Rezensierte Publikation:
Urs Stäheli, Soziologie der Entnetzung. Berlin: Suhrkamp 2021, 551 S., kt., 28,00 €
Über die Kunst, nicht dermaßen vernetzt zu werden
Urs Stäheli ist mit „Soziologie der Entnetzung“ ein faszinierender Beitrag zur Analyse einer Gegenwartsgesellschaft gelungen, die an „Netzwerkfieber“ erkrankt ist. Dabei handelt es sich laut Autor um einen pathologischen Zustand, der durch übersteigerte Konnektivitätsimperative verursacht wird und von dem nicht nur moderne Subjekte, sondern auch ihre Organisationen, Infrastrukturen und soziologischen Reflexionstheorien befallen sind. Stäheli will sich in zwei Hinsichten vom bisherigen Forschungsstand abgrenzen: Erstens, indem er das Unbehagen an der „Übervernetzung“ und die „Sehnsucht danach, nicht kommunizieren zu müssen, nicht erreichbar zu sein und nicht beobachtet zu werden“ (S. 8) ernst nimmt, ohne den zirkulierenden Therapievorschlägen unkritisch zu folgen. Zweitens, weil er die Verantwortung nicht beim Individuum sucht: „Entnetzung, so die These, für die ich in diesem Buch argumentiere, ist nicht Aufgabe der (Netzwerk-)Subjekte, sondern ein Erfordernis, das sich innerhalb von Netzwerken [...] stellt, und zwar für diese Netzwerke selbst“ (S. 217). Unter diesen Vorzeichen beleuchtet Stäheli die Widersprüche und Affekte der konnektivistischen Macht- und Herrschaftsordnung und erkundet die systemimmanente „Kunst, nicht dermaßen vernetzt zu sein“ (S. 441).
Der Einstieg in diese Rezension ist ein wenig irreführend, denn das klingt alles nach kritischer Soziologie und Gegenwartsdiagnose. Das ist zwar eine Ebene, auf der das Buch funktioniert. Aber Stäheli hat deutlich mehr zu bieten. Anstatt das Phänomen der (Über-)Vernetzung wie üblich mit der kommerziellen Etablierung des Internets kurzzuschließen, entwickelt er eine genealogische Soziologie der Entnetzung, die zahlreiche Phänomenbereiche auf interessante Weise aufschließt. Das zeigt bereits ein flüchtiger Blick auf die Gliederung. Teil 1 gibt zwar einen Überblick über die einschlägige Vernetzungskritik der letzten Jahrzehnte, doch die dabei artikulierten Probleme bilden lediglich den gesellschaftspolitischen Anlass für die soziologische Untersuchung. So seziert Stäheli in Teil 2 relationale Sozialtheorien (Latour, Luhmann, Deleuze, Laclau, Simmel) im Hinblick auf die in ihnen verborgenen Konzepte der Entnetzung, um mittels der entdeckten Theoreme in Teil 3 paradigmatische Sozialfiguren der Entnetzung (Schüchterne, Ladenhüter, Bufferings) zu erforschen. Zum Abschluss werden in Teil 4 ausgewählte Felder (Organisationen, digitale Netzwerke, Infrastrukturen) erschlossen, in denen versucht wird, Prozesse der Entnetzung zu organisieren, um die bestehenden Netzwerke zu stabilisieren.
Ich möchte nun in der gebotenen Kürze einen Einblick in den Argumentationsgang dieser theoretisch anspruchsvollen und empirisch interessanten Abhandlung geben.
Die Einleitung enthält drei erkenntnisleitende Prämissen. Erstens geht Stäheli davon aus, dass Kritik an Übervernetzung nicht mit dem lapidaren Hinweis auf temporäre Störungen oder singuläre Anomalien abgetan werden darf, sondern als Reaktion auf strukturelle Pathologien der Vernetzung zu verstehen ist. Zweitens wendet er sich gegen einen Zeitgeist, der die Hinwendung zu Phänomenen der Entnetzung als unrealistische Weltflucht brandmarkt, während die unaufhörliche Vernetzung des Sozialen zur unhintergehbaren Normalität promoviert wird. Im Gegensatz dazu müsse der Begriff des Netzwerks konsequent „entnaturalisiert“ (S. 11) werden, d. h. nicht länger als objektive Beschreibung der Wirklichkeit missverstanden, sondern „als imaginär strukturierte Ordnungstechnik [...], die mit eigenen politischen Rationalitäten und Kontrollformen verbunden ist“ (S. 11) sichtbar gemacht werden. Drittens sucht er nicht nach revolutionären Exit-Optionen, sondern will aufzeigen, wie die Vernetzungsdynamik der Moderne durch (un)bewusste Strategien der Indifferenz, Inaktivität, Reduktion und Unterbrechung wirksam abgemildert und erträglicher gestaltet werden kann.
Teil 1 liefert dafür zunächst ein Panorama gesellschaftlicher Vernetzungskritik. Die Kritiken richten sich dabei gegen eine expansive Dauervernetzung, die zum Selbstzweck pervertiert ist (S. 31). Die Analyse stößt dabei immer wieder auf „ausgebrannte Knotenpunkte“ (S. 41), die durch Desinteresse oder Erschöpfung zum Problem für das Vernetzungsgeschehen werden. Stähelis Argumentation ist plausibel, aber eigenwillig, weil Psychopathologien wie Burnout oder Apophänie mithilfe ökonomischer und kultursoziologischer Diskurse zeitdiagnostisch gewendet und als Effekte einer Hyperkonnektivität gelesen werden. Auf diese Basis unterscheidet er schließlich zwischen externalisierenden und internalisierenden Formen der Netzkritik (S. 84). Stäheli interessiert sich dabei für letztere, da sie die Logik der Vernetzung im Rahmen einer immanenten Kritik hinterfragbar macht: „Es geht also darum, Entnetzung nicht als Ausstiegsoption zu denken, sondern als Bündel soziotechnischer Praktiken, als etwas, das in der Vernetzung gegen diese operiert“ (S. 84).
Teil 2 sucht Anhaltspunkte dafür, wie Entnetzung sinnvoll gedacht werden könnte. Da keine entsprechenden Theorien verfügbar sind, wählt der Autor einen originellen Weg: Er befragt relationale Ansätze,
die selbst vom Konnektivitätsbias mehr oder minder stark geprägt sind, auf das von ihnen Marginalisierte [...]. Die Stärke dieser Theorien ist ihr subtiles Verständnis für Logiken der Vernetzung und der Konnektivität; ihre Schwäche ist ihre mangelnde Distanz zu diesen Grundbegriffen, so dass sie selbst an dem zuvor dargestellten Netzwerkfieber teilhaben. (S. 89)
Stäheli rekonstruiert also Sozialtheorien, die durch ihren methodologischen Fokus auf Relationen alles übersehen (müssen), was unverbunden ist. Als mahnendes Beispiel dient ihm Bruno Latours Akteur-Netzwerk-Theorie, die als „aktionistische Theorie“ (S. 100) portraitiert wird, da sie nur Entitäten in den Blick nimmt, die innerhalb von „Assoziationen“ einen wahrnehmbaren Unterschied machen. Diese Kritik wird dann in ähnlicher Weise auch für Luhmann („Konnektivität“), Deleuze („Rhizom“), Laclau („Artikulation“) und Simmel („Wechselwirkung“) durchgespielt. Die eigentliche Pointe besteht nun darin, dass Stäheli die blinden Flecken der Ansätze nicht nur auf hohem Niveau rekonstruiert, sondern einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Theorien leistet. Er expliziert dafür randständig gebliebene Konzepte wie das „Plasma“ (Latour), als das, was den Netzen entgeht; die „Anschlussunfähigkeit“ (Luhmann) als das Vermögen, es nicht zur Verbindung kommen zu lassen; die „Vakuolen“ (Deleuze) als Orte des Nichtgeschehens; die „diskursive Ruinen“ (Laclau) als Ergebnis von Disartikulationspraktiken sowie die „Indifferenz“ (Simmel). Er markiert so theorieimmanent vorhandene, aber vernachlässigte Optionen, um Entnetzung inmitten sozialer Wechselwirkungen zu denken. Die beiden abschließenden Kapitel von Teil 2 sind besonders empfehlenswert, weil hier die drei zentralen Fluchtpunkte einer Soziologie der Entnetzung hervortreten. Erstens geht es ihr um die Entdeckung von individuellen Techniken des sozialen Unsichtbarwerdens und um „Praktiken, die es möglich machen, indifferent gegenüber dem anderen zu sein, ohne ihn (oder sie) zu verletzen“ (S. 189). Zweitens um die Suche nach einer „Ethik der Indifferenz“ als „Beachtung des Rechts, allein gelassen, keinem evaluierenden Blick ausgesetzt, dennoch aber in seiner Präsenz bemerkt zu werden“ (S. 191). Und drittens zielt Stäheli auf kollektives Handeln, also das Feld der Politik, wenn er „Anonymität, Distanz und Indifferenz“ (S. 192) neuerfindend retten will und dabei das organisationale Problem aufwirft: „Was muss getan werden, um ein Netzwerk zu entnetzen?“ (S. 217).
Teil 3 dechiffriert drei exemplarische Sozialfiguren: Schüchterne (entnetzte Subjekte), Ladenhüter (entnetzte Objekte) und Bufferings (entnetzte Daten). Stähelis diskursive Tiefenbohrungen sind dabei stets erhellend und werfen ein neues Licht auf vermeintlich vertraute Alltagsphänomene. So begreift er die hypersensible Gruppe der Schüchternen als strukturelles Ärgernis für die Netzwerkgesellschaft. Ihre im 20. Jahrhundert einsetzende Pathologisierung erscheint angesichts einer paranoiden Angst vor Konnektivitätsverlusten als logischer Reflex auf die Präsenz schweigender Interaktionspartener:innen. Auch die als zweites angeführte Figur der Entnetzung, der Ladenhüter, fällt durch anwesende Abwesenheit auf, handelt es sich doch um ein materielles Objekt, das räumliche Ressourcen verbraucht, dessen Warencharakter aber mit zunehmender Aufenthaltsdauer verblasst, weil seine Verbindung zur Zirkulationssphäre schwindet (S. 278). Schließlich wirft Stäheli noch einen Blick in die Welt der Daten und erörtert anhand der Technik des Bufferings beim Streaming die technischen Vorkehrungen und sozialen Affekte rund um die Kontinuität digitaler Verbindungen. Der Buffer wird dabei als „Wartehalle“ (S. 285) für Daten figuriert, als Zwischenspeicher, der „ständig mit neuen Daten aufgefüllt wird, die, sobald sie prozessiert worden sind, sogleich wieder gelöscht werden, um neuen Platz zu schaffen“ (S. 285). So sollen Unregelmäßigkeiten im Datenempfang ausgeglichen werden, was zum Missvergnügen der User aber längst nicht immer funktioniert, da es im Alltag zu unerwünschten Wartezeiten oder Verbindungsabbrüchen kommt. Im abschließenden Unterkapitel entwickelt Stäheli schließlich eine theoretisch gehaltvolle Heuristik zur Analyse von Prozessen der Entnetzung. Entnetzte Entitäten sind demzufolge das Ergebnis dreiteiliger Prozesse: als erstes kommt es zur Punktualisierung distinkter Entitäten innerhalb eines Netzwerks, dann vollzieht sich ein unscheinbarer Entzug, der dann ex post als Entnetzung registriert und problematisiert wird (S. 302). Stäheli interessiert an diesem Vorgang vor allem die Passage zwischen Vernetzung und Entnetzung, also der Entzug, denn das Unsichtbarwerden und Herauslösen aus Verbindungen bleibt nicht nur in der Praxis (zunächst) unbemerkt, sondern muss auch den aktionistischen Sozialtheorien entgehen, weil es sich als affektives Geschehen „jenseits der Aktiv-/Passiv-Dichotomie“ (S. 304) abspielt.
Die Untersuchung endet mit einem materialreichen Teil 4 zu ausgewählten Feldern der Entnetzung: Unternehmen, digitale Netze und kritische Infrastrukturen. Im Zentrum steht dabei die Leitfrage, wie Entnetzung in Netzwerken kollektiv organisiert werden kann. Zur Beantwortung dieser Frage greift Stäheli auf feldspezifische Reflexionsdiskurse der letzten Jahrzehnte (Organisations-, Medien- und Sicherheitsdiskurse) zurück. In Organisationen stößt er dabei etwa auf Strategien zur Minimierung von Verbindungen und zur Abschwächung der Verbindungsintensität. Das zeigt sich an der Reduktion von Meetings, der Wiedererrichtung ungestörter Rückzugsorte oder der bewussten Duldung von Zonen temporärer Nutzlosigkeit. Sämtliche Strategien stehen zwar im Dienste von mehr Kreativität und Effizienz und einer höheren Vernetzungsqualität. Trotzdem tragen sie immer auch „Momente der Abweichung“ (S. 379) in sich und stehen als solche unter Verdacht, die unternehmerische Konnektivitätsdoktrin zu unterlaufen. Stäheli spricht diesbezüglich auch von einer „paranoiden Struktur“ (S. 380), die besonders prägend ist für sein zweites Untersuchungsfeld, die digitalen Netzwerke. In Diskursen aus den Bereichen Computer-, Kommunikations- und Medienwissenschaft und der zeitgenössischen Kunst sieht Stäheli zwei verschiedene Lager am Werk. Einerseits die Netzwerkeuphoriker:innen, die ständig befürchten, dass das Netz instabil sein könnte, dass Daten ihren Bestimmungsort verfehlen, dass Verlinkungen ins Leere laufen oder Chatbots verrotten – und die genau aus diesem Grund die Vernetzung immer weiter intensivieren wollen. Andererseits die Netzwerkkritiker:innen, die argwöhnen, dass die Netze allumfassend werden und die der totalen Vernetzung entgehen wollen, indem sie (temporäre) Exit-Optionen wie Analogisierung oder Digital Detox entwickeln. Die Aufmerksamkeit richtet sich somit auf die „Löcher“ bestehender Netzwerke, im ersten Fall als dystopische, im zweiten Fall als utopische Orte der Entnetzung (S. 432). Schließlich geraten Praktiken der Entnetzung auch noch als „Sicherheitsstrategie zum Schutz kritischer Infrastrukturen“ (S. 442) in den Blick. Dazu diskutiert Stäheli verschiedene Maßnahmen zur Versicherheitlichung und Kontrolle im IT-Bereich, angefangen vom Versuch einer physischen Isolierung einzelner Rechner von öffentlichen Netzwerken durch so genannte „Air Gaps“ (S. 449), über die Etablierung eines „Sneakernets“ (S. 455) aus menschlichen Datenkurieren bis hin zur Imagination eines „Kill Switch“ (S. 466), der es Regierungen gestatten soll, den gesamten Internetverkehr per Knopfdruck auszuschalten. Obwohl die im letzten Teil des Buchs versammelten Phänomene äußerst heterogen sind, ist ihnen laut Stäheli gemeinsam, dass Entnetzung hier nicht mehr als Gegenmodell zur Netzwerkgesellschaft gedacht wird, sondern als Ressource zur Stabilisierung einer hyperkonnektiven Gesellschaft (S. 485). Entnetzung wäre hier nicht als Befreiung, sondern als „ultimative Macht- und Kontrolltechnologie“ (S. 486) zu verstehen.
Zugegeben: Nach der Lektüre des abschließenden Kapitels über die staatliche Inkorporierung von Entnetzungsstrategien habe ich das Buch leicht verwirrt zugeklappt. Stähelis Soziologie der Entnetzung enthält einfach zu viele komplexe Denkfiguren und Phänomene und nimmt so viele Wendungen, dass die zentralen Befunde der Untersuchung ein wenig verschwimmen. Das Buch hat einen modularen Charakter, d. h. die einzelnen Teile und Kapitel können weitgehend isoliert voneinander gelesen und verstanden werden. Negativ macht sich diese lose Kopplung erst am Ende bemerkbar, wenn man nämlich, so wie ich, versucht, die einzelnen Puzzleteile zusammenzubringen. Glücklicherweise habe ich das Buch nach einer kurzen Pause erneut aufgeschlagen und habe dabei den kurzen, aber aufschlussreichen Epilog entdeckt. Dort klassifiziert Stäheli seinen Ansatz nämlich als „Soziolyse“ (S. 498), d. h. als Soziologie, die über imaginäre Praktiken des Auftrennens, Abschwächens und Auflösens von Verbindungen und das hartnäckige Persistieren entnetzter Entitäten berichtet, um damit die Konnektivitätsimperative der Moderne zu unterlaufen. Meines Erachtens ist das eine zutreffende Selbstbeschreibung und eine analytische Perspektive, die in den Sozialwissenschaften bislang tatsächlich fehlt.
Gerade deshalb hatte ich als Rezensent vielleicht das Bedürfnis, den Argumentationsgang ausführlich darzulegen, denn mit weit über 500 Seiten ist das anspruchsvolle Werk für die meisten Leser:innen einfach zu umfangreich. Immer wieder war ich selbst versucht, ein paar Seiten vorzublättern, um meinen Rezensionsauftrag schneller zu erfüllen, doch immer, wenn ich mich dazu anschickte, sprang mir ein neues Phänomen, eine originelle Idee oder eine ungewöhnliche Deutung ins Auge, die mich Satz für Satz weiterlesen ließ. Ich habe selten ein Buch gelesen, das so flüssig, dicht und reflektiert geschrieben ist und das ich mit so viel Gewinn gelesen habe.
Das mag daran liegen, dass ich selbst Theoretiker bin. Denn zu den großen Stärken des Buchs gehört sicherlich die exzellente, gegenstandsbezogene Theoriearbeit, die sich niemals in bloßen Nacherzählungen, apodiktischen Nominaldefinitionen, leeren Referenzen oder destruktiven Kritiken ergeht, sondern die stets daran interessiert ist, den herangezogenen Ansätzen gerecht zu werden, etwas aus ihnen zu lernen und sie durch eigene Ideen weiterzutreiben. Das gilt in besonderem Maße für die Lektüre der Akteur-Netzwerk-Theorie. Bruno Latours Ansatz wird zwar als Extrembeispiel für eine vom Netzwerkfieber befallene Sozialtheorie vorgestellt, doch aufgrund der methodologischen (und kosmopolitischen) Forderung nach einer Ausweitung der gemeinsamen Welt avanciert die ANT am Ende der Studie sogar zum Vexierbild für Stähelis soziolytisches Programm (S. 498). Etwas überraschend ist jedoch, dass der Autor durch seinen Fokus auf relationale Sozialtheorien auf eine Diskussion gesellschaftstheoretischer Positionen weitgehend verzichtet hat. Denn zur besseren Einordnung der Befunde wäre es aufschlussreich zu wissen, wie sich die Imagination der Entnetzung etwa zum Begehren nach sozialer Anerkennung (Honneth), Sympoiesis (Haraway), Singularisierung (Reckwitz) oder Resonanz (Rosa) verhält. Leerstellen wie diese gehören freilich zum wissenschaftlichen Erkenntnisprozess und laden dazu ein, das Programm einer Soziologie der Entnetzung kollaborativ fortzusetzen.
Urs Stäheli hat (erneut) ein fulminantes Buch geschrieben, das eindrucksvoll demonstriert, wozu soziologische Theorie in der Lage ist.
© 2023 Henning Laux, publiziert von Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.
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