Home Impfprävention in Deutschland: Ein Überblick zu den Entwicklungen der letzten 25 Jahren
Article
Licensed
Unlicensed Requires Authentication

Impfprävention in Deutschland: Ein Überblick zu den Entwicklungen der letzten 25 Jahren

  • Ole Wichmann EMAIL logo , Judith Koch , Thorsten Rieck and Anette Siedler
Published/Copyright: September 1, 2018

Zusammenfassung

Das Impfsystem in Deutschland hat sich in den letzten 25 Jahren wesentlich weiterentwickelt. Essentiell war die Schaffung gesetzlicher Rahmenbedingungen sowohl für die Entwicklung einheitlicher Impfempfehlungen, deren Finanzierung und Umsetzung als auch für deren Evaluation. Mit der Zulassung neuer Impfstoffe und Einführung neuer Konzepte haben die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) ein deutlich größeres Spektrum und tragen zu einem effektiven Schutz vor übertragbaren Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung und auch in speziellen Risikogruppen bei. Im Vergleich zu 1993 stehen heute Daten zur Verfügung, die es besser ermöglichen, die Inanspruchnahme von Impfungen auf regionaler Ebene und in einzelnen Altersgruppen zu analysieren oder die Effekte der Impfungen zu belegen.

Abstract

The immunization system in Germany experienced considerable changes and improvements over the past 25 years. Essential was the integration of several components into national legislation, such as the development of national vaccination recommendation, the financing of vaccines, as well as certain aspects to improve vaccination uptake and the evaluation of vaccines. With the licensure of new vaccines and the introduction of new concepts, the annually published recommendations of the Standing Committee on Vaccination (STIKO) expanded considerably and contribute to the protection from communicable diseases both in the general population and in specific risk groups. In comparison to 1993, better data are nowadays available to assess the uptake of vaccination at district level and by age-groups and to demonstrate the effects of vaccination.


*Korrespondenz: PD Dr. Ole Wichmann, Robert Koch-Institut, Abteilung für Infektionsepidemiologie, Fachgebiet Impfprävention, Seestraße 10, Berlin 13353

  1. Autorenerklärung

  2. Autorenbeteiligung: Alle Autoren tragen Verantwortung für den gesamten Inhalt dieses Artikels und haben der Einreichung des Manuskripts zugestimmt. Finanzierung: Die Autoren erklären, dass sie keine finanzielle Förderung erhalten haben. Interessenkonflikt: Die Autoren erklären, dass kein wirtschaftlicher oder persönlicher Interessenkonflikt vorliegt. Ethisches Statement: Für die Forschungsarbeit wurden weder von Menschen noch von Tieren Primärdaten erhoben.

  3. Author Declaration

  4. Author contributions: All authors have accepted responsibility for the entire content of this submitted manuscript and approved submission. Funding: Authors state no funding involved. Conflict of interest: Authors state no conflict of interest. Ethical statement: Primary data for human nor for animals were not collected for this research work.

Literatur

1. Reiter S. Staat und Impfungen. In: Spiess, Heininger Jilg. Impfkompendium. 8. Auflage. Georg Thieme Verlag, 2015.Search in Google Scholar

2. Klein S, Schöneberg I, Krause G. Vom Zwang zur Pockenschutzimpfung zum Nationalen Impfplan – Die Entwicklung des Impfwesens vom Deutschen Kaiserreich bis heute. Bundesgesundheitsbl 2012;55:1512–23.10.1007/s00103-012-1539-7Search in Google Scholar PubMed

3. Spiess H. 30 Jahre STIKO. Monatsschr Kinderheilkd 2002;150:1218–21.10.1007/s00112-002-0550-8Search in Google Scholar

4. Schaade L, Widders U, Stange G, Höhl N. Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut – Rechtliche Grundlagen und rechtliche Bedeutung. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 2009;52:1006–10.10.1007/s00103-009-0955-9Search in Google Scholar PubMed

5. STIKO. Standardvorgehensweise (SOP) der Ständigen Impfkommission (STIKO) für die systematische Entwicklung von Impfempfehlungen. Version 3.0, Berlin, 2016. Online verfügbar unter: https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Aufgaben_Methoden/SOP.pdf?__blob=publicationFile.Search in Google Scholar

6. STIKO. Methoden zur Durchführung und Berücksichtigung von Modellierungen zur Vorhersage epidemiologischer und gesundheits-ökonomischer Effekte von Impfungen für die Ständige Impfkommission. Version 1.0, Berlin, 2016. Online verfügbar unter: https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Aufgaben_Methoden/Methoden_Modellierung.pdf?__blob=publicationFile.Search in Google Scholar

7. Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission des Bundesgesundheitsamtes (STIKO) – Stand: September 1993. Bundesgesundheitsblatt 1994;2:85–91.Search in Google Scholar

8. Ständige Impfkommission: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut – 2017/18. Epid Bull 2017;34:333–80.Search in Google Scholar

9. Bödeker B. Ein Jahr STIKO@rki-App: Eine kleine Erfolgsgeschichte. Epid Bull 2017;40:457–61.Search in Google Scholar

10. Nationaler Impfplan, Impfwesen in Deutschland – Bestandsaufnahme und Handlungsbedarf, Stand: 1. Januar 2012. Online verfügbar unter: http://nationale-impfkonferenz.de/wp-content/uploads/sites/10/2014/10/Nationaler-Impfplan.pdf.Search in Google Scholar

11. Robert Koch-Institut. Infektionsschutzgesetz (IfSG): Änderungen durch das Präventionsgesetz. Epid Bull 2016;14:115–8.Search in Google Scholar

12. Rieck T, Feig M, Eckmanns T, Benzler J, Siedler A, Wichmann O. Vaccination coverage among children in Germany estimated by analysis of health insurance claims data. Hum Vaccin Immunother 2014;10:476–84.10.4161/hv.26986Search in Google Scholar PubMed PubMed Central

13. Rieck T, Feig M, Siedler A, Wichmann O. Aktuelles aus der KV-Impfsurveillance – Impfquoten ausgewählter Schutzimpfungen in Deutschland. Epid Bull 2018;1:1–14.Search in Google Scholar

14. Rieck T, Feig M, An der Heiden M, Siedler A, Wichmann O. Assessing varicella vaccine effectiveness and its influencing factors using health insurance claims data, Germany, 2006 to 2015. Euro Surveill 2017;22:pii=30521.10.2807/1560-7917.ES.2017.22.17.30521Search in Google Scholar PubMed PubMed Central

Published Online: 2018-09-01
Published in Print: 2018-09-25

©2018 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Articles in the same Issue

  1. Frontmatter
  2. Editorial
  3. Editorial
  4. 100 Ausgaben spiegeln 25 Jahre Public Health
  5. Hundert ist eine große Zahl
  6. Public Health in Germany: a new “Golden Age”?
  7. Public Health als akademische Ausbildung – wo stehen wir 2018?
  8. Gesundheitswissenschaftliche Forschung in Deutschland
  9. Der Public Health-Gedanke in der Gesundheitspolitik
  10. Der lange Weg zum Präventionsgesetz – Entwicklung der Prävention und Gesundheitsförderung in Deutschland
  11. Das Zukunftsforum Public Health
  12. Kongress Armut und Gesundheit
  13. Soziale Ungleichheit und Gesundheit: die Entwicklung sozialepidemiologischer Forschung in Deutschland
  14. Rückgang der Sterblichkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  15. Rückgang der Krebssterblichkeit in Deutschland: welche Rolle spielen Entwicklungen bei der Inzidenz?
  16. Behandlung und Prävention von Diabetes: Erfolge und Herausforderungen
  17. Verbesserung der Mund- und Zahngesundheit in Deutschland
  18. Herausforderungen und Erfolge: Das Stigma psychischer Krankheiten
  19. Aids – soziale Prävention und Medikalisierung
  20. Absicherung des Risikos der Pflegebedürftigkeit
  21. Die Wiederentdeckung des Unfalls: Der Rückgang der Verkehrstoten-Zahlen im sozial- und kulturgeschichtlichen Kontext
  22. Umweltbezogener Gesundheitsschutz im städtischen Lebensraum
  23. Bekämpfung des Rauchens: Erfolge in der Tabakkontrollpolitik
  24. Trinkwasserhygiene – unverzichtbare Säule des öffentlichen Gesundheitsschutzes – Rückblick und Ausblick
  25. Impfprävention in Deutschland: Ein Überblick zu den Entwicklungen der letzten 25 Jahren
  26. Gesundheitsberichterstattung und Gesundheitsmonitoring – Daten für Taten
  27. Kommunikationskampagnen im Gesundheitsbereich – Historie und Trends
  28. Digitale Public Health: Chancen und Herausforderungen internetbasierter Technologien und Anwendungen
  29. Kann die Versorgungsforschung zu mehr Transparenz und Rationalität beitragen?
  30. Welchen Beitrag kann die Gesundheitsökonomie im Kontext von Public Health leisten?
  31. Erfolge und Herausforderungen von Public Health im Betrieb
  32. Entwicklung der Geschlechterperspektive in Public Health
  33. Teilhabe- und Inklusionsforschung als wichtige Ansätze zur Förderung von Gesundheit und Teilhabe in der Arbeitswelt
  34. Wandel der Sozialversicherungsträger
  35. Urban Health: Gesundheit und Stadtentwicklung am Beispiel Leipzig
  36. Public Health Infos
Downloaded on 19.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/pubhef-2018-0050/html
Scroll to top button