Kurzfassung
Der Weltklimarat (IPCC) hat jüngst eine Autorengruppe wohlwollend rezipiert, die die These vertritt, Klimaschutz könne (nur) durch Wachstumsverzicht – durch Nullwachstum und besser noch durch Negativwachstum – ambitioniert vorangetrieben werden. Wir rekonstruieren diese spezifische Degrowth-Argumentation und konfrontieren sie aus der Perspektive des ordonomischen Forschungsprogramms mit zwei kritischen Anfragen. Im Ergebnis sehen wir uns veranlasst, die im Titel aufgeworfene Frage zu verneinen. Unsere Gegenargumente lauten: (a) Degrowth verkennt die zivilisatorischen Vorzüge der post-malthusianischen Wachstumsgesellschaft. (b) Degrowth nimmt die klimapolitische Herausforderung nicht ernst genug. Insbesondere wird unterschätzt, dass die zum Klimaschutz für nötig gehaltenen Innovationen unternehmerischer Anstrengungen bedürfen und insofern marktwirtschaftliche Leistungsanreize voraussetzen.
Abstract
The Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) recently published a favourable assessment of a group of authors who argue that climate protection can only be ambitiously advanced by foregoing growth – through zero growth or, even better, through negative growth. We reconstruct this specific degrowth argumentation and confront it with two critical questions from the perspective of the ordonomic research program. As a result, we feel compelled to answer the question raised in this article’s title in the negative. Our counter-arguments are: (a) Degrowth fails to recognize the civilizational advantages of the post-Malthusian growth society. (b) Degrowth does not take the climate challenge seriously enough. In particular, this specific group of degrowth proponents underestimates that the innovations considered necessary for climate protection presuppose entrepreneurial efforts and therefore require market-based performance incentives.
Hinweis
Dieser Beitrag soll demnächst in dem von Tobias Vogel im Metropolis-Verlag (Marburg) herausgegebenen Buch „Wirtschaftswachstum zwischen Fortschritt, Abhängigkeit und Zwang“ erscheinen, und zwar in einer (um zahlreiche Zitate und die beiden Anhänge) gekürzten Version und unter dem leicht modifizierten Titel „Klimaschutz mittels Degrowth?“. – Für kritische Hinweise und hilfreiche Anmerkungen danken wir Markus Beckmann, Wolf-Heimo Grieben, Marc Hübscher, Gerhard Minnameier, Hans-Dieter Pies, Philipp Schreck, Matthias Uhl und Reinhard Zintl.
Anhang I: Die malthusianische Situations- und Entwicklungslogik
Abb. 3 im Text ergänzend wollen wir noch einige Erläuterungen zur Situations- und Entwicklungslogik der malthusianischen Falle hinzufügen. Hierbei hilft Abb. A-1.

Zur Resilienz einer malthusianischen Gesellschaft – Quelle: eigene Darstellung inspiriert von Clark (2007; Kapitel 2, S. 19–39)
Der gedankliche Ausgangspunkt ist ein stationäres Gleichgewicht: Für eine gegebene Bevölkerungszahl, gegebene Produktionsfaktoren (Land) und eine gegebene Produktionstechnologie reicht das Wertgrenzprodukt der Arbeit (WGPA) gerade dafür aus, dass das Pro-Kopf-Einkommen das physische Existenzminimum abdeckt. Dies entspricht Punkt A im linken Diagramm und Punkt A‘ im rechten Diagramm. Die Bevölkerung ist konstant. Ihre Wachstumsrate beträgt null.
Nun stellen wir uns vor, dass diese malthusianische Gesellschaft von einer Katastrophe getroffen wird. Hierbei mag es sich um einen Krieg oder um eine Pandemie handeln. Ihre unmittelbare Wirkung ist, nicht die gesamte Bevölkerung, aber doch einen beträchtlichen Bevölkerungsteil sterben zu lassen. Im linken Diagramm bewegen wir uns dadurch von Punkt A zu Punkt B: Die Bevölkerungszahl sinkt. Dadurch verbessert sich die Ausstattung mit Produktionsfaktoren pro Kopf. Dies lässt die Grenzproduktivität ansteigen. Die Folge: Das Pro-Kopf-Einkommen liegt nun oberhalb des Existenzminimums. Die Menschen haben mehr Nahrungsmittel, als sie zum purem Überleben benötigen.
In einer malthusianischen Gesellschaft wird durch diesen Tatbestand eine Dynamik freigesetzt, die man zunächst im rechten Diagramm ablesen kann: Da individuell mehr Ressourcen verfügbar sind, entscheiden sich die nunmehr reicheren Menschen, vermehrt Kinder zu bekommen. Dies entspricht einem Wechsel von Punkt A' zu B'. Wir verzeichnen ein positives Wachstum der Bevölkerung.
Diese Bevölkerungszunahme führt dazu, dass im linken Diagramm eine Rückbewegung von Punkt B zu Punkt A einsetzt, die im rechten Diagramm eine Rückbewegung von B' zu A' auslöst. Einerseits nimmt das pro Kopf verfügbare Land ab und damit auch die pro Kopf verfügbare Nahrungsmittelproduktion. Andererseits sinkt mit dem Lebensstandard auch die Bevölkerungszunahme. Die Punkte A und A‘ markieren insofern nicht nur das Ausgangsgleichgewicht, sondern auch das Endgleichgewicht eines Prozesses malthusianischer Schockabsorption (Resilienz).
Die Entfaltung dieser malthusianischen Logik in der Realität – und die gesellschaftspolitisch alles überragende Bedeutung ihrer Überwindung – lässt sich mit Hilfe von Abb. A-2 vor Augen führen. Im oberen Diagramm ist nachzuverfolgen, wie die englische Gesellschaft auf die im Juni 1348 einsetzende Pest-Katastrophe reagiert hat.
Das 13. Jahrhundert („1200s“, schwarze Linie) war gekennzeichnet durch ein hohes Ausgangseinkommen, ein dadurch ausgelöst starkes Bevölkerungswachstum und ein damit einher gehendes Absinken des realen Pro-Kopf-Einkommens.
Das 14. Jahrhundert („1300s“, graue Linie) war gekennzeichnet durch Missernten und den Ausbruch der schwarzen Pest, also durch einen dramatischen Bevölkerungsrückgang in Folge des Massensterbens und dadurch ausgelöst durch einen Anstieg des realen Pro-Kopf-Einkommens.
Die maximale Bevölkerungszahl des Jahres 1300 wird erst im 17. Jahrhundert („1600s“ schwarze Linie) wieder erreicht und endlich überschritten – bei vergleichbarem Niveau des realen Pro-Kopf-Einkommens.
Die untere Graphik hilft, sich einen Überblick über die Entwicklungs-Proportionen des Bevölkerungswachstums und des realen Pro-Kopf-Einkommens zu verschaffen, die damit verbunden waren, dass England der malthusianischen Falle entronnen ist.
Einem ähnlichen Zweck dient auch das folgende Zitat. Es soll anschaulich vor Augen führen, wie grundstürzend radikal sich mit dem Übergang von der malthusianischen Stagnationsgesellschaft zur post-malthusianischen Wachstumsgesellschaft die Situations- und Entwicklungslogik verändert.
„This Malthusian world ... exhibits a counterintuitive logic. Anything that raised the death rate schedule – war, disorder, disease, poor sanitary practices, or abandoning breast feading – increased material living standards. Anything that reduced the death rate schedule – advances in medical technology, better personal hygiene, improved public sanitation, public provision for harvest failures, peace and order – reduced material living standards.“[68]
Grundstürzend radikal verändern sich damit aber auch die Maßstäbe normativer Bewertung in Folge eines endogenen Moralwandels. Wir haben in den letzten 200 Jahren dramatische Schübe einer Ausweitung und Ausdehnung kosmopolitischen Solidaritätsempfindens erlebt. Die moralische Inklusion nimmt zu – im Denken und Handeln. Prominente Ethiker sprechen in diesem Kontext von einem „expanding circle“[69] und geradezu von einem „ethical project“[70]. Sie beschreiben dies nicht nur als evolutorisches Fortschreiten, sondern qualifizieren und begrüßen dieses Fortschreiten ganz explizit als moralischen Fortschritt.
Insofern können wir unser erstes Hauptargument, dass Degrowth-Vertreter dazu tendieren, die zivilisatorischen Vorzüge einer post-malthusianischen Wachstumsgesellschaft zu verkennen, im Hinblick auf unliebsame Moralfolgen mit einem warnenden Hinweis ergänzen. Er lautet: Be careful what you wish for!

Die malthusianische Falle in England und ihre Überwindung – Quelle: McAfee (2019; S. 11 und S. 20)
Anhang II: Die klimapolitische Herausforderung
Abschnitt 3 im Text ergänzend wollen wir noch einige Erläuterungen hinzufügen, um unser zweites Hauptargument besser verständlich werden zu lassen. Es besagt, dass Degrowth-Vertreter dazu tendieren, die klimapolitische Herausforderung nicht ernst genug zu nehmen.
(1) Der erste Hinweis besteht in einem Gedankenexperiment: Man stelle sich vor, die Menschheit hätte in den 1980er Jahren auf das erst kürzlich zuvor entdeckte Ozonloch nicht mit dem Montreal-Protokoll reagiert, sondern mit Degrowth. Anstatt die das Problem verursachenden Fluorkohlenwasserstoffe (FCKW) zügigst durch bessere Kühlmittel zu ersetzen – grünes Wachstum (!) durch technologischen Fortschritt –, hätte man folglich angestrebt, die Anzahl der Kühlschränke zu reduzieren. Man wäre dann der Logik gefolgt: weniger Kühlschränke sind besser als mehr Kühlschränke. Aber so hätte man das Problem nicht abschließend gelöst, sondern allenfalls vorübergehend entschärft – und gerade damit verschlimmbessert. Denn die kumulierte Wirkung der Emissionen – auch jährlich verminderter Emissionen – hätte das Ozonloch weiter vergrößert. Wir haben es hier mit einem Problem zu tun, das man nicht durch verringerte FCKW-Emissionen, sondern nur durch Nullemissionen lösen kann, also nicht durch eine zeitlich gestreckte Emissionsverzögerung, sondern nur durch eine dauerhafte Emissionsvermeidung. Beim Klima ist es ähnlich. Auch hier hilft es nicht wirklich, die anthropogenen Treibhausgasemissionen zu mindern. Will man die Akkumulationswirkung stoppen, sind sehr viel radikalere Vermeidungsziele erforderlich, die sich mit bloßen Einsparungsstrategien niemals erreichen lassen.
(2) Unser zweiter Hinweis setzt diesen Gedanken fort und veranschaulicht die klimapolitische Bedeutung von Negativemissionen. Hierbei hilft Abb. A-3. Sie modifiziert Abb. 5 und adaptiert sie auf das Klimaproblem, indem auf der Abszisse nicht die Kapitalausstattung pro Kopf, sondern stattdessen die anthropogenen CO2-Emissionen abgetragen werden, die – und das ist eine wichtige Besonderheit – aufgrund technologischen Fortschritts auch negative Werte annehmen können, wenn es gelingt, die bei der Verwendung fossiler Brennstoffe (Öl, Kohle, Gas) anfallenden Kohlendioxid-Emissionen abzutrennen und einzulagern.
Man sieht: Selbst wenn man annimmt, dass eine Degrowth-Strategie implementiert werden kann, also nicht bereits am demokratischen Widerstand einer großen Bevölkerungsmehrheit scheitert, dann reichen die Ambitionen nicht für einen dauerhaft wirksamen Klimaschutz. Ausgehend vom Status quo bedeutet Degrowth im Sine eines Negativwachstums, sich entlang der heute verfügbaren Produktionsfunktion (PF1) nach links zu bewegen. So aber gelangt man nicht einmal in die Nähe von Nullemissionen. So paradox es auch klingen mag: Nullemissionen und erst recht Negativemissionen lassen sich nicht durch extensives Negativwachstum, sondern allenfalls durch grün-intensives Positivwachstum erreichen: durch eine dynamische Technologieinnovation, die es erlaubt, von der heute verfügbaren Produktionsfunktion PF1 zu einer deutlich nach oben und – dies ist eine Besonderheit – zu einer zugleich deutlich nach links verschobenen Produktionsfunktion PF2 zu wechseln.
(3) Unser dritter Hinweis gilt dem Leakage-Problem, das – anders als in der öffentlichen Diskussion oft angenommen – nicht nur in einer inter-regionalen Dimension auftritt, sondern auch in einer inter-temporalen Dimension, die zumeist übersehen oder mindestens unterschätzt wird.

Grün-intensives Positivwachstum versus extensives Negativwachstum – Quelle: eigene Darstellung
Wir gehen nun in zwei Schritten vor. Wir beginnen mit der inter-regionalen Dimension, bevor wir danach auf die inter-temporale Dimension des Lekage-Problems zu sprechen kommen. Abb. A-4 hilft, relevante Missverständnisse zu identifizieren – und zu korrigieren.

Das inter-regionale Leakage-Problem – Quelle: eigene Darstellung
(1) In Abb. 4 wird ein Markt für CO2-Emissionen abgebildet. Ein solcher Markt beruht auf einem zweistufigen Verfahren.
In der ersten Stufe legen staatliche Akteure eine Höchstmenge (= „Cap“) fest. Damit wird gedeckelt, wieviel Kohlendioxid bestimmte Wirtschaftssektoren (z. B. Industrieunternehmen und Stromerzeuger) in einem bestimmten Territorium (z. B. der Europäischen Union) innerhalb einer bestimmten Periode (z. B. einem Jahr) ausstoßen dürfen. Pro Tonne CO2 wird ein Zertifikat definiert. Sodann werden diese Zertifikate an die Akteure in den klimapolitisch regulierten Wirtschaftssektoren verteilt. Für unsere Überlegungen ist es unerheblich, ob die Zertifikate verschenkt oder versteigert werden. Wichtig ist nur, dass die per „Cap“ politisch festgelegte Höchstmenge als Angebot fungiert und die diversen Wirtschaftsakteure eine je individuelle Nachfrage entfalten. Eingezeichnet ist die aggregierte, d. h. kollektiv aufsummierte Zertifikate-Nachfragemenge ZN.
In der zweiten Stufe werden diese Zertifikate gehandelt. Auf diese Weise kommt ein Marktpreis zustande, dessen Höhe durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Hierbei liegt folgender Kalkül zugrunde: Jeder Wirtschaftsakteur gleicht ab, ob es für ihn günstiger ist, eine Tonne CO2 zu vermeiden oder ein entsprechendes Zertifikat zu halten. Im Marktgleichgewicht ist folglich sichergestellt, dass die Grenzkosten der Vermeidung von CO2 zwischen allen Marktteilnehmern ausgeglichen sind und exakt dem Marktpreis der Zertifikate entsprechen. Das bedeutet: Die politisch festgelegte Klimaschutzleistung wird gesamtwirtschaftlich zu minimalen Kosten erbracht.
Über die Funktionsweise von Zertifikatemärkten kursieren in der Öffentlichkeit zahlreiche Missverständnisse. Insbesondere wird oft nicht richtig verstanden, wie die beiden Stufen zusammenhängen. Die erste Stufe definiert politisch die angestrebte Klimaschutzwirkung. Die zweite Stufe minimiert die dafür anfallenden Kosten. Die Pointe: Je billiger der Klimaschutz ist, desto mehr kann man sich davon leisten – und folglich in den nächsten Perioden ambitioniertere „Caps“ festlegen.
Der Ausgangspunkt für die weiteren Überlegungen ist Punkt A in Abb. A-4. Es handelt sich um den Schnittpunkt von Angebot („Cap“) und Nachfrage (ZN1). Man stelle sich nun vor, die deutsche Regierung sei mit diesem Marktgleichgewicht unzufrieden und werbe bei der Bevölkerung dafür, zusätzlich zum europäischen Zertifikatehandel noch eine nationale Energiewende draufzusatteln. In der Graphik führt dies zu einer Linksverschiebung der Nachfragekurve von ZN1 zu ZN2. Damit sind nun zwei Effekte verbunden, von denen der zweite zumeist übersehen wird.
Erster Effekt: Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die bekundete Absicht, als nationaler Vorreiter die in Deutschland anfallenden CO2-Emissionen zu verringern, indem man sich von Punkt A zu Punkt B bewegt.
Zweiter Effekt: Nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit steht der Sachverhalt, dass diese nationale Vorreiterrolle mit den Konstruktionsprinzipien eines europäischen Zertifikatehandels konzeptionell kollidiert – und deshalb vollständig konterkariert wird. Die Nachfragereduktion von A nach B führt dazu, dass deutsche Wirtschaftsakteure ihre Zertifikate ins Ausland verkaufen. Dieser Verkaufsdruck lässt den Preis sinken. Das neue Gleichgewicht stellt sich in Punkt C ein. Die klimapolitische Wirkung der deutschen Sonderanstrengungen wird komplett neutralisiert: Jede Tonne CO2, die auf deutschem Boden zusätzlich eingespart wird, wird im europäischen Ausland zusätzlich emittiert.
Abbildung A-4 kann aber auch anders interpretiert werden. Man stelle sich vor, beim eingezeichneten „Cap“ handle es sich um die von Degrowth-Vertretern berechneten Restbudgets für CO2-Emissionen, die nun global verteilt werden sollen – genauer: die global umverteilt werden sollen, von Nord zu Süd. Die an den reichen Norden adressierte Degrowth-Strategie sieht vor, im Norden besonders drastisch einzusparen, um dem Süden mehr Raum für eine nachholende Entwicklung zu lassen. Graphisch bedeutet dies, ausgehend von Punkt A nach Punkt B zu wechseln, um von dort zu Punkt C zu gelangen.
Man sieht: Die Degrowth-Strategie der Autorengruppe um Hickel und Kallis nimmt Leakage nicht nur in Kauf, sondern strebt Leakage ganz bewusst an. Zwar nennt sie das nicht so. Sie spricht lieber von einer „Dekolonialisierung“ im Sinne einer Wiedergutmachung historischer Ungerechtigkeiten. Aber der Sache nach ist es ganz unzweideutig, dass man dem reichen Norden einen Wohlfahrtsverzicht zumuten will, der nur zum Teil in Klimaschutz umgesetzt werden soll und zu einem beträchtlichen Teil die Wohlfahrtsanhebung des vergleichsweise armen Südens ermöglichen soll, welcher – so die erklärte Zielsetzung der Degrowth-Strategie – mehr emittieren darf, weil der Norden weniger emittieren muss.
Vor diesem Hintergrund liegen uns folgende Klarstellungen am Herzen:
Wir sind nicht dagegen, den Lebensstandard im globalen Süden anzuheben, ganz im Gegenteil!
Wir sind dagegen, den Lebensstandard im globalen Norden willkürlich abzusenken.
Zudem befürchten wir, dass die Degrowth-Strategie die allseits angestrebte Klimaschutzwirkung verfehlen würde. Das liegt vor allem daran, dass sie die inter-temporale Dimension des Leakage-Problems missachtet.
(2) Diesen inter-temporalen Aspekt wollen wir abschließend näher erläutern.
Für die globale Erwärmung des Jahres 2100 oder des Jahres 2200 ist es nicht nur weitgehend egal, wo Treibhausgase emittiert werden, sondern auch wann. Jedenfalls ist es weitgehend unerheblich, ob die Emissionen in diesem oder im nächsten oder im übernächsten Jahrzehnt erfolgen. Letztlich kommt es vor allem auf die global und langfristig akkumulierte Gesamtmenge an. Das bedeutet: Für einen wirksamen Klimaschutz reicht es mit einem Blick auf die nachfolgenden Generationen nicht aus, in diesem Jahr(zehnt) weniger Öl, Kohle oder Gas zu nutzen. Erforderlich ist vielmehr, fossile Brennstoffe dauerhaft klimaneutral werden zu lassen. Dafür aber gibt es nur zwei denkbare Optionen. Und beide Optionen setzen grün-intensives Positivwachstum voraus:
Die erste Option besteht darin, die fossilen Brennstoffe für alle Ewigkeit ungenutzt im Boden liegen zu lassen. Das ist für die Eigentümer dieser Ressourcen jedoch nur dann anreizkompatibel, wenn die Förderkosten den Absatzpreis übersteigen. Sinkende Absatzpreise aber setzen voraus, dass wir neue Quellen der Energieproduktion entwickeln, die so konkurrenzlos billig sind, dass es sich nicht mehr lohnt, Öl, Kohle und Gas zu fördern. Das bedeutet im Klartext; dass es uns durch Innovation gelingt, ein Verhältnis relativer Preise herzustellen, durch das es für die Eigentümer fossiler Brennstoffe anreizkompatibel wird, diese Ressourcen über die nächsten Jahrhunderte hinweg ungenutzt im Boden zu lassen.
Die zweite Option besteht darin, die mit der Nutzung von Öl, Kohle und Gas verbundenen Emissionen von CO2 abzuscheiden bzw. der Atmosphäre bereits emittiertes Kohlendioxid wieder zu entziehen und dauerhaft klimaneutral einzulagern. Hierfür müssen CO2-Senken aktiviert werden. Das bedeutet, entweder neue Senken zu (er)finden oder vorhandene Senken stärker zu aktivieren. Beides ist ohne Innovation nicht im erforderlichen Ausmaß zu bewerkstelligen.
Man sieht: Die inter-temporale Dimension des Leakage-Problems stellt eine mindestens ebenso immense Herausforderung für die Klimapolitik dar wie die inter-regionale Dimension. Nur wer die Augen dafür verschließt, dass wir nicht für den extrem verkürzten Zeithorizont bis 2030, sondern weit darüber hinaus für die nächsten Jahrhunderte (Plural!), also extrem langfristig, wirksame Klimaschutzlösungen benötigen, kann auf den irrigen Gedanken verfallen, Degrowth sei Green Growth vorzuziehen. Um es so klar wie möglich zu sagen: Aufgrund der Akkumulationswirkung von Treibhausgasemissionen wären die nachfolgenden Generationen einer irreversiblen globalen Erwärmung ausgesetzt. Die inter-temporale Dimension des Leakage-Problems lässt sich ohne grün-intensives Positivwachstum nicht in den Griff bekommen. Vor diesem Hintergrund liefe die Degrowth-Strategie darauf hinaus, gleichsam aus Angst vor dem Tod Selbstmord zu begehen bzw. das Kind mit dem Bade auszuschütten.
Literaturverzeichnis
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- Teil II: Aktuelle Probleme der Wirtschafts- und Unternehmensethik: Papiere aus dem 54. Forschungsseminar Radein (Sonderteil herausgegeben von Detlef Aufderheide und Jan Schnellenbach)
- Framing Business Ethical Discourses: How Moderation and Compromise Gravitate Towards Activism
- Cultural Business Ethics: A Multilevel Approach
- Friendshoring: Von Torheiten, Trugschlüssen und Tretminen
- Wettbewerb, Cronyismus und Populismus
- Konsumentenschutz aus institutionen- und verhaltensökonomischer Sicht – eine vergleichende Betrachtung
- Normativität in der Ökonomik
- Normativität in der Ökonomik
- Informalität im Politikbetrieb der EU – ethische und praktische Überlegungen
- Unsichtbare Hand oder formale Regeln? Zur Regulierung des Politikerverhaltens
- Teil III: Redenbeiträge und Kommentare
- »Der Weg zur Knechtschaft« nach 80 Jahren
- Teil IV: Nachrufe
- Heike Schweitzer (1968–2024)
- „Systemvergleich als Aufgabe“
- „Ordnungstheorie als Berufung“
- In memoriam Ulrich Fehl, Hans-Günter Krüsselberg & Jochen Röpke: Das Wirken dreier Vertreter der Marburger Ordnungsökonomik
- Teil V: Rezensionen
- The Hand behind the Invisible Hand: Dogmatic and Pragmatic Views on Free Markets and the State of Economic Theory
- Alfred Müller-Armack: Ein (Ordo-)Liberaler?
- Sport, Entertainment und Medien in der Ökonomie
- Mehr Demokratie wagen!
- Soziale Marktwirtschaft kann Krise!
- Rezension der Festschrift für Wolfgang Kerber „Wettbewerb, Recht und Wirtschaftspolitik“
- The Man Behind the Social Market Economy and His Times
- Kartellrechtliche Fairnessgebote
- Demokratie und Kartellrecht
- American Foreign and Security Policy on the Political Economy Test Bench
- Buchrezension
- Deutschlands fette Jahre sind vorbei
- Ziele und Werte »sozialistischer Marktwirtschaft«. Chinas Wirtschaft aus ordnungsethischer Sicht
- Competition and Sustainability Review of a book by Justus Haucap, Rupprecht Podszun, Tristan Rohner and Anja Rösner
Articles in the same Issue
- Frontmatter
- Frontmatter
- Teil I: Aktuelle Fragen und Grundsatzprobleme der Ordnungspolitik
- Klimaschutz durch Degrowth? – Ordonomische Anfragen an die Position radikaler Wachstumskrititk
- Predatory Journals als neue Anbieter im Markt für wissenschaftliche Publikationen: Eine (ordnungs-)ökonomische Sicht
- Anreizkompatibilität eines Grundeinkommens
- Kostenwahrheit und Kostenscheinwahrheit: Eine politisch-ökonomische Analyse
- Immobilienfinanzierung durch Markt und Regulierung belastet
- 100 Jahre Hyperinflation: ein Vergleich Deutschland – Schweiz
- The Long Shadow of Versailles: An Unusual Controversy on John Maynard Keynes between the German Ordoliberals Walter Eucken and Wilhelm Röpke
- Teil II: Aktuelle Probleme der Wirtschafts- und Unternehmensethik: Papiere aus dem 54. Forschungsseminar Radein (Sonderteil herausgegeben von Detlef Aufderheide und Jan Schnellenbach)
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- Normativität in der Ökonomik
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- Unsichtbare Hand oder formale Regeln? Zur Regulierung des Politikerverhaltens
- Teil III: Redenbeiträge und Kommentare
- »Der Weg zur Knechtschaft« nach 80 Jahren
- Teil IV: Nachrufe
- Heike Schweitzer (1968–2024)
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- In memoriam Ulrich Fehl, Hans-Günter Krüsselberg & Jochen Röpke: Das Wirken dreier Vertreter der Marburger Ordnungsökonomik
- Teil V: Rezensionen
- The Hand behind the Invisible Hand: Dogmatic and Pragmatic Views on Free Markets and the State of Economic Theory
- Alfred Müller-Armack: Ein (Ordo-)Liberaler?
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- Competition and Sustainability Review of a book by Justus Haucap, Rupprecht Podszun, Tristan Rohner and Anja Rösner