Startseite Linguistik & Semiotik 20. Geschichtswissenschaft
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20. Geschichtswissenschaft

  • Marian Füssel
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Abstract

Die Anerkennung der konstitutiven Bedeutung von Sprache für die Konstruktion sozialer Wirklichkeit zahlt zu den Grundaxiomen historischer Forschung. Anders als die Vorgehensweise vieler systematisch, normativ oder primär auf Gegenwartsanalyse ausgerichteter Disziplinen ist die Basisoperation jeder historischen Arbeit die Historisierung von Diskursen und sprachlichen Aussageformationen. Jede politische Sprache, jede politische Aussage und jede Politisierung von Sprache ist in ihrer Andersartigkeit wie in ihrer Gewordenheit zu problematisieren. Zunächst werden die einflussreichsten Zugange zur Geschichte von Sprache und Politik vorgestellt, die von der deutschen Begriffsgeschichte über die Cambridge School der politischen Ideengeschichte bis zu diversen Spielarten der Diskursgeschichte reichen. Daran anschließend werden verschiedene Forschungsfelder von Politik und Sprache benannt: Sprache in der politischen Theorie, in Institutionen, Konflikten und im Alltag. Am Beispiel der Historiographie zur Französischen Revolution werden drittens exemplarisch unterschiedliche Zugange zur Sprache der Revolution und zur Revolution der Sprache vorgestellt. Im Ausblick stehen grundlegende methodische Differenzen zwischen Geschichts- und Sprachwissenschaften zur Diskussion.

Abstract

Die Anerkennung der konstitutiven Bedeutung von Sprache für die Konstruktion sozialer Wirklichkeit zahlt zu den Grundaxiomen historischer Forschung. Anders als die Vorgehensweise vieler systematisch, normativ oder primär auf Gegenwartsanalyse ausgerichteter Disziplinen ist die Basisoperation jeder historischen Arbeit die Historisierung von Diskursen und sprachlichen Aussageformationen. Jede politische Sprache, jede politische Aussage und jede Politisierung von Sprache ist in ihrer Andersartigkeit wie in ihrer Gewordenheit zu problematisieren. Zunächst werden die einflussreichsten Zugange zur Geschichte von Sprache und Politik vorgestellt, die von der deutschen Begriffsgeschichte über die Cambridge School der politischen Ideengeschichte bis zu diversen Spielarten der Diskursgeschichte reichen. Daran anschließend werden verschiedene Forschungsfelder von Politik und Sprache benannt: Sprache in der politischen Theorie, in Institutionen, Konflikten und im Alltag. Am Beispiel der Historiographie zur Französischen Revolution werden drittens exemplarisch unterschiedliche Zugange zur Sprache der Revolution und zur Revolution der Sprache vorgestellt. Im Ausblick stehen grundlegende methodische Differenzen zwischen Geschichts- und Sprachwissenschaften zur Diskussion.

Heruntergeladen am 20.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110296310-020/html
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