Volume 10, Issue 12

In Weiterentwicklung der zuerst an Fe II (C 5 H 5 ) 2 gebildeten Vorstellung, daß aromatische Systeme mit Übergangselementen Durchdringungskomplexe zu bilden vermögen, gelang die Darstellung eines gelben, wasserlöslichen Di-benzol-chrom(I)-Kations [Cr(C 6 H 6 ) 2 ]+. Es läßt sich zu ungeladenem, schwarzbraunem Di-benzol-chrom(0) Cr(C 6 H 6 ) 2 reduzieren. Letzteres ist in organischen Medien löslich, sublimierbar und bei Luftausschluß bis 300° beständig. Sein Diamagnetismus entspricht der Auffüllung des zentralen Metalls zur Kryptonkonfiguration durch die je drei π-Elektronenpaare beider Ringe. Es liegt nach allem ein raum- und bindungsisosteres Molekül zu FeII(C 5 H 5 ) 2 vor.

Systematische Untersuchungen an UV-Spektren aliphatischer substituierter p-Benzochinone ergaben eine Abhängigkeit der Absorption von der Anzahl und der Art der Substituenten. Auf Grund der Spektren läßt sich die Tautomerie zwischen Oxy-o- und Oxy-p-benzochinonen bestimmen. Ferner werden Spektren von substituiertem 3-Oxy-o-benzochinon angegeben.

Durch partielle Entladung, Dehydratation und Vernetzung wurden aus anorganischen und organischen, natürlichen und synthetischen Kolloiden in Form von Fäden und Plättchen durch Ionendiffusion mizellare Strukturen experimentell dargestellt, und zwar bei Zimmertemperatur aus verdünnten, wäßrigen Lösungen 1, 2, 3, 4 . Diese ionotropen Gele mit geordneten Teilchen zeigen wie Naturstoffe sowohl Doppelbrechung, Quellung und permutoides chemisches Reaktionsvermögen als auch lonenaustausch. Sie sind reversibel wieder zum Sol aufzulösen 5 . Dann wurde das etwas komplizierte Modell eines Mikrotomschnittes der kollagenen Knochensubstanz erhalten 6 . Einige ionotrope Gele zeigen in vitro und in vivo ein gleiches Verhalten. Damit war erstmalig eine Lokalisation von Alginat in Braunalgen möglich. Dieser Befund wurde durch spezifische Anfärbungen bestätigt und steht in Übereinstimmung mit bisher bekannten Befunden 7. 8 . Als nächstes wurde mit dem Aufbau von Mehrstoffsystemen begonnen, dabei lenkt und ordnet das ionotrope Gel als Leitstruktur eine geordnete, intermizellare Kristallisation auch von Hydroxylapatiten 9 . Die Ausrichtung und den Ordnungsgrad der Fadenmizellen kann man auch im Elektronenmikroskop prüfen und sichern *.

Es wird gezeigt, daß durch Umkehrung der Martinschen Beziehung die Konstitution einer Substanz (Zahl der Atome, funktionellen Gruppen und Bindungsinkremente) aus R f -Werten und gewissen Konstanten errechnet werden kann. Es müssen ebenso viele R f -Werte bekannt sein, als Unbekannte zu berechnen sind. Die Formulierung erfolgt im Matrizenkalkül. Die praktische Anwendung des Verfahrens wird an Beispielen diskutiert. Auf die Möglichkeit, einen Teil der Konstitutionsaufklärung ohne Isolierung ausschließlich auf Grund von R f -Wert-Bestimmungen durchzuführen, wird hingewiesen.

Quantitative precipitin tests indicate the absence of serological differences between the receptor substance for the bacteriophage T5 and its inactive analog from B/1,5. The implications of this result are discussed. The serological system employed here has several advantages allowing an analysis of successive events taking place in a precipitin reaction.

Mit Hilfe von Oxydationsmitteln wird ein distaler Schwanzmantel der Phagen T2 und T4 weggelöst und dadurch ein innerer Stift freigelegt. Der proximale Schwanzmantel kann dabei nicht aufgelöst werden. Anläßlich der Adsorption von intakten Phagen auf Bakterienmembranen findet derselbe Abbau statt, wodurch der Stift in die Zelle einzudringen vermag. Oxydierte Phagen adsorbieren nur noch reversibel, und der künstlich freigelegte Stift vermag nicht mehr einzudringen.

Durch Autolyse und Trypsinverdauung gewonnene isolierte Zellwandmembranen von E. coli und S. paratyph. B (Normalformen und O-antigenfreie R-Varianten) zeigen wie auch ihre Aufarbeitungsmedien noch die serologische O- bzw. R-Eigenschaft ihrer homologen Zellen. O- und R-Antigen werden demnach durch die Aufarbeitung nicht vollständig von den Zellwänden abgelöst, sie sind weiterhin auch autolyse- und trypsinfest. Bei der Normalform ging dennoch der Nachweis des hier ebenfalls vorhandenen und als Tiefenantigen angenommenen R-Antigens verloren. Nach den serologischen Untersuchungsergebnissen unter Verwendung quantitativ aus der Zelle extrahierter Lipopolysaccharid- und Proteinfraktionen müssen die isolierten Zellwandmembranen von Normal- und Variationsformen beiden gemeinsame sowie für jede Zellform spezifische Protein- und Lipopolysaccharid-Anteile enthalten. Nach Absättigungsversuchen wiesen beide Membranen auch außer den sie selbst und ihre homologen Zellformen serologisch charakterisierenden O- und R-Antigenkomplexen weitere (membran-spezifische) antigene Rezeptoren auf.

O-Lipopolysaccharide aus Salmonella-Bakterien (S. abortus equi, S. paratyph. B, S. enteritidis und S. typhi) binden nach Versuchen im Agglutinations-Hemmungstest und in der Hämagglutination O-Antikörper. Diese Bindung ist streng O-spezifisch und erstreckt sich auch auf Teilantigene des somatischen O-Komplexes. Proteinfraktionen aus normalen O-Zellen und der Ro-Variante zeigen im Agglutinations-Hemmungstest eine Reaktion mit R-Antikörpern, jedoch konnte die hiernach zu vermutende Beziehung der Zellproteine zum antigenen R-Komplex bisher nicht mit anderen Untersuchungsmethoden bestätigt werden. Dafür reagierte in der Hämagglutination die Lipopolysaccharid-Fraktion der R(o)-Variante im homologen Anti-Ro-Serum positiv.

Die Aufnahme des basischen Thiazinfarbstoffs Thionin wird quantitativ in Abhängigkeit von c H , Außenkonzentration und Färbezeit untersucht. Durch Vergleich mit den für den basischen Farbstoff Acridinorange bereits veröffentlichten Messungen wird wahrscheinlich gemacht, daß es erforderlich ist, innerhalb der Gruppe der basischen Farbstoffe Differenzierungen hinsichtlich der Bedingungen ihrer Aufnahme in lebende Zellen zu treffen. Die Farbstoffe Thionin (Thio) und Acridinorange (AO) ähneln sich in ihrem physikalischen Verhalten außerordentlich, auch in ihren Dissoziationskonstanten für die erste Protonenanlagerung besteht kein großer Unterschied. Während jedoch beim AO das Speicherungsmaximum in den Vakuolen lebender Zellen schon mehrere p H -Einheiten unterhalb des p K erreicht wird, folgt die Aufnahme des Thionins streng der Dissoziationskurve. Diese Unterschiede werden in der Tatsache begründet gesehen, daß Acridinorange-Moleküle analog zum Methylenblau (MB) in wäßriger Lösung nicht existent sind, sondern lediglich die undissoziierten Basenmoleküle [AO]+OH - und [MB]+OH - . Beim Thionin dagegen treten neben den [Thio]+OH - -Molekülen [Thio]-MoIeküle auf.

Während SiF 4 in Gegenwart von wasserfreiem Alkohol und Ammoniak neben Kieselsäureester Ammoniumsilicofluorid liefert, entstehen bei der Umsetzung von Organofluorsilanen neben dem Organokieselsäureester keine Ammoniumalkylsilicofluoride, sondern ausschließlich Ammonfluorid.