Band 100, Heft 3

Kurzfassung Bei vielen montageintensiven Produkten, wie z.B. Kabelbäumen oder Elektromotoren, ist die Automatisierung von komplizierten Montageabläufen mit erheblichem technischem Aufwand verbunden. Die hieraus resultierende Komplexität der Fertigungsanlagen erfordert oftmals hohe Investitionen und führt teilweise zu einer geringen Verfügbarkeit, was sich wiederum unmittelbar auf die Wirtschaftlichkeit der aufwändig automatisierten Produktionseinrichtungen auswirkt. Dies hat zur Folge, dass nach wie vor viele Montageaufgaben bevorzugt manuell durchgeführt und seit einigen Jahren auf Grund hoher Kosten mehr und mehr in die Länder mit niedrigeren Arbeitskosten verlagert werden. Neue Produkttechnologien und Produktionsmethoden bieten die Chance, mit flexibel automatisierten Systemlösungen die Bedürfnisse globaler Märkte zukünftig effizienter als heute zu befriedigen. Im folgenden Beitrag werden zwei Beispiele präsentiert, die das immense Rationalisierungspotenzial innovativer Herstellungsverfahren mit angepasstem Automatisierungsgrad aufzeigen.

Kurzfassung In diesem Beitrag werden die Ermittlung und die Anwendungsmöglichkeiten der Theorie der Logistischen Kennlinien für One-Piece-Flow-Prozesse beschrieben, die am Institut für Fabrikanlagen und Logistik (IFA) der Universität Hannover entwickelt wurden. Die Logistischen Kennlinien für One-Piece-Flow-Prozesse bilden den Zusammenhang zwischen den logistischen Zielgrößen Auslastung, Durchlaufzeit und Termintreue in Abhängigkeit des mittleren Bestands eines Produktionssystems ab. Sie vervollständigen die Theorie der Logistischen Kennlinien und erweitern die ganzheitliche logistische Positionierung einzelner Produktionssysteme einer reinen Werkstattfertigung auf die Fließfertigung nach dem One-Piece-Flow-Prinzip.

Kurzfassung Die Zeiten, in denen die Hauptaufgabe des Einkaufs in einem Unternehmen darin bestand, Produkte und Dienstleistungen zu bestellen, die fristgerechte Lieferung zu überwachen und die Zahlungsanweisung zu verfolgen, sind lange vorbei. Konzepte wie Supply Chain Management, Global Sourcing oder Lieferantenentwicklung haben auch in den Einkaufsabteilungen von mittelständischen Unternehmen Einzug gehalten. Die unterschiedlichen neuen Herausforderungen an den Einkauf bedingen aber auch Veränderungen in der Rolle des Einkäufers und in seinem Selbstverständnis. Für die zukünftige Ausrichtung eines erfolgreichen Einkaufs sind Aspekte wie die richtige Verhandlungsstrategie, eine ausgeprägte Kommunikation, die Bereitschaft zur Partnerschaft mit den Lieferanten und eine methodische Herangehensweise von besonderer Bedeutung.

Kurzfassung In den heute vorherrschenden Käufermärkten besteht für die Unternehmen verstärkt die Notwendigkeit, den immer höheren Anforderungen bezüglich Lieferzeit, Termintreue, Qualität und Kosten zu genügen. Die Produktionsplanung und -steuerung (PPS) kann dabei durch geeignete Controlling-Konzepte wirksam unterstützt werden, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Analysen belegen jedoch, dass derzeitige Controlling-Konzepte Defizite aufweisen. Deshalb wird in diesem Beitrag die Entwicklung eines dezentralen, partizipativen Logistik-Controllings vorgestellt, des in der industriellen Anwendung zu einer signifikanten Qualitätserhöhung der PPS führt.

Kurzfassung Für den Einsatz im Flugzeugbau wurde ein neuer Werkstoff mit der Bezeichnung Glare entwickelt, der auf Grund seiner günstigen Ermüdungseigenschaften beim neuen Großraumflugzeug Airbus A380 erstmals für Rumpfsektionen eingesetzt wird. Im Rahmen von Grundlagen-Untersuchungen wurden insbesondere die Schnittmomente und Vorschubkräfte beim Bohren von Glare untersucht. Eine zunächst durchgeführte theoretische Analyse zeigt die besonderen Einflussgrößen auf die Zerspankraft auf. Anschließend wurden die Thesen der analytischen Betrachtung bei verschiedenen Schnittbedingungen und Schneidteilgeometrien einer Überprüfung unterzogen, wodurch der periodische Verlauf von Schnittmoment und Vorschubkraft nachgewiesen werden konnte. Ferner wurden die Bohrungsqualitäten und der Werkzeugverschleiß erfasst.

Kurzfassung Die Absolutgenauigkeit von Industrierobotern ist für bestimmte Aufgaben oft unzureichend. Insbesondere bezüglich Offline-Programmierung und Austauschbarkeit sowie bei hochgenauen Anwendungen können Probleme auftreten, deren Beseitigung sehr zeit- und kostenintensiv sein kann. Deshalb wurde das Kalibriersystem ROSY (Robot Optimization SYstem) entwickelt, um die Genauigkeit von Robotern zu erhöhen.

Kurzfassung Künstliche Hüft- und Kniegelenke sind komplexe Produkte mit hohen Qualitätsanforderungen. Im Forschungsprojekt „Optische Geometrieerfassung medizinischer Implantate und Prothesen“ werden Möglichkeiten zur automatischen zwei- und dreidimensionalen Qualitätskontrolle untersucht. Dabei dient die zweidimensionale Messung der Kontrolle der Oberflächenqualität. Die dreidimensionale Messung ermöglicht eine neue Untersuchungsmethode, die modellbasierte Röntgenstereographieanalyse, sowie die Kontrolle der Maßhaltigkeit.

Kurzfassung Die sogenannten Primärprodukte zeigen eine stetig zunehmende technische Lebensdauer. Der Zeitraum, in dem sie unverändert in Serie hergestellt werden, sinkt jedoch immer weiter. Für die Hersteller der Primärprodukte besteht sowohl aus rechtlicher Sicht als auch hinsichtlich der anzustrebenden Kundenzufriedenheit die Notwendigkeit einer umfassenden Ersatzteilversorgung auch lange nach Ende der Serienproduktion. In diesem Artikel werden aktuelle Ansätze diskutiert, die ihren Beitrag auf dem Weg zu einem lebenszyklusorientierten Ersatzteilmanagement leisten können.

Kurzfassung Bei der Analyse des Rollfalzprozesses bezüglich seiner Anforderungen an das Bewegungssystem wird klar, dass Roboter sie standardmäßig nicht in vollem Umfange erfüllen können. Die Integration der sensorbasierten Fähigkeit zum umformprozessorientierten kraftgeregelten Fahren durch Online-Eingriffe in die Bahnplanung des Robotersteuerungssystems im Sinne einer aus der Werkzeugmaschinenwelt bekannten Adaptive-Control-Strategie (messtechnische Erfassung und Regelung prozessorientierter Zielgrößen) macht das System rollfalztauglich. Bei der erarbeiteten Lösung wurde konsequent auf den Einsatz kostengünstiger Komponenten, die in vorhandene Werkzeuge örtlich und funktionell integrierbar sind, die Verwendung weit verbreiteter und im industriellen Umfeld beherrschter Standards sowie Transparenz und Bedienerfreundlichkeit geachtet. Das Resultat ist eine voll praxistaugliche, wirtschaftliche Fertigungslösung, die sich nahtlos in die vorhandene Planungsstruktur aus grafischer Simulation, Offline-Programmerstellung, geometrisch-kinematischer Roboterkalibrierung sowie Datentransfer und Einsatz in vorhandenen Rollfalzzellen einfügt und deren Leistungsfähigkeit deutlich steigert.

Kurzfassung Heutzutage stehen Fabrikplaner vor dem Problem, die ständig steigende Komplexität der Planungsaufgabe in immer kürzerer Zeit bewältigen zu müssen. Gleichzeitig steht ihnen zur Unterstützung bei der Arbeit durch die fortschreitende Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien eine Vielzahl von Software-Werkzeugen zur Verfügung. Bisher existieren aber kaum Informationen über deren wirtschaftlichen Nutzen, noch gibt es eine systematische Beschreibung der Funktionen und Einsatzgebiete. Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von Fabrikplanungstools ist es jedoch, für die jeweilige Aufgabe das richtige Werkzeug auszuwählen. Dies insbesondere dann, wenn Personalkapazitäten und Zeit nicht vorhanden sind, um lange Experimentierphasen durchzuführen. Daher wird in diesem Beitrag eine Methodik vorgestellt, die es dem Fabrikplaner auf einfache und schnelle Weise ermöglicht, die zweckmäßigen Fabrikplanungstools in Abhängigkeit von der Planungsaufgabe schon in einem sehr frühen Planungsstadium zu identifizieren.

Kurzfassung Insbesondere der mittelständischen Industrie Unterstützung zu geben, an strategischen Stellen ihrer Supply-Chain Verbesserungen einzuführen und im Vorfeld die kompletten Investitions- und Betriebskosten für neue betriebswirtschaftliche Anwendungssoftware im Blick zu haben, forciert die Berliner PSI AG. In Kooperation mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Humboldt-Universität hat das drittgrößte unabhängige deutsche Softwarehaus ein umfassendes neutrales Beratungs-, Analyse- und Leistungsangebot im Sinne von Geschäftsprozessmanagement und Potentialanalysen auf Basis des Supply-Chain-Operation-Reference-Modells (SCOR) erarbeitet. Damit können neben quantitativen Merkmalen auch die Qualität der Geschäftsprozesse und die Performance einer Supply-Chain konkret gemessen werden.

Kurzfassung Für die deutschen Automatisierungshersteller sind die Zeiten des überproportionalen Wachstums vorbei. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Mercer Management Consulting „Automatisierung 2010 – Zukunftsperspektiven einer Erfolgsbranche“. Sie beruht auf 60 Interviews, die weltweit mit Managern aus der Automatisierungsindustrie, mit Anwendern sowie mit unabhängigen Branchenexperten durchgeführt wurden.