Zusammenfassung
Parallel zum Standardisierungsprozess europäischer Volkssprachen in der Frühen Neuzeit war die Praxis des Fremdsprachenunterrichts moderner Vernakularsprachen längst etabliert und schon seit dem 15. Jahrhundert, vermehrt aber im 17. Jahrhundert, wurden mehrsprachige Sprachlehrwerke verfasst. Vor dem Hintergrund, dass es für die Aussprache des Deutschen erst im ausgehenden 19. Jahrhundert. Anstrengungen um eine kodifizierte Norm gab, untersucht dieser Beitrag, von welchen Normvorstellungen Aussprachelehren als Teil der Fremdsprachenlehrwerke ausgehen und inwiefern regionale Variation darin eine Rolle spielt.
6 Literatur
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Artikel in diesem Heft
- Frontmatter
- Frontmatter
- Perspektiven einer regionalen Sprachgeschichtsforschung
- Sprachgeschichte(n) und die Rolle der Grenzen
- Der possessive Dativ in Raum und Zeit
- Normalmittelhochdeutsch /iu/ und seine regionalsprachlichen Ausprägungen
- Regionale Aussprachevarianten in Deutschlehrwerken des 17. Jahrhunderts
- „Sie Konne kein zeuberen daß muge man machen wie man wolle“
- Zur Gestaltung, Adressierung und Abgrenzung regionaler Sprachgeschichtserzählungen am Beispiel Schleswig-Holsteins
- Der beschwerliche We[ç] zurück
- Berlinisch am Ende des 19. Jahrhunderts: Konsolidierungsgrad und Geltungsbereich einer Stadtvarietät
- Regionale Sprachgeschichte als regionale Systemgeschichte
- Der (mitteldeutsch geprägte) Vokalismus des Deutschen
- Der Pseudoumlaut: Gerundete Vorderzungenvokale ohne historischen Umlautfaktor
- Phonemkollision von altdeutschen und frühneuhochdeutschen Diphthongen in hessischen Dialekten? – Rekonstruktion der Prozessstadien
- Regionale Sprachgeschichte in soziokultureller Verortung – am Beispiel Nürnbergs
- Nachweis der Varietätenkette anhand historischer Patientenbriefe
- Zur Diskursivierung des konzeptuellen „Wienerischen“ in historischen Zeitungen
- Zum Schwund des Präteritumschwunds bei sein und wollen
- Historische bairische Dialekte in Österreich und Südtirol – ein dialektometrischer Zugang
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