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Zur Rolle sprachreflexiver Werke des 17. und 18. Jahrhunderts bei der Durchsetzung der n-Flexion im Gen.Sg.Mask. und Neutr.

  • Said Sahel EMAIL logo
Veröffentlicht/Copyright: 26. August 2025

Zusammenfassung

Im Laufe der frühen Phase des Neuhochdeutschen hat im Bereich der Adjektivflexion -en die ältere s-Flexion abgelöst (z.B. frohes Mutesfrohen Mutes). Untersucht wird in diesem Zusammenhang die Frage, welchen Einfluss sprachreflexive Werke des 17. und 18. Jahrhunderts auf diese Entwicklung genommen haben. Die Gegenüberstellung von korpuslinguistischen Daten aus dem historischen Korpus Deutsches Text Archiv + Erweiterungen und ausgewählten Werken aus den zwei genannten Jahrhunderten ergibt, dass sich die n-Flexion nicht nur ohne Zutun der Sprachtheoretiker, sondern gegen deren Empfehlungen bzw. normativen Setzungen durchgesetzt hat. Vor dem Hintergrund des Spannungsverhältnisses zwischen realem Sprachgebrauch und Normsetzung werden mögliche Gründe dafür diskutiert, warum sich der allgemeine, überindividuelle Sprachgebrauch und die metasprachlichen Aktivitäten der Sprachtheoretiker in entgegengesetzte Richtungen bewegten.


Anmerkung

Die Forschungsarbeiten für diese Publikation wurden gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – SFB1646 – Projektnummer: 512393437 – Projekt <A06>.


4 Literatur

4.1 Quellen

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Online erschienen: 2025-08-26
Erschienen im Druck: 2025-08-01

© 2025 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Heruntergeladen am 3.11.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/jbgsg-2025-0005/html
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