn in ein widerständisches Licht gerückt. Wildermuth habe ihm von der Ostfront geschrieben, »es sei ihm geglückt, eine Flasche Rotwein aufzutreiben, um gemeinsam mit seinem Stabsoffizier Heydrichs Ermordung würdig zu feiern«[53]. Für die These des zuverlässigen und »sicheren Mannes« spricht der Umstand, dass die USA Wildermuth schon seit 1943/44 auf einer »Weißen Liste« derjenigen Persönlichkeiten führten, die als »unverdächtige Gegner des Nationalsozialismus nach der Besetzung Deutschlands für eine Kooperation mit der Militärregierung gewonnen werden sollten«[54]. Georg Meyer zählte ihn 1982 zum Kreis der Skeptiker, Kritiker und Nichtnationalsozialisten, rechnete ihn jedoch nicht zur Gruppe der aktiven Oppositionellen[55]. Jüngere Forschung vermutet Wildermuth in der Nähe Goerdelers[56], nicht zuletzt weil Wildermuth sich im Zuge seiner »Entnazifizierung« selbst dem Kreis um den zivilen Kopf der Verschwörung zuschrieb[57].
Dessen ungeachtet kämpfte der Wehrmachtoffizier Wildermuth pflichtbewusst. Wohl im Zusammenhang mit der zäh geführten Verteidigung Le Havres wurde Wildermuth – so Franz Josef Strauß – durch ein französisches Gericht in Abwesenheit verurteilt[58]. Mit der Einnahme Le Havres geriet Wildermuth schwer verwundet in britische Kriegsgefangenschaft, die er unter anderem im Lager Trent Park verbrachte[59]. Es scheint sich bei Wildermuth – dies ist freilich alles andere als ein Widerspruch zur Widerstandsthese – um einen außergewöhnlich tapferen und in den Augen der Zeitgenossen auch um einen verantwortungsbewussten Soldaten gehandelt zu haben. Er erhielt neben dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz auch das Deutsche Kreuz in Gold verliehen – beides höchste militärische Auszeichnungen[60]. Zeitgenossen galt er als soldatische Natur[61], als Feuerkopf[62], energischer Offizier[63] und Soldat vom Scheitel bis zur Sohle[64], als ein miles gloriosus[65], der zugleich immer als bekennender Demokrat und Republikaner[66] gesehen wurde. Ein Mann, der in den Augen seiner Freunde und politischen Weggefährten Tapferkeit und Menschlichkeit[67] miteinander verband.
Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft im Juni 1946 trat er der Demokratischen Volkspartei (DVP, später FDP) bei, wurde noch im selben Jahr Staatsekretär der Wirtschaft, 1947 Minister für Wirtschaft im ersten gewählten Kabinett Württemberg-Hohenzollerns, bevor er 1949 in das erste Kabinett Adenauer berufen wurde[68]. Er starb 1952 im Alter von 61 Jahren an Herzversagen.
Von der württembergischen Selbsthilfe zum »Unternehmen Versicherungen«
Unmittelbar nach Wildermuths Rückkehr aus britischer Kriegsgefangenschaft im Juni 1946 nahmen seine alten und auch künftigen Weggefährten Verbindung mit ihm auf. Auch wenn über den Inhalt der Gespräche mit Theodor Heuss, Reinhold Maier, Carlo Schmid und Karl Georg Pfleiderer keine Überlieferung vorhanden ist[69], können wir davon ausgehen, dass diese für die französische Besatzungsmacht erste politische Verantwortung tragenden Männer den Weg für Wildermuths politische Laufbahn in der französischen Zone ebneten[70].
Für die Fortschreibung der hier im Zentrum stehenden Entwicklung ist ein zunächst unscheinbar wirkendes Treffen von Bedeutung. Bereits am 25. September 1946 machte Heinz-Eugen Eberbach Wildermuth seine Aufwartung[71]. Heinz-Eugen Eberbach war der Sohn des zu diesem Zeitpunkt weiterhin in britischer Gefangenschaft inhaftierten General der Panzertruppe a.D. Heinrich Eberbach[72]. Wildermuth und Eberbach jun. wiederum kannten sich aus ihrer gemeinsamen Zeit im britischen Lager Trent Park[73]. Da Eberbach jun. mittlerweile sein Jurastudium in Tübingen fortsetzte[74], mag sein Besuch bei Wildermuth nicht verwundern. Andererseits ist Eberbach jun. in der Literatur nicht nur unter seinem konspirativen Decknamen »Kurier« bekannt[75], sondern wird der zwischen 1949 und 1950 aktiven Gruppe um Wildermuth und Speidel zugeordnet[76]. Diese Zusammenarbeit nahm also ihre Anfänge bereits im Herbst des Jahres 1946.
Folgt man der Interviewaussage Eberbachs jun. aus dem Jahre 1973 gegenüber dem damaligen MGFA, so formierte Wildermuth ab 1947 – wie nach 1918 – erneut eine aus kriegsgedienten Studenten bestehende Miliz: Die Zeitzeugenaussagen Eberbach jun., dass 1947/48 in Tübingen eine Selbstschutzorganisation aus Angehörigen der ehemaligen 25. Panzer-Grenadier-Division[77] bestanden habe, deren Zielsetzung in erster Linie die »Verhinderung von unnötigen Zerstörungen durch die sich zurückziehenden Alliierten (Franzosen) im Falle eines Angriffes der UdSSR«[78] gewesen sei, lassen deutliche Parallelen zur Frühphase der Weimarer Republik erkennen. Aus den Nachlässen Wildermuths und Eberbachs geht hervor, dass sich Wildermuth von Eberbach jun. einen Kreis kriegsgedienter Studenten zusammenstellen ließ, die er mit den Ideen des Selbstschutzes aus der Zeit der Nachkriegswirren des Ersten Weltkrieges konfrontierte[79]. Dies zeigt auch folgende Zielsetzung des Tübinger Selbstschutzes: »Erfassung von ehemaligen Soldaten; geplant ist die Überführung von militärischem Personal in die Schweiz bei russischem Angriff[80].« Der »Selbstschutz« zeigt sich somit als Vorgängerorganisation der verdeckten Verteidigungsstrukturen in Südwestdeutschland zwischen 1949 und 1953 – ab 1951 unter dem Tarnnamen »Unternehmen Versicherungen« als Projekt der Organisation Gehlen[81]. Die in den Quellen nachweisbaren führenden Köpfe dieser ursprünglich studentischen Tübinger Organisation waren neben Eberbach jun., Hans-Jörg Kimmich[82] – der als engster Mitarbeiter von Albert Schnez[83] im Unternehmen Versicherungen gelten kann – und einer der Söhne Ulrich von Hassells[84]. Auch auf der personalen Ebene kann somit die Kontinuität zwischen dem Tübinger Selbstschutz des Jahres 1947 und dem Unternehmen Versicherungen von 1950 nachgewiesen werden. Dieses Mosaik fügt sich darüber hinaus in die zeitgenössische Außenwahrnehmung, dass in der Studentenschaft der Universität Tübingen und hier vor allem in der juristischen Fakultät »eine Art Werwolfbewegung«[85] ehemaliger Offiziere existiere. Die Indizien legen also nahe, dass Wildermuth vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen, seiner Affinität zu militärischen Sachverhalten, aber auch der Nachkriegssituation geschuldet, seit spätestens 1947 einen Kreis ehemaliger Soldaten gewinnen konnte[86] und durch Eberbach organisieren ließ. Schon im September 1944 hatte dieser in britischer Kriegsgefangenschaft gegenüber seinem Vater angedeutet, ein Freikorps aus ehemaligen schwäbischen Soldaten aufbauen zu wollen[87]. Für die Zusammenarbeit der Gruppe um Eberbach und Wildermuth spricht auch der Hinweis, dass Wildermuth »als Kabinettsmitglied in Bebenhausen einen Einsatzplan zur eventuellen Bewaffnung (gegen die Sowjetunion) durchzuführen gehabt hätte«[88]. Es finden sich darüber hinaus für das Jahr 1948 Hinweise, die sich als mögliche Mobilmachung und Zusammenziehung der Selbsthilfe in der spannungsgeladenen Zeit kurz vor der Währungsreform deuten lassen[89]. Carlo Schmid und Wildermuth diskutierten diese Sachverhalte als »Studentenangelegenheiten« mit der französischen Besatzungsmacht[90]. Zeitgleich mit der Gründung der Bundesrepublik wuchs die »Soldatenselbsthilfe« über ihren begrenzt regionalen Selbstschutzauftrag hinaus. Die umtriebige Tätigkeit dieses Studentenkreises nahm Ausmaße an, die sich in reale verteidigungspolitische Notwendigkeiten größeren bundespolitischen Bezugsrahmens einpassten. Bis dahin jedoch blieb Wildermuth für die Männer um Eberbach einer »aus unserem Milieu und unserem Land«, »den wir als Führer ›unseres Kreises‹ verehren dürfen, der Erste [...], der von den schönen Worten zur Tat überging«[91].
Das Ringen um den Arbeitsstab und die Anfänge westdeutscher Sicherheitspolitik
Wildermuths Biograf Wilhelm Kohlhaas deutete bereits 1960 überaus vorsichtig an, dass an »höchster Stelle« die Frage, ob Wildermuth »für den Wiederaufbau einer neuen Bundeswehr« der gegebene Mann gewesen sei, oft und eingehend erörtert worden sei[92]. Im November 1976 trafen sich Eberbach und Nostitz und rekapitulierten – offenbar anhand ihrer durch Aufzeichnungen gestützten Erinnerungen[93] – die Rolle Wildermuths:
»Als sich zu einem späteren Zeitpunkt die Frage einer Wiederbewaffnung mehr und mehr abzeichnete, wurde [...] Ende 1949 Wildermuth, dem [sic] einzigen kriegserfahrenen Soldaten im Kreise der FDP, durch den Bundeskanzler mit der Wahrnehmung und Koordinierung der mit einer Wiederbewaffnung zusammenhängenden Fragen beauftragt[94].«
Wildermuths Tagebuchaufzeichnungen erlauben indes über diese Beauftragung keinen Aufschluss. Jedoch schrieb er in einem Brief an seine Frau vom 16. September 1949, also kurz vor der Berufung des Kabinetts:
»Nun sieht es so aus als ob ich zunächst als Wohnungsminister in das Kabinett eintrete, während die zweite Aufgabe, über die Heuss schon mit Adenauer sprach, erst später gestellt werden wird, vielleicht schon in kurzer Zeit. Diese Mitteilungen sind vertraulich[95].«
Ob und wann Adenauer tatsächlich Wildermuth mit sicherheitspolitischen Fragen befasste, ist nicht aktenkundig nachgewiesen, aber immer wieder lässt Wildermuth seine Frau wissen, dass noch »andere wichtige Aufgaben« auf ihn zukämen[96]. In diesem Sinne betätigte sich der Bundesminister für Wohnungsbau, wie noch gezeigt werden wird, im Auftrag des Bundeskanzlers im »zweiten Tätigkeitsfeld« Wiederbewaffnung. Auch nahm das zeitgenössische politische Umfeld ihn als für solche Fragen zuständige Instanz wahr[97]. Konkrete Hinweise bieten die im Nachlass Wildermuth zu findenden Bewerbungsschreiben, die teilweise über die FDP[98], teilweise über alte Verbindungen aus der Wehrmacht[99] an sein Ministerbüro gelangten[100]. Bearbeitet wurden diese Personalangelegenheiten durch Wildermuths persönlichen Referenten Roth[101], der vermutlich sein Ordonnanzoffizier im II. Bataillon des Infanterie-Regiments 272 während des Frankreichfeldzugs gewesen war[102]. Die Antwortschreiben Roths wahrten zwar immer den Anschein der Nichtzuständigkeit, wurden aber gleichwohl schon seit 1949 in der eigens angelegten Aktenablage »Bundespolizei« nachgehalten[103].
Die deutlichsten Hinweise auf die Rolle Wildermuths ergeben sich im Zuge einer chronologischen Rekonstruktion der politischen Ereignisse um die Wiederbewaffnung zwischen Zusammentreten der ersten Bundesregierung im Herbst 1949 und dem Übergang der verteidigungspolitischen Zuständigkeit auf Theodor Blank innerhalb des Bundeskanzleramtes im Herbst des Jahres 1950. In dieses entscheidende erste Jahr bundesdeutscher Staatlichkeit fallen drei für die Konzeptionierung zukünftiger bundesdeutscher Streitkräfte richtunggebende Wegmarken im hochkomplexen Aushandlungsprozess um die politische Frage nach zukünftigen Streitkräften – und damit um den Weg in die, wenn auch bedingte, sicherheitspolitische Souveränität. Unter Kenntnis der Tatsache, dass in diesem politischen Ringen zumindest die interdependenten Ebenen der westlichen Besatzungsmächte, der bundesdeutschen Parteipolitik, der gesellschaftlichen Interessengruppen sowie der Konkurrenz beteiligter Akteure eine wichtige Rolle spielten[104], können aus bundesdeutscher »Ministerialperspektive« folgende Schlüsseldokumente erkannt werden: (1) der »Besprechungsplan« vom 5. Januar 1950, (2) die Denkschrift »Gedanken über die Frage der äußeren Sicherheit der Deutschen Bundesrepublik« vom 7. August 1950 sowie (3) die Himmeroder »Denkschrift über die Aufstellung eines deutschen Kontingents im Rahmen einer übernationalen Streitmacht zur Verteidigung Westeuropas« vom 9. Oktober 1950[105]. Hierdurch ergibt sich eine Verschiebung von einer – der bisherigen Militärgeschichtsschreibung immanenten – die »militärische Ebene« ins Zentrum rückenden Betrachtungsweise hin zu einer politikzentrierten. Letztere ist geeignet, das Primat der Politik als These ernst zu nehmen, und richtet sich somit gegen die Annahme einer ohne Auftrag des Bundeskanzlers erfolgten Remilitarisierung »von unten«.
In Vorbereitung auf den Besuch des US-amerikanischen Außenministers Dean Acheson vom 9. bis 11. November 1949[106] führte Adenauer ein längeres Gespräch mit seinem Wohnungsbauminister. Ein weiteres Gespräch über (Außen)Politik folgte im unmittelbaren Nachgang[107]. Zwei Wochen später gab Adenauer das der Forschung bekannte Interview gegenüber dem »Plain Dealer« aus Cleveland[108], in welchem er – offenbar mit Acheson abgesprochen – erstmals in der Öffentlichkeit über eine bundesdeutsche Wiederbewaffnung sprach. Nur zwei Tage später bat der Bundeskanzler nach der Kabinettssitzung vom 6. Dezember 1949[109] seinen Wohnungsbauminister »mit alten Freunden, wie Sp[eidel] in Freudenstadt zu sprechen«[110]. In diesem Moment erteilte Adenauer seinem seit der Kabinettsgründung – inoffiziell – designierten Verteidigungsminister den Auftrag zur Erstellung eines verteidigungspolitischen Konzeptes zum Aufbau westdeutscher Streitkräfte. Diesen Auftrag gab Wildermuth am 28. Dezember 1949 an Speidel und spätestens am 5. Januar 1950 an Eberbach jun. weiter[111]. Der junge Eberbach – bislang als einer der ausführenden Köpfe des regionalen württembergischen Selbstschutzes mit Wildermuth verbunden – arbeitete von nun an als eine Art Verbindungsoffizier (daher auch der Deckname »Kurier«) zwischen Wildermuth und Speidel sowie dessen Expertengruppe. Seit Ende November arbeitete zudem Roth in Sachen Wiederbewaffnung[112]. Somit verfügte der Minister über ein kleines militärpolitisches Verbindungsbüro, welches ihn mit dem – außerhalb seines Ministeriums wirkenden – »Arbeitsmuskel«, dem »Arbeitsstab Speidel« verband. Die Entwicklungsstränge Wildermuth und Speidel, der seit 1947 konzeptionell auf diesen Punkt hingearbeitet hatte, verflochten sich zu einem.
Auffällig ist, dass einen Tag vor Wildermuths Auftrag an Speidel auch Heusinger einen Brief an diesen richtete, um jenes Treffen vorzubereiten, bei dem Speidel, Heusinger und Foertsch am 5. Januar 1950 das als »Besprechungsplan« bezeichnete Grundlagenpapier verabschiedeten[113]. Heusinger gibt den Zweck dieses Treffens explizit mit »Klärung der Frage eines Wehraufbaus in Westdeutschland im engsten Rahmen« mit dem Ziel der »Schaffung der dazu notwendigen Grundlagen für die Bundesregierung bezw. die von der Bundesreg[ierung] voraussichtlich herangezogenen Persönlichkeiten«[114] an. Angesichts der Beauftragung Wildermuths durch den Bundeskanzler vom 6. Dezember und der folgenden Beauftragung Speidels durch den Minister am 28. Dezember sowie der zeitlichen Übereinstimmungen gibt es keinen Grund anzunehmen, dass der »Besprechungsplan« etwas anderes gewesen sei, als er quellenimmanent selbst zu sein vorgibt: die Grundlage eines bundesdeutschen verteidigungspolitischen Konzeptes[115]. Inhaltlich richtete er sich daher primär an die Bundesregierung und nicht etwa an konkurrierende Gruppen ehemaliger Offiziere. Auf zwei der acht Seiten des Dokuments werden als »deutsche Forderungen« die Fragen »der außenpolitischen Sicherung« des »deutschen Wehraufbau[s] gegen russ[ischen] Vorstoß«, die »politische Gleichberechtigung« sowie »militärische« und »psychologische Gleichberechtigung« Westdeutschlands gegenüber den Alliierten abgehandelt, wobei der Weg einer »Europa-Wehrmacht« und die gleichberechtigte »Eingliederung in Europa- bezw. Atlantikrahmen« angestrebt wird[116]. Diese Linie und auch andere inhaltliche Punkte zogen sich wie ein roter Faden durch die später aus demselben Kreis stammenden Dokumente. Da Speidel den Besprechungsplan am 6. Januar 1950 anlässlich des Dreikönigstreffens der württembergischen FDP Wildermuth übergab, wurden dessen Verfasser Speidel, Heusinger und Foertsch in dem von Eberbach geführten Schriftverkehr innerhalb des Arbeitsstabes auch verschleiernd als die »Heiligen Drei Könige« bezeichnet. Der Besprechungsplan, nachdem er an das Kabinettsmitglied übergeben worden war, erlangte gewissermaßen ministeriellen Status.
Der Arbeitsstab Speidel benötigte in seinem ersten Stadium weder regelmäßige Treffen noch räumliche Nähe. Dies half zudem das Vorhaben im Verborgenen zu halten. Die Mitglieder waren von Freudenstadt über München und Frankfurt bis Bremerhaven disloziert. Die Kommunikation und Abstimmung untereinander erfolgte durch die Reisen des jungen Eberbach. Über ein Büro oder eine eigene Kanzlei verfügte der Arbeitsstab nicht. Jedoch war im Besprechungsplan unter Punkt »Arbeitsverteilung« die »Bindung an die Org.« [Organisation des Generalmajors a.D. Reinhard Gehlen], konkret wohl gemeint die Dienststelle 35 unter General der Artillerie a.D. Horst Mellenthin, vermerkt[117]. Diese verfügte über die notwendigen finanziellen, personellen und bürokratischen Voraussetzungen für das Sekretariat des Arbeitsstabes, inklusive der notwendigen Abschirmung[118]. Gleichwohl musste es Ziel des Arbeitsstabes sein, zu einem bestimmten Zeitpunkt als ein offiziell für die Bundesregierung wirkendes Expertengremium anerkannt zu werden, um die Keimzelle für die neuen Streitkräfte bilden zu können. Dies konnte nur Adenauer in Abstimmung mit den Hohen Kommissaren.
Im Mai 1950 fand mit dem »Himmelfahrtstreffen« die erste erweiterte Besprechung der »Heiligen Drei Könige« mit Konteradmiral a.D. Eberhard Godt und Generalleutnant a.D. Oldwig von Natzmer statt[119]. Die Tage vor Christi Himmelfahrt waren durch hektische Aktivitäten gekennzeichnet: Am 13. Mai verschob Gehlen sein für Ende des Monats geplantes Gespräch mit Wildermuth[120]. Zu diesem Gespräch kam es auch später nicht, da Gehlen, um sich selbst nicht mit Remilitarisierungsaufgaben zu kompromittieren, stattdessen Mellenthin schickte[121]. Nach einem dringenden Telegramm Roths[122] rief Speidel am 16. Mai Wildermuth an. Über den Inhalt dieses Gesprächs sind wir zwar nicht informiert, da Wildermuth infolge von Arbeitsüberlastung ab dem 13. Mai kein Tagebuch mehr führte[123], doch folgte – kurzfristig einberufen – darauf das Himmelfahrtstreffen vom 18. Mai. Die Umtriebigkeit dieser Tage erklärt sich aus dem für den 17. Mai 1950 geplanten Antrittsbesuch Schwerins bei Adenauer, auch wenn dieser später auf den 24. Mai verschoben wurde[124]. Das Treffen Adenauers mit Schwerin stand bekanntlich für den – ausdrücklich im Besprechungsplan verworfenen – »Umweg über Polizei«, also den seitens der Briten favorisierten getarnten Aufbau leichter Infanterieeinheiten als Bundespolizei analog zur Aufrüstung in der DDR. Mit der Beauftragung Schwerins durch den Bundeskanzler zog für Wildermuth und Speidel die Gefahr auf, dass dem Bundeskanzler zu einer anderen als der im Besprechungsplan artikulierten verteidigungspolitischen Konzeption geraten würde.
Die konzeptionelle Zweigleisigkeit blieb bis zu Schwerins Ablösung (und hinsichtlich seiner Verteidigungsaufgaben auch Wildermuths) durch Blank bestehen. Es ist hier nicht der Ort, die komplexe und bis heute nicht gelöste Frage, was denn die Beauftragung Schwerins durch den Bundeskanzler genau beinhaltet hat, zu diskutieren – sie liegt nicht weniger im Dunkeln als diejenige Wildermuths[125]. Ob Schwerin einen ursprünglich nur für innere Sicherheit geltenden Auftrag eigenmächtig ausgeweitet hat (dies hieße, dass Wildermuth für äußere Sicherheit zuständig gewesen wäre) oder aber ob Adenauer mit Wildermuth und Schwerin ein Doppelspiel betrieben hat, etwa um sich zwei unterschiedliche Wege zu einer Wiederbewaffnung offenzuhalten (und am Ende den so entstandenen Konflikt durch die Ernennung Blanks synthetisierte), lässt sich aus den Quellen nicht entscheiden. Doch zeichnet sich eine dritte Möglichkeit schemenhaft ab: Schwerin könnte spätestens ab dem 18. Juli 1950 für die »Vorbereitung von Sofortmaßnahmen für den Katastrophenfall (Invasion)«[126], also kurzfristige militärische und zivile Maßnahmen, und Wildermuth für die mittel- und langfristigen Verteidigungskonzepte zuständig gewesen sein. Fest steht jedoch, dass zumindest zwei der ersten konkreten Aufgaben, die Adenauer Schwerin stellte, diesen geradezu zwangsweise in einen Dauerkonflikt mit Wildermuth und dessen Arbeitsstab bringen mussten: Ein »Gedankenbeitrag zur Aufstellung einer mobilen Bundesgendarmerie« mochte dem Besprechungsplan nur dann widersprechen, wenn diese den Kern späterer Streitkräfte bilden sollten. Die »Anfertigung eines namentlichen Verzeichnisses derjenigen ehemaligen Generale [...] deren Empfang durch [...] Bundeskanzler, unbedenklich empfohlen werden kann« griff dagegen eindeutig in die Kompetenzen des Ministers ein, zumal Schwerin nicht nur unbedenkliche Gesprächspartner empfahl, sondern unter dem Abschnitt »Besonders interessierende Persönlichkeiten« bereits Stellenbesetzungsvorschläge für die künftigen Streitkräfte vorbrachte, u. a. Speidel als deutschen »Vertreter im Interalliierten Europageneralstab« sowie Vietinghoff und General der Infanterie a.D. Gustav von Wietersheim[127] »als Oberbefehlshaber eines deutschen Truppenkontingents im Rahmen der europäischen Verteidigungskräfte«[128].
Zeitgleich mit der Berufung Schwerins trat der Arbeitsstab Speidel mit dem Himmelfahrtstreffen in eine kritische Phase, die als seine Konstituierung im Sinne eines teilstreitkraftgemeinsamen Generalstabs gedeutet werden kann. Die Vertreter der Luftwaffe waren zwar Ende Juni 1950 nicht als Bestandteil des Arbeitsstabes eingebunden[129], stießen aber bereits Anfang Juli hinzu, als sich Speidel und General der Flieger a.D. Hans Seidemann trafen[130]. Es begann damit auch eine Phase, in der neben den ohnehin schon schwierigen sachimmanenten politischen Aushandlungsprozessen die als »Generalskrieg«[131] bekannt gewordenen Auseinandersetzungen um Personalbesetzungen starke Kräfte beanspruchten. Diese Auseinandersetzungen auf der personalen Ebene verbanden sich stets auch mit programmatischen Differenzen und spiegelten nicht zuletzt die unterschiedlichen Präferenzen der Besatzungsmächte wider. Diese in der jüngsten Forschung stark in den Vordergrund gerückten Fragen[132] sollten jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass der Arbeitsstab, während er auf seine offizielle Bestallung wartete, inhaltlich-konzeptionell bereits das im Besprechungsplan aufgestellte Programm abzuarbeiten begann und somit schon zu diesem Zeitpunkt entscheidend die Weichen für die kommende Wiederbewaffnung stellte.
Am 25. Juni 1950 wurde Wildermuth erneut von Adenauer beauftragt und setzte bei diesem die offizielle Einberufung des Arbeitsstabes durch[133]. Bei dem Gespräch zwischen dem stellvertretenden amerikanischen Hochkommissar General George P. Hays, dem persönlichen Referenten des Bundeskanzlers, Herbert Blankenhorn und Schwerin am 17. Juli 1950[134], das angesichts des Koreaschocks auch als amerikanischer Startschuss für das »Unternehmen Versicherungen« anzusehen ist[135], schlug Blankenhorn gegenüber Hays vor, dass
»ein Gremium aus deutschen militärischen Sachverständigen zusammentreffe, um alle diese Probleme [gemeint sind die eines möglichen Angriffs aus dem Osten] zu vertiefen und um die entsprechenden Maßnahmen vorzubereiten. Auf deutscher Seite denke man unverbindlich an folgende Offiziere: General Heusinger (Heer), General Foertsch (Heer), General Speidel (Heer), General Seidemann (Luftwaffe), Admiral Goth (Marine)[136].«
Es ist unschwer zu erkennen, dass es sich bei diesem Gremium um den »Arbeitsstab Speidel« handelte.
»General Hays begrüßte die Nennung dieser Namen lebhaft. Es sei ihm sehr nützlich, zu wissen, welche Personen etwa auf deutscher Seite für eine solche ständige Fühlungnahme in Frage kommen[137].«
Somit war der Arbeitsstab dem amerikanischen Hochkommissariat bekanntgegeben und gewissermaßen – wenn auch nicht offiziell, so doch faktisch – autorisiert, auch wenn Blankenhorn Wert darauf legte, dass dies kein »formeller Vorschlag«[138] der Bundesregierung sei. Auch geht aus einer Anmerkung hervor, dass Blankenhorn diese Namen von Wildermuth erhalten hatte: »Ich habe den Namen Sp[eidel] unverbindlich genannt, da mir dies von Min. Wildermuth besonders stark nahegelegt worden war[139].«
Nach Eberbachs zeitgenössischer Einschätzung fand das Gespräch Blankenhorns und Schwerins mit Hays im Auftrag des Bundeskanzlers und Wildermuths statt[140]. In den Unterlagen Wildermuths findet sich ferner eine handschriftliche mit »Gen. Hays« überschriebene Notiz, die inhaltlich mit dem Protokoll Blankenhorns korrespondiert[141]. Dies zeigt, dass Wildermuth als »Spiritus Rector« sowohl der mittelfristigen Wiederbewaffnungspolitik um den Arbeitsstab, als auch der diesen ergänzenden kurzfristigen Absicherung derselben durch die Württemberger »Soldatenselbsthilfe« gelten kann. In der Notiz heißt es unter anderem: »I. Polizei: Bund Bahn Post, Hilfstruppe keine Partisanen II. Arbeitsstab: Wann Wo Kosten III. HiWi?« Unter dem Stichwort Arbeitsstab finden sich ferner die Stichworte: »1) personell 2) wo? – Heidelberg 3) Hilfstruppen«[142]. Im Falle eines kurzfristigen Angriffs war also vorgesehen, dass der Arbeitsstab sich im amerikanischen Headquarters in Heidelberg zu melden hätte, um die aus der »Soldatenselbsthilfe« bestehenden deutschen Hilfstruppen zu führen.
Im Zeitraum zwischen dem 13. Juli und dem 14. August 1950 befand sich der Bundeskanzler auf dem Bürgenstock in der Schweiz. Während dieser Zeit war Wildermuth – zumindest nach seiner eigenen Wahrnehmung und derjenigen seiner nächsten Umgebung – für Fragen der Wiederbewaffnung zuständig und betätigte sich auch entsprechend. Gleichzeitig entbrannte aber ein politischer Kampf zwischen Blankenhorn und dessen Militärexperten Schwerin einerseits und Wildermuth mit Speidel andererseits. Bereits am 25. Juli ließ Wildermuth Speidel wissen, dass ihm mitgeteilt worden sei, es »soll der Wunsch des Herrn Bundeskanzlers sein, dass Generaloberst v. Vietinghoff den Vorsitz in der bekannten Angelegenheit übernimmt«[143]. Der Übermittler dieses »Wunsches« war offensichtlich Blankenhorn, der im Gegensatz zum Wohnungsbauminister über einen direkten Draht zum abwesenden Bundeskanzler und auch zu den alliierten Hochkommissaren verfügte[144]. Ein undatierter, aber wohl aus der Zeit zwischen dem 17. und 25. Juli stammender Entwurf Schwerins für einen »Studienausschuss für deutsche Sicherheitsfragen« muss als Gegenentwurf des Grafen zum Arbeitsstab des Ministers gewertet werden. Die Aufgabe des vorgesehenen Studienausschusses war mit derjenigen des nur wenige Tage zuvor von Blankenhorn im Beisein Schwerins gegenüber Hays vorgeschlagenen Wildermuth’schen Arbeitsstab identisch:
»Der Ausschuss hält ständige Verbindung und Gedankenaustausch mit dem Bundeskanzleramt und denjenigen alliierten Dienststellen, die von den Hochkommissaren bestimmt werden[145].«
Jedoch unterschied er sich hinsichtlich der personellen Zusammensetzung und wichtiger noch in Bezug auf den immediaten Dienstweg:
»Der Präsident bezw. Vizepräsident berichtet in regelmäßigen Zeitabständen mündlich dem Bundeskanzler über die Arbeit im Ausschuss und nimmt die Weisungen des Bundeskanzlers entgegen[146].«
Der Präsident sollte Vietinghoff, der Vizepräsident Wietersheim sein, Männer also, die Schwerin installieren wollte. Als Generalsekretär sollte Heusinger mit einem Arbeitsstab bestehend aus Speidel, Leo Geyr von Schweppenburg, Ferdinand von Senger und Etterlin, Hans Röttiger und Schwerin fungieren[147]. Damit wäre nicht nur Wildermuth aus der Informationskette und somit als »zuständiger Minister« herausgedrängt, sondern auch Speidels Führungsfunktion als Präsident des Arbeitsstabes zunichte gemacht worden. Darüber hinaus hätte der immediate Dienstweg über den Präsidenten Vietinghoff bedeutet, dass sowohl Schwerins Stellung als Sekretär, als auch Vietinghoffs ehemaliger Stabschef Röttiger den Einfluss Heusingers und Speidels hätten marginalisieren können. Die Frage der Übernahme des Vorsitzes des Arbeitsstabes durch Vietinghoff und die Rolle Schwerins als Sekretär des Arbeitsstabes bedeutete indes weit mehr als nur eine Personalfrage. Nicht zuletzt spiegelt die rein aus Heeresoffizieren bestehende Zusammensetzung in der »Variante Vietinghoff« ein Konzept wider, in dem von Beginn an auf eine eigene Luftwaffen- und Marinekomponente verzichtet wurde: Das Konzept eines über den Umweg der Bundespolizei aufzubauenden und alliierten Stellen unterstellten Heeres. Dies widersprach dem bereits im Besprechungsplan formulierten Konzept Speidels einer auf politische Souveränität zielenden teilstreitkräfteübergreifenden Wiederbewaffnung auf der Basis militärischer Gleichberechtigung. Es ging in diesen Tagen des Sommers 1950 also um nichts weniger als um die Richtungsentscheidung für das kommende deutsche Militär zwischen leicht bewaffneter Infanterie als Hilfstruppe der Alliierten ohne Aussicht auf Souveränität einerseits sowie eigenständiger und kampfkräftiger deutscher Verbände im Sinne des späteren adenauerschen Junktims andererseits. Entsprechend sorgte der Vorstoß von Schwerin bis zur Rückkehr des Kanzlers für Unruhe. Schwer wog auch, dass ebenfalls am 25. Juli Hays gegenüber Schwerin äußerte, dass »es nicht zweckmäßig sei, so viele Persönlichkeiten zu Mitwissern zu machen. Dies träfe auch auf Minister zu«[148]. Eberbach vermerkte dann auch, dass im Juli die Unterrichtung Wildermuths über die Besprechungen mit Hays »plötzlich abgebrochen« sei[149].
Dies ist der unmittelbare Entstehungskontext der auf den 7. August datierten Denkschrift des wildermuthschen Arbeitsstabes »Gedanken über die Frage der äußeren Sicherheit der Deutschen Bundesrepublik«. Am 30. Juli trafen sich Heusinger und Foertsch bei Speidel mit Wildermuth zu einer Aussprache, bei der Letzterer die Denkschrift vom 7. August als Befreiungsschlag gegen Schwerin in Auftrag gab. In dieser Denkschrift entwickelten »die Heiligen Drei Könige« die Ideen des Besprechungsplans weiter und nahmen die meisten Inhalte der »Himmeroder Denkschrift« vorweg:
»Wiederaufbau einer deutschen Wehrmacht [...] nur als Kontingent im europäisch-atlantischen Verteidigungsrahmen [...] mit modern ausgerüsteten deutschen Heereseinheiten bis zum Korpsverband und mit einer eigenen taktischen Luftwaffe [...] Seestreitkräfte sind nur für Zwecke des Küstenschutzes vorzusehen [...] Die Möglichkeit eines Sicherheitsbeitrages durch Vorbereitungen eines Partisanenkampfes sind auszuschalten [...] Ebenso ist jede Lösung abzulehnen, die den deutschen Mann nach Art der russischen ›Hiwi‹ des letzten Krieges einzeln oder in kleinen Verbänden in die Einheiten der Besatzungsgruppen eingliedert[150].«
Die von Schwerin in Zusammenarbeit mit Hays bereits begonnenen Projekte eines Aufbaus »militärischer Verbände auf dem Weg über die Polizei [die Bundespolizei]« wurden daher ebenso abgelehnt wie dasjenige über die »jetzt stehenden Hilfsverbände [die sogenannten Dienstgruppen (labour units, service units) der Besatzungsmächte]«[151] der Besatzungsmächte. Auch die bereits bestehenden »für kameradschaftliche Zwecke zusammengeschlossenen Gemeinschaften alter Kriegsverbände«[152] – also beispielsweise die später als »Unternehmen Versicherungen« durch die Organisation Gehlen übernommene »Soldatenselbsthilfe« – wurden als längerfristige Lösungen verworfen.
Als dringendste Aufgabe wurde in der von Speidel, Heusinger und Foertsch verfassten Denkschrift die »Einrichtung eines Arbeitsstabes«[153] gefordert. Die Denkschrift endet mit dem Vorschlag: »Schaffung eines Arbeitsstabes in Form einer besonders gut getarnten Bundesdienststelle mit festem Etat und unter Anerkennung der genannten Befugnisse«[154]. Aufschlussreich sind auch die seitens Speidel, Foertsch und Heusinger notierten »mündlichen Darlegungen« an Wildermuth vom 31. Juli 1950. Hier wurde festgestellt, die
»Reorganisation nach 1807 und Aufrüstung um 1935 war wesentlich leichter als diese [...] Wenn wir die Aufgabe übernehmen, so geschieht es nicht aus egoistischen Motiven, sondern nur der Sache wegen. Aber wir haben schon einmal vor Spruchkammern und einer von uns sogar vor einem Siegertribunal uns verantworten müssen. Danach haben wir nicht noch einmal Sehnsucht. Hier kann für unser Volk eine große Wende zum guten entstehen, wenn klug, ernst und nüchtern gehandelt wird, aber auch die allergrößte Gefahr, wenn leichtfertig, töricht und mit Illusion gearbeitet wird[155].«
Als erster Einzelpunkt für den mündlichen Vortrag Wildermuths beim Kanzler ist die »Frage des Vorsitzes Vietinghoff?«[156] aufgeführt.
Die Denkschrift wurde dem Bundeskanzler an dessen erstem Arbeitstag nach Rückkehr aus der Schweiz, am 14. August, in einer zweistündigen Besprechung durch Wildermuth erläutert. Sie findet in den Erinnerungen Adenauers keine Erwähnung. Einen groben Überblick über den Inhalt dieser offenbar ganz oben auf der Tagesordnung des Bundeskanzlers stehenden Besprechung ergibt neben den vorher gefertigten mündlichen Darlegungen folgender Brief, den Wildermuth am selben Tag durch Eberbach an Speidel übergeben ließ:
»Ich habe heute dem Herrn Bundeskanzler einen zweistündigen Vortrag gehalten. Der Herr Bundeskanzler bittet, dass der Arbeitsstab baldmöglichst seine Tätigkeit aufnimmt. Er hat es dankbar begrüßt, dass von ihrer und ihrer Freunde Seite Herr v. V[ietinghoff] den Vorsitz übernehmen würde. Ich bitte um baldmöglichste Mitteilung wann und wo der Arbeitsstab seine Tätigkeit aufnehmen kann und welche Kosten dafür entstehen werden. Das von den drei Herren [Speidel, Heusinger, Foertsch] gefertigte Gutachten habe ich dem Kanzler übergeben. Ich denke mir die Arbeit so, dass zunächst dieses Gutachten erweitert wird und ein Arbeitsplan über die dann sehr breit aufzunehmende Arbeit aufgestellt wird. Über die psychologischen und politischen Voraussetzungen besteht vollkommene Übereinstimmung[157].«
Mit diesem mehrfach, wenn auch nur indirekt überlieferten[158] Kanzlerentschluss vom 14. August waren die Würfel gefallen: Die bundesdeutsche politische Führung hatte die im Teil V der Denkschrift unter »Voraussetzungen für einen erfolgreichen Aufbau der äußeren Sicherheit« genannten »politischen und psychologischen Voraussetzungen« bestätigt und machte diese in der Folge zum Leitmotiv der Politik gegenüber den Westmächten. Sie lauteten – dies sei hier noch einmal stichwortartig rekapituliert –
»politischer und militärischer Schutz des Wehraufbaus durch die Westmächte, [...] Zusage der militärischen Gleichberechtigung der Bundesrepublik im Rahmen der europäisch-atlantischen Gemeinschaft, [...] Verteidigung soweit östlich wie möglich, [...] in sich führungsfähige moderne Verbände bis zur Korpsstärke mit eigener taktischer Luftwaffe und Küstenvorfeld-Streitkräften, [...] gleichberechtigte Einordnung in den europäisch-atlantischen Oberbefehl, [...] Begnadigung der als ›Kriegsverbrecher‹ verurteilten deutschen Soldaten [...], Einstellung jeder Diffamierung des deutschen Soldaten [...], Versorgung der alten Berufssoldaten, [...] Einverständnis der Opposition, [...] Verstärkung des Verfassungsschutzes und [...] Aufklärungsarbeit im deutschen Volk[159].«
Adenauer, nachdem er das Konzept angenommen hatte, legte am 30. August den Hohen Kommissaren seine beiden Memoranden vor, in denen er die Gedanken von Wehrbeitrag und Souveränität aufgriff[160]. Damit nahm er in gewissem Sinne die Beschlüsse der New Yorker Außenministerkonferenz der drei westlichen Alliierten (12.–18. September 1950) vorweg. Nachdem schon am 11. August Winston Churchill im Europarat die bundesdeutsche Beteiligung an der Verteidigung Europas gefordert hatte, gaben in New York die drei Besatzungsmächte ihr – verklausuliertes – Einverständnis, die deutsche Beteiligung »an einer gemeinsamen (integrated) Streitmacht zur Verteidigung der Freiheit Europas« zu untersuchen[161], wie auch der Atlantikrat am 27. September 1950 Einigkeit darüber erzielte, »dass Deutschland in die Lage versetzt werden soll, zum Aufbau der Verteidigung Westeuropas beizutragen«[162]. Der – geheimen, aber offiziellen – Einberufung eines bundesdeutschen Expertenausschusses zur Beratung eines deutschen Wehrbeitrages stand nun nichts mehr im Wege.
Die Anfang Oktober auf Einladung von Schwerins ZfH stattfindende Tagung von Himmerod stellte den historischen Ort dar, an dem die von Wildermuth am 14. August 1950 in Auftrag gegebene Erweiterung des Gutachtens vom 7. August und der geforderte Arbeitsplan verabschiedet wurden. Die Himmeroder Denkschrift verortet sich somit auf der Ebene der inhaltlichen Durchführung, weswegen es auch letztlich wenig relevant ist, ob der Bundeskanzler die dort entstandene Denkschrift persönlich zur Kenntnis genommen hatte oder nicht[163]. Für ihn war es nur von Bedeutung, ob sich auch innerhalb der Gruppe der ehemaligen Militärs das Konzept Wildermuths und Speidels durchgesetzt hatte[164]. Das für Adenauer strategisch relevante Papier hatte er nach Wildermuths Vortrag bereits am 14. August gebilligt. Die Himmeroder Denkschrift stellt damit bezogen auf ihren Inhalt auch keineswegs einen Kompromiss zwischen dem durch Schwerin symbolisierten »Hilfstruppenkonzept« und der auf militärische Souveränität zielenden Konzeption des »Arbeitsstab Speidel« dar. Ersteres Konzept entpuppte sich historisch betrachtet als Sackgasse; es wurde getestet, verworfen, und die daran Beteiligten entlassen.
Der »Kompromiss« erfolgte aber zumindest kurzfristig auf der personalen Ebene: Hier war es der von Schwerin als Präsident des Arbeitsstabes geforderte Vietinghoff, der gewissermaßen den Preis für Wildermuths inhaltliche Unnachgiebigkeit darstellte. Die Himmeroder Konferenz war die erste und zugleich letzte offizielle Tagung des Arbeitsstabes, der dann teilweise im Amt Blank aufging[165]. Von der »Erbmasse Schwerins«[166] gingen nur wenige inhaltliche Impulse aus. Weder personell noch konzeptionell führt eine direkte Linie von der ZfH zur Bundeswehr. Am 22. Dezember 1950 orientierte der Sekretär des Expertenausschusses Kielmansegg die »Himmeroder« darüber, dass deren Tätigkeit »mit der Ausarbeitung der [Himmeroder] Denkschrift als beendet angesehen wird«[167].
Der weitere Verlauf der Geschichte zeigt, dass alle Forderungen des Konzeptpapiers vom 7. August vor Beginn der Wiederbewaffnung, also vor Aufstellung der Bundeswehr seitens der Westmächte sukzessive erfüllt wurden. Die Bundeswehr wiederum wurde entsprechend dieser Denkschrift aufgestellt. Dem Vorschlag, einen »Arbeitsstab in Form einer besonders gut getarnten Bundesdienststelle« zu errichten, kam der Bundeskanzler mit Schaffung der »Dienststelle Blank« bereits im Herbst 1950 nach. Schon ihrem sperrigen offiziellen Namen – Dienststelle des Bevollmächtigten des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen – nach trug sie die erste und wichtigste genannte Voraussetzung: die Vermehrung der alliierten Truppen zur Sicherung des deutschen Wehraufbaus. Die »Polizeilösung« Schwerins war abgelehnt, und Schwerin wurde, nachdem er im Oktober noch zur Himmeroder Konferenz eingeladen hatte[168], infolge der Presseskandale um die Wiederbewaffnung am 28. Oktober 1950 entlassen[169]. Die Schaffung der Dienststelle Blank bedeutete auch das Ende der Beauftragung Wildermuths, der die politischen Voraussetzungen der Wiederbewaffnung innerhalb nur eines Jahres gewissermaßen im Nebenamt geklärt hatte. Die bundesdeutsche verteidigungspolitische Agenda war formuliert, für ihre Durchsetzung bei den Besatzungsmächten als auch innenpolitisch war sicherlich der den Arbeitnehmerflügel der CDU repräsentierende und politisch noch »unverbrauchte« Blank der passendere Mann. Wildermuth galt im Arbeitsstab schon im September 1950 als »lame duck«, stattdessen wurden bereits die Namen Blücher, Kaiser und Lenz genannt[170]. Wildermuth machte nach der Besprechung mit Adenauer erst einmal Urlaub. Die Gesundheit des kriegsversehrten und durch das »Tragen auf zwei Schultern« überarbeiteten Ministers war stark angeschlagen.
Bereits am 30. Oktober hatte er Speidel von dessen Aufgaben als seinem »Generalstabschef« entbunden[171]. Die seit dem 5. Januar 1950 miteinander verwobenen Stränge Wildermuths und der Generalstabsgruppe um Speidel lösten sich. Wildermuth zeigte sich, nachdem der Kanzler konzeptionell auf seine Linie eingeschwenkt war und damit die Ideen der Gruppe um Speidel zur Bundespolitik erhoben waren, Adenauer gegenüber loyal. Seinem Einsatz war es zu verdanken, dass das Militär einen politisch ebenso klugen wie weitsichtigen Beitrag zur zukünftigen Souveränität der Bundesrepublik Deutschland leisten konnte. Wildermuth blieb trotz seiner politischen Niederlage im Herbst 1950 bis zu seinem Tode ein in der Sache enger Begleiter deutscher Verteidigungspolitik.
Himmerod war das Ende – Versuch einer bilanzierenden Einordnung
Wildermuth erwies sich weder als verstiegener noch als argloser sicherheitspolitischer Berater des Bundeskanzlers. Er verkörperte im Auftrag Adenauers den ersten – aber inoffiziellen – Verteidigungsminister der Bundesrepublik. Er erkannte, dass das Konzept der Generalstabsoffiziere Speidel, Heusinger und Foertsch letztlich durch Nutzung des alliierten Wunsches nach westdeutschen Soldaten einen Zuwachs an Souveränität versprach. Dieses damit »hochpolitische« Konzept setzte er gegen Widerstände durch und etablierte es als »Kanzlerlinie« auf Bundesebene. Sein Wirken trug nach dem Zusammenbruch von 1945 wesentlich zur Wiedererlangung staatlicher Selbstbestimmung bei.
Die Person Wildermuths ist ohne dessen Erfahrung im liberalkonservativ-bellizistischen südwestdeutschen Umfeld der 1920er Jahre ebenso wenig zu verstehen, wie die Geschichte der ersten prägenden Phase der deutschen Wiederbewaffnung ohne Wildermuth unvollständig wäre. Die in der frühen Bundesrepublik Deutschland staatstragende Kombination aus militantem wertegebundenem Liberalismus und loyalem Einstehen für die konstitutionelle Grundordnung und damit auch für die Person des Bundeskanzlers mag heutigen Generationen aus der sicheren Retrospektive fremd erscheinen. In der zukunftsoffenen gestalterischen Phase des bundesrepublikanischen Staatsaufbaus war es wohl die Mischung aus Frontoffizier, Jurist und Politiker, die Wildermuth für das – freilich offiziell nicht existente – höchst delikate Amt eines »Schattenministers für Verteidigung« im Kabinett Adenauer prädestinierte. Die Biografie Wildermuths zeigt auch, wie berechtigt die Forderung des Militärhistorikers Bruno Thoß ist, die 1950er Jahre in das Zeitalter der Weltkriege mit einzubeziehen[172]. Dies gilt auch in umgekehrter, chronologischer Reihenfolge: Der ehemalige republikanische Freikorpsführer Wildermuth, der in den 1920er Jahren bereits bewiesen hatte, dass er bereit war gegen Verfassungsfeinde, seien es Bolschewisten oder Nationalsozialisten, gewaltsam vorzugehen, traf im Bonn des Sommers 1950 auf seinen Kontrahenten Schwerin. Letzterer war nach dem Ersten Weltkrieg wiederum als republikfeindlicher Freikorpsmann im Umfeld der Organisation Consul und des Kapp-Putsches bekannt geworden. Die Konkurrenten von 1950 hatten also bereits rund 30 Jahre zuvor in verschiedenen Lagern gestanden. Beide galten Zeitgenossen jedoch als Gegner Hitlers. Diese Einordnung ist durchaus glaubwürdig, zeigt aber auch, dass die alleinige Fokussierung auf die Einstellung historischer Persönlichkeiten zum Nationalsozialismus zu kurz greift.
Es kann als gesichert gelten, dass der spätere Wohnungsbauminister vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg in klarer Distanz zum Nationalsozialismus gestanden hat. Was die vage Zuordnung Wildermuths zum Kreis um Goerdeler konkret bedeutet, müssen indes zukünftige Forschungen zeigen[173]. Als Exponent des Gedankens einer wehrhaften Demokratie kann Wildermuth mit Sicherheit gelten: Als mehrfach verwundeter Frontoffizier in Führungspositionen wusste Wildermuth ebenso um den innen- wie außenpolitischen Wert einer bewaffneten Macht im offenen Spiel der Kräfte, wie ihm auch als Jurist die staatspolitische Notwendigkeit der Unterordnung des Militärs unter das politische Primat selbstverständlich war. Diese suchte er auch aktiv gegenüber dem Arbeitsstab Speidel durchzusetzen, indem er Gehorsam gegenüber den Personalentscheidungen des Bundeskanzlers auch dann einforderte, wenn diese ihm nicht zu seinem persönlichen politischen Vorteil gereichten. Das gleiche Motiv der loyalen Pflichterfüllung findet sich auch in seiner eigenen militärischen Laufbahn als Reserveoffizier – der scheinbare Widerspruch zwischen seiner antinationalsozialistischen Einstellung und seinem militärischen Durchhalten mag hierdurch aufzulösen sein.
Die Rolle Wildermuths in Bezug auf die Wiederbewaffnung ist untrennbar mit derjenigen des Arbeitsstabs um Speidel und so mit der politischen Durchsetzung der Forderung nach militärischer Gleichberechtigung und dem Endziel nationaler politischer Souveränität verbunden. Der Minister bildete somit das Bindeglied zwischen den Forderungen derjenigen militärischen Fachgruppe, die sich letztlich inhaltlich durchsetzte, und der politischen Linie Adenauers. Neben dieser bereits für einen »Verteidigungsminister« typischen Rolle des Vermittlers zwischen politischen und militärischen Konzepten zeigt sich Wildermuth auch als Initiator verteidigungspolitischer Konzeptionen, wobei seine Rolle über diejenige eines politischen Sprachrohrs der Gruppe um Speidel und Heusinger ebenso hinausging wie über die eines einfachen sicherheitspolitischen Beraters Adenauers. Seine etwa ein Jahr andauernde Funktion als »Schattenminister für Verteidigung« krankte jedoch an seiner eigenen Überlastung durch die faktische Übernahme zweier Ressorts sowie mehr noch an der inoffiziellen Natur dieser Bestallung. Sie bedurfte immer wieder einer angesichts der politischen Lage kaum verwirklichbaren Bestätigung durch den Bundeskanzler, sodass sich Wildermuth in dessen Abwesenheit in aufreibenden Kämpfen um die Anerkennung seiner Zuständigkeit verbrauchte. Da der Bundeskanzler zudem nicht die Absicht verfolgen konnte, dieses sich immer mehr konturierende zentrale Ressort außerhalb seiner eigenen Partei zu vergeben, musste der Schwabe letztlich auch im parteipolitischen Machtkampf gegenüber Theodor Blank unterliegen[174]. Bis dahin erfüllte er aber seine politisch delikate Aufgabe der politischen Formulierung eines Militärkonzepts für die junge Bundesrepublik unter den schwierigen Bedingungen eines entmilitarisierten und besetzten Staates in erstaunlicher Weise. Als er durch Blank abgelöst wurde, hinterließ er der Bundesregierung ihr verteidigungspolitisches Konzept, das die Gewinnung staatlicher Souveränität mit der Wiedererlangung soldatischer Ehre verband und zugleich das Primat der Politik einforderte. Dieses sollte fortan den »Fahrplan« für die Wiederbewaffnung bilden. Blank übernahm in der folgenden zweiten Phase der Wiederbewaffnung, also zu einem Zeitpunkt, als es bereits um die Umsetzung des durch Wildermuth intern durchgesetzten Konzepts nach außen ging. Die Tatsache, dass dieses Konzept durch den »Schatten-Generalstab«, also den Arbeitsstab Speidel formuliert worden war, steht hierzu keineswegs im Widerspruch. Es stellt vielmehr eine politisch nicht hoch genug zu bewertende und bis heute noch nicht gänzlich durchdrungene historische Leistung der Generalstabsoffiziere um Speidel im Angesicht deutscher Zusammenbruchgeschichte(n) dar.
Die Denkschrift von Himmerod aber verliert angesichts der hier geschilderten Ereignisse ihren Rang als »Magna Charta«, wie auch die Bedeutung Schwerins als Vorgänger Blanks stark relativiert werden muss. Als maßgebendes erstes strategisches Dokument ist vielmehr der »Besprechungsplan« vom Januar 1950 zu benennen. Dieses Schriftstück enthält inhaltlich bereits alle wesentlichen konzeptionellen Aspekte, die im Himmeroder Dokument aus der – im Auftrag Wildermuths gefertigten und von Adenauer bereits im August 1950 angenommenen – Denkschrift Foertschs, Speidels und Heusingers übernommen wurden. Da »Himmerod« weder in personeller noch in inhaltlicher Hinsicht einen Kompromiss, sondern vielmehr die Proklamation des bereits erarbeiteten Inhalts des Besprechungsplanes und der Personalia aus Speidels Arbeitsstab im Kreise der Eingeweihten darstellt, ist zu fragen, welchem Zweck diese Tagung folgte. Angesichts des in diesem Aufsatz gezeigten historischen Verlaufs kann dem »geistigen Gründungsakt« der späteren Bundeswehr nur noch das Wesen einer – bereits in einem zehnmonatigen Aushandlungsprozess »militärischer Kabinettspolitik« formulierten – Verkündung eines politischen Entschlusses »nach außen« zugesprochen werden. Dieser, sowohl gegenüber den Besatzungsmächten wie auch gegenüber den Soldaten, symbolische Akt vollzog sich freilich abseits der Öffentlichkeit im Geheimen, wenn auch mit Wissen der Alliierten und unter Einbindung unterschiedlicher militärischer Vertreter. Diejenigen aus dem Kreis der Militärelite, die nicht integrationswillig waren, sollten in der Bundesrepublik keine tragenden Rollen mehr übernehmen.
Über diese Antworten auf die eingangs formulierte Fragestellung hinaus zeigt diese Arbeit, dass die netzwerk- und ideengeschichtliche Untersuchung württembergischer Militärgeschichte, insbesondere des IR 13 der Reichswehr ein Desiderat darstellt. Dieses Traditionsregiment steht in sonderbarem Wechselspiel mit dem weithin bekannten Potsdamer IR 9 und offenbart vermutlich nicht nur einen weiteren Zugang zum Verständnis des 20. Juli 1944, sondern würde auch den Blick öffnen für militärgeschichtliche Zusammenhänge jenseits eines an preußischen Verhältnissen ausgerichteten Untersuchungsgegenstandes.
Eine Historisierung der Zeitgeschichtsschreibung in den Bänden der AWS wird ebenso wie eine Revision der scheinbar wie tatsächlich festgefügten Perspektiven und Zusammenhänge der Vor- und Frühgeschichte der Bundeswehr fruchtbare Fragen aufwerfen. Sie wird aber auch Einblicke in die Entstehungszusammenhänge eines (unverändert) bedeutenden Standardwerkes zur Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bieten und damit auf die Auseinandersetzung um die Deutung der Gründungsphase der Bundesrepublik, ihre Legitimationsbedürftigkeit und ihre Legitimationsstrategien verweisen und abschließend weitere Fragenhorizonte öffnen. Die bis in die 2000er Jahre hinein gepflegte Annahme über den historischen Ort der jungen Bundesrepublik, die von den Begriffen »Modernität« und »Restauration« geprägt war, entsprach weitestgehend dem zeitgenössisch dichotomen Diskurs, weicht aber zunehmend einer neuen Perspektive. Diese geht von einer Modernisierung und Demokratisierung undemokratisch konservativer Vorstellungen aus[175]. Inwiefern Wildermuth diesen Adaptionsprozess repräsentiert, der über die Weimarer Republik und ihre geistesgeschichtlichen Wurzeln teilweise über den nationalkonservativen Widerstand in die Bundesrepublik mündet, ist eine der weitreichenden Fragen, die dieser Beitrag aufwirft. Dies führt unmittelbar zu der Forderung, das Netzwerk der Militäreliten der frühen Bundeswehr auf ihre weltanschauliche Herkunft vor dem Hintergrund ihrer Sozialisation in Reichswehr und Wehrmacht zu untersuchen[176]. Für das bundesdeutsche Militär schließlich scheint es daher lohnend zu fragen, inwiefern es als eine demokratisch-konservative Gründung im Sinne des Liberalkonservatismus zu deuten ist und wie es sich in die Gründungsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland einfügt.
© 2015 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
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- Krieg und Recht. Die Ausdifferenzierung des Rechts von der ersten Haager Friedenskonferenz bis heute. Hrsg. von Martin Löhnig, Mareike Preisner und Thomas Schlemmer, Regenstauf: Gietl 2014, 255 S. (= Rechtskultur Wissenschaft, 16), EUR 49,00 [ISBN 978-3-86646-424-7]
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- Thomas Kielinger, Winston Churchill. Der späte Held. Eine Biographie, München: Beck 2014, 400 S., EUR 24,95 [ISBN 978-3-406-66889-0]
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- Alba. General and Servant to the Crown. Ed. by Maurits Ebben, Margriet Lacy-Bruijn and Rolof van Hövell tot Westerflier, Rotterdam: Karwansaray 2013, 464 S. (= Protagonists of History in International Perspective, 3), EUR 80,00 [ISBN 978-94-90258-08-5]
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- Joachim Whaley, Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, Bd 1: Von Maximilian I. bis zum Westfälischen Frieden 1493–1648. Aus dem Engl. von Michael Haupt. Mit einem Vorw. von Axel Gotthard; Bd 2: Vom Westfälischen Frieden zur Auflösung des Reichs 1648–1806. Aus dem Engl. von Michael Sailer, Darmstadt: Philipp von Zabern 2014, 846+836 S., EUR 129,00 [ISBN 978-3-8053-4825-6]
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- Sonderfall Bundeswehr? Streitkräfte in nationalen Perspektiven und im internationalen Vergleich. Im Auftrag des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr hrsg. von Heiner Möllers und Rudolf J. Schlaffer, München: De Gruyter Oldenbourg 2014, 398 S. (= Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland, 12), EUR 39,95 [ISBN 978-3-11-034812-5]
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- Robert Rebitsch, Die Englisch-Niederländischen Seekriege, Wien [u. a.]: Böhlau 2014, 375 S., EUR 29,90 [ISBN 978-3-205-79470-7]
- Buchbesprechungen: 1789–1870
- Blutige Romantik. 200 Jahre Befreiungskriege. Essays und Katalog im Schuber. Hrsg. von Gerhard Bauer, Gorch Pieken und Matthias Rogg, Dresden: Sandstein 2013, 608 S. (= Forum MHM, Schriftenreihe des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr, 4, 1.2), EUR 48,00 [ISBN 978-3-95498-037-6]
- Als badischer Militärmusiker in Napoleons Kriegen. Balthasar Eccardts Erinnerungen an die Feldzüge nach Österreich, Preußen und Russland 1805–1814. Hrsg. von Mireille Geering, Stuttgart: Kohlhammer 2013, VIII, 226 S. (= Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe A: Quellen, 57), EUR 22,00 [ISBN 978-3-17-023031-6]
- Hans-Wilhelm Möser, Die Schlacht bei Waterloo/La Belle Alliance am 18. Juni 1815. Ein Ereignis von europäischer Dimension, Aachen: Helios 2014, 244 S., EUR 28,00 [ISBN 978-3-86933-114-0]
- Brendan Simms, Der längste Nachmittag. 400 Deutsche, Napoleon und die Entscheidung von Waterloo. Aus dem Engl. von Wiebke Meier, München: Beck 2014, 191 S., EUR 18,95 [ISBN 978-3-406-67003-9]
- Thierry Lentz, 1815. Der Wiener Kongress und die Neugründung Europas. Aus dem Franz. von Frank Sievers, München: Siedler 2014, 431 S., EUR 24,99 [ISBN 978-3-8275-0027-4]
- Kim A. Wagner, The Great Fear of 1857. Rumours, Conspiracies and the Making of the Indian Uprising, Oxford: Lang 2010, XXXII, 312 S., EUR 29,70 [ISBN 978-1-906165-27-7]
- Buchbesprechungen: 1871–1918
- Wandel, Umbruch, Absturz. Perspektiven auf das Jahr 1914. Hrsg. von Jürgen Angelow und Johannes Großmann, Stuttgart: Steiner 2014, 231 S., EUR 48,00 [ISBN 978-3-515-10913-0]
- Elise Julien, Der Erste Weltkrieg, Darmstadt: WBG 2014, VIII, 151 S. (= Kontroversen um die Geschichte), EUR 19,95 [ISBN 978-3-534-25644-0]
- Zeitalter der Gewalt. Zur Geopolitik und Psychopolitik des Ersten Weltkriegs. Hrsg. von Michael Geyer, Helmut Lethen und Lutz Musner, Frankfurt a. M., New York: Campus 2015, 256 S., EUR 29,90 [ISBN 978-3-593-39976-8]
- Daniel Schmidt, »Bin noch gesund und munter«. Gelsenkirchener Feldpost aus dem Großen Krieg 1914–1918, Essen: Klartext 2014, 290 S. (= Schriftenreihe des Instituts für Stadtgeschichte. Materialien, 11), EUR 19,95 [ISBN 978-3-8375-1285-4]
- Krieg in den Alpen. Österreich-Ungarn und Italien im Ersten Weltkrieg (1914–1918). Hrsg. von Nicola Labanca und Oswald Überegger, Wien [u. a.]: Böhlau 2015, 346 S., EUR 35,00 [ISBN 978-3-205-79472-1]
- Thomas Müller, Die Bayerische Sturm-Panzer-Kraftwagen-Abteilung 13, Bayreuth: Scherzers Militaer-Verlag 2013, 138 S., EUR 54,00 [ISBN 978-3-938845-45-5]
- Tim Gale, The French Army’s Tank Force and Armoured Warfare in the Great War. The Artillerie Spéciale, Farnham [u. a.]: Ashgate 2013, XVI, 263 S., £ 70.00 [ISBN 978-1-4094-6661-1]
- Jonathan Krause, Early Trench Tactics in the French Army. The Second Battle of Artois, May–June 1915, Farnham: Ashgate 2013, XVIII, 180 S., £ 65.00 [ISBN 978-1-4094-5500-4]
- Olaf Jessen, Verdun 1916. Urschlacht des Jahrhunderts, München: Beck 2014, 496 S., EUR 24,95 [ISBN 978-3-406-65826-6]
- Veit Veltzke, Unter Wüstensöhnen. Die deutsche Expedition Klein im Ersten Weltkrieg, Berlin: Nicolai 2014, 400 S., EUR 34,95 [ISBN 978-3-89479-849-9] Playing Lawrence on the other side. Die Expedition Klein und das deutsch-osmanische Bündnis im Ersten Weltkrieg. Hrsg. von Veit Veltzke, Berlin: Nicolai 2014, 296 S., EUR 39,95 [ISBN 978-3-89479-902-1]
- Rudolf A. Mark, Krieg an fernen Fronten. Die Deutschen in Russisch-Turkestan und am Hindukusch 1914–1924, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2013, 285 S., EUR 34,90 [ISBN 978-3-506-77788-1]
- Wolfgang U. Eckart, Medizin und Krieg. Deutschland 1914–1924, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2014, 564 S., EUR 49,90 [ISBN 978-3-506-75677-0]
- Buchbesprechungen: 1919–1945
- Peter Keller, »Die Wehrmacht der Deutschen Republik ist die Reichswehr«. Die deutsche Armee 1918–1921, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2014, 310 S. (= Krieg in der Geschichte, 82), EUR 39,90 [ISBN 978-3-506-77969-4]
- Arndt Weinrich, Der Weltkrieg als Erzieher. Jugend zwischen Weimarer Republik und Nationalsozialismus, Essen: Klartext 2013, 351 S. (= Schriften der Bibliothek für Zeitgeschichte, N.F., 27), EUR 39,95 [ISBN 978-3-8375-0644-0]
- Andreas Krämer, Hitlers Kriegskurs, Appeasement und die »Maikrise« 1938. Entscheidungsstunde im Vorfeld von »Münchener Abkommen« und Zweitem Weltkrieg, Berlin [u. a.]: De Gruyter Oldenbourg 2014, XII, 539 S., EUR 89,95 [ISBN 978-3-11-036755-3]
- Rolf-Dieter Müller, Der Zweite Weltkrieg, Darmstadt: Wiss. Buchges. 2015, VI, 166 S. (= Geschichte kompakt), EUR 17,95 [ISBN 978-3-534-26646-3]
- Richard Overy, Der Bombenkrieg. Europa 1939–1945. Aus dem Engl. von Hainer Kober, Berlin: Rowohlt 2014, 1053 S., EUR 39,95 [ISBN 978-3-87134-782-5]
- Adrian E. Wettstein, Die Wehrmacht im Stadtkampf 1939–1942, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2014, 452 S. (= Krieg in der Geschichte, 81), EUR 44,90 [ISBN 978-3-506-77285-5]
- Die Waffen-SS. Neue Forschungen. Hrsg. von Jan Erik Schulte, Peter Lieb und Bernd Wegner, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2014, 446 S. (= Krieg in der Geschichte, 74), EUR 39,90 [ISBN 978-3-506-77383-8]
- Martin Röw, Militärseelsorge unter dem Hakenkreuz. Die katholische Feldpastoral 1939–1945, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2014, 474 S. (= Krieg in der Geschichte, 83), EUR 56,00 [ISBN 978-3-506-77848-2]
- Wolfgang Gückelhorn und Detlev Paul, Eisenbahnartillerie. Einsatzgeschichte der deutschen Eisenbahnartillerie im Westen 1940 bis 1945. Eine Dokumentation, Aachen: Helios 2014, 288 S., EUR 48,00 [ISBN 978-3-86933-116-4]
- Michael Schneider, In der Kriegsgesellschaft. Arbeiter und Arbeiterbewegung 1939 bis 1945, Bonn: Dietz 2014, 1509 S. (= Geschichte der Arbeiter und der Arbeiterbewegung in Deutschland seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, 13), EUR 98,00 [ISBN 978-3-8012-5038-6]
- Hans Mommsen, Das NS-Regime und die Auslöschung des Judentums in Europa, Göttingen: Wallstein 2014, 235 S., EUR 19,90 [ISBN 978-3-8353-1395-8]
- Cornelia Briel, Beschlagnahmt, erpresst, erbeutet. NS-Raubgut, Reichstauschstelle und Preußische Staatsbibliothek zwischen 1933 und 1945. Hrsg. von Hans Erich Bödeker und Gerd-Josef Bötte in Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Mit einem Geleitw. von Barbara Schneider-Kempf, Berlin: Akademie 2013, 407 S., EUR 69,80 [ISBN 978-3-05-004902-1]
- Heinrich Himmlers Taschenkalender 1940. Kommentierte Edition. Hrsg. von Markus Moors und Moritz Pfeiffer, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2013, 510 S. (= Schriftenreihe des Kreismuseums Wewelsburg, 9), EUR 39,90 [ISBN 978-3-506-77654-9] Wigbert Benz, Hans-Joachim Riecke. NS-Staatssekretär. Vom Hungerplaner vor, zum »Welternährer« nach 1945, Berlin: WVB 2014, 127 S., EUR 19,00 [ISBN 978-3-86573-793-9]
- Anne C. Nagel, Johannes Popitz (1884–1945). Görings Finanzminister und Verschwörer gegen Hitler. Eine Biographie, Köln [u. a.]: Böhlau 2015, 251 S., EUR 24,90 [ISBN 978-3-412-22456-1]
- Buchbesprechungen: Nach 1945
- Dieter Krüger, Am Abgrund? Das Zeitalter der Bündnisse: Nordatlantische Allianz und Warschauer Pakt 1947 bis 1991, Fulda: Parzeller 2013, 225 S. (= Point Alpha, 1), EUR 12,95 [ISBN 978-3-7900-0459-5] Schlachtfeld Fulda Gap. Strategien und Operationspläne der Bündnisse im Kalten Krieg. Hrsg. von Dieter Krüger, Fulda: Parzeller 2014, 314 S. (= Point Alpha, 2), EUR 15,95 [ISBN 978-3-7900-0486-1]
- David French, Army, Empire, and Cold War. The British Army and Military Policy, 1945–1971, Oxford: Oxford University Press 2012, X, 335 S., £ 67.00 [ISBN 978-0-19-954823-1]
- Susanne Meinl und Bodo Hechelhammer, Geheimobjekt Pullach. Von der NS-Mustersiedlung zur Zentrale des BND, Berlin: Links 2014, 288 S., EUR 34,90 [ISBN 978-3-86153-792-2]
- Jörg Echternkamp, Soldaten im Nachkrieg. Historische Deutungskonflikte und westdeutsche Demokratisierung 1945–1955, München: De Gruyter Oldenbourg 2014, X, 540 S. (= Beiträge zur Militärgeschichte, 76), EUR 49,95 [ISBN 978-3-11-035093-7]
- Flugziel auf Kurs. Die Heeresflugabwehrtruppe der Bundeswehr 1950 bis 2012. Hrsg. von der Gemeinschaft der Heeresflugabwehrtruppe e.V., Stuttgart: Motorbuch Verlag 2013, XII, 740 S., EUR 49,90 [ISBN 978-3-613-03564-5]
- Sonderfall Bundeswehr? Streitkräfte in nationalen Perspektiven und im internationalen Vergleich. Im Auftrag des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr hrsg. von Heiner Möllers und Rudolf J. Schlaffer, München: De Gruyter Oldenbourg 2014, 398 S. (= Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland, 12), EUR 39,95 [ISBN 978-3-11-034812-5]
- Klaus Grot, So war’s, damals. Dienstchronik eines Pionieroffiziers im Kalten Krieg 1954–1991, Berlin: Miles 2014, 283 S., EUR 22,80 [ISBN 978-3-937885-77-3]
- Der Tjul’panov-Bericht. Sowjetische Besatzungspolitik in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Hrsg. von Gerhard Wettig, Göttingen: V&R unipress 2012, 424 S. (= Berichte und Studien, 63), EUR 39,90 [ISBN 978-3-8471-0002-7]
- Die DDR im Blick der Stasi 1953. Die geheimen Berichte an die SED-Führung. Bearb. von Roger Engelmann, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2013, 322 S. mit 1 CD, EUR 29,90 [ISBN 978-3-525-37500-6]
- Peter Joachim Lapp, Offiziershochschule »Rosa Luxemburg«. Kaderschmiede der DDR-Grenztruppen, Aachen: Helios 2014, 177 S., EUR 22,00 [ISBN 978-3-86933-113-3]
- Bernd Tuchel und Rolf Zander, Das Panzerregiment‑1 der NVA. Seine Geschichte und Erinnerungen, Berlin: Steffen 2014, 240 S., EUR 19,95 [ISBN 978-3-942477-98-7]
- Tilmann Siebeneichner, Proletarischer Mythos und realer Sozialismus. Die Kampfgruppen der Arbeiterklasse in der DDR, Köln [u. a.]: Böhlau 2014, 579 S. (= Zeithistorische Studien, 55), EUR 64,90 [ISBN 978-3-412-22377-9]
- Christian Heideck, Zwischen Ost-West-Handel und Opposition. Die Japanpolitik der DDR 1952–1973, München: Iudicium 2014, 335 S. (= Monographien aus dem Deutschen Institut für Japanstudien, 57), EUR 38,00 [ISBN 978-3-86205-045-1]
- Günther K. Weiße, NATO-Intelligence. Das militärische Nachrichtenwesen im Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE) 1985–1989, Stuttgart: Ibidem 2013, 387 S., EUR 29,90 [ISBN 978-3-8382-0563-2]
- Ludger Volmer, Kriegsgeschrei und die Tücken der deutschen Außenpolitik, Berlin [u. a.]: Europa Verlag 2013, 253 S., EUR 18,99 [ISBN 978-3-944305-24-0]
- Andrea Beccaro, La guerra in Iraq, Bologna: Il Mulino 2013, 206 S., EUR 13,00 [ISBN 978-88-15-24203-7]
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter