Band 10, Heft 6

Lebende Chlorella reduziert im Licht Ferricyanid katalytisch unter Entwicklung von Sauerstoff. Diese photochemische Wasserzersetzung wird in eine Dunkel- und eine Hell-Reaktion zerlegt.

Die Periode der Sporulations-Rhythmik der Oedogonium-Kulturen nimmt im Temperaturbereich von 17,5° bis 27,5° C von 20 auf 25 Stdn. zu. Da das endodiurnale System der einzelnen Zellen die Sporulations-Rhythmik der gesamten Kultur bedingt, gilt dieser Befund auch für die Periode des endodiurnalen Systems. Nach längerem, bis 9-wöchigem Dunkelaufenthalt der Kulturen bei 0° C und 26° C sporulieren sie im anschließenden Dauerlicht (25° C) normal rhythmisch, und zwar nach Maßgabe der in dieser Temperatur zu erwartenden Periode. Die Vorbehandlung hat nur einen geringen Einfluß. Entsprechendes gilt für die Vorbehandlung mit 0°, 20° und 30° C, wenn die Sporenbildung in 20° bzw. 27,5° C stattfindet. Periodische 12-stdg. Temperaturwechsel mit einer Temperaturdifferenz von 10° C (15° : 25°) und 2,5° C (25° : 27,5°) wirken steuernd auf die in ihnen ablaufende Sporenbildung. Die Sporulationsmaxima liegen zu Beginn der Phasen höherer Temperatur. Unter dem Einfluß von 6-, 9- und 15-stdg., periodischen Temperaturwechseln (25° : 27,5°) ist nur im 9-stdg. Wechsel eine Anpassung zu beobachten. Alle Zyklen wirken steuernd. Durch Dauerlichtbeginn wird der steuernde Einfluß eines im vorhergehenden Dunkelaufenthalt gebotenen 12-stdg. Temperaturwechsels aufgehoben. Die Kulturen sporulieren nach Maßgabe des Dauerlichtbeginns.

Durch eine papierchromatographische Methode lassen sich die einzelnen Komponenten der Plastiden-Farbstoffe nicht nur genau feststellen, sondern auch in solchen Mengen gewinnen, daß sie spektroskopisch identifiziert und mengenmäßig erfaßt werden können. — Der Farbstoffgehalt grüner Blätter wird u. a. als Folge der Photosynthese-Leistung von der Quantität des absorbierten Lichtes und der Höhe der Tagestemperatur beeinflußt. Bei den Ausbleichungserscheinungen durch Starklicht treten neben den üblichen Farbstoffen, die dabei quantitativ verändert werden, zusätzlich Oxydationsstufen der gelben Pigmente auf.

Plasmagranula, welche sich mit der „klassischen Mitochondrien-Darstellungsmethode“ nach Altmann anfärben lassen, wurden während der Meiosis (Sporenbildung) untersucht. Bei der 1. meiotischen Teilung wird sowohl die Plasmamenge der Hefezellen (= Asci) als auch deren Anzahl von Granula annähernd 1 : 1 verteilt. Nach erfolgter 2. Teilung ist dagegen die Gesamtzahl der in den Tetraden vorhandenen Granula vermehrt, ebenso die Plasmamenge. Aber auch bei dieser 4-Sporenbildung scheint eine verhältnismäßig geregelte Verteilung erfolgt zu sein. Weiterhin wurde mit der Nadi-Lebend-Reaktion die Aktivität oxydierender Fermente geprüft.

Die Ablösung noch anhaftender Fremdstoffe von Cuticulae, die mittels Kupferoxydammoniak und Essigsäure frei präpariert worden sind, läßt sich durch nachträgliche Behandlung mit bidest. Wasser, dem ein Netzmittel zugesetzt worden ist, bei 60° C erreichen. Aus Übersichtsbildern (1 : 1500) der Cuticula-Fältelung können Grundtypen des Fältelungsmusters abgeleitet werden, deren Verbreitung auf den Blütenteilen ein Übersichtsbeispiel bringt. Die Detailanalyse des Fältelungsmusters bei höherer Vergrößerung (1 : 5000) zeigt die unterschiedliche, aber gleichfalls typisierbare mikromorphologische Ausprägung der Fältelung. Als Übergang zwischen den gefältelten und den glatten Teilen der Blütencuticula erscheinen als Strukturelement Wellen von unterschiedlicher Amplitude und Länge. Sie können z. T. bereits aus dem nicht beschatteten Elektronenbild der Cuticula erschlossen werden. Besonders deutlich wird jedoch ihre Darstellung bei elektronenmikroskopischer Betrachtung metall-beschatteter Nativ-Präparate der Cuticula. Sinnvoll ist die letztere Darstellungsmethode besonders bei den Fältelungstypen, die nicht gefältelte Bereiche einschließen. Bei Typen mit dichter Fältelung erhöht die Beschattung den plastischen Effekt, jedoch ist eine weitere Bereicherung an mikromorphologischen Einzelheiten nicht zu erwarten. Durch die Beschattung der Cuticula-Präparate wird häufig längs der Zellgrenzen eine Einkerbung sichtbar, die sowohl im Bereich glatter wie auch gefältelter Zellgrenzen beobachtet werden kann und im allgemeinen an unbeschatteten Präparaten nicht in Erscheinung tritt.

Zur weiteren Aufklärung der als plasmatische Vererbung gedeuteten reziprok unterschiedlichen Kreuzbarkeit von Culex pipiens-Stämmen (Díptera, Culicidae) wurden durch Röntgenbestrahlung Mutationen zur Markierung der Chromosomen erzeugt. Die ersten 4 Mutationen, deren Erbgang aufgeklärt ist, werden beschrieben. Auch im stamm-fremden Plasma zeigen sie den gleichen Erbgang wie im stamm-eigenen. Die plasmatisch bedingte Kreuzbarkeit bleibt unberührt.

In Versuchen mit Tieren des Mäuse-Inzuchtstammes Bl bewährten sich Vorbehandlungen und Nachbehandlung mit hohen Dosen physiologischer Kochsalzlösung als Strahlenschutzmittel gegen letale und subletale Röntgenstrahlen-Mengen zwischen 550 r und 650 r. Bei einer LD 70/30 Tage nach Einstrahlung von 550 r und 575 r (d. h. eine Überlebensrate von 30%) war die Überlebensrate 78 Prozent. Bei einer LD 100/8 Tage (650 r) war sie 7 Prozent. Bisher bewährte sich besonders eine 3-malige Injektion von 2 ccm physiologischer Kochsalzlösung vor oder nach der Bestrahlung, aber am Tage der Bestrahlung. Bei der Nachbehandlung wurde am 1. Tag nach der Bestrahlung nochmals 1 × 2 ccm gespritzt. Aber auch andere Applikationsrhythmen und Dosen waren wirksam. — Das Trinken großer Mengen einer 17-proz. Saccharoselösung vor der Bestrahlung und das Trinken kleinerer Mengen nach der Bestrahlung gewährte ebenfalls einen geringen Schutz gegen hundertprozentig letale Strahlenmengen. — Auch Nachbehandlung mit Periston wirkte lebenverlängernd.

Schwere Gehirnerschütterungen erhöhen bei der Katze die Durchlässigkeit der Blut-ZNS-Schranke für radioaktiv markiertes Phosphat. Diese Durchlässigkeits-Steigerung läßt sich durch hohe Ammoniumchlorid-Gaben aufheben.

Es wird über die Reinigung und p H -Resistenz eines Virus (JHM) berichtet, das bei Nagern und Affen eine menschlichen Erkrankungen vergleichbare Hirnrückenmarks-Entzündung (disseminierte Encephalomyelitis) hervorruft. Das Virus verfügt über eine verhältnismäßig hohe p H -Stabilität. Nach 24-stdg. Einwirkung konnten im Bereich p H 9—3 keine, bei p ʜ 2 nur geringfügige Aktivitätseinbußen festgestellt werden. Nach 7-tägiger Expositionszeit ergab sich ein Stabilitätsoptimum zwischen p H 9—6. Mit einem weiteren Ansteigen der Wasserstoffionenkonzentration gingen zunehmende Inaktivierungserscheinungen parallel. Gegenwart von Phosphatpuffer führte im Bereich des Stabilitätsoptimums zu weitgehenden Verlusten der Infektiosität. Für die Reinigung des Virus erwiesen sich präparative Ultrazentrifugation, Aussalzen mit Ammoniumsulfat und p ʜ -Fällungen geeignet. Durch Kombination dieser drei Verfahren gelang die Darstellung eines etwa 100-fach gereinigten Präparates. Äther- und Butanolbehandlung sind infolge dabei auftretender Aktivitätsverluste für Reinigungszwecke ungeeignet.

Die serologischen Unterschiede von Tabakmosaikvirus (TMV) und nucleinsäure-freien und -haltigen Spaltprodukten des Virus wurden untersucht. Die reine Nucleinsäure gibt keine serologischen Reaktionen mit einem Anti-TMV-Serum. Die Ergebnisse lassen den Schluß zu, daß die Nucleinsäure durch ihre Bindung an das Virusprotein dessen Struktur verändert. Diese Veränderung zeigt sich nicht nur in dem serologischen Verhalten, sondern auch in der Unlöslichkeit des nucleinsäure-freien Proteins bei 37°.

Nach Devitalisation der Pulpa mit Arsenik bleiben etwa 20—40 µg dieses Giftes im Zahn zurück. Sie werden nicht vom Dentin fixiert, sondern diffundieren, wie durch eine Radioaktivierungs-Analyse gezeigt werden konnte, aus der Zahnsubstanz im Laufe der Zeit wieder heraus.

Es wird festgestellt, daß bei der Umsetzung gewisser Pteridin-Derivate mit Zuckern Dihydro-N-glykoside entstehen bei gleichzeitiger Oxydation eines Teil des Zuckers, z. B. bei D-Glucose zu D-Gluconsäure. Bei Strept. faecalis R erwies sich nur das Glucose-Derivat als wachstumswirksam, nicht das D-Ribosid. 7-Oxy-pteroylglutaminsäure ist nicht Zwischenstufe der Folsäure-Biogenese; es wird die Frage diskutiert, ob Pteroyl-L-glutaminsäure überhaupt auf dem Wege zum Aufbau des Coenzyms F liegt. Leucovorin und 10 N-Formyl-tetrahydro-folsäure können ebenso wie Folsäure die Sulfonamidhemmung bei E. coli nicht aufheben. Es wird auf die Bedeutung der Permeabilität bei derartigen Versuchen hingewiesen.

Es werden die Prototropie-Gleichgewichte zwischen den einzelnen Ionisationsstufen des Kristallvioletts spektrophotometrisch gemessen. Die mesomeren ein-, zwei- und dreisäurigen Kationen sind miteinander durch Prototropie-Gleichgewichte verbunden, die sich momentan einstellen. Daneben entsteht in einer langsamen Reaktion ein farbloses Carbinolkation, für das eine dreifache positive Ladung ermittelt wurde. Die Gleichgewichtskonstanten für die einzelnen Reaktionen betragen K S1 = 1,09 · 10-2 Mol/l; K S2 = 1,56 · 10 -1 Mol/l; K S3 = 1,73 · 10-5 (Mol/l) 2 .

Die Annahme, daß es sich bei den Cyclopentadien- und Inden-Verbindungen der Übergangsmetalle um Durchdringungskomplexe handelt, konnte durch weitere Untersuchung der magnetischen Eigenschaften erhärtet werden.

Es wird über Darstellung und Eigenschaften eines flüssigen, rotbraunen, diamagnetischen Cyclopentadienyl-kobalt-dicarbonyls (C 5 H 5 )Co(CO) 2 berichtet.

Raven 1 entdeckte, daß bei Limnea stagnalis die Gastrulation durch Behandlung mit Lithiumchlorid verhindert werden kann. Auch die Keime von Bithynia tentaculata exogastrulieren nach einer solchen Behandlung.