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Prioritätsregeln und ihr Einfluss auf die Durchlaufzeit

Ein Ansatz zur allgemeingültigen Modellbildung*
  • Wiebke Hartmann und Peter Nyhuis
Veröffentlicht/Copyright: 16. März 2017
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Kurzfassung

Kunden legen im internationalen Wettbewerb zunehmend Wert auf logistische Faktoren wie hohe Liefertreue und kurze Lieferzeiten. Für Unternehmen ergibt sich die Anforderung, eine hohe Termintreue und kurze Durchlaufzeiten – im Sinne einer hohen Logistikleistung –in der Produktion zu gewährleisten. Als zentraler Aufgabe kommt der Reihenfolgebildung von Aufträgen in der Fertigungssteuerung eine besondere Rolle zu, weil sie direkten Einfluss auf die Logistikleistung hat. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Lösung der Reihenfolgebildung mit Hilfe von Prioritätsregeln. Das Ziel ist es, ein Modell zur allgemeingültigen Beschreibung des Einflusses von Prioritätsregeln auf die Durchlaufzeit abzuleiten. Mit diesem ist die Evaluierung dieses Einflusses anschließend ohne aufwändige fallweise Simulation möglich, die Unternehmen auf Grund der in der Wissenschaft kontrovers diskutierten Wirkungsweise unterschiedlicher Prioritätsregeln zumeist anwenden.

Abstract

Within the international challenge, customers do attach importance to logistical criteria such as high delivery reliability and short delivery times increasingly. For companies this implies the requirement to ensure high schedule reliability and short cycle times – in terms of high logistical performance – in production. Within this context, the relevance of sequencing as fundamental function of production control grows due to its ability to directly influence the logistical performance. This paper deals with the usage of priority rules in order to solve sequencing problems. The objective is to develop a universal model for describing the impact of priority rules on the cycle time without using complex simulation case by case. Companies do use simulations predominantly in order to evaluate this impact because of the impact of different priority rules being discussed controversially in science.


*)

Danksagung

Der vorliegende Beitrag entstand im Rahmen des Forschungsprojekts „Modellbasierte Bewertung der logistischen Wirkung von Prioritätsregeln in der Reihenfolgeplanung“, das unter dem Kennzeichen NY 4/21-1 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird.

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Wiebke Hartmann, geb. 1982, studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Maschinenbau an der Leibniz Universität Hannover. Sie ist seit 2007 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsgruppe Produktionsmanagement am Institut für Fabrikanlagen und Logistik (IFA) der Leibniz Universität Hannover. Ihr Tätigkeitsfeld umfasst das Logistik-Controlling, Strategien und Verfahren der Produktionsplanung und -steuerung sowie die Konfiguration der Fertigungssteuerung.

Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Nyhuis, geb. 1957, studierte Maschinenbau an der Leibniz Universität Hannover und arbeitete im Anschluss als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Fabrikanlagen und Logistik (IFA). Nach seiner Promotion zum Dr.-Ing. wurde er habilitiert, bevor er als Führungskraft im Bereich Supply Chain Management in der Elektronik- und Maschinenbaubranche tätig war. Seit 2003 leitet er das Institut für Fabrikanlagen und Logistik (IFA) der Leibniz Universität Hannover. Im Jahr 2008 übernahm er die Funktion eines geschäftsführenden Gesellschafters des IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gemeinnützige GmbH.


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Online erschienen: 2017-03-16
Erschienen im Druck: 2009-12-18

© 2009, Carl Hanser Verlag, München

Artikel in diesem Heft

  1. Editorial
  2. Krise bedeutet auch Chance
  3. Inhalt/Contents
  4. Inhalt
  5. Leitartikel
  6. Über die Zukunft der Fabrik
  7. WGP-Mitteilungen
  8. Aktuelle Informationen und Veranstaltungen
  9. Berliner Kreis-Mitteilungen
  10. Jahrestagung 2009 des Berliner Kreises
  11. Produktionsnetzwerke
  12. Bewertungsvorgehen in kompetenzzellenbasierten Produktionsnetzen
  13. Gestaltung eines regelbasierten Produktionsnetzwerks
  14. Identifikation und Planung von verteilten Innovationsprozessen
  15. Kooperationen
  16. Verbesserung der Kooperation zwischen Beschaffung und Produktentwicklung
  17. Auswahlstrategie von Kooperationspartnern im Kontext der Produktpiraterie
  18. Wissensmanagement
  19. Wissensgenerierung in Hybriden Leistungsbündeln
  20. Wissensgenerierung und Kommunikation
  21. Wissensbasierte Produktkonfiguration im Anlagenbau
  22. Produktionsplanung und -steuerung
  23. Prioritätsregeln und ihr Einfluss auf die Durchlaufzeit
  24. Roadmap für die Implementierung Ganzheitlicher Produktionssysteme
  25. Das Produktionssteuerungskonzept „Perlenkette“
  26. Antizipative Veränderungsplanung intralogistischer Systeme
  27. Produktionsmanagement
  28. Kostenorientierte Analyse der Modularisierung
  29. Entwicklung eines logistischen Assistenzsystems für das Lagercontrolling
  30. Ersatzteilmanagement
  31. Systematische Auswahl und Anpassung von Strategien zur Ersatzteil-Bedarfsdeckung
  32. Qualitätsmanagement
  33. Modellierung und Steigerung der Güte von Qualitätsregelkreisen
  34. Auslaufplanung
  35. Terminierung von Produktausläufen in Lieferketten in der Elektronikindustrie
  36. Dienstleistung
  37. Wertschöpfungsreserven im produktionsnahen Dienstleistungsbereich
  38. Virtual Reality
  39. Simulation möglicher nicht-idealer Fugenmaße in der Virtual Reality
  40. Praxisbericht
  41. F&E-Produktivitätssteigerung – mit Entwicklungsmanagement aus der Krise
  42. Vorschau/Preview
  43. Vorschau
Heruntergeladen am 26.10.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.3139/104.110214/html
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