Zusammenfassung
Zwischen 2018 und 2020 verstarben drei prägende Vertreter der Marburger Schule der Ordnungsökonomik: Ulrich Fehl, Hans-Günter Krüsselberg und Jochen Röpke. Zwar verfolgten die drei unterschiedliche Forschungsschwerpunkte, jedoch hatten sie auch eine Reihe von Gemeinsamkeiten. Insbesondere teilten sie ein prozedurales Verständnis des Marktes. Sie interessierten sich für Wettbewerb und Unternehmertum. Und sie bemühten sich um eine wirtschaftspolitische Schwerpunktsetzung, die sowohl ordnungspolitisch orientiert als auch an praktisch relevanten Problemen orientiert war. In diesem Beitrag werden die drei Forscher, die viele Generationen von Studierenden geprägt haben, gemeinsam gewürdigt.
Abstract
Between 2018 and 2020, three influential representatives of the Marburg School of Ordoliberalism passed away: Ulrich Fehl, Hans-Günter Krüsselberg, and Jochen Röpke. While the three pursued different research focuses, they shared several commonalities. In particular, they embraced a procedural understanding of the market and were interested in competition and entrepreneurship. They sought to prioritize economic policy that was both grounded in regulatory principles and oriented toward contemporary problems of economic policy. This article honors the three researchers who shaped many generations of students by having a retrospective look at their achievements.
1. Einleitung
Dieser Beitrag würdigt das Werk dreier Ökonomen, die in den vergangenen Jahren verstorben sind und die einen großen Teil ihres akademischen Lebens an der Philipps-Universität Marburg gelehrt und geforscht haben: Prof. Dr. Hans-Günter Krüsselberg (* 31.05.1929 in Wuppertal-Elberfeld, † 25.08.2018 in Oldenburg) hatte in Marburg von 1969 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1997 eine Professur für Volkswirtschaftslehre (insb. Wirtschaftspolitik) inne. Prof. Dr. Ulrich Fehl (* 27.01.1939 in Bochum, † 09.11.2019 in Marburg) leitete dort von 1987 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2004 den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre (insb. Wirtschaftstheorie). Und Prof. Dr. Jochen Röpke (* 28.11.1938 in Dresden, † 29.11.2020 in Marburg) war von 1973 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2005 als Professor für Volkswirtschaftslehre (insb. Wirtschaftstheorie) am Marburger Fachbereich Wirtschaftswissenschaften tätig. Alle drei haben Generationen von Marburger Absolventen der Wirtschaftswissenschaften in einer Zeit geprägt, als es in den Curricula noch keine kleinteilige Aufsplitterung in Module gab und ein Professor in großen Vorlesungen Bekenntnis über die ganze Bandbreite des Faches ablegen konnte.
Unser Beitrag erhebt nicht den Anspruch, eine umfassende Darstellung des Lebens und Werks dieser drei Ökonomen vorzulegen. Im Folgenden soll vielmehr Rückschau gehalten werden auf eine gemeinsame Forschungsleistung, die man vielleicht als Einheit in Vielfalt charakterisieren kann, und die erst mit etwas zeitlicher Distanz deutliche Konturen annimmt. Alle drei hier Gewürdigten hätten sich freilich verwahrt, in den Rückspiegel zu schauen, während man auf einer quasi überfüllten Straße die Ökonomik nach vorne steuert (ein Bonmot, das übrigens Jochen Röpke gerne gebrauchte). Obwohl ideengeschichtlich interessiert und in dieser Hinsicht in einer heute kaum noch vorstellbaren Weise umfassend belesen, lag das Hauptinteresse der drei Gelehrten doch vor allem in der Weiterentwicklung des Fachs.
Bei der Durchsicht ihrer umfangreichen Schriftenverzeichnisse fällt als zentrale inhaltliche Gemeinsamkeit auf, dass alle drei in den vergangenen Jahrzehnten Beiträge zu einigen größeren Forschungsfeldern geleistet haben. Diese Themenbereiche sollen auch unseren Beitrag strukturieren: „Markt und Wettbewerb“ (Abschnitt 2), „Kapitaltheorie“ (Abschnitt 3), „Innovation und Unternehmertum“ (Abschnitt 4) sowie „Wirtschaftspolitik und Politische Ökonomik“ (Abschnitt 5). In Abschnitt 6 folgen einige Schlussbemerkungen.
2. Markt und Wettbewerb – die Jeansjacke und die Brille
Gemeinsam ist den dreien, dass sie zahlreiche Beiträge zum Themenkomplex „Markt und Wettbewerb“ als einem der Kernbereiche ökonomischer Forschung geleistet haben. Ulrich Fehl hat sich in diesem Bereich insbesondere einen Namen als Vertreter der Marktprozesstheorie und damit eng zusammenhängend auch der Wettbewerbstheorie österreichischer Prägung gemacht. Aufbauend auf Hayeks einflussreichem Aufsatz „Wettbewerb als Entdeckungsverfahren“ (Hayek 1968), den Arbeiten anderer Vertreter der Evolutorischen Ökonomik bzw. Austrian Economics (u. a. Lachmann 1977) sowie der Marktphasentheorie seines akademischen Lehrers Ernst Heuß (Heuß 1965), der seinerseits bei Walter Eucken in Freiburg promoviert hatte (vgl. Fehl/Oberender 2010), hat sich Ulrich Fehl in einer Reihe von Arbeiten früh dafür stark gemacht, Wettbewerb nicht bloß als (Gleichgewichts-)Zustand zu betrachten. Vielmehr müsse der Prozesscharakter des Wettbewerbs als Konkurrenz zwischen Unternehmen in den Blick genommen werden und nicht nur als das Springen von einem Gleichgewicht zum nächsten im Rahmen einer komparativ-statischen Analyse. Dabei argumentierte er schon früh mit Analogien zur Wärmephysik und Entropie (Fehl 1983, 1985, 1986 a, 1986 b, 1987, 1989, 1999, 2002, 2004, 2005; Fehl/Oberender 1986; Fehl/Schreiter 1992, 1997, 2000; von Delhaes/Fehl 1997, 2005).
Wie kann jedoch in einem Wirtschaftssystem sichergestellt werden, dass immer wieder neue Innovationen hervorgebracht werden und technologischer Fortschritt die Entwicklung immer weiter voranbringt? Wie entsteht beispielsweise der Jeansstoff (Denim) im Frankreich des 17. Jahrhunderts und warum wird daraus ein Jahrhundert später erst eine Bekleidung für die Arbeiter, die Schienenschwellen im Wilden Westen der Vereinigten Staaten verlegen? Und noch ein Jahrhundert später ein begehrter Mode-Artikel? Welche Rolle spielt dabei Unternehmertum? Wie werden die neuen Verwendungsmöglichkeiten von Jeansstoff entdeckt und im Markt verbreitet? Welche Aktionsparameter wählen Unternehmer in den verschiedenen Marktphasen ihrer Produkte von der Einführungsphase mit einem Wachstum des Marktes bis hin zur Schrumpfung des Absatzes? Wie bestreitbar durch etwaige Newcomer sind bestimmte, durch wenige etablierte Oligopolisten oder gar nur einen Monopolisten dominierte Märkte und Wirtschaftssektoren? Und schließlich, wie sollte der Ordnungsrahmen für Markt und Wettbewerb – die Wettbewerbsordnung – ausgestaltet sein, damit marktliche und wettbewerbliche Prozesse wohlfahrtsfördernde Ergebnisse hervorbringen?
Diese und weitere wettbewerbstheoretische Fragen hat Ulrich Fehl nicht nur in Aufsätzen und Buchbeiträgen behandelt. Ihm war es darüber hinaus auch immer wichtig, Gedanken und Forschungsergebnisse aus der evolutorischen Wettbewerbsökonomik auch in die Lehre einfließen zu lassen. Als eines der wenigen mikroökonomischen Lehrbücher führt daher der Fehl/Oberender (1976/2004) zusätzlich zum neoklassischen Standardinstrumentarium auch in die österreichisch geprägte Marktprozesstheorie ein (siehe auch Fehl 1986 b; Fehl/Schreiter 1993, 1995; Fehl/Dietz 2003, 2004). Was heute von Vertretern der sog. Pluralen Ökonomik gefordert wird, nämlich mehr Theorienvielfalt in Forschung und Lehre, hat Ulrich Fehl – genauso wie seine Kollegen Hans-Günter Krüsselberg und Jochen Röpke – bereits seit Anfang der 1970er-Jahre betrieben und mit Generationen von Studierenden und Doktoranden akademisch gelebt und weiterentwickelt. Dabei wurden von Ulrich Fehl nicht nur theoretische Arbeiten vorgelegt, sondern auch Industriestudien, wie beispielsweise eine Untersuchung der Reifenindustrie, um konkrete Märkte und Wirtschaftssektoren darauf abzuklopfen, ob Wettbewerbs- und Konzentrationsprozesse zu gesamtgesellschaftlich unerwünschten Wirkungen und Ergebnissen führen (Fehl/Oberender 1980, 1984; Fehl/Schmidtchen 1986; Fehl/Stein 1989; Dietz/Fehl 2000).
Jochen Röpke, der oft zum Erstaunen seiner Studenten (und vielleicht auch Kollegen) in einer Jeansjacke unterwegs war und Studienmaterial in einer gebrauchten Plastiktüte oder einem Jutebeutel (möglicherweise als ein früher Nachhaltigkeitsvertreter) herumtrug, lässt sich ebenfalls als Vertreter der evolutorischen Mikro-/Wettbewerbsökonomik einordnen. Auch er hat stets dafür plädiert, Wettbewerb nicht bloß als (Gleichgewichts-)Zustand, sondern als Prozess bzw. „Problemlösungsverfahren“ (Röpke 1976a) zu begreifen und dementsprechend auch zu analysieren. Dabei wurde er im Zeitablauf nicht radikaler in seiner Theoriebildung, sondern eigenständiger in dem Sinne, dass er nicht mehr an bestimmte ökonomische Schulen anknüpfte, sondern interdisziplinär arbeitete. Dabei war ihm besonders der Systemvergleich mit Ost-Asien eine nahezu unerschöpfliche Quelle der Inspiration. „Plurale Ökonomik“ als Bewegung gegen einen sog. Mainstream hat er hingegen für eine Worthülse gehalten, meist vorgebracht von denjenigen, die zu wenig dogmenhistorische Vorbildung haben.
Inspiriert durch seinen akademischen Lehrer und Doktorvater Friedrich August von Hayek (insb. Hayek 1968) und Arbeiten Joseph A. Schumpeters (Schumpeter 1912, 1928; Röpke/Stiller 2006) hat sich Jochen Röpke vor allem auf die Rolle des Unternehmers in Wettbewerbsprozessen konzentriert: Welche individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften zeichnen erfolgreiche Unternehmer aus? Wie organisieren (in)kompetente Unternehmer ihre Produktionsprozesse? Wie gelingt es Unternehmern, immer wieder Neuerungen hervorzubringen und innovativ zu bleiben? Was macht und hält Unternehmer und deren Firmen lernfähig? (siehe Röpke 1973, 1977, 1982, 1998, 2002, 2017; Röpke/Schwödiauer 1980; Röpke/Siemon 2007; Haga/Röpke 2008).
Diese und andere Fragen werden in der traditionellen Mikroökonomik und Wettbewerbstheorie nicht vertiefend behandelt, sondern in der Regel verschwinden solche Aspekte und Fragestellungen hinter Vorstellungen über Produzenten und Unternehmen, deren Verhalten vollständig durch die Restriktionen ihrer Entscheidungssituation determiniert sind. Die scheinbare Präzision eines solchen verengenden Vorgehens korreliert freilich oft negativ mit der wirtschaftspolitischen Relevanz dieses Ansatzes.
Auch Hans-Günter Krüsselberg hat schon früh, nämlich zu Beginn seiner akademischen Karriere im Rahmen seiner Kölner Dissertationsschrift „Organisationstheorie, Theorie der Unternehmung und Oligopol: Materialien zu einer sozialökonomischen Theorie der Unternehmung“ (Krüsselberg 1965), einen Beitrag zu dem oben skizzierten evolutorischen Forschungsprogramm geleistet; insbesondere, indem er das in der neoklassischen Mikroökonomik und Wettbewerbstheorie zumeist nur als Black Box behandelte Aggregat des Unternehmens öffnet und sozioökonomische Faktoren, die in und um Unternehmen eine Rolle spielen, in die Markt- und Wettbewerbsanalyse integriert und diese somit umfassender zu verstehen versucht. Auch nach seiner Dissertation hat er sich wiederholt mit markt- und wettbewerbsökonomischen Fragestellungen beschäftigt (siehe z. B. Krüsselberg 1983 b, 1986). Im Gegensatz zu Ulrich Fehl und Jochen Röpke wäre Krüsselberg jedoch sicher nicht damit einverstanden, als dezidierter Vertreter der Evolutorischen Ökonomik klassifiziert zu werden. Krüsselberg sah sich wohl eher als Anwender, Kritiker und Weiterentwickler der ökonomischen Theorie der Wirtschaftspolitik.
Zudem war Krüsselberg der Christlichen Soziallehre eng verbunden. So war er stark engagiert in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), von deren Sitzungen er den Assistenten gelegentlich berichtete. Wenn ihn etwas besonders berührte und er die Wertgeladenheit eines Themas sowie dessen Bedeutung für die Gesellschaft erkannte, hatte er die Angewohnheit, seine Brille abzunehmen und sie mit Daumen und Zeigefinger in der Nähe seines Gesichtes gefährlich kreiseln zu lassen. Dies wurde bei hoher Anspannung nur dadurch unterbrochen, dass er kurz am Brillenbügel saugte, bevor er weiter mit der Brille wedelte.
3. Kapitaltheorie: Einheit in Vielfalt – und der Audi
Über das Wesen und den Hauptinhalt der Kapitaltheorie ist schon viel nachgedacht und gesagt worden (siehe beispielsweise Cohen/Harcourt 2003). Es ist ein spannendes und für die Ökonomik zentrales Forschungsfeld, das die Brücke zwischen Mikro- und Makroökonomie schlägt – mit über die Zeit verschiedenen Schwerpunktsetzungen und Aufmerksamkeitsspitzen: Der Kapitalbegriff bei Marx und in der Arbeitswertlehre, die Zinsbildung bei Fisher, Böhm-Bawerk und Schumpeter oder die Cambridge-Kontroverse in den 1960er-Jahren sind nur ein paar bekanntere Merkposten aus der Vergangenheit. Heutzutage stellt sich die Frage, inwieweit Digitalisierung eine sharing economy befördert und damit eine Form der Kapitalnutzung, die weniger am Eigentum als dem Zugang zum Kapitalstock ansetzt. In einem solchen Szenario wird die Ausnutzung des Kapitals möglicherweise derart gesteigert, dass dies nicht nur erhebliche Produktivitätssteigerungen hervorbringt, sondern auch zu Anpassungen beim Sparen und Investieren sowie auf dem Arbeitsmarkt zwingt, die noch nicht ganz verstanden sind (für einen Überblick siehe Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie 2017). Wie sich der stetig steigende Stock von immateriellen, sich nicht abnutzenden digitalen Gütern auf den Wirtschaftskreislauf auswirkt, ist ebenso ein noch offenes Forschungsfeld (Kim et al. 2012). Nicht zuletzt ist die Erfassung derartiger Kapitalgüter in der öffentlichen Statistik ein grundlegendes Problem.
Die drei Marburger Kollegen haben sich – vermutlich unter dem Eindruck der Cambridge-Kontroverse zu ihrer Studien- und Assistentenzeit – alle auch mit kapitaltheoretischen Fragen beschäftigt. Bei Ulrich Fehl war dieses Interesse am deutlichsten ausgeprägt. Neben seiner Marburger Dissertation zur optimalen Produktionsperiode (Fehl 1973) bot er später als Professor im Hauptstudium für Volkswirte eine vierstündige Vorlesung zur Kapitaltheorie an, die er um entwicklungsökonomische Aspekte anreicherte. Jochen Röpke sprach ausführlich über Kapitalvertiefung und -erweiterung in einem entwicklungstheoretischen Kontext und Hans-Günter Krüsselberg hatte eine Pflichtveranstaltung zu Verteilungstheorie und -politik, in der er die verschiedenen Zusammenhänge zwischen Kapitalstock und Verteilung diskutierte.
Die entwicklungsökonomische Komponente ist gleichsam der gemeinsame Nenner von Ulrich Fehl, Hans-Günter Krüsselberg und Jochen Röpke, auf dem sie sich in der Kapitaltheorie auf originelle Weise treffen und auf dem ihre Erkenntnisse auch heute noch einen wichtigen Beitrag zur Theoriebildung leisten. Jeder von ihnen betont nämlich die Bedeutung von Heterogenität im Kapitalstock. Was passiert eigentlich, wenn man von der Idee einer Kornökonomie im Kapitalbildungsprozess abgeht und qualitative Verschiedenartigkeiten der Kapitalgüter zulässt, so wie es bereits Wicksell (1893/1954) gefragt hatte (Walter 1983)? Wie lässt sich dann der Wert des Kapitalstocks (formal) bestimmen? Was passiert mit dem Profit, wenn Innovationen auftauchen? Wie wirken sich unterschiedliche (subjektive) Kapitalbewertungen aus, wenn kein repräsentatives Individuum mehr angenommen wird?
Rückblickend kann festgestellt werden, dass jeder der drei auf seine Weise praktischen Nutzen für sich und die Gesellschaft aus der Beschäftigung mit Kapitaltheorie ziehen konnte. Gleichzeitig blieb aber die wissenschaftliche Reichweite ihrer Erkenntnisse auf einen vergleichsweise kleinen Zirkel von Spezialisten begrenzt, mit dem sie ihre Forschungsergebnisse diskutierten.
Der praktische Nutzen ihrer Forschung für die Gesellschaft lässt sich durch die Begriffe valorization und impact ganz gut erfassen. Heutzutage muss jeder Forschungsantrag erkennen lassen, warum der Steuerzahler überhaupt knappe Ressourcen für ein Forschungsprojekt aufwenden sollte. Die legitime Frage ist, was der return on investment (im weitesten Sinne) aus einer bestimmten Art der Forschung für die Gesellschaft ist. Im Hinblick auf solche modernen Kriterien wären die drei vermutlich nicht schlecht aufgestellt in der heutigen Forschungsantragswelt.
Ulrich Fehl war jahrelang Direktor des Marburger Genossenschaftsinstituts und wirkte an vielen (Forschungs-)Projekten mit, die zum Ziel hatten, die Kapitalisierung von kooperativen Unternehmensformen in dem sehr konkreten institutionellen Kontext des Genossenschaftssektors zu befördern (Brockmeier/Fehl 2007).
Jochen Röpke war langjähriger Direktor des Marburger Förderzentrums für Existenzgründer (MAFEX), welches er Ende der 1990er-Jahre gründete und mit einem jungen Team wissenschaftlicher Mitarbeiter (u. a. Oliver Dietz, Peter Rassidakis, Cord Siemon) aufbaute. Das MAFEX, das zunächst start-up-like in den Kellerräumen des Alten Amtsgerichts in der Universitätsstraße 24 untergebracht war, wurde leider erst spät von jüngeren Kollegen an der Marburger Fakultät und der Philipps-Universität insgesamt in seiner regionalökonomischen Bedeutung erkannt, so dass sehr großes Entwicklungspotenzial sowohl für die Universität als auch die Region Marburg-Biedenkopf verloren ging. Heute firmiert das MAFEX als Marburger Institut für Innovationsforschung und Existenzgründungsförderung und ist auf dem Campus Lahnberge zu finden. Den Namen Jochen Röpkes sucht man in der auf der Institutshomepage skizzierten MAFEX-Geschichte leider vergeblich.
Hans-Günter Krüsselberg war schließlich über viele Jahre hinweg Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesfamilienministerium, in dem er seine Erkenntnisse zur Spezifität des Humanvermögens einbrachte. Dass diese wissenschaftliche Beratertätigkeit auf Grundlage höchster akademischer Forschungsleistung stattfand, kann man daran erkennen, dass er ein Jahr als Fellow am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) in Bielefeld zusammen mit Elinor Ostrom und Reinhard Selten (den späteren Nobelpreisträgern für Ökonomie) verbrachte (Dekker/Kuchař 2021).
Gesellschaftlich betrachtet haben die drei also viel daraus gemacht, dass sie sich mit der Heterogenität von Kapital wissenschaftlich eingehend beschäftigt haben. Ihre Forschung hat darüber hinaus einen sozialen Nutzen gehabt, der im selbstreferentiellen Forschungssystem zu ihrer aktiven Zeit allerdings wenig Anerkennung fand. Nach heutigen Maßstäben hätte ihre Aktivität jede Forschungsmanagerin glücklich gemacht und würde der Marburger Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät zu gesellschaftlich gefordertem impact und Sichtbarkeit verhelfen.
Welche waren aber nun die kapitaltheoretischen Positionen der drei? Dass es sich hier im Folgenden um eine Zuspitzung handelt, die abstrakt pointierend ist, versteht sich von selbst.
Bei Ulrich Fehl ist es offensichtlich, dass er im Kern der temporalen Kapitaltheorie folgt, wie sie von der älteren Österreichischen Schule (insbesondere Menger und Böhm-Bawerk) vertreten wird (siehe dazu auch Kerber/Schreiter 2004; Engelhard 2009). Danach ist der Zins das zentrale Steuerungselement der Kapitalstruktur über die Zeit. Aus dieser Betrachtungsweise ergeben sich eine ganze Reihe von grundlegenden Problemen zum Verständnis des Zinses, Konjunkturen, Wachstum und letztlich des Zusammenhanges von Mikro- und Makroökonomie. Dies hat er in seiner (unveröffentlicht gebliebenen) Marburger Habilitationsschrift (Fehl 1981) dargelegt (siehe auch Weizsäcker 2020). Denn in dem Moment, indem man von der Bezugsgröße eines generischen Kapitalgutes, auf dem die gesamte Volkswirtschaft aufgebaut ist, abgeht oder subjektive Bewertungen über die profitable Verwendung von Kapitalgütern zulässt, kann der Wert des Kapitalstockes nicht mehr objektiv im Rahmen einer neoklassischen Grenzproduktivitätsanalyse bestimmt werden. Wenn das aber so ist, dann stellt sich auch die Frage, welches ein optimales Gleichgewicht bzw. ein optimaler Gleichgewichtspfad im Wachstum ist und ob ein solcher überhaupt existiert.
Dass ein solcher Gleichgewichtspfad unter bestimmten Bedingungen existieren kann, mag ein gewisser Trost sein, ändert aber nichts an dem grundlegenden Problem und der Forderung, dass die Modellbildung möglichst an realen Gegebenheiten anschließen sollte, um nicht einem Modellplatonismus zu verfallen (Albert 1965). Dieser Herausforderung hat sich Ulrich Fehl gestellt und anknüpfend an Ideen Ludwig Lachmanns (1978) den Wirtschaftsprozess als historisch erfasst, in dem die Kapitalstruktur ein Ergebnis subjektiver Bewertungen über die Zeit ist und durch den Wettbewerb koordiniert zu einem Ganzen geformt wird. Dieser wettbewerbliche Prozess ist niemals abgeschlossen; er wird durch Schumpetersche schöpferische Zerstörung immer wieder angetrieben, durch Kirznersche Arbitrageprozesse einer wettbewerblichen Selektion unterworfen und schließlich „quasi marxistisch“ optimalisiert (Fehl 1986a). Das ist ein Forschungsprogramm, von dem die heute wenig beachtete Kapitaltheorie noch immer erheblich profitieren würde. Dieses Forschungsprogramm könnte zudem helfen, die konzeptionellen Probleme der modernen Makroökonomie grundsätzlicher anzugehen, indem die Mikrofundierung nicht allein durch Mikrodaten zu bewerkstelligen versucht wird, sondern auch durch konzise Mikrotheorie begründet wird.
Anekdotisch passt hierzu, dass Ulrich Fehl mit einem alten grünen Audi 80 zum Institut fuhr, um nach einem eiligen Kaffee noch rechtzeitig zur Vorlesung zu kommen (vgl. dazu auch den Nachruf von Engelhard 2020, S. 365). Es ist nicht bekannt, dass Ulrich Fehl in seiner aktiven Marburger Zeit jemals mit einem anderen Auto gesehen wurde. Warum nutzte er für seinen Transport nur dieses eine spezifische Kapitalgut? Ist es ein Beweis der Mengerschen Güterordnung, nach der ein bestimmtes Kapitalgut über die Zeit immer weitergetragen wird, auch wenn auf folgenden zeitlichen Stufen Veredelung stattfindet? Ist es eine Profitschaffung nach der Abschreibungsperiode? Liebe zu einem Konsumgut, das gleichzeitig Kapitalgut ist? Oder ist es einfach eine subjektive Bewertung der Dienstleistung des Transports zur Universität?
Jochen Röpke hat sich in seinem akademischen Wirken ganz der Frage des Unternehmertums gewidmet. Dies tat er sehr konsequent und umfassend. Vermutlich war er zu seiner produktivsten Zeit der weltweit fortgeschrittenste Forscher auf diesem Gebiet, doch seine zurückhaltende Art, die manchmal auch eine gewisse Widerborstigkeit gegenüber dem Wissenschaftsbetrieb erkennen ließ, machte es seinem Werk oft schwer, zum Leser zu finden. Umgekehrt lässt sich sagen, dass seine Leser, erstmal auf den Geschmack gekommen, fast eine Art Röpke-Fanclub bildeten und immer noch bilden.
Anknüpfend an das Problem, dass sich bei einem heterogenen Kapitalstock bzw. verändernden subjektiven Bewertungen von Kapitalgütern kein Gleichgewicht mehr einstellen will und die Profitrate nicht mit den Gesetzmäßigkeiten der Grenzproduktivität in Einklang zu bringen ist, sucht er nach dem „Störfaktor“ für diesen Sachverhalt (Röpke 1977). Diesen macht er aus in der Kreativität des Unternehmers. Es ist die schöpferische Zerstörung des Unternehmers, die immer wieder für Unruhe sorgt bzw. das missing link ist, um Wirtschaft jenseits des Gleichgewichts zu erklären. Dementsprechend richtete sich seine ganze Forscherkraft auf das Ausleuchten der Dispositionen, unter denen Unternehmertum und damit letztlich Entwicklung und Wachstum zustande kommen (z. B. Röpke 1990). Hier können nicht die vielfältigen Verästelungen aufgezeigt werden, in denen Jochen Röpke dieser Frage nachging. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass ihm die Frage des Unternehmertums in einem internationalen, entwicklungsökonomischen Kontext ein besonderes Anliegen war und er einige bemerkenswerte (empirische) Studien zur wirtschaftlichen Entwicklung Ost-Asiens vorgelegt hat (z. B. Röpke 1982).
Hans-Günter Krüsselberg hat in seinem vielfältigen Werk von Beginn an eine starke subjektivistische Komponente. Das zeigt sich vor allem in seiner Bezugnahme auf G. L. S. Shackle (z. B. Shackle 1961), der ökonomische Probleme als von Entscheidern subjektiv wahrgenommen interpretiert. Damit werden sie der Zuordnung zu einem objektiv vorgegebenen Lösungsalgorithmus entzogen, zumindest solange nicht alle Kontingenzen des Entscheidungsproblems beseitigt sind oder sich probabilistisch auflösen lassen. Ein rational handelnder Entscheider wird daher seinen Handlungsspielraum erweitern, um auf Kontingenzen reagieren zu können. Ein solches Vorgehen wird umso bedeutsamer, je turbulenter die Umwelt ist. Dieses Kalkül wird in der Realoptionstheorie in jüngerer Zeit wieder aufgenommen, ohne dass bislang die Formalisierung zu bedeutenden praktischen Konsequenzen im Wirtschaftshandeln geführt hätte.
Dies setzt allerdings Handlungskompetenz voraus und reflektiert im Großen und Ganzen das, was Hans-Günter Krüsselberg unter Humanvermögen versteht (siehe hierzu ausführlich seine gesammelten Schriften in Krüsselberg 1997b). Die Ausstattung aller Menschen mit einem derart verstandenen Humanvermögen ist daher sein großes Anliegen, das sich durch viele seiner Beiträge zieht und besonders in seiner wirtschaftspolitischen Beratung zum Ausdruck kommt. Dabei identifiziert er besonders die Familie als den Ort, in dem Humanvermögen gebildet und bewahrt wird. Das Besondere an dieser Verortung ist, dass es zum einen in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts wenig populär war, Familien als eine Gemeinschaft des gegenseitigen Aufbaus und der Bewahrung von Handlungskompetenzen zu begreifen. Zum anderen verweist dieser Ansatz darauf, dass es zur Befähigung von Handlungskompetenz nicht allein um Fachkompetenzen geht, sondern ganz entscheidend auch um den Aufbau von sozialen Kompetenzen (sog. soft skills); eine Einsicht, die erst relativ spät, aber kraftvoll Einzug in die Wissenschaft und die Bildungspolitik gefunden hat. Die Kapitalstruktur ist demnach nicht nur heterogen, sondern wird auch durch das spezifische Humankapital[1] mitgebildet, das selbst wiederum subjektive Werthaltungen über das in der Kapitalstruktur gebundene Kapital hat. Insofern treffen sich hier die kapitaltheoretischen Ansichten von Hans-Günter Krüsselberg, Ulrich Fehl und Jochen Röpke in der Dimension des historischen Prozesses, der Heterogenität von Kapital und subjektiver Einschätzungen.
In diesem Abschnitt konnte nur ein Ausschnitt aus dem kapitaltheoretischen Werk der drei Marburger Hochschullehrer betrachtet werden. Der Blick ist zudem holzschnittartig und berücksichtigt nicht die vielen Verzierungen, die die Beschäftigung mit der Kapitaltheorie hervorbringt und die daher auch das akademische Werk der drei hat. Was jedoch deutlich ist, ist, dass die drei an so etwas wie einer Marburger Tradition der Wirtschaftswissenschaft teilhatten und, bei aller Unterschiedlichkeit in ihren Persönlichkeiten, der dortigen Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät eine bestimmte Sichtbarkeit in Theorie und Praxis verliehen haben. Das Herstellen einer solchen Einheit in Vielfalt ist unter den heutigen Bedingungen des Wissenschaftsmanagements für Fakultäten sicherlich nicht leichter geworden. Dennoch sollte es Ansporn sein, sich im Wettbewerb mit anderen Fakultäten und Forschungseinrichtungen deutlich mit anspruchsvollen Forschungsprogrammen und Forscherpersönlichkeiten zu positionieren. Die Kapitaltheorie ist ein solches Forschungsprogramm: in einer globalisierten und digitalisierten Welt sind viele Fragen der Kapitaltheorie wieder auf dem Tisch.
4. Innovation und Unternehmertum – der Fünfhundertjährige
Jochen Röpke ist von den drei hier gewürdigten Ökonomen zweifellos derjenige, für den Innovation und Unternehmertum am stärksten im Zentrum seiner Forschung standen. Und das von Beginn an: Der Hayek-Schüler Röpke beschäftigte sich bereits in seiner Dissertation „Primitive Wirtschaft, Kulturwandel und die Diffusion von Neuerungen“ (Röpke 1970a) mit dem Innovationsthema. Und bereits hier wurde deutlich, dass er dieses Thema in einem breiten Sinne verstand. Innovation war für ihn schon damals nicht nur als Folge unternehmerischen Handelns interessant, sondern als gesellschaftliches und Gesellschaften veränderndes Phänomen. Es ist mit nur knapp über 200 Seiten eine im Vergleich zu den zeittypischen Dissertationen schmales Buch. Während Doktoranden in der alten Zeit der Buchdissertationen oft dazu neigten, ihr ganzes Wissen und ihre ganze Gelehrsamkeit in Form dicker Bände ins Schaufenster zu stellen, ging es Röpke schon damals um die klare Entwicklung einer Reihe aufeinander aufbauender Argumente. Anstelle eines kaum zu entwirrenden Knäuels verwirrender Gedankengänge findet der Leser einen leicht zu verfolgenden roten Faden: Was sind die Bedingungen in dem, was damals eine primitive Wirtschaft genannt wurde? Wie stoßen Innovationen unter diesen Bedingungen einen kulturellen Wandel an? Und wie integriert man dies in Theorien langfristiger wirtschaftlicher Entwicklung?
Der Ausweg aus dem stationären Zustand einer einfachen Nullsummenökonomie, in der mit einfachen technischen Mitteln nahe am Subsistenzniveau gewirtschaftet wird und Tausch oft noch nicht marktförmig stattfindet, führt für Röpke notwendig über kulturellen Wandel. Dieser wiederum wird angestoßen von Innovationen. Röpkes Arbeit ist, wie es damals hieß, „interfakultativ“; ethnologische und anthropologische Beobachtungen werden mit psychologischen und ökonomischen Theorien verwoben. Er tut also auf der theoretischen Ebene genau das, was er anknüpfend an Schumpeters „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ (Schumpeter 1912) als zentral für den Innovationsprozess identifiziert: die Rekombination eigentlich bekannter Elemente zu etwas Neuem. Gerade wenn es um kulturelle Innovationen geht, werden diese aber, so Röpke, nicht einfach imitiert, sondern in einem synkretistischen Zusammenspiel von Ursprungs- und Aufnahmekultur entsteht im Prozess der Diffusion von Neuerungen selbst wieder Neues. Damit dies aber überhaupt möglich ist, braucht es, so Röpke, in den traditionalen Gesellschaften erst einen Strukturwandel, gesellschaftlich wie ökonomisch. Überkommene Wertvorstellungen müssen infrage gestellt und eine Bereitschaft zum Wandel geweckt werden – eine Rolle auch für politische, gesellschaftliche Innovatoren.
Gerade weil Röpke den Kulturwandel, der traditionale Gesellschaften zum Wachstum führt, durch eine Schumpetersche (und Hayeksche) Brille analysiert, warnt er aber vor einem geplanten, staatlich nach einer Ziel-Mittel-Logik gesteuerten Übergang. Diese, so sein Argument, überfordert einerseits die Akteure und lässt andererseits Innovationspotential ungenutzt, da sie dezentrales Experimentieren mit neuen Lösungen verhindert oder zumindest erschwert. Stattdessen plädiert Röpke für einen gradualistischen Ansatz. Die Politikerin, die Wandel herbeiführen will, wird idealerweise nicht versuchen, in einem holistischen Steuerungsansatz die Gesellschaft zu einem bestimmten Ziel zu transformieren. Sondern sie wird eine Politik betreiben, die dezentrale Innovation und nicht-geplantes Experimentieren nach dem Prinzip Versuch und Irrtum erleichtert.
Dem Thema der Innovation ist Jochen Röpke auch in seiner in Freiburg angenommenen Habilitationsschrift mit dem Titel „Die Strategie der Innovation“ treu geblieben (Röpke 1977). Wie schon in seiner Dissertation fällt auch hier, neben der klaren Argumentationsführung, etwas auf: Es gibt kein zusammenfassendes Schlusskapitel. Was Röpke dazu bewegt hat, ist natürlich nicht mehr sicher in Erfahrung zu bringen. Zu seiner Persönlichkeit, so wie wir ihn kennengelernt haben, würde aber die Interpretation passen, dass er den Leser nicht an die Hand nehmen, ihm eine finale Deutung und wirtschaftspolitische Handlungsanweisung vorkauen will, sondern ihm zutraut, seine Schlussfolgerungen selbst zu ziehen. Und wer weiß, vielleicht kommt dabei dann im einen oder anderen Fall sogar eine innovative, synkretistische Weiterentwicklung des Arguments heraus?
Die „Strategie der Innovation“ mit ihrem systemtheoretischen Zugang zum Phänomen der Innovation durchleuchtet systematisch die Voraussetzungen für Innovationsfähigkeit auf drei Ebenen: dem Individuum, der Organisation (des Unternehmens) sowie des Marktes. Röpke führt seine Leser durch Entscheidungstheorien, Kreativitätstheorie und Prozessanalysen innovativer Entdeckung. Dies mündet in eine ausführliche Diskussion des Persönlichkeitsprofils schöpferischer Unternehmer. Was ein Parforceritt durch disparate Literaturen sein könnte, fügt sich hier aber zu einer Mikrotheorie des Unternehmertums. Wieder bedient sich Röpke in zahlreichen Disziplinen und setzt sie zu einem nachträglichen Fundament für Schumpeters Unternehmertheorie zusammen. Kreative Innovation wird bei ihm zu einer gewinnsuchenden Antwort auf die Komplexität der Welt, in der neoklassisches, gewinnmaximierendes Verhalten kognitiv nicht zu bewältigen ist.
Auf der organisationalen Ebene nimmt Röpke im Jahre 1977 Dinge vorweg, die erst viel später in der Managementliteratur und -praxis große Prominenz erreichen sollten. Er leistete dies allerdings ungleich fundierter und eleganter. Ein Beispiel ist seine Unterscheidung zwischen kompetenten und inkompetenten Organisationen. Während letztere versuchen, ihre Inkompetenz in die Welt zu tragen und die Welt in ihrem Sinne zu kontrollieren, schaffen es die kompetenten Organisationen, „...mit der Komplexität und Ungewißheit ihrer Welt durch Umstrukturierung ihrer internen Beziehungen und durch Produktion neuen Wissens fertig zu werden. Sie kontrollieren Komplexität und Ungewißheit durch mutative Änderungen und Produktion von Varietät“ (Röpke 1977, S. 252). Dies erinnert an die moderne Managementlehre von den agilen Unternehmen – aber Röpke formulierte es zuerst. Sein Ansatz erinnert auch an die spätere Diskussion um die Nützlichkeit der Anwendung eines Generalized Darwinism zur Analyse wirtschaftlicher Entwicklung (u. a. Aldrich et al. 2008).
In seiner Analyse der Innovationsfähigkeit von Märkten widmet sich Röpke zunächst einer Kritik neoklassischen Denkens, das bei vollständigem Wettbewerb Innovation nur als vorhersagbare Reaktion auf sich ändernde Relativpreise verstehen kann, etwa als arbeitssparenden technischen Fortschritt als Reaktion auf sich vorhersehbar verändernde Faktorpreise (siehe auch später Röpke/Stiller 2006). Dann steckt er ein altes Spannungsfeld der Innovationstheorie neu ab: Das zwischen Marktmacht, die erst die nötigen Anreize und Handlungsspielräume für innovatives, kreatives Handeln eröffnet und zwischen Wettbewerb auf der anderen Seite, der ebenso nötig ist, um die Flucht aus dem Wettbewerb durch Innovation zu einem handlungsleitenden unternehmerischen Motiv zu machen. In seinem prozeduralen Marktverständnis, das spätere Bausteine der Neo-Schumpeterianischen Wachstumstheorie antizipiert, spielen dann freier Marktein- und -austritt eine wichtige Rolle. Er argumentiert aber auch, dass nur in einem Wettbewerbssystem die Knight-Schumpeterschen Unternehmer, die auf Ungewissheitsreduktion spezialisiert sind, die Herausforderungen suchen und finden, die zu ihren Fähigkeiten passen.
Schließlich muss der Unternehmer auch noch Zugang zu Kredit haben, um etablierte Kapitalstrukturen aufzubrechen und Rekombinationen von Kapital entsprechend seinen subjektiven Werterwartungen vornehmen zu können. Hier bezieht sich Jochen Röpke wiederum auf Schumpeter und dessen Idee, dass Geldschöpfung im Bankensystem erforderlich sei, um die Pläne des Unternehmers für Innovationen zu ermöglichen. Etwaige inflatorische Prozesse würden durch die erhöhte Produktivität der Innovationen im Kapitalstock aufgefangen (Schumpeter 1912; siehe dazu auch Röpke/Stiller 2006).
Kann man es mit dem Optimismus bezüglich des innovativen technischen Fortschritts übertreiben? Vielleicht, zumindest ein wenig. Jochen Röpke war in seinen späten Lebensjahrzehnten überzeugt, dass der medizinische Fortschritt sich absehbar so beschleunigen würde, dass Alterung drastisch verlangsamt und die Lebenserwartung sprunghaft steigen würde (Röpke 2006, 2015, 2017). Ein Menschenleben das fünfhundert Jahre dauert war aus seiner Sicht keine Utopie, sondern ein Ergebnis vielfältiger Innovationen, die er jeweils in greifbarer Nähe vermutete. Dies hat Jochen Röpke nun – leider – selbst nicht mehr erlebt. Heute prognostizieren manche Experten, dass mit Künstlicher Intelligenz und gigantischen Rechenkapazitäten bald so viele pharmazeutische Molekülkombinationen entworfen und simuliert werden können, dass der medizinische Fortschritt sich stark beschleunigen wird. Die Zukunft ist offen – vielleicht, mit etwas Glück, werden jüngere Leser dieses Beitrags irgendwann so alt, wie Röpke es zuletzt für wahrscheinlich hielt. Der politische Haken an dieser Sache ist jedoch, dass dann wohl auch eine Anpassung des Renteneintrittsalters erfolgen muss.
Oder vielleicht auch nicht? Vielleicht werden in der extrem alternden Gesellschaft Roboter und Künstliche Intelligenz den allergrößten Teil der Arbeit erledigen? Mit solchen Fragen beschäftigte Röpke sich noch in seinem Spätwerk (Röpke 2015, 2017). Kreativität und Innovation hatten für ihn zwei Seiten: einerseits natürlich als Antrieb des Fortschritts, für Röpke verbunden mit der Erwartung weiterer dramatischer Produktivitätssprünge in der Zukunft. Aber andererseits eben auch als menschliche Aufgabe. Denn was bleibt vom Menschen, wenn er aufhört, schöpferisch und damit in irgendeiner Form (und eben nicht nur als Unternehmensleiter) unternehmerisch zu sein? Solche Fragen, die man als Mikrotheorie des Schumpeterschen Unternehmers verstehen kann, beschäftigten Röpke in seinen späteren Jahren zunehmend.
So formulierte er auch den Dreiklang Können-Dürfen-Wollen (siehe z. B. Röpke 1977, 1983 a, 1998). Können bezieht sich auf die (kognitive und materielle) Fähigkeit von Menschen und Gesellschaften, um eine bestimmte Innovation überhaupt hervorzubringen. Dürfen bezieht sich auf die Handlungsrechte, die darüber entscheiden, ob eine Innovation auf den Markt gebracht werden darf und unter welchen Bedingungen (z. B. Haftungsrecht). Und Wollen bezieht sich schließlich auf die motivationale Disposition eines Menschen, das Risiko einer Innovation kalkuliert einzugehen. Alle drei Bedingungen müssen erfüllt sein, um Innovation zu ermöglichen.
Voraussetzung für schöpferisches Handeln auf der individuellen Ebene ist für ihn vor allem die Bereitschaft und Fähigkeit zum Lernen (Röpke 1998, 2002; Haga/Röpke 2008). Er beschreibt dies als Selbstevolution, die letztendlich eine kritische Selbstreflexion nicht nur des eigenen Handelns, sondern auch des eigenen lebenslangen Lernens erfordert. Dabei interessierte er sich zunehmend auch für fernöstliche Weisheitslehren und untersuchte, wie diese unternehmerisches Handeln in modernen Marktwirtschaften verändern (und verbessern) könnten. Röpkes schon in seinen Qualifikationsschriften sichtbare, und sehr produktive, Neigung, verschiedene disziplinäre Argumentationsstränge zu etwas Neuem in der Theorie des Unternehmertums zu verknüpfen, verästelte sich mit der Zeit immer weiter und führte manchmal auch zu etwas kuriosen Blüten.
Auch für Ulrich Fehl spielten Unternehmertum und Innovation eine wichtige Rolle. In den 1980er-Jahren, als der Systemvergleich als Forschungsgegenstand noch sehr viel Aufmerksamkeit auf sich zog, untersuchte er Unterschiede in der Innovationsfähigkeit zwischen Markt- und Zentralverwaltungswirtschaft mithilfe theoretischer Anleihen in der Physik dissipativer Strukturen (Fehl 1983). Er diagnostizierte bei Zentralverwaltungswirtschaften ein erhebliches Beharrungsvermögen im jeweiligen Status quo und folglich eine institutionell bedingt geringe Innovationsneigung. Während Röpke sich zunehmend auf die Unternehmerpersönlichkeit fokussierte, lag Fehls Augenmerk stärker auf den Institutionen. Hierzu gehörten auch Effekte des Patentschutzes (Fehl 1999). Auch waren Innovation und Unternehmertum als empirische Phänomene für Fehl Anlass zu methodischen Grundsatzüberlegungen zur Frage, ob evolutorische, prozessorientierte Ansätze den neoklassischen Theorien überlegen sind (Fehl 2002, 2005, 2006b). Der Wettbewerb als nicht gleichgewichtsorientierter, durch Innovation vorangetriebener Prozess (von Delhaes/Fehl 1997) erfordert demnach ein anderes Instrumentarium der Analyse als die Neoklassik. Und dieser Wettbewerb ist ubiquitär; er findet sich nicht nur auf Märkten, sondern etwa auch im demokratischen politischen Wettbewerb.
Im Werk von Hans-Günter Krüsselberg haben Unternehmertum und Innovation vor allem eine Bedeutung im Zusammenhang mit einem seiner Kernthemen, dem Humanvermögen. Er sieht in einem hinreichenden und richtig zusammengesetzten Humanvermögen eine wichtige Voraussetzung für die Innovationsfähigkeit eines Wirtschaftssystems (Krüsselberg 1997b). Das bedeutet aber auch: Wenn man die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft steigern will, dann sind Investitionen ins Humanvermögen ein wichtiger Hebel (siehe auch Krüsselberg 2007). Krüsselberg nähert sich dem Thema aber auch noch von einer anderen Seite, die ein wenig an ein altes Thema Wilhelm Röpkes erinnert: Selbständigkeit, Unternehmertum und ein mit bürgerlichem Selbstvertrauen ausgestatteter Mittelstand als Voraussetzung für eine funktionsfähige Soziale Marktwirtschaft (Krüsselberg 1998).
Trotz ihrer unterschiedlichen Perspektiven auf Unternehmertum und Innovation haben die Arbeiten der drei Marburger Ökonomen auf diesem Themengebiet eine wichtige Gemeinsamkeit. Dies ist das Denken außerhalb des Gleichgewichts, das Verständnis des Marktprozesses als offene, nicht durch Ausgangstatbestände vollständig determinierte Entwicklung, die wesentlich durch Innovation und Unternehmertum vorangetrieben wird. Das langfristige Wirtschaftswachstum hängt für alle drei wesentlich davon ab, dass es einer Volkswirtschaft gelingt, die Bedingungen für Innovation und Unternehmertum zu erhalten. Das gelingt mit einer entsprechenden Wettbewerbspolitik, die Märkte bestreitbar hält, aber eben auch, wie Krüsselberg argumentiert, indem Humanvermögen gebildet und ein nach wirtschaftlicher Selbständigkeit strebender Mittelstand erhalten und gefördert wird. Damit wird, ebenso wie schon bei Jochen Röpkes Unternehmertheorie, nicht nur nach im engeren Sinne ökonomischen, sondern nach gesamtgesellschaftlichen Bedingungen für eine positive wirtschaftliche Entwicklung gefragt. Aber die Kausalität geht ebenso in die umgekehrte Richtung; eine positive wirtschaftliche Entwicklung ist selbst Voraussetzung für das Funktionieren einer guten gesellschaftlichen Ordnung.
5. Wirtschaftspolitik und Politische Ökonomik
Eine weitere Gemeinsamkeit der drei hier Gewürdigten ist, dass sie sich mit wirtschaftspolitischen Problemen aus dem Blickwinkel der Theorie der Wirtschaftspolitik oder der Politischen Ökonomik beschäftigt haben – also über angewandte Mikroökonomik hinausgegangen sind. So hat sich Hans-Günter Krüsselberg in seiner Kölner Habilitationsschrift (Krüsselberg 1969), aber auch in einigen Beiträgen danach, immer wieder mit grundsätzlichen Problemen der Theorie der Wirtschaftspolitik und der Politischen Ökonomik als Teilgebiete der Volkswirtschaftslehre auseinandergesetzt und die Verbundenheit der Teilgebiete der Ökonomik betont – eine Mikroökonomik, die neben der Makroökonomik steht, gab es für ihn (noch) nicht (Krüsselberg 1973 a, 1978 a, 1983, 1999; Kaufmann/Krüsselberg 1984).
Dies verwundert nicht, denn Krüsselberg hatte in seinem Lehrprogramm im Rahmen seiner Professur für Volkswirtschaftslehre insb. Wirtschaftspolitik nicht nur zwei Vorlesungen zur Politischen Ökonomik I und II, sondern auch Makroökonomik I und II, die sich inhaltlich überschnitten. Bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1997 sind auch einige Beiträge zur Ordnungstheorie/-politik entstanden, in denen er polit-ökonomische Fragen aufgriff (Krüsselberg 1972, 1980, 1984, 1989 a, 1989b) und sie mit klassischen Auffassungen verwob, so z. B. der von klassischen Wirtschaftsliberalen seit Adam Smith aufgeworfenen Frage nach der optimalen oder wünschenswerten Rolle des Staates in Wirtschaft und Gesellschaft. Wer in Marburg Volkswirtschaftslehre studiert hat, wird sich sicher an den legendären – und noch immer lesenswerten und lehrreichen – Arbeitsbericht Nr. 7 der Schriftenreihe der Marburger Gesellschaft für Ordnungsfragen der Wirtschaft e.V. erinnern, der seit 1985 in verschiedenen Auflagen in die „Grundbegriffe zur Ordnungstheorie und Politischen Ökonomik“ (so der exakte Titel) eingeführt hat (zuletzt Schüller/Krüsselberg 2004).
Krüsselberg interessierte sich freilich nicht nur für die Theorie, sondern gleichzeitig auch für die Praxis der Wirtschaftspolitik, was in zahlreichen Beiträgen zur sozial- und wirtschaftspolitischen Debatte zum Ausdruck kommt (Krüsselberg 1973 b, 1978 b, 1985, 1989 c, 1990, 1991, 1992, 1995, 1998, 2002, 2009 a; Gaugler/Krüsselberg 1986). Ein Schwerpunkt seiner Forschung in diesem Bereich war die ökonomische Analyse der Sozial- und Familienpolitik, wobei sein Hauptaugenmerk der Rolle der Familie in der Gesellschaft (Krüsselberg 1987 a, 1987 b, 1993, 1997 a, 1997 b, 2005 a, 2009 b; Krüsselberg et al. 1986; Krüsselberg/Reichmann 2002) sowie der Bedeutung des Faktors Humankapital bzw. Humanvermögen für Arbeitsmarkt und Gesellschaft galten (Krüsselberg 1994, 1997 c, 2000, 2005 b, 2007). In diesem Kontext war er auch als Politikberater tätig, insbesondere als langjähriges Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen, der das Bundesfamilienministerium berät.
Röpke behandelte das Thema Politische Ökonomie sowohl in Lehre als auch Forschung. So bot er für Volkswirte eine Vorlesung zu Neuer Politischer Ökonomie im Hauptstudium an, in der er auf einzigartige Weise Erkenntnisse der Property Rights-Theorie und der Public Choice verwob. Dabei blitzte auch auf, dass er Assistent bei Hayek war und dadurch auch verbunden mit Coase und Buchanan. Seine Arbeiten zur Wirtschaftspolitik und Politischen Ökonomik lassen sich grob in zwei Bereiche unterteilen. Zum einen hat sich Röpke in zahlreichen Arbeiten mit der grundsätzlichen Governance-Frage beschäftigt, wie die wirtschaftspolitischen bzw. institutionellen Rahmenbedingungen in einem Gemeinwesen ausgestaltet sein müssten, um die wirtschaftliche Entwicklung des jeweiligen Landes zu fördern. Dieses Thema kann als eines der Lebensthemen Röpkes bezeichnet werden, da sich dieser – ausgehend von seiner Dissertationsschrift (Röpke 1970a) – in den verschiedenen Phasen seines Forscherlebens immer wieder mit dem Zusammenhang zwischen (politischen) Institutionen und wirtschaftlicher Entwicklung beschäftigt hat (Röpke 1970 b, 1976 b, 1978, 1980 a, 1980 b, 1981, 1982, 1983 a, 1983 b, 1984 a, 1984 b, 1986, 1987, 1997, 2000 a, 2000 b; Baldus et al. 1981; Röpke/Siemon 2007; Röpke/Xia 2007).
Neben diesen entwicklungsökonomischen Studien liegt zum anderen eine Reihe von theoretisch-konzeptionellen Arbeiten vor, in denen sich Röpke kritisch mit den vorherrschenden, populären Deutungsansätzen bzw. dem bestehenden Instrumentarium der Theorie der Wirtschaftspolitik auseinandersetzt, und diese auf originelle Weise erweitert (Röpke 1977, Teil IV; Röpke/Schwödiauer 1980; Röpke 1987, 2004 sowie Röpke 1971, einer kritischen Rezension der Krüsselbergschen Habilitationsschrift „Marktwirtschaft und ökonomische Theorie: Ein Beitrag zur Theorie der Wirtschaftspolitik“). Durch die Einnahme unkonventioneller Perspektiven (z. B. Anleihen an die soziologische Systemtheorie) wollte Röpke auf weiterhin bestehende Grundprobleme und blinde Flecken der herrschenden ökonomischen Theorie der Wirtschaftspolitik aufmerksam machen (z. B. die Grenzen der wirtschaftspolitischen Steuerungsfähigkeit) und damit zur Weiterentwicklung der Theorie der Wirtschaftspolitik als Teildisziplin der Volkswirtschaftslehre beitragen. In diesem Zusammenhang seien auch Röpkes frühe Arbeiten zur politischen Ökonomie der Medien erwähnt (Röpke 1970 c, 1970d), die während seiner Freiburger Promotionszeit entstanden sind.
Fehl hat sich in einer Reihe von polit-ökonomischen Arbeiten mit der Ausgestaltung der Spielregeln für Markt und Wettbewerb auseinandergesetzt, also die Frage nach der im jeweiligen Kontext angemessenen Wettbewerbsordnung gestellt. Neben allgemeinen theoretisch-konzeptionellen Überlegungen zur Ordnung von Markt und Wettbewerb (von Delhaes/Fehl 1997, 2005; Fehl/Schreiter 2000) liegen Studien vor, die konkrete Märkte und Wirtschaftssektoren in den Blick nehmen, und auf Basis empirischer Analysen Vorschläge zur Reform des jeweils geltenden Ordnungsrahmens unterbreiten. Hierzu gehören z. B. die Fallstudien zum Markt für PKW-Reifen (Fehl/Stein 1989; Dietz/Fehl 2000), zu Autobahntankstellen (Fehl/Schmidtchen 1986) und zur chemischen Industrie (Fehl/Oberender 1980, 1984). Dabei legte Fehl stets Wert darauf, dass diese Studien zu verschiedenen Bereichen der Wirtschaftspolitik auch auf einer soliden wirtschaftstheoretischen Grundlage stehen.
Darüber hinaus hat sich Fehl immer mal wieder auch zu konkreten wirtschaftspolitischen Fragestellungen geäußert; etwa zu Arbeitszeiten und runden Tischen im Bereich Arbeitsmarktpolitik (Fehl 1998, 2006 a; Engelhard et al. 1998), zum Emissionshandel als Instrument der Umwelt-/Klimaschutzpolitik (Fehl/Schwerd 2004), zur Transformation sozialistischer Zentralverwaltungswirtschaften hin zur Marktwirtschaft (Fehl 1990, 2002; von Delhaes/Fehl 1991) sowie zu innovations- und wettbewerbspolitischen Fragestellungen (Fehl/Schreiter 1997; Fehl 1999, 2006b). Und nicht zuletzt hat sich Fehl auch für die ökonomische Analyse der Politik interessiert. Exemplarisch sei der Aufsatz „Öffentliche Versorgung und Wählerstimmenmarkt“ erwähnt (Fehl 1977), in dem aus Sicht der Neuen Politischen Ökonomie bzw. Public Choice-Theorie der Zusammenhang zwischen Staatsausgaben und den Präferenzen der Bürgerinnen und Bürger auf dem Wählerstimmenmarkt untersucht wird.
Auch im Hinblick auf ihre gemeinsame wirtschaftspolitische Grundausrichtung scheint es wichtig, noch einmal auf das gemeinsame Verständnis der drei von Marktwirtschaft und langfristiger wirtschaftlicher Entwicklung hinzuweisen. Sie alle waren mit der neoklassischen Gleichgewichtstheorie, mit Fragen statischer Allokationseffizienz und mit wohlfahrtsökonomischer Marktversagenslehre bestens vertraut. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass sie die einschlägige Literatur bis zu ihren Wurzeln kannten, in einem Umfang, der mit der immer stärker empirischen und immer weniger theoretischen Orientierung der Volkswirtschaftslehre inzwischen zunehmend verlorengeht. Wenn sie mit diesen Forschungsansätzen Probleme hatten, dann nicht, weil sie diese zu wenig kannten, sondern wohl, weil sie sie sehr gut kannten und ihre Schwächen genau im Blick hatten. Gesellschaftliche Optimierungsaufgaben, die einen fiktiven Zentralplaner in einem idealisierten wirtschaftspolitischen Prozess über die bestmögliche Politik informieren sollten, erschienen ihnen wenig sinnvoll.
Ihre wirtschaftspolitische Aufmerksamkeit richtete sich vielmehr auf die Frage, wie der Ordnungsrahmen für eine als Marktprozess verstandene evolutionäre wirtschaftliche Entwicklung gestaltet werden sollte. Dabei hatten sie die Fallstricke politischer Entscheidungsverfahren vielleicht nicht in dem Maße berücksichtigt, wie die sich seit den späten 1960er-Jahren entwickelnde Public Choice-Theorie es tat. Sie waren aber stets darauf aus, realistische, umsetzbare, nicht utopische wirtschaftspolitische Vorschläge zu formulieren. Sie gingen gerade in ihren angewandten Beiträgen oft von der vorgefundenen wirtschaftspolitischen Lage aus und fragten, wie diese Schritt für Schritt verbessert werden könnte.
Wie würden sie sich zu heutigen wirtschaftspolitischen Debatten positionieren? Das zu beantworten ist natürlich spekulativ, und man würde das Risiko eingehen, den Dreien, die sich nicht mehr gegen Fehlzuschreibungen wehren können, unrecht zu tun. Wenn man aber das ihnen gemeinsame Eintreten für offenen Wettbewerb, bestmögliche Nutzung dezentralen Wissens und innovatives Unternehmertum sieht, so kann man sich kaum vorstellen, dass sie z. B. der aktuellen Renaissance staatlicher Industriepolitik mit stark lenkenden, planerischen Elementen ihre Zustimmung erteilen würden. Vermutlich würden sie sich angesichts der gegenwärtigen deutschen Wachstumsschwäche stattdessen fragen, wie man Märkte bestreitbarer machen kann, wie eine sklerotische Neigung zur Beharrung im Status quo überwunden werden kann, wie der Bestand des Humanvermögens in einem kränkelnden Bildungssystem verbessert werden kann, oder wieso Universitätsabsolventen ihr Glück immer mehr in öffentlichen Verwaltungen und immer weniger als Unternehmensgründerinnen und -gründer sehen.
6. Schlussbemerkungen
In diesem Rückblick auf drei prägende Persönlichkeiten der Marburger Tradition der Volkswirtschaftslehre haben wir versucht, zugleich einige Grundzüge ebenjener Tradition zu skizzieren. Geprägt von einer starken Rezeption der klassischen Ökonomik und der Pioniergeneration ordoliberaler Denker, sowie auch von einer im besten Sinne liberalen Werteorientierung, hat die Marburger Tradition die wirtschaftspolitische Debatte in Deutschland lange mitgeprägt. Das ist inzwischen – so ehrlich muss man sein – vorbei. Nach dem letzten Generationenwechsel, der Anfang der 2000er-Jahre einsetzte und mit der Emeritierung Wolfgang Kerbers im Jahre 2024 (Heine/Budzinski 2024) wohl endgültig abgeschlossen ist, ist die ordnungsökonomische Tradition in Marburg abgerissen. Man versucht dort nun, was alle machen, ohne eigenen Markenkern, und ohne nennenswert in überregionalen Debatten wahrgenommen zu werden. Es fand sozusagen das Gegenteil von dem statt, was man als Schumpeter-Röpkesches Wissenschaftsunternehmertum hätte bezeichnen können: Ein eigener, innovativer Weg wurde – zumindest bis dato – weder weiterverfolgt noch neu erfunden.
Das Aufgeben des eigenen Markenkerns kann man als große verpasste Chance sehen, denn andernorts wird ein Denken, an das eine weiterentwickelte Marburger Tradition anschlussfähig gewesen wäre, mit großem akademischem Erfolg gepflegt. Man denke etwa an die Politische Ökonomik und Marktprozesstheorie an der George Mason University im US-Bundesstaat Virginia (u. a. Peter J. Boettke, Richard E. Wagner), das George J. Stigler Center for the Study of the Economy and the State an der University of Chicago oder auch an die moderne Weiterentwicklung der Ordnungsökonomik am Walter Eucken Institut in Freiburg im Breisgau, zuerst unter Viktor J. Vanberg und inzwischen unter Lars P. Feld.
Dass Marburg das Erbe ausgeschlagen hat, mag man bedauern. Dass die Marburger Tradition dennoch weitergedacht wird, wenn auch woanders, ist die eigentlich wichtige und erfreuliche Nachricht. Mehr als 45 Jahre nach ihrem Erscheinen wird Röpkes „Strategie der Innovation“ immer noch zitiert, und man kann sich durchaus fragen, ob dieses Buch, wäre es auf Englisch erschienen, nicht auch die internationale Innovations- und Wettbewerbsforschung viel stärker geprägt hätte. Ulrich Fehl wurde nach seinem Tod auch international als einflussreicher Wettbewerbsökonom gewürdigt (siehe z. B. Engelhard 2019). Hans-Günter Krüsselberg hat mit seiner auch stark wirtschaftsethisch geprägten Ordnungsökonomik bleibenden wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Einfluss gehabt. Und alle drei haben Generationen von Absolventinnen und Absolventen geprägt, die nicht nur im Wissenschaftsbetrieb, sondern auch in der Praxis und in Politik und Verwaltung in einflussreiche Positionen kamen.
Dass es heute dennoch in der praktischen Wirtschaftspolitik einen erkennbaren Mangel an diszipliniertem ordnungspolitischem Denken in der Tradition von Fehl, Krüsselberg und Röpke gibt, wird man nicht leugnen können. Es bleibt die Aufgabe, dies wieder zu ändern.
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- Immobilienfinanzierung durch Markt und Regulierung belastet
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- The Long Shadow of Versailles: An Unusual Controversy on John Maynard Keynes between the German Ordoliberals Walter Eucken and Wilhelm Röpke
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- In memoriam Ulrich Fehl, Hans-Günter Krüsselberg & Jochen Röpke: Das Wirken dreier Vertreter der Marburger Ordnungsökonomik
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- Alfred Müller-Armack: Ein (Ordo-)Liberaler?
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- Kartellrechtliche Fairnessgebote
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- Deutschlands fette Jahre sind vorbei
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- Competition and Sustainability Review of a book by Justus Haucap, Rupprecht Podszun, Tristan Rohner and Anja Rösner
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- The Long Shadow of Versailles: An Unusual Controversy on John Maynard Keynes between the German Ordoliberals Walter Eucken and Wilhelm Röpke
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