11. Multimodalität
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Christine Domke
Abstract
Der Wahlkampf gehört zu den relevantesten Gegenständen polito- und medienlinguistischer Analyse. In gewisser Weise kulminiert in ihm der Forschungsschwerpunkt Sprache und Politik, kann der Wahlkampf doch als Zeit markantester Inszenierung politischer Aussagen und Akteure angesehen werden. Besondere Aufmerksamkeit aktueller Wahlwerbeanalysen verdient das Zusammenspiel verschiedener semiotischer Ressourcen, das einen jeweils spezifischen multimodalen Stil generiert. Dieser tragt wesentlich zur Identifizierung von Parteien und PolitikerInnen bei, die leicht und nachhaltig unterscheidbar sein müssen. Wie Sprache und Bilder in der Wahlwerbung zusammenwirken und dazu beitragen, dass den Parteien bzw. PolitikerInnen bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden können, steht daher in diesem Beitrag im Zentrum. Dabei wird vor allem die bisher eher vernachlässigte konkrete Situation der Rezeption von Wahlkampftexten berücksichtigt, im Falle des Plakates somit der öffentliche Raum. Denn mit dem Wahlplakat wird eine realisierte Kommunikationsform fokussiert, die WählerInnen konkret vor Ort, etwa an Bushaltestellen oder in Fußgängerzonen adressieren kann und als ortgebundene Form in besonderer Weise auf die Aufmerksamkeit der gehenden, fahrenden oder wartenden Passanten zielt. Nachfolgend erfolgt eine Diskussion der bisherigen Forschung zu multimodalen (Wahlkampf-)Analysen. Danach wird aus semio-stilistischer und medienlinguistischer Perspektive multimodale Wahlwerbung als Gegenstand diskutiert und der analytische Blickwinkel des Beitrags vorgestellt. Exemplarische Analysen demonstrieren anschließend die Notwendigkeit einer breiten Untersuchungsperspektive auf gegenwärtige Wahlwerbung. Ein Fazit fuhrt die Besonderheiten des Plakates als Wahlkampfmittel zusammen und setzt es in Relation zu neueren, digitalen Formen.
Abstract
Der Wahlkampf gehört zu den relevantesten Gegenständen polito- und medienlinguistischer Analyse. In gewisser Weise kulminiert in ihm der Forschungsschwerpunkt Sprache und Politik, kann der Wahlkampf doch als Zeit markantester Inszenierung politischer Aussagen und Akteure angesehen werden. Besondere Aufmerksamkeit aktueller Wahlwerbeanalysen verdient das Zusammenspiel verschiedener semiotischer Ressourcen, das einen jeweils spezifischen multimodalen Stil generiert. Dieser tragt wesentlich zur Identifizierung von Parteien und PolitikerInnen bei, die leicht und nachhaltig unterscheidbar sein müssen. Wie Sprache und Bilder in der Wahlwerbung zusammenwirken und dazu beitragen, dass den Parteien bzw. PolitikerInnen bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden können, steht daher in diesem Beitrag im Zentrum. Dabei wird vor allem die bisher eher vernachlässigte konkrete Situation der Rezeption von Wahlkampftexten berücksichtigt, im Falle des Plakates somit der öffentliche Raum. Denn mit dem Wahlplakat wird eine realisierte Kommunikationsform fokussiert, die WählerInnen konkret vor Ort, etwa an Bushaltestellen oder in Fußgängerzonen adressieren kann und als ortgebundene Form in besonderer Weise auf die Aufmerksamkeit der gehenden, fahrenden oder wartenden Passanten zielt. Nachfolgend erfolgt eine Diskussion der bisherigen Forschung zu multimodalen (Wahlkampf-)Analysen. Danach wird aus semio-stilistischer und medienlinguistischer Perspektive multimodale Wahlwerbung als Gegenstand diskutiert und der analytische Blickwinkel des Beitrags vorgestellt. Exemplarische Analysen demonstrieren anschließend die Notwendigkeit einer breiten Untersuchungsperspektive auf gegenwärtige Wahlwerbung. Ein Fazit fuhrt die Besonderheiten des Plakates als Wahlkampfmittel zusammen und setzt es in Relation zu neueren, digitalen Formen.
Kapitel in diesem Buch
- Frontmatter I
- Inhaltsverzeichnis V
- Einleitung IX
-
I Sprachliche Einheiten
- 1. Sprachhandlung und Sprachhandlungsmuster 3
- 2. Wortschatz I: Schlagwörter, politische Leitvokabeln und der Streit um Worte 22
- 3. Wortschatz II: quantifizierende Analyseverfahren 47
- 4. Kollokationen, n-Gramme, Mehrworteinheiten 69
- 5. Metaphern 94
- 6. Phraseologismen 116
- 7. Saliente Sätze 139
- 8. Argumentation in Texten 165
- 9. Topoi 187
- 10. Texte und Textsorten 212
- 11. Multimodalität 234
-
II Akteure und Handlungsfelder
- 12. Personen als Akteure 259
- 13. Parteien als Akteure 280
- 14. Massenmedien als Handlungsfeld I: Printmedien 298
- 15. Massenmedien als Handlungsfeld II: audiovisuelle Medien 334
- 16. Massenmedien als Handlungsfeld III: digitale Medien 354
- 17. Institutionen als Handlungsfeld I: Legislative 371
- 18. Institutionen als Handlungsfeld II: Exekutive 398
- 19. Institutionen als Handlungsfeld III: Judikative 422
-
III Interdisziplinäre Forschungsperspektiven
- 20. Geschichtswissenschaft 449
- 21. Soziologie 468
- 22. Politikwissenschaft 491
- 23. Kommunikationswissenschaft 514
- 24. Geographie 533
- 25. Erziehungswissenschaft 553
- 26. Psychologie 568
- Sachregister 589
Kapitel in diesem Buch
- Frontmatter I
- Inhaltsverzeichnis V
- Einleitung IX
-
I Sprachliche Einheiten
- 1. Sprachhandlung und Sprachhandlungsmuster 3
- 2. Wortschatz I: Schlagwörter, politische Leitvokabeln und der Streit um Worte 22
- 3. Wortschatz II: quantifizierende Analyseverfahren 47
- 4. Kollokationen, n-Gramme, Mehrworteinheiten 69
- 5. Metaphern 94
- 6. Phraseologismen 116
- 7. Saliente Sätze 139
- 8. Argumentation in Texten 165
- 9. Topoi 187
- 10. Texte und Textsorten 212
- 11. Multimodalität 234
-
II Akteure und Handlungsfelder
- 12. Personen als Akteure 259
- 13. Parteien als Akteure 280
- 14. Massenmedien als Handlungsfeld I: Printmedien 298
- 15. Massenmedien als Handlungsfeld II: audiovisuelle Medien 334
- 16. Massenmedien als Handlungsfeld III: digitale Medien 354
- 17. Institutionen als Handlungsfeld I: Legislative 371
- 18. Institutionen als Handlungsfeld II: Exekutive 398
- 19. Institutionen als Handlungsfeld III: Judikative 422
-
III Interdisziplinäre Forschungsperspektiven
- 20. Geschichtswissenschaft 449
- 21. Soziologie 468
- 22. Politikwissenschaft 491
- 23. Kommunikationswissenschaft 514
- 24. Geographie 533
- 25. Erziehungswissenschaft 553
- 26. Psychologie 568
- Sachregister 589